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Blutige Rose

von

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Krankenbesuch

Auch am nächsten Tag war der Angriff auf Anna noch immer das Gesprächsthema Nummer eins, wenn auch nicht mehr 

so dringlich. Schon nach dem Frühstück hatte der Rektor den versammelten Schülern mitgeteilt, daß Anna schon wieder 

Fortschritte gemacht hatte und daß sie ab heute Nachmittag Besuch empfangen konnte, auch wenn alle angehalten 

wurden, es kurz zu halten.

Wer mit ins Krankenhaus fahren wollte, sollte sich bei Anzu melden, denn im Kleinbus der Schule gab es nur eine begrenzte 

Anzahl an Plätzen.

Kurzentschlossen beeilte sich Yugi nun also, zu Anzu zu kommen. Er hatte das dringende Bedürfnis, sich mit eigenen 

Augen von Annas Wohlergehen zu überzeugen. Anzu erblickte ihn nur, nickte und schon beugte sie sich über einen 

Zettel, eifrig schreibend.

Yugi mußte fast lachen. Er kam neben den anderen Mitfahrern zum stehen und Anzu hob den Kopf. „Das wars! Mehr 

gehen nicht mehr.“
 

„Aber, Anzu...“ Ein Mädchen, das hinter Yugi noch dazu gekommen war, sah diese weinerlich an. „Ich wollte doch auch...“
 

Auch wenn es Yugi schwerfiel, er öffnete schon den Mund, als Anzu erklärte:

„Ich weiß. Aber es gibt nicht mehr als acht Plätze im Wagen. Morgen werden wir wieder fahren. Wenn du willst, schreibe 

ich dich gleich für morgen auf. Die, die heute mitfahren, dürfen morgen nicht nochmal mit“, erklärte Anzu mit einem 

freundlichen Lächeln.
 

Yugi war erleichtert, als das Mädchen schließlich nickte. Er war nun kein enger Freund Annas, während er das Mädchen 

neben sich schon öfters in Annas Gesellschaft gesehen hatte. Dennoch... Der Gedanke an Annas kalkweißes Gesicht 

und gequetschte Arme, das Blut... Er mußte sie einfach sehen, nur ein Wort hören, damit er wirklich wußte, daß alles 

wieder gut werden würde.
 

Anzu hatte ihre Listen eingesteckt und stand auf. „Na kommt. Zeit für den Unterricht. Die Lehrer werden heute sicher 

Milde walten lassen.“
 

Ihre Vorhersage stellte sich als treffend heraus, auch die Lehrer schienen noch etwas abgelenkt. Die Stelle, an der man 

gestern Anna gefunden hatte, war inzwischen schon gesäubert, doch zwischen den Stunden standen immer wieder 

Schüler davor und tuschelten.

Yugi mochte schon gar nicht mehr hinsehen. Er war erst wieder froh, als er am späten Nachmittag zusammen mit Anzu 

und einigen Freunden und Klassenkameraden Annas in dem weißen Kleinbus saß, den ihr Englischlehrer gemütlich über 

die leeren, engen Straßen Richtung der kleinen Stadt fuhr, die dem Internat am nächsten lag.

Als Yugi damals mit seinen Eltern diese Strecke gefahren war, hatte er auf wenig geachtet. Jetzt bemerkte er die 

abgeernteten Felder, einen kleinen Fluß und mehrere Kühe auf einer noch saftig-grünen Weide. Einige Bäume fingen schon an, braun zu werden und ihr Laub abzuwerfen, das knisternd über die Straße 

geweht wurde. Motorengeräusch drang durch das offene Fenster und eine erstaunliche Wärme.
 

Das ländliche Idyll wechselte abrupt in den Trubel der Stadt, sobald sie das Ortsschild passiert hatten. Viele Gebäude 

im westlichen Stil ragten in den Himmel, während traditionell japanische Häuser sich neben sie kauerten wie weiß-braune Riesenkatzen. Menschen drängten über die Straßen, ebenso Autos und Fahrräder. 

Der Geruch der Abgase zwang sie dazu, das Fenster zu schließen, obwohl ihnen dann nur noch wärmer war.

Anzu fächelte sich mit der Mitfahrerliste Luft zu, während Yugi froh war, daß er sich vorhin für ein kurzärmeliges Hemd 

und kurze Hosen entschieden hatte. 

Schließlich bog Mr. Peters von der Straße ab und hinter einer mit Bäumen gesäumten Auffahrt tauchte das Krankenhaus 

auf, ein helles, modernes Gebäude, in dessen Fenstern sich die Sonne so gleißend spiegelte, daß Yugi die Augen 

zusammenkneifen mußte.

Allesamt waren sie erleichtert, als sie aus dem Auto stiegen, das Mr. Peters unter  einem schattigen Baum geparkt hatte.
 

Yugi streckte sich und wischte sich über die Stirn. „Puh!“
 

„Allerdings.“ Anzu kam zu ihm und schirmte ihre Augen gegen die Sonne ab. 
 

„Danke, daß du mich hast mitfahren lassen.“
 

„Atem meinte, ihr hättet gestern so schön gespielt, da dachte ich, daß du sie bestimmt auch gut aufmunterst.“ Sie lächelte.

„Es wären so oder so zuviele für die erste Fuhre gewesen.“
 

Nach einem Moment nickte Yugi. Jetzt war es sowieso schon zu spät, seinen Platz jemand anderem anzubieten. 
 

Mr. Peters führte seine acht Schützlinge in das Krankenhaus. Bevor sie allerdings zu Anna gingen, hielten sie noch bei einem 

kleinen Laden im Erdgeschoß, der vollgestopft war mit Zeitschriften, Büchern, Postkarten, Stofftieren, Getränken und Snacks.

Jeder kaufte eine Kleinigkeit für Anna; Yugi entschied sich für eine kleine Schachtel Pralinen und einen flauschigen 

Schlüsselanhänger in Form eines Kükens.

Danach belegten sie zwei der Fahrstühle, um in den dritten Stock zu gelangen.

Hier waren die Wände nicht mehr weiß, sondern in einem angenehmen Gelb gestrichen. Kleine Bilder mit Blumen oder 

Tieren schmückten die Wände. Dennoch blieben der unterschwellige Geruch nach Medikamenten und Desinfektionsmitteln 

und der Anblick des Klinikpersonals, um Yugi daran zu erinnern, wo er sich befand.
 

Die Gruppe hielt vor Annas Zimmer und Mr. Peters erinnerte sie eindringlich, Anna nicht zu belasten und daß der Besuch 

nicht länger als eine halbe Stunde dauern dürfte. Alle nickten und die Tür ging auf.

Das Zimmer war ebenfalls in freundlichem Gelb gehalten, auf einem Tischchen stand ein großer Strauß Astern. In dem 

einzigen Bett saß Anna gegen die hochgestellte Rückenlehne gelehnt und fing an zu lächeln, als sie alle sah.

„Oh, you shouldn't have!“ Ihre Augen glänzten feucht, als sich die Gruppe um ihr Bett versammelte und jeder ihr sein 

Geschenk überreichte. Sie bedankte sich nacheinander bei allen und Yugi fühlte sich, als hätte sich ein Felsen von seiner 

Brust erhoben. Anna sah viel besser aus als gestern. Noch immer etwas blaß und da waren dicke Verbände an ihren 

Unterarmen, doch sie redete und lachte und ihre Augen strahlten.
 

„Oh, Anna, was ist nur passiert?“ Machiko, Annas beste Freundin, beugte sich besorgt hinunter und strich die Locken zur 

Seite, die Anna widerspenstig ständig ins Gesicht fallen wollten.
 

Anna schüttelte den Kopf und ihr Lächeln wirkte auf einmal steif. „Ich weiß nicht... Ich bin den Gang entlang gegangen 

und plötzlich...“ Sie runzelte die Stirn, bis ihre Augenbrauen fast zusammenstießen. „Da war ein Schatten, aber er hatte 

kein Gesicht.“ Ihre Hand fuhr über ihren nackten Hals. „Ich weiß nicht, was dann passiert ist. Ich weiß erst wieder etwas, 

als wir im Krankenhaus waren. Sie hatten mich an eine Bluttransfusion gehängt und Atem... Er war da und hat mir diese 

Blumen gebracht.“

Einige der Mädchen gaben ein bewunderndes Ah von sich.
 

Mr. Peters mischte sich ein. „Bitte haltet eure Neugierde im Zaum.“
 

„Nein, nein, ich verstehe es ja. Ich wüßte auch gerne, was passiert ist. Atem wollte es doch auch wissen und die Ärzte und 

die Polizei.“ Anna seufzte. „Aber ich weiß nichts mehr. Der Arzt sagt, es könnte der Schock sein. Jedenfalls habe ich echtes 

Glück gehabt.“ Anna hob ihre Locken und gab den Blick auf zwei verschwindend kleine Wunden an ihrem Hals frei. 

„Es heilt schon wieder ab, seht ihr?“
 

Yugi nickte mit den anderen. „Du bist bestimmt bald wieder auf den Beinen.“
 

„Ganz sicher!“ Anna strahlte ihn an. „Es tut auch gar nicht mehr weh, aber sie wollen mich noch hier behalten, um 

sicherzugehen, daß alles in Ordnung ist. Wegen... all... dem Blut.“ Sie schloß kurz die Augen und atmete durch. 

„Meine Arme sind auch bald wieder okay.“
 

„Das ist, denke ich, erst mal genug für einen Tag, Anna“, sagte Mr. Peters ruhig. „Du brauchst noch Ruhe.“
 

„Ja, ich weiß. Danke, daß ihr alle gekommen seid.“ Auf einmal wirkte Anna sehr müde und abgekämpft. Es dauerte eine 

Weile, bis jeder sich verabschiedet und ihr nochmal gute Besserung gewünscht hatte. Sie sah ihnen noch nach, als sie 

das Zimmer verließen, doch Yugi bemerkte, daß sie sichtlich Mühe hatte, die Augen offenzuhalten.
 

Der Ausflug hatte ihm gezeigt, was er sich gewünscht hatte, doch als er später im Bus saß und draußen die friedliche 

Landschaft vorbeizog, schob sich ein anderes Gefühl in seinen Bauch. Eine Art Kratzen und Jucken, das ihm sagte, daß 

es noch nicht vorbei war. Daß da draußen noch immer ein Verbrecher lauerte und daß dieser keine Gnade kannte.

Als sie wieder zurück in der Schule waren, hatte Yugi es eilig, wieder auf sein Zimmer zu kommen und so schnell es ging 

versuchte er, seine Eltern anzurufen. Doch er kam nicht durch... Auch nicht nach dem fünften Versuch. Es war nicht 

ungewöhnlich, daß Yugis Eltern auf ihren Reisen nicht erreichbar waren, doch gerade wußte Yugi niemanden mehr, den er 

sonst hätte anrufen können. Kein Erwachsener, der seine Ängste mit einer ruhigen Stimme zerstreuen und ihm einen Rat 

hätte geben können.

Großvater...

Yugi biß die Zähne zusammen und wischte sich mit dem Arm über die Augen.
 

Plötzlich hörte er wieder das Lärmen des Rasenmähers von schräg gegenüber und der Duft frisch geschnittenen Grases 

stieg ihm in die Nase.

Yugi trat den letzten Karton der Lieferung zusammen, froh, daß er endlich alles ausgepackt hatte. Großvater war oft 

müde in letzter Zeit und auch wenn Yugi ihm gerne half, heute war es wirklich drückend heiß. Alle sagten, es würde 

einer der längsten und heißesten Sommer der letzten Jahre werden.

Yugi mußte ihnen recht geben, als er sich den Schweiß von der Stirn wischte und den Karton dann auf einen Haufen zu 

dem Rest des Verpackungsmülls warf. Das würde er heute Abend rausschaffen, wenn es kühler war.

Zufrieden mit seiner Leistung verließ er das Lager und betrat den kleinen Spieleladen. Großvater saß wie immer, wenn 

kein Kunde da war, hinter dem Tresen und blätterte in der Zeitung.

Yugi rief: „Ich bin fertig! Ich wollte dann noch weg, Miho und Honda... Großvater?“

Ein Zittern erschütterte den breiten Rücken seines Großvaters.

Yugis Magen ballte sich zu einem harten Klumpen zusammen. „Großvater?“

Er umrundete den Tresen, bis er das Gesicht seines Großvaters sehen konnte.

Der Klumpen fiel und riß die Eingeweide mit sich.

Großvater atmete schwer, er hatte sich auf den Tresen gestützt. Mit wirrem Blick sah er auf, seine Lippen zitterten, die 

Lider flatterten. 

Yugi hatte noch nie solch eine Angst auf dem Gesicht seines Großvaters gesehen, noch nie solche Verzweiflung. Er schwankte, 

dann riß er das Telefon an sich und tippte wild 119 ein. Es klingelte einmal, dann war er durch. Yugi hörte sich selbst 

schreien, bis seine Ohren klingelten, dabei nahm er dennoch jeden Atemzug seines Großvaters so überdeutlich war, 

als wäre es sein eigener.

Der Mann am Telefon versuchte, Yugi zu beruhigen, doch der konnte nicht mehr denken oder hören, als sein 

Großvater langsam auf den Tresen sank, das Gesicht verzerrt.

Yugi hatte das Telefon fortgeworfen. Er hatte Großvater auf den Boden gelegt und es mit Erster Hilfe versucht. 

Mund zu Nase, dann Herzmassage, wieder Luft in die Lungen preßen, auf den Brustkorb drücken, immer wieder...

Yugi hatte eine rauhe Kehle und schmerzende Arme, als ein fremder Mann ihn mühelos von seinem Großvater hochhob. 

Yugi hatte geschrien und um sich geschlagen, erst als er die Bahre und den Notarzt gesehen hatte, hatte er sich nicht 

mehr gewehrt. Herzinfarkt... Tod vor Ankunft der Rettungskräfte...
 

Yugi starrte auf sein Handy, das ihm aus den tauben Fingern geglitten war. Es lag auf dem blauen Teppich, blau wie das Meer. Auf dem Meer gab es viele, viele Schiffe. Ra hatte auch ein Schiff, eine Barke. Sie durchfuhr die Welt der Lebenden und 

der Toten. Jede Nacht bekämpften die Männer an Bord Apophis, der die Sonnenbarke verschlingen wollte, und jede Nacht 

wurde der Dämon besiegt. Seth stand am Bug, er hatte die schärfsten Augen und er schoß seine Pfeile mit unnachahmlicher 

Präzision auf das abscheuliche Ungeheuer ab, bis es tot zu Boden fiel.

Die Fahrt der Barke durfte nicht gestört werden, sie brachte die Seelen der Verstorbenen in die Unterwelt, wo die Götter ihre 

Herzen wogen. Die Sünder wurden von Ammit verschlungen, die, die ein gutes Leben geführt hatten, teilten auf ewig ein 

herrliches Leben mit den Göttern und allen, die vor ihnen gegangen waren.

Großvater...
 

Eine Hand senkte sich auf Yugis Schulter und eine Stimme drang von weiter Ferne an sein Ohr. Yugi schrie auf und hechtete 

beiseite, seine Schulter prallte gegen den Bettrahmen. Betäubt vom Schmerz blieb Yugi auf dem Boden sitzen und starrte 

auf Ushio... auf... Ushio?

Yugi blinzelte und erkannte Atem, der sich nun besorgt über ihn beugte.

Sein Schädel ratterte und dann hatte er es wieder. Nachhilfe! Heute Nachmittag!

Er keuchte leise und wandte den Kopf ab, wischte sich mit der nicht schmerzenden Hand über die Augen.

„Es tut mir leid“, wisperte er heiser und verschluckte mühevoll ein Schluchzen.
 

„Nein, nein... Es ist schon gut.“ Atems Stimme war beruhigend und mit sanfter Hand befühlte er Yugis Schulter. „Tut das weh?“
 

„Ein bißchen.“ Yugi fühlte sich gerade so schwach und das gefiel ihm nicht. Schwäche war ein Grund, daß er sooft hatte 

weglaufen müssen. Er haßte Gewalt und Kämpfe und doch schienen sie ihm zu folgen, wohin er auch ging. 

Er ließ sich von Atem aufs Bett setzen und mußte diesen erst mal überzeugen, daß es ihm gut ging und daß er keinen Arzt 

brauchte.
 

„Nun, du scheinst soweit in Ordnung zu sein, aber... Als ich klopfte, hast du nicht geantwortet, also bin ich reingekommen. 

Du sahst schrecklich blaß aus, ich dachte, du wärest...“ Atem hielt inne. „Entschuldige. Ich habe dich erschreckt und gestört, 

das war nicht meine Absicht.“
 

Yugi nickte langsam, als er verstand. Sein Bild mußte Atem unweigerlich an Anna erinnert haben, noch dazu die Gefahr, 

die möglicherweise noch immer dort draußen war... Yugi schauderte sichtlich. Da schien er aber nicht der einzige zu sein. 

Atem neben ihm fühlte sich auch kühl an. „Tut mir leid, daß ich dich erschreckt habe. Ich... habe... nur nachgedacht.“
 

Atem rutschte auf dem Bett hin und her, dann nickte er leicht. „Natürlich. Du warst heute bei Anna, nicht?“
 

„Ja. Es geht ihr schon wieder besser. Du hast ihr wirklich schöne Blumen geschenkt.“ Yugi blickte lächelnd hoch.
 

Atems sonst so ruhiges Gesicht gab auf einmal Verlegenheit preis. „Ich habe die erstbesten genommen. Ich bin kein 

Fachmann für Blumen... oder für Geschenke für Kranke und Verletzte.“
 

Sie sahen sich einen Moment an, dann brach das Gelächter mit Macht aus ihnen hervor. Yugi sackte gegen Atems Seite, 

Atem legte einen Arm um Yugis Schulter. „Du... du... So kommst du mir gar nicht vor“, preßte Yugi zwischen den Lachern 

hervor. „Du bist... immer... so gefaßt!“
 

Atem schüttelte den Kopf. „Stimmt nicht... oder?“
 

Yugi sah in Atems aufgelöstes Gesicht und hielt den Atem an. Vorher hatte er jedem zugestimmt, der Atem als nett und 

attraktiv beschrieb. Aber die Freude in seinen Augen, auf seinem Gesicht, machte Atem plötzlich anziehend und begehrenswert. 

Yugi verschluckte sich an einem Lachen, hustete und eine schlanke Hand klopfte auf seinen Rücken.

„Heute bin ich wohl schwer gefährdet“, meinte er, als er wieder atmen konnte.
 

„Passiert dir das öfter?“
 

„Irgendwie schon. Manche Leute mögen es, mein Unbehagen zu forcieren und mich dabei zu beobachten“, erwiderte Yugi und 

blickte beiseite, sich der noch auf seinem Rücken ruhenden Hand nur zu bewußt.
 

„Was für Idioten!“ Wut schwang in Atems Stimme mit.
 

Die Hand verschwand von seinem Rücken und doch mußte Yugi lächeln. Es gab nicht viele, die sich dafür interessierten.  „Aber hier... Hier gibt es keinen Ushio.“
 

„Also das meintest du vorhin.“ Auf Yugis fragenden Blick hin führte Atem aus: „Das hast du geschrien, als du von mir 

weggesprungen bist: Ushio.“
 

Yugi spürte, wie seine Wangen flammend heiß wurden. Er hatte gar nicht gemerkt, was er da gerufen hatte. „Er ist... 

Er ist sehr gemein. Ich denke, wenn er wirklich gute Freunde hätte, dann wäre er nicht so zu anderen.“
 

„Du urteilst viel zu gut über jemanden, vor dem du solche Angst hast“, meinte Atem.
 

„Ich kann nicht lange nachtragend sein. Was bringt es mir denn auch? Davon ändert sich nichts.“
 

„Weise Worte.“ In Atems Augen lag Anerkennung.
 

„Momentan kann Ushio sowieso niemanden verletzen, er liegt noch immer im Koma.“ Yugi runzelte die Stirn. „Ich kann 

das nicht glauben.“
 

„Hat er sich mit den falschen Leuten angelegt?“
 

„Möglich. Aber selbst wenn... Ushio ist eine Riese! Er ist größer als dein Freund Seto und noch dazu muskelbepackt. 

Er hat Pranken wie ein Bär! Er ist ein Monster und es macht mir Angst, daß da draußen ein noch größeres lauern könnte.“
 

Atem sah seltsam ernst drein. „Wer weiß das schon?“ antwortete er schließlich leise. „Ich weiß, daß ist keine Aufmunterung. 

Immerhin ist auch hier ein Verbrecher unterwegs.“
 

„Du denkst das also auch“, stellte Yugi fest. „Ich hoffe, die Polizei faßt ihn.“ Er rieb sich über die Arme.
 

„Ja, das wäre wirklich gut.“ Dennoch schien Atem es nicht so recht glauben zu können. Er stand geschmeidig auf. 

„Geht es wieder besser?“
 

Yugi nickte. „Dank dir. Du bist mehr als nur nett.“ Er verbiß es sich, noch mehr zu sagen. Er wollte diese aufkeimende 

Freundschaft nicht mit der Heckenschere abschneiden.
 

Atem lachte und erneut strahlten seine Augen so sorglos wie sonst nicht. „Du auch, Yugi. Aber morgen muß ich sicher 

strenger sein, wir haben noch viel zu lernen.“
 

Yugi rollte mit den Augen, dennoch lächelte er. „Erinnere mich nicht.“

Atem schmunzelte, sagte aber nichts mehr. Er hob nur noch eine Hand lässig, bevor er das Zimmer verließ. Yugis Blick 

blieb an Atems Lederhose hängen und dem hübschen Hintern, über den sie sich spannte. Zu Yugis Leidwesen war Atem 

auch schon fort, als er diese Entdeckung gemacht hatte. Aber wie gesagt: Er würde nichts tun, um das hier zu ruinieren. 

Er war Atem gerade viel zu dankbar.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sandy
2013-10-09T13:53:37+00:00 09.10.2013 15:53
Hallo du hier bin ich auch wieder. Echt wow ich musste selbst lachen wo die zwei atem und yugi gelacht hatten und echt klasse yugi wie er atem hinterher gesehen hat alles zusammen wirklich klasse ist wirklich spannend und spitze bin wirklich gespannt wie es weiter gehen wird.und wie toll die zwei yugi und atem mit anderen verstanden habe.und die Rückblick von yugi und seinen Großvater war schon traurig. Aber ansonsten wirklich cool weiter so freue mich jetzt schon sehr wenn es weiter gehen wird. Hoffe doch bis bald wieder. Lg sandy ps wirklich klasse deine ff alle beide.


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