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Das Leben auf der Cross Academy

von

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Teil 2 – Kapitel 96 – Unendliche Trauer und erwachende Kräfte

Sonntag, 26. Oktober 2008
 

Kyra lief durch den Wald, sie wollte wieder zur Lichtung, dort, wo sie Lee zurückgelassen hatte, sie presste ihre Hand auf ihren Bauch. Das, was dieser kleine Shiroi zu ihr gesagt hatte, dass konnte doch nicht stimmen! Das konnte einfach nicht wahr sein! Das war unmöglich …

Sie musste anhalten, denn ihr ganzer Körper zitterte so stark, dass sie nicht mehr laufen konnte. Sie lehnte sich an einen Baum und versuchte, sich zu beruhigen. „Ich muss zu Lee“, stammelte sie. Sie musste ihn jetzt unbedingt sehen!

Nachdem sie sich krampfhaft beruhigt hatte, lief sie weiter. Mittlerweile hatte das Adrenalin nachgelassen und sie fing an, die Schmerzen zu spüren. Sie presste ihre verletzte Hand gegen ihren Bauch, es tat auf einmal unglaublich weh …

Schließlich erreichte sie die Lichtung, doch fast sofort wollte sie wieder umdrehen. Sie sah Lee auf der Lichtung liegen und er lag in einer Lache aus Blut. Schnell lief sie auf ihn zu wobei sie immer wieder stolperte, ihre Füße wollten da nicht hin, aber sie musste. „Lee!“, schrie sie.

Sie fiel neben ihm auf die Knie, sie weinte, als sie bemerkte, dass Lee mehr tot als lebendig war. Doch da schlug er die Augen auf, jeglicher Glanz war aus ihnen gewichen, es waren die Augen eines Toten. „Kyra“, krächzte er.

Kyra sah auf und starrte ihn an. „Oh Lee, wie konnte das nur passieren? Scheiße, warum?“, stammelte sie.

„Die anderen waren einfach stärker als ich“, kam es brüchig von Lee. Seine Stimme war so schwach … so hatte Kyra ihn noch nie erlebt. „Ach Kyra, jetzt heul doch nicht, du konntest mich doch eh nicht mehr leiden.“

Kyra riss die Augen auf, sie presste ihre Hände auf die Knie, noch immer liefen ihr Tränen aus den Augen. „Nein, das stimmt nicht, ich liebe dich, ich war nur zu blöd, einfach aufzuhören. Ich konnte nicht und jetzt ist es zu spät“, gestand sie. „Ich bin so eine verdammte Idiotin, ich hätte aufhören sollen“, schluchzte sie.

Lee hob seinen Armstummel und drückte ihn gegen Kyras Arm. „He, beruhige dich, Kyra. Ich wusste es die ganze Zeit, ich wusste, dass du mich noch immer liebst und dass du dazu gezwungen wirst, das hier weiter zu führen“, murmelte er. „Und glaub mir, ich liebe dich auch, so wie du bist.“

Kyras Kinn zitterte und sie zog Lee an sich ran, sie schlang ihre Arme fest um seinen Hals und hielt ihn fest, sie weinte noch immer. „Aber, du wirst wegen mir sterben!“

„Quatsch! Ich sterbe, weil ich nicht stark genug war, das ist nicht deine Schuld“, widersprach er ihr.

„Scheiße, hätte ich es nur früher gewusst, dann wäre es gar nicht so weit gekommen, dann hätte ich aufhören können“, stammelte sie, man verstand sie kaum, weil sie die ganze Zeit schluchzen musste.

„Wenn du was früher gewusst hättest?“, hakte Lee nach.

„Na … na, dass ich schwanger bin, von dir, hätte ich das vorher gewusst, dann hätte ich aufhören können, ich …“, heulte sie. Sie musste abbrechen, da sie von einer unkontrollierten Heulattacke ergriffen wurde, sie vergrub ihr Gesicht in Lees Halsbeuge und weinte.

Auch Lee war ein klein wenig schockiert. Aber eher deswegen, dass sein Kind nie zur Welt kommen würde, er wusste, dass Kyra sich rächen würde, wenn er jetzt starb und er wusste auch, dass sie dabei sterben würde, sie war schon jetzt viel zu instabil. „Kyra, dann verschwinde von hier, lass die Vampire in ruhe. Du schaffst das, mit dem Kind, meine ich. Du kannst es zur Welt bringen. Auch wenn ich nicht mehr mit dabei sein werde. Lass die Vampire jetzt in Ruhe! Hör zu, das Haibara Mädchen erwartet ebenfalls ein Kind und sie ist ebenfalls todtraurig, dass sie es nicht bekommen kann, da sie sterben wird. Lass die Vampire gehen, dann kannst du dein Kind, unser Kind bekommen und Kaori kann ihres bekommen und niemand müsste mehr sterben!“, versuchte er sie zu überzeugen.

Doch Kyra schüttelte den Kopf. „Nein, das werde ich nicht zulassen. Ich kann kein Kind bekommen, ich kann es nicht großziehen! Wenn du nicht dabei bist schaffe ich es nicht, ich … kann es einfach nicht“, meinte sie. „Ich werde mein Vorhaben so durchziehen, wie ich es geplant habe. Der Rest wird sich schon ergeben. Auch wenn ich sterben sollte, vielleicht sind wir dann im Tod vereint … aber die Vampire werden sterben!“, knurrte sie.

Lee seufzte auf, doch in dem Moment schoss eine Welle von Gift durch seinen Körper und er krampfte sich zusammen. „Kyra du könntest noch etwas für mich tun“, murmelte er. Die Killerin sah ihn erwartungsvoll an. „Du könntest mich töten. Dann müsste ich nicht mehr leiden“, keuchte er.

Kyra riss die Augen auf und sah ihn entsetzt an. „Was? Nein! Das kann ich nicht!“, stammelte sie.

„Komm schon, du bist die Killerin, du kannst das, alle anderen kannst du doch auch töten“, meinte er.

„Aber, ich kann dich nicht töten“, wimmerte sie.

„Dann muss ich dir noch etwas sagen. Kyra, dir selbst ist es vielleicht nicht bewusst, aber du bist nicht mal mehr halb so menschlich wie du geglaubt hast … Weißt du, vor vielen Jahren wurdest du von einem Vampir gebissen und dieser Vampir war ein Reinblüter“, erzählte er.

Kyras Augen weiteten sich. „Was? Soll das heißen, ich bin ein Vampir?“, stieß sie aus.

„Ja, schon seit mehreren Jahren, doch durch deinen Hass hast du nie eine Blutlust verspürt, du bist ein Vampir der noch schlummert. Du könntest deine Kräfte entfalten, so hättest du vielleicht noch eine Chance gegen sie, doch dazu musst du Blut trinken“, erklärte er.

„Was? Nein! Wo-woher weißt du das überhaupt?“, wollte sie wissen.

„Nun ja, vor einigen Tagen kamen mich zwei Reinblüter besuchen“, fing er an.
 

Zwei Tage zuvor …
 

Lee schlief gerade, beziehungsweise, er wälzte sich mit geschlossenen Augen unruhig im Bett hin und her. Schlaf konnte man das nicht nennen. Er machte sich immer noch sorgen um Kyra.

Doch plötzlich konnte er eine seltsame Präsenz fühlen. Er schlug die Augen auf und sah zuerst in die tiefblauen Augen einer Frau. Er zuckte zurück, da er nicht darauf gefasst gewesen war, dass ein Reinblüter vor seinem Bett stand.

„Wer … bist du?“, wollte er wissen.

„Ich bin Yumi Toudou, die Echte“, sagte sie.

Lee runzelte die Stirn. „Gibt’s denn auch eine Falsche?“

„Ja, wenn ich die Echte bin, muss es zwangsläufig eine Falsche geben. Aber genug davon. Es geht um Kyra“, somit hatte sie Lees volle Aufmerksamkeit. „Kyra wird sterben, wenn sie zu den Vampiren geht und sie wird unseren ganzen Plan ruinieren, aber gut, das können wir nun nicht mehr stoppen. Doch ich muss dir noch etwas über sie erzählen“, sie hielt kurz inne und sah zu dem Mann, er war ebenfalls ein Reinblüter.

„Oh, Akuma?“, fragte auch Lee. Doch sofort fiel ihm auf, dass das nicht stimmen konnte, immerhin war Akuma ja ein Edelblüter und noch dazu, war diese Person deutlich älter.

„Nun ja, Kyra wurde vor einigen Jahren von einer Reinblüterin gebissen“, begann Yumi.

„Moment, das würde ja bedeuten, sie ist ein Vampir!“, kam es geistreich von Lee.

„Ja, ist sie auch, allerdings wird sie nicht degenerieren, denn sie bekam einst das Blut des Reinblüters, Ichigo“, erklärte Yumi.

„Moment, Ichigo? Die Reinblüterin der Cross Academy?“, hakte Lee nach.

„Richtig. Ichigo verwandelte Kyra für ihre Zwecke. Du musst wissen Kyra wurde regelrecht in dieses Leben gedrängt, vor Ichigo gab es schon eine Person, die veranlasst hatte, das Kyra so leben musste, wie sie gelebt hat. Diese Person hat sie heimlich mit ihrem Blut gefüttert, und ihr im Schlaf zugeflüstert, dass sie die Vampire hassen soll. Dadurch, dass sie zu beginn immer wieder das Blut eines Reinblüters bekommen hatte, wurde sie selbst zu einem Monster, das vorher so noch nie existiert hatte. Sie wurde zur Killerin, zu einer Killerin die Schlimmer war als jeder andere Killer. Ein Mensch mit übernatürlichen Fähigkeiten, ihr Körper ist robuster als jeder andere menschliche Körper, ihre Regenerationsfähigkeit ist stärker und sie kann enorme Kräfte aufbringen. Doch dadurch, dass Ichigo sie 2001 in einen Vampir verwandelt hat, kann sie ihre Kräfte nicht vollkommen entfalten. Ihre wahren Kräfte ruhen, doch da sie keine Blutlust verspürt, wird diese Seite niemals erwachen …“, Yumi hielt kurz inne und sah Lee mit festem Blick an. „Und hier kommst du ins Spiel. Da Kyra unseren Plan schon zerstört hat, muss sie etwas unternehmen. Ich will, dass du ihre ruhenden Kräfte erweckst, sie muss Blut trinken und dann wird sie zu einem wahren Monster werden. Sie wird die anderen Killer alle noch weiter übertreffen und sie wird so stark werden, dass sie kaum noch aufzuhalten ist.“

„Und wozu soll das gut sein? Was bezweckt ihr überhaupt damit?“, wollte Lee wissen.

„Nun ja, unser Plan sah vor, die Person, die hinter Ichigo steckt zu eliminieren, dazu hätten wir bis zu Samhain warten müssen, doch jetzt ist es sowieso zu spät, weshalb Kyra das jetzt übernehmen muss. Sie soll ihre wahren Kräfte entfalten und Ichigo töten, sie soll sie in die Hölle schicken und dafür sorgen, dass sie nie wieder kommt. Diese Person, die hinter Ichigo steckt, hat schon so viel Schaden angerichtet, sie muss vernichtet werden“, erklärte Yumi.

„Was? Das verstehe ich nicht, so alt ist doch Ichigo noch nicht, wie kann sie da schon so viel Schaden angerichtet haben?“, wollte Lee wissen.

Yumi grinste bitter. „Nun ja, du hast recht, Ichigo ist genauso alt wie ich, wir wurden am selben Tag geboren, zur selben Zeit. Ichigo ist meine Cousine. Ihre Eltern waren Yakuro und Shiori Toudou und meine Fukasaku und Mina Toudou. Takuya ist mein Bruder, nicht Ichigos und es macht mich wütend, dass sie all die Jahre bei ihm sein konnte und ich nicht, da ich mich versteckt halten musste“, knurrte Yumi.

„Hä? Was ist denn passiert?“, fragte Lee.

„Nun ja, Ichigo ist von jemandem besessen. Die echte Ichigo, Ichigo Toudou, wurde in ihrem eigenen Körper eingesperrt und die Falsche Ichigo, Ichigo Puraudo, hat ihren Körper übernommen. Doch wir wissen leider noch nicht, welche Person hinter Puraudo steckt. Ich will nur dass meine Cousine freikommt und dass Ichigo Puraudo vernichtet wird!“, meinte Yumi.

„Yumi! Du redest zu viel, wir müssen jetzt gehen“, kam es von dem anderen Reinblüter.

„Ja, Iroh, ich komme. Jedenfalls, Lee, du musst dafür sorgen, dass Kyras Vampirkillerseite erwacht und dass sie sich gegen Ichigo stellt, kapiert? Wir müssen jetzt gehen“, mit diesen Worten stand Yumi auf und die beiden verschwanden, sie ließen einen vollkommen verwirrten Lee alleine zurück.

„Was war das?“, fragte er sich noch.
 

Zurück in der Gegenwart …
 

Kyra sah Lee ungläubig an. „Nein, das kann doch nicht wahr sein! Wieso habe ich das nie gemerkt?“

„Ich weiß nicht, ich weiß jedenfalls nur, dass du mein Blut trinken musst und du musst Ichigo Puraudo vernichten, sie ist anscheinend für dein Leid verantwortlich und du musst dich beeilen, mir bleibt nicht mehr viel Zeit“, keuchte Lee.

„Ich kann nicht! Ich bin kein Vampir“, wehrte Kyra ab.

„Du musst, oder du stirbst! Zudem, ich will es so, ich will durch deine Hand sterben!“, redete er weiter auf sie ein.

Noch immer war Kyra unentschlossen, sie konnte doch nicht so einfach … Doch sie merkte, dass Lee immer schwächer wurde und da fasste sie einen Entschluss. In ihren Augen wurde ein neues Feuer entfacht. Sie würde die Vampire töten, auch wenn sie dazu selbst einer werden musste …

„Ich liebe dich, Lee, es tut mir so leid, und … du bist das beste, was mir je passiert ist, auch wenn ich es erst so spät erkannt habe“, gestand sie.

„Ich liebe dich auch“, keuchte Lee auf.

Kyra zog ihn näher zu sich und öffnete ihren Mund, wenige Sekunden später grub sie ihre Zähne in Lees Hals und saugte sich fest. Immer schneller sog sie Lees Blut in sich auf, sie konnte das bittere Gift schmecken, doch es machte ihr nichts mehr aus. Sie konnte fühlen, wie neue Kraft sie immer schneller durchflutete, sie wurde immer kräftiger und sie spürte wie sich ihre Wunden schlossen. Schließlich riss sie sich von Lee los und starrte in den Himmel. Ihre Augen glühten rot und aus ihrem Mund und von ihren Zähnen floss Blut. Sie sah auf einmal alles in ganz neuem Licht, zumal sie jetzt sowieso vom Sonnenlicht geblendet wurde.

Ihre Nasenlöcher blähten sich und sie sog die verschiedenen Gerüche in ihrer Umgebung auf, doch nach einigen Momenten realisierte sie, wen sie da gerade getötet hatte.

Ihr Blick richtete sich auf den reglosen Körper von Lee. Und da erkannte sie, dass sie wirklich ein Monster war. Sie stieß einen Schrei aus, einen Schrei, den man sogar noch an der Cross Academy hörte.



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