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Das Leben auf der Cross Academy

von

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Teil 1 – Kapitel 34 – Gifttherapie

Freitag, 26. September 2008
 

Aido erwachte am nächsten Abend. Seine Augen waren gerötet und geschwollen, er hatte anscheinend im Schlaf geweint. Noch immer lag ihm Kumos Verrat quer im Magen. Er hatte überhaupt keine Lust, dem anderen Vampir zu begegnen.

Lustlos zog er sich um und machte sich dann auf den Weg, doch schon im Foyer begegnete er Kumo und Sasori, Aido ging gerade die Treppen hinunter.

Kumo hockte auf dem Sofa, er lachte und diesmal war es wieder sein nettes und warmes Lachen. Jetzt war er wieder nett … Ja, das konnte Kumo gut, in der einen Sekunde war er noch total fies zu einem und auf die nächste Sekunde wurde er urplötzlich so freundlich.

Warum konnte er nicht immer so nett bleiben? Warum konnte er nicht der Junge bleiben, der es geschafft hatte, dass sich Aido in ihn verliebte? Als Aido bemerkte, dass sein Kinn zitterte, biss er die Zähne zusammen.

Da drehte Kumo sich plötzlich um. „Ah, Aido, da bist du ja“, meinte er. Wehmütig sah Aido ihn an. Nein, er würde sich auf keinen Fall wieder auf ihn einlassen …

Kumo stand auf, ging auf Aido zu und umarmte ihn, es interessierte ihn nicht, dass sich Aido dabei versteifte. „Tut mir leid, dass ich gestern so abweisend war, aber ich war sauer auf Kaname und wollte meine Wut nicht noch weiter an dir auslassen“, erklärte er. Dann strich er über Aidos Wange. „Hast du deshalb geweint?“, fragte er besorgt, sein Blick verdunkelte sich.

Das war alles nur Show! Kumo spielte nur mit ihm, weil es ihm solchen Spaß machte … Aido biss sich auf die Unterlippe. „Lass mich los“, sagte er schließlich.

„Wie bitte?“, fragte Kumo.

Aido sah ihm jetzt in die Augen. „Ich hab gesagt, du sollst mich loslassen!“, wiederholte er, diesmal lauter und energischer.

Überrascht ließ Kumo ihn los. „Was hast du denn? Bist du immer noch sauer auf mich?“, fragte er ahnungslos.

„Ja, ich bin sauer, aber nicht deswegen“, stieß er aus.

Kumo hob die Augenbrauen. „Was ist denn jetzt los?“

„Ich hab gestern Abend mitbekommen, wie du mit Sasori über mich geredet hast. Ihr habt darüber geredet, dass du mich nur in dein Bett kriegen willst, dass du mein Blut willst und dass du mich nicht wirklich liebst, dass du eh nur Sasori liebst“, erzählte er.

Kumos Blick hatte sich verdunkelt, seine Augen sprühten Funken. „Das heißt, du willst nichts mehr mit mir zu tun haben?“, knurrte er.

„Genau das heißt es!“, stieß Aido aus, er verfluchte sich, dass seine Stimme dabei zitterte.

Kumo grinste ihn an. „Dir scheint es ja ziemlich was auszumachen, mir das hier zu sagen“, meinte er. „Weißt du, Aido, ich habe es schon einmal gesagt: Gefühle sind mächtig. Wenn es echt ist, kannst du davor nicht weglaufen. Du hast schon jetzt Gefühle für mich, du kannst es nicht ändern, sieh es ein“, lachte er.

„Nein, das stimmt nicht!“ Aido war verzweifelt, Kumo hatte mal wieder recht, er konnte es nicht ändern, jedenfalls nicht über Nacht.

„Du wirst dich ab jetzt von mir fernhalten, sonst werde ich richtig sauer“, sagte Aido entschlossen.

Doch plötzlich veränderten sich Kumos Gesichtszüge erneut, er riss die Augen auf und starrte Aido an. Schließlich grinste er, merkwürdige Schatten lagen jetzt auf seinen Zügen. Entsetzt ging Aido einen Schritt zurück und stieß so gegen die Wand. Kumo kam ihm hinterher und hielt ihn fest. Kumos Gesicht näherte sich Aidos. „Tja, Aido, das kann ich leider nicht akzeptieren“, meinte er, ehe er mit einer Hand Aidos Mund öffnete. „Deshalb wirst du das Gespräch zwischen mir und Sasori schön vergessen.“

Mit diesen Worten presste er seine Lippen auf Aidos. Er stieß ihm seine Zunge in den Rachen, zusätzlich sonderte er noch sein Gift in Aidos Mund ab, Aido hatte die Augen schockiert aufgerissen. Eine bittere, stark brennende Flüssigkeit breitete sich in seinem Mund aus, es wurde immer mehr, da er versuchte, nichts davon zu Schlucken. Irgendwann lief das Gift seitlich durch seine Mundwinkel raus. Tränen trieben in Aidos Augen, es war so schmerzhaft … In diesem Moment verabscheute er Kumo so sehr.

Irgendwann ging es nicht mehr und Aido musste Schlucken, beißendes Gift floss seine Speiseröhre hinunter. Es kam irgendwann in seinem Magen an, obwohl das meiste schon so in seinen Blutkreislauf gelangt war, es machte Aido schläfrig.

Seine Hände hatten nach Kumos Jacke gegriffen, doch nun löste sich sein Griff langsam und die Hände fielen von Kumos Schultern, seine Lider flackerten und irgendwann fielen ihm die Augen zu, er glitt in einen Schlummer.

Kumo hatte Aido noch immer an die Wand gedrückt, Gift floss an seinen Mundwinkeln herab, jetzt ließ er Aido los und der bewusstlose Vampir glitt an der Wand hinab.

Sasori stand breit grinsend neben seinem Bruder, jetzt zog er Kumos Kopf zu sich und leckte über das Rinnsal Gift, ehe er seine Lippen auf Kumos legte. Als er sich löste, grinste er seinen Bruder noch breiter an. „Hm, eine neue Zusammenstellung? Die kenne ich noch gar nicht“, meinte er.

Kumo lachte leicht, aber fies. „Ja, ich habe die Konzentration verändert, ich hatte schließlich nicht vorgehabt, ihn zu töten. Er sollte sich nur nicht mehr an unser Gespräch erinnern“, meinte Kumo, ehe er Aido am Kragen packte und zum Sofa schleifte. Er legte ihn darauf und wischte ihm das restliche Gift ab. „Er wird nur kurz schlafen, es wird so aussehen, als wäre er ohnmächtig geworden“, erklärte er weiter.

„Du bist ja ein ganz fieser, mein Bruderherz“, stichelte Sasori.

Kumo hob Aidos Kopf an und setzte sich, dann bettete er den Kopf auf seinen Schoß. „Dann wollen wir mal wieder so tun, als seien wir in ihn verliebt, nicht wahr, Bruderherz?“, grummelte Kumo.

„Sei ja schön nett zu ihm“, grinste Sasori und küsste Kumo erneut. Wahrscheinlich hätten sie noch weiter gemacht, doch da kamen Shiro und Akuma nach unten.

Die beiden waren scheinbar in eine lebhafte Unterhaltung vertieft. „Aber Shiro … jetzt sei doch nicht so! Du hast es Kuraiko gesagt, da kannst du es mir doch auch sagen“, quengelte Akuma.

„Vergiss es! Kuraiko hat es Kaori auch sofort erzählt und ich denke mir, dass es bald jeder weiß, wenn ich es dir auch noch sagen würde“, grummelte Shiro.

„Tja, ich hätte dir auch sagen können, dass du Kuraiko nichts von deinem Sexleben erzählen solltest. Nach dem ich das erste Mal mit Kaori geschlafen hatte, hab ich ihr das auch erzählt … allerdings kann ich mich nicht mehr daran erinnern, warum ich ihr das überhaupt erzählt habe … aber danach wussten das innerhalb von zwei Stunden alle anderen auch, also werde ich es heute auch noch erfahren“, meinte Akuma.

„Wohwoh, wer hat hier Sex mit Shiro?“, fragte Sasori verwirrt.

„Geht dich nichts an!“, knurrte Shiro, er war errötet.

„Sie heißt Callie Rose und ist eine normale Vampirin“, platzte Kuraiko dazwischen. „Sie ist blond und blauäugig.“

Shiro hatte die Hände zu Fäusten geballt. „Kannst du jetzt mal still sein?“, grummelte er.

„Moment, es gibt tatsächlich ein Weibchen, das sich von dem Zwerg da flachlegen lässt?“, stieß Sasori erstaunt aus.

„Na ja, sie hatte ungefähr seine Größe von daher …“, meinte Kuraiko.

„Shiro, bist du dir sicher, dass das kein Kind war? Sag mal, stehst du auf Lolicon?“, wollte Kumo wissen.

„Nein, sie war ebenfalls siebzehn zu dem Zeitpunkt“, knurrte Shiro. „Sie war nur auch etwas kleiner geraten. Und nein, ich stehe nicht auf Lolicon!“ Sein Gesicht glühte.

Shiro zuckte zusammen, als Sasori plötzlich neben ihm hockte. Er musterte ihn intensiv. „Hm … Es ist ja nicht so, dass ich das Weibchen nicht verstehen könnte, du hast ja schließlich schon ein hübsches Gesicht und so … Aber es ist doch noch etwas kindlich und die Größe würde mich auch stören“, sagte Sasori schließlich.

Vor sich hingrummelnd wich Shiro vor Sasori zurück. „Aber wenn sie doch gleichgroß waren … dann passt es doch wieder“, meinte Kuraiko, sie hatte es sich auf der Couch bequem gemacht.

„Könntet ihr vielleicht mal damit aufhören, über ein Sexleben zu diskutieren?“, fauchte Shiro.

Sasori und Kumo sahen sich an und grinsten. „Warum regst du dich denn so auf?“, wollte Sasori wissen, während er hinter Shiro her hopste, er war noch immer in der Hocke.

„Weil euch das absolut nichts angeht!“, schrie Shiro.

„Was geht uns nichts an?“, wollte Hiroshi wissen, er kam gerade dazu.

Kuraiko wollte gerade erneut zum Reden ansetzen, doch Shiro war auf einmal bei ihr und hielt ihr den Mund zu. „Halt die Klappe!“, knurrte Shiro.

„Wisst ihr, es ist ziemlich fies, dass ihr mir jetzt nicht sagen wollt, was los ist“, meinte Hiroshi gespielt verärgert.

„Akuma!“, rief da plötzlich Kaori von oben. Sie teleportierte sich in seine Arme. Er fing sie auf und wirbelte sie einige Male herum, dabei hielt er sie wie eine Braut. „Kaori!“, antwortete er.

Und dann … dann küssten sie sich. Hiroshi und Kuraiko klappten die Kinnladen herunter, auch Shiros Augen weiteten sich.

„Oh mein Gott!“, quietschte Kuraiko, dann nahm zog sie ihr Mobiltelefon und schoss ein Foto.

„Seit wann machen sie das denn?“, fragte Hiroshi perplex.

Akuma und Kaori lösten sich von einander. „Ja … das wüsstet du wohl gerne, was?“, stichelte Akuma.

„Ich will auch mal“, forderte Hiro-san.

Besitzergreifend drehte Akuma Kaori von Hiroshi weg. Er stand jetzt mit dem Rücken zu dem anderen Vampir. Er hielt Kaori fest in den Armen. „Nö! Kaori-sama gehört mir! Mir ganz alleine!“, meinte Akuma. „Wer was dagegen hat, hat Pech gehabt. Und wenn du sie wieder anfasst, dann werde ich dir deine Innereien umdrehen“, knurrte er Hiroshi an.

„Nein, Akuma. Du wirst deine Fähigkeiten nicht mehr einsetzen. Sonst verwandelst du dich noch in eine Pfütze“, sagte Kaori. „Und mit einer Pfütze will ich nicht zusammen sein“, sie legte einen weinerlichen Ton in ihre Stimme. „Zudem müsste ich dich dann immer in einem Glas herumtransportieren und das wäre lästig.“

Akuma zuckte zusammen. „’tschuldigung“, meinte er kleinlaut.

Da bewegte sich Aido, langsam schlug er die Augen auf. Gott, war ihm schlecht und er hatte einen bitteren Geschmack im Mund. „Was ist denn los?“, murmelte er verwirrt.

„Ah, Aido, endlich bist du wieder wach, als du die Treppe runter gekommen bist, bist du plötzlich einfach so umgefallen“, meinte Kumo.

Aido hob die Augenbrauen. „Wirklich?“

„Jap, ich habs mitbekommen“, ergänzte Sasori.

Kumo küsste Aido auf die Wange. „Ist jetzt alles wieder in Ordnung?“, wollte er wissen.

„Ich denke schon …“, murmelte Aido. Er kämpfte gegen die Übelkeit an. Ihm war so was von elendig, sein Magen rebellierte.

Die anderen Vampire sahen Kumo und Sasori misstrauisch an, Vampire wurden normalerweise nicht so schnell krank oder fielen einfach so um.

Shiros Augen wurden schmal. „Sagt mal, das ist mir schon seit einiger Zeit aufgefallen, aber es riecht hier ziemlich merkwürdig. Dieser beißende Geruch, woher kommt der?“

„Nun ja, Shiro-chan, das ist leicht erklärt. Es ist mein Gift“, sagte Kumo freimütig. Er stand auf und trat an Shiro ran. „Sasori und ich sondern permanent Gift ab, allerdings ist das so schwach, dass nichts weiter als dieser beißende Geruch übrig bleibt. Normalerweise ist dieser auch kaum wahrzunehmen, es sei denn, wir konzentrieren ihn. Doch in dem Fall, kann ich auch erklären, warum es hier so stark nach Gift riecht“, schwafelte Kumo. Er zog den Ärmel seiner Uniform hoch und biss sich ins Handgelenk, sofort wurde der Giftgestank schlimmer, zudem trat auch Blut mit aus, Kumos Blut schimmerte beinahe schon purpurn. Das lag wohl an dem Gift, welches in seinen Adern floss.

„Nun, Sasori und mir war langweilig, weil noch keiner wach war, also haben wir etwas … gespielt. Wir haben neue Giftmischungen probiert. Stimmts, Bruderherz?“, meinte Kumo und sah dabei seinen Bruder an.

„Klar, so was machen wir manchmal“, meinte Sasori und ging auf seinen Bruder zu. Er nahm Kumos Handgelenk und leckte genüsslich das Blutgiftgemisch ab. „Hm … köstlich, allerdings könnte es noch ein Tick intensiver sein. Bis auf ein leichtes Brennen im Abgang kommt irgendwie nichts rüber“, meinte Sasori. Er hatte dabei eine fachmännische Miene aufgesetzt.

Kumo seufzte und konzentrierte sein Gift, sofort floss weiteres purpurnes Blut aus den beiden Bisswunden. „Und nun?“

Sasori legte seine Lippen auf die Wunde und saugte eine Weile. „Ha … schon besser. Jetzt ist der Geschmack viel intensiver und es brennt richtig gut. Ich würde sagen, das kannst du so lassen“, sagte er.

Die anderen hatten dem Wortwechsel mehr oder weniger angewidert zugehört. „Okay … hab ich schon mal angemerkt, dass ihr abartig seid?“, grummelte Kuraiko.

„Und warum riecht Aido jetzt auch so nach Gift?“, fragte Kaori, sie witterte leicht.

Kumo seufzte ergeben. „Okay, ich gestehe. Es war mein Fehler … ich hatte die Giftkonzentration noch nicht wieder auf einen normalen Level gebracht und habe ihn dann angefasst und schwupp gingen die Lichter aus.“ Er wandte sich jetzt direkt an Aido. „Es tut mir so leid, dass du dadurch umgekippt bist, wo ich doch gesagt hatte, ich würde dir mit meinem Gift nichts antun. Ich hoffe, du kannst mir verzeihen“, meinte Kumo, er hatte die Hände zusammen gelegt und sich mit geschlossenen Augen leicht verbeugt, jetzt öffnete er ein Auge und schielte Aido an.

„Ist das Gift schädlich für mich?“, fragte Aido unsicher.

„Nein, nicht mehr. Ich hab es umgehend neutralisiert, allerdings wird dir davon möglicherweise etwas schlecht werden und Kopfschmerzen sind auch ganz normal … nur so als kleine Vorwarnung“, meinte Kumo.

Geschlagen seufzte Aido. „Okay, schon gut“, brummte er. Er versuchte halbwegs normal zu sprechen, ohne dass man ihm anhörte, wie sehr er gegen die Übelkeit ankämpfte.

„Nun gut, ich denke, es wird Zeit für den Wechsel“, meinte Kaname, der wie aus dem Nichts aufgetaucht war.

Die Vampire machten sich jetzt auf den Weg, während Akuma zurück in sein Zimmer ging.



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