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Neuer Gott

Wer hätte gedacht...?!
von

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Neuer Tag (Der Wind)

Kapitel 13: „Neuer Tag“ (Der Wind)
 

Zoe, Yolei, Hawkmon und J.P mussten in das Land der Wälder, in dem die Stadt des ewigen Anfangs lag. Anfangs hatten sie noch versucht ein Trailmon zu nehmen, allerdings hörten sie nur immer, dass sie kein Ticket besäßen, weshalb sie laufen mussten.

Die Mädchen neckten dabei Junpei, dass es seiner Figur aber auch mal ganz gut tun würde zu laufen. Insbesondere bei seinen Schokoladenkonsum. „Dass du kein Diabetiker bist, ist ein reines Wunder!“ Kommentierte Hawkmon nüchtern die Situation, hielt sich ansonsten jedoch neutral aus dem Gespräch heraus.
 

Langsam erreichten sie die Grenze, wo der Schutz der Stadt nachließ und der Nebel sich mehr und mehr um sie herum verbreitete. Entgegen der Beschreibung, die sie von dem Trailmon Daku erhalten hatten, war der Nebel keine Qual.

Es war auf eine gewisse Weise lediglich unangenehm durch ihn zu wandern; da die Sonne zu schwach war um die dichten Schleier zu durchdringen war es recht kühl und sie fanden es etwas unheimlich nicht wirklich sehen zu können, wo sie ihre Schritte hinsetzten. Auch Hawkmon hatte auf einem Erkundungsflug kaum etwas von ihrer Umgebung ausmachen können, weil alles von einem gefräßigen Nichts verschluckt wurde und nichts als einen dämmrigen Horizont erkennen ließ.

Davon abgesehen erschien es ihnen durch das tiefe, dunkle Dämmerlicht so, als würden sie durch eine fremde Geisterebene wandern.
 

Darum blieben die vier ständig auf den Schienen, von denen sie hofften, dass sie zu dem wunderschönen Baum führten, der schützend die Stadt des ewigen Anfangs umgab. Sie hielten ihren Weg so eng und zielgerichtet an den Schienen fest, dass sie sich beinahe wie Dorothy fühlten, die die goldene Straße nach Oz beschritt. Oder wie Rotkäppchen, das von ihrer Mutter gewarnt wurde ja nicht vom rechten Weg abzukommen.

Und offensichtlich war dies die richtige Entscheidung, da durch eine glückliche Fügung eben jenes Trailmon Angler vorbeifuhr, dem Zoe, J.P. und Tommy damals voll auf den Leim gegangen waren.
 

Sein eigentliches Ziel war zwar nicht die Stadt des ewigen Anfangs, sondern der Waldbahnhof. Doch würden sie so zumindest deutlich schneller das Land der Wälder erreichen. Und sie alle waren froh über eine Pause, in der sie einmal nicht laufen mussten. Und vom Waldbahnhof aus, so hörten sie von Angler, seien es nur noch ein oder zwei Tagesmärsche um die Stadt des ewigen Anfangs zu finden.
 

Sie reckten sich und streckten sich, als sie aus dem Trailmon ausstiegen. Die Fahrt über hatten sie hauptsächlich schweigend miteinander verbracht. Sie hatten lieber ein wenig geschlummert. Sie alle hatten ihre erste Nacht in der Digiwelt nur mit wenig Schlaf verbracht. Sie alle hatten sich stundenlang und länger in ihren Betten hin und her gewälzt. Und kaum, dass sie eingeschlafen waren, wurden sie von Takuya und Davis aus dem Schlaf gerissen. Eben jenen Schlaf, den sie im Trailmon Angler nachholten.
 

Zoe biss sich auf die Lippen, als der Waldbahnhof sie in voller Pracht begrüßte, als wäre in ihm nie einem Lebewesen Schaden zugefügt worden. „Ob Seraphimons Schloss wohl wieder aufgebaut wurde?“ Hörte Zoe Junpei fragen, der die Blondine so aus ihren Gedanken riss. Angesprochene zuckte mit den Achseln. „Selbst wenn. Patamon, das ja aus Seraphimons Digiei schlüpfte, ist bei T.K. Warum sollten wir es also aufsuchen?“ Nun mischte sich auch das Mädchen mit den fliederfarbenen Haaren ein. „Und außerdem sollten wir zur Stadt des ewigen Anfangs. Die anderen gönnen sich ja auch keine Pause!“
 

Sie atmeten noch einmal das letzte Mal die frische, sonnengewärmte Luft ein, die sie hier umgab. Hier gab es keinen Nebel. Wenn sie sich nicht mit ihrer Mission beeilten, müsste man wohl sagen: Noch nicht.

Sie betraten den Nebel und schon nach kürzester Zeit konnten sie nicht einmal mehr die Umrisse des Waldbahnhofs sehen, den sie gerade verlassen hatten.
 

Und wieder hafteten ihre Blicke an den Schienen. Ihre Laune hielten sie sich mit Witzen, Geschichten und Zaubertricks von Junpei oben. Es war jedoch nur eine oberflächliche Fröhlichkeit. Tatsächlich machten sie sich alle Sorgen, wo sie heute Nacht schlafen sollten. Sie würden bis heute Nacht keinesfalls ihr Ziel erreichen. Und sie alle waren schon jetzt zu müde um wirklich Laufen zu können. Außerdem fürchteten sie sich vor den Schergen Deemons, die scheinbar seine Finsternis in der Digiwelt verbreiteten und nichts als Angst und Schrecken und Mord und Totschlag in der Digiwelt hinterließen. Eben jene Finsternis, die sehr wohl eine Qual war.
 

Schließlich stolperte Junpei - ob vor Müdigkeit oder einfach aus Ungeschick, konnte keiner mehr sagen. Die Mädchen hielt ihm jeweils eine Hand hin um ihm aufzuhelfen. „Am besten wir machen hier eine Pause und schlagen unser Nachtlager auf.“ Brachte Yolei das Thema zu dem ungeliebten Thema ihrer Bleibe.

„Ich hab kein Zelt oder so…“ Gestand Izumi und die anderen stimmten ihr zu. „Wir können einfach ein Feuer machen. Das hält uns bestimmt schon warm genug.“ Schlug Junpei vor und mit einem Schulterzucken gab der Rest sein stummes Einverständnis.
 

„Was haltet ihr von einer Nachtwache?“ Schlug das Vogeldigimon vor. Miyako verzog das Gesicht. „Bei dem Nebel kann ich mir nicht vorstellen, dass uns irgendjemand findet. Alles, was weiter weg ist, als zwei Meter, kann man schon nicht mehr sehen! Selbst bei einem riesen Leuchtfeuer würde man uns kaum finden.“

„Yolei hat Recht. Ich hoffe nur, dass wir die Gleise morgen früh wieder finden…“ Sorgte sich die Blondine. „Keine Sorge. Ich weiß genau wo wir hin müssen! Außerdem hab ich eine Spur aus bunten Tüchern gelegt…“ Machte der dickliche Junge ihnen Mut.
 

Das Feuer war schnell entzündet. Die Wärme schlug ihnen als warme Wellen ins Gesicht und schüttelte die tiefe, dunkle Kälte aus ihren Gliedern.

Sie wussten nicht wie, doch schaffte es Junpei ein kleines Privatfeuerwerk hervorzuzaubern und begeisterte die Anwesenden sehr. Trotz der Müdigkeit unterhielten sie sich noch lange über ihren ersten Tag und nachdem sie sich mit Keksen, Gummibärchen und (was die Gruppe besonders freute) allen möglichen Leckereien aus dem Laden von Yoleis Eltern satt gegessen hatten, fielen sie alle in einen tiefen, dunklen Schlaf, dessen Alpträume nicht gerade eine geruhsame Nacht versprachen.
 

Trotz der Augenringe und blassen Gesichtern waren die Digiritter schon früh auf den Beinen. Und die Fähnchen-Spur von Junpei stellte sich als ungemein nützlich heraus, da sie alle sonst in dem dichten Nebel völlig die Orientierung verloren hatten - auch wenn sie ihr Lager nur unweit von den Schienen aufgeschlagen hatten.
 

Nach einem für J.P. viel zu kargem Frühstück machten sie sich wieder daran den Schienen zu folgen. Auch wenn sie müde waren, waren sie hochmotiviert noch diesen Vormittag oder Mittag die so ersehnte Stadt des ewigen Anfangs zu erreichen. Ein Trailmon war ihnen nicht begegnet, doch waren die Digiritter sicher, dass sie früher oder später noch eines treffen würden, das sie umsonst (oder gegen Schokolade) mitfahren ließ.
 

Kurzzeitig überlegten die Digiritter auch, einfach die Digitationen zu benutzen um zum Ziel zu gelangen - doch waren sie sich sicher, dass sie ihre Kräfte noch brauchen würden. Immerhin konnten sich die so erhofften verbündeten Digikrieger überall aufhalten. Möglicherweise müssten sie auf der Suche nach ihnen die ganze Digiwelt durchqueren.
 

„Wie sind die anderen legendären Krieger eigentlich so?“ Fragte Yolei, die noch keine Bekanntschaft mit den Kriegern gemacht hatte und auch nur von den Kämpfen erfahren hatte. Nicht jedoch über ihre Charaktere. „Also Lanamon ist eine richtige Zicke!“ Lachte Zoe. „Wenn sie schlechte Laune hat, sollte man ihr besser nicht begegnen. Ich kann mir aber vorstellen, dass sie auch sehr nett sein kann. Ihren Fanclub hat sie bestimmt nicht nur wegen ihres Aussehens.“ „Lanamon war das Element Wasser, richtig?!“ Fragte Hawkmon nach; es hatte als Digimon zwar von den Kriegern gehört, war ihnen jedoch nie persönlich begegnet. J.P. nickte eifrig und begann seinerseits von den Kriegern zu erzählen. Scheinbar hatte er vor allem an Arbormon, Element Holz, einen Narren gefressen - oder wohl eher an seinen oftmals eher unpassenden Ratschlägen.
 

Bei all den Gesprächen war ihnen gar nicht aufgefallen, wie weit sie schon gereist waren. Tatsächlich stand die Sonne, die sie nur als undeutlichen Goldflecken am Himmel wahrnahmen, schon hoch an selbigem. Und bei einem Rundflug hatte Hawkmon weitere gute Nachrichten für sie: Das Digimon konnte nicht mehr allzu weit von ihrem Standpunkt entfernt eine bunte Kuppel erkennen, unter der ein riesiger Baum seine Äste ausstreckte.

Von diesen Aussichten weiter beschwingt, liefen die Digiritter noch schneller, beinahe rennend, auf ihr Ziel zu.
 

Und kaum, dass sie die Kuppel erreichten und durch sie hindurch traten, konnten sie kaum glauben, dass sie aus einer tiefen, dunklen Ebene kamen: Die Sonne fiel strahlend durch die grünen Blätter, brach sich an Tautropfen und warf tausender, feiner Regenbogen auf die Blätter, den Stamm und alles Leben darunter. Ein sanfter Wind umgab sie und wirbelte ihre Haare auf.

Um sich herum hörten sie das Toben und Lachen der Babydigimon. Die Sträucher mit den Digieiern leuchteten selbst ebenso schön wie ihr Mutterbaum und die bunten Digieier taten ihr Übriges, um diese Stadt in einem unschuldigen, fröhlichen Schein erstrahlen zu lassen.
 

„So sieht es also in der Stadt des ewigen Anfangs aus?“ Rief Yolei fröhlich und atmete die frische Luft ein, die sie sehr an den Waldbahnhof erinnerte. „Wie friedlich es hier ist.“ Auch Hawkmon ließ seiner Freude Luft: Er spreizte die Flügel und genoss einen Rundflug. Schon lange hatte er es nicht mehr so genossen zu fliegen. Er sah mal nicht die Düsternis, ihr Verderben und ihren verlorenen Schein. Er sah nichts als blankes Leben unter sich. Leben soweit seine Augen reichten. Er entdeckte ein Vogeldigimon, das er zwar noch nie gesehen hatte, doch war er sich sicher, dass es sich um `Swanmon´ handeln müsse, von dem er schon so viel von J.P. und Zoe gehört hatte.

Das schöne, schwanenähnliche Digimon bemerkte den Reisenden und bat Hawkmon zu sich herunter. Alles an dem Digimon schien edel zu sein. Und gleichzeitig konnte Hawkmon eine Verbindung zu ihm spüren, die er sich nicht so recht erklären konnte. „Besuch?“ Fragte Swanmon. „Wir hatten schon so lange keinen Besuch mehr. Reist du alleine?“ Hawkmon verbeugte sich höflich. „Ich bin Hawkmon. Meine drei Freunde sind auch hier. Allerdings können diese nicht fliegen…“ Das Digimon vor ihm lächelte ihn mild an. Etwas an ihm war so mütterlich. Hawkmon fühlte sich hier seltsam geborgen. „Mein Name ist Swanmon. Komm mit mir und wir werden deine Freunde begrüßen. Hast du lange reisen müssen, um hierher zu gelangen?“ Fragte das Digimon und gemeinsam liefen sie in den hohlen Baumstamm, der dem Schwanendigimon als Nest diente.
 

Die drei Menschen liefen staunend durch diesen Garten Eden, der sich vor ihnen auftat. Izumi und Junpei kannten diese Stadt zwar, doch hatten sie sie nicht so schön in Erinnerung. Und nach der tiefen, dunklen Ebene dort draußen, konnten sie sich an all den bunten Farben gar nicht satt sehen.

„Wo ist Hawkmon blos hin?“ Fragte Miyako, die sich langsam Sorgen um ihren Partner machte. „HAWKMON!“ Rief sie darum. „Du hast gerufen?“ Hörte sie Hawkmon über sich und als sie aufblickte, salutierte ihr Partner vor ihr. „Stets zu Diensten!“
 

Die drei mussten lachen und wurden nun auch von Swanmon willkommen geheißen, die sich halten musste nicht in Tränen auszubrechen, als sie Zoe und J.P. erkannte. „Digiritter!“

Miyako schaute Swanmon erstaunt an. „Ist das schön…“ Flüsterte sie und schaute auf ihren Digimon-Analyser nach:
 

Swanmon

Level: Armor

Vogeldigimon

Typus: Serum

Attacke: Federtornado
 

“Das ist Swanmon. Es beschützt die Babydigimon und sorgt für sie, bis sie von Trailmon abgeholt und versorgt werden…” Erklärte Zoe, als sie den staunenden Blick von Yolei bemerkte. „Wie kannst du denn ein Armor-Digimon sein?“ Fragte Yolei; konnten nicht nur die Digimon-Partner von den Digirittern eine Armor-Digitation vollziehen?
 

Das angesprochene Digimon winkte ihnen allen und sie folgten ihm zu einem kleinen, sonnigen Platz, auf dem ein kleines Picknick vorbereitet war. Insbesondere Junpei bemerkte nun, dass sie lediglich die Reste vom gestrigen Abend verputzt hatten. „Reden können wir gleich noch. Ich bitte euch. Lasst es euch schmecken…“
 

„Wie ist es dir in letzter Zeit so ergangen?“ Schmatzte Junpei. Obwohl es kaum verständlich war, schien Swanmon zu wissen, was er meinte. „In letzter Zeit ist alles so viel schwerer geworden. Es kommen keine Trailmon mehr. Sie alle haben viel zu viel Angst die lieben Kleinen irgendwo in diesem schrecklichen Nebel auszusetzten. Keines der Trailmon bringt es übers Herz…“

„Mach dir keine Sorgen, Swanmon. Wir sind hier, um der Digiwelt wieder auf die Beine zu helfen!“ Rief Yolei. „Wenn ich euch irgendwie helfen kann, lasst es mich wissen.“ Bot ihnen das Schwanendigimon seine Hilfe an. „Es gibt da tatsächlich was, was du für uns tun kannst.“ Begann die Blonde. „Wir suchen die anderen vier legendären Digiritter. Weißt du etwas über ihre Digieier?“
 

Swanmon, wollte ihnen antworten. Doch passierte das nun folgende viel zu schnell. So schnell, dass es den Anwesenden beinahe wie eine halbe Ewigkeit vorkam. Beinahe in Zeitlupe konnten sie tausende und abertausende Fledermäuse sehen, die Swanmon umgaben und angriffen, bis es zu Boden fiel und mit einem hellen, bläulichen Datenstrom liegen blieb.

Die Digiritter schauten sich panisch um und konnten eine zierliche Gestalt ausmachen, die unangenehm hell lachend tausende Wellen Dunkelheit um sie herum verbreitete.
 

LadyDevimon griff die Stadt des ewigen Anfangs an.
 

„Was zum…?!“ Rief Yolei und nickte ihrem Digimonpartner zu, dass er digitieren möge. Kari war zwar nicht da um eine DNA-Digitation zu vollziehen, doch war sie sich sicher, dass sie mit der Hilfe der anderen Digiritter auch mit einem Champion-Level Digimon ein Ultra-Digimon schlagen konnte.

Hawkmon versuchte zu Digitieren - und erstarrte in der Bewegung. „Was hast du denn?“ Fragte Yolei besorgt. Nach dem Picknick müsste Hawkmon doch stark genug sein um zu Digitieren?

Eine Welle kalten, höhnischen Lachens ließ Yolei einen Schauer über den Rücken gleiten. „Hahaha…So lange ich hier bin und die Finsternis meines Meisters, Deemon, verbreite, kann keiner Digitieren!“
 

„Ach ja… Das werden wir ja sehen!“ Um Yolei herum bildeten sich zwei hellblaue Digieier: Zoe und J.P. digitierten. Und tatsächlich. Kaum dass die Datenströme verschwunden waren, schwebten an ihrer Stelle ein käferähnliches Digimon und eine wunderschöne, mit Klauen besetzte Frau, die mit den goldenen Flügeln an einen Engel erinnerte. „Was die können, können wir schon lange! Digiarmorei der Liebe erstrahle!“ Rief Miyako. Und tatsächlich, kaum dass die Worte gesprochen waren, erschien aus ihrem Digivice ein hellroter Strahl, der ihren Partner umgab und „Halsemon, Flügel der Liebe“ offenbarte. Yolei schwang sich auf dessen Rücken und machte sich bereit mit Beetlemon und Zephyrmon das Digimon vor ihnen zu bekämpfen.
 

„Warum greifst du die Stadt des ewigen Anfangs an?“ Hörte Yolei die Stimme Zoes. Aber aus den Lippen des Digimons hörte sie sich erwachsener an. Reifer.

Miyako warf Zoes neuem Äußeren einen neidischen Blick zu. Wie sehr würde sie es sich wünschen selbst einmal so digitieren zu können.
 

Nach einer langen Pause kicherte LadyDevimon. „Ihr werdet ohnehin sterben. Da kann ich euch auch gerne erzählen, warum: Wenn erst einmal die Stadt des ewigen Anfangs in unserer Hand ist, ist auch das Leben selbst in unserer Hand. Wir werden nur noch würdige Diener erschaffen und keine schwachen Trottel! Und wenn wir erst einmal das Leben selbst kontrollieren, dauert es nicht mehr lange, bis wir alles kontrollieren!“

„Das werden wir die nie durchgehen lassen!“ Drohte Junpei - oder wohl eher Beetlemon.

„Und ihr kleinen Spielkameraden wollt mich daran hindern?“
 

In einer Geschwindigkeit, die deutlich über dem Menschenmöglichen lag, verwandelte sie ihren Arm in eine Lanze und stieß auf Beetlemon zu.

„Roter Feuerball!“ Rief Halsemon und schoss etliche rotglühende Kugeln, die den eigentlichen Weg von LadyDevimon blockierten und sie so daran hinderte dem Käferdigimon Schaden zuzufügen.

Und nun hatte das Virus-Typ-Digimon ihr neues Ziel gefunden: Yolei und Halsemon.

Sie stach mit einer unglaublichen Geschwindigkeit ihren lanzenartigen Arm in den Rumpf des Vogeldigimon Halsemon. Nach einem markerschütternden Schmerzensschrei digitierte Halsemon zurück auf das Rookie-Level. Yolei krallte sich fest in Hawkmon. Gemeinsam fielen sie Richtung Erde. Sie kniff ihre Augen zusammen.
 

Ein plötzlicher Ruck riss ihre Aufmerksamkeit zu den Digimon über sich. Zephyrmon und Beetlemon waren links und rechts von Yolei und Hawkmon und ließen sie vorsichtig zur Erde gleiten. „Ich schuldete dir was…“ Sagte Beetlemon und wurde plötzlich von einer Alptraum-Wolke von LadyDevimon unterbrochen. Auch Beetlemon digitierte zurück und raste nun als Junpei bewusstlos zu Boden.

Hawkmon indes löste sich von Yolei und flog dem Jungen hinterer und fing ihn auf. Schwer schlug das Vogeldigimon mit den Flügeln, als es den Jungen sanft auf den Boden setzte.

Keine Sekunde zu früh, da LadyDevimon Hawkmon in diesem schutzlosen Moment angriff. Schatten. Fledermäuse. Dunkelheit. Schockiert betrachtete Yolei das Bild, als ihr Partner zunächst von einem hellen Datenstrom umgeben wurde und sich danach schmerzhaft langsam Pixel für Pixel für Pixel auflöste.
 

Zephyrmon hielt Miyako fest umschlossen, als sie mit ihr zum Boden flog und Yolei zu der Stelle eilte, wo noch bis vor kurzem ihr Digimonpartner war und Junpei gerettet hatte.

Langsam verging der Schock; ihm wichen stumme Tränen eines stummen Schmerzes, als das Mädchen einsehen musste, dass Hawkmon sie nicht begrüßen würde. Er würde ihr keinen Mut mehr machen können. Er würde ihr nicht mehr sagen können, dass alles gut werden würde.

Sie sank mutlos auf die Knie und langsam entwichen etliche Schluchzer ihrer Kehler.
 

Zephyrmon spürte eine unbekannte Wut in sich aufsteigen. Sie würde kämpfen. Für Hawkmon.

Mit einer Schnelligkeit, die nur der grenzenlose, freie Wind kennen konnte, flog das B-Hybrid-Digimon auf LadyDevimon zu und hob ihre Klaue zu einer schallenden Ohrfeige. „Das vergess´ ich dir nie! Das vergess´ ich dir NIE!“ Schrie sie und hob ihre Klauen für weitere schneidend scharfe Windangriffe - die alle im Leeren versiegten.

LadyDevimon hatte sich wieder gefangen und flog nun lachend um Zephyrmon herum. Attackierte sie mit dunklen Alpträumen, Wolken finsterer Fledermäuse, zog ihr in den hellen blauen Harren, kratzte sie und schlug mit ihren Krallen auf das B-Spirit-Digimon ein.
 

Ihr letzter Angriff beförderte Zephyrmon zu Boden. Krachend schlug sie auf und verwandelte sich augenblicklich in Zoe zurück. In einen Menschen. In einen hilflosen Menschen. Das darf nicht so enden. Ich muss etwas tun. Ich kann etwas tun, dachte sich Zoe und rappelte sich auf. Sie konnte vor Schmerz kaum laufen, kaum denken. Und doch schleppte sie sich vorwärts. Ich muss diesen Ort beschützen. Diese Kinder. Und meine Freunde. Ich darf noch nicht aufgeben. AncientIrismon, ich flehe dich an!
 

Sie nutzte ihre letzte Kraft und digitierte zu ihrem H-Hybriden. Als dieser ging sie zu Yolei und erhob sich vor ihr in die Luft. „Ich werde Hawkmon rächen!“ Versprach Kazemon und zwinkerte dem Mädchen zu, bevor sie sich mit einem Rückwärtssalto in die Höhe begab und dort, hoch über ihnen schweben blieb.

Sie griff nicht an, blieb lediglich in der Luft schweben. Sie schien konzentriert zu sein.
 

Die anderen schauten ihr gespannt zu und warteten, was sie erreichen wollte. Nur eine anwesende Person wartete nicht: LadyDevimon.

Hatte sie anfangs die Situation nur beobachtete und analysiert, flog sie nun zu der schwebenden Fee und attackierte sie mit ihren Krallen. Und keiner Attacke wich Kazemon aus. Sie schien zu warten. Auf ein Wunder? Eine weitere Attacke des Digimons ließ die Digitation abbrechen. Nun schwebte Zoe in der Luft. Der blaue Datenstrom umgab sie und zeigte nicht nur sie, sondern auch ihre beiden Spirits, die links und rechts von ihr schwebten.
 

Ein milder Wind trocknete die Tränen Yoleis und dieser Wind zog sich immer stärker zusammen. Wirbelte um das Dorf herum. Als einziger, riesiger Tornado. „Das hat sie da gemacht!“ Rief Junpei anerkennend; er hatte verstanden: Izumi hatte sich geopfert um mit ihrer letzten Kraft eine Windbarriere um die Stadt des ewigen Anfangs zu errichten. Einen Tornado, in dessen Auge geschützt sich nun der Beginn allen Lebens abspielen würde.
 

LadyDevimon hob ihre Kralle für einen letzten Angriff. Und erstarrte. Sie konnte ihren Angriff nicht zu Ende bringen. Sie schlug auf eine Wand aus Wind, die das Mädchen vor sich umgab. Eine Barriere, die zu einer Kugel aus Sturm wurde, durch die sich feine Bänder aus Licht schlossen.
 

Zoe war stolz. Sie hatte es geschafft die Stadt zu schützen. Der Tornado würde sie beschützen. Müde schloss sie die Augen und ließ sich fallen. Sie hatte ihre Aufgabe erfüllt. Sie würde Hawkmon nicht rächen können; aber der Schutz der Stadt wäre sicher in seinem Sinne gewesen.

Sie wurde allmählich von einer Kugel aus reinem Licht umschlossen, und auch ihr Fall wurde gebremst. Ihr linker Arm wurde von Zephyrmon gehalten und ihr rechter Arm von Kazemon. Diese lächelte ihr zu und auf Italienisch konnte Izumi sie sagen hören: „Du weißt, was du zu tun hast!“
 

LadyDevimon schlug weiter auf die Kugel aus Wind und Licht ein. Und zerbrach diese schließlich. Doch entgegen ihrer Vermutung blickte ihr nicht das blonde Mädchen panisch entgegen, sondern ein fremdes Digimon mit stolzem, kämpferischem Blick.
 

„Zoe hat die doppelte Spirit-Digitation vollzogen…“ Flüsterte der Junge anerkennend. „Und sie sieht so schön aus…“ Yolei schaute kurz zu Junpei und danach wieder zu Zoe. Oder besser: Zu dem unbekannten Digimon.
 

Der Kampf, zwischen LadyDevimon und Jetsilphymon - der neuen Digitation - verlief nun sehr zum Vorteil der Digiritter. Anfangs hatte sich das böse Digimon noch über das luftige Windrad lustig gemacht. Bis sie von einem der damit erzeugten Winde erfasst wurde und gegen die Tornado-Wand gedrückt wurde. Langsam zerfetzte sie der Wind. Schneidend scharf schmirgelte er ihr ihren Leib. Nach langanhaltenden Schmerzensschreien scannte Jetsilphymon die Daten und erlöste so das Digimon von ihren Schmerzen. Und sie betete, dass der Wind diese dunkle Seele reinigen würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  CoronamonFan1
2013-07-21T04:20:21+00:00 21.07.2013 06:20
das ist gut.wie ich die bitchfights von ladydevimon liebe:D Wenn ich mich nicht irre ist Jetsilphymon doch das Megalevel von Silphymon?aber als doppelte spirit digitation mmhhh naja gibt halt kein digimon das wie eine mischung aus Kazemon&Zephyrmon naja^^wieder ein gutes kapitel leisteset hier echt gute arbeit.

PS:kommasetzung war nie so mein ding.und am laptob schreib ich immer alles klein.
Antwort von:  Hasenprinzessin
22.07.2013 11:23
alloha,

also erstmal danke für deinen kommi =3

ich bin auch mega bitch-fight-fan =3 (und da ist ladydevimon natürlich einfach unangefochten XD)

jetsilphymon ist das offizielle mega-level von zephyrmon (und nicht, wie es der name vermuten lässt, von silphymon)
-> alle meine infos habe ich übrigens hier her: http://de.digimon.wikia.com/wiki/Jetsilphymon (bzw. es ist auch noch das mega-level von valkyrimon^^)

wie auch immer,

(ich schreib am PC immer klein^^)

lg hasüüü


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