Zum Inhalt der Seite

Das Leben auf der Cross Academy

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Teil 1 – Kapitel 13 – Streit

Samstag, 20. September 2008
 

Kaori und Aido liefen gerade den Flur zu Aidos Zimmer entlang, sie unterhielten sich nicht. Erst als sie vor seiner Zimmertür anhielten sprachen sie.

„Ähm, danke fürs Herbringen“, nuschelte Aido, es war ihm immer noch peinlich, dass Kaori ihn herbringen musste, nur weil er Angst hatte, dass die Zwillinge wieder auftauchten.

„Kein Problem“, sagte sie und zuckte mit den Schultern. Wieder blieben sie still, Kaori wusste nicht, ob sie jetzt einfach gehen, oder ob sie noch warten sollte.

Sie traten beide betreten auf der Stelle herum, ehe sich Aido als erster fing. „Ähm, ich hab da mal eine Frage“, begann er.

„Ja, schieß los“, murmelte sie.

„Haben sich die Zwillinge in den USA auch so komisch verhalten? Ich meine, warum akzeptieren sie kein nein?“ Aido raufte sich mit einer Hand die Haare.

„Nun ja, du kannst die Situationen in den USA und hier nicht vergleichen. Du musst bedenken, in den USA waren sie auf Vampirpartys. Das kann man einfach nicht hiermit gleichstellen. Denn auf Vampirpartys geht es meistens um Blut und Sex. Wenn einer nein gesagt hat, sind sie einfach zum nächsten gegangen und immer so weiter, bis einer ja gesagt hat. Irgendwer war immer bereit. So brauchten sie sich also nur jemanden auszusuchen“, erklärte sie. „Doch hier … ist nicht so viel Auswahl und du hast eben Pech, weil du so gut aussiehst und du anscheinend genau ihr Typ bist. Sie wissen, dass sie hier nicht so wählerisch sein können. Zudem habe ich Kumo noch nie so erlebt, normalerweise versucht er nicht mal, irgendwelche Leute zu küssen. Sondern meistens ist er nur an dem Blut interessiert.“

„Warum nur am Blut?“, fragte Aido.

„Na ja, die meisten Vampire in Vampirclubs sind eher darauf aus, dich ins Bett zu bekommen und dein Blut zu trinken. So waren sie ebenfalls nur darauf aus und ich genauso. Ich habe auch noch nie jemanden geküsst, einfach, weil mir das doch ein bisschen zu intim ist“, meinte Kaori leicht errötend.

„Wie jetzt?“, wollte Aido wissen.

„Wie jetzt was? Versuchst du mich zu fragen, warum ich mit allen möglichen Leuten in den Vampirclubs Blut getauscht habe und meistens auch noch mit ihnen Sex hatte, ich aber noch nie jemanden geküsst habe?“, meinte sie.

„Ja, so in etwa. Ich meine, Sex ist doch viel intimer als Küssen und Blutaustausch doch sowieso …“, murmelte er.

„Nun, ich denke, da haben wir verschiedene Ansichten. Ich meine, wenn ich Durst habe, dann trinke ich einfach Blut, wenn ich Spaß haben will, dann habe ich halt Sex, aber ich war noch nie verliebt, deshalb habe ich auch noch nie jemanden geküsst. Ich finde Küsse ehrlich viel intimer als Sex. Von daher, will ich damit warten, bis ich denjenigen finde, der für ewig mein Gefährte bleiben wird“, erzählte sie.

Aido hatte die Augenbrauen zusammen gezogen und die Stirn gerunzelt. „A-ha … okay, wenn das so ist“, sagte er. Er verstand Kaori einfach nicht.

„Und wie sieht das jetzt mit Akuma aus?“, fing er dann wieder an.

Sie zuckte zusammen und wurde feuerrot. „Wie kommst du denn jetzt wieder auf Akuma?“, stammelte sie panisch.

„Na ja, ihr macht halt den Eindruck, als wäret ihr in einander verliebt“, sagte Aido.

Kaori hatte den Blick abgewandt und starrte den Fußboden an, ihr Gesicht hatte die Farbe einer Tomate angenommen. „Sind wir aber nicht … wir tauschen nur ab und zu mal unser Blut …“, stotterte sie.

„Habt ihr das auch in den USA gemacht?“, fragte Aido weiter. Kaori nickte. „Und hast du auch …“

„Damit du nicht noch weiter fragst: Ja, wir hatten auch Sex und nein, ich will ganz sicher, hundertprozentig nichts von ihm!“, sprudelte es aus ihr heraus.

„Äh, okay, das wollte ich eigentlich nicht wissen. Ich wollte eigentlich wissen wie es mit Hiroshi aussieht“, nuschelte Aido.

Kaori sah ihn entsetzt an und wich einige Schritte zurück, das war jetzt peinlich. „Ähm, äh … warum sagst du das nicht gleich“, fiepste sie.

Hanabusa legte den Kopf schief und sah sie an. „Hm, du hättest mich ausreden lassen können … Na ja, es sieht jedenfalls hübsch aus, wenn du rot wirst“, meinte er.

Kaori lief prompt noch weiter an. Das durfte doch nicht wahr sein. „Warum sagst du so was?“, fragte sie.

Er zuckte mit den Schultern. „Weil es stimmt.“ Dann hielt er inne und bemerkte, dass sie noch immer mit offener Bluse herumlief. Langsam griff er nach dem Stoff und knöpfte sie wieder zu. Er hielt auf Höhe der Bisswunde inne und betrachtete diese. Sie war fast wieder verheilt. Das es so lange dauerte, zeugte von ihrer Tiefe. Doch schließlich schüttelte er gedanklich den Kopf und fuhr fort die Bluse zuzuknöpfen. „So, viel besser“, murmelte er. Zwar waren noch immer rote Flecken auf dem Kleidungsstück aber es sah wieder ordentlich aus.

„Danke“, sagte Kaori. Sie sah ihn etwas überrascht an.

„Gerne“, antwortete Aido.

„Ähm, ich sollte jetzt gehen“, stammelte sie. Sie fuchtelte leicht mit ihren Armen herum.

„Oh, ja. Entschuldige, ich wollte dich nicht hier festhalten“, meinte Aido. Er hatte leicht den Blick abgewandt.

„Kein Problem. Na ja, man sieht sich“, nuschelte sie, ehe sie ging.

Erst als sie schon weg war, antwortete Aido. „Ja, man sieht sich.“ Er ging in sein Zimmer und legte sich aufs Bett. Ach, es war viel zu unruhig in letzter Zeit. Es waren jetzt viel zu viele kuriose Leute hier.
 

Kaori ging wieder nach unten, einige der Anderen waren immer noch dort. Sie ließ sich neben Akuma auf die Couch fallen. Sie stieß einen mittellauten Seufzer aus und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Akuma lehnte seinen Kopf daraufhin auf ihren. Es war mittlerweile schon wieder ziemlich spät, für die Menschen wurde es bald wieder Zeit aufzustehen. Akuma schlief fast ein, doch Yukis Stimme riss ihn aus seinem leichten Schlummer.

„Sagt mal, warum seid ihr eigentlich so … anders?“, fragte sie.

Akuma hob die schweren Augenlider und schielte sie an. „Definiere ‚anders‘“, grummelte er.

„Na ja, ihr benehmt euch ziemlich merkwürdig und ihr seid im Allgemeinen … halt anders als die ursprüngliche Night Class“, meinte sie.

„Wenn du es schon nicht ausführlicher beschreiben kannst, kannst du dann wenigstens ein Beispiel für unsere Andersartigkeit nennen?“, brummte Akuma sauer.

Yuki überlegte nicht lange: „Nun ja, nehmen wir Kaori-sama als Beispiel. Sie rennt hier die halbe Zeit mit offenem Hemd rum. Ist dir das nicht unangenehm, wenn jeder deine Brüste sieht? Mir wäre es unangenehm.“

„Yuki-chan, wieso sollte es mir etwas ausmachen, wenn jemand meine Brüste sieht, zumal sie ja noch vom Büstenhalter verdeckt werden … In den USA bin ich in den Clubs manchmal ganz oben ohne rum gelaufen und es hat auch keinen Interessiert. Zudem, findest du, dass ich mich für meinen Körper schämen müsste? Ich will gerne zeigen, dass ich sehr gut gebaut bin, aber das verstehst du ja glaub ich gar nicht“, nuschelte sie, ebenfalls im Halbschlaf.

„Haaa? Was sagst du da?“, quäkte Yuki.

„Sie will damit sagen, dass du weniger gut gebaut bis als sie und somit nicht wirklich viel zum zeigen hast“, knurrte Kuraiko.

Yuki lief rot an. „Das stimmt doch gar nicht, red nicht so einen Unsinn!“

„Kuraiko, du verstehst mich vollkommen!“, meinte Kaori grinsend. „Aber die Japaner haben halt einen Stock im Arsch, wie gesagt …“

„Aber du bist doch auch Japanerin, warum hast du dann keinen?“, fauchte sie, sie war immer noch rot im Gesicht.

„Ich war in den USA, schon vergessen. Und dort war eine überaus heiße Reinblüterin, die mir, im übertragenen Sinne, den Stock aus dem Arsch rausgezogen hat“, sagte Kaori.

„Eine Reinblüterin war mit euch in den Clubs? Ich möchte mal wissen, wie die drauf war“, murmelte Zero.

„Oh, sie war so toll. Sie hat mit mir ihr Blut getauscht. Mit fast allen. Sie ist ganz anders als Kaname, sie würde uns zudem niemals rumkommandieren“, schwärmte Kaori, sie hatte sich jetzt aufgesetzt und ihre Augen funkelten beinahe.

„Oh ja, ich hab sie so vergöttert“, murmelte auch Akuma, er hatte einen verträumten Gesichtsausdruck aufgesetzt.

„Äh, aber seid ihr nicht zusammen?“, fragte Yuki verwirrt.

„Fang du nicht auch noch an!“, fauchten die beiden.

„Ich konnte eben gerade Aido überzeugen, dass wir nicht zusammen sind, jetzt will ich das bei dir nicht wiederholen müssen“, knurrte Kaori.

„Kaori-sama, lass doch die Menschen in Ruhe“, gähnte Kuraiko. „Die werden es eh nie verstehen. Wer noch nie bei unseren Partys mitgemacht hat, wird es niemals lernen.“

„Wo du recht hast … Vor allem, da sie auf dieser Schule nie Spaß zu haben scheinen“, murmelte Kaori.

„Hey, könnt ihr vielleicht mal damit aufhören, hier alles schlecht zu machen?“, fuhr Yuki sie etwas gereizt an.

„Hörst du vielleicht mal auf zu reden?“, fauchte Kuraiko. Sie war müde und Yukis laute Stimme ging ihr auf die Nerven.

Yuki zuckte vor Kuraiko zurück. „Ihr wisst schon, dass ihr wieder hier seid, weil die Vampirclubs schl- …“, meinte sie.

„Wehe du sagst, sie seien schlecht, dann reiß ich dir deinen Kopf ab. Du kennst dich doch gar nicht damit aus. Also halt mal schön deine Klappe, hast du verstanden“, knurrte Kuraiko. Ihre Augen glühten rot auf und sie fletschte die Fangzähne.

„Hör sofort auf, Yuki zu bedrohen!“, schritt Kaname ein, der wie aus dem Nichts aufgetaucht war. „Sonst bekommst du gewaltigen Ärger mit mir.“

Kuraiko drehte sich schnell zu ihm um und fauchte ihn ebenfalls an. „Und du bist auch nicht besser! Du bist genauso ein verweichlichter Vampir. Du gehst mir ja so was von auf die Nerven. Wie kann man nur etwas an einem Menschenmädchen finden?“, sie knurrte tief und fixierte Kaname.

„Wie redest du denn mit Kaname-sama?“, fragte Ichijo entsetzt.

„Halt dich da raus, Blondie! Sonst werfe ich dich den Zwillingen zum Fraß vor“, drohte sie.

„Hör auf dich so kindisch zu benehmen, Kuraiko“, meinte Kaname mit fester Stimme.

„Ich werde ganz sicher nicht das machen, was du mir sagst. Und wenn dir meine ‚kindische‘ Art nicht passt, dann hast du halt gelitten. Mann, ich wünschte, SIE wäre hier, dann würde es hier aber anders laufen“, knurrte Kuraiko, das letzte eher zu sich selbst. Noch immer funkelte sie Kaname an.

Akane spürte seine Überraschung darüber, dass Kuraiko nicht sofort auf ihn hörte. Er war es anscheinend nicht gewohnt, dass man ihm Paroli bot.

„Kuro-san, beruhige dich wieder, ich wünschte auch, sie wäre hier, aber leider ist sie das nicht“, murmelte Kaori.

„Ich kann nur von Glück sagen, dass diese Reinblüterin nicht hier ist, sonst würde die Schule noch im Chaos versinken. Und wenn ihr euch nicht benehmt, dann wird es richtig Ärger geben!“, drohte Kaname.

„Leute, ihr solltet wirklich langsam mal wieder normal werden. Ihr benehmt euch schlimm in letzter Zeit“, mischte sich jetzt auch Sayo ein.

„Ach, bist du jetzt auf der Seite von diesem Weichei?“, fauchte Kuraiko.

„Kuraiko, du solltest deine Zunge im Zaum halten. Ich möchte dich darüber Informieren, dass Kaname-kun ein sehr guter Freund von mir ist. Ich werde es nicht dulden, dass jemand schlecht über ihn redet“, meinte Sayo, der Wind um sie herum peitschte bedrohlich.

„Leute, ich kann nicht mehr!“, rief Akane dazwischen. Ihr Kopf dröhnte mittlerweile, sie hatte zwar eine Mauer zwischen sich und den fremden Gefühlen errichtet, allerdings drohte diese langsam einzubrechen. Die Gefühle der Abneigung und der Wut waren viel zu stark, vor allem bei Kuraiko. Sie widersetzte sich Kaname instinktiv, sie wollte die Überlegene sein. Das würde nicht gut enden …

Normalerweise beruhigten sich die Leute ein bisschen, wenn Akane etwas sagte, aber diesmal hörte es nicht auf.

„Ah, er ist also dein Freund? Wie niedlich, glaubst du eigentlich, dass mich dieser Dreck interessiert, Sayo? Das tut es nämlich nicht!“, gab Kuraiko wütend zurück.

„Ach, stimmt ja, dich interessiert ja gar nichts. Du bist ja schließlich gerne wütend, nicht wahr, du machst dich anscheinend gerne unbeliebt“, meinte Sayo gelassen.

„Awww, versuchst du mich hier fertig zu machen? Das funktioniert nicht“, knurrte Kuraiko, von draußen konnte man jetzt Donnergrollen hören, irgendwo schlug sogar ein Blitz ein.

„Ich glaube schon, dass das funktioniert, du bist einfach zu leicht zu durchschauen, Kuraiko“, sagte Sayo.

Kuraikos Augen glühten auf und sie war kurz davor, Sayo anzufallen. Doch bevor etwas Schlimmeres passieren konnte, gingen sowohl Kaname, als auch Shiro dazwischen. „Es reicht jetzt!“, sagten beide gleichzeitig.

„Kuraiko, Sayo, hört sofort auf!“, befohl Kaname, er war äußerlich noch ziemlich ruhig, aber innerlich war er fuchsteufelswild. Er konnte es nicht fassen.

„Kuraiko, Sayo, ihr benehmt euch wie Kinder“, meinte Shiro, im Gegensatz zu Kaname war er sowohl innerlich, als auch äußerlich ruhig. „Habt ihr denn gar keinen Anstand? Hört auf euch wegen Kleinigkeiten zu streiten. Ihr seid im Moment beide unbeherrscht.“

Sayo kriegte sich sofort wieder ein. Sie holte tief Luft und ärgerte sich leicht, dass sie sich von Kuraiko hatte provozieren lassen, das war gar nicht ihre Art. Sie mochte es nicht, wenn jemand so über Kaname redete.

„Entschuldige, Kaname-kun“, sagte Sayo ruhig.

„Kuraiko“, fing Kaori an. „Komm, wir sollten schlafen gehen, du siehst müde aus und bist dadurch gereizt.“

„Ist gut, ich bin froh, wenn ich hier wegkomme“, meinte sie mürrisch. Kaori verabschiedete sich von den Anderen und ging mit Kuraiko in ihr gemeinsames Zimmer.

Akane seufzte erleichtert auf, endlich flauten diese nervigen, überschüssigen Gefühle ab. Sie rieb sich die Schläfen?

„Alles in Ordnung?“, fragte Akatsuki.

Sie wandte ihren Kopf zu ihm um. „Ja, es geht schon. Ich bin nur froh, dass diese Gefühle endlich abklingen“, nuschelte sie.

Kaname wandte sich an Shiro. „Gut gemacht.“

Shiro zuckte nur mit den Schultern und sah Kaname lange und eindringlich an. „Es ist erstaunlich, wie ruhig Ihr bleiben könnt, obwohl Ihr vor Wut tobt, Kaname-san“, murmelte Shiro.

„Übungssache“, erwiderte Kaname.

Nach und nach gingen die Vampire zurück auf ihre Zimmer und Yuki und Zero verschwanden aus dem Mondwohnheim. Yuki war deprimiert, so direkt hatte ihr noch niemand seine Abneigung gegen sie gezeigt …

Zero beobachtete Yuki auf dem ganzen Rückweg, er wusste jetzt wieder, warum er Vampire nicht mochte …



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück