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Wenn dich unser Zorn trifft...

oder Götter Pläne schmieden
von

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Wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt ... (Ohne)

8. Kapitel - Wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt ...
 

Während Juna ihre Entscheidung getroffen hatte, suchte weit im Süden noch immer der Prinz Naraku eine Möglichkeit gegen Inu no Taisho vorzugehen. Es war nun mehr als 200 Jahre her das dieser seine Eroberungspläne vereitelt hatte. Inzwischen hatte sein Heer nicht nur die alte Stärke erreicht, sondern war auch weit aus größer als das, was der Fürst der westlichen Länder aufstellen könnte.

Nun ging der Hanyou in den großen Saal, da ihm seine Wachen die Ankunft seines Spions gemeldet hatten.

Der Diener stand zitternd vor seinem Herrn.

"Berichte!", befahl der schwarzhaarige Dämon.

"Es heißt, der Fürst der Hundedämonen will eine neue Gefährtin nehmen", berichtete der Spion.

"Wer ist sie?", fragte Naraku neugierig. Er dachte an die erste Fürstin Sarina und überlegte, ob ihm auch die neue Fürstin von nutzen sein könnte.

"Genaueres weiß ich nicht Herr. Es gibt jedoch Gerüchte. Es heißt, sie ist ein Mensch mit magischen Fähigkeiten", gab der immer mehr zitternde Diener von sich. Wenn Prinz Naraku unzufrieden mit seinen Informationen war, würde er sicher nicht lange genug leben, um doch noch etwas Nützliches berichten zu können. Doch dann bekam er Hilfe von einer anderen Seite.

"Verzeiht Herr!", mischte sich einer der Soldaten ein.

Naraku reagierte normalerweise sehr ungehalten, wenn jemand so respektlos ein Gespräch unterbrach, aber er hatte das Gefühl, das Wissen der Wache war wichtig.

"Du weißt mehr?", fragte er deshalb nur.

"Sie ist eine Zeitreisende, daher die magischen Fähigkeiten", erklärte der Soldat.

"Lasst mich allein!", befahl der Prinz, wobei man ihm seine Verwunderung nicht anmerkte.

Kaum waren seine Diener fort, suchte er die Bibliothek auf. Auch er hatte von diesen Wesen gehört. Obwohl er es merkwürdig fand, das sein größter Feind, sich mit so einem Wesen verbinden wollte, sah er selbst eine göttliche Fügung. Welche Ironie, das schon wieder eine Gefährtin des Inu no Taisho ihm bei seinen Plänen helfen konnte. Mit der Macht durch die Zeit zureisen und sie zu verändern würde das sein größter Triumph werden. Das war der Weg nicht nur ein Drittel, nein das ganze Land zu beherrschen.

Nur wenig später hatte er die Informationen und überlegte sich einen Plan, wie er an diese blonde Frau mit dem Namen Juna herankommen könnte. So wie bei Sarina wollte er diesmal nicht vorgehen. Wer wusste schon, wann die Zeitreisende einmal das Schloss verließ. Am besten war ein direkter Angriff auf das westliche Anwesen. Während das Heer beschäftigt war und seine Soldaten die feindlichen Krieger von der Burg weglocken würden, konnte er sich selbst mit einigen wenigen von der anderen Seite nähern. Entweder es gelang oder er versagte.

Naraku vergaß in seiner Planung natürlich nicht So'unga. So wie der Prinz den Hundefürsten kannte, würde dieser sein Höllenschwert einsetzen. Doch was waren schon die Soldaten, die er opferte, gegen die Möglichkeit mithilfe der jungen Frau die Zeit verändern zu können. Sofort ließ Naraku den obersten Befehlshaber kommen, damit dieser das Heer vor den Toren sammelte. Sobald das Heer bereit war, würde er gegen Inu no Taisho in den Kampf ziehen.
 

Er war so in seinen Racheplänen vertieft, dass er nicht mitbekam, dass sein Sohn ihn beobachtete. Längst hatte Hakado begonnen eigene Pläne zu schmieden. Es war dumm von seinem Vater, sein eigenes menschliches Herz abzustoßen und es seinem Sohn zu überlassen. Hakado war praktisch dieses Herz und hatte deshalb auch den Verstand seines Vaters. Narakus jüngster Abkömmling ahnte nicht, das der Prinz, das absichtlich getan hatte, um bei einer eventuellen Vernichtung überleben zu können. Ohne Herz wäre Naraku immer überlebensfähig, wie ein Phönix.
 

Indessen kehrte im westlichen Schloss der Fürst von seiner kurzen Reise zurück und hatte zwei interessante Unterhaltungen mit seinen Söhnen hintereinander.

Danach ging er zielstrebig in Junas Gemach. Dort erfuhr er jedoch, dass seine zukünftige Gefährtin gerade dabei war, ein Bad zu nehmen. Ohne zu zögern, ging er dorthin. Inu no Taisho betrat den Raum, nachdem er die Wache angewiesen hatte, nicht gestört zu werden.

Die junge Frau hatte sich gerade ausgekleidet. Im letzten Moment gelang es ihr noch, eines der Tücher zu nehmen und sie vor ihren Körper zu halten.

Der Hundedämon blieb vor ihr stehen. Eigentlich hätte der Anblick ihn erfreuen müssen, doch er bekam nicht sofort mit, dass die Zeitreisende nur mit einem Tuch bedeckt, vor ihm stand.

"Wann wolltest du mir deine Entscheidung mitteilen?", war das Erste, was der Fürst, Juna fragte. Deutlich konnte sie, den Tadel in der Stimme hören, vermischt mit Enttäuschung.

Da sich die Zeitreisende denken konnte, warum Inu no Taisho so aufgebracht war, erklärte sie entschuldigend: "Sesshomaru hat mich darauf angesprochen. Er wollte wohl sichergehen, dass ich nicht nur mit dir spiele und dann durch die Zeit verschwinde. Eigentlich hatte ich gedacht, dass deine Söhne verschwiegen sind."

"Sie haben es mir nicht direkt mitgeteilt, ich hatte nur zwei sehr aufschlussreiche Gespräche eben. Was jedoch meinen Verdacht erhärtet hat, meine Söhne haben mir gerade gedroht. Beide."

"Und das ist so verwunderlich weil ...", fragte Juna jetzt neugierig. Ihr war es aufgefallen, welchen großen Respekt die beiden Welpen ihrem Vater entgegen brachten.

"Das Inuyasha gelegentlich vergisst wer sein Herr und Vater ist, kommt vor aber von meinem Ältesten habe ich das noch nie erlebt. Obwohl er seit dem Tod seiner Schwester einen Beschützerinstinkt entwickelt hat, habe ich nicht damit gerechnet, dass er dich damit einschließt", erklärte ihr der Lord der westlichen Länder.

"Dann sind wir wohl beide, bedroht wurden, wenn auch deine Söhne mir gegenüber nur versteckte Andeutungen gemacht hatten", gab nun auch Juna zu und fügte an: "Es ist mein Wunsch deine Gefährtin und Fürstin zu werden."

"Ich schätze, das ist dann die Art meiner Söhne ihre Zustimmung zu geben. Sie haben dich akzeptiert und das freut mich. Damit steht also dem Bund nichts mehr im Wege", mit diesen Worten entschloss der Hundefürst, die ganze Sache dann abzuschließen.

Mit der Aussicht auf ihre erste gemeinsame Nacht betrachtete er seine zukünftige Fürstin liebevoll und bekam nun mit, dass sie kaum verhüllt war. In diesen Moment wünschte er sich, sie nackt vor sich zu sehen. Nur seine Selbstbeherrschung verhinderte, das Inu no Taisho hinübergriff und das Laken von ihrem Körper wegzog. Juna deutete seine Blicke richtig.
 

"Würde es dich stören, wenn ich dir im Bad Gesellschaft leiste", fragte der Fürst dann sehr zu ihrer Überraschung. Juna blickte auf das einladende Wasser und dann ihren zukünftigen Gefährten an. Die Aussicht war wirklich verlockend. Dennoch verspürte sie auch eine gewisse Angst. Sie wusste ein Nein würde genügen und der Hundedämon würde sie allein lassen. Doch dann würde sie sich selbst lügen strafen. Sie betrachtete ihn und stellte sich gerade vor, wie er wohl unter der Rüstung aussah. Wieder hatte sie diese heimlichen Wünsche. Ihr wurde es heiß und das war nicht allein durch die Luft im Bad.

"Gib mir einen Grund ja zu sagen", bat sie beinahe schelmisch.

Inu no Taisho würde nichts lieber tun und trat einen Schritt auf sie zu. Doch dann verharrte er. Es war ihm nicht entgangen, wie Juna auf seine bloße Nähe reagiert hat. Sein Körper sehnte sich nach ihr. In seiner Fantasie hatte er sich schon ausgemalt, wie er ihre Haut verwöhnen würde. Im gleichen Moment erkannte der Fürst, wenn er jetzt mit Juna in das Wasser steigen würde, könnte er sich nicht zurückhalten und sie wäre seine Gefährtin, bevor sie den Bund eingegangen wären. Das Risiko wollte er nicht eingehen.

Deshalb erklärte er mit einem Seufzen: "Es war unüberlegt von mir dich das zu fragen", dann hob er seine Hand und streifte über Junas Gesicht. Sie drehte ihren Kopf und hauchte einen zarten Kuss auf die Innenfläche, bevor der Fürst sie wieder wegzog.

"Genieße dein Bad, mich stört es nicht später ins Wasser zugehen, wenn es kälter ist. Sobald wir vereint sind, werden wir noch oft gemeinsame Bäder genießen, das verspreche ich dir."

Mit diesen Worten drehte er sich um und ließ eine enttäuschte oder frohe Frau zurück. Wenn es nach ihm ginge, konnte das Wasser ruhig eiskalt sein, das war vermutlich das, was er brauchen würde, um sein Verlangen einzudämmen.

Juna war tatsächlich etwas enttäuscht. Seufzend glitt sie dann in das Wasser und blieb eine Zeit lang mit geschlossenen Augen sitzen.
 

Wie schon so oft schwebten zwei Wesen in der Nähe.

Der Gott des Lebens stellte zufrieden fest: "Da hat Amor wieder ganze Arbeit geleistet", und freute sich im Stillen. Bestimmt bekam er bald wieder Arbeit.

"Das war nicht Amor", entgegnete sein Freund der Gott der Zeit zu seinem Erstaunen.

"Dann hattest du persönlich die Hand im Spiel?"; fragte der Gott des Lebens.

Der andere schnaubte abfällig, bevor er erklärte: "Nein, das warst du."

"Ich?", man hörte deutlich die Überraschung heraus.

"Ja, wem ist den der Patzer passiert. Wenn ich dich erinnern kann: Deine drei Welpen werden Naraku vernichten", erinnerte der Gott der Zeit den anderen grimmig.

Der Gott des Lebens ließ sich die vergangenen Jahre noch einmal durch den Kopf gehen und erwiderte dann: "Oh und jetzt glaubst du, das Inu no Taisho, deine Enkelin, nur wegen des dritten Welpen nimmt? Meiner Meinung nach sieht das dort unten nicht danach aus. Außerdem hast du selbst es mir berichtet."

"Dann sind wohl wir beide schuld. Dennoch es gefällt mir nicht. Was, wenn der Hundefürst das alles wirklich nur tut, um seine Rache zu bekommen", gab der Zeitgott zu bedenken.

"Dann stell doch beide auf eine Probe", riet sein Freund.
 

Noch in derselben Nacht bekam Inu no Taisho Besuch. Der Hundefürst wachte auf und sah das durchscheinende Wesen über seinem Lager schweben.

"Ihr seid nicht der Gott des Lebens", begann der Hundedämon.

Das Wesen stimmte zu: "Nein, ich bin der Gott der Zeit und im Moment sehr verärgert."

"Da ihr hier seid, nehme ich an das ich euren Zorn geweckt habe", fragte Inu no Taisho vorsichtig. Der Gott war zwar sehr ruhig, aber das konnte täuschen. Nur zu gut erinnerte der Dämon sich an die andere Begegnung.

Lange brauchte der Fürst nicht auf eine Erklärung zu warten: "Ich gab meine Enkelin in eure Obhut und was geschieht, ihr raubt ihr die Unschuld."

"Soviel ich weiß ist Juna immer noch unberührt", verteidigte sich der Herr der westlichen Länder.

"Das ist euer Glück. Entscheidet euch Lord Taisho! Juna oder Rache an Naraku, beides werdet ihr nicht bekommen", damit löste sich der Gott auf.

Später war Inu no Taisho wieder eingeschlafen. Am nächsten Morgen hielt er das Ganze nur für einen Traum, auch wenn er darüber in den nächsten Tagen nachgrübelte. Eigentlich kannte er die Antwort. Juna war ihm wichtiger. Dennoch musste Naraku vernichtet werden. Dieser Prinz war viel zu gefährlich, um ihn weiterhin gewähren zu lassen. Ob das Ganze eine Probe für ihn war.
 

Dann besuchte der Gott der Zeit auch seine Enkelin. Ihr schickte er einen Traum, indem er alles darlegte, was seit der ersten Begegnung Inu no Taishos mit Naraku bis heute passierte. Dann redete er ihr ein, dass der Hundefürst sich nur mit Juna eingelassen hatte, um Naraku endgültig vernichten zu können. Später konnte die Zeitreisende einen Blick in die Zukunft werfen. So, wie es häufig geschah, wenn ihr Gefahr drohte.

Am nächsten Morgen saß Juna stundenlang auf ihrem Lager und dachte nach. Bis sie begriff, inwiefern ihr tatsächlich eine Gefahr drohen könnte. Naraku brauchte nur zu erfahren, wer sie war, dann stand zu befürchten, dass er versuchen könnte, sie zu entführen, um sie für seine Zwecke zu missbrauchen.

Deshalb sprang Juna auf und kleidete sich schnell an. Eilig rannte sie in den großen Saal, wo der Fürst des Westens gerade eine Besprechung mit seinen Söhnen abhielt.

Auch wenn sie Antworten von Inu no Taisho wollte zwecks der anderen Dinge, erzählte die Zeitreisende erst einmal von ihrem Verdacht Naraku betreffend.

Der Hundefürst wurde sehr nachdenklich. An so eine Möglichkeit hatte er nie gedacht. Das hieß, seine zukünftige Gefährtin war in Gefahr. Da hatte der Gott der Zeit ihn tatsächlich in eine Zwickmühle gebracht. Solange Naraku nicht vernichtet war, konnte der Lord der westlichen Länder kein ruhiges Leben mit seiner neuen Fürstin führen. Juna, Naraku oder seine drei Welpen. Hatte er den überhaupt eine Wahl? In diesem Moment wurde dem Lord klar, das die Götter ihn benutzten.

Nun konnte er auch nicht länger sein Wissen für sich behalten und weihte Juna sowie seine Söhne ein.

Es war Inuyasha, der die Frage verwundert stellte: "Du dienst den Göttern und lässt dich von ihnen leiten?", der Hanyou konnte es nicht glauben, dass sein Vater sich einem anderen Wesen beugte.

Doch Inu no Taisho erklärte: "Seit ich Tessaiga und Tenseiga in Auftrag gegeben habe, diene ich den Göttern, das ist wahr. Tenseiga hat eine Eigenschaft, die den Gott des Lebens mächtig erzürnt hat. Dennoch treffe ich immer noch meine eigenen Entscheidungen."
 

Das Empfinden der Zeitreisenden konnte man nur allzu deutlich auf ihrem Gesicht ablesen. Kein Wunder, wenn Inu no Taisho schon einen Teil der Zukunft kannte und jetzt mit ihren Gefühlen spielte, nur um seine Rache an Naraku zu bekommen. Da war es auch ganz nützlich, das eine Frau, wie sie im Dämonenschloss auftauchte, damit der Hundefürst seinen dritten Welpen bekommt. Die ganze Zeit hatte sie gehofft, in dem Lord, ihre wahre Liebe gefunden zuhaben. Doch jetzt schmerzte ihr Herz. Sie war wirklich wütend und zeigte es auch, dabei spielte für die junge Frau keine Rolle das Inuyasha und Sesshomaru anwesend waren.

Der Fürst sah Junas Reaktion und konnte sich beinahe denken, was in ihr vorging. Deshalb bat er seine Söhne, den Raum zu verlassen. Beide gehorchten sofort.
 

Die blonde Frau sah den Fürsten an und fragte: "Ist Naraku dir so wichtig, dass du sogar unsere Liebe aufs Spiel setzt?"

Eine Weile dachte der Hundedämon nach, bevor er erklärte: "Nein. Zwar würde ich alles tun, um Naraku zu vernichten. Er hat zu viele Leben auf dem Gewissen. Doch, wenn es heißt, dich dadurch zu verlieren, werde ich nicht länger an meiner Rache festhalten.

Du bist mir inzwischen wichtiger. Anderseits wird es besser für dich sein, wenn du in deine Zeit zurückgehst. Dort bist du vermutlich sicherer, falls Naraku wirklich an dir interessiert ist."

"Warum schickt du mich fort?", fragte sie danach.

"Ich will dich nicht fortschicken. Schon einmal habe ich ein Wesen, was ich liebte in meinen Armen sterben gesehen. Dieses Risiko gehe ich nie wieder ein. Lieber ich weiß, dass du fern von mir am Leben bist, als hier in einem Grab", gestand dann der Fürst.

Das konnte die junge Frau zwar akzeptieren, doch es gab da noch einen Punkt, der sie störte: "Und warum hast du mich gefragt, ob ich mich mit dir paaren will. Das war doch, wegen deines dritten Welpen."

"Das hatte nichts damit zu tun", dann ging er zum Tisch und suchte ein Dokument, das er dann Juna gab mit den Worten gab: "Deswegen habe ich dich das gefragt."

Die junge Frau las das Papier. Das war eines der falschen Gerüchte über Zeitreisenden. Dennoch war die junge Frau unsicher. Sie wusste nicht mehr, was sie glauben sollte.
 

Inu no Taisho ging auf Juna zu und wollte sie in den Arm nehmen. Doch sie wich zurück.

"Ich habe dir vertraut", murmelte sie enttäuscht."Da ich dich liebe, möchte ich nicht gehen."

"Dann gehe nicht, bleibe bei mir!", flüsterte der Herr der Hunde. "Mein Verstand schickt dich fort, doch mein Herz will dich halten. Deshalb bin ich nicht objektiv, was diese Entscheidung betrifft."

Das stimmte, im Moment war er unschlüssig. Solche Gefühle waren ihm bisher immer fremd gewesen. Was machte Juna nur mit ihm, das er anfing, wirres Zeug zureden und seine eigenen Entscheidungen infrage stellte.

Der Fürst sah die junge Frau nachdenklich an. "Nichts was ich gesagt und getan habe, war gelogen. Wenn es aber deine Entscheidung ist zu gehen, werde ich dich nicht aufhalten. Doch eines sollst du wissen. Du hast mein Herz erobert. Es liegt in deinen Händen und es liegt an dir, ob es zerbricht."

Juna stand schon an der großen Saaltür, als sie stehen blieb. Sie dachte an die Drohung des Erbprinzen. Ohne zurückzublicken, erklärte sie dann: "Es wird keinen Ort geben, an dem ich mich vor Sesshomaru verstecken kann, wenn ich jetzt gehe. Selbst wenn ich in die Zeit zurückgehe, in der ich eigentlich leben sollte. Dein Sohn würde mich dort finden. Vermutlich sollte das aber meine geringste Sorge sein."

Dann drehte sie sich doch um und sprach weiter: "Was ich mich gerade frage, gibt es diese Zeit dann überhaupt noch? Wenn es stimmt und Naraku wird tatsächlich so mächtig, wie die Götter vermuten, dann müssen wir ihn aufhalten. Doch das ist nicht der Grund, warum ich hier bleiben werde."

Damit lief Juna zurück zu Inu no Taisho, der sich nicht von der Stelle gerührt hatte. Sie blieb vor ihm stehen und strich sanft mit der Hand durch seine Haare über der Stirn. Während sie langsam ihren Zeigefinger weiter über das Gesicht des Fürsten wandern ließ, erklärte Juna: "Du hast mein Herz ebenfalls in deinen Händen. Halte mich fest, bevor ich falle und mein Herz in 1000 Scherben zerspringt."

Inu no Taisho nahm ihre Hand und hielt sie zärtlich zwischen seinen Klauen: "Wenn du fällst werde ich dich immer auffangen, das schwöre ich dir."

Als er diesmal Juna an sich heranzog wich sie nicht zurück. Wenn sie Zweifel hatte, was seine Worte anging, dann würde er ihr eben mit Gesten beweisen, was die junge Frau ihm bedeutete. Sanft berührten seine Lippen die der jungen Frau. Zögerlich erwiderte Juna den Kuss. Selbst wenn sie es nicht gewollt hätte. Ihr Verstand schaltete sich bei den Berührungen aus und sie genoss einfach die Zärtlichkeit, die sie gerade bekam. Inu no Taisho beließ es diesmal nicht bei dem Kuss, seine Hände wanderten über ihren Körper und berührten sie an Stellen, wo sie besonders empfindlich war. Wobei er jedoch aufpasste, dass immer noch die Kleidung zwischen seinen Händen und ihrem Körper blieb. Jederzeit konnte ein Diener oder eine der Wachen den Saal betreten.

Beinahe verfluchte die junge Frau den Hundedämon, als er plötzlich aufhörte. Gerade war ihm noch etwas eingefallen. Er hatte ja nicht umsonst einen feinen Geruchsinn.

"Übrigens Juna, wir müssen uns nicht paaren. Wenn ich dich beschlafe, werde ich aufpassen, dass du nicht empfängst", flüsterte der Hundefürst so leise das selbst die junge Frau es kaum hörte.

Mit einem Lächeln antwortete sie darauf: " ... und damit überlisten wir die Götter. Klingt verlockend. Doch ich denke, wir sollten erst einmal Naraku vernichten."

"Das werden wir gemeinsam und dazu werde ich keinen meiner Zwei oder so der Gott des Lebens will, drei Welpen missbrauchen. Wenn jemand Naraku vernichtet, werde ich das sein", versicherte Inu no Taisho der jungen Frau.
 

Draußen im Hof in der Nähe des Eingangs standen die beiden Brüder und dachten über das Geständnis ihres Vaters nach.

"Jetzt kann ich Vaters Reaktion verstehen. Damals warst du noch zu jung um dich zu erinnern. An den Tag, als er von Totosai zurückkam, war unser verehrter Vater recht zerzaust. Er erklärte mir, dass ein Sturm ihn aufgehalten hätte. Der Himmel war wolkenlos und es herrschte absolute Windstille", erklärte Sesshomaru.

"Das glaube ich nicht", entgegnete Inuyasha nachdenklich.

"Was?", fragte der Ältere.

Deshalb teilte ihm der Jüngere seine Meinung mit: "Das es alles nur ein Plan der Götter ist. Unser verehrter Vater sucht schon seit Jahren einen Weg Naraku zu vernichten. Und das, was zwischen Juna und ihm ist, kann man nicht manipulieren, diese Liebe ist echt."

Sesshomaru wusste nicht, ob er zustimmen sollte. Seine Antwort war: "Jeder hat sein vorher bestimmtes Schicksal. Kann man es dann beeinflussen?"

Indessen grübelte der Hanyou. Er kannte die Sturheit seines Vaters. Oft hatte er das miterlebt, auch wenn er selbst nur ein wenig über 200 Jahre zählte. Wenn der Hundefürst glaubte, dass es für Juna sicherer war, würde er sie tatsächlich fortschicken, anstatt ein Leben mit ihr zu wählen. Nach allem, was mit Sarina geschehen war, würde der Herr der Hunde nicht noch einmal eine Gemahlin gefährden.

Der Halbdämon fasst einen Entschluss. "Schicksal oder nicht. Ich werde nicht zulassen, dass die beiden aus falschem Stolz eine Dummheit begehen", mit diesen Worten drehte ich Inuyasha um und ging wieder hinein ins Schloss. Sesshomaru wollte ihm folgen aber da sah er den Priester am Tor eintreffen. Deshalb gab er einen Soldaten den Befehl, den Mann sofort in den großen Saal zuführen.

Danach folgte der Erbprinz seinem jüngeren Bruder und gemeinsam betraten sie wieder den Saal.

Inu no Taisho unterbrach den Kuss und sah seine Söhne streng an: "Habe ich nicht gesagt ihr sollt mich mit Juna allein lassen."

"Das habt ihr, Herr Vater. Doch wir beide werden nicht von deiner Seite weichen, bis sie deine Gefährtin ist", entschuldigte sich Inuyasha.

Der Blick des Fürsten wurde grimmig: "Ich werde euch beiden kaum Zutritt in mein Schlafgemach gewähren."

Nun ergriff Sesshomaru das Wort: "Mein kleiner Bruder möchte damit nur mitteilen, dass der Priester angekommen ist und der Zeremonie nichts mehr im Wege steht."

Doch eine andere Stimme ertönte, obwohl man niemanden sah: "Doch ich stehe immer noch im Weg. Ich erwarte eure Antwort Lord Taisho."
 

Im nächsten Moment stand der Gott der Zeit mitten im Raum. Diesmal war er nicht durchscheinend, sondern materialisierte sich, bis ein älterer Mann da vor ihnen stand.

"Sie ist meine Enkelin und ich will sichergehen das ihr, das richtige tut", erklärte Junas Großvater.

"Wenn es in meiner Macht steht, werde ich dafür sorgen das Juna immer glücklich ist, sie lieben und beschützen. Dennoch werde ich Naraku aufhalten. Ihr Götter könnt mir dabei helfen aber behindert mich nicht", antwortet der Hundefürst.

Nur zu deutlich hörte er, wie seine beiden Söhne erschrocken Luft holten. Doch er brach den Augenkontakt mit dem Gott nicht ab.

Dieser stand nun da, beide Arme verschränkt und musterte Inu no Taisho. Innerlich seufzte der Gott. Nur zu gut wusste er, was die Zukunft brachte. Erst heute Morgen hatte er wieder einen realen Blick darauf werfen können. Deshalb entschied er, einen Teil seines Wissen preiszugeben.

"Noch nie habe ich einem Wesen die Zukunft vorausgesagt. Es wird euch gelingen Naraku zu vernichten, bald sogar. Doch es wird ihm möglich sein aus der Asche wie ein Phönix aufzuerstehen. Danach liegt es nicht mehr in eurem Ermessen ihn endgültig zu vernichten, denn das ist den drei Welpen vorherbestimmt."

Dann wandte der Gott sich an Juna, nahm ihre Hände in seine. "Verzeih mir das ich dir diesen Traum geschickt habe. Ich wollte nur wissen, ob eure Liebe stark genug ist und dieser Hund dich nicht nur als Gefährtin wählt, weil er den Wunsch hat, Naraku zu vernichten", bat der Gott der Zeit.

Zum Schluss klärte er noch einen Irrtum auf: "Übrigens da gibt es noch etwas. Keines meiner Geschöpfe wird von mir irgendwohin geschickt, damit es sich paart. Sie verlieben sich einfach, Amor hat zwar Gelegentliches eine Hand im Spiel so wie bei Junas Mutter und dem Priester, doch auf die Liebe hat niemand Einfluss. Das entscheidet allein das Herz, so wie bei euch beiden."

Mit einem schmunzeln entgegnete Inu no Taisho: "In Zukunft werden wir wohl eine Menge Legenden überarbeiten können, jetzt wo eine Zeitreisende bald meine Gemahlin ist."

"Dann fangt endlich an. Immerhin muss ich mich auch noch um meine anderen Schützlinge kümmern und habe nicht den ganzen Tag Zeit", drängelte dann der Gott der Zeit plötzlich.

Gleich darauf hatte Sesshomaru den Priester eingelassen. Kurz vorher hatte der Erbprinz einen Blick mit Inuyasha gewechselt. Ohne, dass sie es aussprechen, mussten, wussten sie beide, das sie gerade, den gleichen Gedanken hatten. Sie waren sich einig, dass sie alles Dransetzen würden, dafür zu sorgen, das Naraku eines Tages wirklich vom Angesicht der Erde getilgt würde und in der Hölle schmoren musste.
 

Kaum war der Priester wieder fort, nahm der Fürst seine Gefährtin auf den Arm. Er warf einen warnenden Blick zu Inuyasha und drohte: "Denk daran, bleibe von meinem Schlafgemach fern. Ich lasse mich von niemand stören."

"Es liegt nicht in meiner Absicht, Juna zu beschämen. Dafür respektiere ich sie viel zu sehr", erwiderte der Hanyou. Sein Vater konnte doch nicht ernsthaft glauben, dass er so unhöflich sein könnte.

Nach einem letzten Blick stieg der Hundedämon die Stufen zu ihrem gemeinsamen Gemach empor. Erst als er den Raum betreten hatte, ließ er Juna von seinen Armen herab. Danach verschloss er sorgfältig die Tür. Er traute es seinem Sohn nicht wirklich zu, aber er ging besser auf Nummer sicher.

Nur wenig später trat der Lord wieder zu seiner Fürstin und zog sie an seinen Körper. Er nahm ihren Kopf in beide Hände und sah ihr tief in die Augen, als er fragte: "Wenn du bereit bist werde ich dir jetzt zeigen wie es ist in meinen Armen zu liegen."

Mit viel vertrauen sah Juna Inu no Taisho an."Es ist mein Wunsch die Deine zuwerden."

Dann strich der Fürst ihr zärtlich über die sinnlichen Lippen. Allein die Berührung löste einen kleinen Seufzer bei der Zeitreisenden aus. Dann beugte sich der Hundedämon näher zu ihr und küsste seine Gefährtin. Nachdem er den Kuss beendet hatte, griff Inu no Taisho zu den Verschlüssen des Gewandes. Vorsichtig kleidete der Fürst seine Gemahlin aus. Deutlich merkte er, wie sie verlegen wurde, als seine Blicke über ihren herrlichen Körper wanderten. Der Anblick gefiel ihm.

Im nächsten Moment begannen ihre weichen Hände auch ihm die Kleider vom Körper zustreifen. Gleichzeitig streichelte die junge Frau über seine glatte Haut. Sie flüsterte dabei: "So lange wollte ich das schon tun. Endlich wird dieser Traum wahr."

Mit einem Lächeln ließ er die junge Frau gewähren. Dann hob er Juna auf und bettete sie vorsichtig auf das Lager, um sich ihr ausgiebig zu widmen.
 

Inu no Taisho strich ihr sanft über das Gesicht, küsste leicht ihr Lippen, während die andere Hand langsam über Junas Körper wanderte. Behutsam streichelte er ihre Haut als plötzlich draußen Rufe erschallten.
 

"Naraku ist hier. Das Dämonenheer greift das Schloss an", war deutlich zu hören.

Im gleichen Moment klopfte es draußen an die Tür.

"Verzeiht Herr!", begann eine Stimme.

Inu no Taisho stieß ein lautes und gefährliches Knurren aus.

Im nächsten Moment erklang eine andere Stimme: "Verehrter Vater, ich bitte um Verzeihung aber das Schloss wird mit einer Übermacht angegriffen."

Der Hundedämon musste beinnahe schmunzeln, wenn die Situation nicht so ernst gewesen wäre. Der Einzige, der in diesem Moment vor Strafe sicher sein könnte, war Sesshomaru. Da der Inu no Taisho niemals seinen Erben töten würde.

"Ich habe es vernommen mein Sohn. Sicher bist du fähig genug um Gegenmaßnahmen zutreffen", ließ der Fürst verlauten.

Erklärend begann der Erbprinz: "Das habe ich bereits verehrter Vater."

"Gut", war alles, was der ältere Daiyoukai antwortete. Zufrieden hörte er, wie sich die Schritte entfernten. Inu no Taisho würde sich heute Nacht von niemand stören lassen. Nicht einmal von Naraku.

Gerade wollte er sich wieder zu Juna hinunter beugen, um sie zu küssen, als die junge Frau ihre Hand gegen seine Brust stemmte.

"Was ist?", fragte er überrascht.

"Ein Gefühl ...", begann seine zukünftige Gefährtin. Ein Gefühl bekam er auch gerade, nämlich das ihre Vereinigung wohl noch warten musste. Erneut stieß Inu no Taisho einen Knurrlaut aus.

"Es tut mir leid", flüstere Juna leise und senkte ihren Kopf. Das tat es wirklich. Es fiel ihr schwer, jetzt aufzuhören. Noch nie hatte sie so für jemanden empfunden, sich nach den Berührungen gesehnt und dieses Verlangen gespürt. Jede Faser ihres Körper wollte die Vereinigung. Doch mit einem Mal sah sie alles klar vor sich.

"Der falsche Ort, die falsche Zeit, diesmal bin ich mir ganz sicher. Die Zeit kann ich dir sagen bei Vollmond, den Ort kenne ich nicht. Ein Hochtal in den Bergen bei einer Quelle", erzählte sie von der Vision, die sie gerade gehabt hatte.

Inu no Taisho blickte hinaus. Bis Vollmond war es noch eine Woche, fast 7 Tage. Den Ort, den Juna beschrieb, kannte er auch nicht.

Er schloss die Augen, um sich zu beherrschen und er vertraute dem Wissen seiner Fürstin.

"So sei es", stimmte er einfach nach einer Weile zu.

Dann stand Inu no Taisho auf. Wenn er schon seine, für ihn bestimmte Gefährtin, nicht beschlafen konnte, dann würde er seinen ganzen Zorn Naraku spüren lassen.
 

Nur wenig später stand er in der großen Halle mit Kettenhemd und leichter Rüstung bekleidet. Zuletzt schnallte er sein Schwert auf den Rücken.

"Herr Vater", erklang die Stimme seine jüngsten Sohnes. Der Fürst hatte ihn zu sich rufen lassen.

"Inuyasha du wirst bei Juna bleiben! Und keine Widerrede!", das Letzte war dringend nötig, da Inu no Taisho nur zugut wusste, dass der Hanyou nicht zurückstehen wollte und mit ihm, sowie seinen großen Bruder an vorderster Front kämpfen wollte.

Doch einem Befehl würde sich Inuyasha immer beugen.

"Wie ihr wünscht Herr Vater", bestätigte der jüngere Sohn und sah dem Fürsten wehmütig hinterher.

Es dauerte nicht lange, bis auch Juna die Halle betrat. Zielstrebig ging sie zur Wand und nahm ein Schwert, was dort hing.

Überrascht fragte der Hanyou: "Was hast du vor?"

"Das siehst du doch. Kämpfen. Wozu sind meine Kampfkünste von nutzen, wenn ich sie nicht einsetzte", erklärte die Zeitreisende. Danach lief sie zur Tür. Inuyasha verstellte ihr den Weg und erklärte: "Mein Herr Vater gab mir den Befehl auf dich aufzupassen."

Jetzt lächelte die junge Frau überlegen und stimmte zu: "Das ist richtig. Doch wenn du dich recht erinnerst, sagte er nur, dass du bei mir bleiben sollst. Mein Gemahl gab mir keinen Befehl und deshalb, wohin ich gehe, darfst auch du gehen."

Nun musste auch Inuyasha lächeln und sagte: "Wenn du gehst, um gegen Naraku zu kämpfen, dann muss ich dich sogar begleiten."

Damit verließen sie gemeinsam das Schloss. Leider hatte sich der Schauplatz des Kampfes bereits vom Schloss fortbewegt, wobei man deutlich sehen konnte, wo So'ungas Gokuryuuha gewütet hatte. Offenbar war Inu no Taisho wirklich verärgert auf Naraku.
 

tbc...
 

Ob Narakus Plan aufgeht und er Juna in die Finger bekommt?
 

9. Kapitel - Wer bist du Naraku?



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