Flashback #1
Kapitel 1:
Flashback 1
Temari sah in seine azurblauen Augen und vergaß alles um sich herum. Und ohne, dass sie es wollte, überkamen sie Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit, Ereignisse, bei denen Naruto nicht nur Temari, sondern indirekt auch ganz Sunagakure geprägt hatte.
##Flashback##
Die Sonne stand gerade an ihrem höchsten Punkt, als vier sich Suna-nins ihren Weg durch einen Wald bahnten und vor dem Tor von Konoha-Tor zum Stehen kamen. „Na, Kankuro, freust du dich auch schon auf die Prüfungen?“, fragte Temari mit übertrieben gespielter Fröhlichkeit ihren Bruder. Der schnaubte nur verächtlich und gab sofort zurück:
„Ja, die Genin aus Konoha sind sicher nicht so stark wie wir, aber ich an deiner Stelle würde aufpassen, denn du bist eindeutig die Schwächste in unserem Team.“ Dies überspielte er mit einem Zucken seiner Mundwinkel und sah Temari herausfordernd an. Temari wurde richtig sauer, denn sie hasste es, wenn man sie als schwach bezeichnete bzw. sie unterschätzte.
Sie wollte gerade ihn gerade so richtig anschreien, als ihr Sensei laut brüllte: „Ruhe, ihr beiden! Es geht doch hier nicht nur um irgendwelche Prüfungen und das wisst ihr genau! Nehmt euch ein Beispiel an Gaara!“ Der Rothaarige in der Gruppe, der bislang noch nichts gesagt hatte, äußerte sich jedoch nicht zu dieser Aussage seines Senseis, sondern starrte nur mit eiskalt blitzenden Augen in Richtung Konoha.
Temari erschauderte bei dem Ausdruck in seinen Augen und hatte sofort ein ungutes Gefühl. <Bitte lass es nicht während der Prüfung erwachen> betete sie noch in Gedanken, bevor sie ins Dorf hineingingen. Sie wollten direkt zum Hokage, doch Temari wurde, als sie um die Ecke gingen, von einem blondhaarigen Jungen umgerannt.
Dieser flüchtete offensichtlich vor einem rosahaarigen Mädchen, das ihn mit Nudelsuppen bewarf und so laut schrie, dass es das ganze Dorf hören konnte. Temari war im ersten Moment nur geschockt, fing sich jedoch recht schnell wieder und musterte den Jungen. Er trug eine orange Weste mit einem weißen Kragen, seine blonden Haare standen in alle Richtungen ab und er trug ein Konoha-Stirnband. Doch das Auffälligste an ihm waren seine azurblauen Augen.
<Irgendwie faszinierend> dachte sich Temari, aber sie hatte nicht auf Kankuro geachtet, der diese Situation natürlich nicht ungenutzt verstreichen lassen konnte, ohne einen Kommentar dazu abzugeben: „Oh, mann, wir sind erst 2 Minuten in diesem Dorf und sie lässt sich schon von einem schwächlichen Konoha-Genin umhauen! Das kann ja was werden ….“.
Er sagte dies mehr zu sich selbst, doch Temari hörte es trotzdem und wollte einen Kommentar zurückschleudern, doch sie wurde schon wieder unterbrochen, da das rosahaarige Mädchen inzwischen bei den Suna-nins und dem Blonden angekommen war. Sie packte sogleich die letzte Nudelsuppe, die sie in der Hand hatte und schmiss sie dem Blonden mit voller Wucht gegen den Schädel, sodass dieser gleich mehrere Meter wegflog bevor eine Hauswand ihn stoppte.
Dazu schrie sie: „Du Baka, wegen dir kann ich Sasuke jetzt nicht wiederfinden, dabei wollte ich ihn um ein Date bitten und du kamst dazwischen und sagst, du hättest mir was Wichtiges zu sagen. Dabei wolltest du nur wieder Nudelsuppe essen gehen, aaaah!“ Temari war etwas beeindruckt von dem Mädchen, empfand aber auch Mitleid für den Blonden.
<Was denke ich da?!> dachte sie geschockt doch im nächsten Moment dachte sie an seine blauen Augen, die so eine Wärme ausgestrahlt hatten, dass …. „Temari! Temari? Verdammt, antworte!“ Erst jetzt realisierte sie, dass Kankuro vor ihr stand und versuchte, sie anzusprechen. <Verdammt wo bin ich nur mit meinen Gedanken?!>
„Ich wollte dich eigentlich nur fragen, ob wir jetzt weitergehen könnten? Wir sollten die Hokage nicht warten lassen!“, auf einmal setzte Kankuro wieder sein Grinsen auf. „Der Konoha-nin hat dich wohl ziemlich hart rangenommen, was? Sogar dein Gehirn scheint nicht mehr richtig intakt zu sein!“
Sein Grinsen wurde sogar noch eine Spur breiter. Temari schluckte die aufkommende Wut gegen ihren Bruder hinunter und ging an ihm vorbei zum Hokage-Gebäude. Die anderen Suna-nins taten es ihr gleich und folgten ihr. Nach ein paar Schritten sah Temari nochmal zurück und bemerkte, dass das Mädchen den Blonden, der mit der Nudelsuppe im Gesicht in der Hauswand hing, immer noch anschrie.
Temari seufzte leise und ging einfach weiter. Doch nicht nur sie sah nochmal zu den Konoha-nins. Auch Gaara sah zu dem Blonden. <Ich habe ein komisches Gefühl. Wenn ich mir diesen Genin ansehe, dann erinnert er mich …… an mich selbst.> Kopfschüttelnd vertrieb Gaara diesen Gedanken und sah weiter mit kaltem Blick auf das Hokage-Gebäude, dem sie nun langsam näherkamen.
#Timeskip#
(während der Endrunde der Chunin-Auswahlprüfung, kurz vor dem Verrat der Suna-nins)
<Verdammt, Gaara, was machst du da?> Temari konnte nicht glauben, dass Gaara dermaßen die Beherrschung verlor. Der Kampf zwischen ihm und Sasuke Uchiha neigte sich dem Ende zu und Gaara wollte unbedingt gewinnen. >Verdammt, Gaara, du kennst doch den Plan! Wir sind auf dich angewiesen, also hör auf alles kaputt zu machen!< schrie Temari in Gedanken, doch sie wandte sich wieder dem Kampf zu.
Gaara war kurz davor, zu gewinnen als plötzlich von der Ehrentribüne Rauch aufstieg und eine fast nicht mehr menschliche Stimme auf der Kage-Ehrentribüne rief: „ Kukuku, na, erkennen Sie mich noch, SENSEI?!“ Temari verstand sofort und sprang mit Kankuro und ihrem Sensei auf das Schlachtfeld, um Gaara da rauszuholen.
<Das hat der Kazekage also gemeint, als er von einem ZEICHEN gesprochen hat.> Einige der Anbus, die die Prüfung überwachten, entpuppten sich auch als Oto-nins und griffen die Jonin aus Konoha an. Diese Ablenkung nutzten Temari und Kankuro, um Gaara, der ohnmächtig wurde, mit sich zu nehmen und über die Mauer der Arena in den Wald von Konoha zu fliehen, während ihr Sensei ebenfalls mit dem Schiedsrichter des Turniers kämpfte.
Doch Sasuke nahm die Verfolgung der beiden auf, denn er sah den Kampf noch nicht als beendet an. Aber unbemerkt von Sasuke und den Suna-nins verfolgten auch eine andere Person und dann, einen guten Abstand dahinter, weitere drei Personen mit einem Hund, sie. Als Temari und Kankuro bemerkten, dass Sasuke beträchtlich aufgeholt hatte, bremste Kankuro auf einmal ab.
„Sag mal spinnst du? Wir sind hier auf feindlichem Gebiet und der Uchiha verfol..-“ Temari wollte Kankuro eigentlich noch mehr anschreien, ließ es aber bleiben, als sie den Gesichtsausdruck von diesem bemerkte. „Nimm du Gaara, ich halte diesen Uchiha auf, er darf Gaara nicht bekommen!“
Temari wollte ihn vom Gegenteil überzeugen, doch sie wusste natürlich auch, dass es keinen anderen Weg gab. Doch trotz allem war Kankuro ihr Bruder. Nach kurzem Überlegen nickte sie ihm nur zu, legte einen Arm um Gaara und ließ ihren Bruder alleine. Sasuke konnte inzwischen schon mit seinem Sharingan die Chakren der Suna-nins erkennen, als er bemerkte, dass sie gestoppt hatten.
<Sie wollen sich mir jetzt sicher gegenüber stellen. Das wäre sehr schlecht. Ich würde es zwar nicht zugeben aber der Kampf gegen Gaara hat mich eine Menge Chakra und Energie gekostet.> Während er weiter überlegte, bemerkte er, wie sich zwei Chakren entfernten, wohingegen eines auf einem Ast blieb.
Sasuke überlegte nicht lange und stürmte auf das Chakra zu und stand vor Kankuro. „Na, wies aussieht bin ich jetzt dein Gegner! Da dich schon mein Bruder fast besiegt hatte, werde ich mit dir leichtes Spiel haben!“, prahlt er. Sasuke war drauf und dran auf ihn loszustürmen, als er eine Hand auf seiner Schulter bemerkte.
Sasuke konnte nicht glauben, wer da vor ihm stand. Es war Shino Aburame, der pro Tag nie mehr als zwei Wörter sagte und eigentlich auch nie ein sonderlicher Freund Sasukes‘ war. „Der da gehört mir! Schnapp dir die anderen beiden! Ich hab das Gefühl das der Rothaarige wichtiger ist als wir denken!“
Sasuke überlegte nicht lange sondern raste Temari hinterher. Inzwischen waren auch der Blonde, Naruto, und die Rosahaarige, Sakura, zusammen mit Shikamaru Nara und dem vertrauten Geist ihres Senseis, Pakkun, einem Hund, auf der Spur von Sasuke und den Suna-nins. Auch Temari bemerkte inzwischen, dass Kankuro Sasuke offensichtlich nicht gestoppt hatte, und dass dieser sie auch weiter verfolgte.
Inzwischen kamen Naruto und seine Begleiter, allerdings ohne Shikamaru, da dieser sich einigen Oto-nins in den Weg gestellt hatte, bei dem Kampf von Kankuro und Shino an, Shino deutete ihnen allerdings an, dass sie weitergehen konnten, da Shino Kankuro im Griff hatte. „Shino brauchst du auch echt nicht unsere Hilfe?“
Naruto wollte ihm helfen, wurde aber von Sakura gestoppt. „Wir können ihm später helfen, erst mal müssen wir Sasuke finden.“ Naruto nickte nur und die drei eilten weiter. Inzwischen war Temari auf einem Ast stehengeblieben, da sie das Gewicht von Gaara nicht länger tragen konnte und der Uchiha sie fast eingeholt hatte.
Sie machte sich zum Kampf bereit und holte ihren Fächer aus der Halterung auf ihrem Rücken. Sasuke kam inzwischen auf dem gegenüberliegenden Ast zum Stehen und funkelte Temari mit seinen Sharingan-Augen an. „Er ist mein Gegner, geh zur Seite!“ Dabei deutete er auf Gaara, der neben Temari auf dem Ast lag.
Temari wollte Sasuke gerade angreifen, als plötzlich Gaara aufstand und ein leises Stöhnen von sich gab. Doch etwas war anders als sonst. Sand floss aus Gaaras Kürbis und hüllte ihn fast vollständig ein. Temari wusste sofort was das zu bedeuten hatte und sprang sofort ein paar Äste weiter.
<Ich wusste es. Ich habe bemerkt wie es während der Chunin-Prüfungen immer schlimmer wurde.> Sie sah voll Furcht zu Gaara. Dieser hatte sich inzwischen aufgerichtet und sah eindeutig nicht mehr menschlich aus. Seine komplette rechte Körperhälfte sah wie ein Monster aus. Sein Arm war um das doppelte gewachsen und hatte sich zu einer Art Klaue entwickelt.
Sein rechtes Auge war nur mehr schwarz mit einer gelben Pupille, eine Iris war nicht mehr zu erkennen. Er starrte Sasuke mit einem mordlüsternden Blick an. Dieser war so sehr geschockt, dass er erst im letzten Moment bemerkte, dass Gaara ihn mit seiner Klaue angriff. Sasuke konnte nicht mehr ausweichen und dachte unwillkürlich an Naruto.
<Naruto …. Du bist viel stärker geworden. Du könntest ihn bestimmt besiegen und mich retten …. Das ist so unfair ….> Sasuke schloss die Augen, um sich auf das Ende vorzubereiten. Dabei bemerkte er nicht einen blonden Haarschopf, der an Sasuke vorbei raste, den Arm von Gaara wegschlug und ihn hart im Gesicht traf.
Sasuke wunderte sich, warum er noch keinen Schmerz verspürt hatte und öffnete die Augen. Er konnte es nicht glauben. Naruto hielt Gaara mit seinen Schattendoppelgängern in Schach und stellte sich währenddessen schützend vor Sasuke.
(Anmerkung des Autors: Da es bei dem Kampf in erster Linie um die Gefühle von Temari und den Ausgang geht, werde ich den Kampf aus der Sicht von Temari beschreiben, um ihre Gefühle zum Ausdruck zu bringen und um das Kapitel nicht unnötig in die Länge zu ziehen. Ich hoffe, das stört euch nicht ;).)
Temari sah fassungslos zu dem Blonden. Er hatte Gaara in seinem Jinchurikii-Modus verletzt! Sie hatte ihn bisher erst zweimal kämpfen sehen, einmal gegen einen Typ mit einem Hund und dann während der Chunin-Prüfung gegen einen Hijuuga und trotzdem war sie mehr als beeindruckt von ihm.
Sie hoffte nur inständig darauf, dass es ihm gelang, Gaara wieder zur Vernunft zu bringen. Sie sah zu den beiden hinüber. Gaara hatte sich inzwischen vollständig transformiert und sah nun aus wie ein Sandmarder. Er hatte es geschafft, Sakura an einen Baum festzunageln und mit jeder Sekunde wurde sie stärker gegen den Baum gequetscht.
Naruto hatte inzwischen 1000 Schattendoppelgänger beschworen und war drauf und dran, Gaara zu besiegen. Er hatte Gaara zu Boden geschmettert und wollte zum finalen Stoß ausholen, als sich Gaara plötzlich aufbäumte und ein gewaltiger Wind sich auftat, der die meisten Doppelgänger vernichtete.
Als der Wind sich auflöste, sah Temari voll Schrecken zu Gaara. Der Bijuu in ihm hatte nun endgültig die Kontrolle über ihn übernommen, er war jetzt an die 15 Meter groß. <Ich muss hier weg> war Temari‘s einziger sinnvoller Gedanke und sie flüchtete in die entgegengesetzte Richtung.
Als sie an einer Lichtung ankam, hörte sie ein Stöhnen und bemerkte Kankuro, welcher verletzt und fast ohnmächtig am Boden lag. Sie legte seinen Arm auf ihre Schulter als sie ein Brüllen hörte und sofort wieder zu Gaara und Naruto zurückeilte. Sie war wieder nicht lange unterwegs, als sie das Schlachtfeld sah, das Naruto und Gaara durch ihren Kampf geschaffen hatten.
Sie bemerkte Gaara und Naruto, die beide verletzt am Boden lagen. Temari nahm Gaara und legte sich ihn auch über die Schulter. Sie sah nochmal kurz zu Naruto, welcher sie auch ansah, durch die Anstrengungen des Kampfes aber ohnmächtig wurde. Temari wollte dem Blonden auch helfen, vernahm aber dann Chakren von Ninjas, die den Kampf offensichtlich bemerkt hatten und nun schnell näher kamen.
Sie konnte keine Zeit verschwenden und flüchtete mitsamt ihren Brüdern aus Konoha. Als sie einen guten Abstand zu Konoha zurückgelegt hatten, schlug Temari ein provisorisches Lager auf und kümmerte sich um die Wunden ihrer Brüder. Kankuro wurde als Erster wach und sah sie neugierig an.
Temari erzählte ihm alles und fügte schnippisch hinzu: „Na, wer ist jetzt der Schwächste in der Gruppe?“ Kankuro streckte ihr die Zunge raus und sah beleidigt in eine andere Richtung. Temari amüsierte diese Situatation, denn sonst war sie es immer, die einen Kommentar von ihm zu hören bekam.
Da hörten die beiden Gaara, der leise aufstöhnte und sich aufrichtete. Temari wollte ihn aufhalten, aber Gaara brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen und erzählte ihnen alles von seinem Kampf gegen Naruto, auch über ihre Unterhaltung am Ende des Kampfes und wie Naruto versuchte ihm klarzumachen, dass allein Freundschaft der Schlüssel zu wahrer Stärke wäre.
Dann blickte er auf und sah die beiden an. „Danke, Kankuro und Temari.“ Die beiden waren mehr als erstaunt darüber, Gaara hatte sich noch nie bei ihnen bedankt, geschweige denn so viel an einem Tag gesagt. <Naruto muss ihn wirklich sehr verändert haben.>, dachte Temari und blickte in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
Und ohne es zu beabsichtigen, sagten die drei Sabakuno-Geschwister gleichzeitig:
„Danke, Naruto.“