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Snake Lover

von

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1.Kapitel

Der nächste Tag verlief recht ruhig. Es war der letzte Tag vor dem nächsten Einsatz. Diese Tage waren generell recht ruhig. Alle Vorbereitungen waren schon längst getroffen und es lag alles bereit. Es galt sich auszuruhen um fit für die bevorstehende Mission zu sein.

Früher war Otacon kurz vor einer Mission sehr angespannt und aufgeregt, mit der Zeit hatte er sich mehr und mehr daran gewohnt und wurde entspannter. Dies schrieb er allerdings Snakes Ruhe zu. Es war unglaublich wie kein bisschen Anspannung von ihm aus ging, als wäre er die Ruhe selbst. Hal war überzeugt davon, dass ein Soldat vor einem Einsatz unglaublich angespannt wäre, doch dieses Bild änderte sich seit er Snake kannte. So gelassen wie er schien, könnte man meinen, er wüsste, dass morgen alles gut gehen würde und er keiner Gefahr ausgesetzt wäre. Vielleicht war es die Routine, die ihm diese Ruhe brachte oder er war einfach so zuversichtlich. Wenn nicht sogar beides. Aber der Brillenträger konnte das nicht so genau sagen. Es war eigentlich auch egal, was zählte, war, dass sie morgen Erfolg haben. Mehr nicht, zumindest auf kurze Zeit gesehen.
 

Nach einem kurzen Blick zur Uhr stellte er fest, dass er langsam etwas essen sollte. Viel Auswahl gab es nicht. Sie hatten nur Unmengen an Eiern und Fertigmahlzeiten an Bord. So entschloss er sich ein Spiegelei zu braten. Zu viel mehr reichten seine Kochkünste ohnehin nicht, geschweige denn Snakes.

Diesen traf er in der Küche, die sich ein Stockwerk über den Wohn- und Arbeitsraum befand. Dort rauchte dieser neben dem Abzug am Durchlüftungsschacht. Der Brillenträger seufzte. Er war nicht begeistert, dass er rauchte, aber er wusste genauso gut, dass er es dem Braunhaarigen nicht ausreden könnte. Das wäre vergeudete Zeit.

Snake machte seinem Mitbewohner etwas platz, sodass er genügend Platz am Herd hatte. Dieser bückte sich bereits schon nach der Pfanne, die in einem der unteren Schränke lagerte und sah kurz zu dem Raucher.

„Willst du auch etwas?“, fragte er Älteren.

Der Angesprochene hob erst eine Braue und schüttelte dann verneinend den Kopf.

„Okay.“, gab er von sich während er 2 Eier aus dem Schrank holte und kurz am Pfannenrand aufschlug, bevor er das Innere hinein gab. Nach einem kurzen Blick auf die Uhr sah er wieder zu Snake, der ihn beobachtete.

„Ist etwas? Willst du doch was?“, erkundigte sich der Otaku.

„Nein. Hast du schon etwas Neues von Raiden gehört?“

„Leider nicht. Er ist nicht aufzufinden.“

„Hm.“
 

Nachdem das Essen endlich fertig war, zog sich Otacon damit wieder in das Arbeits- und Wohnzimmer zurück und aß dort auf dem Sofa. Er schaltete sich den Fernseher ein und verfolgte die Nachrichten. Der Krieger kam kurz darauf dazu und setzte sich neben ihm.

„Klingt nicht als würde es morgen ein Spaziergang werden.“, kommentierte der Hinzugekommene die Bilder von einem Krisengebiet in den News. Der Jüngere nickte. Unglücklicherweise würde der morgige Einsatz wirklich in genau diesem Gebiet stattfinden. Campell hatte sie beauftragt dort nach Hinweisen einer Nuklearwaffe zu suchen. Der Braunhaarige war zwar gut geeignet für diese Mission und zudem sehr erfahren, aber die Region war momentan ein Pulverfass. Der kleinste Funken könnte große Folgen nach sich ziehen. Vorsicht war hier das höchste Gebot.

Aus dem Augenwinkel beobachtete Hal sein Mitbewohner. Er saß völlig entspannt da, nicht mal diese schlechten Aussichten, die die Bilder vermittelten, brachten ihn aus der Ruhe. Es war fast beeindruckend oder einfach nur Fassade. Schwer zu sagen, was es wirklich war. Sehr selten kam es vor, dass Snake mal Gefühle zuließ. So selten, dass man diese Momente leicht vergaß.
 

Ein kurzer Blick auf die Uhr brachte den Brillenträger in helle Aufregung. Rasch drehte er seinen Kopf zu seinen Sitznachbarn. „Hast du etwas dagegen, wenn ich umschalte?“, fragte er den Braunhaarigen. Dieser fast überraschende Stimmungsumschwung macht Snake misstrauisch. Er sah auf den Augenwinkel zu ihm und hob eine Braue. „Du willst doch nicht etwa einer dieser Animes jetzt sehen?“, fragte er und klang dabei nicht gerade begeistert davon. Man sah Otacon deutlich an, dass das FOXHOUND Mitglied Recht hatte. Allerdings, verschlug es dem Animefan durch die Vorahnung, des Kriegers kurz die Sprache. „Ja.“, gab er schließlich kleinlaut zu.

Langsam schüttelte der Raucher den Kopf. „Du bist unverbesserlich.“, kommentierte er und stand auf. „Sieh dir ruhig dieses Zeug an. Ich geh mich solang anders beschäftigen.“, fügte er hinzu, ehe er den Raum verließ. Der Kybernetiker sah ihm kurz nach, widmete sich dann doch wieder dem Fernseher und schaltete um. Es würde ihn schon auf andere Gedanken bringen und seine Laune heben. Diese Ablenkung war gut, denn es war genau das, was er brauchte. Die bevorstehende Mission schlug ihm jetzt schon aufs Gemüt und drückte somit die Stimmung. So genoss er die kleine Auszeit von seinem Leben, die der Anime ihm bot.
 

Snake begab sich in der Zeit in einen benachbarten Raum, indem sich Trainingsgeräte befanden. Das war für ihn die beste Vorbereitung und vor allem hilfreicher, als sich irgendwelche Animes anzusehen. Er hatte sich einmal eine Folge von Einem gemeinsam mit Otacon angesehen und war nach zehn Minuten davon rauchen gegangen. Er konnte nicht im Geringsten nachvollziehen, was er daran mochte. Vielleicht bewahrte er sich damit etwas Kindheit oder was auch immer. Es war ihm im Grunde egal.

Der Braunhaarige ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Viele Trainingsgeräte gab es nicht her, aber es war das Nötigste vorhanden: ein Laufband, eine Liege auf der man Gewichte stemmen konnte und Hanteln in verschiedenen Gewichten. Er überlegte kurz und entschied sich kurzerhand für die Hantel, welche er aus den Ständer hob und sich damit auf die Liege setzte. Langsam begann er mit dem Training und steigerte dabei allmählich das Tempo.

Irgendwie musste er sich vorstellen, wie sich sein Mitbewohner wohl mit den Hanteln anstellen würde und brach in leichtes Gelächter aus. Dabei ließ er aus Versehen die Hantel fallen, welche beim Auftreffen auf dem Boden einen dumpfen Knall nach sich zog. Durch den Knall alarmiert, öffnete sich die Tür und Hal steckte den Kopf hinein.

„Alles in Ordnung? Ich hab einen -“, fragte er sichtlich besorgt, doch Snake unterbrach ihn: „Alles in Ordnung, wie du siehst.“

„Ich hörte einen dumpfen Knall.“

„Mir ist die Hantel runter gefallen. Wie gesagt: Es ist alles in Ordnung.“, stellte der Trainierende nochmal klar.

Hal nickte „Okay“ und verschwand wieder. Der Krieger schüttelte leicht den Kopf als der Andere den Raum wieder verlassen hatte. Er macht sich wirklich immer zu viel Gedanken, dachte er und schnappte sich wieder seine Hantel, um weiter seine Armmuskeln zu trainieren.
 

Abends war Otacon schon wieder mit seiner Arbeit beschäftigt. Ganz konnte er sie doch nicht liegen lassen, schon allein, weil er auf den aktuellsten Stand über die Region bleiben musste in der Snake am nächsten Tag seinen Auftrag erfüllen würde. Dies verhinderte zwar keine unangenehmen Überraschungen, aber es half zumindest die Situation besser einzuschätzen.

Nachdem er nun über alles im Bilde war, stand er auf und begab sich zum Bad. Ihn plagten menschliche Bedürfnisse. Ohne nur daran zu denken, dass die zugezogene Badzimmertür bedeuten könnte, dass Snake sich darin befindet, betrat er einfach ohne zu klopfen das kleine Bad. Doch dies sollte er auch schnell bereuen, denn vor ihm stand der Braunhaarige, der gerade völlig nackt aus der Dusche stieg. „Entschuldigung.“, huschte dem Brillenträger über die Lippen, ehe er sich auch schon umdrehte und die Tür zuzog, gegen die auch kurz darauf auch schon etwas mit lauten Knall prallte. Snake hatte ihm wohl etwas nach geworfen. Der Jüngere merkte deutlich wie ihm das Blut zu Kopf stieg. Er war rot wie eine Tomate. Ihm war diese Situation mehr als unangenehm und konnte nicht anders als sich über seine Leichtsinnigkeit zu ärgern.

Schnell trat er nun zur Seite als die Tür sich öffnete und der Braunhaarige mit einem Handtuch um die Hüften das Badezimmer verließ. „Klopf das nächste Mal bevor du blind in einen Raum stolperst.“, fauchte er im Vorbeigehen. Hal hingegen sah zwar zu ihm aber mied jeglichen Augenkontakt und betrat danach wieder das Bad. Er schluckte und hoffte nur, dass Snake nicht allzu nachtragend deswegen sein würde.



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