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Das Leben auf der Cross Academy

von

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Teil 2 – Kapitel 78 – Kyras Ängste

Montag, 20. Oktober 2008
 

Lee kehrte erst gegen Mittag ins Hotel zurück, er war wütend und wollte das nicht unbedingt in dem kleinen Hotel an Kyra auslassen … seit wann wollte er seine Wut eigentlich nicht mehr an Kyra auslassen?

Die Wunde an seinem Hals hatte zudem endlich aufgehört zu bluten, wie er es doch hasste. Er war von einem Vampir gebissen worden … zudem hatte er auch noch erfahren müssen, das er tatsächlich Vampirverwandte hatte. Er könnte ausrasten.

Er kam endlich im Hotel an, doch schon als er die Tür geschlossen hatte, schlug ein Messer in der Wand neben ihm ein. Lee wich davor zurück. „Mensch, Kyra, was ist denn?“, wollte er wissen.

Er drehte sich zu ihr um. Sie sah stinksauer aus. „Warum hast du mich nicht mitgenommen?“, fauchte sie.

„Weil du da ziemlich aufgefallen wärst, deshalb“, antwortete Lee.

„Was ist denn mit dir passiert?“, fragte Kyra erstaunt, als sie Lee betrachtete.

„Nun ja, ich hab mich mit Kagami Jigoku angelegt“, murmelte er und berichtete ihr knapp, was geschehen war.

Die Passanten, die draußen am Hotel vorbeiliefen, sprangen plötzlich schnell von dem Gebäude weg, denn man konnte von dort drinnen ein schrilles Lachen hören.

Kyra amüsierte sich köstlich, sie lag vor Lachen auf dem Boden und hielt sich den Bauch, sie kugelte auf dem ganzen Boden herum und bekam sich gar nicht mehr ein. Es war einfach zu komisch, dass Lee von einer Frau fertig gemacht worden war. Sie heulte mittlerweile vor lachen und ihr Bauch schmerzte auch schon, aber sie konnte einfach nicht aufhören.

Erst als sie fast erstickt wäre, beruhigte sie sich ein wenig. „Echt, das hätte ich gerne gesehen“, schmunzelte sie noch immer, sie hielt sich den schmerzenden Bauch, hatte sich aber aufgesetzt und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.

„Wie witzig, ich lach mich tot“, brummte Lee, er saß schmollend auf dem Bett. „Übrigens, Kagami meinte noch, dass du verschwinden sollst, dass du in Amerika ihretwegen alle Vampire töten kannst nur ihren Sohn und dessen Freunde sollst du in Ruhe lassen“, murmelte Lee noch.

„Tja, da muss ich sie enttäuschen, ich werde nicht fortgehen, das hab ich ganz und gar nicht vor“, grinste sie. Ehe sie dann auf Lee zuging, dabei zog sie ihr Oberteil aus. „Und dich sollten wir jetzt auch mal ein wenig aufheitern nicht wahr?“, schnurrte sie.

Sie setzte sich rittlings auf seinen Schoß und schlang die Arme um seinen Hals. „Hm, ich weiß nicht, irgendwie habe ich schmerzen an einigen Stellen, Kagami hat vielleicht einen festen Griff“, grummelte Lee.

„Tja, was musst du dich auch an ältere Frauen ranmachen?“, meinte Kyra. „Eigentlich sollte ich jetzt wohl eifersüchtig sein, aber da Kagami dich schon fertig gemacht hat, lasse ich das lieber“, grinste sie.

„Du bist auch älter als ich“, brummte Lee.

„Tja, so siehts wohl aus … Du stehst echt auf ältere Frauen, oder?“, fragte sie.

„Könnte man so sagen“, nuschelte Lee, ehe er von Kyra umgeworfen wurde. „He, ich hab doch gesagt, nicht jetzt“, protestierte er.

Doch sie machte gar nichts, sie blieb einfach auf ihm liegen … Sie antwortete noch nicht mal.

„Hey, Kyra“, fing Lee nach einigen Stunden, die sie einfach nur nebeneinander lagen, wieder an.

„Hm?“

„Was hast du eigentlich vor, wenn du die Vampire auf der Cross Academy erledigt hast? Willst du dann immer noch weiter machen?“

Kyra hob den Kopf und sah ihn an. „Ich weiß noch nicht … Wahrscheinlich werde ich mir dann die nächsten Vampire vornehmen“, murmelte sie.

„Hm, ich verstehe … Aber soll das wirklich niemals enden? Willst du wirklich immer damit weiter machen?“, hakte er weiter nach. „Willst du nicht auch irgendwann mal in Ruhe leben?“

Langsam legte Kyra ihren Kopf zurück auch seine Brust, sie überlegte lange. „Ich weiß nicht, ob ich das kann … Ich weiß es einfach nicht, mein ganzes Leben lang hatte ich bisher diesen großen Hass auf die Vampire, das war alles, was mich angetrieben hat und ich wüsste nicht, was ich sonst machen sollte“, nuschelte sie. „Ich kann nicht einfach ein normales Leben anfangen, ich kann nicht normal arbeiten gehen, ich kann ja noch nicht mal lesen und schreiben.“

„Das musst du doch nicht. Du musst doch nicht arbeiten gehen, das kann ich doch übernehmen. Hast du nie daran gedacht, eine Familie zu gründen?“, murmelte Lee.

Da setzte sich Kyra ganz plötzlich auf, sie sah auf einmal verängstigt aus. „Was redest du denn da? Warum sollte ich eine Familie gründen wollen? Ist es das, was du von mir willst?“, stammelte sie.

„Was meinst du?“

„Magst du mich nur, weil du dir erhoffst, dass ich deine Kinder in die Welt setze?“, stieß sie stockend aus „Das ist doch das, was Männer wollen, oder? Eine Frau, die ihre Babys auf die Welt bringt und die sie dann versklaven können“, sie war rot angelaufen und vor Lee zurückgewichen,

Dieser sah sie verwirrt an, hatte sie etwa Angst davor? „Moment Mal, Kyra, hast du etwa Angst davor, dich zu binden und irgendwann Kinder zu haben?“

Kyra sah ihn mit hochrotem Gesicht an. „Nun ja, ja, natürlich hab ich Angst!“

„Aber wovor?“

„Davor, dass ich es nicht schaffe! Das ich zum einen nicht fähig bin, das Kind fertig auszutragen, da es schon so oft nicht zugelassen wurde und zum anderen, dass ich das mit der Erziehung nicht hinbekomme. Ich meine, was könnte ich schon für eine Mutter sein? Ich hab Angst, dass ich in einem Wutanfall das Kind verletzte und dass ich das einfach nicht schaffe … Natürlich habe ich im Laufe der Jahre schon ab und zu mal daran gedacht, aufzuhören und eine Familie zu haben, wenn ich unwahrscheinlicher Weise doch einen Mann finden sollte, aber … immer wieder kamen diese Horrorszenarien auf und ich hab mir gedacht, dass ich es niemals könnte“, erklärte sie mit zittriger Stimme. Sie kniete vor Lee und sah auf das Bett.

Doch Lee zog sie in seine Arme. „Ich entdecke wirklich immer mehr neue Seiten an dir, die ich nie vermutet hätte“, murmelte er. „Aber das ist auch irgendwie süß …“

„Wie kannst du eine fünfunddreißig Jährige Frau, die nichts anderes kann als töten nur als süß bezeichnen?“, fragte Kyra.

„Tja, ich kann so was halt, zumal es ja stimmt, von daher“, er zuckte mit den Schultern.

Kyra warf Lee erneut um und vergrub ihr Gesicht an seinem Hals. „Und du bist dir wirklich sicher, dass du mit mir zusammen leben wollen würdest?“, fragte Kyra.

„Das war ich mir schon vor so vielen Jahren, als du in mich hineingerannt bist“, murmelte Lee und strich über Kyras Rücken.

„Aber ich weiß doch noch nicht mal, ob ich überhaupt noch Kinder bekommen kann … nachdem es so oft schief gelaufen ist“, stammelte sie.

„Das wird schon, Kyra, das wird schon“, antwortete Lee. Doch dann hielt er sie ein wenig auf Abstand, um sie ansehen zu können. „Was hättest du eigentlich gemacht, wenn du eines deiner Kinder fertig ausgetragen hättest?“

„Ganz ehrlich … ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht. Immerhin wäre es das Kind eines dieser widerlichen Gefängnisinsassen oder Wärter gewesen. Ein Kind, was ich eigentlich niemals hätte haben wollen. Vielleicht hätte ich es getötet … Ich weiß es nicht“, nuschelte sie. „Aber ich hätte es wahrscheinlich niemals haben wollen, deshalb bin ich froh, dass sie es verhindert haben.“

„Verstehe …“

Danach zog er sie einfach noch enger an sich heran, er würde jetzt nicht weiterreden, sie war eh schon zu aufgelöst. Dass er jemals diese Seite an ihr kennen lernen durfte … Er wusste nicht, dass er der einzige war, dem sie mittlerweile vertraute.

Doch das eine Person hinter der Killerin Kyra steckte, die das alles in die Wege geleitet hatte, wusste selbst Kyra nicht, eine Person, die Kyras Leben genau, bis ins kleinste Detail durchgeplant hatte. Eine Person, die sich erst später zu erkennen geben sollte, eine Person, die alles genau so vorausgeplant hatte, die die Fäden in der Hand hielt, eine Person, die gewollt hatte, das jene mit dem Virus infiziert wurden, die nun infiziert worden waren, eine Person, die mächtiger war, als alles, was die Vampire bisher erlebt hatten, das diese eine Person sie alle so sehr täuschte, jemand aus der eigenen Familie war, war niemandem bewusst. Und das sollte auch noch lange Zeit ein Geheimnis bleiben.



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