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Unter tausend anderen

Die Geschichte vom härtesten aller Kämpfe
von

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Uchiha mal ganz privat

 

Nach einem äußerst peinlichen Gespräch im Auto kamen wir endlich bei den Uchihas an und ich stieg aus.

„Hier steht noch gar kein Auto!“, stellte ich fest.

„Mein Vater kommt später, er arbeitet noch. Aber zum Essen ist er meistens pünktlich“, antwortete mir Sasuke und schob mich vor sich her ins Haus.

„Hey, ich kann selbst gehen!“

„Letztes Mal, als du so störrisch warst, bist du umgeknickt und ich hab dich aufgefangen!“, erinnerte Sasuke mich peinlicherweise und ich wurde mal wieder verdächtig rot um die Nase.

Irgendwie hatte er ja recht.

Als er mich in das Esszimmer schob, in dem schon gedeckt worden war, fiel mir erst mal die Kinnlade runter: die hatten hier einen KRONLEUCHTER!

Und das Besteck war Silber, wenn ich mich nicht sehr irrte, und…jetzt kam auch noch Personal aus der Küche???

Wow. Mein Vater und ich waren ja auch nicht arm oder so, aber…so reich waren wir lange nicht, dass bei uns Köche und Kellner rumliefen!

Sasuke ließ sich lässig wie eh und je auf einen Stuhl an der Tischseite fallen und deutete dann auffordernd neben sich: „Setz dich!“

Ich gehorchte. Hatte ich denn eine andere Wahl? Eher nicht.

Itachi setzte sich zu allem Überfluss auch noch mir gegenüber und taxierte mich mit seinem eindringlichen Wage-es-nicht-wegzuschauen-Blick, dem ich nicht ausweichen konnte.

Fast schien es mir, dass die beiden „Jungs“ lieber mich essen würden als das, was nun aufgetragen wurde.

 

„Ähm…sagt mal, bin ich irgendwie die Attraktion des Tages oder so?“

„Nein, nein. Lass es dir schmecken.“

Verlegen schob ich mir den ersten Löffel in den Mund und vergaß gleich darauf ihre Blicke.

„Wow, das schmeckt ja fantastisch!“

Beide nickten und begannen nun ebenfalls, über ihre Teller herzufallen.

„Itachi, gib mal die Soße.“

„Nimm sie dir selber, Nii-san.“

Ich reichte sie zu Sasuke rüber und er schenkte mir einen dankbaren Blick. Erstaunlich, dass der Uchiha auch so aussehen konnte!

„Wann kommt Vater denn endlich? Das dauert ja Ewigkeiten!“, murmelte Sasuke nach weiteren Minuten stillen Essens.

„Aaach, das macht doch nichts, vielleicht hat er ja viel zu tun!“, winkte ich ab und lachte künstlich. Ich musste den Vater der beiden Chaoten nicht kennenlernen. Nein, das musste ich wirklich nicht!

„Halt doch den Mund, Sasuke, und iss. Er kommt schon noch!“, wies Itachi seinen Bruder monoton zurecht und Sasuke schoss einen tödlichen Blick auf ihn ab und hieb so hart mit der Gabel auf seinen Teller, dass ein wahres Essensgeschoss an mir vorbei Richtung Zimmerausgang flog und ich mich gerade noch rechtzeitig zurücklehnen konnte, um ihm auszuweichen.

„Stirb, Kartoffel!“, kommentierte ich trocken und hörte plötzlich ein kräftiges Lachen von der Tür her.

 

Erschrocken fuhren wir drei herum und ich wurde rot wie eine Tomate, denn in der Tür stand jemand, der allein vom Aussehen her nur der Vater der beiden Brüder sein konnte: schwarzes, etwas schütteres Haar, leicht braune Haut und dieselben schwarzen Augen, obwohl seine Augen einen warmen Schimmer innehatten.

Er kam in das Zimmer und musterte mich freundlich, ehe er mir die rechte Hand reichte. In der linken hatte er, wie mir nun auffiel, Sasukes Kartoffelgeschoss.

„Nicht nur schnelle Reflexe, sondern auch ein schnelles Mundwerk, was, Sakura-chan? Fugaku Uchiha, aber sag ruhig Fugaku zu mir, das bin ich gewohnt!“ Ich lächelte freundlich (wenn auch noch etwas rot) zurück und erwiderte: „Freut mich, Fugaku-sama.“

Er nickte und wandte sich dann Sasuke zu, dem er zu meinem Amüsement durch die Haare fuhr und dann die Kartoffel auf seinen Teller fallen ließ: „Und dich muss ich wohl noch mal von vorne erziehen, junger Mann. Erstens wirft man nicht mit seinem Essen und zweitens nicht in die Richtung von armen, kleinen Mädchen!“

Sasuke sah ihn wütend an, während Itachi sich hoheitsvoll erhob und seinem Vater wie bei einem geschäftlichen Meeting die Hand schüttelte: „Gut, dass du es noch geschafft hast“, war alles, was er sagte.

Ich versuchte, mir mein Grinsen zu verkneifen, und warf einen Blick zu Sasuke, der mich ebenfalls ansah. Aufgrund seiner Augen so nahe neben mir wurde ich rot und senkte schnell wieder den Blick auf meinen Teller.

„So, Sakura. Dann erzähl mir doch mal was über dich. Ich hab gehört, du schläfst heute hier?“, fragte Fugaku mich gut gelaunt, während er sich Essen nahm.

Ich zwang mich, nicht aufzuseufzen. Jetzt kam das furchtbare Ausfragen, dass ich von Eltern so hasste.

„Ja, hm, also ich weiß nicht so genau. Also, angeblich sind meine Sachen sogar schon hier, aber ich weiß gar nicht wieso und wie…“, murmelte ich etwas hilflos.

„Aha. Und wer von meinen Söhnen hatte denn die glorreiche Idee, dich hier übernachten zu lassen?“, wollte Fugaku neugierig wissen, doch er richtete die Frage eher an die beiden anderen Tischgäste.

„Itachi!“, sagte Sasuke.

„Sasuke!“, meinte Itachi gleichzeitig.

Ich tauschte einen Blick mit dem Herrn des Hauses und zuckte ansatzweise mit den Schultern.

„In Ordnung, jetzt aber mal Klartext. Warum habt ihr das arme Mädchen so überfallen. Es ist noch nie vorgekommen, dass einer von euch eine Begleitung mit mir hat essen lassen!“

Ich wurde hellhörig. Noch nie hatte einer der beiden eine Freundin hierher eingeladen?

Obwohl, was wunderte es mich. So wie ich die beiden mittlerweile einschätzte, holten sie sich was sie brauchten einfach von irgendwelchen hirnlosen Mädchen, die sie dann wieder abservierten. Und von Mädchen ohne Hirn ist kein Schwiegervater sonderlich begeistert.

„Es war meine Idee“, brach Sasuke schließlich das Schweigen und sah auf seinen Teller. „Nachdem Itachi mir erzählt hat, dass Sakuras Vater heute Nacht auf Geschäftsreise muss und Sakura deshalb das Wochenende über alleine hätte sein müssen, dachte ich, es wäre bestimmt ganz nett für sie, hier etwas Gesellschaft zu haben.“

Ich starrte ihn an. Und verstand endlich.

Deshalb also? Stimmte ja, ich hatte verdrängt, dass mein Vater heute weggefahren war. Aber das sah dem Bad Boy Sasuke gar nicht ähnlich, sich solche Sorgen um mich zu machen.

„Das…äh…das ist echt…nett von dir“, endete ich etwas lahm und wurde zum Glück von Sasukes strahlendem Vater unterbrochen, bevor ich etwas Dümmeres sagen konnte (wie zum Beispiel „OMG, das ist wirklich sooooo süß von dir, Sasuke-kuuuuun!“).

„Offensichtlich war meine Erziehung wohl doch nicht ganz umsonst, was?“, fragte Fugaku strahlend,  wurde jedoch von seinen Söhnen zeitgleich niedergemacht: „Doch, absolut!“

Ich trat Sasuke unter dem Tisch unauffällig gegen sein Bein, denn das war wirklich unhöflich seinem Vater gegenüber. Er reagierte kaum, außer dass sich plötzlich sein rechtes Bein unter meinen hindurch schob und ich meine Beine plötzlich in einem Klammergriff zwischen seinen wiederfand.

Ich sah ihn böse an und er erwiderte meinen Blick mit einem für alle anderen unsichtbaren, fiesen Grinsen.

Eine kurze Weile ertönte nur das Klappern des Bestecks, während wir zuende aßen.

Plötzlich zog Sasuke ein merkwürdiges Gesicht und hob schließlich den Kopf: „Itachi, würde es dir etwas ausmachen, deine Füße von meinen zu nehmen? Ich steh nicht so auf Streicheleien mit Jungs.“

Ich biss mir auf die Zunge, doch es half nichts, kurz später platzte ich laut lachend heraus: Itachis leicht errötetes und Fugakus ungläubiges Gesicht waren  einfach zu köstlich.

Schließlich lachte auch der zuerst leicht geschockte Vater mit und es dauerte eine Weile, bis wir uns wieder einbekommen hatten. Fugaku wischte sich Lachtränen aus den Augen und wandte sich an seinen ältesten Sohn: „Itachi, bei solchen Dingen solltest du dir deines Gegenübers auch wirklich sicher sein!“

Wütend und offenbar gedemütigt stand der Langhaarige auf und verließ das Zimmer.

Ich sah ihm leicht betroffen hinterher, hoffentlich hatte ich ihn mit meinem Lachen jetzt nicht gekränkt, nach allem, was er für mich getan hatte…

Doch der Hausherr riss mich mit den nächsten Worten wieder in die Gegenwart zurück: „Da geht er einfach! Werd einer schlau aus dem Kerl! Na ja, wie auch immer, eigentlich wollte ich mit euch ja etwas besprechen, Sasuke…du erinnerst dich, dass in einem Monat der Festball in meiner Firma ansteht? Zur Eröffnung der neuen Filiale?“

„Hn“, gab der jüngere Uchiha sehr informativ von sich und ich tat so, als sei ich sehr mit Essen beschäftigt.

„Gut, dann macht es dir sicher nichts aus, dass ich Karin zugesagt habe, dass sie mit dir dorthin geht.“

„Was soll ich mit der?“, protestierte Sasuke angewidert und ich seufzte innerlich auf – er hatte wohl kein Interesse an dieser Karin…Moment mal, warum machte mich das froh?

„Sasuke, du musst sie ja nicht gleich heiraten. Geh einfach mit ihr dorthin, ohne Begleitung zu kommen wäre für euch beide sehr peinlich und mein Chef würde sich sehr freuen, immerhin ist sie seine Tochter.“

„Und das macht es zu meiner Pflicht, mich mit so einer Vogelscheuche in der Öffentlichkeit sehen zu lassen? Du spinnst, alter Mann!“, zischte Sasuke verächtlich und Fugakus Verhalten wechselte von einer Sekunde zur anderen von freundlich mahnend zu eiskalt befehlend.

„Du wirst zu dem Ball gehen und Karins Begleiter spielen. Wage es nicht, dich davor auch wieder zu drücken, sonst beweise ich dir, dass dein alter Herr immer noch die Macht in diesem Haus hält, ist das angekommen?“

Sasuke zuckte nicht so zusammen wie ich, doch er senkte den Blick auf den Teller, ehe er fragte: „Und was macht Itachi? Ist der freigestellt oder was?“

„Unsinn, er kommt auch, und ich denke, er würde sich freuen, wenn Sakura ihn begleitet!“, meinte Fugaku gerade, als ich mein Glas an die Lippen setzte und trank.

Hustend tauchte ich wieder auf und tat mein Möglichstes, nicht den gesamten Saft über die Tischdecke zu verteilen. Das hatte der alte Mann jetzt nicht wirklich gesagt, oder?

„Sakura, ich weiß, das wäre eigentlich Itachis Aufgabe gewesen, aber…würdest du ihn bitte zum Ball begleiten?“, fragte Fugaku mich förmlich und ich wurde leicht rot.

„Ich…ähm…ich weiß nicht…wann ist der nochmal?“

„Samstag in vier Wochen.“

„Ich weiß noch nicht, ob ich da Zeit habe…“

„Dann ruf doch deinen Vater an!“, lächelte Fugaku.

Hallo? Der Typ war ja gar nicht aufdringlich und bestimmend!!!

Ich sah kurz zu Sasuke, der meinen Blick leicht beunruhigt erwiderte, und holte innerlich seufzend mein Handy aus der Tasche, um die Nummer zu wählen.

„Hallo, Haruno?“, meldete sich die Stimme meines Vaters. Es klang, als wäre er gerade auf der Autobahn.

„Ähm, hi Dad, ich bin’s. Also, ich hätte da mal ne Frage, in vier Wochen findet samstags so ein Ball statt, darf ich dahin?“

„Ein Ball, was? So einer wie der letzte, von dem du so spät und angetrunken von Itachi gefahren wurdest?“, seine Stimme klang streng und ich war mir fast schon sicher, dass er absagen würde. Doch mein Triumph wurde unterbrochen, als mir plötzlich jemand das Handy aus der Hand nahm.

„Guten Tag, Haruno-sama. Hier spricht Fugaku Uchiha. Ja, genau, der Vater von Itachi. Ihre Tochter isst gerade mit uns zu Abend und ich habe sie spontan zu diesem Ball eingeladen.“

Sasuke und ich hingen an seinen Lippen. Ob wir beide auf dasselbe Ergebnis hofften, wusste ich nicht zu sagen.

„Nein, nein. Ja, natürlich, das ist kein Problem. Itachi passt auf sie auf. Gut. Vielen Dank, Haruno-sama. Ja. Ich richte es aus, sie freut sich bestimmt. Auf Wiederhören!“

Dann klappte er mein Handy zu und übergab es mir freundlich lächelnd: „Ich habe mit deinem Vater gesprochen, er ist einverstanden.“

Nur mit Mühe widerstand ich dem Drang, meinen Kopf auf die Tischplatte zu hauen.

 



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