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Katy's verrückte Nacht

von

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Die Dämmerung setzte ein und die ersten Straßenlaternen sprangen an. Dafür, dass es recht früh im Jahr war, war es schon recht warm und es hielten sich noch viele Menschen draußen auf. Der Duft von blühenden Bäumen hing in der Luft.

In der Ferne konnte man erst das dumpfe Schlagen von Trommeln, etwas später auch das Klingeln von Schellen hören. Der Klang näherte sich mit der zunehmenden Dunkelheit. Ein Zirkus war in der Stadt. Mit Umzügen versuchten sie Leute für ihre Nachtvorstellung zu begeistern. Nicht so meins, aber die Leute um mich herum waren Feuer und Flamme.

Am Ende der Straße tauchte wie aus dem Nichts ein riesiger, weißer Elefant auf. Sein Reiter, in Frack und Zylinder gekleidet, schwang einen großen Stab und ließ sich zujubeln. Um den Elefanten herum tanzte und musizierten Angehörige des Zirkus’. Männer wie Frauen, in körperengen Anzügen. Mal anzüglich, mal heiter und ausgelassen.

Ich hielt mich im Hintergrund, als die Menschen um mich herum auf das Zirkusvolk zuströmten. Gerade, als ich mich umdrehte, um zu gehen, war mir, als ob man mich beobachten würde. Ich blickte zurück und sah, dass mich der Elefantenreiter unverhohlen anstarrte. Seine Blicke durchbohrten mich geradewegs. Es lief mir ein Schauer den Rücken hinunter. Ich musste schnellstmöglich ins Lagerhaus…

Meine Kollegen waren bereits dort. Gemeinsam mussten wir etwas unternehmen, uns vorbereiten.

„Der Zirkus! Wir müssen verhindern, dass sie eine Vorstellung geben“, berichtete ich atemlos. Sie nickten mir zu und gemeinsam begannen wir Pläne zu schmieden, als… Trommeln!

Mit einem lauten Knall barst nur einen Augenblick später das große Tor des Lagerhauses. Unter der Kraft des gewaltigen weißen Elefanten. Mit dem Stab in der Hand, wie ein Schwert nach vorne gestreckt, rief sein Reiter zum Angriff. Dabei suchten seine rot glühenden Augen den Raum ab. Als mich sein Blick traf, verzogen sich seine Lippen zu einem abscheulichen Grinsen:

„Meine Kinder! Kümmert euch um diese Störenfriede. Labt euch an ihnen und habt euren Spaß!“, lachte er. „Doch das Mädchen, das lasst mir!“, hörte ich seine Stimme leise in meinem Kopf flüstern.

Wir mussten uns verteidigen, verstecken… irgendwo. Alle liefen durcheinander, suchten Schutz, hinter Regalen, in Lüftungsschächten, als das Zirkusvolk geifernd, mit beleckten Zähnen in unser Hauptquartier strömte. Wer Glück hatte, konnte irgendwas als Waffe greifen. Ich war wie gelähmt. Der Kampf war von Anfang an aussichtslos. Mehr als ein paar Kratzer konnten wir unseren Gegnern nicht zufügen. Einer nach dem anderen wurden meine Mitstreiter aus ihren Verstecken gezogen und nieder gemacht. Der Elefant rannte gegen Regale, die wie Dominosteine fielen und die Menschen unter sich begruben.

Noch immer konnte ich mich nicht bewegen. Nun kam das Zylinder tragende Monster, das vorher den Elefanten geritten hatte, auf mich zu. Wie in Zeitlupe, mit wehendem Mantel.

Im nächsten Moment spürte ich, wie es seine Fangzähne in meinen Hals schlug. Der metallische Geschmack von Blut füllte meinen Rachen.

„Ist das nicht ein Spaß?“, hörte ich seine Stimme in meinem Kopf. Ich wollte schreien…

Stattdessen lag ich mit vor schreck geweiteten Augen, schwer atmend in meinem Bett. Mein Herz raste.

Ich bin Katy. Und das war eine ganz normale, verrückte Nacht für mich. Ich träume häufiger so einen Scheiß.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  lunaris-von-aquanta
2013-04-10T08:06:18+00:00 10.04.2013 10:06
Wooow echt spannend O_O ich hab die Luft angehalten (was eig nicht so gut ist, wo ich grad ziemlich krank bin u eh keine luft bekomme X'D).

Ich hatte echt Angst, mann kannst du gut schreiben!

Ein super Challenge-Beitrag ist das! Ich danke dir fürs mitmachen und hoffe auf weitere Teilnahmen, mit weiteren so supergeilen Beiträgen! <3

chiriomiep
Antwort von:  Calyses
10.04.2013 12:43
Danke für deinen Kommentar. Es freut mich, dass dir die Geschichte gefällt und dass sie auch einigermaßen spannend geworden ist. Das ist mit nur 500 Worten nicht ganz so einfach. *g*
Ich schreibe eigentlich ganz gerne und auch schon länger (immer noch einen unfertigen Fantasyroman hier rumliegen habe...) Nur leider bin ich in den letzten Jahren nicht dazu gekommen, viel zu schreiben außer für die Uni.
Antwort von:  lunaris-von-aquanta
10.04.2013 14:29
tja dann sind ja die challenges genau das richtige um wieder rein zu kommen ;) dann werd ich für die nächste runde mal 1000 wörter veranschlagen ^^ ist vl einfacher dann ;)

und ja sie ist total spannend ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen o.o und der letzte satz ist am geilsten XD

chiriomiep


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