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Wörtertanz mit einem Globus

OS/Drabbelsammlung
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
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lg, Sternenschwester Komplett anzeigen

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Verbenpolka - Achten - Gaul, Frankreich

Achten –
 

800 - Rom
 

Noch ein letztes Mal fuhr sie durch sein goldenes Haar. Die blauen Augen blickten ängstlich zu ihr auf, während er nach ihrer Hand griff und an ihr klammerte.

Er ahnte was, davon war sie überzeugt und es behagte ihn überhaupt nicht, das konnte sie nur allzu deutlich spüren.

Natürlich nicht, schließlich war er ja noch ein kleines Kind.

Zögerlich drang sie sich zu einem letzten Lächeln durch, selbst wenn ihre eigenen blauen Augen weiterhin mit Bedauern und Traurigkeit erfüllt waren.

„Psst, mon petit.“, versuchte sie mit beherrschter Stimme das Kind zu beruhigen, doch dicke Tränen rollten schon über die hübschen Wangen und benetzten, kaum waren sie am fein geschwungene Kinn abgeperlt die edle Tunika, in welche man den Knaben gesteckt hatte. Abermals wurde ihr bewusst, wie schön ihr Junge schon jetzt war.

„Warum Rom?“, dachte sie bitter zu sich. „Warum musstest du mir einen solch hübschen Sohn schenken?“

Sicher Schönheit konnte unter Menschen ein nicht zu unterschätzender Vorteil sein, aber ebenso eine Last. Dabei hatte er viele Merkmale von ihr geerbt. Das blonde Haar, die himmelblauen Augen, die hochgeschossene Gestalt, vielleicht auch ihren Stolz, aber die eleganten Gesichtszüge, die leichten Locken, die weich das hübsche Gesicht einrahmten und die entzückenden Lachfalten auf den Wangen, machten nur allzu deutlich wer sein Vater war.

Wehmütig dachte sie an die Zeit, die ihr einst so selbstverständlich erschien und der Unbeständigkeit zum Trotz, welche sie charakterisierte, Halt in dieser Welt gegeben hatte. Doch diese Welt war untergegangen und sie spürte in jeder Faser ihres Leibes, dass die aktuelle Epoche nicht mehr die ihrige war.

Es war nun der Augenblick gekommen an der sie zu gehen hatte und sie würde diesen Ruf folgen. Selbst wenn das hieß das die das Liebste, was ihr geblieben ist, zurücklassen musste, den sein Platz war hier und nicht in der Vergangenheit.

Viele ihrer ehemaligen Weggefährten, Frauen und Männer wie sie, hatten schon lange begonnen sich aus dieser Welt zurückzuziehen und ihren Nachfolgern Platz zu machen. Manche waren still gegangen, andere erst mit Gewalt.

„Ich will nicht das du gehst.“, jammerte der Kleiner mit weinerlicher Stimme und zog verzweifelt an ihrer Hand, wodurch sie wieder in die Realität zurückfand.

„Mais mon petit…“, versuchte sie es noch einmal, wobei sie in die Knie ging um auf einer Augenhöhe mit ihm zu sein. „Du bist doch schon ein grand garçon.“

„Mais… mais...“ Der kleine Blondschopf stand kurz davor in Tränen auszubrechen.

„Pst, mon petit. Noch bleib ich an deiner Seite.“

Sanft streichelte sie ihn hinterm den Ohren und es hätte ihn unter normalen Umständen beruhigt. Doch seitdem er begonnen hatte stärker auf den Einfluss des Weltengeschehens zu reagieren, vermochte sie ihn immer weniger auf diese Weise zu beruhigen.

„Ich werde solange bei dir sein, bis du selber auf dich achten musst.“

Sie hätte sagen sollen: bis du selber auf dich achten kannst, doch wohlweislich hatte sie dies unterlassen. Sie wollte nicht lügen.

Draußen läuteten die Glocken der Beginn der Zeremonie, welche zum Anlass der Krönung ihres Herrn, Charlemagne abgehalten wurde und Brix wurde erneut schmerzlich bewusst wie wenig Zeit, ihr noch an der Seite ihres kleinen Francois blieb.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Charlemagne->Karl der Große Komplett anzeigen

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