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Das rote Tuch 2

von

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Fremd

Schwer atmete der vollends überrumpelte Malik durch, kehlig kam ihm sein Atem über die spröden Lippen und schwer lastete ihm der, der da auf ihm lag, auf dem Brustkorb. Noch einmal stemmten sich die zitternden Finger des aufgebrachten Assassinen gegen die leblose Person auf sich und dieses Mal schaffte er es endlich – endlich! - den schlaffen Körper von sich zu schieben. Gefolgt von einem dumpfen Geräusch glitt jener zu Boden und hinterließ dabei eine feuchte, rote Spur am hellen Oberteil des überforderten Ersten Dais. Malik schaffte es nur mit sehr viel Mühe und Not seine unerklärlich empfindlichen Augen offen zu halten und nur allmählich gewöhnten sich diese an die unnatürlich hellen Lichtverhältnisse im klammen, stickigen Raum. Der keuchende Mann drehte seinen brummenden Kopf ein Stück weit, um befangen um sich zu blicken. Seine braunen, glasigen Augen streiften über simple Möbel, die so aussahen, als hätte man sie aus blankem Metall hergestellt, über weiße Oberflächen und seltsame... Geräte und verhexte Lichter. Vollkommen orientierungslos riss der ungleichmäßig atmende Malik seinen ungläubigen Blick von ihnen fort, lenkte ihn dann hektisch an sich hinab. Er saß auf einem seltsamen... Stuhl, einem eigenartig geformten Ding, das seinen ganzen, hageren Körper bis zu den nackten Fußsohlen hinab stützte. Dem ehemaligen Büroleiter entkam ein tonloses und ungläubiges „Was-“.

Irgendetwas steckte da in seinem Arm. War das ein Faden? Nein, eher ein kleiner, durchsichtiger... Schlauch vielleicht. Wo führte er hin..? Die Augen des nervösen Mannes folgten dem farblosen Ding; nach unten, dann wieder nach oben. Er hob seinen verklärten, viel zu schweren Kopf einem Behältnis über sich entgegen, aus dem eine klare Flüssigkeit in dieses Schläuchchen tropfte. Seine trockenen Lippen standen ihm einen Spalt weit offen, als sich seine geröteten Augen ob einer vagen Erkenntnis weiteten.

Moment. Floss dieses Zeug etwa in ihn? Was zur Hölle-

Was ging hier vor sich, verdammt??

Malik spürte wie die immer größer anschwellende Panik in seiner viel zu engen Brust tobte, fühlte, wie haltlose Angst unkontrollierbar in ihm aufwallte und ihm das Adrenalin unbarmherzig in die Blutbahnen trieb. Sein rasselnder Atem beschleunigte sich und sein armes Herz raste, noch einmal sah er vollends verloren um sich; verwirrt, bang und fassungslos. Kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn.

Erst Momente später bemerkte er den Lärm ringsum: Menschen schrien laut, wieder hallte ein lautes Knallen mehrmals an seine sensiblen Ohren und ließ ihn aufschrecken. Doch erst, nachdem das unnatürlich blanke Glas, das die kleine, hell erleuchtete Kammer in der er saß von dem Gang draußen trennte, mit einem lauten Klirren zerbarst, fuhr er selbst einen überraschten Schrei ausstoßend zusammen. Wieder ein Knall, jemand bellte in der Ferne fremde Worte.

Ein heftiger Ruck ging durch Malik's geschwächten Körper und das Einzige, das ihm in den nächsten Sekunden die grenzenlose Verwirrung über seine momentane, prekäre Situation aus dem schmerzenden Schädel fegte, war der instinktive Wunsch danach der offensichtlichen Gefahr hier zu entkommen und einfach nur... zu überleben. Ja, zu überleben. Wie, das wusste er nicht. Doch er handelte einfach:

Malik setzte sich hastig auf und riss sich dabei den kleinen Schlauch, an dem zu allem Überfluss auch noch eine lange Nadel hing, aus dem zerstochenen Arm. Ein wenig Blut lief ihm sogleich an diesem hinab, doch er beachtete - oder eher: bemerkte - dies in dieser Sekunde kaum sondern fasste eilig an sein schlecht rasiertes Gesicht, um das... Ding, das in seine Nase führte, zu ertasten. Er umfasste es instinktiv mit spitzen Fingern und zog fahrig daran, fühlte ein unglaubliches Brennen im Rachen und würgte laut. Wieder war es ein durchsichtiger, doch dickerer, Schlauch, den er sich aus dem rebellierenden Körper zog; ein viel zu Langer. Beinahe übergab er sich dabei.
 

Hustend und auf taumeligen Beinen erhob sich der panische Mann schließlich, tat zwei, drei unsichere Schritte durch den klinisch anmutenden Raum und musste sich dabei an einer der leeren, weißen Ablagen links von sich abstützen, um nicht in sich zusammenzusinken wie ein nasser Sandsack.

Links.

Malik stockte der ungleichmäßige Atem, als er ob dieser Erkenntnis abrupt inne hielt und nur sehr, sehr zögerlich wanderte sein entsetzt-forschender Blick auf seine linke Seite. Ein... Arm. Dort war ein Arm. Helle Haut spannte sich darüber, heller noch als die von Altair. Der Erste Dai glaubte sogleich den unsicheren Halt zu verlieren und auf seine zitternden Knie zu sinken. Er ermahnte sich im Geiste dazu sich zu beruhigen, doch es brachte nichts. Der entrüstete Malik schluckte trocken, biss sich auf die bebende Unterlippe. Oh, bei Allah...

So, als wäre das Gliedmaß gefährlich hob er es wenige, schnelle Herzschläge später von dem Tischchen, an dem er sich abgestützt hatte, fort, streckte und ballte die schmalen Finger vorsichtig. Wie gebannt starrte er der durchaus funktionierenden, fremden Hand entgegen. So, als hätte er solch ein Körperteil seinen Lebtag noch nie gesehen.

Er hatte... er hatte zwei Arme. Doch wieso? Was geschah hier mit ihm? Was war mit seiner Haut? Was... was passierte? Er konnte nicht-

„Fermo lá!!“ und plötzlich war da ein Mann vor Malik. Mit seltsam anmutenden, dunklen Kleidern und einem noch eigenartigerem schwarzen Ding, das er direkt auf ihn richtete. Der verwirrte Kartograf zog die Augenbrauen weit zusammen und sah dem blaffenden Fremden angestrengt abwartend entgegen, trat einen kleinen Schritt weit zögerlich von demjenigen zurück und stieß dabei mit dem Hinterteil an eine Ablagefläche. Leicht zuckte der vor den Kopf gestoßene Erste Dai zusammen und gab dabei einen erschrockenen Laut von sich. Was ging hier bloß vor sich?

„Non fare fesserie!“ kam es erneut von dem sichtlich nervösen Anderen; die donnernden Worte schienen den verdatterten Malik noch weiter zurückdrängen zu wollen und verunsichert sah er nun wieder von seinem aufgebrachten Gegenüber fort und auf dessen Gerät, das nach wie vor auf ihn gerichtet war. War dieses Ding dort eine Art... Waffe? Warum attackierte der Fremde ihn? Warum schrie er herum? Malik war auf keinen Kampf aus; nicht jetzt. Langsam und abwehrend hob er die zittrige Hand etwas an und holte Luft, um irgendetwas in brüchigem Latein zu wispern, denn Latein, das verstand zumeist jeder. Wieder ein lauter Knall.

Der Erste Dai spürte den zuckenden Schmerz, der in der nächsten Sekunde und ausgehend von seinem linken Oberschenkel in seinen ganzen Körper ausstrahlte, erst, nachdem der unruhige Fremde auf ihn geschossen hatte. Er stöhnte schmerzerfüllt auf, senkte seinen verwirrten Blick auf sein versehrtes Bein und fasste dort ungläubig japsend an die neu aufklaffende Wunde. Blut lief ihm nass und warm über den Unterschenkel hinab, bildete eine kleine Lache unter seinem bloßen Fuß. Er hatte keine Stiefel an und mehr als einen weißen Überwurf – war es ein langes Hemd, das an der Hinterseite offen war? - schien er nichts zu tragen.

Weiterhin vollends konfus, doch angestachelt von schrecklichem Schmerz, seinem Überlebenswillen und der Gewissheit, dass ihm der fremde Kerl mit der ihm unbekannten Schusswaffe wohl das Leben nehmen wollte, stürzte sich Malik Letzterem schließlich entgegen. Dass er momentan zwei Hände hatte, kam ihm dabei gelegen: Die Eine umfasste die Finger des Anderen so, dass er seine Waffe nicht mehr neu ausrichten konnte und die Zweite holte gezielt aus, um dem überrumpelten Gegner die Handkante gewaltsam gegen die ohnehin schon schiefe Nase zu rammen. Komplett überrascht rang der fremde Mann daraufhin nach Atem und jammerte ein paar unverständliche Worte. Währenddessen verdrehte ihm der schwache - doch nach wie vor fähige und durch das rasende Adrenalin in seinem wallenden Blut angestachelte - Assassine auch schon die Waffenhand und drängte ihn forsch zu Boden.

Nur wenige, scharfe Atemzüge und erstickte Bitten später starb der Fremde.
 

Malik zögerte kurz bevor er hinkend loseilte, um sich einen Weg aus dem so unwirklich anmutenden Gebäude zu bahnen. Ein, zwei Momente lange blieb er, die Augen auf die Leiche zu seinen Füßen gerichtet, stehen und spielte mit dem Gedanken die Schusswaffe mit sich zu nehmen. Doch er entschied sich im Endeffekt dagegen. Er hatte keine Ahnung wie dieses schwarze Ding funktionierte und wahrlich keine Zeit, um es herauszufinden. Er hätte wohl eher sich selbst als seine Feinde damit gefährdet. Und so lief er, rannte humpelnd einen langen, schmalen Korridor entlang; und das auf einem Boden, wie er ihn noch nie im Leben gesehen hatte. Der Stein – oder war es Metall? - auf dem er lief war so sauber, dass er beinahe spiegelte. Links und rechts davon, und lediglich durch dicke Glasscheiben von dem endlosen Gang getrennt, befanden sich viele kleine Räume, die dem, dem er soeben entflohen war, ähnelten. Malik musste sich dazu zwingen im Laufen nicht vollends perplex zur Seite zu sehen, um die grotesken Kammern zu mustern, sondern seinen Blick geradeaus, auf sein Ziel, zu richten: ein... Tor. Wie durch magische Hand hatte es sich soeben für zwei Männer in ähnlichen Uniformen wie der des Toten von eben geöffnet. Befehle vor sich hin brüllend und als hätte er den verwundeten Kartografen nicht gesehen, war einer von ihnen in einen Seitengang verschwunden – der Zweite lief in diesem heiklen Augenblick geradewegs auf den stockenden Malik zu. Oh nein.

„Fermati!“ schlug es dem Kartografen entgegen „Ey!“. Doch der gehetzte Kartograf verstand nicht und hätte wohl auch nicht darauf gehört hätte er dies. Eisern zwang er sich dazu weiter zu laufen und verfluchte dabei sein pochend schmerzendes Bein. Sich die Unterlippe beinahe blutig beißend hielt er direkt auf den Fremden vor sich zu, darauf bedacht auf jede Bewegung des Anderen zu reagieren. Er würde ihn töten, ja, er war ein Assassine, ein verletztes Bein hielt ihn nicht auf.

Noch immer kämpften mehrere Leute ringsum hörbar miteinander; es wurde gebrüllt und geschossen, Malik duckte sich unter einem von oben Herabfallenden hinweg und hielt verdattert inne, um den taxierenden Blick für einen Herzschlag lange zu heben. Stählerne Träger zierten dort oben den niederen Dachstuhl des Gebäudes und fungierten gerade - und recht offensichtlich - als Wege für Eindringlinge. Waren sie der Feind? Gab es überhaupt einen Freund?

Als der Mann, der Malik entgegen hastete wieder etwas schrie, fuhr der irritierte Kartograf zu ihm herum – und sah erneut direkt einer dieser eigenartigen Waffen entgegen. Für einen tiefen Atemzug lange jedenfalls, denn bevor der Fremde zu Ende sprechen konnte, wurde er von einem anderen Mann rücklings umgerissen. Eine Szene, die der Kartograf nur kurz beachtete. Denn er nutzte diese Gelegenheit, um sie beide zu umgehen und nun, so schnell es mit seinem blutenden Oberschenkel eben ging, weiter zu rennen.

Die besagte Wunde war es dann auch, die den humpelnden Malik zu Fall brachte. Sein Bein gab kurz vor dem magischen Tor nach und er knickte ein. Hart und mit den Ellbogen voran schlug er am blanken Boden auf, ächzte laut und stieß ein klagendes Wort aus.

Bei Allah, das hier war sein Ende! Es musste ein schlechter Traum sein! Ein Traum! Er wollte aufwachen!

Doch anstatt ihn zu kneifen kam jemand von hinten und zog ihn hastig zurück auf die wackeligen Beine. Alarmiert warf der Kartograf einen Seitenblick zu dem, der ihm gerade geholfen hatte und er stutzte erneut. Seine braunen Augen weiteten sich und er vergaß darauf zu atmen, als ihm sein offenbar Verbündeter auf englisch Beleidigte „Ich bins doch, Idiot!“. Es war der Mann von vorhin, der, der den einen schießwütigen Gegner von oben herab umgeworfen hatte. Der Schatten einer weißen Kapuze verdeckte seine goldbraunen Augen, als er sprach „Und jetzt komm endlich, wir müssen hier raus!“.

Altair.

Malik's ungläubig geweitete Augen ließen den, der ihn nun am Oberarm hinter sich her zerrte, nicht mehr los; in diesem Moment schien sich die Zeit zu verlangsamen und der Erste Dai vergaß den ganzen Lärm ringsum. Alles hallte nur mehr entfernt an seine Ohren, seine Weitsicht wurde zum Tunnelblick. Zu einem Tunnel, an dessen Ende der Mann mit der Adlerstickerei am weiß verhüllten Rücken dahineilte.

Na los, nicht trödeln!“ brummte der etwas Größere, doch Malik schien diese barsche Aufforderung gar nicht zu hören.

„Altair-“ warum sah Altair so seltsam aus? Was hatte er da an? Warum... warum sprach er auf Englisch mit ihm? Noch einmal verließ der Name des Adlers die Lippen Maliks tonlos. Und dieses Mal hielt der Angesprochene inne, wirkte nahezu verdutzt und seine Mimik entgleiste ihm vollends. „Was... was passiert hier?“ Malik wollte eine seiner Hände nach dem verwirrten Raubvogel ausstrecken, doch dieser wich mit völlig entgeisterter Miene zurück, ließ den Blutenden dabei los. Er stammelte ein 'Oh, fuck.' und der Kartograf verengte seine glasigen Augen in einer fragenden Miene.

Er verstand nicht.
 

"Was geht hier vor sich, Altair?" kam es auf Arabisch; eine Sprache die der Mann in der weißen Jacke offenbar nicht verstand. "Wo sind wir, wer sind all diese Leute??" fuhr Malik beinah schon in einem flehend-fragenden Ton fort "Sprich mit mir, bitte!". Doch Altair wirkte lediglich irritiert, zog den Ersten Dai mit sich in den Schatten einer Nische im Gang und flüsterte zwischen zusammengebissenen Zähnen ein gezwungen ruhiges "Ich habe keine Ahnung, was du von mir willst. Aber wir hauen hier erstmal ab und dann sehen wir weiter." hervor. Die Augen des Älteren musterten Malik auf eine ratlose, skeptische Art und Weise, er wirkte vielleicht sogar ein wenig verärgert "Und bis dahin halt die Klappe. Verstanden?". Es war wieder Englisch, das der Adler sprach. Warum?

"Hast du verstanden?" hakte der Raubvogel noch einmal drängend nach und der atemlose Malik wich dessen Blick beklommen aus, nickte schwach.

"Gut. denn wenn Abstergo uns kriegt, sind wir im Arsch." Malik verstand kein Wort. Abstergo? Im Arsch? Doch er fragte nicht nach, gab sich ob des sichtlich gestressten Kumpanen ein wenig kleinlaut und hauchte ein knappes "Ja.". Diesmal sprach auch der Kartograf Englisch. Denn eine vage, dunkle Vermutung sagte ihm, dass Altair seine... zweite Muttersprache, Arabisch, vergessen hatte. Oder sie aus irgendeinem Grund nicht sprechen wollte. Der Erste Dai schluckte schwer und hob sein Haupt wieder einen Deut weit an. Er befeuchtete sich die trockenen Lippen und versuchte in der Miene des Anderen irgendetwas zu entdecken, das ihn irgendwie beruhigen könnte; nach irgendetwas... vertrautem. Doch er fand nichts. Obwohl dieser Altair hier aussah wie der wahre Altair wirkte er doch so verdammt fremd.

"Gut, also hör zu, wer auch immer du bist:" fing der Mann mit der weißen Kapuze fort und nickte in den Korridor hinaus. Entfernte Stimmen und Geschrei ließen ihn eine Sekunde lange zögern "Wir benutzen den Fahrstuhl dort hinten. Draußen wartet ein Wagen, wir sehen zu, dass wir dort so schnell wie möglich hinkommen. Keine Kämpfe. Nichts. Nur laufen. Check?"

Fahrstuhl? Malik runzelte die Stirn und ehe er antworten oder skeptisch nachfragen konnte, wurde er von dem Älteren aus der schmalen Nische gezerrt. Beinahe stolperte er dabei, gab ein überfordertes Stöhnen von sich. Ouh, sein Bein!
 

Altair zerrte Malik Minuten später bereits aus dem riesigen Gebäude. Völlig desorientiert und erschlagen von so vielen andersartigen Eindrücken, die er nicht zu deuten wusste, hinkte der Erste Dai hinter ihm her. Er wusste gar nicht wohin er sehen sollte, als sie auf die offene Straße traten. Da waren so viele seltsame, bunte Lichter in der Dunkelheit, so hohe Häuser, ein Heiden Lärm, Eigenartige Dinge mit Rädern, die so schnell vorbei fuhren, dass man sie wohl nicht einmal mit dem schnellsten Pferd Masyafs einholen konnte. Und genau auf solch ein Gefährt drängte der so fremd wirkende Altair Malik nun zu „Los, los!! Nicht gaffen, laufen! Und rein da!“.

Überfordert von der Aufforderung in dieses... Ding dort einzusteigen, hielt der Kartograf nun abrupt inne und beinahe rannte der Ältere gegen seinen Rücken.

„Was ist los?? Rein in den Wagen!“

„Jungs! Hierher!“ rief nun eine zweite Stimme. Sie gehörte einer kurzhaarigen Frau, die die Türe des seltsamen, weißen Wagens aufhielt und ihnen gerade zuwinkte „Desmond! Schlagt keine Wurzeln!“.

'Desmond'.

Wieder fühlte der gehetzte Malik einen harten Stoß gegen sein Kreuz und stolperte gezwungenermaßen vorwärts, die Angst und ein fürchterlicher Schwindel holten ihn aber kurz vor dem vierrädrigen Ding ein und er fing an zu schreien „Nein nein!!“.

Oh, er wollte nicht-... er konnte nicht-!

Er wollte nach Hause, wollte aufwachen! Was war das hier für ein Ort?

Shaun, steig ein!“

Nein!

Sich an den Kopf fassend und die Schultern anziehend ging der sich verlierende Kartograf in die Knie. Er bemerkte nicht wie ihm heiße Tränen an den Wangen hinab liefen, wie er nach Atem rang, doch nicht zu Luft kam; wie er schlussendlich gänzlich zu Boden ging und wie über seinem Kopf erneut laute Schüsse fielen. Malik hörte nur ein panisches, gellendes Schreien. Es war sein Eigenes.



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