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Ich weiß, was du denkst

Sanji x Zoro
von

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"Nicht-moosig!"

"..." Sprechen

'...' Gedanken

#...# Gedanken, die man nur wegen den Beeren hören kann. Das Zeichen ist bei allen Charakteren gleich.
 

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Und schon wieder hatte Sanji von Nami einen Tritt in den Arsch bekommen. Seufzend und mit einem betrübten Gesicht lehnte sich der Koch auf die Reling und sah, während seine Zigarette lose im Mundwinkel hing, in das Meerwasser. Vereinzelt konnte er kleine Fische erkennen, die sich im Blau tummelten.
 

Nach dem Fehlschlag von gestern, hatte er ohne zu zögern und mit der festen Absicht heute keine Fehler zu machen, eine der Wahrheitsbeeren geschluckt. Bevor er sich jedoch die geschmacklose Kugel in den Mund geschoben hatte, beobachtete er Zoro, der sich Gott sei Dank gerade zu seinem vier-stündigen Mittagsschlaf legte und Usopp, der zusammen mit Franky einen Plan für die Kanonenausbesserung anfertigte. Hieße also, dass beide wieder im unteren Teil des Schiffs waren. Das alles schrie geradezu nach super Voraussetzungen, um nur Nami zu hören! Aber leider...
 

Frustriert erinnerte er sich an die vorherige Stunde, in der die Beere angefangen hatte zu wirken und er sich seiner Sache mehr als nur sicher war.
 

Nach einem gelungenen Mittagsessen und dem Abwasch, den er mal wieder alleine machen durfte, hatte er seine Chance erkannt und darauf gewartet, dass die Beere ihre Wirkung entfaltete. Von seiner Küche aus, hatte er einen super Blick auf das andere Ende des Decks und dort sah er etwas, was sein Herz praktisch zum Tanzen veranlasste. Seine geliebte Nami und Robin hatten es sich in der Sonne gemütlich gemacht und bräunten sich nur mit einem Bikini bekleidet auf den Liegen. Besser hätte es für ihn gar nicht kommen können.
 

Eigentlich wollte er sofort aus der Kombüse stürmen und zu den Frauen rennen, doch dann besah er sich seine Kleidung. Die war wegen einer kleinen Essensschlacht, die Luffy angefangen hatte, schmutzig und klebrig geworden. Dieser kindische Kapitän und seine Ausfälle. Ein Wunder, dass ihr Schiff nicht schon längst auf dem Grund des Meeres lag.
 

Sein, mit Soße bekleckertes Hemd betrachtend, erkannte er die Möglichkeit seinen neuen Anzug der Öffentlichkeit präsentieren zu können.
 

Auf der letzten Insel hatte er es zwischen den Einkäufen geschafft in einem kleinen Bekleidungsladen hineinzusehen. Sofort hatte er sich in den schwarzen Nadelstreifenanzug verliebt. Leider hatte der Verkäufer ihm gesagt, dass seine Hosengröße ausverkauft war und so war er gezwungen die Hose eine Nummer kleiner zu nehmen. Abgesehen davon, dass sie nun enger saß, als seine anderen Hosen, fiel es sonst nicht wirklich auf.
 

In Windeseile war er von seiner geliebten Küche in sein Zimmer geschwebt und hatte sich die Sachen herausgelegt. Das Jacket sollte er lieber nicht anziehen, da der Tag selbst für seine Verhältnisse zu heiß war. Er hatte gehofft, dass je weiter sie auf das Meer hinaustrieben, eine kühle Brise durch die Haare streifen würde, doch seine Vorstellung wurde aufs grausamste zerstört. Er beließ es also bei der Hose, einem altrosafarbenen Hemd und einer schwarzen locker sitzenden Krawatte.
 

Zufrieden mit seinem Aussehen hüpfte er zurück auf das Deck und sah sich um. Sein Blick fiel auf den schlafenden Zoro, der es sich in einer schattigen Ecke gemütlich gemacht hatte und mit seinen Schwertern zu kuscheln schien.
 

Schnell wendete er sich von dem Übel ab und sah zu den beiden Frauen, die in der Sonne lagen. Nach einigen Schritten merkte der Koch, dass die Wirkung der Beeren bereits angefangen hatte, denn er konnte Namis Gedanken immer deutlicher wahrnehmen.
 

#...ich sollte vielleicht wirklich das Buch, von dem Robin vorhin erzählt hat, lesen. Womöglich gibt es darin einige Informationen über die Insel, auf die wir im Moment zusteuern...#
 

„Nami-san, Robin-chan“, rief Sanji ihnen zu. „Darf ich mich ein wenig zu euch gesellen.“
 

„Gerne doch, Sanji“, sagte Robin und machte ihm Platz auf der Liege, damit er sich hinsetzen konnte. „Bist du mit deinem Küchendienst fertig?“
 

„Schon lange. Was macht ihr beiden Hübschen denn?“, fragte er, während er sich das Buch von Robin ansah.
 

„Ich lese gerade ein Buch über die Flora auf der Bamboo-Insel.“
 

#Boha, wie nervig. Da will man einmal seine Ruhe und schon kommt der verliebte Pfau wieder an. Das ist ja nicht zum aushalten. Da fällt mir ein, dass ich meine Sonnencreme vergessen habe. Das ist auch nicht zum aushalten...#
 

Sanjis linke Augenbraue zuckte und sein Mundwinkel zog sich unscheinbar nach oben.
 

„Das klingt ja interessant, Robin“, sagte Sanji schnell und wandte sich dann der anderen Frau zu. „Nami-Schätzchen, ich sehe, dass du deine Sonnencreme gar nicht hier hast. Soll ich sie dir holen? Du willst doch sicher nicht, dass deine bezaubernde Haut einen Sonnenbrand bekommt.“
 

„Was? Uhm, ja. Sie ist in meinem Zimmer auf der Kommode. Aber komm ja nicht auf die Idee in meine Schränke zu gucken!“
 

„Keine Angst, ich respektiere deine Privatsphäre und würde das nie tun.“
 

#Von wegen. Der ist sicher gerade dabei sich ein Versteck für die geklauten BH's und Slips auszudenken. Perverser.#
 

Das war eindeutig übertrieben! Dachte sie das wirklich von ihm? Blöde Frage, natürlich dachte sie das von ihm... Aber kam er ernsthaft so rüber? Dachte Robin am Ende das selbe?
 

Etwas traurig ging er zurück in das Schiffsinnere, einige Gänge entlang, bis er schließlich Namis Zimmer erreichte. Er war bisher vielleicht nur zwei Mal hier gewesen, doch trotzdem wusste er genau welche Kommode Nami gemeint hatte. Er ergriff die kleine Flasche und machte sich mit ihr zurück auf den Weg.
 

Den beiden waren noch nicht einmal seine neue Hose und Hemd aufgefallen. Ihm fiel es immer SOFORT auf, wenn die beiden etwas neues gekauft hatten. Beinahe auswendig kannte er ihre Kleidersammlung. Für Außenstehende mochte das schräg klingen, doch für ihn war das selbstverständlich. Er fand, dass es zur Höflichkeit gehörte einer Frau zu sagen, dass sie in ihrem neuen Kleid gut aussah.
 

Kurz fiel sein Blick auf die Sonnencreme in seiner Hand und ein Seufzen verließ seine Lippen. Hoffentlich würde er Namis Stimmung dadurch wenigstens ein klein wenig steigern und am Ende durfte er ihr vielleicht sogar den Rücken eincremen! Mit einem Kichern betrat er wieder das Deck und steuerte auf seine zwei Göttinnen zu.
 

„Nami-san, ich habe deine Sonnencreme mitgebracht.“
 

#Wurde ja auch Zeit, habe schon kurzzeitig gedacht, dass er mit meinen BH's vielleicht ein Theaterstück aufführt.#
 

„Danke“, sagte die Navigatorin.
 

„Soll ich dir vielleicht den Rücken eincremen? Da kommst du doch so schlecht hin.“
 

#Oh Gott, bitte nicht! Ich kann es nicht fassen, dass er mich das gefragt hat! Ich dachte echt, dass es schlimmer nicht kommen kann, aber das? Lieber beiß' ich mir die Zunge ab, als das ich den an meinen Rücken lasse.#
 

„Brauchst du nicht. Robin wird das nachher machen.“
 

„O- Ok“
 

Das hatte wieder gesessen und zwar heftig. Wir sehr nervte er sie eigentlich? Klar, als Koch und Kämpfer schien sie ihn zu akzeptieren, aber das? Das hatte sich beinahe nach Ekel angehört. Nein, das war vielleicht zu hart gesagt, aber trotzdem.
 

Alles, was er nun dachte war 'nicht auffallen, normal verhalten.' Vor allem, weil Robin in der Nähe war. Diese Frau hatte ja ein Gespür dafür, wenn etwas nicht der Norm entsprach.
 

„Soll ich euch nachher etwas zur Erfrischung bringen? Einen selbst gemachten Eistee vielleicht?“
 

„Das wäre lieb, Koch-san. Wir werden wohl noch einige Zeit hier draußen sein“, antwortete Robin ihm, während sie von ihrem Buch aufsah. „Kannst du für mich extra viel Minze reinmachen? Du weißt, dass ich das gern habe.“
 

#Ja stachel ihn nur weiter an, damit er uns weiter nervt, Robin. Super gemacht.#
 

„Mach ich, hast du auch einen Extrawunsch, Nami-san?“
 

„Nein, mir ist egal was drin ist.“
 

Sanji nickte ihr zu und verschwand dann in einer hüpfenden Bewegung zum hinteren Teil des Schiffs. Er brauchte unbedingt eine Zigarette und kurz seine Ruhe.
 

So war es dazu gekommen, dass der Schiffskoch gekränkt über der Reling hing und in das blaue Tief hinabsah.
 

„Hach, das ist doch scheiße“, seufzte er und paffte weiter an seinem Glimmstängel. 'Ich sollte es einfach aufgeben. Nami wird wohl echt nie was von mir wollen.'
 

Mit diesen Gedanken schmiss er nach einigen Minuten endlich seine Zigarette über Bord und schleppte sich in seine Kombüse, um den Eistee fertig zu machen. Irgendwie hatte er keine Lust. Das war das erste Mal seit Jahren, dass er keine Freude beim Kochen empfand. Mit einem leisen Stöhnen ließ er die Minzblätter in eines der Gläser fallen und übergoss die darin liegenden Eiswürfel mit kaltem gesüßten Fruchttee.
 

Mit einem Gefühl sich lieber in seinem Zimmer verstecken zu wollen, betrat er wieder das Deck, um den Frauen die Erfrischungen zu bringen.
 

#Aaaaah, habe ich gut geschlafen!!!#
 

'Das gab es doch nicht! Jetzt war auch noch der Grünspan wach geworden. Eigentlich sollte dieser doch noch mindestens zwei Stunden im Land der Träume sein und imaginäre Gegner mit seinen Schwertern zersäbeln.'
 

#Hm, irgendwie habe ich Hunger. Ich sollte mir nachher was aus der Küche ergattern.#
 

'Ach, er bedient sich also nicht nur am Sake, sondern klaut auch heimlich was von den Vorräten? Das ist ja höchst interessant.'
 

Sanji ging vorbei an Zoro, hoch auf das fordere Deck. Kurz machte er sich mit einem Räuspern bemerkbar und beugte sich dann ein wenig vor, um die Gläser von seinem Tablett auf den kleinen Tisch zu stellen.
 

#Was ist denn das? Der Koch hat eine neue Hose? Hoffentlich zieht der die öfters an in nächster Zeit. Sein Arsch kommt dadurch wenigstens besser zur Geltung.#
 

KLIRR! Namis Eistee zerbrach auf dem Boden. Sanji war komplett in seiner Bewegung erstarrt und hatte weit aufgerissene Augen.
 

#Verflucht, meine Beine sind jetzt klebrig wegen der Brühe!#
 

„Sanji, was soll das?“, fragte Nami genervt.
 

Doch Sanji gab keinen Mucks von sich. Schnell blinzelte er, um die Situation zu ergreifen und sich aus seiner Starre zu lösen.
 

'Wa- wa- wa- WAAAAAS?!'
 

#Der kann nicht mal richtig ein Glas hinstellen. Bekloppter Kartoffelschäler... Mensch, bin ich verspannt.#
 

„Sanji, alles in Ordnung?“, fragte nun Robin.
 

„Was? Uhm... uhm, ja, alles klar“, stotterte der Blonde und hockte sich hin, um die Glassplitter auf sein Tablett zu sammeln. 'Der Marimo hat das nicht gedacht, er hat das nicht gedacht nein, hat er nicht!'
 

Sanji sammelte die Scherben weiterhin auf und legte so vorsichtig auf sein Tablett. Dabei wischte mit einem Taschentuch so gut es ging den Eistee auf.
 

'Verdammt, er HAT es gedacht', brüllte er in Gedanken. 'Das gibt es doch nicht. Wie kommt der Moosschädel dazu so was zu denken? Das ist so... nicht-moosig!'
 

„Sanji, wegen dir muss ich meine Beine waschen“, zetere Nami, die über ihre Haut strich.
 

„Tut mir leid, Nami-Schätzchen“, antwortete er gespielt entschuldigend. „Ich hole dir nachher einen neuen Eistee.“
 

Im Moment hatte er echt andere Probleme, als Namis perfekt rasierte Beine und den Eistee. Unsicher stand er auf und nahm den Weg zurück zu seiner Kombüse. So gut es ging versuchte er den Blick von Zoro zu vermeiden, der immer noch dabei war seine Glieder zu strecken und zu dehnen.
 

#Hm, das Hemd muss auch neu sein. Habe ich vorher noch nie an dem trotteligen Karrottenputzer gesehen.#
 

'Warum fällt ihm das auf? Warum ist er der einzige, der das bemerkt?', fragte Sanji sich, als er seine Küche betrat. 'Was ist hier los? Diese Beeren müssen eine Fehlfunktion haben. In Wirklichkeit waren das doch sicher Namis Gedanken!'
 

Sanji fing an zu lachen, doch sein Lachen hielt nicht lang. Er hörte wie die Küchentür leise geöffnet wurde und schwere Schritte den Raum betraten.
 

#Alls klar, jetzt ist er total irre geworden.#
 

Sanji räusperte sich kurz und tat dann so, als ob er nichts gehört hätte. So konzentriert wie es ging, warf er das zerbrochene Glas in den Müll und machte sich dann daran sein Tablett zu säubern. Zoro war eindeutig im Raum, doch Sanji versuchte es zu ignorieren. Das war das Beste.
 

„Koch.“
 

Ignorieren. Einfach ignorieren. Der Marimo ist nicht hier.
 

„Koch!“
 

'Ich sollte mir einen Beruhigungstee machen. Ja, genau, das brauch ich jetzt.'
 

„KOCH!“
 

„WAS?“, geiferte Sanji und drehte sich um. Wäre Sanji eine Katze, hätte er einen Katzenbuckel gemacht.
 

„Ich habe Hunger. Kann ich mir ein Sandwich machen?“
 

„W- was?“, wunderte sich Sanji. 'Er fragt? Er nimmst es sich nicht einfach? Und da dachte ich er würde ohne mein Wissen Vorräte stehlen.'
 

„Ein Sandwich! Meine Güte, hat dich das Gebrüll der Seeschlange taub gemacht oder was hast du für ein Problem?“
 

„Alles in Ordnung. Mach nur, nimm dir, was du brauchst“, sagte der Blonde schnell und widmete sich wieder seinem eigentlich schon sauberen Tablett. „Nein, Moment, lass mich das machen. Ich trau dir nicht. Am Ende hinterlässt du mir einen Schweinestall.“
 

„Wie du willst, ist deine Sache“, sagte Zoro und setzte sich dann an den Küchentisch. Mit der rechten Hand stützte er sein Kinn ab und verfolgte jede Bewegung des Schiffkochs.
 

Sanji sah kurz zu seinem selbst ernannten Rivalen und ging dann zum Kühlschrank. Käse, Hühnchen, ein bisschen Gemüse und Brot. Damit sollte Zoro zufrieden sein. Keine Butter, nichts all zu fettiges und nur mageres Fleisch.
 

'Das ist ganz normal, ich bin Koch. Da weiß man eben, was jeder für seinen Körper braucht, das ist nichts besonderes!', redete er sich ein, während er zu seiner Arbeitsplatte zurück ging.
 

#Von hier habe ich echt einen super Ausblick. Vielleicht sollte ich meinen Sake in Zukunft hier trinken.#
 

„Marimo!“, rutschte es aus dem Blonden aus.
 

„Was? Kriegst nicht mal ein Sandwich richtig hin, Fake-Koch?“, konterte der Grünhaarige.
 

„Musst du hier so rumlungern? Du kannst auch gerne wieder rausgehen. Ich spüre wie sich dein Moos in der Küche festsetzt.“
 

„Tsk“, schnallte Zoro mit seiner Zunge und ging ohne ein weiteres Wort aus der Küche.
 

#Was für ein Idiot. Bescheuerter Kartoffelschäler!#
 

'Ich hör auf diese Beeren zu nehmen! Ich will so was nicht hören~!', weinte Sanji imaginär.
 

Das war nicht fair. Am liebsten hätte er dann doch einen Einblick in Frankys perverse Gelüste gehabt oder in Usopps langweilige Gedanken. Aber doch keine verwirrenden Kommentare von Zoro, die seinen Tag zerstörten.
 

#1, 2, 3, 4...#
 

Super, jetzt fing der auch noch mit seinem Training an. Und wieder durfte sich Sanji das monotone Zählen anhören, was er jedoch nach einigen Minuten als besser erklärte, als ECHTE Gedanken.
 

Der Blonde seufzte schwer, als er die beiden Brothälften zusammenklappte und das Sandwich somit fertig war. Das würde also heißen, dass er wieder raus gehen musste, um Zoro seinen Snack zu bringen. Nur widerwillig und mit viel zögern schleppte er sich raus und stellte den Teller an ein schattiges Plätzchen.
 

„Hab' dein Essen wieder neben die Treppe gestellt. Pass auf, dass unser Kapitän es nicht entdeckt“, sagte der Schiffskoch schnell und setzte wieder zum gehen an.
 

„Kümmer' dich lieber um deinen Kram, Koch“, antwortete Zoro.
 

„Wie war das? Ich mach dir extra ein Sandwich, damit du nicht hungerst und du geiferst mich dann noch an?“
 

„Kann doch nichts dafür. Hätte mir das Stück Brot da auch selber machen können.“
 

„Aber dann hättest du am Ende noch meine Küche zerlegt!“
 

„Wie war das? Ich kann mit scharfen Klingen wenigstens besser umgehen als du!“
 

„Ach wirklich?“
 

Sanjis Blut kochte und Zoro ließ seine Hantel auf den Boden fallen. Der Kämpfer hatte seine Hände längst an den Scheiden seiner Schwerter und wartete nur darauf, dass sein Gegenüber eine Bewegung machten.
 

„Tja, du bist eben doch 'nur' ein Koch“, grinste Zoro und musste sich sofort mit seinen Schwertern verteidigen, da Sanji ihm einen heftigen Tritt entgegen schleuderte.
 

„Und du bist 'nur' ein Muskelidiot!“
 

„Wenigstens habe ich Muskeln!“
 

Das reichte Sanji. Er ließ seine Füße in der Luft tanzen und versuchte immer wieder auf Zoro einzutreten. Der jedoch konterte alle Angriffe beinahe automatisch, als ob er jede Bewegung des Blonden vorhersehen konnte.
 

#Na endlich wieder ein bisschen Spaß. Mir war schon ganz langweilig, weil der Topflappen sich kaum noch provozieren lassen hat.#
 

'Was zum-?'
 

Sanji konnte der Gegenattacke von Zoro gerade noch ausweichen. Das Gedachte von Zoro hatte ihn kurz aus der Fassung gebracht. Schnell versuchte er seinen Halt wiederzuerlangen, doch dank seiner engen Hose, schaffte er dies nicht und landete stattdessen mit dem Hintern auf dem Holzboden.
 

„Fuck!“, zischte er.
 

„Ich sagte es doch: 'nur' ein Koch“, gab Zoro ihm noch einmal zu verstehen.
 

#Was zum Geier war das? Dieses billige Ausweichen hat er ja noch nie gemacht.#
 

Sanji reichte es. Er musste hier weg. Zoro musste aus seinem Radar und Nami wollte er im Moment auch einfach nicht mehr sehen. Kurz schenkte er seinem Gegenüber einen stechenden Blick und rappelte sich dann auf. Mit langen Schritten stapfte er zur Tür, die ins Schiffsinnere führte und knallte diese dann geräuschvoll zu. Zurück ließ er einen verdutzten Grünhaarigen, der ihm mit einem Schulterzucken nachsah und sich dann dem Sandwich widmete.
 

„Bescheuerter Marimo!“, geiferte er als er den Flur entlang ging.
 

„Alles in Ordnung, Sanji“, fragte Chopper, der bei dem Lärm seinen Kopf aus seinem Krankenzimmer gesteckt hatte.
 

„Ja!“, grummelte Sanji und lief an dem kleinen Rentier vorbei zum Ende des Flurs und die Treppe herunter zu seinem Zimmer. Von weitem konnte er noch die Rufe ihres fluffigen Arztes hören.
 

Wütend riss er seine Tür auf und schlug sie dann sofort wieder zu. Endlich allein. Er hörte auch keine Gedanken mehr. Am liebsten hätte er seine Wand gekickt, doch das würde Franky ihm wohl nicht verzeihen.
 

Stattdessen setzte er sich auf sein, in der Ecke platziertes Bett und starrte die Wand gegenüber davon an.
 

Er konnte es einfach nicht fassen! Diese blöden Gedanken von Zoro hatten ihn total aus dem Konzept gebracht und er hatte sich wie noch nie zuvor blamiert, indem sein Hintern das Deck geküsst hatte. Peinlicher hätte es nicht gehen können.
 

„Marimos Aktionen und Gedanken passen kein bisschen zusammen...“, nuschelte Sanji. „Wie kann er so ein Zeug nur denken?!“
 

Ihm war plötzlich bewusst, dass er weiterhin in den engen Hosen steckte. Schnell stand er auf und ging zu seinem Kleiderschrank, um sich die weiteste Hose herauszusuchen, die er hatte. Er wühlte einige Minuten darin, doch fand keine. Nur perfekt sitzende Kleidungsstücke hatte er in seiner Hand. Verflucht sei sein Perfektionismus und Stil!
 

„Was tu' ich hier eigentlich?“, fragte er sich, als er seine Hose aufknöpfte und in die Ecke des Raumes warf.
 

Schnell schlüpfte er mit seinen schlanken Beinen in bequemeren Stoff und ging zurück zu seinem Bett, um sich dort fallen zu lassen. Abgesehen davon, dass ihn Zoro gerade wirklich aufregte, schlichen sich seine Gedanken wieder zu Nami.
 

Eigentlich hatte er vorgehabt nicht so schnell aufzugeben, doch Namis Gedanken sprachen Bände. Wahrscheinlichen würde sich das auch nach zehn oder hundert Versuchen nicht ändern. Womöglich sollte es einfach nicht sein.
 

So lange er sich erinnern konnte, wollte er immer eine schöne Frau an seiner Seite. Die ersten Jahre seines Lebens, hatte er dies auch, in Form seiner Mutter, die seiner Meinung nach die schönste Frau war, die er jemals gesehen hatte. Doch sie war seit Jahren tot. Und seit er die Pubertät erreicht hatte, war er auf der Suche nach einer reinen Blume, die sein Leben fröhlicher und wertvoller machte.
 

Als er noch im Baratie angestellt war, hatte er im Laufe der Jahre zwei Freundinnen gehabt, die ihn jedoch alle, wegen seiner schlechten Angewohnheit mit jeder Frau flirten zu müssen, nach einigen Monaten verlassen hatten. Schlechte oder wie Sanji es eher sah, gute Angewohnheiten wurde man eben schwer los.
 

Beide seiner Ex-Freundinnen hatten ihn sogar mit beinahe den selben Worten sitzen lassen. „Du liebst mich doch gar nicht wirklich, sonst würdest du nicht mit jeder nächstbesten Frau flirten und ihr schöne Augen machen.“
 

Mit einem gequälten Stöhnen, drehte er sich zur Seite und umarmte sein Kopfkissen. Warum hatte er nie Glück bei Frauen? Anscheinend war das einzige lebende Wesen, was in irgendeiner Weise Interesse an ihm hatte, ein Moosball, den er nicht mal mochte!
 

„Nein, nein nein!“
 

Warum nur? Mochte Zoro ihn etwa? Diesem gefiel es, dass sie kämpften. Das war eindeutig. Ihm schien das Essen zu schmecken und er war dankbar dafür, auch wenn er es weder sagte noch zeigte und ihn lieber als talentlosen Koch hinstellte. Und dann fielen dem Säbelrassler Kleinigkeiten auf, wie eine neue Hose oder Hemd. Das war doch eher Sanjis Territorium! Ihm fielen solche Sachen immer auf, aber das gerade Zoro...? Wer hätte das gedacht.
 

„Oder wohl eher... wer hätte gedacht, dass der Marimo... schwu- schwu-u... NEIN! Moment, stopp. Das ist er nicht“, lachte Sanji schallend.
 

Aber was für eine Erklärung hätte es sonst geben sollen? '...Sein Arsch kommt dadurch wenigstens besser zur Geltung.' Das war doch Beweis genug, nicht wahr? Roronoa Zoro, beinahe bester Schwertkämpfer, war schwul!
 

„Nein... ich dachte immer, er wäre asexuell, aber das? DAS? Und dann denkt er SO WAS von MIR? Ich glaube ich sterbe!“
 

Verzweiflung mischte sich mit Unglauben. Er hatte geglaubt, dass die Beeren es ihm vielleicht ermöglichten die Wünsche von Namis Augen abzulesen, doch ihr Wunsch schien es zu sein, dass Sanji sie in Ruhe ließ. Sonst hatte er von den Beeren nichts erwartet – jedenfalls keine dunklen Geheimnisse, wie das von Zoro.
 

Wie sollte er dem Hantelheini nur in die Augen schauen, wenn er doch nun wusste, das Zoro ihn sexy, nein, attraktiv, nein... IRGENDWAS fand.
 

„Würg.“
 

Sanji wollte sich im Moment nichts Genaueres vorstellen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  kirishuka
2017-02-08T21:14:50+00:00 08.02.2017 22:14
Ach Sanji, es ist doch nicht schlimm homosexuell zu sein. Ich habe dagegen nichts.
Von:  anyadulacre
2013-03-16T14:35:34+00:00 16.03.2013 15:35
Mir gefällt es das in dieser Story Sanji gleich checkt das Zorro schwul ist nicht wie in anderen wo dann Kapitellang so eín hin und her von Zorro is schwul- nein is er doch nicht etc.pp. Ich hoffe du weißt was ich mein;)
bb Anya-chan
P.S.: Freu mich schon auf das nächste Kapi:)
Von: abgemeldet
2013-03-15T12:29:04+00:00 15.03.2013 13:29
Also, wenn Sanji die Beeren jetzt absetzt, dann übernehme ich gerne, denn ich will mehr Details aus Zorros Gedankengut erfahren! >.<

Und ich finde es gut, dass du Zorros Anspielungen bereits einbeziehst, denn Namis Hirngespinste sind zwar einerseits amüsant, aber nicht so interessant (auf Dauer auch nervig...). Außerdem täte Sanji mir sehr leid, wenn er bei so eindeutigen ablehnenden Gedanken die Zicke immer noch auf den Leim gehen würde. Er hat doch immerhin seinen Stolz! Wer möchte schon als Perversling abgestempelt werden...

Ich plädiere an Sanjis Neugier und hoffe stark, dass er die Beeren schön weiter verwendet. Bei Zorro findet er anscheinend die Aufmerksamkeit, die er immer zu suchen pflegte. Herrlich!

Freu mich auf mehr und warte geduldig!

lg


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