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Geliebter Dämon

von

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Ab heute bist du allein

Hallöchen meine lieben treuen Leser,
 

selbstverständlich weiß ich, dass ihr alle in euren Kommentaren furchtbar übertreibt, aber ich muss doch gestehen, dass ich richtig gehend süchtig danach bin. So, dann muss ich noch sagen, dass ich extrem schockiert bin. Eigentlich hatte ich nämlich gedacht, einen sehr guten Schluss des letzten Kapitels gewählt zu habe. Es kam mir gar nicht wie ein Cliffhanger vor. Ich dachte, das wäre ein sehr schöner Abschluss, nichts wo man voll Spannung sitzen gelassen wird. Okay, ich habe mich offenbar geirrt und entschuldige mich damit vielmals. Dafür war ich doch jetzt auch für meine Verhältnisse sehr schnell mit dem nächsten Part, gelle?
 

So, here we go:
 

"Rin!"

Ein Wort, das Rijan seltsam vertraut vorkam, versuchte in ihr Bewusstsein einzudringen. Zuerst fiel es ihr schwer es zuzuordnen. Es fiel ihr überhaupt schwer einfach nur zu denken. Was war geschehen?
 

Sie glaubte sich an einen Kampf erinnern zu können. Der Geruch von Blut stieg ihr in die Nase. Richtig, da war ein Kampf gewesen. Eine Schlacht von überdimensionalen Ausmaßen. Tod, Schmerz und Elend hatte sie umgeben. Langsam erinnerte sie sich an den Dämon, der sie vergiftet hatte. Ja, jetzt fiel es ihr wieder ein. Sie konnte sich nicht mehr bewegen. Das Gift hatte sich in ihrem Körper ausgebreitet. Sie war gelähmt. Rijan versuchte die Augen zu öffnen, doch panisch erkannte sie, dass sie nicht einmal mehr das zu tun vermochte. Sie erinnerte sich an Sesshoumaru. Gerade als sie gedacht hatte, ihr Ende würde kommen, war er es gewesen, der sie von dort weggebracht hatte. Wo war sie jetzt? Sie lauschte, versuchte ihre Sinne zu schärfen. Es war still hier. Nein, das stimmte nicht. Die Geräusche schienen gedämpft zu sein. Als wäre sie unter der Erde. Panik ergriff erneut von ihr Besitz. War sie wirklich unter der Erde? Hatte man sie begraben? Es dauerte einen Moment bis Rijan die Panik wieder unterdrückt hatte. Nein, sie musste logisch an die Sache herangehen.
 

Sesshoumaru war gekommen um sie zu holen. Sie versuchte sich daran zu erinnern, ob der Kampf vorbei war. Doch sogleich verwarf sie den Gedanken wieder. Nein, es gab keine Möglichkeit, dass Sesshoumaru diesen Kampf überlebt hatte. War er geflohen? Nun, auch das konnte sie sich nicht vorstellen.
 

"Rin, mach die Augen auf." Sesshoumarus Stimme klang seltsam gepresst. Es klang nicht wirklich nach ihm. Rijan versuchte seinem Befehl Folge zu leisten, doch es ging einfach nicht. Sie wollte etwas sagen, doch auch das erschien unmöglich. Verdammt, sie hatte überhaupt keine Kontrolle mehr über sich. Sie hörte etwas klatschen. Hatte er sie etwa geschlagen? Nun, sie konnte es nicht sagen, denn keinerlei Gefühl stellte sich in ihr ein.
 

"Ich schwöre dir, dass ich dich eigenhändig umbringe, wenn du nicht sofort die Augen aufmachst." Diesen unnötigen Aufwand konnte sie ihm vermutlich ersparen. Lange würde es wohl nicht mehr dauern bis das Gift sie umbrachte. Es war erstaunlich wie gelassen sie das erkennen konnte.
 

"Rin!" Ein Fauchen, kaum mehr als Wort zu erkennen und doch wusste sie, das es ihr Name war. Ihr Name aus dem Mund eines Dämons der deutlich nicht mehr das Tier in ihm unter Kontrolle hatte. Rijan fürchtete nun wirklich um ihre Sicherheit. Sie nahm all ihre Willenskraft zusammen und versuchte die Augen zu öffnen.
 

"Geht... nicht." Ihre eigene Stimme klang gekrächzt und fremd in ihren Ohren. Aber immerhin, sie hatte gesprochen. Irrte sie sich oder ließ die Lähmung nach? Beinahe glaubte sie, sie würde fühlen können wie Sesshoumaru sie wenig rücksichtsvoll durchschüttelte.
 

"Warum seid ihr Menschen immer so dumm? Gift verteilt sich schneller, wenn man sich bewegt." Seine Belehrungen konnte er sich sonst wohin stecken. Sie hätte auch gerne verhindert, dass sie gelähmt wurde. Sie hatte auch keine große Lust zu sterben. Glaubte er etwa, sie hatte sich gerne von diesem idiotischen Dämon kratzen lassen? Der Wunsch ihm einen zornigen Blick zuzuwerfen, verlieh ihr ungeahnte Kräfte. Langsam aber sicher hoben sich ihre schweren Augenlider. Doch die Verärgerung, die sie eben noch gefühlt hatte, wich einem beklemmenden Gefühl in der Brust. Sie hatte vergessen, dass man ihn auch verwundet hatte. Wie hatte sie das vergessen können? Voller Bestürzung sah sie in sein geschundenes, zerkratztes Gesicht. Die Haut hatte sich teilweise blau verfärbt. Tiefe Wunden zogen sich über seine Schläfen und Wangen. Die Wunden würden sich entzünden, da sich sein Blut mit schlammiger Erde vermischte.
 

"Du bist verwundet!", flüsterte sie entsetzt. Siehe da, auch das fiel ihr jetzt wieder leichter. Für was Verwundungen doch alles gut waren. Offensichtlich reichte allein sein Anblick aus um sie genesen zu lassen. Rijan rief sich zur Ordnung und sah ihm in die blutroten Augen. Es schien als könnten sie das Blut, das dort hindurchrauschte, nicht länger halten. Ein schauriger Anblick bot sich Rijan, als dicke blutige Tränen seine Wangen hinab liefen.

"Nicht der Rede Wert.", winkte er ab und stand auf. Das ermöglichte Rijan seinen weiteren Gesundheitszustand zu inspizieren. Nun, Sesshoumaru war schon immer gut im untertreiben gewesen. Denn nichts anderes war auch das gewesen. Eine Untertreibung.

Man hatte ihn schlimm zugerichtet. Sein Suikan sah nicht viel besser aus als Rijans Kampfanzug. In Fetzen gerissen. Unter den deutlichen Rissen prangten tiefe, blutende Narben. Der Stoff hatte sich teilweise festgeklebt. Das tat bestimmt bei jeder Bewegung weh. Rijan hätte sich am liebsten geschüttelt, wenn nicht ihr eigener Zustand das verhindert hätte. Seine Waden überzogen lange Wunden, die deutlich von Krallen herrührten. Man sah die Stellen, an denen abartige Dämonen sich in sein Fleisch verbissen hatten. In Rijan erwachte eine mörderische Wut. Wie hatte man es wagen können, ihn auf so niederträchtige Art und Weise anzugreifen?

Sie blickte zurück in sein Gesicht, nicht länger fähig, seine Erscheinung zu betrachten. Es schmerzte sie in der Seele zu sehen, was man ihm angetan hatte. Und es erinnerte sie daran, was man ohne Zweifel noch tun würde.
 

"Der Kampf?", fragte sie leise.

Er blickte nicht zu ihr. Sein Blick schweifte in die Dunkelheit, die sie umgab. Rijan fiel erst jetzt auf, warum die Geräusche so gedämpft gewesen waren. Sie war in einer Höhle. Und sie musste sehr tief im Inneren sein, denn kein Lichtstrahl brach zu ihnen durch. Nur das Licht einer Fackel tauchte diesen düsteren Ort in ein unheimliches Licht. Schatten der Flammen tanzten auf seinem breiten Rücken, auf seinen schmutzigen, nassen Haaren. Sie hoffte, dass es nur Wasser und kein Blut war, dass sein Haar befleckte.

"Nur verschoben. Sie sind dort draußen."

Rijan fröstelte, obwohl sie keinerlei Gefühl in ihrem Körper hatte.

"Du musst keine Angst haben, du bist in Sicherheit. Vorerst zumindest.", fügte er leise hinzu. Es war als wollte er testen, wie sehr die Wände seine Worte hallen ließen.

"Jaken ist tiefer hinunter gegangen. Er schaut sich um." Als wären damit alle Fragen beantwortet. Rijan wollte ihre Hand heben, doch es gelang ihr einfach nicht. Deutlich wurde ihr dadurch wieder klar, wie schlimm es um sie selbst stand.

"Sicher.", meinte sie verärgert. "Ich sterbe, was kann daran sicher sein. Für jemand, der geschworen hat, mich nicht sterben zu lassen, hast du auf der ganzen Linie versagt."

Langsam drehte er sich zu ihr um. Seine Augen schienen zu pulsieren. Es ängstigte Rijan. Es ängstigte sie sogar mehr, als sie bereit war zuzugeben. Er knurrte bedrohlich.

"Unsinn!", zischte er deutlich verärgert.

Es war vielleicht keine so gute Idee gewesen, ihn als Versager hinzustellen, solange sie ihm so vollkommen ausgeliefert war. Andererseits machte es doch nun wirklich keinen Unterschied, ob sie sofort starb oder doch eher in einer Stunde.

"Kein Unsinn. Ich kann es fühlen."

Sesshoumaru schien sich eigentlich gar nicht zu bewegen. Doch plötzlich kniete er neben ihr, seine Hand fest um ihr Kinn gelegt. Es war unglaublich, aber sie fühlte diese Berührung sehr deutlich. Es schmerzte. Unbehaglich sah sie in seine Augen.

"Du fühlst das Gift, das dich lähmt. Mehr nicht, Rin. Es wird bald seine Wirkung verlieren."

Automatisch vergrößerten sich ihre Augen. Das Gift war überhaupt nicht tödlich?

"Und das macht alles besser?", schleuderte sie ihm wütend entgegen. "Verdammt, es ändert rein gar nichts. Ich bin verwundet. Ich kann mich nicht bewegen und dich wird man umbringen. Was zum Teufel soll daran gut sein?"

Er ließ ihr Kinn los und betrachtete ihre Verwundung. Einen Moment schämte sie sich etwas, da ihre zerfetzte Kleidung nicht mehr sehr viel von ihr verdeckte, doch dann schalt sie sich selbst eine dumme Gans. Das hier war immerhin Sesshoumaru, der einzige Dämon dieser Erde, dem man sich nackt an den Hals werfen konnte und der sich daraus nun wirklich nichts machte. Einen Moment lang fragte sie sich, wie er sich überhaupt jemals hatte paaren können. Außerdem blutete sie beinahe an jeder Stelle, sich über romantische Dinge den Kopf zu zerbrechen, war nun wirklich unsinnig. Sie sollte sich wohl eher sorgen machen, wenn er das tatsächlich irgendwie erregend fand. Ein neuer Gedanke bemächtigte sich ihrer.

"Du stehst doch nicht auf Blut?", hackte sie misstrauisch nach. Sesshoumaru blickte wieder in ihr Gesicht. Einen Moment schwieg er sich darüber aus, doch schließlich stand er auf und schüttelte langsam seinen Kopf.

"Nein, Rin, nicht einmal Menschenblut übt auf mich irgendeinen Reiz aus."

Röte stieg ihr ins Gesicht.

"Nun, ich dachte ja auch nur."

Vielleicht war es eine Täuschung des flackernden Lichtes, doch Rijan hätte schwören können, dass er sie einen Moment lang amüsant fand.

"Steh auf!", befahl er in gewohnt energischem Ton.

Rijan seufzte tief.

"Sagte ich nicht gerade, dass ich mich nicht bewegen kann?" Er zuckte nur mit den Schultern und zog sie kurzerhand auf die Beine. Zu ihrer Überraschung fiel sie nicht gleich wieder hin. Etwas taumelnd aber durchaus stehend hielt sie sich aufrecht.

Sesshoumaru umrundete sie und schüttelte dann seinen Kopf.

"Verletzt ja, tödlich nein.", erklärte er. Rijan fand seine Art momentan wirklich nervend. Sie war steif wie ein Brett, fühlte nichts mehr und sah doch wie sie überall blutete. Es interessierte sie herzlich wenig wie sehr sie verletzt war. Sie sah wie er sich niederkniete und etwas vom Boden nahm. Es sah nach Kräutern aus.

"Das vertreibt das Gift.", erklärte er und Rijan musste eine erneute Demütigung hinnehmen. Da sie sich nicht bewegen konnte, musste sie artig den Mund aufmachen und sich von ihm füttern lassen. Schlimmer konnte es kaum noch werden.

"Du hast länger durchgehalten, als ich dachte." War das eben ein Kompliment gewesen? Rijan antwortete nicht, sondern kaute weiter auf den Kräutern herum. Je schneller sie sich wieder bewegen konnte desto besser.

"Obwohl es ja besser wäre, wenn die Lähmung länger anhalten würde." Gold schimmerte plötzlich in seinen Augen. War er so willensstark, dass er die Kontrolle allein durch seinen Willen zurückbekam?

"Du meinst, weil ich dann hier bleiben müsste?", hakte sie mit vollem Mund nach. Er nickte, seufzte aber dann.

"Allerdings wäre es nicht besonders schlau von mir, dich wehrlos zurückzulassen."
 

Rijan erwiderte darauf besser nichts. Schließlich ließ er sie im Grunde genommen wehrlos zurück. Er war es doch, der sie ständig rettete.

Langsam fühlte sie wie ein leichtes Kribbeln in ihren Fingern erwachte. Das Zeug wirkte schnell. "Wozu dieses Gift?", fragte sie neugierig.

Sesshoumaru antwortete erst nicht. Sie sah zu wie er in regelmäßigen Abständen seine Hand öffnete und wieder zu einer Faust ballte. Vermutlich konnte er dadurch die Geschwindigkeit seines Blutes beeinflussen. Rijan fragte sich wozu er das eigentlich tat. War es nicht besser für ihn, wenn er seinen primitiven Bedürfnissen nachgab? Ein mordlustiges Tier konnte einiges bewerkstelligen. Seine Chancen würden dadurch enorm steigen.
 

"Es soll die Opfer bewegungsunfähig machen, weil diese Art Dämon nicht jagen oder kämpfen kann."

Na wunderbar, Rijan war somit also nicht nur einfach von einem Dämon vergiftet worden, nein, es war auch noch ein Dämon gewesen, der ihr vom Prinzip her hoffnungslos unterlegen hätte sein müssen. Super! Darauf konnte sie sich ja nun wirklich viel einbilden.

"Du hättest dich nicht bewegen dürfen. Das hat die Verbreitung des Giftes beschleunigt."

Sie schenkte ihm ein sarkastisches Lächeln und stellte dabei fest, dass seine Augen wieder vollkommen golden waren, nur hier und da zogen sich noch dünne Blutadern durch das Weis seiner Augen.

"Na, wenn ich das vorher gewusst hätte, hätte ich natürlich die Dämonen gebeten, eine kurze Pause einzulegen." Einen Moment lang schien das Blut in seine Augen zurückzuspritzen, doch er bekam es wieder unter Kontrolle.

"Das ist nicht lustig, Rin. Du hättest schon viel früher verschwinden sollen."

Rijan spannte ihre Finger an. Sehr schön, sie bekam die Kontrolle zurück.

"Unsinn! Ich habe eine Menge Dämonen erledigt. Selbst halb gelähmt war ich noch recht gut." Sie wusste selbst wie überheblich sie gerade klang. Doch eigentlich wusste sie, dass er Recht hatte. Sie konnte ihm nun nicht mehr helfen. Selbst wenn das Gift nachließ, war es noch da. Es konnte Stunden dauern bis sie sich wieder vollkommen bewegen konnte. Ganz abgesehen von ihren Wunden. Momentan verhinderte das Gift größere Schmerzen, aber die würden ohne Zweifel kommen. Der Kick des Kampfes war vorbei. Da fühlte man keinen Schmerz. Doch jetzt hier in der Ruhe würde er über sie hereinbrechen. Vorsichtig drehte sie sich von ihm fort. Wenn sie nicht aufpasste würde sie gleich anfangen zu heulen.

"Das bestreite ich auch nicht. Du bist besser als die meisten Kämpfer, die ich in meinem Leben gesehen habe. Doch du bist nur ein Mensch."

Rijans Augen begannen zu Tränen. Er sollte aufhören zu sprechen. Sie wusste, was sie war, sie wusste, dass sie schwach war und dass sie ihm nicht helfen konnte.

"Du verabschiedest dich gerade, oder?", flüsterte sie angespannt. Es gab keinen anderen Grund, warum er so nette Dinge zu ihr sagte.

Schweigen schlug ihr als Antwort entgegen.

"Ich werde dich aber nicht gehen lassen. Ich bleibe an deiner Seite. Solange ich da bin, musst du kämpfen. Du hast geschworen mich in Sicherheit zu bringen. Wenn ich mich weigere, bleibt dir nichts anderes übrig, als zu überleben." Wunschdenken, doch sie klammerte sich daran. Sesshoumaru griff nach ihrem Handgelenk und wirbelte sie herum. Noch nicht fähig ihre Glieder so zu bewegen, wie sie wollte, konnte sie nicht verhindern, dass sie gegen ihn prallte. Doch ihm erst einmal so nah zu sein, sorgte dafür, dass ihre Arme ihn wie von selbst umschlangen. Sie würde ihn ganz bestimmt nicht mehr loslassen. Sie spuckte die Kräuter wieder aus.

"Was soll das?", fragte er verständnislos. Doch sie schwieg. Solange sie nicht mehr die Kräuter kaute, konnte das Gift auch nicht verschwinden. Ihre Arme blieben somit steif und halfen ihr dabei ihn nicht mehr loszulassen.

"Rin, lass mich los." Seine Stimme klang anders als sonst. Sanfter, wenn sie nicht alles täuschte. Doch Rijan weigerte sich, ihn loszulassen. "Nein, solange ich dich festhalte, kannst du mich nicht verlassen."

Schweigen stellte sich ein. Er hätte sie ohne weiteres wegschieben können, dessen war sie sich sicher. Was konnte sie auch schon groß tun, um ihn aufzuhalten? Bittere Tränen flossen ihre Wangen hinab und sie presste sich ohne an seine schmerzenden Wunden zu denken an ihn. "Verdammt, warum musst du sterben?", schluchzte sie verzweifelt. Ob es nun ihre Worte waren oder aber die Verzweiflung die daraus sprach, konnte Rijan nicht sagen, doch etwas veranlasste ihn auf jeden Fall seine Hand zu heben und leicht auf ihren Hinterkopf zu legen. Die einfachste aller Gesten und doch mehr als Rijan ertragen konnte. Sie weinte hemmungslos und fühlte wie alle Kraft aus ihr entwich. Ihre Beine gaben nach und nur Sesshoumaru war es zu verdanken, dass sie nicht zu Boden fiel. Er nahm seine Hand von ihrem Kopf und umschlang ihre Taille. Eine ganze Weile ließ er sie weinen. Er sagte kein Wort, doch allein seine Gegenwart tröstete sie. Doch gleichzeitig wurde ihr dadurch deutlich, wie schnell sich das ändern konnte.

"Geh nicht!", bat sie inständig und wusste doch, dass er ihr darauf nicht antworten würde. Vom Schmerz übermannt gab es nach ihrer Trauer nur noch eine Möglichkeit diese Pein loszuwerden. Sie fing an zu schreien, ohne darauf Rücksicht zu nehmen, dass Sesshoumarus Gehör deutlich schärfer war als ihres. Er zuckte heftig zusammen, sagte aber nichts. Er ließ sie los und betrachtete schweigend ihren Schreikrampf. Schließlich drehte sie sich um und rammte mit aller Macht ihr Faust in die harte Steinwand. Sie konnte dank des Giftes immer noch nichts fühlen. Wieder und wieder schlug sie auf die Wand ein. Sie sah wie ihre Knöchel sich rot färbten und schließlich anfingen zu bluten. Doch nichts konnte sie zum Aufhören bewegen.

"Genug jetzt!" Sesshoumarus Machtwort brachte nicht die Wirkung, die es sonst hatte. Sie ignorierte es. "Wozu? Wenn du sterben möchtest, geht es dich nichts mehr an, was ich tue.", fauchte sie und eine erneute Welle des seelischen Schmerzes überrollte sie. Sie fing an ihre andere Hand einzusetzen.

"Da hast du allerdings Recht.", erklärte er und Rijans Stimmung wechselte erneut. Von Panik getrieben warf sie sich wieder gegen seine Brust und klammerte ihre Hände in sein dichtes Haar. "Ich lasse dich nicht gehen, hörst du?" Rijan hob den Kopf und blickte in sein Gesicht.

"Das liegt nicht in deiner Macht."

"Und wer soll mich dann beschützen. Du weißt besser als jeder andere, dass ich nicht auf mich selbst aufpassen kann." Es spielte keine Rolle, doch sie suchte nach einem Argument, das ihn überzeugte.

"Du wirst nicht schutzlos sein.", entgegnete er nach einer Weile. Es schien als hätte er darüber wirklich erst nachdenken müssen. Rijan blickte ihn aus tränenverschleierten Augen an und schluchzte herzzerreißend. Plötzlich zuckten seine Ohren. Er schloss die Augen und lauschte angespannt. "Chikuso!", fluchte er. Sie verstand nicht was er meinte, doch es kümmerte sie auch nicht weiter. Es spielte doch längst keine Rolle mehr.

"Ich muss jetzt gehen. Sie werden dich sonst finden." Sie klammerte sich fester an ihn. "Nein!", flüsterte sie entsetzt. Er blickte auf sie herab, beinahe warmherzig wie sie fand.

"Ich muss, Rin. Du bist hier sicher."

Sie schüttelte ihren Kopf.

"Ohne dich bin ich nirgendwo sicher. Ich kann mich kaum bewegen. Was soll ich tun, wenn man mich hier findet?"

"Jaken bleibt hier."

"Jaken kann mich nicht beschützen. Du bist der einzige, der das kann."

Verzweifelt sah sie ihn an. Er lächelte jetzt tatsächlich und schien damit das Messer, dass tief in ihrem Herzen steckte, noch tiefer hineinzustoßen.

"Du irrst.", meinte er schlicht und ehe Rijan über seine Worte nachdenken konnte, noch ehe sie begriff, wovon zum Teufel er eigentlich sprach, zerbrach er sie endgültig. Er beugte sich zu ihr herunter. Rijan sah ihn aus großen Augen an, verstand nicht was er vorhatte, noch nicht einmal dann, als sich seine Lippen sehr deutlich auf ihre legten. Sie hatte nicht einmal die Zeit, sich an diesen Kuss zu gewöhnen, denn seine Hand legte sich auf ihren Hinterkopf und hinderte sie somit daran das hier zu unterbrechen. Rijans Verwirrung nahm zu. Doch dann plötzlich, schien etwas von ihr Besitz zu ergreifen. Dieser Kuss stellte sich als der reinste Albtraum heraus. Nun, verstand sie was die Hand auf ihrem Hinterkopf sollte. Sie wäre wirklich zurückgewichen. Etwas schien in sie einzudringen, Besitz von ihr zu ergreifen und ängstigte sie mehr als sie für möglich gehalten hatte. Ihr Herz begann schneller zu schlagen, die Luft schien sich zu verdünnen, ein Feuer brannte in ihr und schien sie zu verglühen.

Großer Gott, was tat er mit ihr? Er sollte aufhören und tat es schließlich auch.

Geflüsterte Worte erreichten ihr Unterbewusstsein und sie stand vollkommen geschockt von seiner Tat da und starrte ihm nach, wie er in der Dunkelheit verschwand.

Dabei schloss sich ihre Hand fest um Tensaiga und seine Worte hallten in ihr nach.

"Tensaiga wird dich von nun an beschützen."
 

Fortsetzung folgt ...
 

Ich weíß, ich bin gemein. Diesmal weiß selbst ich, dass es ein Cliffhanger ist, aber das war grad so ein guter Moment zum Aufhören. Also gomen nasai.

Was noch? Ach ja, dieser Part ist für meine kleine Yena-Maus. Hoffe er hat dir gefallen?
 

Bis demnächst Rogue



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von: abgemeldet
2007-05-16T17:34:50+00:00 16.05.2007 19:34
@.@ *klimperklimper* *sprachlossei*
....
....
Oh....
....
....
"Er zerbrach sie entgültig." Herrgott, du hast eine gewaltige Art dich auszudrücken, mein Mädchen!!!
Was zum Henker hat er mit ihr gemacht??? Fühlt sich so etwa der Kuss eines Dämons an??? o.O Ohjeohje....
Ich muss zugeben, ich musste laut loslachen bei der Szene, als sie die Kräuter wieder ausgespuckt hat. Hehehe, damit das Gift ihr einen Grund gibt ihn länger festzuhalten. *wieher* Und das, obwohl die ganze Szene drumherum so fürchterlich tragisch ist!!! Das hat das Ganze irgendwie zwar unpassend aber doch wieder typisch für Rijan aufgerüttelt.
Sehr schön auch, wie du seine Beruhigung anhand der Augen beschreibst. Und belustigend, wie er ihre vermeintlichen Grenzen so mühelos überschreitet und hilft, wieder ins Leben zurück zu finden.
Aber!!!!! Meine liebe Rogi-Maus!!!! Du lässt doch Sess nicht ernsthaft sterben in dieser FF????? Lass dir das JA NICHT EINFALLEN!!!! Ich habe grade angefangen ihn toll zu finden. Diese neue Art steht ihm ganz außerordentlich. ^^
Übelst tragisch. Du bist eine ganz hervorragende Dramatikerin.
Von:  chaska
2006-11-18T22:51:57+00:00 18.11.2006 23:51
Wahnsinn. Da waren einige Taschentücher fällig. Unglaublich wieviel Gefühl Du in dieses Kapitel gebracht hast. Auch der Schluss war einfach toll.
Aber Du hast auch wieder hier den Cliffhanger einfach perfekt gesetzt. Sofort Kommi abspeichern und weiterklicken. Ich darf nicht ohne das nächste Kapitel zu lesen aufhören, sonst mache ich in dieser Nacht kein Auge zu.
Liebe Grüße
chaska
Von:  MorgainePendragon
2006-09-25T10:01:09+00:00 25.09.2006 12:01
*schluck*
*immer noch in den nachhall der worte versunken dahock*
*an nix anderes mehr denken kann gerade - und dass mitten auf der arbeit*
.....
O.o
Un-glaub-lich...
Wie hast du nur diesen UNMÖGLICHEN Balanceakt hinbekommen, dass es beinahe unerträglich PRICKELT vor lauter Erotik - und trotzdem wie ein Gewaltakt seinerseits ihr gegenüber wirkt??? DARAUF hab ich, haben wir alle (seien wir doch ehrlich -o^) gewartet, und dann wird das SOLCH ein schrecklich-schöner und erotischer ABSCHIEDSkuss.... *heul*
Wie KANN er??????
Ich LIEBE es wie du mit Worten spielst. Die verbale Auseinandersetzung der beiden unterstreicht ja förmlich die prickelnde Anziehungskraft, die beide fühlen und ihr dennoch nicht nachgeben wollen. Okay, in Rins Fall: Sie gibt dann ja schon nach, aber im Grunde ahnt sie schon, dass sie ihn kaum halten kann. Und wenn sie noch so jammert. Aber ist das nicht absolut HINREIßEND, dass er dann doch mal lächelt, dass seine Stimme auch SANFT klingen kann und dass er das Mädel *rrrrrr* vergelichsweise sanft um die Hüfte fasst und festhält....
*seufz*
DAS ist eine meiner absoluten Lieblings-FFs!!!! Du bist eine KÖNIGIN der Worte! *so viel zu den übertreibungen in kommies* *megabreit grins*
Aber für MICH bist dus^^.
Ein wahnisnnig tolles Kapi! Und es zerreist mich beinahe genauso wie Rin, dass er nun geht. Womöglich in den sicheren Tod.
Einfach herzzerreißend schön.
*wieder ins grübeln verfall*
*szene nochmal durch den kopf gehen lass*
*wieder und wieder seufz*^^
Von:  Aurinia
2006-07-04T15:35:24+00:00 04.07.2006 17:35
Aaaaaaaahhhh er hat sie geküüüüssst^^.
Das waren wieder spannende und sehr schöne kapitel^^
Von: abgemeldet
2004-11-14T19:31:08+00:00 14.11.2004 20:31
ich bin fast toood @@
das war ja... wow
*hin und weg* bisher hab ich den immer gehasst...
sessy *~*
ohjeh.... *voll confused*
les jetz weiter @@
Von: abgemeldet
2003-10-15T13:07:12+00:00 15.10.2003 15:07
O.O.. WIE KONNTE ICH SO SPÄT ERST MERKEN, DASS EIN NEUES CHAPTER ON IST?!?!?! Waaaah... Gomen! Egal, nun ich schließe mich Timespirit VÖLLIG, KOMPLETT und IN JEDER HINSICHT an, du schreibst einfach suuuuper toll... Und wenn das so weitergeht, bekomme ich noch sehr, sehr schlimmme entzugserscheinungen... ^^° Schreib' schnell weiter, ja? Bitte? ich kann jetzt keinen lagen KOmmi schreiben, weil ich gleich weg muss, aber... es war super, klasse, fantastico, usw.. Und lass Sessi nicht so bald draufgehen, ja? *_*

Ciao, bis dann!!

Deine Peruka-chan
Von: abgemeldet
2003-10-13T18:12:58+00:00 13.10.2003 20:12
Also... ehrlich gesagt hab ich erst mal nen paar Minuten gebraucht um mich zu fassen. Ich habe jeden Abschnitt mindestens zwei mal hintereinander gelesen und versucht nicht zu heulen. Ich konnte mich total in Rijan rein versetzen, vielleicht lags daran das ich gerade passende Musik gehört habe, vielleicht lags aber auch einfach nur an deiner absolut genialen Schreibart. Du beschreibst Sessi so, das man ihn aus einer völlig anderen Sicht sehen kann, aber wirst dabei irgendwie kein mal OOC.
Wie schaffst du es, das man so mitfiebert, mitleidet, vor dem PC in Lachen ausbricht oder einfach nur verzweifelt um Fassung ringt? Und ich sage jetzt wirklich ausdrücklich, das ich mit allem was ich schreibe und bisher geschrieben habe nicht übertreibe. Ich schreibe simpel meine Gedanken auf... also alles gesagte ist so gemeint!
Jetzt werd ich mir das alles nocheinmal durchlesen, und darauf hoffen das du schnell Teil 13 postest!
Irgendwie möchte ich gar nicht das diese Geschichte zu Ende geht, andererseits wünsch ich mir natürlich das alles gut wird... vorallem jetzt darf Sess nicht sterben... was red ich er darf überhaupt nie sterben!!! Und Rijan bitte auch nicht... ich liebe die beiden einfach!!
Bye Time
Von:  Cleo-San
2003-10-13T14:57:17+00:00 13.10.2003 16:57
Okay. Es ist definitiv ein Fehler, neben diesem Kapitel her "True Colours" von Phil Collins zu hören T_T *schneuz* Einerseits ist es wunderschön, was du da alles geschrieben hast, aber auf der anderen Seite so traurig, dass man - wie Rin - einfach nur schreien möchte... *sniff*

...Ach ja, war zwar nicht beabsichtigt, aber deine Beschreibung von der Schlacht hat echt was "Elend, Scherz und Blut..." *giggle*

Gomen, nur ein kurzes Kommi mit nem Risenlob im Anhang, weil ich gleich aus dem Haus muss *knuffel*

Deine Cleo

Anhang: RIESENLOB!!!! (XD)
Von: abgemeldet
2003-10-12T11:31:25+00:00 12.10.2003 13:31
jaaaaaaaaaaaaaaa...!!! so schnell die fortsetzung?!? *vor freude im zimmer rum hüpf* uns aber dann 'so' in der luft hängen zu lassen, ob sesshi stirbt oder nicht....*jetzt fast zusammenbrech* -_-
und was sesshis kuss angeht...*sich ihren teil denk* tjaaaa...das klärst du doch hoffentlich noch auf, oder? ^^
was soll ich noch sagen? schreibstil....einfach klasse! story...1+! wirklich super spannend, mitreißend, voller gefühl...*hach*
naja...einen kleinen schreibfehler hab ich leider gefunden...und der ist auch irgendwie...*g* tut mir leid, aber das hört sich irgendwie witzig an... "Tod, Scherz und Elend hatte sie umgeben."
bis auf dieses klitzekleine teil war mal wieder alles PERFEKT!
mach so weiter! und wie immer: ^^ *feste beide däumchen drück*

liebe grüße! deine Taji
Von: abgemeldet
2003-10-12T10:50:54+00:00 12.10.2003 12:50
Ohje..*sniff*
Mach bitte schneeeellll weiter ja?
lass die beiden nicht tot umfalln!


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