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Sleep well, Haichou

Rivaille x Eren
von

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One Shot

Ich saß in meinem Zimmer am Arbeitstisch und ging die Blätter durch, meinen Pflichten nachgehend. Wir hatten diese Stadt erfolgreich vor angreifenden Titanen gerettet. Dies war auch der Grund, weshalb Erwin zunächst feiern gehen wollte. Er nahm die anderen Schüler und Kollegen mit. Meiner Meinung nach wäre dies eine unnötige Aktion, denn im betrunkenem Zustand würde es ihnen sicherlich nicht gelingen, überhaupt eine Waffe halten zu können. Ich ging nicht mit, da ich noch meine Aufgaben erledigen musste und Erwin sollte erwachsen genug sein, um auf ein Kindergarten aufpassen zu können.

Kurz sah ich von den Papieren auf und runzelte die Stirn. Vorausgesetzt er war nicht selbst völlig dicht. Seufzend stand ich auf und streckte mich kurz, ehe ich mich auf das Sofa setzte und ein Buch nahm, welches auf dem Tisch lag. Eine kurze Ablenkung wäre ganz gut. Meine Augen brannten ein wenig, da ich selbst recht müde war, aber ich war eben ein Typ, der selbst Nächte durcharbeiten konnte. Bevor ich meine Aufgaben nicht fertig bekam, würde ich auch nicht schlafen gehen.
 

Gerade war ich so sehr in den Zeilen vertieft, als mich ein Poltern aus den Gedanken riss.

Kurz hielt ich inne, hob eine Augenbraue.

Da war doch etwas vor meiner Tür.

Ich stand auf und ging schnurstracks darauf zu, riss sie auf... doch niemand war da.

Erst ein Wimmern ließ meinen Blick auf den Boden richten. Dort – an meinen Füßen – lag Eren und hielt sich den Kopf. Mit dem Fuß trat ich grob gegen seine Schulter, sodass er sich auf den Rücken drehte.

„Was tust du da, Yeager?“ brummte ich nur und tippte mit dem Zeigefinger auf der Türklinge herum, bis er zu mir hoch sah. In seinen Augen bildeten sich Tränen, seine Wangen waren gerötet.

„H-Haichou~“ quengelte er und schniefte. Was war mit dem los?

„Steh auf!“ befahl ich. Er rollte sich auf den Bauch und stützte sich an den Armen ab. Es dauerte zu lange – einige Minuten vergingen, als er endlich auf wackeligen Beinen stand. Erwartend musterte ich ihn. Er stand direkt vor mir, sodass mir seine Alkohol Fahne entgegen kam. Er war betrunken. Erwin konnte auch nicht einmal seinen Pflichten nachgehen.

„Es tut mir Leid, Haichou...“ lallte der Brünette vor mir und schwankte gefährlich. Er versuchte zu salutieren, doch das artete in einer komischen Gestik aus. „Ich begebe mich gleich sofort in mein Zi-“ Der Satz unterbrach, als er zurück auf seinen Hintern fiel. Er schüttelte den Kopf kurz, als wollte er seine Trunkenheit abschütteln, was wohl kaum erfolgreich war und seufzte.

Ich rollte mit den Augen. Das hatte mir noch gefehlt:

Der Junge, auf den ich aufpassen musste, da er sich in einen Titanen verwandeln konnte und somit eventuell eine Gefahr darstellte – betrunken und kurz vorm Heulen. Also wenn seine Verwandlung jetzt einsetzen würde, dann wäre es wohl gelaufen.

Doch ich bezweifelte, dass er es tat.

Der Anblick war doch beinah zu Lachhaft. Da saß sie, unsere Hoffnung der Menschheit; unsere geheime Waffe gegen die großen Wesen.

Er wollte wieder aufstehen und stützte sich an der Wand ab.

„G-Gute Nacht, Haichou...“ nuschelte er unverständlich. Den Kopf schüttelnd packte ich seinen Arm. Das konnte ich mir doch nicht mit ansehen. Und in so einem Zustand sollte er in den Keller gehen? Er würde sich das Genick brechen, wenn er versuchte, die steinernen Treppen hinabzusteigen. Genervt zog ich ihn ins Zimmer und schloss die Tür.

Anschließend stieß ich ihn aufs Bett. Dieses würde ich diese Nacht sowieso nicht nutzen. Sofort umklammerte er meine Decke und schmiegte sich an sie. Dieser kleine...-

Ich beruhigte mich. Es würde mir nicht viel bringen, wenn ich ihn jetzt noch verprügeln würde. Er würde es nicht einmal merken, wenn er zu blau war und das wiederum machte mir keinen Spaß.

Also wandte ich mich ab und setzte mich auf das Sofa.

Kurz tief einatmend las ich weiter.
 

Für mich wirkte es, als wären Minuten vergangen, doch mein Blick auf die Uhr an der Wand verriet mir, das einige Stunden durchs Land gezogen waren. Mittlerweile sollte die feiernde Herde zurück im Gebäude sein und ihren Rausch ausschlafen. Eren war ja schließlich hier, also konnte der Rest nicht weit sein. Ein leises Gähnen stahl sich über meinen Lippen und müde rieb ich mir die Augen. Bald würde es hell werden.

Seufzend sah ich zum Arbeitstisch. Es gab noch Aufgaben, die ich beenden musste.

Doch vorher würde ich mir einen Kaffee holen. Dies war schnell erledigt und ich saß wieder auf dem Sofa, hatte mir einige Blätter vom Tisch mit genommen und betrachtete sie.

Es raschelte hinter mir. Ich dachte mir nichts dabei und war in meinem Tun vertieft, sodass ich mich erschrak, als neben mir Eren saß. Verschlafen sah er mich an und legte den Kopf schief.

„W-Was...“ Er sollte doch schlafen! Oder hatte ich ihn geweckt?

„Haichou...“ Seine helle Stimme wirkte im Moment sehr unmännlich. Als ich gerade sagen wollte, dass er seinen gottverdammten Arsch zurück ins Bett bewegen sollte – oder er durfte zurück auf sein eigenes Zimmer gehen – lehnte er sich an mich. All meine Gliedmaßen verspannten sich. Sein Kopf schmiegte sich auf meiner Schulter. „Haichou soll auch schlafen...“ murmelte er.

Sein angenehmer Duft stieg mir in die Nase. Auch wenn er aus dem Mund roch wie ein betrunkener Penner, so war alles andere dies überhaupt nicht. Dass ich ihn vom Sofa stoßen wollte, vergaß ich sofort. Sein Geruch schläferte mich ein. Wie konnte nur so ein verdreckter kleiner Bastard so... so angenehm sein?

Mein Arm verlor jegliche Kraft, mein Kopf legte sich auf den des Brünetten. Meine Augenlider wurden schwer, ehe ich nichts mehr mitbekam.
 

Die Sonnenstrahlen kitzelten meine Nase. Kurz blinzelte ich und realisierte schnell, das ich eingeschlafen war. Zudem lag ich auf dem Sofa. Hatte ich nicht gesessen?

Als ich mich aufrichtete, stand Eren verbeugt vor mir. Kurz kratzte ich mich am Hinterkopf, ehe ich eine Augenbraue hob.

„Was wird das, Eren?“

„Es tut mir außerordentlich Leid!!“ rief er. Er brüllte praktisch und ich musste kurz zurückweichen. Was redete er da? Langsam kamen die Erinnerungen zurück. Letzte Nacht war er betrunken. Ich hatte ihm gnädigerweise das Bett überlassen, aber er kam dann zu mir auf das Sofa und ich war eingeschlafen. Seufzend erhob ich mich, sah den Anderen stark zusammen zucken. Dieser kleine Angsthase.

„Was tut dir Leid?“ fragte ich, auch wenn ich es bereits wusste. Es sollte ihm auch Leid tun, aber der hauptsächliche Grund war, das ich einfach – aus mir unverständlichen Gründen – seine Stimme hören wollte. Es war selten, das ich aufwachte und seine Stimme als Erstes hörte. Komischerweise fühlte ich mich wohl dabei.

„I-Ich... Ich war gestern wohl betrunken und habe dir Schwierigkeiten gemacht-“ Es schien als wollte er weiter reden, doch sein Gesicht nahm die Farbe einer Tomate an.

„Und?“ harkte ich nach.

„U-Und... nun ja... als ich aufwachte, lag ich praktisch in... in deinen Armen... ES TUT MIR LEID!“ brüllte er wieder und verbeugte sich tiefer. Ihn kurz musternd schlich sich ein leichtes Lächeln auf meine Lippen. Ich trat auf ihn zu, er zuckte erneut zusammen. Erwartete er, das ich ihn schlug? Wie gerne würde ich es ihm ermöglichen, aber... ich hatte keine Lust dazu.

Stattdessen legte ich eine Hand auf seinen Kopf und streichelte ihn. Sichtlich verwirrt sah er zu mir auf. Seine Augen waren wässrig. Wie immer tat es ihm wirklich Leid.

Ich glaubte ihm auch, aber es war einfach meine Art, ihm stets eine Lektion zu erteilen. Da ich aber gut geschlafen hatte – in meiner Schlafposition eigentlich recht ungewöhnlich – schenkte ich ihm einfach nur ein Lächeln. Sein Ausdruck änderte sich. Er war noch überrascht, aber da war etwas anderes. Dies änderte jedoch nichts daran, das er aussah, wie ein kleiner Welpe. Ich ließ meine Finger noch einmal durch sein Haar fahren, ehe ich mich umdrehte.

„Vergessen wir es einfach. Aber jetzt geh dein Zimmer putzen, ich werde in einer Stunde nachsehen! Wenn du bis dahin nicht fertig bist, gibt es eine Strafe!“ brummte ich und nahm meine leere Tasse. Ich hörte nur ein „Jawohl, Sir!“ ehe sich seine Schritte aus meinem Zimmer entfernten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Black_Polaris
2013-11-20T18:42:29+00:00 20.11.2013 19:42
ohhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh
das wird ja immer niedlicher XD
Von:  Kalahari
2013-08-28T20:28:21+00:00 28.08.2013 22:28
Ein toller OS!
Ich finde du hast Rivai und vor allem Eren gut getroffen, ich konnte mir wirklich bildlich vorstellen, wie er gegen die tür rennt und dann die Entschuldigungen am Ende - sehr gelungen.
Rivai ist auch schön genervt, ungedulig - naja und arbeiten bis zum Umfallen passt auch super zu ihm *lach*
Die Idee ist auch gut und passt auch gut in die Story rein!

Von:  ChuuyaNakahara
2013-08-28T14:42:52+00:00 28.08.2013 16:42
Awwwwww xD
Von:  Pibu-san
2013-08-10T21:59:26+00:00 10.08.2013 23:59
süß ^^


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