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Remind Me

von

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Hanami

"Nun...ihr seid die Einzige, die dieses Haus betreten hat."
 

Leicht verschmitzt meinte ich, dass das nicht sein könnte und es sich wohl um einen Fehler handel. Um zu beweisen, dass ich im Recht lag, sagte ich dem Mann, dass ich eine Klassenkameradin holen würde. 

So ging ich wieder in den Flur und sah mich um. Es war toten Stille und wie vorher schon stockdunkel.

Ich ging den Weg wieder zurück zu der Kreuzung, sah und hörte jedoch niemanden. 

Ich suchte in jedem Zimmer, ob sie mir vielleicht Angst einjagen wollten und sich deshalb versteckt hatten, doch es fehlte jede spur von ihnen. 

Langsam bekam ich ein mulmiges Gefühl und zu allem Überfluss fand ich auch das Zimmer nicht mehr wieder.

Plötzlich hörte ich eine Stimme nah hinter mir. 

"Wie ich es bereits gesagt hatte...", ich schreckte auf und drehte mich reflexartig um, "...es ist niemand außer euch hier eingetreten. Davon würde ich etwas wissen."
 

Verwirrt starrte ich auf den Boden und versuchte meine Gedanken zu ordnen. 

Das konnte doch nicht wahr sein.

Wo waren die denn plötzlich alle hin? 

Hatten die doch Angst gekriegt und waren alle geflüchtet?

Und woher wusste dieser Mann davon? 

Hatte er hier Kameras oder was?
 

"Vielleicht sollte ich euch zum Ausgang geleiten. Ihr scheint sehr verwirrt zu sein und solltet besser nach Hause gehen. Es ist schon dunkel, eure Eltern machen sich sicherlich schon Sorgen.", redete er sanft auf mich ein und durch seine Handbewegung drehte ich mich automatisch um und ging mit ihm durch die langen, labyrinthischen Fluren.

"Wie lautet nebenbei eigentlich euer Name, wenn ich mir die Frage erlauben darf?", fragte er höflich.

"Ähm, Nakamura......Yukino Nakamura.",

"Nakamura, interessant...", er schmunzelte, als er meinen Nachnamen aussprach.

"Nun...meine Name lautet Kitsukage Yuusuke. Freut mich, euch kennengelernt zu haben, Nakamura-san."

Ich hatte gar nicht bemerkt, dass wir schon beim Ausgang angekommen waren und verbeugte mich leicht, bedankte mich zu letzt für das herausführen und sagte, dass man sich vielleicht irgendwann wiedertreffen würde.
 

Am nächsten Morgen fragte ich Mizuni, was das gestern sollte, mich da einfach in dieser gruseligen Bruchbude allein zu lassen. Doch sie wusste nicht im geringsten von was ich sprach. 

"Ich war doch gestern bei meinen Großeltern zum Essen. Davon hatte ich dir doch erzählt."

Ich fragte sie noch zwei Mal an diesem Tag, ob sie sich nicht an den Schrein erinnern konnte und wollte ihr zeigen, dass sie mich auch angerufen hatte, jedoch war sie nicht im Protokoll verzeichnet.

Also erzählte ich ihr auch lieber nicht von diesem komischen Typen im Kimono und den Hundeohren.

Nachdem ich noch die zwei Jungs aus meiner Gruppe gefragt hatte und eine ähnliche Antwort bekam, fragte ich mich allmählich, ob ich nicht nur geträumt hatte.
 

Wochen vergingen und ich vergaß dieses Ereignis.

Die Hanami stand vor der Tür und ich traf mich festlich gekleidet mit einem rot-rosanen Kimono mit Mizuni und meiner älteren Schwester Honoka.
 

Meine Schwester arbeitete schon und hatte daher schon ihre eigene Wohnung. Leider in einem anderen Stadtteil, wodurch ich sie nur selten zu Gesicht bekam.

Sie war freundlich und arbeitete in einem Kundenservice.
 

Wir gingen gemächlich durch die Festmeile und schauten uns die Stände und das, was bei ihnen verkauft wurde an.

Während die beiden gerade mit dem Fischen von den Goldfischen beschäftigt war und bei mir gleich zu Anfang der Kescher gerissen war, flog mein Blick durch die vorbeiströmende Menschenmengen.

Im ersten Augenblick, dachte ich, dass ich mich verguckt hatte, jedoch beim zweiten Hinsehen erkannte ich klar und deutlich einen Mann, der in der Hocke mit weißen, spitzen Hundeohren vor Windrädern hockte.
 

Ohne darüber nachzudenken, lief ich quer durch die Menge und wurde mehrmals fast umgelaufen.

Drüben angekommen, packte ich die Schulter des Mannes, als müsste ich auf Nummer sicher gehen, dass ich auch nicht von dem Strom wieder mitgerissen werden könne.

Der Man blickte über seine Schulter und ich erkannte, dass er eine weiße Fuchsmaske, die man fast bei jedem Stand kaufen konnte, trug. Ich bat um Verzeihung und meinte, es sei eine Verwechslung gewesen.

Peinlich berührt, drehte ich mich um und wollte gehen, als ich eine bekannte Stimme hinter mir hörte.

"Nun...und was haben eure Klassenkameraden gesagt...Nakamura-san?"
 

Also doch!
 

Ich drehte mich langsam um. Er nahm gerade seine Maske ab und lächelte mich wieder freundlich wie beim ersten Mal an während sein eines Ohr zuckte und das kleine Glöckchen daran klingelte.
 

Ich hatte mich also doch nicht getäuscht, er war es wirklich. Und vor allem war dieser Schrein und überhaupt diese Nacht Wirklichkeit gewesen!
 

"Kitsu-...Kitsu...", mir viel auf einmal sein ganzer Name nicht mehr ein, dabei hatte er sich bis gerade eben noch so fest in meinen Kopf festgesetzt.

"Ihr könnt mich gerne Yuusuke nennen. Das ist für die meisten leichter zu merken."

Ich nickte mit gesenktem Blick, den ich wieder hob, als Yuusuke an mir vorbei ging.

"Nun...was haben sie denn nun gesagt? Das würde mich wirklich sehr interessieren."
 

Ich lief zu seiner linken Seite Seite und sah ihn nur kurz an. Er sah so gut aus, wenn man ihn länger betrachtete, aber dann würde ich nur rot werden.

"Sie konnten sich an nichts erinnern...", gab ich verklommen von mir.

Er kicherte leise, sagte aber kein Wort. »Hübsch, aber auch ziemlich seltsam«

Wir gingen eine Weile zusammen schweigend durch die Straße. Er behielt dabei die ganze Zeit ein Lächeln auf den Lippen. 
 

Ich entdeckte drei Typen aus der Nebenklasse, die gerade ein Mädchen umringt hatten und auf sie einredeten.

Alle drei waren Idioten - meiner Meinung nach - hatten nicht viel in der Brine und spielten sich bei jedem kleinen Bisschen gleich auf.

Zu allem Überfluss hatte mir einer der Idioten ein Liebesgeständnis per Brief gemacht. Dafür hatte er dann wohl doch nicht so viel Mumm, es mir persönlich zu sagen.
 

"Kennt ihr die jungen Männer, Nakamura-san?", fragte Yuusuke während er sich zu mir runterbeugte, um in genau in die Richtung zu sehen, in die ich auch sah.

Ich wich leicht zu Seite und meinte:"Flüchtig. Sie gehen auf meine Schule. Aber ihr müsst mich nicht beim Familiennamen ansprechen, wenn ich euch schon...Yuusuke-san nennen darf."

Er lächelte, "Sehr freundlich, danke."
 

Während dem kleinen Gespräch, hatte das Trio mich gesehen und kam auf uns zu.

"Hey, Nakamura-chan! Wie sieht es mit einer Antwort aus?", fragt der Idiot, von dem ich den Liebesbrief bekommen hatte und der anscheinend heute wieder zu viel Haargel in die Haare gemacht hatte, und mir bedrohlich nahe kam. 

Natürlich war er protzig, wenn seine Kumpels dabei waren.

Yuusuke war erst später stehengeblieben und stand nun außerhalb des Kreises, da mich die drei umzingelt hatten.

Ich wusste, wenn ich ihm einen Korb geben würde, würde das nicht gut enden, aber zusagen würde ich auch auf keinen Fall wollen.



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