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Krähenwinter

von

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The dream

HI!!!!!!! Also, die Ideen zu dieser FF füllen mich so aus, dass ich schon wieder ein Kapitel fertig hab ^^

Und wieder geht der Dank an Bad-Akane!

Viel spaß!
 

Part 3

The dream

Ich renne. Ich renne weg. Ich weiß nicht wovor und wohin. Ich weiß nur, dass etwas schreckliches mich verfolgt und dass ich nicht ausweichen kann. Um mich herum ist völlige Finsternis und ich sehe nichts. Dann... ein grelles Licht! Die Dunkelheit um mich herum ist verschwunden, aber nun laufe ich durch einen lichten Wald.

Es ist kein gewöhnlicher Wald. Er ist weiß. Weder grün, noch braun, noch sonst irgendwie farbig. Einfach nur weiß und kristallen. Die hohen, rissigen Baumstämme sind schlohweiß und strecken ihre Äste in alle Richtungen, soweit das Auge reicht. Die Blätter scheinen aus Kristall, Eis ober sogar Glas zu bestehen. Ich erhasche im Vorbeilaufen nur einige Blicke darauf, doch was ich sehe, verzaubert mich. Die Blätter der Laubbäume sind hauchdünn, klar, durchsichtig und mit den fantasievollsten Mustern geschmückt, wie ich sie noch nie gesehen habe. Das Gras, über welches ich laufe, ist ebenfalls blütenweiß und von einer zarten Schicht Schnee bedeckt. Der ganze Wald mit seiner wundervollen Vegetation scheint einem uralten Märchenbuch entsprungen zu sein. Und trotz des anscheinend ewigen Winters strahlt er eine wollige, deutlich fühlende Wärme aus.

Ich weiß, dass ich immer noch verfolgt werde. Das unfassbare und unsichtbare Etwas kommt immer näher. Ich stolpere fast, weil ich mich bemühe, noch schneller zu laufen. Doch da ist der Wald zu ende und vor mir ragt eine steile Mauer aus undurchsichtigem Eis in die Höhe.

Ich bleibe stehen und sehe mich automatisch nach einem Fluchtweg um. Es gibt keinen. Meine Lage scheint aussichtslos. Ich habe Angst und fühle mich allein gelassen.

Ich drehe mich um und blicke in die Richtung, aus der ich gekommen war.

Und schreie. Was ich sehe, ist das Grauen. Meine Knie drohen nachzugeben. Was geschieht, passt nicht in diese traumhafte Umgebung. Es ist wie ein Kampf zwischen Licht und Schatten. Und das Licht droht zu unterliegen. Es wehrt sich, aber die Schatten sind stärker. Immer schneller werdend wälzt sich die Dunkelheit, der ich erst vor einigen Augenblicken entflohen bin, vorwärts und auf mich zu. Die Finsternis verschlingt das Licht und den gesamten Wald, als wäre dort nichts, freies Feld...

Ich falle auf die Knie. Ich zittere. Schon ist die absolute Schwätze bei mir angekommen und grausige skelettierte Hände strecken sich heraus. Sie versuchen mich zu ergreifen und in die Dunkelheit zu ziehen.

Wieder schreie ich. Ich versuche mich zu wehren, die gespenstischen, körperlosen Wesen von mit fort zu halten. Doch es sind zu viele und ich bin zu schwach. Sie drängen mich bis zur Mauer. Ich glaube mich schon verloren und bin bereit mich zu ergeben. Ich habe keine Chance!

Über kreuz schießen genau vor meiner Nase zwei Gestalten durch die Luft. Sie sind schon fast schneller als Blitze. Etliche der skelettartigen, dürren Hände fallen zu Boden und zerfließen. Als wären sie aus Wachs und würden nun über ein höllisch heißes Feuer gehalten. Übelriechender Rauch steigt von ihnen auf und ich halte mir Mund und Nase zu. Was ist geschehen?

Doch die Dunkelheit gibt sich nicht geschlagen! Neue Arme schießen heraus und greifen nach mir.

Und wieder schießen diese Schatten durch die Luft. Wieder landen sämtliche Hände auf dem Boden und zerfließen. Dieses Mal habe ich die Schatten erkennen können. Einer war pechschwarz, fast so schwarz wie die Finsternis und der andere war leuchtend rot. Feuerrot.

Wer sind sie?

Die beiden greifen nun die Dunkelheit direkt an. Sie können jedoch nichts ausrichten.

Ich habe immer noch schreckliche Angst. Ich fühle, wie Tränen meine Wangen hinunterrollen. Ich weine...

Die Dunkelheit wehrt sich und die beiden Gestalten greifen verzweifelt an. Immer wieder werden sie weggeschleudert. Warum geben sie nicht auf?

Aber das Wunder geschieht. Die Finsternis zieht sich zurück. Zögernd. Immer weiter. Bis kaum noch was von ihr zu sehen ist.

Ich lehne mich gegen die Mauer und versuche meine Tränen wegzuwischen. Es nützt nichts.

Aber wenigstens kann ich die beiden Gestalten jetzt besser erkennen... Wie ist das möglich? Vor mir stehen ein Wolf und eine große Katze. Der Wolf hat samtschwarzes Fell und ebenso schwarze Augen. Die Katze ist der rote Schatten. Sie ist groß, fast so groß wie der Wolf. Ihr Fell ist ebenmäßig feuerrot und sieht aus, als würde es von innen leuchten. Die beiden Tiere sind wunderschön. Sie stehen einfach da, ohne einen Laut herauszubringen. Ihre Augen spiegeln menschliche Empfindungen wieder. Aber wie ist sowas möglich?

Dann drehen sie sich wie auf Kommando um und gehen. Erstarrt sehe ich ihnen nach und stoße einen überraschten Ausruf aus.

Denn sie gehen zu einer Gestalt hin. Ich kenne ihn. Ich habe ihn schon mal getroffen. Es ist Filin. Er steht einfach da. Das freundliche Lächeln, welches auf seinem Gesicht gelegen hatte, als ich ihn zum ersten mal sah, ist verschwunden. Sein Blick ist zugleich traurig wie besorgt. Aber er sieht weder mich, noch die beiden Tiere an. Sein Blick geht ins Leere. Irgendwohin, an einen Ort, den nur er sehen kann.

Die beiden Tiere bleiben bei ihm stehen und drehen sich wieder zu mir um.

Endlich habe ich mich wieder einigermaßen unter Kontrolle. Ich stehe wieder auf.

Jetzt scheint auch Filin mich bemerkt zu haben, aber er sagt nichts.

Auch ich wage es nicht, etwas zu sagen.

Die beiden Tiere sind reglos, wie Statuen.

Es herrscht eine seltsam angespannt Atmosphäre. Was soll ich tun?

Filin lächelt: "Gets dir gut?"

"J... Ja.", stottere ich.

"Schön.", er gibt sich möglichst wortkarg, wie bei unserer letzten Begegnung.

Er kommt auf mich zu und fragt dann: "Wie kommst du hierher?"

"Ich... Ich weiß es nicht.", antworte ich. "Aber danke für die Hilfe!"

"Dank ihnen!" Er zeigt auf die beiden Tiere.

Was meint er damit?

Er bemerkt meine fragende Miene und lächelt wieder. Dabei sieht er so anders aus, als wenn er traurig dreinblickt, wie vorhin.

Ein eisiger Wind streift durch die Baumwipfel und lässt sie hin und her schwingen. Das Rauschen der Blätter ist das erste Geräusch, das ich, abgesehen von unserem Gespräch, höre. Es klingt seltsam.

Was soll ich sagen? Oder soll ich schweigen? Aber ich möchte doch so viel wissen! Was überhaupt passiert ist, zum Beispiel!

Auch Filin sagt lange Zeit nichts. Wir stehen einfach da und schweigen.

Dann mache ich eine Geste in Richtung Wald und frage: "Was ist das hier?"

"Frag besser nicht.", erwidert er. "Es ist sowieso reichlich ungewöhnlich, dass du dich hier befindest."

Immer noch regen sich die Tiere nicht.

Dann legt er seine Hand auf meine Schulter: "Ich bringe dich nach Hause. Hier ist es zu gefährlich. Du solltest so schnell wie möglich fort."

Seine Berührung löst eine seltsame Verwirrung in meinen Gedanken aus. Was hat er da gesagt? Hier ist es zu gefährlich?! Obwohl ich es gerade erlebt habe, kann und will ich nicht glauben, dass eine so märchenhafte Welt gefährlich sein könnte!

Er wendet sich zum Gehen und zieht mich mit. Es ist völlig still...

Plötzlich zerreißt eine leise Stimme die Stille: "Wartet!"

Die Stimme scheint von weit weg zu kommen und klingt erschöpft. Ich kenne diese Stimme. Es ist die der weißen Krähe. Ich habe keine Zweifel, dass die weiße Krähe uns zurückgerufen hat.

Ich sehe mich um, aber die Krähe bleibt verschwunden.

Filin geht weiter. Er gehorcht der Stimme nicht, obwohl ich sicher bin, dass er sie auch gehört hat.

"Filin, bleib stehen!", die Stimme klingt streng.

Er bleibt stehen, dreht sich aber nicht um. "Was ist?"

"Lass das Mädchen. Ich will mit ihr reden!"

"Nein! Sie muss zurück in ihre Welt, sonst kann niemand für das Gleichgewicht der Welten garantieren!"

Im selben Augenblick wird alles um uns herum schwarz. Dann befinden wir uns wieder in dieser schneebedeckten Einöde, über der der Mond scheint und wo es ewig Nacht zu sein scheint.

"Warum hörst du nicht auf die weiße Krähe?", frage ich.

"Weil sie Unrecht hat. Niemand kann unsere Welt noch retten.", antwortet er und für einen Moment verliere ich mich in seinen goldenen Augen.

Ich sehe Bilder an meinem inneren Auge vorbeiziehen. Kann jedoch nichts von Alledem richtig erkennen. Was war das?

"Hey! Was ist mit dir?", rüttelt Filin mich wieder wach.

"Was?"

"Ist mit dir alles in Ordnung?"

"J... Ja, sicher!", antworte ich.

"Gut.", erwidert er. "Bitte, vergiss, was hier geschehen ist!"

"Warum?"

"Das ist egal! Vergiss es einfach! Bitte!"

"O... Okay...", lüge ich.

Er sieht mich prüfend an, sagt dann aber: "Gute Heimkehr!" Und schon ist er weg und an seiner Stelle ist wieder dieser weiße Kauz. Er fliegt hoch in die Luft und löst sich auf.

Doch da erscheint die weiße Krähe. Sie gibt mir keine Chance, etwas zu sagen. "Bitte, hör nicht auf ihn. Egal was er sagt. Wir brauchen deine Hilfe."

"A... Aber wie kann ich euch helfen? Und wobei?", ich meine das Gesagte ernst. Ich will wissen was da vor sich geht.

"Du wirst alles zur richtigen Zeit erfahren. Bis dahin bitte ich dich, Geduld zu haben. Versprichst du es?"

"Hm.", nicke ich. "Aber was ist mit Filin?"

"Er wird sich schon wieder beruhigen und einsehen, dass wir es ohne Hilfe niemals schaffen können.", erwidert die Krähe. Dann verschwindet sie ebenfalls.

"Warte auf mein Zeichen!", ist das letzte, was ich höre.

Dann verschwimmt die ganze Welt vor meinen Augen und ich fühle mich, als ob mich der Wind forttragen würde.
 

Von einem leisen Klopfen, welches von der Tür herkam, wurde ich geweckt.

"Wita, aufstehen!", mein Großvater steckte den Kopf durch die Tür. "Wach auf! Deine Mutter ist schon da!"

Freudig sprang ich aus dem Bett. Ich freute mich wirklich riesig. Jeden zweiten Sonntag verbrachte ich mit meiner Mutter und meinen Geschwistern. Nie passierte dabei etwas ungewöhnliches, wir blieben einfach zu Hause und redeten oder ich spielte mit meinen Geschwistern. Trotzdem waren diese Tage für mich unvergesslich.

Sofort wünschte ich mich unter meine warme Decke zurück. Die Heizung funktionierte nicht richtig, so war es ziemlich kalt. Schnell zog ich mich um, kämmte meine kurzen, hellblonden Haare und machte mich auf den Weg in die Küche.

Kaum hatte ich die Küche betreten, hingen schon drei 'Plagegeister' an mir.

"Wita! Wita!", schrien sie und hüpften auf und ab.

Ich lachte auf und umarmte alle drein nacheinander. "Freu mich auch, euch zu sehen!"

"Hallo, Wita!", sagte meine Mutter, die sich schon an den Tisch gesetzt hatte.

Ich ging zu ihr und umarmte sie ebenfalls: "Hallo, Mama!"

Großvater hatte schon Teewasser aufgesetzt, so konnten wir bald frühstücken. Die ganze Zeit über alberte ich mit den drei Kleinen herum und beim Essen unterhielten meine Mutter und ich uns über alles Mögliche.

Nachdem ich bein Abspülen geholfen hatte, ging ich mit meinen Geschwistern nach draußen. Das Wetter war wirklich schön. Es schneite nicht und es war windstill.

Als wir im Garten waren, fiel mir auf, dass auf einem der Apfelbäume eine Nebelkrähe saß. Nur eine einzige. Aber diese eine Krähe reichte aus, um es in meinen Gedanken 'klick' machen zu lassen. Aber noch nicht ganz. Ich hatte das seltsame Gefühl, dass die Krähe mich an etwas erinnern wollte. Aber an was?

Natürlich hatte ich diesen Vorfall auf dem Schulweg und die Begegnung mit Filin nicht vergessen, aber nachdem ich mich gestern Abend mit Nachdenken darüber gequält hatte, hatte ich es aufgegeben, mir auf das Geschehen irgendeinen Reim machen zu wollen.

Aufmerksam blickte mich die Krähe an.

Da schoben sich einige Wolken vor die, ohnehin schon blasse, Sonne. Und mir fiel es wie Schuppen von den Augen.

Mein Traum! Heute Nacht hatte ich einen merkwürdigen Traum gehabt, ihn dann aber völlig vergessen. Natürlich! Das war es! Die Krähe wollte nicht, dass ich den Traum vergesse! Die Dunkelheit, meine Flucht, die beiden Tiere und Filin!

War dieses Erinnern das Zeichen, von dem die weiße Krähe gesprochen hatte?

<<Wohl kaum...>>, dachte ich. << Sie hat mich gebeten Geduld zu haben...!>>

Da erhob sich die Krähe in die Luft und die Sonne erschien wieder hinter den Wolken hervor.

Also war es wirklich nicht das Zeichen gewesen... Ich wusste nicht ob ich erleichtert oder enttäuscht sein sollte. Eigentlich hätte ich ja schon gerne mehr über diese andere Welt, die, in der die weiße Krähe und Filin lebten, gewusst. Aber ich musste mich wohl noch etwas gedulden.

Da traf mich ein Schneeball am Kopf. "He, Wita! Träumst du?!"

Ich drehte mich um und lief meinen Geschwistern hinterher: "Na wartet! Euch krieg ich schon noch!" Doch die ganze Zeit, und auch die nächsten Tage danach, konnte ich mich nicht richtig konzentrieren. Immer wieder kehrten meine Gedanken zu den Krähen und der geheimnissvollen Welt zurück...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  sunshishi
2008-02-07T19:10:05+00:00 07.02.2008 20:10
Wieso gibt´s hier kein Kommi?

Ich fand den Traum toll, gruselig und spannend. Unter anderem auch, weil neue Charas aufgetaucht sind^^
Stilistisch könnte ich dir empfehlen, ein paar Füllwörter (dann, noch, nur, doch, nun usw.) zu streichen. Ansonsten find ich die Geschichte weiterhin sehr gut^^

Dat SuShi


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