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You`re a honey

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Tja, ein relativ kurzes Kapitel. Ich stecke in einer Schreibblockade! °o°
Deshalb ist das Kapitel kein Meisterstück, aber Uni halt...*seufz*
Hope you like it! Marron Komplett anzeigen

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Brüder? Ist das noch so?

Oh, klasse, mein Herz bricht gerade entzwei! Aber wen kümmert`s schon? Ich hätte es doch wissen müssen, er sieht mich ja nie so an. Ich schlucke schwer, um die Tränen zurückzuhalten. Ich darf jetzt nicht heulen, Tyson braucht mich. Dringend.

Ich hole tief Luft und ziehe seine Hände nach unten. Er sieht mich fragend an und ich versuche ein zaghaftes Lächeln. „Hast du schon versucht, mit ihm darüber zu reden?“, frage ich leise. Er schüttelt den Kopf. „Hab mich nicht getraut.“ Ich unterdrücke ein Seufzen. „Naja, vielleicht wartet Kai genau darauf.“ Er springt auf. „Ach, Quatsch! Kai doch nicht!“

„Doch, ich denke schon. Erinnerst du dich, wie er reagiert hat, als er dachte, du und ich...?“, beginne ich meinen Satz, kann ihn dann aber doch nicht beenden. Da gab es noch die Möglichkeit...ein `Was wäre, wenn`...alles vorbei, ich hatte nie eine Chance.

Tyson verschränkt die Arme vor der Brust und mustert mich skeptisch. „Das könnte auch andere Gründe haben“, murrt er leise. Ich unterdrücke mühevoll ein genervtes Stöhnen. Das er auch immer so stur sein muss! Selbst, wenn man ihn mit dem Zaunpfal erschlagen würde, anstatt einen Wink damit zu geben, würde er aus Prinzip „Nein!“ sagen! Ich versuche es anders: „Du kennst doch Kai. Wenn er etwas will, dann geht er schon mal zu direkt vor und kümmert sich nicht um andere. Ich fürchte, er mag dich mehr, als er zugeben will und bereut einfach, dass er dich damit so überfallen hat. Denk doch mal nach, warum sollte er dir sonst bis zu mir nach Hause folgen und stundenlang auf dich warten?“
 

„Ja, warum sollte er?“ Ich zucke zusammen und drehe mich dann ruckartig um. Hinter mir stehen Hiro und Mike. Mike lächelt mich an, aber Hiro sieht aus, wie beim Zahnarzt auf dem Behandlungsstuhl. Tyson schnaubt und will schon wieder abhauen. Ich lange nach vorne und kralle mich in seinen Hemdsärmel. „Bleib!“, sage ich bestimmt. Er hält tatsächlich an und sieht zu mir herunter. Mein Blick ist fest und ich bin entschlossen, kein Stück zurück zu weichen. Ein Blickduell folgt. Als er seufzt, weiß ich, dass ich gewonnen habe. Er stöhnt übertrieben genervt auf und dreht sich wieder um.

„Also? Was willst du?“, fragt er seinen Bruder. Es soll wohl kühl und herablassend klingen, aber wahrscheinlich ist er nervös. Hiro seufzt. „Entschuldige. Das eben...das tut mir wirklich Leid, ich hätte das nicht sagen sollen. Ich hab mir nur so furchtbare Sorgen um dich gemacht.“ Tyson zieht die Augenbrauen hoch. „Du?, fragt er nach, „Du hast dir Sorgen gemacht? Seit wann denn das?“ Hiro ballt die Hände zu Fäusten. „Tyson, ich bin doch nicht völlig gefühllos! Das weißt du doch am Besten, ich wollte dir doch immer helfen! Lass uns doch darüber reden.“ Gegen Ende hin wird sein Tonfall regelrecht flehend. Er scheint erschrocken zu sein, dass sein kleiner Bruder wirklich so schlecht über ihn denken könnte. Noch hofft er wohl, dass Tyson nur schlechte Scherze macht. Aber ich weiß es besser.

Seine nächsten Worte bestätigen meinen Eindruck nur noch: „Nein, ich kann nicht sagen, dass ich dich kenne. Der Bruder, den ich gekannt hab, der ist mit 15 von zu Hause weg und hat mich allein gelassen. Mit allem – Großvater, der neuen Schule, meiner Trauer wegen Mama...Ich hab seit Jahren keinen Bruder mehr! Hör auf, dich jetzt hier aufzuspielen, nur, weil du zufällig dein schlechtes Gewissen entdeckt hast!“ Er schnaubt und wendet sich ab. Hiro bleibt der Mund offen stehen bei so viel Ehrlichkeit und Härte. Ich unterdrücke mühevoll ein Seufzen. „Das war wohl mal nötig, hm?“, frage ich und sehe zu Mr. Superdickschädel hinüber. Ein schiefes Grinsen ist die Antwort. „Tja...ja, schon irgendwie.“ „Nötig?“, stottert Hiro, immer noch fassungslos. Ich drehe mich um und funkele Tysons großen Bruder an: „Oh ja! Tyson hat lange genug alles still ertragen, findest du nicht? Ich denke, er hat es sich verdient, auch mal richtig an sich zu denken, oder nicht?“

„Misch dich nicht ein, Hilary. Das mache ich mit Tyson aus, du hast hier nichts zu melden, du-“ „Wag es ja nicht, sie zu beleidigen!“, geht Mike dazwischen. Schützend stellt er sich vor mich. „Meine Freundin“, er betont das ganz stark, „hat nämlich recht. Kannst du nicht einfach mal annehmen, was dein Bruder dir sagt und drüber nachdenken, bevor du zurückschießt?“ Hiro tritt einen Schritt nach hinten. Er sieht stumm zwischen Tyson, Mike und mir hin und her. „Muss wohl“, grummelt er dann. Ich sehe an Mike vorbei noch einmal Tyson an. „Nutz die Chance, rede mit ihm. Auch, worüber du eben mit mir geredet hast“, sage ich eindringlich. Geknickt nickt er. Ich sehe Hiro an: „Hör zu. Höre ihm wirklich zu! Und zähl im Kopf bis 20, bevor du ausflippst, sonst bist du bald Einzelkind!“

Ich warte gar nicht auf eine Antwort, ich ergreife Mikes Hand – überraschend, wie einfach das auf einmal geht – und ziehe ihn hinter mir her, während ich gehe. Wir sind schon fast am Schultor, als Mike stehen bleibt. Ich sehe über meine Schulter in sein Gesicht. „Was denn?“ Sein Blick irritiert mich. Er sieht mich an, als würde er ein Kunstwerk bewundern. Oder einen Engel. „Du bist echt klasse, weisst du das?“ Ich werde flammend rot. So ehrlich war bisher noch keiner – nicht einmal Tyson. Und zum ersten mal denke ich, dass Mike vielleicht doch kein so dusseliger Kerl ist. Dass ich ihn vielleicht wirklich gernhaben könnte...



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