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Viele Déjà-Vus

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
BGM zum Kapitel: http://www.youtube.com/watch?v=ju_2PqaQ9og Komplett anzeigen

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Unter Schleiern verborgen

Um sie herum ist nichts außer pechschwarzer Finsternis.

Als sie den ersten Atemzug nehmen, steigt ihnen der Geruch von modrigem Holz und Staub in die Nase.
 

„Leute?“, fragt Dando. Sein Kopf schmerzt. Dan hört die Mäntel der Anderen rascheln und ihren unterdrückten Atem. Vor sich registriert er nichts außer einem zarten, grünen Leuchten, welches hektisch hin und her huscht.

„Moment, bitte“, sagt Malik. Ein Knopf wird gedrückt. Sekunden später durchdringt der Lichtkegel des Lämpchens die Dunkelheit, treibt sie regelrecht zurück; sofort wird der Raum von steriler Helligkeit geflutet, ein weißes, kreisrundes Auge an die Wand gegenüber geworfen.

Jemand keucht.

„Altah!“, ruft Viggo entsetzt aus, als plötzlich Arin zu Boden geht und sich unter Krämpfen zu winden beginnt.

Ächzend presst er die Hände gegen den Bauch.

Dando fährt herum, die Augen vor Überraschung weit aufgerissen.

Als Malik die Lampe auf Arin richtet, dreht er den Kopf zur Seite, blinzelt mehrmals.

Röchelnd bringt er einige Worte hervor, die jedoch keiner verstehen kann.

„Was hast du?!“, fragt Dan und geht einen Schritt auf ihn zu.

Viggo kommt ihm zuvor, packt Arin kurzerhand unter den Achseln und will ihn aufrichten, doch er löst sich heraus, bringt mit torkelnden Schritten etwas Abstand zwischen sie.

„Hey!“, ruft Dando mit alarmierter Stimme, als er keine Antwort erhält; seine Kopfschmerzen scheinen plötzlich wie weggeblasen.

Arin hebt eine Hand und will etwas sagen, doch er verstummt abrupt, hustet und wendet sich abermals ab, nur um wieder auf die Knie zu sinken; noch währenddessen erbricht er sich gurgelnd.

„Nina sagte, dass uns übel werden könnte“, meint Malik, der plötzlich neben Dan steht und ihm das Lämpchen in die Hand drückt.

Viggo versucht erneut, Arin aufzurichten, doch der reagiert nicht darauf. Hilfe suchend sieht er zu Malik, der bereits herbeieilt.

Der Kleinste geht in die Hocke, berührt den noch immer würgenden und nach Luft ringenden Arin im Nacken; bläuliches Licht dringt unter seiner Hand hervor.

Dando wendet sich grummelnd ab, sieht sich um. Sie sind noch im selben Zimmer wie zuvor ... und doch auch nicht.

Nina und ihre Gerätschaften sind verschwunden, und die Einrichtung hat sich verändert: Sie wirkt viel älter und abgewetzter, als wäre sie nicht erst vor zwei Monaten Feuchtigkeit und Verfall anheimgefallen, sondern bereits vor mehreren Jahrzehnten. Die Bücherregale sind nicht mehr eingebrochen, nicht verkohlt; dafür scheinen sie aufgequollen und ihre Bretter biegen sich beinahe absurd weit durch. Darauf befinden sich unzählige, vor Feuchtigkeit triefende Pappkartons, dicht gedrängt und schon halb eingesunken. Das Sofa steht da, wo es stehen sollte, wurde nicht gegen die Wand geschleudert; doch es ist unter einer milchigen Plane und zentimeterdickem, grauem Staub verborgen. Als Dando zu seinen Füßen sieht bemerkt er, dass die Staubschicht so dick ist, dass man das Laminat darunter kaum mehr erkennen kann. Ihre Schritte haben tiefe Abdrücke hinterlassen ... und nicht nur ihre: Ein regelrechtes Netz kreuz und quer durch den Raum verlaufender Fußspuren ist deutlich zu erkennen, führt zu wuchtigen Schränken, Kisten und ineinander gestapelten, alten Stühlen. Nichts davon sollte hier sein. Dando stutzt, schleift mit dem Fuß über den Boden und wischt eine breite Furche in die graue, pulverartige Schicht; darunter ist kein Laminat in Marmoroptik sondern uraltes Parkett.

„Wo sind wir?“, fragt Dando - mehr sich selbst als die Anderen.
 

Hinter ihm kommt Arin wieder auf die Beine, gestützt von Viggo, der ihn noch einen Moment lang hält.

„Geht es dir nun besser?“, hakt Malik nach.

Arin nickt dankbar, während er unter seinen Mantel greift und eine kleine Flasche hervorholt. „Klar. Danke, Malky. Bin nur etwas benommen...“ Er spült sich den Mund aus.

„Ey, isch hab' nix gemerkt“, nuschelt Viggo, der stirnrunzelnd die Pfütze zu Arins Füßen beäugt.

Dando kommt zu ihnen. „Und ich hatte ein paar Sekunden lang Kopfschmerzen, aber das ist völlig egal“, sagt er hastig, während er eine ausholende Bewegung macht. Der Schein seiner Lampe gleitet über Mauerwerk und uralte Tapete, die sich in großen Fetzen ablöst. „Wo sind wir?! Das ist nicht das Lesezimmer!“

Arin weitet überrascht die Augen, als er sich der Veränderungen bewusst wird. „Du hast Recht“, sagt er und sieht sich um. „Der Kamin fehlt und ... das ist eine ganz andere Einrichtung.“

Dando fährt herum und folgt Arins Blick, sieht zu den Bücherregalen. Erst jetzt bemerkt er, dass sie nicht einfach nur alt sind: Es sind gänzlich andere Regale.

„Altah, hier mieft's...“, brummt Viggo nur, den all das nicht zu beeindrucken scheint.

„Offenbar hat es funktioniert“, murmelt Malik, nachdem er sich kurz umgesehen hat. „Ninas Maschine hat uns wirklich auf die andere Seite gebracht. Und nicht nur uns: Seht auf den Boden! Ich nehme an, dass das die Spuren des Teams sind.“ Nebenbei nimmt er seine Handschuhe aus den Hosentaschen, um sie wieder anzuziehen. Er geht einige Schritte im Raum umher. „Ich kann hier nichts spüren. In weitem Umkreis nehme ich kein einziges Lebenszeichen wahr.“ Malik stutzt. „Aber trotzdem umgibt uns etwas.“ Er berührt seine Schläfen, um sich besser konzentrieren zu können, gibt es einen Moment später jedoch auf.

„Alles hier wirkt so alt“, meint Arin nachdenklich. „Und die Spuren des Feuers sind verschwunden.“

„Hm, wieso sollten hier auch die Spuren des Feuers zu sehen sein?“, fragt Malik. „Es hat sich immerhin in der anderen Welt ereignet. Nicht hier. Das hier ist nicht mal unsere Einrichtung.“

Viggo tritt zwischen sie. „Ey, wat is dat für 'ne Welt? Da sagst: andere Seite.“ Er breitet die Arme aus. „So anders sieht dat nisch aus un...“

„Willst du mich verarschen?“, ruft Dando dazwischen, sieht ihn beinahe zweifelnd an. „Sieh dich doch mal um!“ Er lenkt den Schein der Lampe auf die Regale, auf den Boden, an die Wand gegenüber der Tür. „Der Kamin ist nicht da!“

Viggo gluckst nur noch, zuckt mit den Schultern.

„Nun ja... Ich weiß wenig über diese Welt; eigentlich nicht mehr als ihr“, sagt Malik. Er sieht die ganze Zeit zu Boden, als wolle er die Fußabdrücke zählen.

Arin saugt hörbar Luft ein. „Schön, dass wir trotzdem hier sind, obwohl wir so gut wie nichts wissen“, faucht er und wirft Dando einen grimmigen Blick zu. „Also, außer, dass dein wahnsinniger Mörderonkel hier rumhängt, Danny.“ Nebenbei schraubt er die leere Flasche zu und überlegt einen Moment, ob er sie wieder einstecken soll. Schließlich stellt er sie auf ein Tischchen mit rissiger Oberfläche; Arin runzelt die Stirn, als ihm klar wird, dass er dieses Tischchen nicht kennt. Die Flasche wackelt einen Moment, fällt um und rollt zu Boden. „Meine Güte... Haben wir auch nur den Hauch einer Ahnung worauf wir uns eingelassen haben?!“

„Beruhige dich“, fordert Malik, während er Arins Geist abzutasten versucht: Es geht, er kann seine Angst und Unsicherheit fühlen. Doch etwas behindert ihn dabei, als läge zwischen ihm und Arin eine unsichtbare Wand: Er nimmt nur ein leises Echo wahr. „Ich verstehe deine gespielte Wut nicht“, sagt er schnell, als ihm klar wird, dass er Arin anstarrt. „Versuchst du, deine Angst zu überspielen?“

Arin weitet die Augen. Schließlich schnaubt er nur noch und winkt demonstrativ ab. „Könnte es daran liegen, dass ich keine Lust auf all das habe, Malky? Ich dachte, Torquemada und Meon kämen mit uns! Nun sind wir nur zu viert hier!“

„Na und?!“, fährt Dando ihn an. „Wir können kämpfen! Na gut, du nicht so wirklich, aber...“ Den Rest lässt offen, kann ein gehässiges Grinsen jedoch nicht unterdrücken.

Arin verengt die Augen zu Schlitzen. Seine Wangen röten sich.

Er möchte antworten, doch Malik klatscht lautstark in die Hände. „Genug jetzt!“, ruft er in mahnendem Tonfall und sieht erst Arin, dann Dando mit zusammengekniffenen Lippen an. „Ich habe keine Lust darauf, euch wieder streiten zu hören. Reißt euch zusammen! Wir sind nun hier und können eh nicht zurück. Und gerade jetzt haben wir überhaupt keine Zeit für so was. Lasst uns gehen!“

„Hey, wer hat dich denn zum Anführer ernannt...?“, grummelt Dando, reckt das Kinn vor. Nebenbei klemmt er das Lämpchen hinter sein rechtes Ohr; die Halterung sitzt fest, passt sich flexibel an.

„Anführer? Oh bitte“, sagt Malik mit schnippischer Stimme. „Vergiss nicht, weswegen wir überhaupt hier sind. Es war bereits ein Glück, dass wir überhaupt auf Nina trafen und sie uns helfen wollte. Wir sollten unsere Zeit jetzt nicht mit Banalitäten oder euren kindischen Stänkereien verschwenden!“

Dan rollt mit den Augen und schluckt den Kommentar, der ihm auf der Zunge liegt, herunter.

„Ja, Nina...“, kommt es von Arin, der sich unterdessen auf das Sofa fallen lässt; es ächzt hörbar unter seinem Gewicht. Staub wirbelt auf, so viel, dass Arin noch im selben Moment bereut, sich überhaupt gesetzt zu haben. „Auch so was. Woher wusste sie Bescheid? Wir waren keine Stunde unterwegs!“ Er fährt durch seinen bunten Haarschopf, der ihm schweißnass auf der Stirn klebt.

Die Anderen schweigen betreten. „Und das Team, das sie angeblich rübergeschickt hat? Wieso spürst du niemanden, Malky? Sind sie tot?“

„Ich weiß nicht...“, murmelt der Junge ratlos. „Eben musste ich zur Kenntnis nehmen, dass meine mentalen Fähigkeiten nicht so funktionieren wie sonst. Es ist, als würde etwas meine Kräfte behindern – oder blockieren.“

Die Anderen sehen ihn verblüfft an. „Aber selbst wenn: Ich glaube nicht, dass dieses Team während der drei Tage im Anwesen geblieben ist. Sicher sind sie raus und in die Stadt gegangen. Deswegen spüre ich sie nicht.“

„Na toll“, seufzt Dando daraufhin. Er neigt den Kopf, um die Tür zu beleuchten.

Bisher stand keiner von ihnen vor ihr, aber die Fußabdrücke führen deutlich erkennbar unter der Tür hindurch. „Raus ist ein gutes Stichwort.“

„Ja“, stimmt Malik zu. Der Junge ist bereits an der Tür und greift nach dem dunkel angelaufenen Messingknauf. Als er ihn zu drehen versucht, rührt er sich um keinen Millimeter. Sogleich versucht Malik es erneut, stemmt sich zuletzt mit ganzer Kraft dagegen.

Arin erhebt sich schwungvoll und klopft den Staub von seinem Mantel. „Sag nicht, dass wir hier eingeschlossen sind!“, japst er beunruhigt, sieht zwischen dem sich abmühenden Malik und Viggo hin und her. „Versuch' du es, Vuggy!“

Viggo zuckt daraufhin nur mit den Schultern und tritt vor.

Malik geht zur Seite, reibt seine Hand.

Selbst der kräftige Viggo muss sich sichtlich anstrengen und trotzdem bewegt sich der Knauf nicht, knackt nur verdächtig. Schließlich packt Viggo ihn so fest, dass seine Fingerknöchel weiß hervortreten; einen berstenden Knall später hält er den abgebrochenen Knauf in der Hand. „Kaputt“, nuschelt er, grinst verlegen und lässt ihn achtlos fallen. „Macht ma Platz!“ Viggo spannt sich und die Anderen weichen etwas zurück. Als er mit der Schulter voran gegen die Tür rammt, zurücksetzt und es mit mehr Schwung erneut versucht, reißt er sie kurzerhand samt Schloss und Angeln aus dem Rahmen.

Sie fällt in den Flur, begleitet von reißenden und raschelnden Geräuschen, wirbelt beim Aufprall dichte Staubwolken auf.

Ein kühler Luftzug weht herein und mit ihm tänzeln unzählige weiße Flöckchen durch die Luft. Dahinter liegt nichts als Schwärze.

„Altah“, nuschelt Viggo, ehe er einen Schritt zurücktritt, stirnrunzelnd in den Flur schaut. „Da war irgendwat vor de Tür gespannt.“

Dando steht die Anspannung ins Gesicht geschrieben, während er nach draußen leuchtet: Die Tür liegt auf einer milchig weißen Plane.

„Aber das kann nicht sein“, wispert Arin, so leise, dass die Anderen ihn kaum hören können. Er räuspert sich. „Wenn das Team hier raus ist, wieso haben sie dann die Tür verschlossen und abgedeckt?“

„Keine Ahnung...“, beginnt Dando und atmet hörbar ein. „Mir ist das hier nicht geheuer.“
 

„Ich glaube nicht, dass uns Gefahr droht“, sagt Malik, der deutlich entspannter bleibt. Festen Schrittes geht er nach draußen und steigt über die umgefallene Tür.

Das Holz quietscht unter seinen Füßen, und sein erster Tritt auf die Plane raschelt hörbar. Malik stutzt und sieht zu Boden.

Dando eilt ihm nach, überholt ihn sogleich und hält ihn an der Schulter zurück. Nervös sieht er erst kurz in den Gang und dann zu den Anderen. „Das hier...“, beginnt er, verstummt jedoch abrupt.

Wo in regelmäßigen Abständen Buntglaslampen hängen sollten, befinden sich nur Drähte, die wüst in alle Richtungen abstehen. Bleiche, spärlich verputzte Wände zeichnen sich im grellen Lampenlicht ab und die brusthohen Holzsockel sind mit vergilbter Folie verhangen; selbst die anderen Türen liegen dahinter verborgen, sind durch das verstaubte Plastik hindurch kaum zu erkennen.

„Scheiße, es ist, als sei das Anwesen nie renoviert worden...“, denkt Dando laut und sieht in den Flur, soweit das Licht ihn erhellt.

Der rote Teppich ist nicht mehr da und der Weg vor ihnen besteht nur aus ausgetretenen Holzbohlen, die über hundert Jahre als sein müssen, bedeckt von fast ebenso altem Staub; deutlich zeichnen sich Fußspuren darin ab, die in die Ferne führen.

„Oh Mann“, kommt es von Viggo, der ebenfalls heraustritt. „Soll'n wa uns umschau'n? Es is nisch dat Haus, wo wia kennen.“

„Leute, ich wäre dafür, dass wir einfach nur verschwinden“, wispert Arin. Er versucht vergeblich, sein nervöses Zittern zu unterdrücken, blickt mit beinahe panisch geweiteten Augen in den so anderen Flur.

„Ich stimme dir zu“, meint Malik sogleich, nach wie vor erstaunlich gelassen. „Da sich hier nirgendwo Spuren des Feuers abzeichnen, denke ich, dass es auch in der Stadt nirgendwo Spuren der Explosion geben wird. Wir könnten uns erneut zur Kirche begeben. Wenn wir MSTsaw und den Deus Ex Machina finden wollen, dann am ehesten wohl dort.“ Malik zupft an Viggos Mantel.

Der Große runzelt für einen Moment die Stirn, versteht dann jedoch und geht etwas in die Hocke, sodass Malik leichter auf seinen Rücken steigen kann.

Dando atmet schwer aus. „MSTsaw...“, murmelt er leise, während er der Reihe nach zu seinen Gefährten sieht. „MSTsaw ist mir scheißegal. Ich will Eli und die Anderen finden.“

„Ja, und Wojtek“, sagt Arin.

Malik nickt. „Folgt am besten den Spuren! Ich warne euch, wenn ich eine ungewöhnliche Veränderung bemerke.“

„Ungewöhnlicher als das?“, fragt Dando und deutet ziellos in den Flur. „Die Bude ist abbruchreif!“

„Ich habe Augen, Dan“, entgegnet Malik giftig. „Nein, ich verstehe es ebenfalls nicht. Aber eigentlich ist das doch jetzt auch egal!“
 

Sie hasten los.

Dando führt die Gruppe an, versucht dabei, so gut es geht in den Flur zu leuchten und die Fußspuren nicht aus den Augen zu verlieren. Die Bohlen quietschen unter ihren hastigen Schritten, biegen sich an manchen Stellen fast beängstigend weit durch. Sämtliche Türen wurden mit weißen Planen verhangen; verstaubt, als seien sie seit Jahrzehnten nicht einmal bewegt worden. Vor ihnen zeichnet sich der Torbogen in die Eingangshalle ab.

Dando stutzt. Irgendetwas stimmt nicht, und es liegt nicht am baufälligen Zustand des Gangs.

Schwer atmend erreichen sie das Vestibül des Anwesens und kommen nach zwei, drei Schritten zum Stehen. In der Halle fällt trübes Licht durch die deckenhohen Fenster und endlich sind sie nicht mehr nur auf die Lampe angewiesen. Noch deutlicher zeigt sich hier, in welchem desolaten Zustand sich das Anwesen befindet: Ein Kronleuchter, wesentlich älter und schmuckloser als der, den sie kennen, liegt gestaucht und verbogen unten in der Halle, inmitten zerborstener Fliesen und einiger Holzbalken. Die Treppe in den ersten Stock des Westflügels ist sogar eingebrochen.

Dando stöhnt auf, als ihm klar wird, was genau ihm bereits auf dem Weg durch den Flur so falsch vorkam: Die Richtungen stimmen nicht.

„Wir waren gar nicht im Westflügel“, sagt er, während er über das Geländer nach unten sieht.

Die zweiflügelige Eingangstür ist auf der linken Seite, obwohl sie eigentlich rechts sein sollte.

„Hm“, macht Malik und stupst Viggo an, sodass er noch ein, zwei Schritte geht. „Das erklärt vielleicht die andere Einrichtung des Zimmers.“

Unten führt eine kurze Treppe zu einem Podest, von dem aus zwei Läufe in den ersten Stock führen: Auf dieser Seite ist der Treppenlauf intakt, auf der anderen Seite jedoch eingebrochen.

„Scheiße“, murmelt Dan und leuchtet langsam die Galerie entlang. Stellenweise ist die Brüstung zerborsten. Putzbrocken und Holzstücke unterschiedlichster Größe liegen wild verstreut.

Arin deutet auf das Fenster zu ihrer Linken. „Seht!“, ruft er und huscht die paar Schritte vor, um hinaus zu schauen. Zumindest versucht er es, doch der Nebel draußen ist so dicht, regelrecht massiv, dass Arin nicht einmal bis in den Hof hinunter sehen kann.

Das Gebäude scheint nahezu von einer zweiten Wand umgeben zu sein.

Dando tritt neben ihn und deckt dabei mit einer Hand die Lampe ab, sodass sie sich nicht im Fenster spiegelt. „Draußen könnte man keine drei Schritte weit sehen“, vermutet er und späht angestrengt in das trübe Grau. „Ich bin ja aus London einiges gewöhnt, aber das hier...“

Arin lacht gezwungen, doch es klingt nicht besonders überzeugend.

Stechende Kälte dringt durch das Glas herein; es beschlägt unter ihrem Atem. „Leute“, beginnt Arin, während er sich abwendet und kurz zu Viggo und Malik sieht, „in der Suppe finden wir uns in der Stadt kaum zurecht. Kannst du besser sehen, Malky?“

„Nein“, wehrt der Kleine ab und klammert sich fester an Viggo.

„Hätte ja sein können“, murmelt Arin und sieht erneut nach draußen. Ihm fällt auf, dass der Nebel ungewöhnlich hell ist, fast weiß, doch trotzdem ist es ihm unmöglich, auf die Tageszeit zu schließen.

Viggo tritt langsam auf den Füßen hin und her. Er dreht sich etwas, um die Halle besser überblicken zu können und deutet zum zweiflügeligen Eingangsportal. „Altah, isch will langsam raus. Es is beengend“, brummt er und legt den Kopf leicht in den Nacken.

Wo einst der Kronleuchter hing, ist die gewölbte Kuppel fast zur Hälfte eingebrochen. Ein dicker, zackenförmig abgerissener Balken neigt sich bedrohlich weit herab.

„Ja, lasst uns verschwinden“, sagt Dando und gibt die Lampe frei, um erneut auf den Boden der Galerie zu leuchten.

Doch Malik fährt auf: „Moment!“, ruft er und deutet aufgeregt erst auf Dan, dann auf die gegenüberliegende Seite der Galerie. „Ich möchte ins echte Lesezimmer. Bringt mich dort hin.“

Dando hebt skeptisch eine Augenbraue. „Wieso? Du sagst, du spürst hier niemanden. Die Anderen sind nicht dort.“

„Darauf ist kein Verlass“, meint Malik und sieht ihn eindringlich an. „Außerdem muss ich in diesen Raum. Ich muss wissen, was daraus geworden ist.“

Skeptisch kommen sie seiner Aufforderung nach, umrunden die Galerie mit langsamen Schritten. Das alte Holz knarrt immer wieder unter ihren Füßen.

„Was sollte denn aus dem Raum geworden sein?“, fragt Arin nach einiger Zeit, kurz bevor sie die Treppe erreichen.

„Ich weiß es nicht.“ Malik richtet sich etwas auf, lässt den Torbogen auf der anderen Seite nicht aus den Augen. Dann sieht er zur eingestürzten Treppe in den Westflügel. „Deswegen will ich ihn mir ansehen. Wie ihr ja unschwer erkennen könnt, befinden wir uns in einer alternativen Version des Herrenhauses. Alles ist alt und verlassen, baufällig. Ob es wohl...“, erneut stockt der Junge und denkt sichtlich angestrengt nach, „früher so war? Bevor Richtward hier her kam und das Anwesen renovieren ließ?“ Sofort kann Malik die Verwunderung der Anderen spüren: Er hätte es besser nicht sagen sollen.

Dando hält im Schritt inne, fährt herum. „Wie kommst du darauf?“, fragt er und sieht Malik fordernd an.

Arin tut es ihm gleich, huscht um Viggo herum und vertritt dem Großen kurzerhand den Weg; der legt nur die Stirn in Falten und neigt den Kopf, um besser über seine Schulter und zu Malik sehen zu können.

„Weißt du mehr, als du zugibst, Malky?“, will Arin wissen.

Malik schüttelt bedächtig den Kopf. „Nein. Ich habe nur eine Vermutung, die ich überprüfen will. Zudem ist auch Ninas Team dort hin gegangen. Seht!“ Malik deutet hinunter zum Podest und Dando neigt geflissentlich den Kopf, um den Schein der Lampe dorthin zu lenken.

Die Fußspuren setzen sich auch auf der anderen Seite der eingestürzten Treppe fort, deutlich zu erkennen im zentimeterhohen Staub.

Nach kurzem Zögern treten sie hinunter, wobei die Treppe unter ihren Füßen bedrohlich bei jedem Schritt knarrt. Einige Stufen biegen sich durch, als würden auch sie kurz davor stehen einzubrechen.

„Was für ein Chaos“, murmelt Arin verhalten, während er ehrfürchtig zum Berg zersplitterten Holzes vor ihnen sieht.

Die Kluft auf die andere Seite misst beinahe zwei Meter, ist viel zu groß, um hinüber zu springen. „Wie sind die Leute da raufgekommen?“, fragt er und sieht zu den Anderen. „Ich könnte nicht so weit springen.“

„Isch scho“, freut sich Viggo und grinst breit, doch Dando schüttelt den Kopf.

„Egal. Kommt her, ich bringe uns einfach rüber.“ Er berührt Arin und Viggo an den Schultern und konzentriert sich.
 

Nichts geschieht.

Sekundenlang stehen sie auf dem Podest, warten darauf, dass Dando sie in einer Rauchwolke verschwinden lässt.

Danny?“, fragt Arin schließlich, sieht ihn mit wachsender Verwunderung an.

„Ich...“, beginnt Dan, verstummt jedoch und kneift die Augen zusammen. Er packt ihre Schultern fester, krallt sich zuletzt so fest in ihre Mäntel, dass das Kunstleder hörbar raschelt.

Arin ächzt überrascht unter der festen Berührung.

Nichts geschieht.

„Es funktioniert nicht!“, ruft Dando. Hilflos sieht er zu den Anderen. „Meine Fähigkeit funktioniert nicht!“ Er gibt ihre Schultern frei und schnippst sofort mit beiden Händen.

Nichts geschieht.

„Häh?!“, macht Dan lautstark und probiert es erneut, schnippst drei, vier mal hintereinander so fest er kann.

Die Laute verhallen im Vestibül.

Nichts geschieht.

„Altah“, brummt Viggo und neigt neugierig den Kopf. „Sind dein' Kräfte auch blockiert?“

„Keine Ahnung!“, ruft Dando aus, sichtlich alarmiert. Er bleckt die Zähne, atmet schwer, schnippst erneut.

Nichts geschieht.

„Das darf doch nicht wahr sein! Ich kann nicht mal meine Waffen rufen!“

Malik steigt von Viggo, kommt mit unbeholfenen Schritten auf dem Boden auf und hält sich kurz an Viggos Mantel fest, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. „Das dachte ich mir bereits“, sagt er und geht in die Hocke, berührt den Boden. Malik konzentriert sich einen Moment lang. Der Staub beginnt zu wehen, als ginge von Maliks Hand ein Luftzug aus.

Ansonsten geschieht nichts.

Malik stöhnt resignierend. „Meine Kräfte sind auch eingeschränkt“, sagt er und erhebt sich wieder. Er kann fühlen, wie erregt Dando ist, wie seine Nervosität von Sekunde zu Sekunde steigt. Auch Arin wird immer ängstlicher. Nur Viggo nimmt all das erstaunlich ruhig zur Kenntnis, fühlt sich lediglich aufgrund der Umgebung unwohl. Malik überlegt einen Moment lang. „In diesem Fall müssen wir uns trennen“, sagt er dann entschlossen und sieht zu Viggo empor. „Du solltest hinüber springen und Arin helfen. Geht zu zweit zum alten Lesezimmer und seht euch dort um. Dan und ich werden...“

„Spinnst du?!“, begehrt Arin sogleich auf und schneidet ihm das Wort ab. „Wir sollen uns trennen?!“ Er breitet die Arme aus und deutet ziellos in die Halle, dann auf das hohe Fenster neben ihnen, hinter dem der eigentümliche Nebel wallt. „Hier passt hinten und vorne nichts zusammen und du willst, dass wir uns aufteilen?!“ Arin steht kurz davor, die Fassung zu verlieren.

„Ich glaube nicht, dass uns hier Gefahr droht“, wiederholt Malik nur monoton. „Außer uns ist hier niemand.“

„Wir gehen alle vier!“, ruft Arin und ignoriert seinen Einwand geflissentlich. „Torquemada rät, sich nur dann zu trennen, wenn es unbedingt nötig ist!“

„Ist es auch“, zischt Malik sogleich mit hörbar genervter Stimme. „Außerdem rät Torquemada, in fremder Umgebung zunächst Informationen zu sammeln. Aber ich komme nicht hinüber und will hier nicht alleine stehen bleiben. Du und Viggo könnt es schaffen.“ Malik stutzt, fährt er herum und stiert in Viggos Gesicht empor. „Nein, du wirst mich nicht rüber werfen!“

Der Blonde grinst verlegen.

Arin zögert, sieht hektisch zwischen den Anderen hin und her. „Aber ... aber woher willst du denn wissen, dass uns keine Gefahr droht, wenn deine Kräfte nicht richtig funktionieren?“

Malik beißt sich auf die Unterlippe und sieht ihn an, überlegt, wie er ihn überzeugen könnte. Schließlich winkt er ab: Arin hat zu viel Angst.

„Altah, komm“, meint dann Viggo und klopft ihm aufmunternd auf die Schulter. „Isch spring' nach drüb'n un helf' dir dann.“

„Ich ... nein!“, ruft Arin und deutet in die Kluft vor ihnen: Sie ist beinahe so tief wie breit und führt bis ins Erdgeschoss hinunter. Spitze Bretter und Holzpfeiler ragen wie Stacheln empor. „Ich komme nicht so weit! Wenn ich runter falle, spießt's mich auf!“

Dando stöhnt plakativ, stampft auf den Boden. „Meine Fresse, du nervtötende, feige Schwuchtel!“, grollt er voller Wut und sieht Arin mit gebleckten Zähnen an. Er deutet auf die andere Seite der Galerie. „Los, Viggo!“

Viggo nickt, tritt zwei, drei Schritte zurück und steht wieder am Fuße der anderen Treppe. Er holt tief Luft und spurtet los, stößt sich ab und springt mit einem gewaltigen Satz über den Spalt. Ächzend packt er die Stufe weiter oben, die unter seinem Gewicht bedrohlich laut knarrt. Eine Sekunde später hat Viggo sich bereits emporgezogen und grinst nur stolz.

„Hm“, macht Dan und sieht zur Wand: Die Bruchstücke einiger Stufen stecken noch in der Einfassung, der größte Teil des Geländers ist nicht heraus gebrochen und wirkt solide genug, um sein Gewicht für einen Moment zu tragen. Dando presst sich gegen die Wand, macht einen großen Schritt und kommt mit dem Fuß auf einem der Holzstücke auf, während er das Geländer packt. Staub rieselt herunter und es knackt hörbar. Langsam einatmend sieht er zu Viggo; der nickt und streckt einen Arm aus. Dans Herz klopft so schnell, dass er hinter seinen Ohren das Blut rauschen hört. Er saugt die Lungen voll Luft, stößt sich ab und schwingt so kraftvoll er kann über den Spalt.

Viggo setzt vor und packt seine Hand, zieht ihn sofort herüber.

Keuchend und mit vor Aufregung geweiteten Augen kommt Dan neben ihm zum Stehen, nickt dankbar.

„Gut!“, kommentiert Malik. „Beeilt euch!“
 

„Tut mir leid“, murmelt Arin verlegen, als die Anderen den Torbogen durchquert haben und im Westflügel verschwunden sind. Der Widerschein ihrer Lampe wird immer undeutlicher, ist bald ganz verschwunden. „Ich kann das nicht.“ Arin knetet nervös mit den Händen.

„Das denkst du“, sagt Malik und sieht sich nebenbei um. „Dir wäre es leichter gefallen als Dan. Er hat Recht: Du bist manchmal wirklich feige.“

Arin grinst sardonisch und sieht erneut aus dem Fenster neben ihnen. Wie hell doch dieser Nebel ist... Selbst ohne Lampe fällt genug fahles, geisterhaftes Licht in die Halle, um sich problemlos orientieren zu können.

Sie treten ins Erdgeschoss hinab und sehen zum heruntergefallenen Kronleuchter. Schutt und Fliesen knirschen unter ihren Sohlen, als sie das metallene Skelett in ehrfürchtigem Abstand umrunden.

„Wo willst du hin?“, fragt Arin.

Der Kleinere der beiden neigt den Kopf in Richtung der Tür. „Ich will in den Hof sehen. Hoffentlich ist sie nicht verschlossen.“

Als sie vor dem Eingangsportal stehen, sieht Arin nervös nach links und rechts: In beiden Richtungen führen Gänge in die unteren Geschosse der Flügel, nur ausgeleuchtet durch den hellen Schein, der durch die Außenfenster hereinfällt: Das Anwesen ist gewaltig, viel zu groß, um es schnell zu durchsuchen.

„Hab' nie verstanden, wieso Dans Onkel in so ein großes Gebäude gezogen ist“, meint Arin nachdenklich. „Was wollte Richtward denn hier? Er war doch allein!“

„Ich weiß es nicht“, sagt Malik und greift zum massiven, gusseisernen Türknauf. Sofort dringt die Kälte durch seine Handschuhe. „Aber du weißt, was er hier getan hat, nachdem er zu MSTsaw wurde. Womöglich war es für seine Machenschaften sehr praktisch, so viele Zimmer zur Verfügung zu haben.

„Ja, okay, aber allein...“ Arin verstummt, als Malik die Klinke langsam herunterdrückt.

Das uralte Schloss knackt und quietscht hörbar, doch es funktioniert: Knarrend schwingt der Torflügel ein Stück nach draußen.

Sofort wallen dichte, weiße Nebelschwaden herein, sickern regelrecht durch den entstandenen Spalt.

Malik ächzt. „Hilf mir mal“, sagt er und sieht zu Arin, der sofort näher kommt.

Gemeinsam drücken sie den Torflügel nach draußen: Er bewegt sich kaum, als seien die Angeln durchgerostet.

Arin weitet die Augen, sieht hilflos und überfordert hinaus.

Auch Malik ist sichtlich überrascht. „Zugegeben, damit hätte ich nicht gerechnet“, sagt er und wirft Arin einen unschlüssigen Blick zu.

Hinter der Tür ist nichts außer einem endlos erscheinenden Meer aus Nebel und trüber Helligkeit ... und einem Abgrund, der in die Tiefe führt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  TeZ
2013-10-06T22:11:54+00:00 07.10.2013 00:11
... okay, da bin ich wieder und uhm... ich weiß nicht so genau wo ich anfangen soll. Dando und Arin. Generell das alternative Herrenhaus. Die Tatsache, dass sie darin anscheinend eingesperrt sind. Mit stark eingeschränkten Fähigkeiten. Und das sind nur die Schlagworte dazu, was ich an dem Kapitel gut fand.
Um jetzt Mal oben anzufangen... der Kapiteltitel. Ich mag ihn. Ich beziehe ihn einfach erst Mal auf den Nebel, der das Haus umgibt, überlege aber noch, ob da vielleicht noch mehr dahinter steckt.
Dann, erste Szene... Arin. Oh, ich hatte so Mitleid mit dem armen Arin. Ich fand es ja gut, dass hier raus kam, dass Dando doch anscheinend viel an Arin liegt, weil er direkt... ach, ich weiß gar nicht wie ich es sagen soll, er war einfach direkt bei Arin, irgendwie.
Was mich noch etwas stutzig macht ist, dass Arin sich ja anscheinend partout nicht aufrichten lassen wollte. War das jetzt nur eine Reaktion auf die Schmerzen, was ja verständlich wäre, die meisten Leute nehmen eine zusammengekrümmte Haltung an, wenn sie Schmerzen haben, aber dass er sofort Abstand zwischen sich und Viggo gebracht hat ist für die Erklärung fast etwas zu viel... hmmm...
Oh, das Dandos Kopfschmerzen sofort wieder weg waren, ist auch interessant o.o
An der Stelle, als Malik Arin geheilt hat, dachte ich ja noch, dass vielleicht Malik/Arin wieder meine Lieblingsbeziehung in dem Kapitel sein könnte... ich lag falsch, denn später haben dann Arin und Dando angefangen zu interagieren *-*
Ich finde es irgendwie interessant, dass sowohl Viggo, als auch Malik nicht über Beschwerden geklagt haben... hmm...
Um wieder darauf zurück zu kommen, dass ich es mag, wenn Dando die Kontrolle verliert, ich war sehr begeistert davon, wie er darauf reagiert hat, dass Viggo nicht beeindruckt war... ich glaub "Der Kamin ist nicht da!" war das i-Tüpfelchen, dass ich gemerkt habe, dass es Dando wirklich mitgenommen hat.
"Keine Lust" oh Arin, das ist echt niedlich o.o
Okay und dann ist Dando verbal auf Arin losgegangen (ich glaube ich versteh im Übrigen inzwischen auch Maliks Satz aus dem Prolog, aha) und... ich weiß gar nicht was ich dazu sagen soll, auf der einen Seite will ich sagen, dass Arin eigentlich gar nicht so nutzlos ist wie alle sagen (und wie er vor allem denkt, nehme ich an) aber auf der anderen Seite sehe ich auch, wie Dando darauf kommt, ihm sowas zu sagen und noch dazu ist Arin ohne Kräfte glaub ich noch aufgeschmissener als alle anderen und... ach ich fühle einfach mit Arin in dem Moment Q.Q
In der Anführer Frage, die eigentlich keine ist, bin ich auf Maliks Seite... und außerdem, wie gesagt, hab ich ja eh immer das Gefühl, dass im Hintergrund meistens sowieso Malik die Fäden in der Hand hat~
Das Viggo den Türknauf abgebrochen hat, fand ich zu gleichen Teilen lustig wie auch beängstigend o.o
Oh, zu der Plane die vor die Tür gespannt war... ich denke wir können uns sicher sein, dass das Team nicht zur Tür raus gegangen ist und sie danach mit einer Plane versperrt hat. Ich meine, es ist ein Massive Dynamic Team, soweit ich das verstanden habe, ich nehme viel eher an, dass sie einfach durch die geschlossene Tür gegangen sind... war da nicht sogar ganz am Anfang von Fringe Mal ein Vorfall, bei dem Leute durch feste Materie gewandert sind? Uhh, ich kann mich nicht mehr erinnern, es ist so lange her >.<
Hmm, ich wollte gerade sagen, ich versteh gar nicht, warum Arin unbedingt verschwinden will, weil außerhalb des Hauses ist es wahrscheinlich auch nicht unbedingt unheimlicher als innerhalb, wenn ich mich in einer mir vollkommen unbekannten Parallelwelt befinde, ist glaub ich alles gleich gruselig, aber auf der anderen Seite, kam mir gerade... das Haus ist schon ziemlich furchteinflößend, vor allem, wenn es so vertraut, aber doch ganz anders ist, daher kann ich irgendwo doch nachvollziehen, dass er unbedingt raus möchte.
Oh, ich glaube, dass Dan deutlich sagt, dass er Eli und die anderen über seinen Onkel stellt sagt einiges über ihn aus, oder?
Ohhh, die Enthüllung, dass sie gar nicht im Westflügel waren, traf mich unerwartet, macht rückblickend aber sehr Sinn... das Fehlen des Kamins hat mich nämlich doch gewundert, denn selbst wenn das das Haus vor der Renovierung war, dann hätte ich damit gerechnet, einen Kamin vorzufinden... ich glaube es ist eher ungewöhnlich, in ein altes Herrenhaus nachträglich beim Renovieren einen Kamin einzubauen, vor allem weil dazu ja ein Kaminschacht auch vorhanden sein müsste... ich schweife ab, jedenfalls, nicht-der-Westflügel macht Sinn o.o
Bei "ich möchte ins echte Lesezimmer" bin ich voll auf Maliks Seite. Ich weiß zwar nicht genau warum, aber mein erster Gedanke war auch, dass sie, wenn sie schon bis jetzt nicht im Westflügel waren, da unbedingt hingehen sollten.
Dann kam Dandos Versuch, seine Kräfte einzusetzen und seine Reaktion darauf, dass es ihm einfach nicht gelingen wollte und... ich seh Dando einfach gern emotional und panisch *-*
Ich sehe ja ein, dass Arin sich ungerne trennen will, die Leute in Horrorfilmen beschließen auch immer, es wäre super sich jetzt aufzuteilen, damit man sie einzeln abmurksen kann, aber was will man an der Stelle anderes machen, als sich zu trennen?
Oh, Mal raus aus der Szene... Arin und die Treppe... ich meine mich zu erinnern... nein anders, ich bin mir fast sicher mich zu erinnern, dass es in Arins Vergangenheit schon Mal einen Zwischenfall mit einer Treppe gab und obwohl ich natürlich auch vom gesunden Menschenverstand her verstehe, warum er da nicht rüberhüpfen will, komme ich nicht davon ab mich zu fragen, ob er da vielleicht eine besondere Sensibilität für Treppen entwickelt hat... oder interpretier ich zu weit?
Außerdem finde ich es... nun, aus menschlicher Sicht finde ich es furchtbar, dass die Anspannung Dando dazu bringt, so auf Arin loszugehen (vielleicht mag ich deswegen die Szene am Anfang so sehr, wo er doch besorgt um Arin scheint) und er tut es ja ohne Rücksicht auf Verluste, auf der anderen Seite bin ich aus Lese-und-Interpretier-Sicht ganz unheimlich begeistert. Macht das überhaupt Sinn? @.@
Oh und die Szene wie Dan über den Spalt springt hatte mich wirklich außer mir vor Anspannung.
Und dann die Szene zwischen Arin und Malik und Arin öffnet sich ja quasi und sagt deutlich, dass er weiß, was die anderen von ihm halten und überhaupt und Malik, der darauf ehrlich und deutlich reagiert und Arin, der das dann einfach annimmt... vielleicht spekulier und interpretier ich da zu viel hinein, aber generell bricht mir die Art, wie die Jungs miteinander umgehen, das Herz.
Offensichtlich ist heute der Tag, wo ich mich total in irgendwelchen Charakteren verlieren kann, statt auf die Handlung zu achten^^°
Oho, und ein Abgrund vor der Tür! Wie gesagt, ich bin ja begeistert davon, dass sie jetzt in dem Haus eingesperrt sind und quasi nur die, trotz der Größe des Hauses, dennoch kleine Fläche zur Verfügung haben und... und ich bin sehr gespannt!
Ja und... das wärs dann *-* Zum Glück ist überm Schreiben meine Konzentration doch noch zurückgekehrt und nachdem ich erst Mal angefangen hatte, ist mir das alles sehr leicht von der Hand gegangen und klingt hoffentlich auch nicht gar so wirr, wie ich erwartet hatte... ich bin höchst erfreut *-*
Okay, aber das ist jetzt doch wirklich wieder genug. Ich freue mich aufs nächste Mal~
Ganz liebe Grüße
TeZ^^
Von:  Dixie96
2013-08-18T18:16:44+00:00 18.08.2013 20:16
Gleich zu Anfang, bevor ich es wieder vergesse:
> Malik stutzt, fährt er herum und stiert in Viggos Gesicht empor.

Das 'er' müsste da weg.

Arin tut mir ja schon irgendwie Leid. Armes Kerlchen. Zu Erst stürzen sich die schlimmsten Nebenwirkungen der Reise auf ihn und dann macht ihm die Sache auch noch 'ne Heidenangst. (Ich weiß, dass es absolut nicht sein Ding ist, aber Dando hatte ruhig ein wenig... netter zu ihm sein können)
Viggo hingegen scheint im Moment der mehr oder minder ruhige Pol der Gruppe zu sein, so lässig wie er das Ganze hin nimmt.
Ist übrigens sehr schön gemacht, dass die Kräfte nicht mehr so wirklich funktionieren wollen. Bringt noch zusätzlich Spannung rein. Mal sehen, was die Jungs in dem Anwesen so erleben.
:3 Ich freue mich auf jeden Fall schon auf das nächste Kapitel.
Von:  L-mo
2013-08-14T14:35:15+00:00 14.08.2013 16:35
So war das also.
Arin nimmt das ganze ja leider ganz schön mit, hatte ja schon bei der Übelkeit angefangen >.<
Aber... ich bin sehr interessiert wie es weiter geht!
Das ihre Kräfte eingeschränkt ist sehr mysteriös *dum dum dum* o.ô
Die Stelle mit der Kluft die dann Viggo und Dan übersprungen sind fand ich sehr gut °-°
Und wie beim letzten Kapitel bin ich immernoch total von Malik begeistert!

Liebe Grüße
L-mo
Von:  Imori
2013-08-11T14:10:36+00:00 11.08.2013 16:10
Mein armer armer Arin ;_;
Richter, ich muss schon sagen; fabülös u_u
Wie immer alles sehr bildlich beschrieben. Lesen ist das hier nicht wirklich. Eher, eine Serie gucken...oder so :D
Machste weiter...ich brauch Lesestoff :D
Von:  Flordelis
2013-08-09T12:21:36+00:00 09.08.2013 14:21
Ich bin so froh, dass du es hochgeladen hast und hoffe, dass du am Ball bleiben wirst.
Wie Hotepneith schon schreibt sind deine Beschreibungen einfach wahnsinnig toll und man kan sich richtig in die Geschichte einfühlen und stellenweise sogar eine Gänsehaut bekommen.
Und die Charaktersteckbriefe sind einmalig, wirklich klasse gemacht.
Ich bin schon wahnsinnig gespannt, wie es weitergehen wird und was noch so alles passiert, während die Jungs durch Silent Hill wandern.
Von:  Hotepneith
2013-08-08T19:57:38+00:00 08.08.2013 21:57
Ich muss sagen, ich habe noch nie ein In-tie gelesen.
Aber, wenn du mich so als doch relativ erfahrene Autorin von Action/ Abenteuer fragst: das hast du super hinbekommen.
Jeden Menge Adjektive und Beschreibungen, so dass man sich als Leser einfühlen kann, ja, das so mehr oder weniger vor sich sieht, Emotionen jeder einzelnen Person - du hast wirklich keinen vergessen.
Dabei auch den roten Faden der ursprünlgichen Geschichte beibehalten
Kurz ( auch, wenns klischeehasft ist) weiter so....


bye

hotep


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