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Forevermore

von

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Everything has changed

Hallo,

ich freue mich sehr, dass ihr diese FF lest. Hier eine kurze Erklärung:
 

// ... // = Gedanken

" ... " = jemand redet
 

Viel Spaß:D
 

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Endlich daheim! Ich strecke mich erstmal ausgiebig, doch schon werde ich beinahe von den Bewohnern des Dorfes Locksley überrannt. Sie alle scheinen unglaublich glücklich, dass ich wieder da bin. Und ich bin ja auch froh.

Sie alle reden gleichzeitig auf mich ein, ich verstehe kein Wort. „Haha ist ja gut! Ihr könnt mich heute Abend alles fragen was ihr wollt. Aber jetzt habe ich zuerst eine Frage. Wo ist Robin?“

Die Stimmung schlägt augenblicklich um. Einige senken die Köpfe. Ich schaue fragend in die Runde. „Mylady, es tut mir leid, aber der Herr ist noch nicht aus dem heiligen Land zurück.“, sagt schließlich ein älterer Herr. „Verstehe.“ sage ich nur. Ich lasse mir meine Enttäuschung nicht anmerken.

„Was ist denn das hier für ein Aufstand?“, dringt plötzlich eine ärgerliche Stimme zu mir durch und ein Mann mit schwarzen, kurzen Haaren kommt auf die Menschenmenge, die sich um mich gebildet hat, zu. Sie machen sofort Platz, nicht aus Respekt, sondern aus Angst.

Was ist denn das für ein Kerl?! Und was hat der hier zu suchen?!

„Wer ist diese Frau?“, fragt er barsch und einige zucken zurück. Jetzt reichts aber.

„Wer ich bin? Die gleiche Frage könnte ich euch auch stellen!! Was wollt ihr hier?!“, schnauze ich ihn an. Der Kerl denkt wohl er kann sich hier alles erlauben!

„Ich bin Sir Guy of Gisborne, und ich verwalte dieses Land!“. Er spuckt mir die Worte beinahe ins Gesicht und sie triefen nur so vor Verachtung.

„Schön. Eure Dienste werden nun nicht mehr benötigt!“, gifte ich zurück. Er kommt zwei Schritte auf mich zu und baut sich vor mir auf.

„Wer seid ihr, dass ihr es wagt in so einem Tonfall mit mir zu sprechen?!“ Oh man jetzt ist er echt sauer. Aber ich auch. Das lass ich mir doch nicht gefallen! Da komm ich nach einem Jahr endlich nach Hause zurück und muss sehen, dass irgendso ein Schnösel mein Land verwaltet! Okay, noch ist es nicht wirklich meins, aber teilweise. Ich recke das Kinn vor und schaue ihn missbilligend an.

„Ich bin Julia of Locksley, Verlobte von Robin of Locksley und war ein Jahr lang auf einer Reise. Mein Verlobter ist im heiligen Land, um unseren König zu unterstützen.“

Er tritt zwei Schritte zurück. Da er nun weiß, wen er vor sich hat, ist seine Klappe nicht mehr ganz so groß.

„Bitte verzeiht meine Unhöflichkeit.“ sagt er mit zusammengebissenen Zähnen.

„Schon gut. Allerdings bitte ich euch nun, mein Land zu verlassen, Sir Guy. Wie gesagt eure Dienste werden nicht länger benötigt. Guten Tag!“, entgegene ich und drehe ich mich. Das Sir habe ich extra betont. Der Kerl zieht ab, aber es sieht nicht so aus, als würde er sich damit zufrieden geben.

Kaum ist er weg, schnaube ich verächtlich. „So ein aufgeblasener Trottel!“

„Herrin, vielleicht solltet ihr etwas freundlich zu ihm sein. Er hat gute Beziehungen zum Sheriff. Und der neue Sheriff... ist nicht so gutherzig wie der Alte.“, wirft einer der Bauern vorsichtig ein.

Ich fahre herum. „Wir haben einen neuen Sheriff?!“ Das darf doch nicht war sein!

„Ja Herrin. Er beutet uns aus.“, antwortet er und senkt den Kopf. Jetzt wo er es sagt, sehen alle Menschen müde und erschöpft aus. Dieser neue Sheriff scheint nicht gerade fürsorglich zu sein.

Warum hat sich alles so verändert? Es ist als hätte sich meine Welt um 180 Grad gedreht.

„Ich werde mich darum kümmern. Macht euch keine Sorgen.“ Ich setzte ein aufmunterndes Lächeln auf. Hoffen wir mal das ich morgen auch noch so lächeln kann.
 

Nach einem heißen Bad fühle ich mich viel besser. Die lange Reise war anstrengend. Ich schlüpfe in meine Kleider und kämme mir die langen Haare. Locksley Mannor ist ein schönes, großes Haus.

Aber es ist still. Viel zu still. //Warum ist er noch nicht da? Warum?//, denke ich traurig. Er hat es doch versprochen. An dem Tag, an dem er ging, war der Himmel grau und von dunklen Wolken verhangen. Ich wollte ihn aufhalten, doch egal was ich sagte, keines meiner Argumente konnte ihn zum Bleiben überreden. Er versprach mir, bald zurückzukommen. Das war vor zwei Jahren. Nur ein Jahr nach seiner Abreise, musste auch ich gehen. Ich hatte erwartet, dass er wieder hier sein würde, wenn ich zurückkomme. Doch so ist es nicht. Eine Träne rollt mir über die Wange. Dieser Idiot! Ich hoffe nur er hat sein Versprechen nicht vergessen. Das Versprechen, dass er mir vor vielen Jahren gab. Das Versprechen, dass er niemals brechen wollte.
 

„Seid ihr sicher, dass ihr wirklich gehen wollt, Herrin?“, fragt mein Diener. „Ja, was bringt es wenn ich hier sitzt und abwarte.“, entgegne ich und steige in die Kutsche. Bevor er noch etwas sagen kann knalle ich die Tür zu und fahre los. Nach Nottingham. Dieser neue Sheriff soll mich bloß nicht unterschätzen! Obwohl ich so stark tue, habe ich eigentlich große Angst. Heute Abend wird es ein Fest auf der Burg von Nottingham geben, um meine Rückkehr zu feiern. Das ist die offizielle Version. Eigentlich ist das nur dazu da, damit sich der neue Sheriff ein Bild von mir machen kann. Und, nachdem was ich bis jetzt von ihm gehört habe, sollte man ihn nicht zum Feind haben.

Sie werden dich nicht akzeptieren..., flüstert eine leise Stimme in meinem Kopf. Du bist nur Robins Verlobte... Sie werden dich nicht ernstnehmen... Du bist für sie nur ein zerbrechlicher Schmetterling, schön anzusehen, aber sobald du sie nervst werden sie dich zerquetschen...

Und diese Stimme hat Recht. Und zum hundertsten Mal an diesem Tag, wünschte ich, dass Robin hier wäre. Auch wenn ich momentan stocksauer auf ihn bin, ich hätte ihn jetzt gebraucht.

Aber es bringt jetzt nichts, sich daüber aufzuregen. So mache ich mich nur noch nervöser. Ich atme noch einmal tief durch, recke das Kinn und steige mit einem mulmigen Gefühl aus der Kutsche.
 

Schon früher war ich nicht so oft in der Burg, doch jetzt habe ich den Eindruck, dass es ein kalter Käfig ist. Ich fröstele innerlich, während ein Soldat mich zum Festsaal bringt. Er bleibt stehen und öffnet die große, schwere Eichenholztür. Na dann, auf in die Höhle des Löwen!
 

Mein erster Eindruck bestätigt meine schlimmsten Befürchtungen. Der Raum ist voll mit Lords und Ladys, mit hochrangigen Adligen und sie alle haben offensichtlich nur auf mein Eintreffen gewartet. Es wird stiller im Saal, als ich die Stufen hinunter schreite und alle Blicke sind auf mich gerichtet.

Ich fühle mich wie ein Hase, der in einem Käfig voller Raubtiere gelandet ist. Sie gaffen mich an, als würden sie nur darauf warten, dass der Hase einen Fehler macht, damit sie sich auf ihre Beute stürzen können.

Ich lasse mir nichts anmerken. Da kommt Gisborne auf mich zu, und ich ringe um meine Selbstbeherrschung. Der Kerl kotzt mich jetzt schon an. „Lady Julia, wie schön dass ihr kommen konntet.“ Sein Lächeln sieht gezwungen aus. „Wäre doch dumm, meine eigene Feier zu verpassen, oder?“, gebe ich in meinem freundlichsten Tonfall zurück.

Hinter Gisborne kommt nun ein zweiter Mann auf mich zu. Er trägt edle Kleidung, und hat fast eine Glatze. Seine eisgrauen Augen verursachen eine Gänsehaut und er strahlt Macht und Überlegenheit aus. Sein süffisantes Grinsen wiedert mich an. „Ah willkommen! Ihr seid also Lady Julia. Ich bin der Sheriff von Nottingham.“ War ja zu erwarten. Sein Blick bohrt sich in meinen und er mustert mich von ben bis unten. Am liebsten würde ich weglaufen.

„Ja, ich bin sehr erfreut euch kennenzulernen, Sheriff.“, erwiedere ich und mache einen leichten Knicks. Sein Grinsen wird nur noch breiter. „Haha, die Freude liegt ganz auf meiner Seite. Eine reizende Dame, nicht so wie ihr sie mir beschrieben habt, Gisborne.“, sagt er und will sich schon wieder umdrehen, um sich den Feierlichkeiten zu widmen, da bleibt er stehen und schaut mich an.

„Ihr solltet wissen, dass in zwei Tagen eine Hinrichtung stattfindet. Es ist sehr bedauerlich, dass ihr jetzt wo ihr endlich zurück seit, schon drei Bauern verlieren müsst.“

Mir bleibt für einen Moment das Herz stehen. Meine Bauern? Das geht nicht!! Nicht ohne mein Einverständnis! „Einen Moment mal! Was haben meine Bauern denn verbrochen?!“, sage ich und meine Stimme hat all ihre Freundlichkeit verloren.

„Nun ja sie haben Mehl gestohlen, der Tischlersjunge... wie war sein Name noch gleich?“. Der Sheriff tut so als würde er angestregt nachdenken. Ich weiß wen er meint. Er meint Will Scarlett. Er ist sehr begabt und er war immer nett.

„Sie meinen wohl Will?“, sage ich mit zusammengebissenen Zähnen. Er hebt eine Augenbraue.

„Ah ja Will war sein Name. Er hat seinen Bruder Luke und noch einen anderen Jungen dazuangestiftet. Sehr bedauerlich.“ Seine Augen sagen etwas ganz anderes. Er genießt es mich zappeln zu sehen.

Aber das kann er doch nicht machen! Wegen Mehl?! Das ist verrückt! Der letzte Rest meiner Selbstbeherrschung löst sich in Luft auf. Ich öffne den Mund und will ihn schon mit sämtlichen Flüchen die ich kenne beschimpfen, doch da legt sich von hinten eine Hand auf meine Schulter. „Es ist schön, dich gesund hier zu sehen Julia.“, sagt eine mir nicht unbekannte Stimme. Ich drehe mich um. Vor mir steht der alte Sheriff, Edward, ein guter Freund von Robin. Seine Tochter Marian ist meine beste Freundin. Ich bin sehr ereichtert ihn zu sehen. Und er kam im richtigen Augenblick.

„Es freut mich sehr zu sehen, dass ihr wohlauf seid.“ sage ich. Meine Stimme hat sich wieder beruhigt. Leicht beleidigt zieht der Sheriff mit Gisborne ab. Er wollte, dass ich mich aufrege. Er wollte einen Grund mich loszuwerden. Er wird mich noch öfter provozieren. Edward's Augen verdüstern sich, als er dem Sheriff nachblickt.

„Edward was zum Teufel ist hier los? Wie konnte soetwas Sheriff werden? Warum werden Menschen zum Tode verurteilt wenn sie Mehl stehen?“ Ich kann mein Entsetzten nicht verbergen.

„Nicht hier.“, murmelt er. „Ich werde überwacht. Komm heute Nacht zu meinem Haus, dann können wir reden.“, sagt er leise. „Und Julia...“, er sieht mich besorgt an. „... Halte dein Temprament im Zaum. Sag nichts unbedachtes.“ Und mit diesen Worten verschwindet er in der Menge. Was geht hier vor?
 

Den Rest der Feier überstehe ich. Ab nach Hause und um Mitternacht wieder los. Jetzt sitze ich in Edward's Wohnzimmer. Neben mir Marian. Ich habe mich sehr gefreut sie wiederzusehen. Marian hat ebenfalls lange, braune Haare, im Gegensatz zu meinen sind sie immer schön und aufwendig geflochten, während ich sie stehts offen trage.

Marian ist eine gutherzige und mutige Frau. Sie hat ein gutes Herz und es fällt ihr offensichtlich genauso schwer wie mir, die jetztige Situation zu akzeptieren.

„Edward, erklär mir das!“, verlange ich. Der alte Mann sieht kränklich aus. Und müde. Es hat ihn wohl auch ganz schön mitgenommen. Und dann beginnt er zu erzählen. Eine Geschichte, die mir ganz und gar nicht gefällt.

Er erzählt, wie Sir Guy of Gisborne Robin's Land zur Verwaltung bekommen hat, wie er abgesetzt wurde. Wie das Volk durch den neuen Sheriff ausgebeutet und unterdrückt wurde und immer noch wird. Als er geendet hat, kann ich erstmal gar nichts sagen.

„Das dürfen wir uns nicht gefallen lassen!“, sage ich schließlich.

„Nein Julia. Sie würden dich auch am Galgen baumeln lassen.“, sagt Edward und in seiner Stimme schwingt Trauer.

„In zwei Tagen sollen drei meiner Bauern gehängt werden! Da kann ich nicht einfach tatenlos zusehen!“ Wut kocht in mir hoch.

„Du musst. Denkst du Robin wäre erfreut wenn er zurückkommt und erfährt, dass du tot bist?“, gibt er zurück.

Robin. Wie sehr ich ihn vermisse. Es bildet sich ein Kloß in meinem Hals, doch ich schlucke ihn herunter.

„Ich werde irgendetwas tun. Macht euch keine Sorgen.“, sage ich, stehe auf und gehe nach draußen. Marian kommt hinterher.

„Du vermisst ihn, nicht war?“, fragt sie leise. Ich nicke.

„Er hatte es mir versprochen. Er ist einfach ein Idiot.“, sage ich. Marian umarmt mich und dann verabschieden wir uns.
 

Wieder auf Locksley Mannor angekommen gehe ich ins Bett. Es ist kalt und ich kann lange nicht schlafen. //Wo bist du Robin?//, frage ich mich. Ich betrachte den Ring an meinem Finger. Er ist schlicht, silbern.

Ich liebe Robin nicht. Er sagte damals, an jenem Tag, an dem ich alles verlor, das er mich heiraten würde. Wir sind Freunde. Und doch frage ich mich, warum mein Herz dann so schmerzt. //Robin du Idiot... komm endlich zurück.//.

Irgendwann schlafe ich schließlich ein, doch die Kälte verschwindet nicht. Ich frage mich, wann ich wieder die Wärme spüren kann.



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