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Familiar Stranger

von

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Familiar Stranger
 

Erschöpft und hoffnungslos- das sind wohl zwei ziemlich treffende Worte dafür, wie ich mich bis vor Kurzem noch gefühlt habe.

Ich tue, was ich kann, um mir das Leben leicht zu machen. Mir und den Anderen. Aber nichts ist mehr leicht seit diesem Tag.

Seit er gegangen ist...

Alles ist anders seit dieser verfluchte Kerl uns verlassen hat. Einfach allein gelassen, nicht einmal den Grund dafür weiß ich.

Ja, er war anders als wir und es hieß schon immer, er wäre etwas Besonderes.

Aber hätte ich deshalb gleich damit rechnen können?

Nichts ist mehr wie früher. Der Himmel hat sich verfinstert, der Wald wirkt trostlos. Der Ort, den ich so sehr liebe, an dem ich mein ganzes bisheriges Leben verbracht habe und an dem ich auch den Rest meines Lebens verbringen werde, ist nur noch ein Schatten seiner Selbst.

Wie es wohl ist da draußen? Besser als hier?

Keiner von uns wird es jemals erfahren und vielleicht ist das auch gut so. Uns bleibt nichts anderes übrig, als hier zu bleiben. Auf ewig.

„Wenigstens haben wir uns und die Hoffnung, dass die dunklen Wolken eines Tages ganz von allein vorüberziehen und alles gut wird“, das haben sie gesagt mit ihrer typischen Naivität.

Aber das reicht mir nicht.

Wenn ich nicht bald eine Antwort auf all meine Fragen finde, werde ich wahnsinnig. Abgeschottet von den Anderen versuche ich in dem abgelegenen Teil unseres Zuhauses, an den sich sonst niemand traut, eine ruhige Minute für mich zu finden. Und plötzlich, aus dem Nichts, taucht dieser  Typ hier auf und macht alles noch komplizierter!

Ich habe ihn hier noch nie zuvor gesehen und doch sieht er so vertraut aus.

Er ist ein Fremder und sollte eigentlich nicht hier sein. Doch mein Gefühl sagt mir, dass er nicht das erste Mal hier ist. Er scheint beinahe eins zu sein mit der Umgebung.

Ich weiß nicht, was das für ein Gefühl ist...

Es waren nicht viele Worte, die wir miteinander gewechselt haben; so plötzlich, wie er gekommen ist, ist er auch wieder verschwunden und hat mich ratlos zurückgelassen. Aber das wirklich Merkwürdige ist, dass meine Sorgen sich für einen Augenblick, als ich ihm in die Augen gesehen habe, in Luft aufgelöst haben.

Vielleicht hat er mich ein wenig an ihn erinnert...?

Als alles noch seinen gewohnten Lauf nahm und niemand einen Gedanken an Böses verschwendete, lebten wir friedlich zusammen. Obwohl kein einziger Tag verging, ohne dass wir beide uns anfeindeten, war ich doch irgendwo tief in meinem Inneren froh, ihn bei uns zu haben. Nur wurde mir das zu spät bewusst.

Immer wieder habe ich ihn als 'Außenseiter' verlacht und er konnte das natürlich nicht auf sich sitzen lassen und musste mir immer wieder auf's Neue beweisen, dass er nicht weniger kann als ich, und sich vor mir aufspielen. Diese Rivalität zwischen uns war normal geworden. Natürlich ging er mir manchmal auf die Nerven, aber hätte ich gewusst, dass er einmal von einem Tag auf den Anderen weg sein würde... Vielleicht hätte ich etwas anders gemacht. Irgendetwas. Vielleicht auch nicht, ich weiß es nicht... Aber seit er nicht mehr da ist, spüre ich, dass etwas fehlt. Als wäre ein Stück aus meinem Leben, aus meiner Welt, herausgerissen.

Damals konnte ich es mir nicht eingestehen, aber jetzt kann ich es nicht mehr verleugnen. Ich vermisse ihn. Und ich könnte es nicht verkraften, wenn ihm etwas passieren würde.

Manchmal hätte der bloße Gedanke daran mich fast umgebracht.

Doch wenn ich an den Fremden mit dem entschlossenen Blick denke, der vor wenigen Minuten an mir vorbeigegangen ist, dann erscheinen mir die glücklichen Tage der Vergangenheit gar nicht so weit entfernt... Und etwas sagt mir, dass er jetzt irgendwo da draußen ist, die Welt verändert und irgendwann zu uns zurückkehrt.

Ich merke, wie ein Fünkchen Hoffnung wieder aufflammt und mich still zum Lächeln bringt. Vielleicht werde ich gleich heim gehen und den Anderen von meiner Begegnung erzählen...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  ViGaMi
2014-11-09T01:11:34+00:00 09.11.2014 02:11
Ja Mido!!! Tu das!!! Auch wenn ich es schade finde, dass er im Spiel eigentlich nie erfährt, wer der Fremde war ;'( naja wie auch immer, wenigstens hatt er nun ein besseres Gefühl... Ich freue mich für dich, auch wenn ich dich als ich OoT spielte IMMER hasste. :D aber jetzt kommt er mir ähnlich vor, wie Blau aus Pokémon :D jemand den man einfach nur in den Arm nehmen und trösten möchte... (Das mit blau war so gemeint: er ist der Rivale, aber wenn man ne gewisse Story kennt *hust* armer Rivale *hust* dann denke ich versteht man was ich meine...)


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