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Neuer Gott

Wer hätte gedacht...?!
von

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Neuer König

Kapitel 5 „Neuer König“
 

Am nächsten Morgen musste Davis sich sputen um nicht zu spät zu kommen. Auf dem Flur vor dem Klassenraum legte er einen letzten Sprint hin, überholte dabei Herrn Minazuki nur knapp vor der Tür zum Raum und begrüßte die Klasse mit einem sehr lauten „PÜNKTLICH!“ Nach Luft schnappend setzte er sich auf seinen Platz und zum ersten Mal beachtete er den Platz zwischen T.K. und sich, auf dem eigentlich Kari hätte sitzen sollen. „Hää? Ist Kari heute gar nicht da?!“ Fragte er über Karis Tisch hinweg zu dem Blonden. Der düstere Blick von ihm veranlasste Daisuke dazu seine Bücher und seine Jacke auf den Platz zu rücken, über dessen Leerheit er sich eben noch beklagt hatte.
 

„Und Koichi ist auch nicht da?!“ Hörte er ihren Klassenlehrer unsicher fragen, als er die Anwesenheitsliste durchging und Kari als fehlend markiert hatte. Davis wollte schon wieder Takeru fragen, ob er etwas über den Verbleib von den beiden wüsste, als der Blonde einen kleinen, zusammengefalteten Zettel auf sein Pult warf. In T.K.s ordentlicher Handschrift konnte er darauf lesen:
 

Kari und Koichi liegen beide im Krankenhaus.
 

Perplex und schockiert las er die Zeile wieder und wieder durch, als hoffte er in ihr irgendwo ein „Haha, reingefallen!“ zu entdecken. Er schaute Takeru fragend an, dieser schüttelte jedoch den Kopf, als wolle er sagen: Nicht hier…!
 

Sie schrieben verschiedene Formeln und Zahlen ab, die für Davis nur wie irgendwelche Würmchen aussahen, die sich über die Tafel schlängelten und ihn für seine miesen Mathe-Kenntnisse auslachten. Mit einem Mal hörten sie ein scheues Klopfen und als die Tür geöffnet wurde, stand Koichi in der Tür. „Entschuldigen Sie bitte mein Verspäten…“ Koichi rechtfertigte sein zu spätes Eintreffen nicht, sondern schaute für einen Augenblick lang mit schiefem Kopf und starrem Blick auf die Tafel.

Plötzlich ging er auf den Lehrer zu, der ihn erschrocken ansah und perplex einen Schritt nach hinten auswich als der Dunkelhaarige ihm die Kreide aus der Hand nahm und zur Tafel ging. „Sie haben hier einen Fehler…Der Integral würde so keinen Sinn machen…“ Koichi wischte mit dem Handrücken einen der für Daisuke so seltsam aussehenden Würmchen weg und schrieb stattdessen etwas anderes dahin.
 

Verblüffte Blicke seiner Klassenkameraden und von Herrn Minazuki folgten ihm, als er sich auf seinen Platz neben Takeru setzte. Dieser nickte ihm zu und ließ die Schultern hängen, als Koichi den Kopf schüttelte.
 

In der Pause hatten die drei Jungen beschlossen drinnen zu bleiben und saßen nun am eigentlichen, für heute unbesetzten, Fensterplatz von Davis um sich über die Geschehnisse der letzten Nacht zu unterhalten. Davis war sich sicher, dass Takeru ihm eigentlich Dinge sagen wollte, die nicht für Koichis Ohren bestimmt waren, aber einerseits war er sich sicher, dass sie sich bestimmt noch einmal unter vier Augen unterhalten würden und vor allem andererseits wusste Koichi über den gesundheitlichen Zustand von Kari besser Bescheid als er selbst oder Takeru, da der Dunkelhaarige bis eben im selben Krankenhaus gelegen hatte wie sie.
 

„Sie wird nicht vor Übermorgen entlassen. Und selbst das steht noch in den Sternen…“ Takeru nickte ihm zu und Davis sagte: „Was ist denn jetzt eigentlich passiert? Und was hat sie?“ Die Sorge um das junge Mädchen war ihm ins Gesicht geschrieben, und auch die Stimme hatte einen beklemmten Klang. Koichi seufzte und schaute aus dem Fenster. „Sie hat geprellte Rippen, am Hals Verbrennungen zweiten Grades, Schürfwunden, Prellungen und was weiß ich nicht noch alles…“ Er ballte seine Hände zu Fäusten und biss sich auf die Unterlippe. „Und das ist nur meine Schuld…!“ flüsterte er kaum hörbar durch das offene Fenster. Takeru und Davis sahen sich betreten an. Takeru hatte Hikari gestern noch gesehen, von der Brandwunde am Hals und ein paar Schürfwunden mal abgesehen jedoch kaum Verletzungen wahr genommen…“Was ist denn passiert? Und was hattest du, dass du ins Krankenhaus musstest…?“ Fragte Davis weiter. Takeru überkam dabei eine Gänsehaut, die Davis nicht verborgen blieb. „Was habt ihr denn, verdammt noch mal?!“
 

Koichi und Takeru schwiegen betreten und kaum, dass Koichi den Mund aufmachte um etwas zu sagen, wurden sie von einer Klassenkameradin unterbrochen. „Ähm…Koichi? Du bist ja scheinbar ziemlich gut in Mathe…Ähm…Könntest du mir das Thema noch Mal erklären..?“ Koichi seufzte einmal und nickte dann gequält lächelnd. Er entschuldigte sich bei Takeru und Davis und folgte dann dem Mädchen zu ihrem Tisch.
 

„Also...Was war jetzt gestern los?“ Fragte Davis, der die Gunst der Stunde nutzte, dass Koichi gerade gegangen war. „Ich hab Kari gestern Nacht noch kurz in ihrem Zimmer besucht…Sie meinte dann sie hätte einen Autounfall gehabt. Koichi habe sie dann kurz darauf zufällig gefunden und Koji eine SMS geschickt, wo sie zu finden wären…“ Davis schaute ihn genauso an, wie Takeru auf die Geschichte reagiert hatte: Ungläubig. „Das ist Stuss, wenn du mich fragst…“ Fügte T.K. hinzu. Der Junge mit der Fliegerbrille legte den Kopf schief. „Was glaubst du denn, was passiert ist? …Ich meine…es hört sich für mich auch nicht so richtig an, aber…könnte ein Autounfall nicht wirklich der Grund sein, warum sie im Krankenhaus liegt?“ Vehement schüttelte der Blonde den Kopf. „Du hast ihre Verletzungen nicht gesehen…Das waren keine Verletzungen aus einem Autounfall…Ich glaube eher…“ Er holte tief Luft und sprach dann seine Gedanken aus. „..ich glaube eher, dass sie wieder am Meer der Dunkelheit gewesen ist… und dieses Mal… dort angegriffen wurde…“
 

Takeru schien zu überlegen, ob er Davis auch erzählen sollte, dass es keinen Sinn machte, dass Koichi Koji eine SMS geschrieben habe - immerhin waren sie die meiste Zeit über zusammen. Und außerdem - woher hätte Koichi, der im Krankenhaus lag, von Hikaris Unfall gewusst haben sollen? Und da war noch das Digivice von Koji; T.K. war sich ziemlich sicher, dass es sich um eines handelte. Es sah zwar ein wenig anders aus als ihres, aber eine gewisse Ähnlichkeit ließ sich nicht abstreiten… Gab es etwa eine neue Generation Digiritter? Er schüttelte den Kopf. Etwas schien ihm zu sagen, dass er warten sollte, bevor er Davis und den anderen von seinen Vermutungen und Beobachtungen erzählen würde. Und vor allem wollte er erst einmal mit Kari selbst über die ganze Angelegenheit reden.
 

Koichi kam zu den beiden Jungen zurück und wollte etwas sagen, als es zur nächsten Unterrichtsstunde klingelte - darum seufzte Koichi und nickte Davis und T.K. kurz zu, bevor er sich auf seinen Platz setzte, gefolgt von Takeru, der neben ihm saß.
 

Im Weiteren hatten sie Englisch - wobei ihre Lehrerin sie noch einmal ausgiebig an ihre Präsentationen erinnerte. Des Weiteren erklärte sie das neue Thema: Shakespeare.

In der Zeit des Gestöhnes der Klasse, da alle wenig begeistert waren von der Aussicht auf Hamlet, Macbeth oder Romeo und Julia, schrieb Koichi einen Zettel, den er seinem Tischnachbarn unauffällig auf sein Buch warf.
 

Ich geh nach der Schule ins Krankenhaus. Hikari besuchen. Kommst du mit? (Wirf den Zettel bitte auch Davis zu)
 

Der Blonde warf ihm einen erstaunten Blick zu und nickte dann. Davis, der einzuschlafen drohte, musste durch einen Schlag mit T.K.s Englischbuch geweckt werden. Bevor er sich darüber hätte aufregen können, warf ihm Takeru den Zettel an die Stirn. Dieser las den Zettel und schüttelte den Kopf. Hastig kritzelte er etwas auf die Rückseite. Sowohl T.K. als auch kurz darauf Koichi mussten sich ziemlich anstrengen um überhaupt entziffern zu können, was Daisuke dort niedergeschrieben hatte.
 

Sorry. Hab am Wochenende ein wichtiges Spiel. Kann deswegen das Training heute nicht sausen lassen.
 

Takeru wollte schon wieder etwas auf einen Zettel schreiben, als er von seiner Lehrerin - selbstverständlich auf Englisch - getadelt wurde, dass sie das Zettelchen-Schreiben doch bitte unterlassen mögen. Außerdem bat sie Takeru mit weiterhin strafendem Blick das nächste Kapitel über die Gedichte von Shakespeare vorzulesen. Hilfesuchend schaute er zu Koichi - hatte T.K. doch überhaupt nicht darauf geachtet, wo sie derzeitig waren.

Der Dunkelhaarige hielt sein Buch schief, sodass T.K. die Seite sehen konnte - mit dem Zeigefinger deutete er auch auf den Absatz, den der Blonde lesen sollte.
 

Nach der Schule gingen die Jungen wieder ein Stück gemeinsam, wobei T.K. seinen Frust über die Englisch-Lehrerin und Davis über die „widerlichen Intergrale“ ausließen. Koichi hielt sich dabei eher zurück. Allerdings hatten sie nicht allzu viel Zeit sich über ihren Unterricht auszulassen, da Daisuke schon bald in eine andere Straße abbog, als Koichi und Takeru, da dieser noch zum Fußballtraining wollte.
 

„Wäre es in Ordnung, wenn wir vorher noch ins Blumengeschäft gehen könnten?“ Fragte Koichi scheu, als sie an einem eben solchen vorbei kamen. Takeru schaute ihn durchdringend an, hielt aber seine Gedanken für sich. Er wunderte sich warum Koichi sich so um Kari sorgte. Immerhin kannte er sie doch seit gerade einmal gestern Morgen?!
 

Nur wenige Minuten später konnten sie die Umrisse des großen, grauen Sandsteingebäudes sehen. Takeru seufzte und blieb stehen. Er erinnerte sich zu gut an das Krankenhaus. Es war eben jenes Krankenhaus, das damals von Marinedevimon angegriffen wurde - soweit er wusste war es erst seit kurzem wieder vollständig erneuert worden. Nach all den Schäden hatte es tatsächlich beinahe zwei Jahre gedauert, bis auch der letzte Schaden ausgebessert wurde.

Voll Bitterkeit erinnerte er sich daran, wie Cody damals gezwungen war, einsehen zu müssen, dass sie dieses Mal das Digimon töten mussten. Er hasste die Finsternis noch immer dafür. Er hasste sie dafür, dass Cody seine moralischen Werte über Bord werfen musste, da er sonst keine Chance gehabt hätte viele Menschen zu retten.
 

Und dennoch. Cody hatte sich danach verändert. Was T.K. sehr verstehen konnte. Cody war gezwungen worden das Leben verschiedener Lebewesen gegeneinander abwiegen zu müssen. Es war doch unmöglich, dass ein Leben besser sein sollte als ein anderes.

Doch hatten sie damals handeln müssen. Er schluckte schwer bei dem Gedanken, wie es wohl ausgegangen wäre, wenn sie Marinedevimon damals nicht getötet hätten.
 

Er war so in Gedanken vertieft, dass er gar nicht bemerkt hatte, dass Koichi seine Schritte beschleunigt hatte, als er auf eine ihnen bekannte Person zulief. Erst das laute „Koji!“ von Koichi ließ ihn aus seinen Gedanken auftauchen und ebenfalls schnellen Schrittes zu Koji laufen.
 

Um seinen Hals trug dieser eine lange Kette aus Papierkranichen. „Hattest du Langeweile?“ fragte Koichi mit spielerischem Unterton, als er auf die Girlande deutete. Es ist jedes Mal aufs Neue interessant zu sehen, wie Koichi sich bei der bloßen Anwesenheit seines Bruders verändert. Wäre schön, wenn er mir gegenüber auch mal so frei sein könnt, dachte sich der Blonde.

Auf die Frage von Koichi zuckte Koji nur mit den Schultern. „Was hätte ich sonst noch machen können?!“
 

Aus dem Krankenzimmer von Hikari hörten sie leichtes Stimmengewirr. Schüchtern klopfte Koichi an die Tür. Das Stimmengewirr erstarb. „Es ist offen…!“ Hörten die drei zaghaft von Kari. Als sie die Tür öffneten, sah Takeru den Ursprung des Stimmengewirrs: Ken und Yolei waren da und saßen beide auf Plastikstühlen vor ihrem Bett. „Hallo…Wie lieb, dass ihr gekommen seid..“ Wurden sie von dem Mädchen im Bett begrüßt.

Koji ging, ohne ihren Gruß zu erwidern, um das Bett herum und legte ihr die Girlande aus Kranichen um den Hals. „Gute Besserung…und so..“ Sie kicherte über die ruppige Art von Koji, bedanke sich jedoch mit einem herzlichen Lächeln.

Koichi ging seinem Bruder hinterher und gab der Brünetten einen bunten, sommerlichen Blumenstraß. Sie nickte Koichi dankbar an und hielt danach die Nase in die Blumen. „Die riechen gut. Was sind das für welche?“ „Glockenblumen…“ Antwortete Koichi lächelnd. Sein Blick blieb an ihrem weißen Verband am Hals hängen und er biss sich auf die Unterlippe, während er aus dem Fenster schaute.
 

Takeru selbst hatte sich schweigend auf die Bettkante gesetzt und beobachtete das Verhalten von Koichi. Ihm war gar nicht aufgefallen, wie sehr er den anderen Jungen angestarrt hatte und hörte auch nur auf, weil er plötzlich den Blick von Koji auffing, der T.K. musterte, als hätte er ein seltenes Insekt gesehen.
 

Miyako, die bisher schweigend neben dem Bett saß, konnte ein Quietschen nicht länger unterdrücken. „Ihr seid doch die Zwillinge, die jetzt bei uns wohnen? Hätte man mir gesagt, dass ihr so gut ausseht, hätte ich mich schon eher blicken lassen…!“ Bei den letzten Worten hielt sie sich die Hände vor den Mund. „Ich sollte nicht so viel reden… Ich bin übrigens Yolei. Also eigentlich heiße ich Miyako Inoue, aber alle nennen mich Yolei.“ Die Worte sprudelten geradezu aus dem Mädchen heraus. Koji verdrehte in einem ungesehenen Moment nur die Augen, während Koichi das Mädchen höflich, aber etwas steif anlächelte „A…angenehm...“ Stotterte er. Ken, der die „Quassel-Ausbrüche“ von Yolei nur zu gut kannte, versuchte das Mädchen höflich vom vielen Reden abzuhalten. „Guten Tag. Mein Name ist Ken Ichijouji. Ich gehe mit Yolei in eine Schule…“ „Schön dich kennen zu lernen. Dies ist mein Bruder Koji und ich bin Koichi…“
 

Takeru entschuldigte sich kurz um eine Vase für die Blumen zu suchen - insgeheim wollte er aber vor allem Miyakos Feuertaufe für neue Freunde entgehen. Zu gut kannte er, was kommen würde: Entweder sie würde sabbernd in der Ecke sitzen und irgendwelchen Tagträumen nach jagen, oder sie würde den Zwillingen keine freie Minute mehr lassen - für das Wohl von Koji und Koichi wünschte er sich ersteres.

Auf dem Rückweg stieß er beinahe mit Ken zusammen. „Sorry. Hab dich nicht gesehen…!“ Entschuldigte sich T.K. schnell. „Kein Problem…Weißt du wo das Schwesternzimmer ist? Ich wollte gerne eine Spielesammlung ausleihen…“ T.K. deutete auf eine Richtung und erklärte dabei zusätzlich den Weg.
 

Es ist echt schön zu sehen, wie Ken aufgetaut ist. Aber er es ist ja auch schon so lange her, dass er unter der Kontrolle der Saat der Finsternis stand…Er könnte ruhig trotzdem ein wenig mehr Lachen. Dachte der Blonde und sah in Gedanken dabei die Weihnachtsfeier vor sich, auf der sie alle Ken zum ersten Mal hatten wirklich Lachen sehen.
 

Kaum dass der Blonde das Zimmer von Hikari erreichte, wurde die Tür aufgerissen und eine abgehetzte Yolei kam zum Vorschein. „Verdammt! Ich bin viel zu spät! Warum müssen die beiden auch so gut aussehen?! Ich komm jetzt sicher zu spät zu Cisco!“ Weitere solcher Ausrufe konnte T.K. noch den ganzen Flur entlang hören. „Scheinbar hat sie mal wieder die Zeit vergessen…“ hörte er Ken hinter sich murmeln. „Tjaja…Die gute, alte Yolei..“ Lachte er, als sie gemeinsam das Zimmer betraten.
 

Den Rest des Nachmittags hatten sie wirklich viel Spaß mit der Spielesammlung - auch wenn sie Mensch-Ärger-Dich-Nicht mit Schachfiguren spielen mussten, da von den bunten Spielsteinen ein paar verloren gegangen waren. So spielte Hikari mit den Springen, Koji mit den Läufern und T.K. und Koichi jeweils mit vier Bauern. Koichi hatte dabei vier dunkle Figuren und T.K. vier helle bekommen.
 

Nach einer Weile hatte Ken nach einer Partie Schach gefragt. Koji hatte nur den Kopf geschüttelt - er hat nie viel von Schach gehalten. Und Kari hatte höflich abgelehnt, da sie wusste wie gut Ken war und auf eine Niederlage nach der anderen nun wahrlich keine Lust hatte. So blieb Koichi übrig, der sich nicht von Kens Siegen beim Simultanschach beeindrucken ließ, vor denen er eindringlich von Kari und T.K. gewarnt wurde.
 

Ken hatte Höflichkeit walten lassen und Koichi die Wahl gelassen, ob er Schwarz oder Weiß spielen wollte. Ken war sich im Klaren darüber, dass man mit Weiß einen Vorteil hatte und war sich deswegen auch sicher, dass sein Gegenüber diese Farbe wählen würde. Tatsächlich wurde er jedoch überrascht, da Koichi die dunklen Figuren wählte und auf seiner Seite des Spielfeldes platzierte.

Scheinbar ist er ein ziemlicher Anfänger. Sonst hätte Koichi bestimmt Weiß genommen. Vor allem gegen einen Gegner wie Ken, dachte T.K., der selbst ebenfalls höflich abgelehnt hatte.
 

Schon nach der ersten Runde hatten sie alle ihre Meinung revidieren müssen: Koichi hatte, wider erwarten, gewonnen. Auch in der darauffolgenden Runde zog Ken den Kürzeren. Tatsächlich hatten sie am Ende ihres Schach-Marathons zwei Patts, drei Remis, die beiden Siege Koichis und letzten Endes einen Sieg von Ken erspielt. Wobei sich Takeru sicher war, dass Koichi Ken im letzten Spiel hatte absichtlich gewinnen lassen, um diesen nicht vor seinen Freunden blos zu stellen.
 

„Du bist richtig gut…“ Lobte Ken zögerlich, worauf hin Koichi scheu lächelte und antwortete: „Du bist aber auch sehr gut… Du scheinst nur nicht wirklich bei der Sache zu sein…“ Dabei schaute er Ken mit seltsam wissendem Blick an. Er schien ihn zu durchbohren und dieses hatte auf Ken die Wirkung, dass er unsicher auf das Brett vor sich schaute und unruhig mit den Figuren vor sich spielte. Takeru schaute Ken fragend an, wurde aber von Kari abgelenkt, die sich müde streckte. „Willst du schlafen?“ Fragte er besorgt. „Es ist ja auch schon verflucht spät!“ rief Koji - vielleicht etwas lauter als eigentlich beabsichtigt - mit einem Blick auf die Uhr. Die Uhr über der Tür verriet, dass es bereits weit nach acht war und sie sich deswegen langsam auf den Heimweg machen sollten.
 

Ken und Takeru waren bereits zur Tür gegangen und auch Koji machte sich bereit zu gehen, wartete aber noch auf seinen Bruder.

Gerade als Koichi aufstehen wollte, hielt Hikari ihn zögerlich am Ellbogen fest. Sie schaute beinahe schon ängstlich zu Koji und Koichi und fragte dann leise. „Koji…Koichi..? Würdet ihr…vielleicht bleiben, bis ich eingeschlafen bin?“ Koji schaute sie überrascht und sah danach zu seinem Bruder, der für einen Augenblick lang Karis Blick auszuweichen schien. Sein Blick wanderte auf der Suche nach einem festen Fixpunkt von einem Verband zum anderen und blieb letzten Endes an Hikaris verbundenem Hals hängen. „Natürlich…“ Flüsterte er, als er ihr schließlich in die Augen schaute.
 

Beim Herausgehen sah Takeru noch, wie Kari die Girlande aus Papierkranichen von den Schultern nahm und über ihre Decke verteilte. Er blieb kurz stehen und beobachtete verwundert, wie Kari die Hand von Koichi mit ihrer eigenen Umschloss und danach lächelnd die Augen schloss. Kari ist Koichi gegenüber seltsam vertrauensselig. Normalerweise dauert es doch einige Zeit, bis sie so vertraut. Wenn ich mich recht erinnere, hat sie mich noch nie gebeten bei ihr zu bleiben. …Ist sie etwa…? Dachte T.K. und ein seltsames Stechen erfüllte seine Eingeweide, als er sich Kari und Koichi vor dem Traualtar vorstellte.
 

Ken legte eine Hand auf die Schulter von Takeru und holte ihn so aus den Gedanken. T.K. und Ken schauten sich gegenseitig kurz an und gingen heraus, nachdem sie sich im Flüsterton von Koji und Koichi verabschiedet hatten. „Und? Was hältst du von Koji und Koichi?“ Fragte der Blonde neugierig nach der Meinung des Dunkelhaarigen über die Zwillinge, kaum dass sie den Raum verlassen und die Tür hinter sich zugezogen hatten. Der Angesprochene spielte unruhig mit den Ärmeln seiner Uniform herum und schien sich vor einer Antwort zu drücken. „Koji ist ziemlich…rau…aber nett…“ Begann er langsam und schien sehr lange darüber nachzudenken, wie er seine weiteren Empfindungen in Worte fassen konnte, ohne etwas Falsches zu sagen.
 

„… Aber… Koichi hat eine Finsternis in den Augen, die mir richtig Angst macht…“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Ea
2013-05-09T16:21:05+00:00 09.05.2013 18:21
immer noch keine digimon
*wippelt mit den füßen*
*klopft mit den fingern auf den tisch*
wann kommen sie nur endlich und wann erfahren die alten digiritter nur, dass koji und koichi auch digiritter sind?
*kann es nicht so wirklich abwarten*
Antwort von:  Hasenprinzessin
09.05.2013 18:27
alloha,

vielen dank für deinen zweiten kommentar =3

deemon kam doch schon vor O.o (und der ist doch ein digimon^^")
aber keine sorge, es dauert nicht mehr lange, dass sich ein digimon in die welt verirrt ;) und dann dauert es auch nicht mehr lange, bis sich die kinder in die digiwelt verirren^^
(man muss es nur vorher logisch verknüpfen und dem leser die möglichkeit geben, zu raten was warum passiert XD )

(ist dir eigentlich aufgefallen, dass ich deinen rat beherzigt hab und nun mehr zeilen und absätze mache?)

wie auch immer

lg hasüüü


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