Zum Inhalt der Seite

Digimon 24

Die folgenden Ereignisse finden am 31.Mai 2002 zwischen 12 Uhr mittags und 12 Uhr mittags des folgenden Tages statt.
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

2002年5月31日 14:00 - 15:00

Die folgenden Ereignisse finden am 31.Mai 2002 zwischen 14.00 und 15.00 statt.
 

Odaiba

Odaiba Grundschule, EDV-Raum

Als Daisuke in den Computerraum gewetzt kam, war er äußerst verwundert, dass Miyako schon vor ihm da war. Normalerweise kam sie als Letzte, bepackt mit Fresstüten aus dem Laden ihrer Eltern. Heute jedoch verkündete das genüssliche Schmatzen der Digimon, dass alle schon mitten in ihrer Mittagsmahlzeit waren.
 

“Es ist doch wirklich eine Gemeinheit,“ jammerte sie abwechselnd Iori und ihr Digimon zu, ohne sich darum zu kümmern, dass keiner von beiden ihr besondere Aufmerksamkeit schenkte. “Wie soll ich denn jemals einen süßen Jungen kennen lernen, wenn ich meine ganze Jugend über dazu verdammt bin, mich mit besessenen Monstern und dunklen Türmen herumzuärgern.“
 

“Es ist so unfair,“ wiederholte sie, in der Hoffnung, dass ihr endlich jemand antworten würde. Aber die Digimon schmatzten vergnügt weiter, offensichtlich nahm das Essen sie zu sehr in Anspruch, als dass sie sich um die pubertären Probleme eines jungen Mädchens kümmern konnten.
 

“Seit du ein DigiRitter bist, “ bemerkte Iori trocken, “hast du schon mehr Jungen kennen gelernt als in deinem ganzen bisherigen Leben.“
 

Sie funkelte ihn an. “Was denn für Jungen, bitte schön? Daisuke-kun ist ein Idiot, und Takeru-kun ist zwar klug und sieht gut aus, aber er ist schon vergeben. Und wenn ich einmal einen treff‘, der klug ist, gut aussieht, und nicht vergeben, dann ist das natürlich ein mieser fieser Digimon Kaiser. Da siehst du mal, was ich für ein Glück hab‘.“
 

Daisuke überlegte noch, ob es sich lohnte, etwas nach Miyako zu werfen, oder ob es besser wäre, den Coolen zu spielen, als sie schon Iori ankeifte: “Und du zählst ja nicht, bist nur ein Kleinkind.“ Schnippisch drehte sie sich herum.
 

“Nun, wenn das deine Meinung ist,“ sagte Iori schlicht.
 

Eine Weile schwiegen sie sich an. Miyako wusste, dass sie zu weit gegangen war, aber sie war noch zu aufgebracht, um sich zu entschuldigen. Und Iori gab es nicht gerne zu, wenn er verletzt war.
 

Daisuke sagte nichts dazu. Sollten Iori und Miyako ihren Krempel doch selber klären, auf ihn hörten sie sowieso nicht. Seine Gedanken waren abgeschweift und er versuchte sie wieder unter Kontrolle zu bringen.
 

Er war nicht der Typ zum Trübsal blasen. In den letzten Wochen war er so albern und aufgedreht wie immer gewesen, vielleicht noch ein bisschen mehr als sonst. Aber bis in alle Ewigkeit würde seine Verdrängungstaktik wohl nicht funktionieren. Besonders dann nicht, wenn man gegen ihn kämpfen musste. Wieder und immer wieder.
 

Schlimmer konnte es ja wohl kaum werden!
 

Es kam schlimmer. Im selben Moment, als die Kinder Takeru’s bleiches Gesicht in der Tür sahen, wussten sie, dass sich etwas Schreckliches ereignet haben musste. Daisuke konnte sich nicht daran erinnern, ihn je so aus der Fassung gesehen zu haben. “Hikari-chan,“ stammelte er, und rang verzweifelt nach Luft.
 

Da Takeru nicht sofort sprechen konnte, übernahmen Tailmon und Patamon das für ihn. “Hikari ist verschwunden“, klärte Tailmon die entsetzte Gruppe auf. “Sie ist über die Straße gegangen, und hat sich einfach in Luft aufgelöst,“ fügte Patamon hinzu.
 

Entsetzt und ungläubig starrten die übrigen Digiritter Takeru an. Auch die Digimon hoben die Köpfe aus der Tüte. Einen verzweifelten Moment lang, war nur das Husten von Chibimon zu hören, das sich vor lauter Schreck verschluckt hatte.
 

“Es ist, wie unsere Digimon schon sagten,“ nickte Takeru. “Und bis jetzt haben wir keinerlei Erklärung dafür gefunden.“
 

“Erklärung?“ plärrte Daisuke los. “Was brauchst du denn für eine Erklärung, liegt doch auf der Hand, dass sie in der DigiWelt ist! Los, kommt, geh’n wir dorthin!“ Er riss sein D-3 vom Gürtel und streckte es dem Computer entgegen. “Digital Gate Open!“
 

“Das ist mein Spruch!“ beschwerte sich Miyako. “Und vielleicht sollten wir mal überlegen, wo wir eigentlich hinwollen,“ fügte Iori hinzu. “Takeru-san, hat Hikari-san irgend etwas Ungewöhnliches gesagt oder getan? Kannst du dich an etwas erinnern?“
 

Beleidigt, da niemand seine Anführerqualitäten erkennen wollte, zog Daisuke einen Schmollmund, und kreuzte die Arme vor der Brust. “Na dann eben nicht!“
 

“Sie ist nicht in der DigiWelt,“ sagte Takeru langsam. “Sie ist am Meer!“
 

Ohne ein weiteres Wort drehte er sich auf dem Absatz herum, rannte aus dem Raum, und jagte den Gang entlang. Tailmon und Patamon folgten ihm.
 

“Jetzt ist er völlig übergeschnappt,“ meinte Daisuke kopfschüttelnd.
 

“Nein, ich denke, er weiß genau, was er tut,“ sagte Iori sachlich.
 

“Die Frage ist, was tun wir jetzt? Gehen wir in die DigiWelt, und zerstören Dark Towers, wie wir‘s geplant hatten, oder warten wir lieber auf Nachricht von Takeru-kun?“ wollte Miyako wissen. “Ich meine, wenn wir hier nur rumsitzen und nichts tun, helfen wir auch niemandem!“
 

“Allerdings,“ stimmte Iori zu. “Takeru-san kann uns jederzeit per Mail erreichen, falls er unsere Hilfe braucht, auch wenn wir in der DigiWelt sind.“ Er griff nach seinem DigiTerminal. “Ich schreibe ihm, dass wir dorthin gehen.“
 

“Ach, jetzt tut ihr auf einmal so, als ob es eure Idee wäre!“ schimpfte Daisuke. “Dabei sag‘ ich doch schon die ganze Zeit, wir sollten dorthin! Ha, ich wette, Hikari-chan ist auch dort und wir finden sie lange vor Takeru-kun. Aber auf mich hört ja keiner!“
 

“Bingo!“ Miyako und selbst Iori konnten ein Grinsen nicht unterdrücken. “Sei kein Frosch, Daisuke-kun,“ lachte Miyako versöhnlich, “ich lass‘ dich auch ausnahmsweise mal meinen Spruch sagen.“
 

“Kann ich drauf verzichten,“ knurrte Daisuke.
 

“Digital Gate Open! Erabareshi Kodomo-tachi Start!“
 


 

Meer der Dunkelheit

Am Strand

“Koko wa doko? Digital World janai!“
 

Nein, wo auch immer sie hingeraten sein mochte, dies war auf keinen Fall die DigiWelt. Eine schleichende Düsternis erfüllte alles um sie herum, und tauchte Himmel und Meer in ein gespenstisches Grau. Diese beklemmende Atmosphäre hatte sie in der DigiWelt nur ein einziges Mal erlebt, nämlich als die Dark Masters alles unter ihre Kontrolle gebracht, und nach ihrem Gutdünken verändert hatten. Trotzdem hatte es auch in jenen gefährlichen Zeiten immer noch kleine Stellen und Plätze gegeben, die von der Dunkelheit verschont geblieben waren.
 

Hier gab es nur die Dunkelheit.
 

Sie lief weiter den Strand entlang, zu ihrer Rechten das endlose Meer. Normalerweise hätte sie die Schuhe ausgezogen, um schneller voranzukommen, aber diesen Sand wollte sie auf keinen Fall mit bloßen Füßen berühren. Es war kein normaler Sand, zäh und trocken, und dort wo das Wasser ihn netzte, klebrig wie Teer.
 

Zu ihrer Linken befanden sich hohe, zerklüftete Felsenklippen. Sie hinaufzuklettern, grenzte an Selbstmord, auch wenn es nicht komplett unmöglich schien.
 

Ein zaghaftes Stöhnen ließ sie innehalten. War das der Wind in den Felsen? Doch es war vollkommen windstill, selbst die Luft schien hier eine zähe, unbewegliche Masse zu sein.
 

Gab es hier Lebewesen?
 

Sie horchte. Das Geräusch schien aus einer Höhle zu kommen, die sich zwischen den felsigen Klippen öffnete. Und es kam nicht von einer, sondern von mehreren Stimmen. Wie viele, konnte sie nicht ausmachen.
 

Ihr Herz klopfte so laut, dass es alle Außengeräusche zu übertönen schien, doch sie nahm all ihren Mut zusammen und betrat die seltsame Höhle. Schon bald war es so finster, dass sie die Hand nicht vor Augen erkennen konnte, nur der Eingang blieb als unbestimmter hellgrauer Lichtfleck in ihrem Rücken. Sie drehte sich nicht um, zu groß wäre die Versuchung zurückzurennen, und dieser Grässlichkeit zu entfliehen.
 

Das Stöhnen wurde nicht sehr viel lauter, nur dumpfer, da es gespenstisch von den Wänden widerhallte. Unzählige rote Lichtpunkte blinkten um sie herum auf, und verloschen wieder, wurden eins mit der Finsternis. Jetzt war sie sich sicher, dass sie nicht allein war. Aber wenn sie in Gefahr geriet, konnten ihr weder ihr Digimon, noch ihre Freunde helfen. Sie hatte ja nicht einmal ihr DigiVice, und ihr Terminal dabei, die befanden sich in ihrer Schultasche, in der realen Welt.
 

Plötzlich stolperte sie über etwas, und stürzte zu Boden. Im letzten Moment versuchte sie noch den Sturz mit den Händen abzufangen, konnte aber nicht verhindern, dass sie mit den Knien aufkam.
 

Ihre Handflächen brannten, schienen aber unverletzt. Anders das Knie, sie konnte in der Finsternis zwar nichts erkennen, fühlte aber deutlich etwas Warmes daran hinunterlaufen. Zum Glück schien nichts gebrochen zu sein, das Bein ließ sich ohne Mühe bewegen.
 

Sie war über ein kleines Wesen gestolpert, das auf dem Boden kauerte. Seine roten Augen starrten unverwandt auf ihr blutendes Knie.
 

Furcht kroch in ihr hoch.
 

Vorsichtig streckte sie die Hand aus. Vermutlich hatte das kleine Wesen mehr Angst vor ihr, als sie vor ihm. Vielleicht hatte sie es auch verletzt, als sie darüber gestolpert war.
 

Das Wesen streckte ebenfalls etwas nach vorne, und Sekunden später wurde ihre Hand von einer glitschigen Flosse berührt. Jetzt begannen auch die Augen der anderen Geschöpfe wieder zu leuchten, und so wurde es ein wenig heller in der Höhle.
 

“Welcher Gott hat dich geschickt?“ fragte eine Stimme aus dem Dunkel. Das Wesen vor ihr wich ein wenig zurück. An seinem Arm blitzte kurz etwas Metallisches auf, genauer konnte sie es nicht erkennen.
 

“Ich weiß nicht, wer eure Götter sind. Ich komme aus einer ganz anderen Welt, und kenne mich hier nicht aus.“ Beklommen unterdrückte sie das Zittern in ihrer Stimme. “Aber ich werde euch ganz bestimmt nichts tun.“
 

“Unser Gott war der Gott der Finsternis“, murmelte es um sie herum. “Der schlafende Gott in der dunklen Stadt unter dem Meer. Wir waren immer seine Sklaven. Aber jetzt müssen wir einem neuen Gott dienen, sonst... “
 

Das Geschöpf, das neben Hikari auf dem Boden kauerte, streckte wieder die fischartige Flossenhand aus. Jetzt konnte sie deutlich das Metall erkennen, das sich darum wand.
 

Es war eine Evil Spiral, eine Teufelsspirale des Digimon Kaisers.
 

“Ja,“ flüsterte sie leise, “jetzt weiß ich, wer euer Gott ist, und warum ihr ihn fürchtet.. Aber ihr müsst keine solche Angst haben, denn er ist kein Gott. Er ist nur ein Mensch, und darum können wir ihn besiegen. Ich werde euch helfen, und euch von seiner Macht befreien.“
 

Ohne zu zögern, legte sie ihre Hand auf die Spirale. Es war das erste Mal, dass sie den grauenerregenden Gegenstand berührte, aber sie würde sich keine Angst einjagen lassen. Damit war es endgültig vorbei.
 

“Du kannst uns nicht helfen. Hier gibt es nur die Dunkelheit.“
 

Ihre Hand hatte zu leuchten begonnen. Ein heller Glanz erstrahlte aus ihrem Körper, breitete sich in der finsteren Höhle aus, verlieh der düsteren Luft einen sanften Schimmer
 

Die Spirale zerbrach mit einem leisen Klirren.
 

“Seht ihr?“ sagte sie, “wo Dunkelheit ist, muss es auch Licht geben.“
 

Dann wurde ihr schwarz vor Augen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  kawaii_kamy
2007-06-10T18:45:29+00:00 10.06.2007 20:45
Am Anfang war ich dieser Story gegenüber sehr skeptisch aber inzwischen bin ich hin und weg! Ich will nur, das es so schnell wie möglich weiter geht. Wie du zwischen den Sichten von verschiedenen Personen und Digimons wechselst, gefällt mir richtig gut. Es bringt Abwechslung und steigert die Spannung. (auch wenn es manchmal etwas ärgerlich ist ^^')
Die Idee mit den Schwertern finde ich nicht schlecht, es ist schön auch mal ein Daiken zu lesen in dem es nicht nur darum geht die beiden ins Bett zu kriegen. XD

Als der Digimonkaiser mit dem Flammenschwert Dai durchbohren wollte, hatte ich richtig Angst. Hab schon befürchtet das du ihn einfach so sterben läßt o.o ich hätte es dir zugetraut, da du bereits angedeutet hast das es nicht unbedingt ein Happy End gibt. Ich hoffe zwar auf eins aber solte es keins geben, wäre ich dafür das das Böse siegt und Daisuke stirbt... Ken stirbt nämlich total oft >.< ich sehe gar nicht ein das immer er abkratzen soll. Und das Böse gewinnt in solchen Storys sowieso viel zu wenig. *lol*

Nein, nein ^-^ ich will auch das Happy End. So mit Küsschen und 'es tut mir ja alles so leid', rum heul. Und am Ende eine kitschiges Versprechen + Umarmung. So am besten mit Geigenmusik im Hintergrund und Vollmond.
^.~ weißt wie ichs meine, ne?

Also denn, man liest sich *wink*
deine kawaii_kamy =^-^=
Von: abgemeldet
2003-03-01T15:54:09+00:00 01.03.2003 16:54
Ich will unbeding den nächsten Teil haben!!
Aber der Dai und der Ken-chan die kommen doch zusammen, oder??
..... *dasjetztmalhoff*
Du schreibst echt suuuuper!! *breitgrins*

Saphir
Von:  Sylph
2001-10-14T15:46:45+00:00 14.10.2001 17:46
Ich sag nur: WOW! So aufgeregt war ich schon lange nicht mehr, die Geschichte ist echt unglaublich spannend!! Natürlich hat's auch mal wieder nicht an Dramatik gefehlt... leider hab ich die Story nur etwas spät bemerkt weil ich die Stories immer nach Autoren geordnet les.
Naja, ich freu mich jedenfalls schon wahnsinnig auf den nächsten Teil von Kimi no Heartbeat!!!
Mach weiter so, Ganbatte ne!
CU Yuri
Von: abgemeldet
2001-09-25T01:24:06+00:00 25.09.2001 03:24
uuuuuuuf... man ich habe jetzt das gefühl, als würd ich den fernseher ausschalten, nach dem ich einen echt krassen film gesehen hab... man... wie kann man sich nur so eine fesselnde story ausdenken?! holla.. muß mich erstmal beruhigen. hab noch alles bildlich vor augen. dieses schwert.. das ist alles wie in einem fantasy-film!

walk on the edge ist ja schon unübertrefflich schön geschrieben, aber das hier, mit einer völlig neuen handlung... das gehört verfilmt! wobei das braucht es garnichtmehr^^

ein ganz dickes danke, dass niemand gestorben ist! ich hatt ja schon bammel, als ich die death-warnung am anfang gelesen hab. du hattest also doch nachsehen mit uns^^ wehe, das geht nicht gut aus! *angst hab* naja wobei, solche fantasy-filme gehen doch auch immer gut aus.. *hoff*

deine fantasie möcht ich mal haben*gg*

louis (jetzt offiziell yamato-fan)
Von: abgemeldet
2001-09-22T20:40:57+00:00 22.09.2001 22:40
Juhuuu!!! Endlich komm ich auch mal rechzeitig! Deine Geschichten sind jedesmal aufs neue einfach nur geil. Die Story ist soo kawaii! Mach auf jeden Fall weiter so!

Tinka


Zurück