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Harvest Moon - The Distance Between Us

Chelsea&Vaughn
von

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Elliot kommt zu Besuch

Kapitel 20
 

Elliot kommt zu Besuch
 

Wie so oft in den letzten Tagen, wurde Nathalie zur Hausarbeit herangezogen. Ihre Mutter, Felicia, achtete ganz besonders darauf, dass ihre Tochter auch der häuslichen Arbeit nachging. Denn, leider hatte sie die Angewohnheit, einfach mitten in der Arbeit zu verschwinden oder diese nur halb zu erledigen. Daher, hatte Felicia ein genaues Auge auf Nathalie geworfen.

Für Nathalie selber, war es reine Schikane. Zwar, beteuerten ihre Mutter und Großvater, dass sie ihr wegen der Sache in der Schule nicht mehr böse waren, immerhin war diese fast ein Monat her, aber dennoch war es für die junge Frau fast unmöglich etwas alleine zu unternehmen.

Wollte Nathalie in die Stadt, um Shoppen zu gehen, fand ihre Mutter einen Grund mir ihr zu gehen. Wenn, Nathalie im Park verabredet war mit irgendwelchen Jungs, leistete ihr, ihr Großvater Gesellschaft, wodurch die eigentliche Verabredung nicht mehr stattfinden konnte, und Nathalie gezwungen war, abzusagen.

Demnach, konnte bei ihr auch gar nicht erst der Eindruck entstehen, dass ihre Familie ihr verziehen hatte, sei es die Rüge aus der Schule, noch ihr Verhalten bei Andreas auf dem Hof. Nachdem, sie von ihrer Familie abgeholt wurden war, hatten sie ihr erzählt, dass sich mehrere Angestellte von Andreas bei ihm über sie beschwert hätten. Laut deren Äußerungen, war sie verwöhnt, eine Nervensäge oder Störenfried, zu eitel, nicht belastbar und für Landarbeit einfach nicht geschaffen. Aufgrund dieser Informationen, hatte Nathalie ihre Familie blamiert, weil es zeigte, dass sie nicht richtig erzogen wurden war, weswegen es allem voran auf ihre Mutter zurückfiel.

Nathalie sah es aber nicht so. Viel eher, fragte sie sich, wozu sie noch länger hätte dort bleiben sollen, wenn man so massiv gegen sie gewesen war. Außerdem, wollte sie dort nicht ewig bleiben und ihr Wohnquartier dorthin verlegen. Also, fand sie es ungerecht, dass man so über sie geredet hatte. Jedoch, war Nathalie daran gewöhnt, dass man sie entweder falsch einschätzte oder nervig fand. Allerdings, konnte sie nicht Chelseas Verhalten nachvollziehen. An diesem Tag, hatte sie ihr nicht beigestanden, und von dem, was sie gehört hatte, hatte Chelsea wohl kein einziges Mal ein gutes Wort bei ihrem Vater über sie eingelegt. Das war es, was Nathalie zutiefst verletzt hatte und warum sie die Freundschaft zu ihr und den anderen gekündigt hatte.
 

Obwohl, Nathalie insgeheim zugab, dass sie sie sehr vermisste. Sie vermisste die gemeinsamen Stunden, die sie zu fünft verbracht hatten. Ihre Albernheiten, ihre Gespräche, Partys und alles andere. Allem voran, Julias direkte Art, womit sie niemanden angriff oder das Gefühl gab, nichts mehr wert zu sein. Im Gegenteil, sie schaffte es immer, freundlich dabei zu sein, aber auch ehrlich. Zudem, konnte sie mit ihr immer gut streiten. Oft, hatte Nathalie mit Absicht so getan, dass sie Julia angeblich falsch verstanden hatte, nur um mit ihr eine hitzige Diskussion führen zu können. Dann Lana, die stets strebsam war, was die Schule betraf und ihr bei den Hausaufgaben helfen konnte. Zwar, durfte sie nie bei ihr abschreiben, das durfte keiner bei ihr, aber sie hatte ihr immer geholfen, wenn sie etwas nicht verstanden hatte. Chelsea war immer freundlich und hatte ein Ohr für Probleme, was Nathalie bisher an ihr bewundert hatte, da sie sich gefragt hatte, wie man permanent so gut gelaunt sein konnte. Anscheinend, reichte es aber nicht für Nathalies Probleme, ansonsten wäre es an jenem Tag anders gelaufen.

Dann, war da noch Sabrina, die immer ruhig blieb und stets ihre Haltung bewahren konnte. Auch sie, konnte sehr gut zuhören und half, wo sie nur konnte.
 

Traurig, schüttelte Nathalie ihren Kopf und unterdrückte ihre aufkommenden Tränen. Das alles war Vergangenheit, entschied sie sich und wollte nur noch nach vorne schauen. Sie war gerade dabei, die Küche zu wischen und wusste, dass ihre Mutter sie vom Wohnzimmer aus im Auge behielt. Anders betrachtet, gingen die Personen um sie herum, viel mehr ihr auf die Nerven, als sie den anderen, dachte sich Nathalie gehässig. Warum kann sie keiner, das machen lassen, was sie will? Ständig, wurde auf ihr herum gehakt, genörgelt oder sie belehrt. Mittlerweile, war das Fass voll. Nathalie wollte nur noch weg von hier und irgendwo neu anfangen, wo sie niemand kennt und sie endlich nach ihren eigenen Regeln leben kann.

Zum Glück, wusste niemand von ihren heimlichen Aktivitäten. Wenn das heraus käme, wäre es wahrlich ein Skandal, den sie sich nicht leisten konnte. Sie brauchte das Geld und diesen Job, bei dem sie auch auf ihre eigenen Kosten kam. Heute Abend, hatte sie wieder ein Treffen mit einem Mann, den sie noch nicht kannte und sie war schon ziemlich neugierig darauf, wie er wohl sein würde und was sie alles miteinander tun würden. Der Sex lenkte sie ab und schaffte es sie vorübergehend zu trösten. Für nichts auf der Welt, würde sie damit aufhören. Zumindest, nicht bevor sie ihr Ziel erreicht hatte und genügend Geld gespart hatte, um sich im Ausland nieder zu lassen.
 

„Nathalie? Bist du fertig mit der Küche?“, ertönte die Stimme von Felicia und holte somit ihre Tochter aus ihren zukünftigen Plänen.

„Bin soeben fertig geworden.“, antwortete Nathalie wahrheitsgemäß und betrachtete erschöpft ihr Werk. So blitzblank war die Küche bestimmt noch nie gewesen, dachte Nathalie und zog ihre Gummihandschuhe aus.
 

„Das ist wunderbar. Die Küche strahlt richtig. Das hast du wirklich gut gemacht.“, lobte ihre Mutter sie und gab ihr ein Küsschen auf die Wange. „Ich denke, dass du inzwischen ganz gut verstehst, was wir dir beibringen wollen. Verantwortung für die eigenen Taten zu übernehmen ist gewiss nicht leicht, aber du bist in einem Alter, in dem man es erwartet. Für andere da zu sein, und gemeinsam zu leben, ist doch das Schönste, was es gibt. Findest du nicht auch?“

„Ja, kann schon sein.“, winkte Nathalie ab. Ihr war nicht danach, so eine Art von Konversation zu führen. Leider, stand ihre Mutter sehr darauf.

„Schon gut, Nathalie. Ich weiß, dass du nicht gerne darüber redest, aber ab und zu, ist es extrem wichtig, solche Sachen auch zu hören. So, und jetzt lass uns gemeinsam eine kleine Autofahrt machen. Dann können wir noch gemeinsam für das Wochenende einkaufen.“

„Muss das sein? Ich würde viel lieber mit Freunden ins Kino gehen.“, wagte Nathalie einen Versuch, obwohl sie ahnte, dass ihre Mutter nicht nachgeben würde. Natürlich, war das mit dem Kino gelogen. Nathalie wollte Zeit für sich alleine haben und sich in aller Ruhe überlegen, was sie zu ihrer Verabredung nachher anziehen sollte.

„Nichts da. Du kommst mit. Außerdem, habe ich eine Überraschung für dich. Die wird dir bestimmt gefallen.“, lachte ihr Mutter und bugsierte ihre Tochter geradewegs zur Haustür.
 

+++++
 

Am Flughafen herrschte reges Treiben. Kreuz und quer liefen Passagiere und eilten mit ihrem Gepäck zum Terminal. Andere wiederum, saßen auf Bänken, im Wartebereich und versuchten die Zeit bis zu ihrem Flug zu überbrücken. Manch anderer, war verärgert, weil deren Flug kurzfristig gestrichen wurden war, aufgrund der Wetterverhältnisse im Luftraum.

Des Weiteren, war die Freude bei einigen ziemlich groß, da Freunde, der Lebenspartner oder Verwandte zurück oder zu Besuch kamen.
 

Elliot beobachtete gelassen das bunte Schauspiel, welches sich vor seinen Augen abspielte. Sein Flug dauerte von der USA bis nach Deutschland 7 Stunden. Nach dem langen Sitzen im Flieger, war er heilfroh, wieder die Beine vertreten zu können. Sein Praktikum bei einer Bank in New York ging letzte Woche zu Ende, weswegen er beschlossen hatte, wieder zu seiner Familie zurückzukehren. Zwar, wusste er noch nicht wie lange er bleiben würde, da er vorhatte, sich eine feste Arbeitsstelle als Bankkaufmann zu suchen, aber die nächste Zeit freute er sich darauf seine Familie und Bekannte wieder zu sehen.

Außerdem, machte er sich Sorgen um seine kleine Schwester. Seine Mutter und auch sein Großvater haben in letzter Zeit nur negatives zum Verhalten seiner Schwester zu berichten gehabt. Sogar, sein Vater, hatte seine Sorge diesbezüglich bei ihm kundgetan, nachdem er nach längerer Zeit gefragt hatte, wie es ihm in Amerika so erging.

Irgendwie, konnte es sich Elliot nicht so richtig vorstellen, wie schnell seine Schwester sich verändert haben soll. Zuletzt, hatte er sie zu Weihnachten gesehen, und das war fast ein gutes Jahr her. Bei diesem Besuch, waren ihm keine Veränderungen an seiner Schwester aufgefallen. Allerdings, musste er auch zugeben, dass er nicht darauf geachtet hatte, so sehr hatte er sich gefreut, seiner Familie von seinem Leben in New York zu erzählen.

Darum, hatte er beschlossen, dieses nachzuholen und einige Zeit mit seiner Schwester zu verbringen. Vielleicht, erfuhr er so, was mit ihr los sein sollte.
 

Ein rascher Blick auf die Uhr, verriet ihm, dass seine Mutter bald am Flughafen eintreffen würde, weswegen er ruhig seinen Koffer nahm und zum Ausgang ging. Es dauerte auch nicht lange, da erkannte er das blaue Auto von seiner Mutter und winkte ihr fröhlich entgegen. Am Straßenrand, kam das Auto zum Stehen und Elliot lief freudig darauf zu.
 

„Mutter! Wir haben uns ewig nicht gesehen.“, begrüßte er sie, nachdem sie aus dem Wagen ausgestiegen war und umarmte sie herzlich.

„Oh! Mein Junge.“, weinte Felicia vor Freude und drückte ihren Sohn, der um einiges größer war als sie, eng an sich heran. „Du bist erwachsener geworden. Wie schnell doch die Zeit vergeht.“

„Im Gegensatz zu mir, hast du dich gar nicht verändert. Du bist immer noch so jung, wie damals, als ich klein war.“

„Oh, hör auf damit. Ich werde noch ganz rot.“

Tatsächlich, zierte eine leichte Röte Felicias Wangen, wodurch sie jünger wirkte.
 

Elliot schaute an seiner Mutter vorbei und erkannte seine jüngere Schwester Nathalie, die mit verschränktem Armen auf dem Rücksitz saß.

Nachdem Elliot, seine Mutter wieder losgelassen hatte, ging er in Richtung Nathalie und klopfte lächelnd an die Scheibe, die die Geschwister voneinander trennte. Jedoch, machte Nathalie keine Anstalten, die Scheibe oder die Autotür zu öffnen. Hasserfüllt sah sie ihren Bruder an und wünschte, ihre Mutter hätte sie niemals mit hierher genommen. Das, war also die Überraschung, dachte Nathalie und hätte am liebsten die gesamte Welt verflucht. Zu all ihrem Übel, musste auch noch ihr Bruder auftauchen. Der perfekte Sohn und Bruder. Wenn sie könnte, wäre sie auf der Stelle gestorben.
 

„Nathalie? Was ist denn los? Komm doch raus.“

Verwirrt sah Elliot seine Schwester durch die Autoscheibe an und versuchte sich einen Reim aus ihrem ablehnenden Verhalten zu machen. Noch dazu, war ihm der vernichtende Blick nicht entgangen, mit dem Nathalie ihn angesehen hatte. Was war nur mit ihr los? Freute sie sich denn nicht ihn wieder zu sehen?

Selbst, als er seiner Mutter einen fragenden Blick zuwarf, schüttelte diese den Kopf und seufzte traurig.
 

Die Rückfahrt war für alle drei Insassen im Auto sehr erdrückend. Nathalie weigerte sich stur, auch nur ein Wort zu sagen, obwohl sie von ihrer Mutter und ihrem Bruder mehrere Male zum Reden aufgefordert wurden war. Doch, sie ließ sich in kein Gespräch verwickeln und starrte demonstrativ nach draußen.

Zu Hause angekommen, stürmte sie zugleich in ihr Zimmer und verriegelte ihre Zimmertür. Ihr einziger Gedanke, galt nur noch ihrer Verabredung, zu der sie sich, nachdem sie ihre Verkleidung zusammen gesucht hatte, eilig durch das Fenster raus schlich.

Nicht einer aus Nathalies Familie sah nach ihr und fragte nach ihrem Befinden. Sie hatten beschlossen, Nathalie in Ruhe zu lassen und wollten erst am nächsten Morgen versuchen, mit ihr zu reden, da sie alle übereingekommen waren, dass es das Beste wäre, ihr Ruhe zu gönnen.
 

Daher, fiel Nathalies Verschwinden über die ganze Nacht niemandem auf.



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