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See Thy Evil, Hear Thy Evil

Thor/Loki
von

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Wenn ich dich betrüge?“ Ein dunkles Kichern entkommt seinen spröden Lippen und er leckt darüber, sorgt dafür, dass sie von seinem Speichel glänzen. „Kein falls und aber? Du enttäuschst mich, Thor.“
 

Sein nicht-Bruder schweigt, was nur dazu führt, Lokis Enttäuschung zu vergrößern. Er erhebt sich, langsam, denn er hat seine Beine seit gefühlten Jahrhunderten nicht mehr genutzt – und wer weiß das schon? Vielleicht sind für ihn ja wirklich Jahrhunderte vergangen, vielleicht hat er tausende und Millionen von Minuten und Stunden gezählt, während die Welt da draußen frei von dem kleinen Geschenk der Einsamkeit geblieben war, das der gute, wunderbare Odin ihm auferlegt hatte –, und stellt sich so dicht vor den Mann, dass nur die dünne Wand aus Glas sie voneinander trennt. Ah, denkt er mit einem grimmigen Lächeln, aber ist das nicht ein weiterer falscher Gedanke? Nichts an diesem Gefängnis ist dünn oder zerbrechlich, das weiß er, denn jedes Mal, als er versucht hat, das Glas zu zerbrechen, hat er nichts, überhaupt nichts erreicht, was nur seine Wut angestachelt hat, seinen Zorn und seinen Hass. Es hat ihn tiefer in die Dunkelheit seines eigenen Geistes getrieben; in eine Dunkelheit, nach der er sich nun verzehrt.
 

Er lehnt sich nach vorne. Sein Atem hinterlässt einen nebligen Schleier auf der kristallenen Barriere, dem einzigen Hindernis zwischen seinen Händen und dem zarten Fleisch von Thors Kehle. „Misstraust du mir so sehr?“, fragt er.
 

„Ich will einen Beweis. Zeig mir, warum ich dich nicht hier und jetzt vernichten sollte.“ Thors Stimme zittert nicht ein bisschen bei diesen Worten, und Loki möchte lachen und weinen und ihm das schlagende Herz mit den Zähnen herausreißen, um diese gegensätzlichen Gefühle zu zerstören.
 

„Dir zeigen?“, wiederholt er und leckt sich einmal mehr über die Lippen. „Sag mir, Thor, bist du nicht über die Abwesenheit jeglicher Wachen verwirrt?“ Ein Schimmer von Unsicherheit in Thors Augen ist alles, was er braucht. „Sie sahen mich betteln. Sahen, wie ich darum flehte, dass du kommst. Ich habe an dich gedacht, Bruder“, faucht er und sieht Thor bei diesem verfluchten Wort schaudern. „Ich habe an deine Hände auf meiner Haut gedacht.“
 

„Sei still!“
 

Aber das ist Loki nicht. Loki weiß niemals, wann er seine Silberzunge im Zaum halten sollte. Langsam sinkt er auf die Knie. „Ich habe daran gedacht, vor dir zu knien. Ich habe daran gedacht, dir mit meinem Mund und meinen Händen zu dienen; daran, mich von dir benutzen zu lassen wie ein Meister seinen Sklaven benutzen würde.“ Schabernack blitzt in seinen Augen auf als Thor einmal mehr schaudert, als er hört, wie Thor hörbar einatmet. „Und ich weiß, dass du auch an mich gedacht hast. Lass mich raus, mein König. Lass mich beweisen, was ich für dich tun kann.“
 

Und als Thor es tut, als er den Käfig öffnet (helles Licht brennt sich den Weg in Lokis Seele, schluckt sie gänzlich, lässt ihn von der Dunkelheit träumen, von dem Chaos, das alles verschlingt, und dem Frieden, der danach folgen würde), als er Lokis Hals ergreift, um die Luft aus seinen Lungen zu zwingen, muss Loki lächeln.
 

Und als Thor ihn von den Lumpen befreit, die sie ihm gegeben hatten, um eine Würde zu schützen, die er nicht einmal besitzt, als er seinen Körper mit Händen und Zähnen markiert (heißer und heller, ihn so viel stärker verbrennend als jedes Licht es jemals tun könnte), als er endlich, endlich in ihn stößt (hart und gnadenlos, denn Thor fickt genauso wie er kämpft), da stöhnt Loki und keucht und lacht, denn nicht einmal er hätte gedacht, dass es so einfach sein würde, Thor wieder dorthin zu locken, wohin er gehört.
 

Aber zugegebenermaßen ist das Licht auch nur die Abwesenheit der Dunkelheit; und selbst Thors helles Licht ist in der Dunkelheit verloren, von der Loki schwört, sie über ihn zu bringen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  kokuchou
2013-12-31T12:05:39+00:00 31.12.2013 13:05
Großartig!
Wunderbar geschrieben.
Würde gern mehr davon lesen. ;)

VlG ruha
Von:  Kirida
2013-10-07T19:41:25+00:00 07.10.2013 21:41
Kurz aber kräftig und gut ^^~
Sehr schöne Wortwahl und gute Ausdrucksweise.
Was Längeres von dir wäre echt toll *_*
Der Happen hier macht richtig Lust auf mehr!
Tut richtig gut mal wieder was in Deutsch zu lesen ~.~
Von: abgemeldet
2013-08-19T17:40:10+00:00 19.08.2013 19:40
Woha, einfach richtig gut.
Fav: 'Thor fickt so, wie er kämpft.' Das ist so herrlich obszön, ich liebe sowas <D
Sehr erotisch, ohne Adult zu sein, Respekt!
Mehr davon pls ^^
Von:  Becka
2013-08-07T14:08:25+00:00 07.08.2013 16:08
Das ist Loki wie ich ihn liebe!Großartig geschrieben!
LG Becka


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