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Rote Augen, weißes Haar

Kreuzzüge der Kindheit
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Bald neigt es sich den Abenteuer zu, bevor die aber kommen, gibt es aber erstmal dieses Kapitel ;)

Viel Spaß beim Lesen!~ Komplett anzeigen

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Ausbildung zum Templer

Einige Wochen später...

"Gilbert? Du musst aufstehen, es ist Zeit.", sprach eine morgenmüde Stimme zu ihm. Als der Albino die Augen öffnete stand Johannes in seinem Zimmer und wartete, das dieser aufstand. Er nickte leicht während er sich die Augen rieb. Gähnend hüpfte er aus dem Bett.

"Ich warte im Hof auf dich.", meinte Johannes gelassen und wuschelte Gilberts Haare beim vorbeigehen.

Die Zimmertür fiel zu und der Albino zog seine Kleidung an, danach machte er sich auf den Weg zum Burghof.

In den letzten Wochen hatte er sich grundlegend verändert. Er hatte gelernt mit seinen Gefühlen einigermaßen umgehen zu können. Er weinte anfangs ab und zu mal wenn er abends im Bett lag und wieder an seine Familie dachte. Doch mittlerweile hatte sogar das aufgehört. Er weiß er kann nichts mehr daran ändern. Passiert ist passiert. Nach dem Abendbrot ging er auch so gut wie jedes mal mit, in die Kapelle und betete mit den anderen.
 

Als Gilbert im Hof vor Johannes stand, wusste er das wieder die gleiche, routinierte Arbeit vor ihm stand wie sonst auch immer. Erst einmal die Pferde füttern, und die Ställe säubern. Komischer weiße musste immer Gilbert den Mist wegmachen, und Johannes flüchtete um die Karotten für die Tiere zu holen. Feiges Huhn.

Immer würde er die Arbeit auch nicht tun.

"Puh...", machte Gilbert erschöpft "Ich bin fertig mit dem Stall!".

Johannes sah zu ihm. Es war ihm aufgefallen das sich Gilbert sehr veränderte. Seine Haltung wurde stärker, und Selbstbewusstsein legten sich in die Züge des jungen Knaben. Er war stolz auf ihn.
 

Nach dem es für das Frühstück geläutet hatte, und alle mit dem Essen fertig waren, machten sich die zwei Rotäugigen wieder an die Arbeit. Heute stand Ackerarbeit auf dem Plan. Sie mussten mit der Sense das Gras schneiden, das schon langsam an den Hüften von Gilbert kitzelte.

Doch hier konnte er noch nicht mitmachen. Die Sensen waren viel zu groß und zu schwer, dass er sie richtig halten könnte. Lieber nahm er einen kleinen Sichel, und machte die kleinen Überreste des hochgewachsenen Grases an den Burgmauern weg.

Als dies alles schließlich am späten Nachmittag fertig war , hatten sich die beiden (wohl eher Johannes) den Feierabend verdient. Sie saßen mit zwei butterbeschmierten Broten im Stall und genossen wie die Abendsonne alles mit wärme bestrahlte.

"Johannes, ist es denn ein gutes Gefühl ein Tempelritter zu sein?", fragte Gilbert und biss in das Brot.

"Mhh...Na ja. Ich sag es so, du wirst vieles Erleben. Vieles was dein Leben prägen wird. Aber es gibt auch grausame Momente, und das solltest du wissen.", murmelte er und sah zu Gilbert.

"Ich weiß, das sagtet ihr mir alle schon. Aber ich will ein Ordensritter werden! Ich will auch etwas dazu beitragen, ich kann nicht einfach mein Leben lang hier rumsitzen und die Burg sauberhalten...", meinte der Albino leicht verteidigend. Er konnte mal wieder nicht in die Augen von Johannes sehen. Es war irgendwie schade, zudem er eigentlich gerne in die Augen seines Gesprächspatners sehen würde.

"Gilbert. Du bist noch Jung...Du wirst bestimmt vieles noch in deinem Leben mit ansehen. Bist du nicht ein wenig zu voreilig mit dei-", der Templer wurde unterbrochen.

"Nein!", meinte Gilbert entschlossen. "I-Ich kann das einfach nicht. Ich habe mir das Versprechen gegeben, eines Tages Ordensritter zu werden. Und ich will so schnell wie möglich damit anfangen! Ihr alle sagt mir das es nichts besonderes sei. Ihr sagt das als würdet ihr es nicht gern machen! Aber keiner na ja...außer dir, weiß wie es ist wenn man sein Leben lang beschimpft und durch den Dreck gezogen wurde. Ich will endlich ein neues Leben anfangen können. Und dazu brauche ich gewisse Grundlagen.", er seufzte kurz.

"Und dazu will ich eben ein Templer werden. Verstehst du?", sagte der Albino leise und sah zu Johannes auf.

Es war nicht gerade höflich das Gilbert ihn unterbrach, aber es musste sein.

Es herrschte Stille. Eine reichte Zeit lang hörte man nichts außer das wiehern und schnauben der Pferde.

"Nun gut. Wenn es dein Wunsch ist und du damit ein neues Kapitel in deinem Leben aufschlagen kannst...dann...dann werde ich dich Ausbilden.", meinte Johannes zögernd. Dennoch vertraute er Gilbert das er die nötige Verantwortung tragen kann. Dieser sah ihn mit großen Augen an. War das sein ernst? Hatte er jetzt wirklich die Zusage? Ein breites Lächeln legte sich auf Gilberts Lippen.

"Danke!", sagte er voller Freude und umarmte überstützt Johannes, der aufpasste das er nichts von dem Butterbrot auf seine Kleidung bekam. Er seufze tief. Diese Entscheidung wird sicherlich noch einen Haken haben.

Er blickte zu Gilbert der ihn immer noch glücklich umarmte. Langsam nahm er die Butterbrote und legte sie auf das Holzbrettchen, auf dem er sie hier her getragen hatte. Dann legte er die Arme um Gilbert. In den wenigen Wochen in denen Gilbert hier war, fühlte sich Johannes wie ein großer Bruder, oder wie ein Vater. er hat Gilbert eine Unterkunft gegeben, sich um ihn gekümmert. Irgendwie ein schönes Gefühl, für jemanden da sein zu können.
 

Als Gilbert am nächsten Tag mit der Ausbildung anfing musste er Lesen lernen, nicht nur in Deutsch... Auch Latein und Hebräisch. Manch italienisches Wort lernte er auch, da Priester Lorenz aus Neapel kam und ihm half zu lernen.

Gilbert musste erlernen diese Sprachen flüssig zu sprechen und zu schreiben. Konnte dies dann beherrschen, las er Unmengen an Büchern. Sei es über Kampfstrategien oder das Heilige Buch Salomos*. Nach unzähligen 'Religionsstunden' und 'Templerkunde' war es an der Reihe Gilbert auf Kämpfe vorzubereiten. Natürlich zählte hier "Lieber stärke im Kopf, statt im Körper.". Oft musste Gilbert bei Scheinkämpfen mitmachen um das richtige Verhalten zu lernen, und wichtige Entscheidungen zu treffen. Es dauerte lange, bis er jede einzelne Technik kannte, aber letzten Endes würde es ihm nur helfen. Da nun dies ebenfalls getan war, waren nun Umgang mit den Waffen auf seinem Stundenplan.

Schwert, Pfeil und Bogen, Morgenstern, Dolch, Armbrust, Kämpfe auf den Pferden, das abwehren mit dem Schild. All dies musste Gilbert beherrschen.

Johannes sah wie sich der Junge anstrengte. Er rackerte sich Tag für Tag aufs neue ab, um sein Ziel zu erreichen. Und das über Tage...Wochen... Monate und schließlich Jahre.
 

Gilbert stützte verschlafen den Kopf auf seine Hand und sah zum Altar vor. Er unterdrückte sich ein gähnen.

"Gilbert, wärst du so nett, und würdest die Stelle 'Das Urteil des König Salomos' Vortragen?", bat ihn Lorenz der hinter dem Altar stand und gerade seine Sonntagspredigt hielt. Am liebsten hätte der Albino nein gesagt. Wie oft hatte er das schon machen müssen! Er seufzte kurz und stand auf. Er lief vor und nahm das Heilige Buch entgegen, richtete sich auf die Masse an Templer zu, die in den Reihen der Kapelle saßen.

"...

Damals kamen zwei Dirnen und traten vor den König. Die eine sagte:

„Bitte, Herr, ich und diese Frau wohnen im gleichen Haus, und ich habe dort in ihrem Beisein geboren. Am dritten Tag nach meiner Niederkunft gebar auch diese Frau. Wir waren beisammen; kein Fremder war bei uns im Haus, nur wir beide waren dort. Nun starb der Sohn dieser Frau während der Nacht; denn sie hatte ihn im Schlaf erdrückt. Sie stand mitten in der Nacht auf, nahm mir mein Kind weg, während deine Magd schlief, und legte es an ihre Seite. Ihr totes Kind aber legte sie an meine Seite. Als ich am Morgen aufstand, um mein Kind zu stillen, war es tot. Als ich es aber am Morgen genau ansah, war es nicht mein Kind, das ich geboren hatte.“

Da rief die andere Frau: „Nein, mein Kind lebt, und dein Kind ist tot.“

Doch die erste entgegnete: „Nein, dein Kind ist tot, und mein Kind lebt.“
 

Man brachte es vor den König.
 

So stritten sie vor dem König.
 

Da begann der König: „Diese sagt: 'Mein Kind lebt, und dein Kind ist tot!' und jene sagt: 'Nein, dein Kind ist tot, und mein Kind lebt.'“

Und der König fuhr fort: „Holt mir ein Schwert!“

Nun entschied er: „Schneidet das lebende Kind entzwei, und gebt eine Hälfte der einen und eine Hälfte der anderen!“

Doch nun bat die Mutter des lebenden Kindes den König – es regte sich nämlich in ihr die mütterliche Liebe zu ihrem Kind: „Bitte, Herr, gebt ihr das lebende Kind, und tötet es nicht!“

Doch die andere rief: „Es soll weder mir noch dir gehören. Zerteilt es!“

Da befahl der König: „Gebt jener das lebende Kind, und tötet es nicht; denn sie ist seine Mutter.“

..."*

Die ganze Textstelle, las der nun 13 Jahre alte Gilbert in perfektem Hebräisch auf, ohne sich zu verhaspeln. Das Buch gab er zurück in die Hände von Lorenz. Gilbert wusste genau was jetzt kommen würde. SINGEN. Blargh. Es schauderte ihn schon.

Das einzige was er daran interessant fand, wie der Priester sang. Er hatte eine Lupenreine Stimme. Kein einziges mal wenn er gesungen hatte, lag ein Ton schief, oder verschluckte sich an den ausländischen Worten.

Er fing an. Die ersten Worte waren noch leise, doch sie wurden immer Lauter, immer majestätischer, fand Gilbert. Er kannte dieses Lied so gut. Im Refrain summte er ab und zu mal die drei Lateinischen Worte mit "Memoria in aeterna". Es bedeutet "In ewiger Erinnerung".

Dieses Lied erinnerte ihn sehr an seine Mutter. Wie sehr er sie doch nur noch ein einziges Mal sehen würde...
 

Nach der Predigt war noch genug Zeit um einen Ausritt zu machen, fand Gilbert. Als er und Johannes am Stall vorbei liefen zog der Albino den Templer einfach in den Stall und drückte ihm grinsend das Geschirr seines Pferdes in die Hände.

"Dir sind lehrreiche Kirchenpredigten viel zu langweilig, nicht wahr?", meinte Johannes während er schmunzelnd auf das Geschirr sah. Wiederwillig da er selbst müde geworden ist durch die Predigt, sattelte er sein Schwarzes Pferd. Der Albino wanderte in eine andere Box und legte sein Geschirr an das ehemalige Fohlen, das nun zu einem stattliches Ross herangewachsen war.

Sie stiegen auf die Pferde und ritten aus dem Burghof zum großen Tor. "...Ich werde als erstes an der Wiese sein.", meinte Gilbert gespielt hochnäsig und schritt mit seinem Pferd vor wie eine alte, tuddelige Maid. Seine imaginären langen Haare schüttelte er mit anmut, und richtete sie mit einer Hand, danach sah er zu Johannes der ihn verdattert ansah "Kommst du jetzt endlich?", rief Gilbert und musste bei dem Ausdruck von dem Templer lachen.

Nachdem sie im Schritttempo an den Waldrand liefen sahen sich die zwei noch kurz an und dann zogen sie die Zügel der Pferde. Sie Galoppierten davon und mussten aufpassen, dass sie nicht irgendwelche Leute umrannten, da der Waldweg doch recht schmal war für zwei Rennende Pferde und ein entgegenkommender Mensch.

Gilbert musste lachen als Johannes Geäst und Blätter von einem Baum ins Gesicht bekam, da er ja noch größer war wie Gilbert, und sein Ross ebenfalls wie das, des jungen Albinos.

Wer wird wohl diese Wette gewinnen?...


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen! ;3

*"König Salomo war er der Erbauer des ersten Tempels in Jerusalem und als der dritte König in Israel nach Saul und David." (Ein Zitat aus Wiki damit ich nicht falsch liege xD)
*Diese Vortrag in der Kirche, das war eine Stelle die im Buch Salomo vertreten ist. Sie ist Weltweit bekannt :3

...für alle Neugierigen... Dieses Lied heißt "In Memoriam" von Globus xD hier ist ein Link wer es mal hören will http://youtu.be/MtO2DHeQJXY Das ist ein so wunderschönes Lied! Hörenswert! Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2013-07-03T04:05:13+00:00 03.07.2013 06:05
Aw~
wie schön.
Das Kapitel gefällt mir wirklich sehr. Ich ksnn verstehen das du einen größeren Zeitsprung gemacht hast und es stört auch überhaupt nicht in der Geschichte.
Und ich muss sagen du wirst immer besser, mir fallen kaum noch Fehler im Text auf. Mach weiter so!
Antwort von:  BB-Cute
03.07.2013 10:08
Wow vielen Dank! :D
Awesomeness hat dich gesegnet , Julchen!♥ Freut mich x3


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