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Eine Geschichte von Donner und Eis

von

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Hochzeit mit Hindernissen

Die Worte von Loki haben mich wirklich hart getroffen. Um genau zu sein sogar ziemlich geschockt. So drastisch hat mir noch niemand den Spiegel vorgehalten. Klar mir wurde oft gesagt das ich mein Temperament zügeln sollte, dass ich zu unbeherrscht bin. Doch das ich direkt anderen meinen Willen aufzwinge ist mir wirklich nie bewusst gewesen. Um wirklich sicher zu gehen, dass ich wirklich derart ungezügelt sein kann muss ich mit Menschen reden die ich kenne und schätze.
 

Zur Mittagszeit also treffe ich mich mit meinen Gefährten in einer Taverne. In einem dunklen Umhang gehüllt will ich nicht zu sehr auffallen. Normalerweise würde es mich nicht kümmern, doch seit Lokis Worten, hat mein Ego doch erhebliche Risse bekommen.

Volltagg, Hogun, Fandral und Sif warten bereits auf mich und man sieht ihnen an, dass sie sich wundern, warum ich denn so aussehe. Ohne etwas zu sagen setze ich mich und bestelle einen Krug Bier.

„Weshalb wolltest du dich nun mit uns treffen mein Freund?“ fragt nun Fandral nach langem schweigen. Bei dem Wort >Freunde< zucke ich ich kaum merklich zusammen. Die Bedeutung dieses Wortes ist etwas, was ich nun wohl nicht mehr als selbstverständlich sehen werde.
 

„Sagt bitte ehrlich was ihr denkt über mich. Bin ich wirklich rücksichtslos, ungestüm und was weiß ich nicht noch alles?“ stelle ich dann unsicher die Frage. Sif reißt die Augen weit auf und auch die anderen drei sehen mich vollkommen verwundert an.

„Wer hat dir den diesen Quatsch eingeredet?“ fragt Volstagg lachend. Allerdings klingt sein lachen ein Spur zu nervös.

„Wirklich Thor. Hat eine Frau dich abgewiesen? Mach dir nichts draus. Keine Frau ist es wert das du dir das anhörst und dir darüber auch noch Gedanken machst.“ wiegelt Fanrdal ab.

„Hat dir Loki das gesagt?“ hackt Sif jetzt nach mit einen fürchterlich stechenden Blick. Seit der Bekanntgabe der Verlobung zwischen Loki und mir ist sie erstaunlich schweigsam und wenn sie etwas sagt, ist sie entsetzlich gereizt und gar nicht gut auf Loki zu sprechen. Ich presse die Lippen aufeinander um nichts zu sagen, doch sie hat meine Reaktion leider vollkommen richtig gedeutet.
 

„Wie kommt dieser Kerl dazu dir so etwas zu erzählen?“ regt sie sich auf. Dabei schlägt sie mit der flachen Hand auf den Tisch.

„Sif, er hat vollkommen recht! Das ist das Problem. Ich habe mich ihm gegenüber wie ein vollkommener Narr verhalten. Ich habe ihn von oben herab behandelt. Und wenn ich es mir recht überlege, dann habe ich mich oft so benommen. Sofern ich euch den Freunde nennen kann, möchte ich wissen wie schlimm es ist.“ erkläre ich jetzt stöhnend. Sif verschränkt die Arme vor der Brust und starrt demonstrativ ins Nichts. Volstagg und Fandral sehen betreten auf den Tisch als würden sie sich nicht trauen etwas zu sagen und genau das spricht eigentlich schon bände. Dann aber räuspert sich Hogun.
 

„Thor wir wissen alle das du ein guter Kerl bist. Und wir kennen all deine Seiten. Du bist kein schlechter Kerl. Aber ja, du hast Seiten die es einem manchmal unmöglich machen mit dir zusammen zu sein. Du nimmst viel für selbstverständlich und zeigst einem dann nicht dass du es wertschätzt. Im großen und ganzen würde dir manchmal mehr Demut gut zu Gesicht stehen.“ erklärt er möglichst neutral. Sif aber schnaubt verächtlich.

„Er muss sich nicht ändern, so wie er ist, so ist er nun einmal. Und wem es nicht passt, der muss sich nicht mit ihm abgeben. Er ist wie er ist und damit muss man leben! Schließlich ist er irgendwann König, er darf sich so verhalten.“ faucht sie aufgebracht.

„Sif sei ehrlich. Wenn ich jetzt schon ungerecht zu meinen Freunden bin wie werde ich dann erst zu den Bürgern von Asgart sein? Ich werde ein schlechter König sein.“ rede ich eindringlich auf sie ein. Es ist wirklich erstaunlich wie verbissen sie sein kann.
 

Doch so langsam bin ich mir nicht sicher, ob das wirklich damit zu tun hat, das sie in mich verliebt ist. Da muss mehr sein.

„Niemand ist perfekt Thor. Ich nicht, Hogun nicht, deine Mutter nicht einfach niemand ist perfekt. Mehr gibt es da nicht zu sagen. Aber dein Verlobter Loki ist alles andere als perfekt und das werde ich auch noch beweisen.“ erwidert Sif ungehalten. Jetzt zeigt sich erst so richtig, was für eine ungesunde Gefühle sie für mich hegt. Jemand der mich lieben würde, würde wollen das ich ein besserer Mensch werde. Doch sie würde mich wahrscheinlich auch wollen, wenn ich ein kompletter Vollidiot wäre.

Nach dem Gespräch mit meinen Freunden suche ich meine Mutter auf, sie ist mit einer der ehrlichsten Personen die ich kenne. Wie zu erwarten ist Loki bei ihr und übt mit ihr neue Zauber. Als ich in das Zimmer komme erhebt er sich und will aus dem Zimmer gehen. Doch als er an mir vorbei geht, berühre ich ihn kurz an der Schulter. Er hält inne und sieht mich ungehalten an.

„Ich will mich nur bei dir bedanken.“ murmle ich leicht zu ihm rüber gelehnt und lächle gequält. Erstaunt zieht er die Augenbrauen hoch. Dann gehe ich an ihm vorbei und er aus dem Zimmer.
 

„Mutter ich muss dringend mit dir reden.“ beginne ich und fange an nervös auf und ab zulaufen.

„Bin ich wirklich ein jähzorniges Kind, dass nicht teilen kann? War ich schon immer so arrogant?“ frage ich sie mit Sorgenfalten auf der Stirn. Natürlich fürchte ich die Antwort. Ich fürchte bescheinigt zu bekommen, dass ich einen derart missgebildeten Charakter habe, dass er sich nicht mehr ändern lässt.

„Nein mein Schatz. Du bist kein schlechter Mensch wenn du das wissen willst. Aber du hast bis heute noch nicht die richtigen Maße gefunden. Ja du musst lernen dankbarer zu sein für das, was dir gegeben wurde. Aber du darfst auch nicht zu nachsichtig und gutmütig sein mit dem Volk, sonst werden sie früher oder später dich als einen von ihnen sehen und dich nicht ernst nehmen. Respekt will erarbeitet sein. Es ist nie zu spät sich zu bessern. Und wenn du von nun an dich besserst, wirst du ein guter König werden.“ erklärt sie mir geduldig. Resigniert seufze ich, selbst also meine Mutter denkt das ich mich wie ein Narr benommen habe. Dennoch hat sie recht, von nun an muss ich mich besser.
 

Nach dem ich meine Mutter noch etwas gefragt habe, mache ich mich auf den Weg in einen sehr speziellen Buchladen auf den Märkten. Dort kaufe ich einen Stapel Bücher und gegeben mich zurück ins Schloss. Vor Lokis Tür atme ich dann tief durch und klopfe, als ich dann eintreten darf, staune ich nicht schlecht. Der Raum ist in Kupfer und Grüntönen eingerichtet. Ein großes Bett mit grünen Bezug und einem Fell drauf, ein großer Schreibtisch hinter dem eine Wand voll mit Büchern ist. Loki sitzt am Schreibtisch und sieht mich abwartend an. Verlegen trete ich an ihn heran und lege die Bücher vor ihm auf den Tisch. Fragend sieht er mich an.

„Meine Mutter sagte, dass du neue Bücher brauchst und das diese Art genau die wären, die du gebrauchen könntest also dachte ich, ich kaufe sie dir als Dank dafür, dass du so ehrlich zu mir warst.“ erkläre ich mich und wage es nicht ihm in die Augen zu sehen. Loki nimmt eines der Bücher und sieht es sich genau an. Anerkennend nickt er und sieht mich dann an.

„Danke, Thor.“ sagt er schlicht und beobachtet mich einfach. Das Schweigen wird immer unangenehmer und schließlich gebe ich es aus.
 

„Gut, dann lasse ich dich wohl besser wieder alleine.“ murmle ich und mache mich auf den Weg zur Tür. Dann allerdings hält mich etwas fest. Verwirrt drehe ich mich um und sehe Loki direkt ins Gesicht. Was allerdings komisch ist, denn er sitzt noch immer am Schreibtisch und beobachtet mich.

„Wie...?“ frage ich verdutzt und dann löst sich der Loki vor mir schon auf. Neugierig sehe ich ihn an. Und zum ersten mal in meiner Gegenwart lächelt er etwas.

„Magie.“ antwortet er einfach.

„Du bist in so kurzer Zeit schon so gut geworden. Das ist wirklich beeindruckend.“ gestehe ich anerkennend.

„Ich bemühe mich eben.“ stichelt er wieder. Wider ein Seitenhieb gegen mich, doch ich habe es verdient und rege mich daher nicht auf.

„Da hast du recht, dass tust du wohl. Aber ich werde mich von nun an auch bemühen. Ich werde mich anstrengen besser zu werden um irgendwann ein guter König zu werden.“ stelle ich mit ernster Stimme fest. Der Magier sagt nichts weiter nickt dann aber verstehend.
 

„Bitte glaube mir wenn ich sage, dass es mir Leid tut, dass ich dich so behandelt habe. Wenn ich könnte würde ich es ändern.“ sage ich dann auch noch. Der Prinz legt den Kopf schief und lächelt sarkastisch.

„Schön das du es würdest, aber dafür ist es nun einfach zu spät.“ gibt er zurück. Langsam nicke ich.

„Stimmt. Aber ich würde gerne wissen, ob ich es wieder gutmachen könnte?“ frage ich schließlich mutiger nach. Bis jetzt hat er mich nicht geärgert, was mir durchaus etwas Hoffnung gibt.

„Wenn du es probieren möchtest. Es wird aber nicht leicht werden“ sagt er schließlich und wieder huscht da dieses lächeln über seinen Lippen, dass ihn unwiderstehlich aussehen lässt.

Und es war auch nicht leicht. Loki gab mir klar zu verstehen was er wollte und was nicht. Beim Unterricht und bei den Übungen mit meiner Mutter wollte er nicht gestört werden, aber zusehen durfte ich gelegentlich. Das zusehen hatte aber zur folge, dass ich mich seit langen wieder mal mit der Magie befasste und dabei einen einen Unfall provozierte. Loki sollte aus dem Nichts Feuer beschwören und den Kamin entfachen. Ich versuchte es auch mit einer Kerze, doch es ging gnadenlos nach hinten los und ich fackelte eine Gardinen an. Sie brannte komplett runter bevor Loki sieh löschte. Erst sahen alle geschockt drein, doch dann mussten wir alle Lachen.
 

Selbst Loki. Er hat wirklich ein angenehmes Lachen. Danach hat der Magier jedoch Grenzen gesetzt und gemeint, ich dürfe zusehen, aber das mit dem Zaubern solle ich lieber ihm überlassen. Wenn ich nicht gerade mit meinen Truppen trainierte oder anderweitig beschäftigt war, nahm ich mir Zeit Loki Asgart zu zeigen. Er war wirklich an vielem interessiert und das machte aus ihm einen guten Zuhörer. Langsam nähern wir uns an und ich würde sogar soweit gehen, dass wir nun Freunde sind.

Eines Abend komme ich zu seinem Zimmer, um ihn zum Abendessen abzuholen. Meine Eltern wollte eh nun mit uns sprechen, da in drei Tagen die Hochzeit stattfinden würde und Laufey morgen auch ankommen würde.

Sachte klopfe ich also an die Tür an warte darauf reinkommen zu dürfen.

Als ich dann eintreten durfte stand Loki nur mit einer Hose bekleidet da. Ich musste hart schlucken. Seit dem Tag, als ich Loki nackt gesehen habe im Bad, konnte ich nun nicht mehr abstreiten, dass ich ihn mehr als attraktiv fand. Und das hier machte es nicht einfacher. Der Prinz ist definitiv männlicher Natur, dass deutet sein breiter Rücken durchaus an, denn noch ist er so schmal und feingliedrig im Gegensatz zu mir. Seine Muskeln bewegen sich geschmeidig unter der blasen Haut, wodurch ich vergesse, weshalb ich wirklich hier war.
 

„Was ist, Thor?“ fragt mich Loki leicht irritiert und dreht sich zu mir um, während er nach einer blass grünen Tunika greift. Komplette Leere herrscht in meinem Kopf, als ich seine Brust sehe. Kaum ein Gramm Fett ist an ihm, nur Muskeln. Die Bauchmuskeln sind leicht angedeutet und nicht so klar hervortretend wie bei mir, aber das sieht einfach besser bei ihm aus. Er ist unglaublich gut Proportioniert. Diese blass rosa Brustwarzen. Bevor meine Gedanken weiter abschweifen drehe ich mich zum Schreibtisch um und inspiziere den.

„Ich wollte dich nur zum Essen abholen.“ antworte ich dann rasch aber meine Stimme zittert leicht.

„Ja, ich bin schon dabei mich umzuziehen. Einer deiner ehemaligen Lehrern war die glorreiche Idee gekommen, mich in den Kampfkünsten zu unterweisen. Ich bin einfach dafür nicht gemacht.“ erklärt er kopfschüttelnd.
 

„Aber?“ hacke ich nach und kann ihn nun getrost wieder direkt ansehen. Weil er dabei ist die Tunika zu zubinden.

„Wie kommst du auf das aber?“ fragt Loki nun seinerseits und mustert mich eingehend, doch das kleine Lächeln auf seine Lippen ist mir nicht entgangen.

„Es hört sich so an als würde da noch etwas kommen.“ meine ich schließlich und grinse amüsiert mit einer hochgezogenen Augenbraue. Nun muss Loki wirklich lachen.

„Nun sagen wir einmal, dass das plötzlich aufgetauchte Rudel Wölfe ihn etwas nervös gemacht hat.“ gesteht er dann kichernd. Er spielt oft den Leuten Streiche, wenn er gelangweilt oder genervt ist. Ich sehe es nicht weiter eng solange niemand verletzt wird und meine Mutter auch nicht. Sie meinte da Loki keine Kindheit hatte, würde er nun einfach nachholen was ich damals gefehlt hat. Nur mein Vater war nicht sonderlich begeistert drüber.

„Lass das lieber nicht meinen Vater hören.“ sage ich dann schmunzelnd. Der Magier verdreht theatralisch die Augen.
 

„Es ist doch kein Weltuntergang und dem Mann ist ja nichts weiter passiert.“ entgegnet er bitter.

„Ich finde es auch nicht schlimm solange niemanden etwas geschieht, aber mein Vater sieht es einfach nicht so gerne.“ meine ich Schulterzuckend.

Während Loki sich die Stiefel anzieht, begutachte ich weiter den Schreibtisch. So viele ausgelesene Bücher und ein Berg von Briefe, wo ich mir ein paar nehme und ansehe.

„Sind das Liebesbriefe?“ frage ich mit einem breiten Grinsen, auch wenn mir gar nicht danach zu Mute ist.

„Leg die wieder hin Thor!“ fährt mich Loki auf einmal an. Und bevor ich fragen kann warum, wird mir auch auf einmal klar warum. In meiner Hand halte ich einen Brief mit roten Lettern. Als wäre er mit Blut geschrieben. Nach dem durchlesen wird mir direkt übel. Darin steht, dass Loki Asgart verlassen soll, sonst würde er es nicht überleben. Entsetzt schaue ich den Prinzen an, doch dessen Miene ist nun vollkommen versteinert.

„Hast du davon noch mehr?“ frage ich hektisch, doch Loki starrt mit finsterer Mine auf den Boden.
 

„Loki! Es ist wichtig. Ist das der erste Brief oder gibt es noch mehr?“ frage ich ihn, lege den Brief zurück auf den Tisch und gehe auf den Magier zu.

„Und wenn es so wäre, dann würde es auch nichts ändern.“ antwortet er unterkühlt. Langsam lasse ich vor ihm nieder, damit ich ihm in die Augen sehen kann. Doch Der Prinz vermeidet es geflissentlich mir in die Augen zu sehen.

„Loki, bitte. Sag die Wahrheit. Ich weiß nicht wie du es sieht, aber ich sehe unsere Beziehung mittlerweile als eine Art Freundschaft an. Meine Freunde sind mir so wichtig wie meine Familie und wenn dir etwas passieren würde und ich hätte es verhindern können, dann wäre ich untröstlich. Du bist so schlau und ergänzt mich perfekt. Wer soll dann mich auf meine Fehler hinweisen, wenn du nicht mehr da wärst?“ versuche ich ihn drauf hin zu weisen. Und es klappt. Loki schmunzelt leicht und sieht mich dann endlich mit seinen unglaublich grünen Augen an. Ich weiß das ihm der Gedanken gefällt, dass der goldene Prinz ohne ihn aufgeschmissen wäre. Im Prinzip bin ich dieser Tatsache auch nicht einmal abgeneigt.
 

„Du würdest wahrscheinlich das Schloss in Schutt und Asche legen vor Wut.“ meint er schlicht und stellt sich offenbar diese Szene gerade vor.

„Wahrscheinlich. Und damit das nicht passiert, wäre es besser mir davon zu erzählen.“ helfe ich ihm auf die Sprünge doch er sieht mich wieder etwas ungehalten an.

„Ich kann das alleine regeln.“ beharrt er darauf weiterhin. Verstehend nicke ich.

„Natürlich kannst du das. Das bezweifle ich auch gar nicht. Aber seinen Freunden kann man doch auch so etwas anvertrauen. Egal was du machen wollen würdest, ich würde dich lediglich nur unterstützten. Mehr nicht.“ erkläre ich ihn. Doch so ganz ehrlich bin ich dabei nicht. Am liebsten würde ich die Person, die die Briefe geschrieben hat, suchen, finden und dann eigenhändig erwürgen. Und ich glaube das weiß Loki auch, denn er sieht mich ungläubig an.
 

„Na gut vielleicht nicht ganz, aber du bist halt mein Freund und es gibt so gut wie nichts, was ich nicht für einen Freund tun würde.“ gestehe ich dann resigniert.

„Das weiß ich durchaus zu schätzen Thor. Aber das muss ich alleine Regeln. Einfach damit ich mir nicht nachsagen lassen muss, dass ich nichts alleine hin bekomme und mich statt dessen nur hinter dir verstecke.“ versucht mir Loki klar zu machen und im Prinzip hat er ja auch vollkommen recht. Ich sollte mich nicht einmischen.

„Gut, wenn du es so wünscht. Aber sag mir bitte Bescheid, wenn es zu gefährlich für dich wird, in Ordnung?“ will ich von ihm wissen. Mit einem übertreiben seufzten nickt er dann letztlich.

„Gut, wenn es zu gefährlich wird, komme ich zu dir.“ einigt er sich mit mir. Da ich Loki nun aber bereits etwas besser kenne, weiß ich das er lügt. Darin ist er in der Regel auch immer sehr gut, doch ich kann sehr wohl eine Lügen ausfindig machen. Mit anderen Worten er wird definitiv nicht zu mir kommen, also muss ich einfach an ihm dran bleiben.
 

Der Tag der Hochzeit kam. Laufey und mien Vater haben sich zusammen gesetzt und alles weitere besprochen in Form der Mitgift für Loki. Doch das alles sollte mich nicht weiter kümmern, denn ich bin einfach nur aufgeregt. Nach dem Bad und dem versuch meine Haare halbwegs ordentlich hin zu bekommen, will ich noch einmal eben ins Bad, weil ich dort in der Aufregung meinen Umhang vergessen habe. Die Tür ist aber fest verschlossen.

„Loki? Bist du da drin?“ rufe ich durch die Tür in der Hoffnung, dass er noch nicht in die Wanne gestiegen ist.

„Ja, was ist?“ fragt Lokis erstickt wirkende Stimme hinter der Tür.

„Ich habe meinen Umhang vergessen, darf ich kurz reinkommen und ihn holen?“ erkundige ich mich ganz vorsichtig. Wenn Loki aufgeregt ist, dann ist er meist ungenießbar und ich glaube im Moment wird es ihm wohl so ergehen wie mir.

„Das geht jetzt nicht, komm später wieder.“ stöhnt Loki genervt, doch da ist noch etwas in seiner Stimme, was ich nicht ganz identifizieren kann.
 

„Es ist der Umhang für die Zeremonie, Mutter wird richtig böse werden wenn ich ihn nicht gleich an habe, gibt ihn mir wenigstens raus, bitte.“ dränge ich weiter, doch mittlerweile ist mir der Umhang vollkommen egal. Ich will wissen was mit Loki ist. Es ist nur ein leises Fluchen hinter der Tür zu hören, dann öffnet sich die Tür einen Spalt breit und Lokis Hand hält mir den Umhang entgegen. Bevor er ihn fallen lassen kann oder ähnliches, packe ich ihm am Handgelenk, drücke die Tür auf und schiebe mich in das Badezimmer. Was sich dann sehe, verschlägt mich fast den Atem. Loki lehnt am Wachsbecken, was voll ist mit durch gebluteten Tüchern ist. Die Quelle des vielen Blutes ist eine Wunde, die unterhalb von Lokis linker Seite bei den Rippen sitzt und gerade runter zu seinem Hüftknochen reicht. Die Wunde ist verdammt tief und für selbst für seine Verhältnisse, ist Loki nun noch bleicher als üblich.
 

„Verdammt, was ist passiert?“ frage ich vollkommen entsetzt und stürze auf Loki los, der aussieht als würde er jede Sekunde ohnmächtig werden.

„Nichts weiter, ist schon gut.“ murmelt er angestrengt, doch es ist gar nichts gut.

„Nichts ist passiert? Das sieht aber nicht nach nichts aus. Für so eine Wunde sind deine Selbstheilungskräfte nicht mal stark genug, du musst unbedingt in die Heilkammer. Na los, ich bring dich hin.“ sage ich doch der Magier stößt mir hart vor die Brust.

„Es geht schon, verdammt. Es sieht schlimmer aus als es ist. Gib mir nur kurz Zeit und es wird gleich wieder besser sein.“ meint er nun gereizt und presst sich ein Tuch auf die Wunde.

„Du wirst elendig verbluten, wenn es nicht behandelt wird.“ sage ich jetzt mit sehr trockener Kehle. Das ist das letzte was ich will, dass Loki stirbt.

„Gut, ich bin nicht der beste Arzt, aber ich kann ein wenig was machen. Wenn man kämpft hat man auch keine Zeit zum Arzt zu gehen. Ich bringe dich rüber in mein Zimmer, da werde ich dich versorgen, ist das in Ordnung für dich?“ frage ich aus Höflichkeit nach, damit er nicht sauer auf mich ist, aber wir beide wissen, dass ich wohl kaum auf seine Erlaubnis hoffen. Ich würde es auch so einfach tun. Langsam nickt Loki, lege ihn meinem Umhang um und dann hebe ich ihn hoch in dem ich ihn an den Schultern halte und unter den Kniekehlen.
 

Erst strecke ich meinen Kopf raus um zu sehen, ob da jemand ist. Als niemand zu sehen ist laufe ich möglichst behutsam zu meinem Zimmer. Auch dort ist keiner. Behutsam lege ich ihn auf meinem Bett ab.

„Bleib liegen und bewege dich so wenig wie möglich. Ich komme gleich wieder. Verriegle die Tür hinter mir mit deiner Magie, damit niemand außer mir rein kann. Ich klopfe drei mal damit du weißt, dass ich es bin der rein will. Bis gleich.“ sage ich hastig und laufe dann schnell aus dem Zimmer. Rasch gehe ich ins Badezimmer und beseitige die blutigen Tücher, danach suche ich die Heilkammer auf und klaue mir eine Reihe von Medizin in Form von Tropfen und Salben. Mit meiner ausbeute laufe ich schnell wieder zurück zu meinem Zimmer, wo ich dann drei mal Klopfe, danach lässt die Tür sich ohne Probleme öffnen.

Loki liegt noch immer auf meinem Bett und hat die Augen mittlerweile geschlossen. kalter Schweiß läuft über seinen Körper. Würde da nicht diese klaffende Wunde an seinem Bauch sein, würde er jetzt verdammt anziehend auf mich wirken, doch dafür habe ich keine Zeit.
 

„Lass mich mal sehen. Ich bin auch ganz vorsichtig.“ meine ich zu Loki und betrachte ihn ganz genau. Er verzieht leicht das Gesicht als er das Tuch hebt, obwohl er versucht sich zu beherrschen. Die Wunde ist wirklich entsetzlich tief sie geht fast bis unter die Muskulatur. Ein Stück tiefer und seine Eingeweide würden nun raus hängen. Das nennt man wohl Glück um Unglück. Ich schraube ein Fläschchen auf, und lasse ein paar Tropfen in die Wunde tropfen. Loki spannt sich abrupt an und zieht schmerzerfüllt Luft ein.

„Das ist etwas, was die Wunde desinfiziert. Das was nun kommt betäubt die Wunde etwas und danach versiegle ich sie mit dem Creme vorübergehend.“ erkläre ich als ich das dann durchführe. Danach verbinde ich fest die Wunde. Loki sieht noch immer erschöpft aus, aber er sieht auch schon etwas besser aus. Nur das Blut auf seinem Körper und der weiße Verband lassen noch auf die klaffende Wunder schließen. Ich nehme ein feuchtes Tuch und tupfe vorsichtig das Blut von seinem Körper.
 

„Wir sollten die Hochzeit verschieben. Du bist nicht in der Lage diese Zeremonie durchzustehen.“ stelle ich fest und sehe Loki prüfend an. Doch der erwidert den Blick verbissen.

„Nein, werden wir nicht.“ meint er trotzig und beobachtet mich wachsamen Augen.

„Loki, es geht dir ganz und gar nicht gut und das hier hilft auch nicht auf Dauer.“ versuche ich ihm auszureden, doch er ist wie gehabt Stur.

„Thor, man hat versucht mich zu töten...“ fängt er an, ich falle ihn aber ins Wort.

„Genau man hat sich versucht zu töten und es hätte beinahe aus geklappt! In deinem Zustand musst du dich schonen wenn du schon nicht in die Heilkammer willst. So kannst du auf jeden Fall nicht zur Zeremonie du kippst bloß u...“ erkläre ich doch bevor ich geendet habe, hält mir Loki mit seiner kühlen Hand den Mund zu.
 

Es müsste mich wohl ärgern, dass er mir auf diese Art den Mund verbietet, doch seine kühle Hand fühlt sich irgendwie verdammt gut an auf meiner viel zu warmen Haut und irgendwie ist es elektrisierend. Ich weiß nicht ob Loki es auch gespürt hat, doch er zieht rasch die Hand zurück und lässt sie auf das Bett sinken.

„Lass mich bitte ausreden. Ich muss die Zeremonie durchstehen. Damit es ein Signal an die Attentäter ist, dass ich mich von nichts und niemanden abhalten lasse.“ beharrt der Magier darauf. Seien Worte ergeben durch aus einen Sinn, auch wenn es mir so gar nicht passt. Vorsichtig greife ich nach seiner Hand und nehme sie in meinen. Ich breite mich darauf vor, dass er sie zurück ziehen würde, doch er tut es nicht.

Seine Haut wirkt noch blasser auf meiner gebräunten Haut. Eigentlich ein sehr schöner Kontrast. Seine Haut ist so kühl, ich bin mir nur nicht sicher ob es daher kommt, dass er ein Eisriese ist oder aber weil er so viel Blut verloren hat.
 

„Das mag vielleicht ja sein, aber ich weiß das solche Wunden einen Probleme bereiten und große Anstrengungen können dazu führen, dass du einfach Umkippst und ohnmächtig wirst. Das wäre kein gutes Zeichen an die Attentäter. Und überhaupt halte ich es für keine gute Idee, denn immerhin wissen sie dann, dass sie versagt haben und werden es das nächste mal versuchen richtig zu machen.“ überlege ich laut und streiche dabei mit meinem Daumen über seine Handrücken. Dann entzieht er mir seine Hand auf einmal, aber nicht ruckartig sondern recht sanft sogar.

„Das würde sich dann aber recht schwer gestalten, denn schließlich leben wir ja dann zusammen und mich alleine anzutreffen würde reichlich kompliziert werden, schätze ich mal.“ erklärt er schlicht und verschränkt die Arme vor der Brust. Der Gedanke, dass wir Zeit miteinander verbringen gefällt mir sehr, weshalb ich lächeln muss.
 

„Da hast du recht. Versprich mir bitte, dass du von nun an immer in Gesellschaft bist, wenn ich nicht dabei bin.“ versuche ich ihm das Versprechen ab zunehmen, doch er sieht mich einfach nur herausfordernd an.

„Ich kann mich auch gut selbst verteidigen.“ erwidert er störrisch.

„Natürlich kannst du das. Aber ich würde mich wirklich besser dabei fühlen.“ erkläre ich schlicht und einfach. Es bringt ja eh nichts dabei zu lügen.

„Das ist jetzt allerdings unser geringstes Problem. Ich muss bei der Hochzeit anwesend sein.“ äußert er sich weiter hin stur zu diesen Thema. Resigniert seufzte ich. Dann geht mir aber ein Licht auf.

„Nein, nicht direkt. Du kannst doch ein Abbild erschaffen von dir. Bleib du hier und erhole dich und dein Abbild tut den Rest.“ erkläre ich meine geniale Idee. Loki lächelt leicht.

„An sich ist diese Idee gar nicht mal so verkehrt, aber es geht trotzdem nicht. Fürs erste bin ich darin noch nicht so gut und kann die Illusion nicht so lange aufrecht erhalten ohne das sie Anfängt zu verschwimmen und zweitens löst sich das Abbild auf sobald es berührt wird.“ gibt er zu bedenken. Das ist natürlich unpassend.
 

„Gut, dann muss ein anderer Plan her. An der Zeremonie nimmst du Teil und auf der Feier danach übernimmt dein Abbild. Ich werde Mutter sagen, dass es dir nicht gut geht und du deshalb ein Abbild benutzen musst. Vielleicht kann sie es ja mit ihrer Magie verstärken, damit du dich schonen kannst und es nicht auffällt. Was meinst du?“ will ich von ihm wissen. Er nickt und lächelt dann leicht.

„Das könnte sogar klappen. Aber sag bitte Frigga und auch sonst niemanden etwas von meiner Verwundung.“ fordert er. Als wir uns dann endlich geeinigt haben ziehen wir uns fertig an. Beziehungsweise sich war ja schon fertig ich musste nur meine Umhang anlegen.
 

Doch Loki hat mehr als ein Problem damit. Die Zeremonienrüstung die er tragen sollte ist zum Glück nur aus Leder und daher nicht ganz so schwer wie meine Metallrüstung, denn noch hat er Probleme sie an zu ziehen. Die Hose bekam er nur unter großen Gestöhne angezogen. Also entschloss ich mich kurzer Hand ich zu helfen. Der Magier scheint davon zwar nicht begeistert zu sein, doch er musste letztlich einsehen, dass es einfacher war. Am Ende stand er also in seinen grün, schwarz und bronzefarbenen Lederrüstung da. Und sie stand ihm unverschämt gut.

„Sollen wir dann?“ frage ich nach dem eine Zofe sich gemeldet hat, dass soweit alles bereit wäre. Der Prinz nickt und sieht dabei nicht sonderlich glücklich aus.

„Ich passe auf das nicht passiert.“ sage ich möglichst leise, damit keiner es hören kann, denn nun wimmelt es auf den Gängen nur so vor Leuten. Loki wirft mir daraufhin aber nur einen warnenden Blick zu.
 

Damit nichts schief geht, gehe ich direkt neben ihm her, so das unser Schultern sich fast berühren, falls er fallen sollte oder uns jemand zu nahe kommen würde. Ich habe zwar keine Ahnung was genau passiert ist, aber jeder könnte versuchen ihn zu attackieren.

Vor dem großen Thronsaal bleiben wir stehen. Er ist mit einen roten Vorhang abgetrennt.

„Geht es noch?“ frage ich leicht besorgt und lehne mich rüber zu Loki. Dieser sieht mich merkwürdig an und man kann sehen wie ihn eine Schweißperle über die Stirn läuft.

„Wird schon gehen.“ murmelt er. Mit einer langsamen Bewegung hebe ich meine Hand und wische ihm den Scheiß von der Stirn. Die Augenbrauen meines Gegenüber ziehen sich zusammen, während er mich missbilligend ansieht. Ich hätte das wohl nicht tun sollen. Da aber Loki so erschöpft ist, kann er nichts dazu sagen.

Zum Glück hat er nichts gesagt, denn eine Wache schiebt den Vorhang beiseite und bedeutet uns, heraus zu kommen. Die Zeremonie fängt also an.
 

Das letzte mal, dass ich diesen Weg zum Thron meines Vaters gegangen bin, ist schon einige Jahre her. Es war, als ich Volljährig wurde und Mjölnir von ihm geschenkt bekommen habe. Mehr als 100 Meter Weg zum Thron zu laufen ist kein Problem für mich, aber für Loki. Er ist unnatürlich blass und der kalte Schweiß steht ihm auf der Stirn. Doch es nützt nichts. Jetzt sind wir schon hier und setzten uns langsam in Bewegung. Während Loki stur nach vorne sieht, schaue ich mich um. Wirklich ausnahmslos alle Augen sind auf uns gerichtet. Keiner redet oder benimmt sich auffällig nur anerkennendes Gemurmel über Lokis sehr gutes Aussehen ist zu hören. Nichts ungewöhnliches also. Loki gibt sich größte mühe, sich nichts anmerken zu lassen. Die Tatsache, dass er so kreidebleich ist, schreiben die Leute wohl der Aufregung zu. Endlich am Thron angekommen erwarten uns dort schon meine Gefährten, die wohl die Trauzeugen sein sollen. Während die drei Krieger möglichst neutral drein sehen, merkt man die Anspannung bei Sif. Abgesehen von den finsteren Blicken, die sie Loki zuwirft. Auch wenn ich mich selbst für den Gedanken Ohrfeigen will, so kann ich mich trotzdem den Gedanken nicht verwehren, dass sie enttäuscht aussieht. Als hätte sie damit nicht gerechnet, dass er hier sein würde.

Doch das ist wahrscheinlich nur Einbildung. Sif würde nie etwas tun, was unserem Volk schaden würde.
 

Loki und ich stehe Schulter an Schulter, als mein Vater aufsteht von seinem Thron und die Treppe zu uns runter kommt. Obwohl ich ihn ansehe und sehe wie sein Mund sich bewegt, höre ich nichts und achte auch nicht wirklich auf ihn.

Mutter steht rechts vom Thron und obwohl sie glücklich Lächelnd auf uns runter sieht, sehe ich die Sorge in ihren Augen. Wohl wegen Lokis ungesunden Aussehen. Das selbe gilt für Laufey, der wiederum zu Linken Seite des Thrones steht. Und genau er darf eigentlich nichts merken, sonst könnte es zum Krieg kommen. Wenn er wüsste, dass jemand seinem Sohn etwas angetan hat...

Laufey mustert Loki aufmerksam, doch was fehlt ist die offensichtliche Sorge um seine Sohn. Da ist einfach nichts.
 

Ich werde je aus meinen Gedanken gerissen, denn Loki räuspert sich und tritt von ein Bein auf das andere, so das er mich anrempelt. Ich fange mir einen strengen Blick von meinen Vater und so wohl auch von Loki ein. Ich sollte wohl doch besser aufpassen. Loki deutet an, dass ich meine Arm ausstrecken soll und nun weiß ich auch an welcher stelle wir sind. Ich strecke meinen Arm aus mit der Handfläche nach oben. Loki legt seinen Arm auf meinen mit der Handfläche nach unten.

„Und so beschließe ich Allvater Odin, Beschützer der neun Welten diesen Bund. Alle Anwesenden und die neuen Welten sollen Zeugen sein dieser Vereinigung. Auf das dieses Band nie gebrochen werde.“ ruft mein Vater und richtet die Spitze seinen Speers auf unsere Hände. Dünne Lichtbänder wickeln sich so fest um unsere Hände, so das wir gezwungen werden die Finger ineinander zu verschränken, damit die Lichtbändern uns nicht schmerzhaft ins Fleisch schneiden.

„Besiegelt das Bündnis.“ weißt und Odin mit einem strengen Blick an. Augenblicklich habe ich einen dicken Kloß im Hals und sehe nervös zu Loki rüber, der wiederum scheint ganz Herr seiner selbst zu sein. Man sieht ihm die Nervosität nicht an, wenn er es denn ist.
 

Langsam beuge ich mich zu ihm runter und er hebt seine Kopf. Immer näher kommen sich unsere Gesichter. Dann schließe ich reflexartig meine Augen, bevor unsere Lippen aufeinander treffen. Mir wird kalt und heiß zugleich. Glatte seidige Lippen unter meinen, von den eine ungeahntes prickeln ausgeht. Am liebsten würde ich mir wünschen, dass der Moment nicht Vergehen würde, damit ich das Gefühl weiter ergründen kann, doch in dem Moment beginnt der tosende Applaus. In dem Moment in dem ich mich von dem Magier löse, vermisse ich das Gefühl von eben sehr schrecklich. Das wiederum für sich genommen ist mehr als merkwürdig und so verwirrt wie ich bin sehe ich Loki an. Dieser lässt sich noch immer nichts anmerken, aber da ist etwas in seinen Augen, dass aussieht wie Ratlosigkeit. Ob er wohl das selbe gefühlt hat wie ich? Das Fest würde gleich beginnen. Wir bahnen uns einen Weg durch die vielen Menschen, die uns gratulieren und unsere Hände unbedingt schütteln wollen. Wobei ich noch immer Lokis Hand halte.
 

Aber nicht weil ich ihn unbedingt berühren möchte, auch wenn ich das Gefühl seiner Hand in meiner auf gewissen Art und weise nicht unschön finde, sondern weil ich ihn nicht verlieren will. Der Attentäter ist noch immer nicht gefasst und außerdem drängen uns die vielen Leute fast auseinander. Und damit unser Plan klappt und Loki sich ausruhen gehen kann, muss ich in seiner Nähe bleiben. Meine Vater klopft mir mit einem ernsten Gesicht auf die Schulter und nickt zustimmend. Offensichtlich deswegen, weil ich alles wie ein Mann habe über mich ergehen lassen. Laufey nickt mir aus der Ferne zu mit einem ausdruckslosen Gesicht. Er macht sich nicht die mühe zu uns zu kommen. Nur meine Mutter kommt auf uns zu und drückt mich mit einem freudigen Lächeln an sich.

„Weißt du Thor, auch wenn es nicht die Hochzeit ist, wie du sie dir gewünscht hast, so hätte es bei weitem schlimmer werden können.“ erzählt sie, doch ich achte nicht wirklich drauf. Ich drücke sie an mich und lege meinen Mund an ihr Ohr.
 

„Loki geht es nicht gut. Er muss dringend Ruhe bekommen. Er wird sich gleich wegschleichen und sich aufs Zimmer begeben. Er wird eine Illusion erzeugen die auf dem Fest anwesend sein wird. Kannst du diese mit deiner Magie verstärken?“ flüstere ich ihr zu und lehne mich dann zurück und lache. Damit der Anschein gewahrt wird, dass alles in Ordnung wäre. Meine Mutter lächelt noch immer und nickt mir freudig zu, nur die Falte auf ihrer Stirn zeigt, dass sie den Ernst der Lage verstanden hat.

Als wir es dann durch die Menschenmenge geschafft haben und hinter einem Vorhang stehen, schirme ich Loki mit meinem Körper ab, falls uns doch wer sieht.
 

„Einen besseren Moment als jetzt gibt es nicht. Gehe in mein Schlafgemach und verriegle die Tür. Ich versuche so bald es geht nach zu kommen. Jemand muss sich ja um deine Wunde kümmern. Meine Mutter weiß Bescheid.“ sage ich schnell und sehe mich häufig um. Loki würde wahrscheinlich gerne etwas dazu sagen. Doch er nickt nur, denn er sieht nun wirklich schlimm aus. Wahrscheinlich lassen die Mittel langsam nach. Er erschafft ein Abbild von sich und verwandelt sich in einen Gast, damit er unbemerkt davon kommt.

Mit dem Abbild an meiner Seite komme ich wieder hinter dem Vorhang vor. Ich bin nicht gut im Theaterspielen gewesen, aber ich hoffe, dass alles gut klappt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2013-11-17T18:09:20+00:00 17.11.2013 19:09
Ic hasse Sif!!! Òó
Sie soll krepieren in unendlichen schmerzen!
natürlich nur wenn sie es auch war... ach egal kill sie einfach!!!!


Der Kuss war so...
so...
so sweet beschrieben ich habs immer und immer wieder gelesen ^^

ich kann das nächste kapi kaum abwarten.
Von:  Wakabayashi
2013-11-17T15:52:10+00:00 17.11.2013 16:52
ok hab deine ff erst gestern gefunden XD
und ich find sie tol XD
auch wenn ich etiche stolpersteinehatte (deine rechtschreibung is an manchen enden bissl arg schief-oder es sind die falschenwörter XD but nobodys perfect XD)
eigentlich mag ich ja kein thor x loki aber die ff is süß gemacht da find ich gehts, vor allem da loki immer noch son dickschädel is XD

ich hoffe sif wars, und wird vor allen zur sau gemacht ud am besten von laufey hingerichtet XD
*sadistisch XD*
mein so wie sie sich verhält...
armer loki x.x

schade das es hier keine loki x laufey ff gibt c.c
hab nur eine auf englisch gefunden die hamma is XD
*eisriesen liebts*
Von:  angel_of_sand
2013-11-14T20:08:15+00:00 14.11.2013 21:08
Wenn es wirklich Sif war,dann laufe Ich Amok D:
Sie soll Loki gefälligst in Ruhe lassen *sob sob*
Dieses Kapitel hier hat mir bisher am meisten gefallen


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