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Kill this Killing Man II

Höhen und Tiefen
von

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Suchet, aber ob ihr findet?

152) Suchet, aber ob ihr findet?
 

„Was genau hast du dir denn gewünscht?“, versuchte der alte Jäger Sams Schuldgefühle zu bremsen. Es reichte schon, dass Dean jede Schuld auf seine Schultern laden musste, damit brauchte der Jüngere jetzt nicht auch noch anfangen!

„Dass Dean nicht immer wegen meiner Dusseligkeit leiden muss und dass nicht immer nur er mich rettet, sondern auch mal ich ihn.“

„Immerhin den ersten Teil deines Wunsches hat sie dir nicht erfüllt, jedenfalls nicht, nachdem was ihr mir erzählt habt. Ist doch klar, dass du dir wünschst, dass Dean nicht leiden muss! Und auch der Rest ist nichts Verwerfliches oder gar Ungewöhnliches.“

Sam nickte leicht. So ganz wollte er den alten Freund noch nicht glauben. „Weißt du was dieser Garth mit ihr gemacht hat?“

„Er hat mit ihr gewettet, gepokert, irgendwas in der Art und sie so dazu gebracht, dass sie ihm einen Wunsch erfüllen musste.“

„Und der war?“, fragte Sam ungeduldig.

„Dass sie sämtliche Wünsche, die sie in den letzten Jahren oder Jahrzehnten auf ihre Art erfüllt hat, jetzt selbst einmal erleben darf.“

„Hut ab“, murmelte Sam, „allerdings befürchte ich, dass sie bald wieder da ist.“

„Meinst du? Alleine was sie euch angetan hat dürfte sie doch wohl eine ganze Weile beschäftigen, oder.“

„Wenn sie an meiner Stelle ist, ja. Ich würde sie dann aber lieber an Deans Stelle wissen.“

„Da sie alle Wünsche durchleben muss, dürfte sie auch Deans Part erleben müssen und das wäre ihr Ende“, gab Bobby zu bedenken.

„Hoffen wir es“, erwiderte Sam ungerührt und trank seinen Kaffee aus. „Machen wir weiter?“

„Wenn wir irgendwann mal fertig werden wollen.“

„Ich hoffe, wir schaffen es bis heute Abend, damit wir morgen früh losfahren können. Hast du bei dir einen Wagen für mich?“, fragte Sam, der ja eigentlich gehofft hatte, schon auf dem Weg nach Sunrise zu sein.

„Ich hab einen 1995 Chevy Silverado, der ein paar kleine Macken hat und noch lackiert werden muss. Den kannst du nehmen.“

„1995? Seit wann baust du so neue Autos wieder auf?“

„Seit Rave einen irgendwo in einer Konkursmasse günstig ersteigert hat. Er wollte schon länger so einen haben. Jetzt hat er ihn und ich soll ihm den fertig machen, Und bevor du fragst, der stand bei einem Auffahrunfall in der Mitte. Der vohrherige Besitzer konnte sich die Reparatur nicht mehr leiden, wie noch mehr nicht. Sah ziemlich schlimm aus. Waren aber Gott sei Dank fast nur Blechschäden.“

„Und Rave ist nicht böse, wenn ich ihn fahre?“

„Fast nur Blechschäden“, grinste der alte Jäger.

„Okay?“ Doch da sich Bobby nicht näher darüber auslassen wollte, erhob sich Sam, brachte seine Tasse in die Spüle und ging wieder in den Keller. Etwas mehr als die Hälfte hatten sie schon nach oben gebracht. Und da wartete ja auch noch die letzte ungeöffnete Tür. Insgeheim hoffte er, die die nicht auch noch Bücher verbarg.

Er holte tief Luft und räumte die nächsten Bücher aus dem Regal.
 

Am späten Abend hatten sie es geschafft. Müde ließ sich Sam auf sein Bett fallen.

„Wollen wir noch essen fahren?“, fragte Bobby nicht minder geschafft.

„Hunger hab ich schon und der Kühlschrank ist leer. Lust hab ich allerdings keine“, erklärte Sam sofort und ließ sich nach hinten fallen.

„Na los. Dann können wir gleich noch was zum Frühstück holen und morgen so früh wie möglich starten“, versuchte der Ältere ihn zu ermuntern.

„Das ist ein Argument“, gab sich Sam geschlagen und rappelte sich wieder auf. Er begann seine Sachen zu packen. Viel hatte er ja nicht ausgeräumt. Er musste sich wirklich zusammenreißen, um nicht komplett abzurutschen und wie ein Penner auszusehen. Bislang hatten sie das immer vermieden. Sie hatten zwar nie die neueste Mode getragen und er selbst musste jahrelang mit Sachen Vorlieb nehmen, die Dean zu klein geworden waren. Als er dann endlich seinen Wachstumsschub hatte und Dean erst einholte und bald darauf auch überragte, war sein Bruder zu alt, um noch abgetragene Kleidung von ihm zu übernehmen.

Trotzdem hatten sie immer darauf geachtet, dass ihre Kleidung sauber war. Jetzt wollte er das von dem was er trug nicht unbedingt behaupten. Er musste dringend waschen fahren. Doch einen Schritt nach dem anderen. Und jetzt war Essen dran.
 

Sie fühlten sich etwas besser, als sie wieder in den Unterschlupf kamen. Das Essen war gut gewesen und hatte ihre leeren Speicher aufgefüllt.

„Jetzt noch die letzte Tür? Ich bezweifle zwar, dass sich dahinter noch so ein Schatz befindet, aber jetzt einfach zu fahren ohne sie zu öffnen, wäre auch falsch, oder?“

Bobby nickte. Und wie willst du es anfangen?“

„Ich hab ein Stethoskop hier und irgendwie wollte ich schon immer wissen, ob man so wirklich einen Safe knacken kann. In den alten Gangsterfilmen geht es.“ Sam grinste ein wenig schüchtern.

„Dann los“, munterte Bobby ihn auf. Auch er war neugierig und es war schön den jüngere Winchester endlich wieder einmal so unbeschwert zu sehen, auch wenn es nur für einen Augenblick war. Denn weder er selbst noch Sam würden Dean je vergessen, geschweige denn auch nur akzeptieren können, dass er nicht hier bei ihnen war, dass er als Wolf durch irgendwelche Wälder strich. Da wäre selbst der Tod einfacher hinzunehmen.

Sam hatte inzwischen das Stethoskop geholt und Bobby schob diese Gedanken beiseite und konzentrierte sich ganz auf den Winchester, der gerade seine Finger bewegte, als wollte er sie aufwärmen, so wie es die alten Panzerknacker in den Filmen machten.

„Jetzt fang endlich an“, lachte Bobby.

Sam grinste kurz. Er schob sich die Ohrhörer ind die Ohren und legte die Membran an die Stelle, die Bobby ihm zeigte.

Ja, da hätte er den Mechanismus auch vermutet.

Er begann das Rad nach rechts zu drehen.

Nichts.

Gut, dann noch einmal links.

Er gab die Zahl an Bobby weiter und drehte wieder nach rechts.

Nichts.

Er stellte alles wieder auf Null und begann von vorn.
 

„Noch ein versuch und dann können die mich mal“, knurrte Sam frustriert. Sie standen hier schon eine halbe Ewigkeit und versuchten dieses Schloss zu knacken, doch nichts war bis jetzt geschehen. Dabei hatte alles so gut angefangen, denn die ersten Zahlen waren die Koordinaten dieses Hauses. Aber danach wurde es schwierig.

Bobby nannte ihm die Zahlen und er drehte.

Und dann kam die nächste Zahl.

Er drehte noch einmal nach rechts und es knackte. Wieder versuchte er das Rad zu drehen.

„Es geht“, verkündete er erstaunt.

„Endlich“, fügte Bobby hinzu. Er nahm seine Kappe ab, wischte sich über die Stirn und setzte sich seine Mütze wieder auf.

Erwartungsvoll starrten die Jäger auf die Tür.

Sam wappnete sich für den Anblick weiterer Zellen. Man konnte ja nie wissen. Vielleicht hatten sie hier die ganz gefährlichen Monster?

Erleichtert atmete er aus.

Überrascht starrten die Jäger auf das riesige Arsenal an Waffen, dass sich aus der Dunkelheit schälte. Damit konnte man eine ganze Armee ausrüsten! Wofür brauchten sie hier so viele Waffen?

Langsam gingen sie durch die Regalreihen. Hier gab es jede erdenkliche Waffe allen Alters. Vom Schwert über Pflöcke, Pflöcke? Wozu waren die denn? Revolver, Schrotflinten und sogar einige mittelalterliche Piken fand er. Außerdem Armbrüste und Bögen. Und doch war da nichts, was er den Tiefen des Impala hinzufügen wollte. „Brauchst Du etwas davon?“, fragte Sam den Freund.

„Nein. Aber es ist gut, dass wir wissen, was hier drin ist.“

Da musste Sam ihm zustimmen.

„Trotzdem würde ich jetzt gerne schlafen.“

„Nicht nur du, Junge, nicht nur du.“

Keine zehn Minuten lagen sie in den Betten und schliefen.
 

~“~
 

Seite an Seite trabten Dean und seine Gefährtin über eine verschneite Lichtung, auf der Suche nach Beute. Sie waren gerade erst in diese Gegend gekommen und hatten hier eine Höhle gefunden, in der sie vorerst bleiben wollten. Sie waren noch immer vorsichtig und jagten nicht in der Nähe ihres Schlafplatzes, denn noch wussten sie nicht, ob die Jungen hier sicher waren.

Sie folgten der Spur eines Hirsches, als sie ein Rascheln innehalten ließ. Dean hob witternd die Nase. Es roch verlockend, aber das hatte es damals auch, und dann hatte es furchtbar in der Nase gestochen. Lange hatte er diesen Schmerz gefühlt.

Misstrauisch legte er den Kopf schief und prüfte die Luft. Der Geruch, den ihm der Wind zutrug, war ein anderer aber das hieß nicht, das diese Beute nicht auch wieder biss, egal wie verlockend sie roch.

Seine Gefährtin schien diese Bedenken nicht zu haben. Sie schlich sich an das verlockend riechende, raschelnde Ding heran, einen Waschbären, den wohl der Hunger aus seiner Winterruhe aufgescheucht hatte. Sie stürzte sich auf ihn, kaum dass sich ihr die Gelegenheit bot.

Das Tier drehte und wendete sich, und versuchte sich kratzend und beißend zu befreien. Für die Wölfin war es nicht der erste Waschbär, den sie fing. Sie packte ihn im Nacken und schleppte ihn zu ihren Jungen, die das Jagen lernen mussten.

Den zappelnden Wachbären noch im Maul plaffte sie leise und rief so die Jungwölfe aus der sicheren Deckung. Dean wartete etwas abseits, während sie ihren Fang in den Schnee plumpsen ließ.

Sofort versuchte der sich schimpfend und fauchend einen Weg in die Freiheit zu bahnen. Die Jungwölfe ihrerseits behinderten sich gegenseitig in ihrem Bemühen der erste zu sein, der die Beute erlegte.

Mit schief gelegtem Kopf beobachtete Dean das Schauspiel, bei dem der Waschbär sein Leben zwar teuer verkaufte, letztendlich jedoch nie eine reale Chance hatte zu gewinnen.
 

~“~
 

Am nächsten Morgen machten sich sie Jäger nach einem minimalen Frühstück auf den Weg. In der Bibliothek hatten sie einen Zettel hinterlegt, auf dem Bobbys Telefonnummer stand, falls sich ja noch jemand für die Bücher interessierte. Irgendwie hoffte Sam es. So könnte er dann vielleicht doch jemanden aus seiner Familie kennenlernen.
 

„Home sweat home“ Bobby atmete tief durch, als er vor seinem Haus stand. Er nahm sich seine Tasche und betrat die Veranda.

Sam parkte den Impala neben dem Pickup und stieg ebenfalls aus. Auch er nahm seine Tasche und folgte dem alten Freund ins Haus.

„Riecht es hier nach Essen?“, fragte er und hob schnuppernd die Nase.

„Hm“, brummelte Bobby und betrat die Küche. Am Kühlschrank klebte ein kleiner Zettel auf dem „Guten Appetit“, stand. Sofort zierte ein Lächeln sein Gesicht und in seinem Inneren machte sich ein warmes Gefühl breit. Die Frau war einfach eine Wucht!

Er öffnete den Kühlschrank und schaute hinein. Mehrere mit Alufolie abgedeckte Schüsseln standen darin.

Er liebte diese Frau mit jedem Tag mehr und scheinbar war er ihr nicht ganz so egal, wie er es sich immer einredete.

Sam ließ seine Tasche im Flur fallen.

„Und was gibt es zu essen?“, fragte er und steckte den Kopf in die Küche.

„Für dich? Waschpulver oder hast du vergessen, was du mir beim Frühstück gesagt hast?“

„Nein?“, erwiderte Sam zögernd.

„Also los! Die Bücher räumen sich auch nicht von selbst weg!“

„Oh man. Du bist schlimmer als Dad!“

„Das will ich überhört haben!“, grummelte der Ältere und ging nach draußen, um seinen Wagen auszuräumen.

Der Winchester trollte sich in den Keller und stopfte den Inhalt seiner Tasche komplett in die Waschmaschine. Kurz überlegte er, ob er das was er am Leib trug auch gleich noch mit waschen sollte, doch dann entschied er sich dagegen und schloss die Tür. Es brachte nichts sich jetzt umzuziehen und heute Abend wieder vollkommen verschwitzt in frische Kleidung zu steigen.

Die Maschine begann Wasser einzufüllen, als er nach oben ging, um Bobby beim Ausräumen der Bücher zu helfen.

„Erst mal ins Büro“, empfing ihn der Ältere. „Von da aus kann ich sie nach und nach nach oben bringen. Obwohl ich bezweifle, dass diese Menge da noch reinpasst. Vielleicht sollte ich im Panikraum ein paar Regale aufbauen?“

„Sicher ist der ja“, pflichtete Sam ihm bei.



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