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Geliebter Dämon

von

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Bündnisse

Okidok,
 

da bin ich auch schon wieder. Ich sag doch im Moment klappt das recht gut. Seltsamerweise verselbstständigt sich diese Geschichte gerade. Also bitte keine Haue, ich hab rein gar keine Kontrolle mehr über die Handlung. Aber zumindest bringt es eine Menge Spannung rein, auch wenn das echt kein bisschen geplant war. Aber wie sagt man immer: Eine gute Story entwickelt sich von alleine.
 

Here we go:
 

Mit einem großen Sprung und einem lauten "Kyaa!" betrat Rijan den Lagerplatz. Es dauerte keine Sekunde bis sie vollkommen erstarrte und schließlich in ein hysterisches Lachen ausbrach. Natürlich, wie hatte sie so dumm sein können.

Rijan steckte ihr Schwert weg und betrachtete den verlassenen Lagerplatz. Kein Feuer brannte mehr und auch ansonsten wies nichts auf die Anwesenheit von Menschen oder besser gesagt Dämonen hin.

Langsam schüttelte sie ihren Kopf und setzte sich mit ihren frisch gewaschenen Kleidern auf den dreckigen Boden. Gedankenverloren starrte sie auf das längst erloschene Feuer. Sie strich mit ihren Fingern durch die Asche und dachte über ihre Situation nach. Vermutlich sollte sie ihnen gleich hinterherlaufen. Doch sah man einmal davon ab, dass Rijan selbstverständlich keine Ahnung hatte, wo genau Sesshoumaru hingegangen war, hielt sie noch etwas Weiteres davon ab. Ein lauter Fluch kam aus ihrem Mund. Verdammt, warum fing sie nun schon wieder an zu zweifeln. Eine Nacht in seiner Gegenwart und all ihre schön zu Recht gelegten Pläne waren zunichte. Sie sollte nicht so zimperlich sein. Sesshoumaru hatte seine Ansichten über die Menschen sehr deutlich vertreten. Es scherte ihn nicht, was aus ihnen wurde. Es hatte ihn schließlich auch nicht geschert, was aus ihr geworden war. Rijan seufzte frustriert. Fein, er hatte nach ihr gesucht, aber dennoch hatte er nicht sehen können, was in ihr vorgegangen war. Verflucht noch mal, sie war ein 13-jähriges Mädchen gewesen. Er hätte sehen müssen, dass sie vollkommen verängstigt und einsam gewesen war. Bitterkeit erwachte in ihr. Vermutlich hatte er es auch erkannt. Seines Erachtens waren Menschen ja simple Persönlichkeiten, die er ohne weiteres durchschauen konnte. Und das ließ doch nur einen Schluss zu. Es hatte ihn nicht weiter gekümmert, was aus ihr werden würde. Es war ihm im Grunde genommen vollkommen egal gewesen.

Rijan stand auf und begann die Spuren zu verwischen. Sie tat es schon aus reiner Gewohnheit. Schließlich sah sie sich um und versuchte herauszufinden, wohin sie nun gehen sollte. Es war im Grunde genommen auch vollkommen egal. Im Moment jedenfalls hatte sich Sesshoumaru ihrem Machtbereich entzogen. Rijan stieß ein trockenes Lachen aus. Machtbereich? Welche Macht besaß sie schon groß. Er hatte vollkommen Recht gehabt. Mein Gott wie naiv sie doch gewesen war. Er hatte ihr die Möglichkeit gegeben ihn einfach zu töten, doch sie hatte diesen Vorteil nicht ausgenutzt. Sicher, er war schneller als sie, doch der Überraschungsmoment wäre auf ihrer Seite gewesen. Dessen war sie sich sehr sicher. Er hätte niemals angenommen, dass sie ihn hätte umbringen können. Sollte es noch einmal so weit kommen, würde sie nicht so zimperlich sein. Jetzt waren die Fronten geklärt. Ihre Gewissensbisse waren bisher nur davon gekommen, dass sie daran geglaubt hatte, doch noch etwas Gutes in ihm zu finden. Er hatte diese Chance erhalten und nichts daraus gemacht. Das war sein Pech. Sie war damit fein raus aus dem Schneider. Ein Dämon blieb eben doch ein Dämon.

Sie ging schnellen Schrittes durch den Wald. Fürs erste brauchte sie erst einmal eine Aufgabe. Es wurde Zeit wieder ihrer Arbeit nachzugehen. Es konnte nicht schaden, wenn sie ihre Fertigkeiten im Vernichten von Dämonen weitertrainierte. Sie erreichte recht bald ein kleines Dorf. Die Sonne stand hoch am Himmel, als sie dort eintraf. Geschäftiges Treiben bestimmte das Leben der Menschen. Man begrüßte sie freundlich. Niemand brachte ihre Misstrauen entgegen. Nun, immerhin trug sie die Uniform einer Dämonenjägerin. Das öffnete ihr so ziemlich alle Türen.

Sie grüßte freundlich und lächelte einige Kinder an, die ihre Waffen fasziniert bestaunten. Recht bald erschien das Oberhaupt des Dorfes.

Sie verbeugte sie artig und sah den Mann schließlich an.

"Kon nitchiwa. Ich bin Rijan. Gibt es etwas, dass ich für Euch tun kann?"

Der ältere Mann lächelte und hieß sie willkommen. Doch dann machte er ein entschuldigendes Gesicht.

"Früher hätten wir einen Dämonenjäger gut gebrauchen können. Doch in letzter Zeit ist es hier sehr ruhig geworden. Vermutlich hörten die Dämonen davon, dass wir beschützt wurden."

Rijan runzelte leicht die Stirn. Keine dämonischen Aktivitäten mehr. Das klang seltsam, konnte natürlich aber durchaus vollkommen harmlos sein. Rijan bedankte sich für die Information und schlug die Einladungen der Bewohner aus. Rasch machte sie sich auf den weiteren Weg.

Rijan besuchte noch vier weitere Dörfer, doch immer wieder bekam sie das gleiche zu hören. Es schien als wären sämtliche Dämonen von hier verschwunden. Rijan fand das nun mehr als nur besorgniserregend. Sie war weit umhergestreift, konnte aber keine gefährliche Aura entdecken. In der Regel flohen Dämonen nur, wenn ein weitaus mächtigerer Dämon in der Gegend war. Doch dieser hinterließ ohne Zweifel eine mächtige Aura. Eine Art Präsenz, die einer Dämonenjägerin sofort auffiel. Doch hier war nichts dergleichen. Warum also waren die Dämonen verschwunden? Es musste einen Grund dafür geben. Unbehagen breitete sich in ihr aus. Das konnte einfach nichts Gutes bedeuten.

Rijan fand für die Übernachtung eine kleine Höhle. Sie machte es sich dort gerade für die Nacht gemütlich, als sie Schritte vom Eingang her hörte. Es regnete draußen in Strömen, was den Neuankömmling laut fluchen ließ.

Rijan zog ihr Schwert und starrte angespannt in die Dunkelheit. Vielleicht hätte sie das Feuer noch nicht so schnell ausmachen sollen. Ihre Augen gewöhnten sich recht schnell an das dunkle Licht. Umrisse konnte sie erkennen. Sie sah eine große Gestalt. Er sah menschlich aus, doch Rijan wollte lieber kein Risiko eingehen. Ohne sich selbst zu bewegen, verfolgte sie weiterhin die Bewegungen des Eindringlings.

Er seufzte laut und warf seine Sachen achtlos auf den Boden. Sie hörte ihn leise murmeln. Schließlich entzündete er eine Fackel und leuchtete in das Innere der Höhle. Recht bald entdeckte er Rijan. Sie musterten einander und atmeten dann beide erleichtert auf. Wie Rijan selbst trug er die Uniform von Dämonenjägern. Während Rijan jedoch damals die von Sango übernommen hatte und ihre somit schwarz und pink war, war die des Fremden blau und rot. Sie kannte diese Farben nicht, war jedoch vorerst damit zufrieden, einen Gleichgesinnten vor sich zu haben.

"Kon banwa!", grüßte er mit leichtem Akzent. Rijan erwiderte seinen Gruß und fragte nach seinem Namen. Er verbeugte sich vor ihr und stellte sich als Tetsu Mihara vor. Rijan musterte ihn genauer. Er war wie schon festgestellt etwas größer als sie. Auch war er breiter, was wohl von einem intensiven Training herrührte. Sein Gesicht war schön geschnitten, er hatte untypische grüne Augen und pechschwarzes Haar, das bis zu seinen Schultern reichte. Über seine rechte Wange verlief eine längliche Narbe und seine Stirn war verwundet. Rijan stand auf und bedeutete ihm sich zu setzen. Sie entzündete das Feuer erneut und reichte ihm etwas Wasser. Dankbar nahm er es entgegen und wischte sich dann das Blut von der Stirn. Als er bemerkte, dass Rijan ihn beobachtete, lächelte er schief und seufzte schwer.

"Ich weiß, was du denkst. Doch zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich einfach nur einen Baum übersehen habe."

Rijan lachte und begab sich erneut zu ihrem nächtlichen Lager.

"Was treibt dich in diese Gegend. Du kommst nicht von hier." Er nickte und streckte sich.

"Hai, ich komme weiter aus dem Norden. Uns sind sozusagen die Dämonen ausgegangen."

Rijan erstarrte und sah ihn aus großen Augen an.

"Euch auch?" Nun sah auch er sie aus großen Augen an.

"Hier etwa ebenfalls?" Rijan nickte und berichtete von ihren heutigen Erlebnissen.

"Ich kann mir keinen Reim darauf machen, aber es beunruhigt mich. Jetzt jedoch, wo ich weiß, dass das wohl in ganz Japan der Fall zu sein scheint, möchte ich die Beine in die Hand nehmen und laufen so schnell ich kann." Sie zitterte leicht, bekam sich aber wieder unter Kontrolle.

Tetsu schüttelte sich ebenfalls.

"Was geht hier vor? Ein mächtiger Dämon?" Rijan schüttelte ihren Kopf.

"Das kann nicht sein. Dann dürften nicht alle Dämonen plötzlich verschwinden. Außerdem spüre ich keine starke Aura."

Er nickte nachdenklich.

"Das ist wirklich sehr seltsam."

Rijan schwieg und legte sich hin. Was sollte sie davon halten? Nie zuvor war so etwas vorgekommen. Es musste etwas Großes bevorstehen, wenn plötzlich alle Dämonen von der Bildfläche verschwanden. Sie schloss die Augen um sich besser konzentrieren zu können. Goldene Augen riefen sich plötzlich in ihr Gedächtnis. Abrupt setzte sie sich auf. Verdammt, er war auch verschwunden. Sesshoumaru musste wissen, was hier vor sich ging.

"Nani?" Sie sah Tetsu an.

"Ich glaube ich kenne jemanden, der uns vielleicht weiterhelfen kann."

Erstaunt hob er eine Augenbraue. Rijan winkte ab.

"Das ist kompliziert. Aber ich habe gestern noch mit einem Dämon gekämpft. Um genau zu sein, waren insgesamt drei anwesend gewesen."

Tetsu tat erstaunt.

"Aber im Norden ist es schon mindestens vier Wochen her, dass alle Dämonen verschwanden."

Rijan nickte.

"Hai, hier wurden die Dörfer auch schon länger nicht mehr angegriffen."

Tetsu schien zu verstehen, was sie meinte.

"Wenn also dieser Dämon noch gestern hier gewesen war ...", fing er an. Rijan nickte finster. Richtig, wenn er erst heute Morgen verschwunden war, wusste er entweder nicht, was mit allen anderen Dämonen geschehen war oder aber es gab einen Plan, in den man ihn nicht eingeweiht hatte. Seltsamerweise war sich Rijan absolut sicher, dass Sesshoumaru sehr genau Bescheid wusste, was hier vor sich ging. Offensichtlich hatte er es nur mal wieder nicht nötig, daran teilzunehmen. Sie unterdrückte den Wunsch ihn zu verfluchen und legte sich wieder hin. Sie musste ihn einfach finden, dann würde sich das Rätsel schon lösen.

"Wieso hast du ihn nicht vernichtet? Und warum lebst du noch?"

Rijan seufzte schwer. Wie sollte sie das einem Fremden erklären?

"Er hat mich verschont und ich konnte es nicht."

Das war schlicht und ergreifend die Wahrheit. Sie sich einzugestehen fiel ihr schwer.

"Er hat dich verschont?"

Rijan nickte.

"Hai, vermutlich wollte er, dass ich mit dieser Demütigung lebe."

Tetsu murmelte etwas Undeutliches.

"Nan desu ka?", hakte sie nach.

"Ich finde das nur seltsam. Ich vernichte schon ewig Dämonen und noch nie hat mich jemand verschont."

Rijan lachte trocken.

"Offensichtlich war das auch nicht möglich, da du alle vernichtet hast."

Er lachte.

"Hai, das stimmt allerdings. War er stärker als du?"

"Ich denke schon." Rijan gestand heute Abend sehr fiel ein. Das verwunderte sie leicht. Aber vermutlich war es immer einfach mit einem Seelenverwandten zu sprechen.

"Fassen wir das zusammen...", fing Tetsu an.

"Es gibt also einen sehr starken Dämon, der als einziger offensichtlich hier noch durch die Gegend schleicht. Viele Dämonenleichen haben wir beide nicht gesehen, demzufolge sind sie nicht von ihm umgebracht worden."

Rijan öffnete ihre Augen und sah Tetsu an.

"Was willst du damit sagen?"

"Wie stark ist er?"

Rijan runzelte die Stirn. Egal auf was er hinaus wollte, es gefiel ihr nicht. Nein, es gefiel ihr kein bisschen.

"Shikon no Tama hat ihn nie interessiert. Reicht das als Antwort."

Tetsu starrte ins Feuer.

"Ich habe zwar noch nie zuvor von so etwas gehört, aber vielleicht haben selbst Dämonen Angst. Sie hassen doch alle die schwächer sind als sie."

Rijan schwieg. Natürlich war das so. Deswegen tötete sie ja unentwegt welche.

"Was aber, wenn es hunderte und aber hunderte gleichstarker Dämonen gibt?"

Rijan wusste wirklich nicht, was genau er damit sagen wollte.

"Was soll dann sein?"

"Nichts soll dann sein. Aber stell dir vor, es gäbe ein paar wenige, die viel stärker sind, als man selbst. Was würdest du tun, wenn es so wäre?"

Rijan zuckte mit den Schultern.

"Ihnen aus dem Weg gehen." Wieder meldete sich ihre innere Stimme und lachte höhnisch. Ja sicher, deswegen vermied sie auch die Konfrontation mit Sesshoumaru.

"Wäre es aber nicht besser du gehst ein Bündnis ein um Stärkere zu vernichten? Tust du es nicht, werden sie eines Tages dich töten."

Rijan wurde bleich. Wollte er ihr gerade erklären, dass man vermutlich gerade einen Plan schmiedete, Sesshoumaru aus dem Weg zu schaffen. Nun, es wäre logisch. Sesshoumaru tötete nicht nur Menschen, auch schwächere Dämonen fanden durch ihn den Tod. Um zu überleben, musste er sterben. In Rijan überschlugen sich die Gedanken. Es sollte sie freuen. Verdammt, es musste sie freuen. Sie war aus dem Schneider. Sangos Rache wurde erfüllt. Gut, es war nicht sie, die ihn umbrachte, aber er würde sterben, das war das Wichtigste. Sie selbst konnte ihn ja sowieso nicht besiegen. Das war die beste Lösung. Ihr Verstand fand die nötige Begeisterung für diese Sache, doch etwas anderes in ihr hätte am liebsten weinen mögen.

"Wie es aussieht müssen wir einfach nur abwarten. In Kürze werden wir wieder viel zu tun bekommen."

Rijan murmelte etwas Zustimmendes und drehte ihm dann den Rücken zu. Sesshoumarus Tod war plötzlich greifbar nah. Sie überlegte, ob er das vielleicht überleben konnte, doch recht schnell sah sie ein, dass Sesshoumaru offensichtlich mächtig war, ja er musste sogar noch mächtiger sein, als sie bisher angenommen hatte, wenn andere Dämonen beschlossen ihn zu vernichten, doch selbst er konnte nicht gegen eine ganze Übermacht ankämpfen. Wut erwachte in Rijan. Mörderische Wut. Sie selbst war für Sesshoumarus Tod, doch nicht auf eine solche Art und Weise. Das war nicht fair. Er hatte nicht den Hauch einer Chance. Sie schloss die Augen und versuchte einzuschlafen. Es ging sie schließlich alles nichts an. Wenn Dämonen beschlossen sich gegenseitig zu vernichten. Bitte schön, das erleichterte ihren Job um einiges. Und was hätte sie schon tun sollen? Was konnte sie tun? Nichts, war die einfache Antwort. Sollte sie etwa an seine Seite eilen und mit ihm gemeinsam den Tod finden? Warum sollte sie wohl etwas so Lächerliches tun? Rijan schüttelte lächelnd ihren Kopf und schlief schließlich ein.
 

Als Rijan am nächsten Morgen erwachte, taten ihr alle Knochen weh. Die Nacht war ungemütlich gewesen, nicht zuletzt auch deswegen, weil sie kaum hatte schlafen können. Verflucht sollte Sesshoumaru sein. Er verdiente ihr Mitleid kein bisschen.

Tetsu war schon auf, als sie sich endlich erhob. Er grüßte sie freundlich, erntete aber nur einen finsteren Blick als Antwort. Überrascht sah er sie an.

Eine Weile gingen sie schweigend ihren Beschäftigungen nach. Rijan schärfte erneut ihr Schwert und Tetsu ließ sich das Frühstück schmecken. Rijan hätte im Moment keinen Bissen runterbekommen. Was war nur mit ihr los?

"Ich denke, du liegst falsch.", erklärte sie schließlich.

Tetsu sah von seinem Essen auf und blickte in ihr Gesicht.

"Womit?" Rijan seufzte und legte ihr Schwert nieder. Dann setzte sie sich an seine Seite und nahm ein Stück Brot von ihm entgegen.

"Mit Sesshoumaru. Dämonen schmieden keine Pläne um andere zu vernichten. Sie tun es einfach. Außerdem ist er so mächtig nun auch wieder nicht." Das jedenfalls hatte sie sich die Nacht über versucht einzureden.

"Sesshoumaru?", hakte er verwirrt nach.

"Der Dämon, den man angeblich vernichten will.", erklärte sie leicht genervt. Er wusste doch, wovon sie sprach.

"Ach du meinst den Dämon, der dich verschont hat." Offensichtlich glaubte er ihr die Geschichte nicht so ganz. Rijan warf ihm erneut einen finsteren Blick zu.

"Willst du mir etwa unterstellen, dass ich lüge, Tetsu-san?"

Er zuckte mit den Schultern und betrachtete ihr makelloses Gesicht.

"Keine einzige Wunde. Das ist schon seltsam, oder?"

Rijan hatte keine große Lust ihn über ihre genaue Beziehung zu Sesshoumaru aufzuklären.

"Ich bin eben gut.", erwiderte sie deswegen nur.

Tetsu nickte, sagte aber nichts weiter.

"Sesshoumaru zu vernichten ist nicht so einfach. Außerdem zählt er nicht zu denen, die ständig töten.", erklärte Rijan irgendwann.

Tetsu zog eine Augenbraue hoch und sah sie fragend an.

"Und woher weißt du das? Verfolgst du ihn schon länger?"

Rijan hätte am liebsten lachen mögen. Woher sie das wusste? Nun, sie hatte mit ihm gelebt. Die Hälfte ihres Lebens hatte sie an seiner Seite verbracht. Natürlich wusste sie sehr viel über ihn. Und es stimmte. Sesshoumaru hatte keine Skrupel dabei, jemanden zu töten. Dabei war es ihm auch einerlei, ob nun eine Mensch oder ein Dämon vor ihm stand. Doch sie hatte nie erlebt, dass er einfach so tötete. Sesshoumaru hatte kein sonderliches Interesse daran andere zu vernichten. Seltsam, dass ihr das vorher noch nicht aufgefallen war. Eigentlich tötete Sesshoumaru nur, wenn man ihn dazu nötigte.

"Ich weiß es eben."

Tetsu wollte sich damit wohl nicht abfinden, denn er bohrte seinen Blick in ihren.

"Warum konntest du ihn nicht töten?", fragte er plötzlich. Es schien, als wäre ihm ein neuer Gedanke gekommen.

"Warum? Nun, weil er stärker ist als ich. Das habe ich dir aber schon erklärt."

Tetsu nickte, machte aber sehr klar, dass er ihr nicht wirklich glaubte.

"Es gibt noch einen anderen Grund."

Rijan seufzte. Sie wusste nicht, warum sie ihm das alles erzählte.

"Nun ja, er schenkte mir einst mein Leben.", erklärte sie zögernd.

Sie senkte den Blick und starrte auf ihr Brot.

"Er schenkte dir dein Leben? Er hat dich also einmal laufen lassen."

Rijan schüttelte ihren Kopf.

"Er ist dein Vater?" Rijan hob ärgerlich ihren Kopf und sah ihn verstimmt an.

"Mach dich nicht lächerlich. Ich bin kein Halbdämon." Sesshoumaru ihr Vater. Das war ja wirklich absolut lächerlich.

"Wie meinst du das dann?", hackte er offenbar noch nicht zufrieden nach.

Rijan seufzte tief. "Ano, ich war tot und er hat mich wieder erweckt."

Tetsu rutschte etwas von ihr weg. Rijan hätte beinahe angefangen zu lachen.

"Ich hörte schon einmal davon, dass man sozusagen seelenlose Puppen erschaffen kann. Sie leben von den Seelen toter Menschen." Nun begann sie wirklich zu lachen.

"Anta baka? Ich bin keine seelenlose Hülle. Ich lebe wirklich. Sesshoumaru hat die Macht dazu."

Tetsus Augen wurden größer.

"Soll das heißen, er kann Menschen zum Leben erwecken?" Rijan nickte. Sie fühlte sich plötzlich unwohl.

"Das ist eine interessante Macht. Ich hörte nie zuvor, dass ein Dämon so etwas kann. Warum aber sollte er diese Macht gebrauchen?"

Rijan seufzte. "Er kann auch Dämonen wieder erwecken.", erklärte sie weiter. Plötzlich fühlte sie etwas Seltsames in sich. Etwas sagte ihr sehr deutlich, dass sie Tetsu solche Dinge nicht erzählen sollte. Dennoch tat sie es.

"Vielleicht wollen sie ihn deswegen vernichten."

Rijan dachte darüber nach. Nein, das war bestimmt nicht der Grund. Sesshoumaru gebrauchte diese Macht nur sehr selten. Es war unwahrscheinlich, dass die Dämonen davon wussten. Außerdem war sie ja mittlerweile davon überzeugt, dass ihm nichts dergleichen widerfahren würde.

Tetsu sah sie plötzlich seltsam an.

"Dann bist du also ein Geschöpf der Dunkelheit."

Rijan wollte sich gerade empört äußern, doch dann dachte sie darüber nach. War das vielleicht wirklich so?

"Nun, ich meine, er hat dich sozusagen erschaffen. Du bist ein Teil von ihm."

So hatte sie das noch nie gesehen. War sie ein Teil von Sesshoumaru? Das würde zumindest erklären, warum sie ihn einfach nicht töten konnte. Sie betrachtete ihre Hände und schüttelte schließlich ihren Kopf.

"Nein, ich bin kein Geschöpf der Dunkelheit. Ich bin ein Mensch."

Damit stand sie auf und verließ die Höhle. Wieso nur glaubte sie ihren eigenen Worten plötzlich nicht mehr?
 

Ja, ja, ihr wisst ja was jetzt kommt: Richtig, Fortsetzung folgt.
 

Aber ich beeil mich wirklich. So hoffe auf Kommis. Gefällt euch die Wendung der Story?
 

Gruß Rogi



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von: abgemeldet
2007-02-20T23:07:30+00:00 21.02.2007 00:07
Allerdings gefällt sie mir. ^^ Welch ungeheuerlicher Komplott da ersponnen wird. Sowas muss einem aus heiterem Himmel einfallen, anders kommt man nie auf solche Ideen.

Wieder mal liebe ich es, wie du die Gedankengänge der beiden weiterspinnst und so langsam und Stück für Stück den Vorhang lüftest. Das lässt einem Raum für eigene Überlegungen, und das macht eine GEschichte ja erst richtig aus.
Bloß....was muss Sess nur angestellt haben, dass ihm jetzt selbst Dämonen nach dem Leben trachten???? o.o

Interessant auch, dass sie sich noch niemals als Teil von Sess gesehen hat...obwohl er sie doch zum Leben zurückgbracht hat. Ein sehr tiefgründiger Aspekt.

Was übrigens auch echt gelungen is, sind die japanischen Ausdrücke, die du ab und an verwendest. Das macht das Ganze noch autentischer. Respekt.
Von:  chaska
2006-11-18T21:31:21+00:00 18.11.2006 22:31
Ein neuer Dämonenjäger taucht auf und in allen Teilen Japans verschwinden die Dämonen. Eine Menge neue Informationen. Schwebt Sesshomaru doch in einer unbekannten Gefahr? Rijan ist auf jeden Fall vollkommen verwirrt. In ihrem Inneren wechseln Liebe (?) und Hass (?) ständig einander ab. Mal sehen, wie es weitergeht.
Liebe Grüße
chaska
Von:  Aurinia
2006-06-04T17:38:41+00:00 04.06.2006 19:38
Oh oh... wollen da etwas ein paar Sess an die Wäsche?
Es ist echt süß wie Rijan sich ihrer Gefühle nicht ganz klar ist, obwohl deutlich wird wie sehr sie ihn doch mag^^.
die Badeszene war echt süß^^ War nicht zu viel verspochen. Musste so lachen.^^

Drucke mir ja das ding Kapitel für Kapitel aus um es zu lesen. Deswegen Kommentieren ich es immer nach ein paar Kaps, neu^^
Von:  MorgainePendragon
2006-05-29T11:48:57+00:00 29.05.2006 13:48
Zunächstamal (ich weiß net, ob ich das schonmal erwähnt habe... *am kopf kratz*) möchte ich auch noch sagen, dass ich es einfach nur toll finde, wie du japanische Wörter und Aussagen mit in deine Story aufnimmst. Das ist sehr autentisch^^. Ich gestehe auch zu meiner Freude, dass ich alle diese Begriffe kenne - wenn ich sie auch noch nie ausgeschrieben gesehen habe. Fügt sich wunderbare ein^^.

Was den Handlungsverlauf angeht: Ich finde JETZT merkt man auch, dass eine weitreichende, übergreifende Handlung beginnt, die nicht zwangsläufig etwas mit der Protagonistin zu tun haben muss, sondern sie und auch alle anderen einfach (ungewollt) mit einbezieht. Es geht nicht von Rijan aus, sondern es ist etwas Großes, was da kommt, was da bereits passiert. Etwas, dass ALLE Wesen betrifft. Jedenfalls ist es das, was ich so bei deinen Worten denke.
Mich interessiert wirklich, wo all die Dämonen abgeblieben sind - und warum Sess noch da ist.
Und Tetsu-kun... Neiiiin, wie süß^^. *scherz* Musste nur gerade an Tetsznosuke-kun aus "Peacemaker-Kurogane" denken. Kennst du die Serie/den Manga? Tetsu ist da Hauptfigur und ein echter kleiner Draufgänger mit rotem Haar *griiiiiiien* Könnt ihn dauernd knuddeln^^.
Nyo, ich denke DEIN Tetsu ist um eingiges ernsthafter. Aber du beschreibst ihn schön. Man kann ihn direkt vor sich sehen. Attraktiv, jetzt echt mal^^.
Wo das wohl hinführt?
PS: Hoffe auf der Conn wars schön???? Wär so gern bei euch gewesen... *snüff* Aber Auri als Yasha ist ja ein Hammer! Klasse! Muss jetzt noch etwas tun... *rausschleich*
Von: abgemeldet
2003-10-12T09:00:57+00:00 12.10.2003 11:00
CCOOOOLL!
hatte erst jetzt wieder Zeit diese FF zu lesen
bin ja gespann6t wies weiter geht!
Von: abgemeldet
2003-09-10T10:48:50+00:00 10.09.2003 12:48
Ich hab ein bisschen hinterher gehangen, ne? Naja, hier kommen jetzt meine Kommis mit einiger Verspätung. Aber besser spät als, wie man ja so schön sagt.^^
Es ist eine interessante Idee, dass andere Dämonen Sessi ausschalten wollen. ^^ Um jetzt >weiter< schreiben zu können, ist es ein bischen spät, gell?
Cu Yena
Von:  SeiyaDarkside
2003-07-14T21:22:41+00:00 14.07.2003 23:22
(^^) hehe
*sich vor Rogue stell und ihr in die Augen seh*
Mädel weiter so, ich bin ne Leseratte, hau rein, die Story ist gut, ich warte schon (^^)

Lieben Gruß
Seiya (^^)
Von: abgemeldet
2003-07-14T21:06:01+00:00 14.07.2003 23:06
genau! Weidaaa!! Danke auch für deine ENS...Dieses kapitel ist wie immer klasse!! *hüpft auf und ab wie ein Gummiball* Schreib' weidaaaaaaaaa!!!
cu
Peruka
Von: abgemeldet
2003-07-14T16:32:40+00:00 14.07.2003 18:32
Wow!!!!
Das ist irgendwie... unbeschreiblich!
Ich finde diese FF einfach super, schreib unbedingt weiter!!!
Bye
Time


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