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Verhasstes, geliebtes Erbe

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Bitte nicht allzu streng mit mir sein. Das ist meine erste Geschichte, die ich hier reinstelle ^^
Für Verbesserungsvorschläge bin ich immer offen und wünsche mir solche auch, damit ich besser werden kann. Komplett anzeigen

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Der Vormittag war verregnet und trist.

Normalerweise kein so schönes Wetter, aber für die Beerdigung einer alten verbitterten Dame durchaus angepasst. Doch es war nicht irgendeine alte Dame, der heute die letzte Ehre erwiesen wurde. Es war Akiras Großmutter. Es waren viele Menschen gekommen, die seine Großmutter schon lange kannten, aber auch Leute, die Akira nicht kannte. Die meisten weinten und ihre Trauer war größten Teils echt. Akira konnte sie nicht betrauern. Er war eher gesagt froh über ihr Ableben.

Seit dem Tod seiner Eltern lebte er bei der alten Dame, die ihn von Tag zu Tag mehr vernachlässigte. Sie war sehr eigen, was ihr Sozialverhalten betraf. Mit Menschen konnte sie nichts anfangen, lebte in ihrer eigenen Welt. Es grenzte an ein Wunder, dass ihre Ehe überhaupt so lange gehalten hatte.

Es war nicht immer so schlimm mit ihr. In ihren jungen Jahren war sie sehr kontaktfreudig und hatte viele Freunde. Erst mit dem plötzlichen Tod ihres Vaters und dem Erbe änderte sich alles. Sie zog sich immer mehr zurück und blieb tagelang im Keller bei ihrem Erbanteil.
 

An allem war nur dieses Erbe schuld. Hierbei handelte es sich um eine Puppe oder eine Marionette. So genau wusste Akira es auch nicht. Er hatte es noch nie gesehen und er wollte es auch nicht. Nur eines wusste er: Ihr Name war Tsubaki und sie war der ganze Stolz seiner Großmutter.

Akira hasste Tsubaki.

Durch sie war seiner Großmutter alles gleichgültig geworden. Auch der Tod ihres Sohnes und seiner Frau, selbst ihr Enkel, der den schlimmen Autounfall überlebte, war ihr vollkommen egal gewesen. Ihre Ehe ist zerbrochen und Akira hatte es in der Schule sehr schwer gehabt. Zeitweise lebte er bei seinem besten Freund und seiner Familie. Doch da er nun einen Job hatte musste er sich was eigenes suchen.

Geklappt hatte es nicht, weshalb Akira zurück in die Villa seiner Großmutter zog.
 

Neben ihm tauchte seine Cousine auf und wuschelte ihm durch die dunkelroten Haare. Genau genommen war sie seine Tante. Sein Großvater hatte nach der Trennung seinen zweiten Frühling erlebt und mit einer jüngeren Frau eine Tochter bekommen. Sie war auch recht speziell und mit Vorsicht zu genießen.

„Du hast Tsubaki und die Villa geerbt. Du Glückspilz!“ Akira brummte nur vor sich hin. „Was ist Tsubaki eigentlich? Ich erbe was von dem ich noch nicht mal weiß, was es ist. Du kennst sie Hanabi.“

„Tsubaki ist die Marionette deines Urgroßvaters gewesen. Er hatte sie nach dem Tod seines jüngsten Sohnes und dem Selbstmord seiner Frau gemacht. Angeblich ist diese Marionette die letzte Ruhestätte der Seelen der Verstorbenen der Familie Harada. Da du der letzte direkte Nachfahre bist, kannst nur du das machen Akira!“ erklärte sie ihm mehr Unnötiges als Brauchbares. „Danke Tante, aber ich werde dieses Ding nicht behalten. Ich werde es an einen Sammler verkaufen.“

„Jetzt hör mir mal zu Freundchen! Erstens sollst du mich nicht Tante nennen und zweitens wirst du Tsubaki nicht verkaufen, es sei denn du möchtest jeden einzelnen Knochen in deinem Körper gebrochen bekommen und auf ewig leiden!“ Dabei hatte sie sein Handgelenk gegriffen und zugedrückt. Er konnte von Glück reden, dass er Linkshänder war und sie seine rechte Hand halb zerquetschte.
 

Akira war verdammt froh endlich im Auto zu sitzen und nach Hause zu fahren. Er konnte sich diese Beileidswünsche keine Sekunde länger anhören. Doch bevor er überhaupt ansatzweise heimkehren würde, fuhr er zu einem Arzt, der sich sein Handgelenk ansehen sollte. Es war angeschwollen, blau und die Schmerzen fühlten sich alles andere als gesund an.

Eine leichte Verstauchung wie sich herausstellte. Mit einem Verband verließ er die Praxis und fuhr auf direktem Wege zur Villa.
 

Mit einem Klacken öffnete Akira die Tür und wurde von seinem hungrigen Kater begrüßt. „Da bin ich wieder Manabu. Hast du mich vermisst?“ Der schwarze Kater schmiegte sich an sein Bein und schnurrte freudig. Akira lief in die Küche und stellte Manabu sein Futter hin. Dann lief er einmal quer durch die Villa ohne ein Ziel zu haben. Letzten Endes blieb er vor der Kellertür stehen. Noch nie in seinem Leben hatte er diesen Ort betreten. Die alte Holztür knarrte entsetzlich, als Akira sie öffnete. Ihm kam der muffig, modrige Kellergeruch entgegen, den er nicht mochte.

Er wusste, dass der Keller Fenster hatte. Immer wenn er im Garten war sah er sie hinter dem Gestrüpp vor der Hauswand.
 

Mit einer Hand an der Wand stieg er die Treppe hinab. Die Luft wurde zum Ende der Treppe hin auch noch staubig.

Der Keller war ein kleiner Gang mit lauter Regalen an den Wänden. Der gegenwärtige Inhalt war jede Menge Gerümpel, Kleider und vergilbte Bücher. Es waren auch mehrere Durchgänge in den Wänden, die in Nebenräume führten. Diese waren alle mehr oder weniger leer. Was Akira leicht seltsam vorkam war das Bett in einem Raum, das vor kurzem noch genutzt wurde.

„Sehr einladend.“ murmelte Akira alles andere als begeistert und blieb vor dem Raum stehen, der sogar abgeschlossen war. Es war ein alter schwerer Schlüssel, welcher sich nur schwer im Schloss umdrehen ließ.

Im Raum befanden sich jede Menge Ankleidepuppen. Jede war mit einem Kleidungsstück behangen. Inmitten dessen stand ein Stuhl. Akira erschrak. Auf den ersten Blick saß dort ein Mensch, doch der zweite Blick offenbarte die Wahrheit. Auf dem Stuhl saß eine lebensgroße Marionette mit langem schwarzen Haar. Sie trug ein kurzes weißes Kleid, welches ein gutes Stück über den Knien endete. Schuhe gab es dazu nicht. Akira wusste sofort wer es war.

„Tsubaki ...“
 

Akira war froh endlich aus dem Keller zu sein. In der Küche setzte er sich zunächst auf einen Stuhl und lehnte sich zurück. Dabei fiel ihm die Küchenuhr ins Auge. Drei Stunden hatte er sich Tsubaki angesehen und ihr gesagt, dass er sie verkaufen werde. Sie war eine hübsche Puppe, die in einem hervorragenden Zustand war und auch noch angekleidet werden konnte. Es gab bestimmt Sammler, die Interesse an so was hatten. Zudem gab es die verschiedensten Kleider für Tsubaki. Für jeden Anlass ließ sich was finden.

Manabu tapste auf dem kleinen Esstisch umher und verfolgte eine Fliege mit den Augen.

Da der Hunger sich nicht mehr ignorieren ließ, stand Akira auf und machte sich sein Abendbrot.

Schnell aß es seine Nudeln auf, stellte die Schale in die Spüle, wo sich noch mehr derselben stapelten. Auf dem Weg in sein Zimmer blieb er kurz bei seinem Kater stehen. Manabu fauchte die Kellertür an und machte sich möglichst groß. „Manabu im Keller sind bestimmt ein paar Mäuse für dich.“ sagte Akira zu dem Tier und öffnete die Holztür einen Spalt. Normalerweise liebte der schwarze Kater jeden Keller, doch heute sprang Manabu verschreckt davon und flüchtete in die erste Etage. „Dann eben nicht.“ stöhnte Akira genervt und folgte seinem Kater ins erste Stockwerk.

In seinem Zimmer streifte er sich nur noch seine Klamotten bis auf die Unterwäsche ab und zog sich ein weites Oberteil und eine kurze Hose an. Dann plumpste er nur noch ins Bett und schief ohne Umschweifen ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Asmodina
2013-07-23T18:29:32+00:00 23.07.2013 20:29
Nicht schlecht..nicht schlecht...du hast Handlungen und auch die Umgebung sehr gut beschrieben. Über die Charaktere kann man sich noch kein Bild machen, aber das ist beim ersten Kapitel normal
Antwort von:  Enoka
23.07.2013 20:37
Ich schreibe auch schon fleißig weiter, damit das Problem schnell behoben wird ^^
Antwort von:  Asmodina
23.07.2013 20:38
Das solltest du..regelmäßiges Schreiben ist wichtig
Antwort von:  Enoka
23.07.2013 20:40
Sagen wir mal so: Ich habe eine Geschichte mit 124 Seiten, die nie im Leben fertig wird, eine Geschichte für ne Freundin und diese hier!
Bin mit dem nächsten auch fast fertig
Antwort von:  Asmodina
23.07.2013 21:54
Sehr gut^^


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