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Schicksal

Wenn der Selbstzweifel dich erfasst
von

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Schicksal

Seit Stunden saß ich schon hier auf diesem Holzstuhl, unbeweglich, ohne einen Ton von mir zu geben. Alle, ausnahmslos alle waren schon vorbeigekommen, um mit mir zu reden, mich zu trösten, mir beizustehen. Und ausnahmslos alle sagten das Gleiche.

„Es war Schicksal, dass es so kommen musste.“

Jedes Mal lächelte ich nur sacht und nickte leicht, doch tief in meinem Inneren sah es ganz anders aus.

Ich konnte es nicht mehr hören! Alle sind so davon überzeugt, dass es so kommen musste, doch das stimmte nicht!

Es waren keine wagen Vorherbestimmungen, die ihn auf dieses Krankenbett befördert hatten. Keiner seiner Einzelkämpfe gegen einen übermächtigen Gegner, die er immer knapp überlebte. Es war meine Dummheit, meine Unfähigkeit mich selbst zu schützen.

Ich hätte niemals mitkommen dürfen.
 

Wir hatten die Mission angenommen, eine Räuberbande auszuheben, doch es waren mehr, als wir erwartet hatten. Anfangs lief noch alles gut, bis mich einer der Männer von hinten gepackt und ein Messer an meinen Hals gehalten hatte. Ich hatte mich versucht zu wehren, doch ich war nicht stark genug. Meine Spirits, Loki und Taurus, musste ich wegschicken, wenn mir mein und ihr Leben lieb war, zischten sie mir ins Ohr und ich konnte sehen, wie sie sich gegen die Zwangstorschließung wehrten. Aber am Ende war ich stärker – zumindest glaubte ich das.

Doch damit war nicht genug. Anstatt mich einfach als Geißel mitzunehmen und abzuhauen, benutzten sie mich gegen ihn. Da stand er, seine Hände in Flammen gehüllt, dem leichten Regen trotzend, sein Gesicht verzerrt vor Wut und… Verzweiflung? Bevor ich mir jedoch weitere Gedanken drüber machen konnte, hatte der Boss des Bande laut angefangen zu lachen. Er hatte Natsu aufgefordert seine Waffen fallen zu lassen, um „Gnade zu betteln, wenn dir das Leben deiner Freundin nicht egal ist.“ Innerlich hatte ich laut aufgelacht, wollte ihm gerade sagen, dass Natsu nie, wirklich niemals um Gnade betteln würde, als mir die Worte im Hals stecken blieben. Ungläubig hatte ich seine nächsten Handlungen verfolgt.

Das Feuer erlosch, seine Arme fielen schlaff herab, er ging kraftlos auf die Knie. Sein Blick war auf den Boden gerichtet, seine Hände krallten sich in den Boden. Langsam senkte er den Kopf, bis die Stirn das feuchte Gras streifte. Seine nächsten Worte verschlugen mir die Sprache. Die Stimme klang fest, jedoch mit einem Unterton, den ich nicht wirklich deuten konnte.

„Bitte… ich flehe euch an… bitte lasst Lucy gehen.“

„Natsu…“, Happy, der bis dahin seinen Freund unterstützt hatte, schaute diesen traurig an. Natsu hatte den Kopf immer noch gesenkt.

Der Boss grinste nur und trat vor ihn. Er trug ein grausames Lächeln auf den Lippen.

„Nein.“

Und damit trat er Natsu direkt in die Magengrube.

Mein Gehirn konnte das nicht verstehen. Solch einem direkten Angriff nicht ausweichen zu können war… ungewöhnlich oder eher gesagt unmöglich für Natsu. Ich wollte ihm das gerade sagen, als es mit auffiel und mir schon wieder die Worte vergehen ließ: Er wehrte sich nicht.

Inzwischen waren weitere Männer dazugekommen und prügelten auf ihn ein, doch er tat nichts, um das zu verhindern. Sein Gesicht konnte ich immernoch nicht sehen, doch es musste vor Schmerzen verzogen sein. Mit Entsetzten konnte ich nichts weiter tun, als dazustehen und ihnen zuzuschauen, wie sie meinen besten Freund umbrachten. Ich fühlte mich, als wären wir durch einen sense link miteinander verbunden, als ob ich jeden Tritt, jeden Schlag am eigenen Leibe spüren würde. Vor Wut liefen mir die Tränen unaufhörlich über die Wangen.

Genau in diesem Moment spürte ich sie. Im Anbetracht der Situation und Happys kleinen Fäusten, die vor Verzweiflung geballt waren, kam sie hoch. Es war das gleiche Gefühl wie damals. Ich schlug meinem Entführer mit dem Ellenbogen direkt in die Magengrube, sodass er stöhnend nach hinten umkippte. Den tiefen Schnitt an der Schulter, den er mit währenddessen zufügte, spürte ich kaum. Ich war nur auf Natsu fixiert - wie alle anderen auch. Unbemerkt zog ich einen Schlüssel hevor, rief den dazugehörigen Stellargeist zu mir. Eine zweite Lucy erschien neben mir, erfasste intuitiv mit grimmiger Miene meine Hand, fing an mit mir zusammen zu sprechen. Die Macht, die mich soeben durchflutet hatte, ließ mich die Worte sagen, ohne dass ich darüber nachdachte.

"Erfasse den Himmel, öffne ihn weit, alle Sterne am Himmelszelt... All überstrahlendes Licht, gebe dich mir zu erkennen." Ich hatte meine Augen geschlossen, war hochkonzentriert. Es musste einfach klappen!

"Oh Tetrabiblos... für mich, die über die Sterne gebietet." Vor meinem geistigen Auge zogen all die Erinnerungen vorbei in denen Natsu mich gerettet hatte - was nicht sehr wenige waren. Jetzt war ich an der Reihe.

"Vollende dein Aussehen, öffne deine übelwollende Pforte."

Bei dem letzten Wort öffnete ich meine tränennassen Augen, in denen sich ein magischer Kreis gebildet hatte.

"88 Sterne am Himmelszelt... Erstrahlt!"

Ich riss die Arme hoch, setzte all die magische Kraft frei, die sich in mir angesammelt hatte. Vor meinen Augen sah ich das Universum mit all seinen Sternen und Planeten.

"Urano Metria!"

Es war, als würde jedes einzelne Mitglied der Räuberbande von einer unsichtbaren Macht getroffen, als sie allesamt zu Boden gingen. Bewusstlos lagen sie in allen möglichen und unmöglichen Positionen da. Inmitten von ihnen befand sich der zerschundene Körper Natsus.

So gut wie all meiner magischen Kraft beraubt, fasste ich mir an die verletzte Schulter, humpelte zu ihm herüber. Gemini war bereits verschwunden, als der Angriff beendet war. Mit zittrigen Knien ließ ich mich neben ihm auf den Boden sinken. Er hatte sich bisher noch nicht gerührt, geschweige denn ein Lebenszeichen von sich gegeben. Unfähig wieder aufzustehen, hatte ich seinen Kopf in meinen Schoß gebetet, während ich im unablässig die Wangen streichelte. Dass diese von meinen heruntertropfenden Tränen nass waren, bemerkte ich nicht einmal. Genauso wenig wie ich bemerkt hatte, wie Happy losgeflogen war, um Hilfe zu holen und ich kurz darauf mit sanfter Gewalt von ihm weggezogen wurde. Auch dass die Leute ihn auf einer Trage wegbrachten und ich ein Beruhigungsmittel gespritzt bekam, kriegte ich nicht wirklich mit.

Das nächste Mal, dass ich realisierte, was um mich herum geschah war, als ich in einem Krankenhausbett aufwachte. Meine Schulter war fein säuberlich verbunden worden, meine Wunden verschlossen. Doch das interessierte mich sonderlich wenig. Mein einziger Gedanke galt ihm. Mit zittrigen Schritten machte ich mich auf die Suche.
 

"Es ist erst das zweite Mal, weißt du..."

Ich brauchte einige Sekunden, bis ich merkte, dass Happy mit mir redete. Wie bei allen anderen auch hatte ich gar nicht mitgekriegt, wie er den Raum betreten hatte. Verwirrt fragte ich nach.

"Was ist erst das zweite Mal?"

Happy blickte seinen besten Freund noch einige Sekunden an, bis er schließlich antwortete. Er blickte mir direkt in die Augen, seine Ausdruck ernst. Ich schluckte.

"Es ist erst das zweite Mal, dass er um Gnade für jemand anderes gebeten hat und dafür sogar auf die Knie ging."

Ich schaute ihn überrascht an, als mir die Bedeutung seines Satzes erst bewusst wurde.

"Für wen hat er das erste Mal um Gnade gebeten?"

Happy schwieg kurz, bevor er den Namen fast lautlos flüsterte.
 

"Lisanna..."

Leise wiederholte ich den Namen, den mir Happy genannt hatte. Charle hatte diesen vorhin abgeholt, doch mich konnte sie nicht dazu bringen, zu gehen. Bevor sie den Raum verlassen hatte, hatte sie mir noch eilig ein paar Worte zugeflüstert.

"In meiner Vision ist er von den Räubern getötet worden. Doch da du die Kraft gefunden hast, Urano Metria einzusetzten, hat er gute Chancen zu überleben, also hab Geduld!"

Sie hatte mir noch aufmunternd die Hand gedrückt, bevor sie rausgegangen war.

Wieder und wieder ließ ich mir ihre Worte durch den Kopf gehen.

Er wäre getorben. Wegen mir. Wegen meiner Unfähigkeit, meinem Mangel an Kraft... meiner Schwäche. Ich musste es endlich einsehen. Ich war zu schwach. Zu schwach, um wirklich ernst genommen zu werden, zu schwach, um meine Freunde zu beschützen, ja sogar zu schwach um mich selbst zu schützen.

Ich war bloß eine Last. Eine unnötige, gefährliche Last.

'Am besten wäre es, wenn ich gar nicht hier wäre.'

Dieser Gedanke traf mich völlig unerwartet, ließ mich fassungslos aufkeuchen. Jedoch nicht über die Absurdheit dieser Möglichkeit.

Es war das Maß an Wahrheit, das mich erschreckte.

Es stimmte. Wäre ich nicht gewesen, würde Natsu jetzt nicht in Lebensgefahr schweben. Es war dasselbe wie damals mit Phantom Lord. Wäre ich nicht gewesen, wäre die Gilde niemals angegriffen worden und meine Freunde nicht verletzt worden.

Gray hat es geschafft, seinen um einiges stärkeren Kindheitsfreund zu besiegen und hätte sein Leben gegeben, um seine Freunde zu beschützen.

Erza wollte alleine, um niemanden mithineinzuziehen, ihrer Vergangenheit Einhalt gebieten und hatte sich selbst aufgeopfert, um das Überleben ihrer Freunde zu sichern.

Und Natsu...

Natsu hatte beide vorm sicheren Tod bewahrt und noch viel mehr. Er schaffte es jedes Mal aufs Neue, Gegner zu besiegen, die tausend Mal stärker waren als er selbst, doch ich... Ich kam nicht mal gegen eine Bande von lausigen Dieben an. Ich gehörte nicht dazu. Ich kann und werde auch niemals dazugehören können.

Ich war einfach zu schwach.

Ich blieb einige Minuten reglos sitzen, bis ich schließlich meinen Entschluss fasste und mich langsam erhob. Die Tränen, die angefangen hatten, meine Wangen zu benetzten, spürte ich nicht.

‚Ich bin zu schwach… zu schwach um ein Teil Fairy Tails zu sein.‘

Die Tränen wurden heftiger, meine Hand versuchte das aufkommende Schluchzen zu unterdrücken, doch es brachte nichts. Ich fing an zu zittern, zu beben und konnte mich nicht kontrollieren.

Ich musste hier raus. Ich halte das nicht mehr aus.

Einen letzten Blick auf Natsu werfend, drehte ich mich um, wollte gerade den ersten Schritt richtung Tür machen, als mich etwas zurückhielt. Überrascht wandte ich mich wieder um und sah, wie sich Natsus Hand um mein Handgelenk geschlossen hatte.

„Lucy…“, hörte ich ihn murmeln und seine Lider fingen an zu flattern, bis er sie schließlich vollends öffnete. In seinen Augen lag Verwirrung, als er sich versuchte zurechtzufinden, welche sofort in Entsetzten umschlug, als sie mein Gesicht fanden. Kann ich verstehen, immerhin sah ich aus, als wäre er gestorben. Wäre er ja auch fast.

Hastig drehte ich mich wieder um, wollte verschwinden, doch sein Griff um mein Handgelenk verstärkte sich. Ich hatte keine Chance.

„Lucy, was-“

„Natsu, du tust mir weh…“

Meine Stimme war tonlos, zeigte keine Emotionen. Ich wollte ihn nicht ansehen, da ich befürchtete, dass er mich in meinem Entschluss wanken lassen würde und das konnte ich nicht zulassen. Also redete ich einfach drauflos, das Gesicht der Tür zugewandt.

„Ich habe noch eine Verabredung mit einem Jungen, die ich nicht verpassen darf. Weißt du, er ist total lieb und nett und weiß mich zu schätzen und ich… ich…“

Meine Stimme hatte mich schlussendlich doch verraten. Tränen liefen mir unaufhörlich über die Wangen, ließen sie zittern. Ich wollte mich endlich losreißen, als ich einen Ruck an meinem Handgelenk spürte und mich zwei Sekunden später in Natsus Arme wiederfand. Eine Hand drückte meinen Kopf gegen seine Brust, die andere streichelte mir tröstend über den Rücken.

„Schhhhhh, Lucy, ganz ruhig… Ich bin doch da…“

Diese Worte ließen es aus mir herausbrechen. Mein Vorhaben abzuhauen hatte ich vollkommen verdrängt, ließ mich einfach fallen, mit der Gewissheit, dass Natsu mich auffangen würde. Wie immer…

Ich fing an zu schreien und zu weinen, drückte meinen Kopf an ihn, krallte meine Finger in seinen Rücken. Dass ihm das wahrscheinlich wehtat, ließ er sich nicht anmerken, streichelte mich weiterhin. Ich ließ all de, was sich bisher in mir angestaut hatte freien Lauf und das war nicht grad wenig. Schuld, Trauer, Verzweiflung, Angst. Alles brach aus mir raus in der Geborgenheit seiner starken Arme.

Es dauerte eine geschlagene Viertelstunde, bevor ich mich langsam beruhigt hatte, meine Schultern aufgehört hatten zu beben, sich mein Weinen in ein unregelmäßiges Schluchzen verwandelt hatte, welches schließlich auch verstummte.

Vorsichtig löste ich mich von ihm, senkte sofort den Blick. Ich wollte ihn immer noch nicht anschauen. Eine peinliche Stille entstand, die erst nach wenigen Minuten von Natsu durchbrochen wurde. Er legte seine beiden Hände an meine Wangen, drückte meinen Kopf nach oben, zwang mich dadurch ihn anzusehen. Sein Blick war ernst, Besorgnis las darin.

„Was ist los? Lucy.“

Seine Stimme war weich, ließ die Schmetterlinge in meinem Bauch flattern, wie so oft schon. Eigentlich hatte ich vor zu lügen, zu behaupten, es sei alles in Ordnung, doch mein Gehirn belehrte mich eines besseren, indem es einfach aussetzte. All meine Ausreden, die ich mir zurecht gelegt hatte, lösten sich in nichts auf, einfach alles. Stattdessen brach die Wahrheit aus mir heraus. Die schmerzhafte Wahrheit.

„Ich bin zu schwach… Verstehst du das!? Ich bin zu schwach für euch! Für Fairy Tail…“

Schon wieder hatten die Tränen angefangen zu fließen, doch ich ignorierte sie und redete mit zitternder Stimme weiter.

„Ihr alle… seid so stark. Ihr schafft es jeden noch so übermächtigen Gegner zu besiegen, eure Freunde zu beschützen, am meisten du, Natsu. Und was ist mit mir? Ich schaffe es nicht mal, ein paar Taschendiebe zu besiegen, geschweige denn mich selbst zu schützen. Ich bringe nur Schwierigkeiten. Wäre ich nicht gewesen, hätte Phantom Lord uns niemals angegriffen. Wäre ich nicht gewesen, wäre keiner von euch so schwer verletzt worden. Wäre ich nicht gewesen, wärst du nicht fast gestorben.“

Es zu denken, war eine Sache, es jedoch gar auszusprechen, war eine ganz anderes. Wenn ich nur daran dachte, was wäre, wenn ich ihn verlieren würde, drehte sich mein Magen um. Erschrocken, über meine eigenen Worte, verstummte ich wieder, senkte den Blick erneut. Natsu schwieg. Zwar sah ich seine Augen nicht, konnte seinen bohrenden, musternden, abschätzenden Blick spüren. Schließlich hob er seine Stimme und seine unerwarteten Worte überraschten mich vollkommen.

„Glaubst du das wirklich?“

Seine Stimme war leise, jedoch laut genug, dass ich sie klar und deutlich vernehmen konnte. Ich blickte auf und wollte gerade antworten, als ich daran gehindert wurde. Mein Gehirn realisierte kaum, was gerade passierte.

Er küsste mich.

Er hatte sich einfach vorgelehnt, die letzten Zentimer überbrückt und seine Lippen auf meine gelegt. Das… ist auch eine Methode, um jemanden am Reden zu hindern.

Erschrocken riss ich meine Augen auf, spannte meinen Körper an, bis mein Körper anfing Endorphine auszuschütten. Sofort entspannte ich mich, schloss meine Augen ebenfalls, erwiderte den Kuss. Ich war so überwältig, dass ich nicht einmal bemerkte, wie Natsu mich bewegte, meinen Rücken gegen die Wand lehnte und seine Hände links und rechts neben meinem Kopf an die Wand drückte. Erst als er sich schließlich von mir lösten, fand ich mich in dieser Position wieder. Verwirrt schaute ich ihm entgegen, als mir auch schon das Blut ins Gesicht schoss. Ich hatte gerade eben beschlossen, Fairy Tail zu verlassen und jetzt saß ich hier und küsste Natsu?! So ging das nicht.

Ich wollte aufstehen und wegrennen, doch Natsu hatte mit meiner Sitzposition dafür gesorgt, dass ich mich keinen Milimeter bewegen konnte. Ängstlich schaute ich ihm ins Gesicht, welches wieder einen ernsten Ausdruck angenommen hatte.

„Lucy.“

Bei meinem Name zuckte ich unwillkürlich an, sah fragend zurück.

„Wie kommst du nur auf die bescheuerte Idee, dass du schwach wärst?!“

Ich erstarrte. War das sein ernst? Ich hatte ihm gerade genug Beweise für meine Schwäche genannt und dann fragte er noch?

„Aber-“

„Nichts aber!“, unterbrach er mich wirsch und fuhr fort, „ich will nie mehr aus deinem Munde hören, dass du schwach seist. Hast du mich verstanden? Nie mehr! Denn das bist du nicht!“

Ich wollte ihm gerade widersprechen, als er mir den Mund mit der Hand zuhielt. Ich versuchte mich zu wehren, musste aber einsehen, dass es nichts half. Er war stärker als ich, war ja auch klar…

„Glaubst du wirklich, dass du schwach bist?“, wiederholte er seine Frage von vorhin, „glaubst du das wirklich? Wer hat damals Angel besiegt, obwohl sie unfair gespielt hat? Wer hat Loki davor gerettet, für immer zu verschwinden und dabei all seine Stellargeister auf einmal beschworen? Wer ist damals mit der Infinity Clock verschmolzen um seine Freunde, nein, die ganze Welt zu retten? War das ich oder Gray oder Erza?“

Ungläubig starrte ich ihn an. So hatte ich das ganze auch noch nicht gesehen… aber trotzdem. Natsu wäre wegen mir fast gestorben!

„Du wärst wegen mir fast gestorben“, sprach ich aus, was ich dachte, meine Stimme tonlos, meine Angst wiedererweckt.

„Und ich würde es wieder tun. Wenn ich dich dadurch retten könnte.“

Seine Worte ließen mich wieder sprachlos, konnte ich deren Sinn doch nicht begreifen. Er würde für mich sterben? Was sollte das denn bedeuten?

„Lucy, du bist nicht schwach. Du bist eine der stärksten Personen, die ich je in meinem Leben getroffen habe. Du bist stark und klug und hübsch und freundlich… Du gehörst genau so arg zu Fairy Tail wie jeder andere von uns. Zu unserer Familie. Und für mich, bist du sogar noch mehr als das…“

Natsu verstummte, schloss seine Augen und atmete tief durch. Mein Gehirn versuchte immernoch seine Worte zu verstehen, den Sinn der hinter ihnen steckte. Doch seine nächsten Worte ließen das unnötig werden. Noch direkter konnte man nicht werden.

„Lucy, ich liebe dich!“

Entsetzt starrte ich ihn an. Mein Verstand konnte seine Worte nicht begreifen, doch mein Herz anscheinend schon, in dem Tempo in dem er schlug. Die Worte auf die ich solange gewartet hatte, über die ich so viel geschrieben hatte, von denen ich gedacht habte, sie niemals aus seinem Mudne zu hören, hatte er gerade eben ausgesprochen. Und ich fühlte mich einfach nur gut.

Mit der Gewissheit, dass eine verbale Erwiderung im Moment unmöglich war, lehnte ich mich kurzerhand nach vorne und küsste ihn. Zuerst schien er überrascht, doch nach wenigen Sekunden erwiderte er meine Geste, grub seine Hand in meine Haare, legte die andere um meine Schultern. Ich für meinen Teil verschränkte meine Hände hinter seinem Nacken und lehnte mich an ihn. Das musste der glücklichste Moment in meine Leben gewesen sein!

Als wir uns endlich heftig atmend voneinander lösten, lächtelten wir uns gegenseitig an und ich sprach endlich die Worte aus, die ich schon so lange sagen wollte.

„Ich liebe dich auch, Baka!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Natsu_Dragneel003
2013-12-19T01:25:14+00:00 19.12.2013 02:25
Schön schön tolles FF gefelt mir,mach weiter so. ich freue schon auf eine neue geschichte von dir und am besten wieder so eine traurige :D^^:)
Antwort von:  NatsuNoSora
20.12.2013 14:25
Sorry fuer die spate Antwort :)
Danke! Ja, ich werd mich mal wieder an noch so eine setzten :D
Von:  queen_norge
2013-05-25T08:40:19+00:00 25.05.2013 10:40
Hey hey, meine liebste Sora^-^
Hehe, hier bin ich und ich habe es ENDLICH mal geschafft, ne FF von dir zu lesen, wie versprochen :D
Und, tja .... was soll ich sagen? Hmm, fangen wir mal damit an: Es war episch! *-* Nein, ehrlich! >.< Ich hab zwischenzeitlich sogar leichte Gänsehaut gehabt, weil das so toll was ;D
Und am Ende musste ich ja mal echt grinsen xD Yay, NaLu! *-*
Ich finde, du hast Lucys Gefühle und Gedanken echt gut rüber gebracht, wäre jemand wegen mir fast gestorben, wäre ich wahrscheinlich genauso drauf gewesen^-^"
Und ... jetzt hab ich gerade irgendwie den Faden verloren, weil ich parallel zu diesem Kommi an einem Soul Eater OS arbeite^^" Ja, ich weiß, tut mir leid >.< Ich sollte echt nicht immer so viel nebenbei machen, das lenkt total ab ._.
Aber ... egal, wo war ich stehen geblieben? Ach ja, sterben und so xDD
Also abgesehen davon, dass Natsu fast verreckt wäre (ja, ich bin wirklich SEHR feinfühlig, ich weiß ;D) finde ich es doch echt immer wieder süß, wie er sie beschützt und rettet^-^
Und ich hoffe für dich, dass Natsu nur wegen Lisanna um Gnade gebettelt hat, weil sie seine beste Freundin war! >.< Ich mag Lisanna zwar, aber nicht, wenn zwischen ihr und Natsu mehr ist, als eigentlich sein sollte ... >_>
Ähhh, joa, das ... war's dann glaub ich auch schon von mir ... jep, ich bin fertig xDD
*sich umseh*
Mann, jetzt hab ich schon wieder so viel geblubbert, tut mir leid >.< Ich muss echt mal was dagegen machen ._.
Naja, wie auch immer, super OS! Der kommt sofort in meine Favos <33

ggglG
Deine Ino ♥
Antwort von:  NatsuNoSora
25.05.2013 12:28
Hey Inochan :D

Danke!
Jaaaa, NaLu forever! xD
Jaja, immer voll beschäftigt, gell xD?
Das... war wirklich sehr feinfühlig ausgedrückt ;D
Glaub mir, ich will auch nicht, dass da mehr zwischen Lisanna und Natsu ist, Natsu gehört Lucy!!!
Kannst ruhig mehr blubbern, macht mir nix aus xD
Danke!!!

gggggggggglG
Deine Sora :D
Von: Maryhase
2013-05-24T18:47:29+00:00 24.05.2013 20:47
Eine tolle FF ^^
Gefällt mir *,*
Das Natsu Lucy immer rettet, ist klar, das kennt jeder.
Aber wie du Lucys Gefühle beschrieben hast, einfach toll ^^
Der OS kommt auf meine Favo =3

Liebe Grüße
Antwort von:  NatsuNoSora
24.05.2013 23:51
Huhu
Danke! Haja, Natsu, der Retter in der Not xD
Jej, ich hab ihre Gefuehle ueberzeugend ruebergebracht *jubel*
Danke!

LG
Deine Sora


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