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Harvest Moon - The Distance Between Us

Chelsea&Vaughn
von

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Das schlechte Gewissen

Kapitel 16
 

Das schlechte Gewissen
 

Mark war überrascht, als er zum vereinbarten Treffpunkt auftauchte, um seine Schwester abzuholen und diese von Vaughn herbei getragen wurde. Als sie näher kamen, ahnte er, dass etwas Schlimmes passiert sein musste, denn er erkannte, dass Chelsea in Vaughns Armen weinte und sie krampfhaft ihre Arme vor ihrer Brust verschränkte.
 

Nachdem, Vaughn das aufgelöste Mädchen in Marks Wagen gesetzt hatte, erzählte er ihm, was vorgefallen war. Auf der Stelle wurde Mark wütend und wäre am liebsten sofort zu Denny gefahren und hätte ihm die Leviten gelesen. Allerdings, hatte er keine Ahnung, wo er wohnte und Vaughn konnte ihm auch nicht weiterhelfen. Vorsichtig, beugte sich Mark zu seiner Schwester runter und versuchte sie zu trösten. Dankbar, nahm sie die Hand ihres Bruders an, konnte aber nach wie vor nicht aufhören zu weinen.

Sobald sich Mark vergewissert hatte, dass seine Schwester nicht größeren Schaden erlitten hatte, wandte er sich Vaughn zu, der die ganze Zeit daneben stand und besorgt Chelsea gemustert hatte.
 

Sie tat ihm unendlich Leid. Es war kein Vergleich mehr, zu dem fröhlichen und unbeschwerten Mädchen, als das er sie kennen gelernt hatte. Durch dessen Anblick, von Zorn erfüllt, wünschte er, er wäre nicht so sanft mit Denny umgegangen, aber seine Besorgnis hatte darauf hingezielt, dass sich dieser miese Kerl schnellstmöglich von Chelsea entfernte, um ihr nicht noch mehr Leid zufügen zu können. Wäre er doch nur eher da gewesen. Leider, hatte er die beiden zwischendurch aus den Augen verloren, weswegen er nicht früher an Ort und Stelle sein konnte.
 

Vaughn hatte heute seinen freien Tag gehabt. Aus diesem Grund, hatte er sich ausnahmsweise in der Stadt herumgetrieben, um auf andere Gedanken zu kommen, die nichts mit Chelsea zu tun hatten. Denn sein Überfall in jener Nacht, ging ihm noch ziemlich nahe und Chelseas weibliche Vorzüge hatten es ihm angetan. Daher, wollte er sich in der Stadt ablenken, zumal er diese auch noch nicht sonderlich kannte.

Doch, am Einkaufszentrum staunte er nicht schlecht, dass er gerade sie mit einem gut aus sehendem Jungen erblickte. Aus einer Spontanreaktion heraus, beschloss er, beide unauffällig zu verfolgen.

Am Ende, stellte sich dann auch heraus, dass es eine gute Idee gewesen war, als er Zeuge von Dennys Absicht wurde.
 

Mark bedankte sich bei Vaughn und teilte ihm mit, dass er ihm was schuldig sei. Obwohl, Vaughn verneinte, wollte der besorgte Bruder nichts davon wissen. Immerhin, hätte Chelsea fiel Schlimmeres erlebt, wenn er nicht gewesen wäre.
 

Auf der Rückfahrt, drehte sich Mark mehrere Male nach seiner Schwester um, die in gekrümmter Haltung auf dem Rücksitz saß. Zwar, hatte sie inzwischen aufgehört zu weinen, doch sie zitterte und hielt weiterhin ihre Bluse fest an ihren Oberkörper gedrückt. Die Bluse war längst wieder zugeknöpft, doch die Tatsache, dass diese ohne ihr Einverständnis, noch dazu von einem Jungen, geöffnet wurde, jagte Chelsea gewaltige Schauer über den Rücken. Nie hätte sie es für möglich gehalten, dass ihr so etwas wiederfahren würde. Niemals. Die Angst und Scham saßen tief und hinterließen latente Narben, die sie wohl nie wieder loswerden würde. Während der Fahrt, fragte sie sich immer wieder, wie es nur dazu kommen konnte, und ob sie es hätte verhindern können. Ihr wurde schmerzlich bewusst, dass es zum Teil, wenn nicht sogar komplett, ihre Schuld war, das es passieren konnte. Ihre innere Stimme, hatte versucht sie vor Denny zu warnen, doch sie wollte nicht drauf hören. Sie wollte nicht mehr länger dieses Mauerblümchen sein, das schüchtern war und sich nie etwas traute. Einmal wollte sie etwas erleben. Aus ihrem gewohnten Trott herauskommen, doch leider erwies sich das als falsch.

Andere Mädchen aus ihrer Klasse hatten sich schon oft mit einem Jungen verabredet, und nie war ihr zu Ohren gekommen, dass ihnen vergleichbares wiederfahren wäre. Im Gegenteil, diese Mädchen schwärmten von ihren romantischen Dates und ihren Freunden, wie lieb und fantastisch sie wären. War es denn so verwerflich, dass sie, Chelsea, dass ebenfalls haben wollte? Zumindest, das Gefühl erleben wollte, was es heißt, von einem Jungen gemocht, geschweige denn geliebt zu werden?

Nathalie, die so oft davon schwärmte, wie toll das Zusammensein mit einem Jungen wäre. Es gäbe nichts Schöneres auf der Welt.
 

Jedoch, wurde Chelsea hinterhältig ausgenutzt. Von Denny, der am Anfang so nett und freundlich schien, auch wenn sie nicht richtig in der Lage gewesen war, ihn einzuordnen. Wie konnte sie sich nur so blenden lassen?
 

Doch, auch Mark plagte ein schlechtes Gewissen. Schließlich, hatte auch er seine Schwester ermutigt, zu der Verabredung mit Denny zu gehen. Er hatte sogar dabei geholfen, dass das Treffen stattfinden konnte. Diese Tatsache, würde er sich niemals verzeihen. Nicht auszudenken, wenn es bis zum Äußeren gegangen wäre. Seine Schwester, die er über alles liebt, wie kann er das jemals wieder gut machen?
 

Als, sie zu Hause ankamen, dankte Mark Gott, dass sein Vater nicht anwesend war. Nicht auszudenken, wenn er Chelsea so gesehen hätte. Dann wären einige Erklärungen fällig gewesen, und bestimmt hätte Mark für alles die Schuld bekommen. Wenn man es so betrachtete, wäre das wahrscheinlich sogar fair. Denn, sein Handeln hatte diese Verabredung überhaupt erst ermöglicht.
 

Wie zuvor Vaughn, trug nun Mark seine Schwester aus dem Auto in ihr Zimmer. Mit ihrer Zustimmung zog er Chelsea die Schuhe aus und deckte sie zu. Sofort schlief das erschöpfte Mädchen ein. Obwohl, es noch früh am Abend war, hatte ihr das fürchterliche Ereignis, viel Energie geraubt.
 

Lange, saß Mark bei seiner Schwester und sah ihr beim Schlafen zu. Mit der Zeit beruhigte sich ihre Atmung, die davor noch unregelmäßig war.

Erst, als sich Mark hundertprozentig sicher war, dass seine Schwester ihre innere Ruhe wieder gewonnen hatte, schlich er sich auf Zehenspitzen aus ihrem Zimmer.

Und er schwor sich, bei nächster Gelegenheit, es Denny heimzuzahlen. Egal wie.
 

+++++
 

Chelsea verbrachte das komplette Wochenende fast ausschließlich auf ihrem Zimmer. Sie und ihr Bruder hatten sich geeinigt nichts von diesem schrecklichen Erlebnis ihrem Vater zu erzählen. Einerseits, war es Chelsea unendlich peinlich, in so eine Lage geraten zu sein, dass sie außer Stande war, darüber mit ihrem Vater zu reden, andererseits wollte sie nicht, dass ihr Bruder durch ihre Schuld Ärger bekommen würde. Obwohl, Mark immer wieder aufs Neue beteuerte, dass es keineswegs ihre Schuld war, dass es soweit kam. Eher das Gegenteil, doch davon wollte Chelsea genauso wenig hören. Ihr Bruder wollte ihr einen Gefallen tun. Wer hätte denn voraussehen können, dass sich Denny als so ein Mensch präsentierte?
 

Also, verbrachte Chelsea die meiste Zeit alleine. Ihr Vater war, aufgrund der Sache in der Schule und mit Nathalie, noch nicht weniger milde gestimmt, weswegen er auch keine Fragen zu Chelseas reservierten Verhalten stellte. Für ihn lag es nahe, dass seine Tochter ihm aus dem Weg gehen wollte, um erstmal mit sich selber wieder im reinen zu kommen. Daher, hakte er nicht weiter nach.

Die meiste Zeit starrte die Brünette aus ihrem Fenster und beobachtete das landwirtschaftliche Treiben auf dem Betrieb. Bis auf ihre Küchenarbeit, ging sie keiner anderen Tätigkeit nach, was ihr nur Recht war. Ihr Bruder tauchte ab und zu bei ihr auf und erkundigte sich, wie es ihr gehe und ob er etwas für sie tun könne. Doch Chelsea winkte jedes Mal freundlich ab. Er solle sich keine Sorgen mehr machen. Ihr gehe es gut. Sie bräuchte nur etwas Abstand, das sei alles. Mark blieb nichts anderes übrig, als diese Aussage hinzunehmen, wobei er nur zu gerne etwas getan hätte, um seine Schwester wieder lachen zu sehen. Denn das, ist das einzige, was er wieder an ihr sehen und hören wollte.

Das Lachen seiner Schwester, welches so unbeschwert und fröhlich ist, egal, wie viel sie um die Ohren hatte, stets war sie gut gelaunt und schenkte jedem ihr warmherziges Lächeln. Wie gerne, hätte er es wieder gesehen. Jedoch, sah er ein, dass erstmal einige Zeit vergehen musste, bevor sie erneut dazu in der Lage sein würde.
 

In den tristen Stunden, die vergingen, dachte Chelsea oft an Vaughn und wie er sie gerettet hatte. Wenn er nicht gewesen wäre, wäre wahrlich Schlimmeres geschehen. Daran wollte sie gar nicht erst denken. Nicht auszudenken, wenn Denny sein Vorhaben bis zum Ende hätte durchziehen können. Seine Augen, die voller Lust und Entschlossenheit waren, seine böse Tat zu vollbringen. Das betroffene Mädchen, zog ihre Knie ganz nah an sich heran. Sie konnte jetzt noch, etliche Stunden später, Dennys Körper an ihrem fühlen, der voller Verlangen nach ihr gewesen war. Nur all zu gern, hätte sie gewusst, warum Denny sie auf diese Weise missbrauchen wollte. In diesem Zusammenhang, stellte sie sich auch die Frage, ob er das schon mal mit einem Mädchen gegen ihren Willen getan hatte? Konnte das Mädchen, genauso davor bewahrt werden wie sie, oder hatte er sich bis seine Lust gestillt war, brutal an ihr vergangen?
 

Augenblicklich, fing Chelsea wieder an zu weinen. Erstaunlich, dass sie noch Tränen produzieren konnte. Sie hatte sogar daran gedacht, ihre Freundinnen anzurufen, hatte sich bisher aber nicht getraut. Wie sie wohl darauf reagieren würden? Dabei wusste Chelsea, dass sie es ihnen erzählen musste. Denn, spätestens am Montag, würde sie Denny höchstwahrscheinlich wiedersehen. Bei dieser Vorstellung wurde ihr speiübel. Die Übelkeit verschwand auch nicht gleich wieder, weswegen Chelsea sich gezwungen sah, ins Badezimmer zu sprinten und sich in die Toilette zu übergeben.
 

Chelsea betätigte dreimal die Spülung, dann war alles von ihrem Erbrochenen verschwunden. Mit einem Mal, wünschte sie sich ihre Mutter herbei. Bestimmt, hätte sie sie trösten können, und ihr neuen Mut zugesprochen. In diesem Augenblick, war Chelsea so ratlos und gleichzeitig machtlos. Wie sollte sie nur am Montag in die Schule gehen können, mit der Gefahr IHN erneut zu begegnen? Sollte sie die Polizei verständigen und Denny verraten? Ihn verhaften lassen? Würde das die Polizei überhaupt tun? Würde man ihr Glauben schenken? Vielleicht, würde Vaughn ebenfalls aussagen, immerhin war er Zeuge von der versuchten Vergewaltigung gewesen. Nichtsdestotrotz, wollte Chelsea mit keiner fremden Person darüber reden, was man versucht hatte, ihr anzutun. Auf deren Blicke, die sie eingehend taxieren würden, konnte sie getrost verzichten. Ihr war schon elendig genug, dabei musste keine dritte Person noch nachhelfen, auch wenn sie es vermutlich gut mir ihr meinen und versuchen würden zu helfen.
 

Was Vaughn wohl gerade tat? Wie konnte er überhaupt, so schnell an Ort und Stelle sein? Hätte er nicht arbeiten müssen? Fragen über Fragen. Keine von ihnen konnte Chelsea beantworten. Sie erinnerte sich aber, dass Vaughn ganz behutsam mit ihr umgegangen war. Er hatte sie erst angefasst, nachdem sie nach langem Zögern ihr Einverständnis dazu gegeben hatte. Selbst dann, hatte er ihr nochmals genau erklärt, dass er sie tragen würde. Ihren Rucksack nahm, und aus dem kleinen Waldstück, den Weg zurück zum Einkaufscenter trug, wo ihr Bruder bereits auf sie gewartet hatte. Während dieser Zeit, hatte Vaughn freundlich zu ihr gesprochen, und weiterhin versucht sie zu trösten. Er beteuerte ihr, dass alles wieder gut werden würde, und dass sie jetzt in Sicherheit sei.

Irgendwann, hatte Chelsea ihm geglaubt. Zwar, dauerte es seine Zeit, doch Chelsea nahm dankbar, Vaughns Fürsorge an. Unbewusst, hatte sie sich an seine Brust geschmiegt und seinen regelmäßigen Herzschlag wahrgenommen, der ihr zugleich mehr Sicherheit und Nähe versprach. Die Wärme, die sein Körper ausstrahlte, hatte sie umhüllt, wie ein Schutzmantel, der sich langsam auf sie übertrug. Mit der Zeit, hatte sie aufgehört zu schluchzen, dennoch weinte sie unaufhörlich weiter.

Erst, als sie im Auto von ihrem Bruder saß, hörte sie damit auf, aber auch nur, weil sie dann viel zu erschöpft und ausgelaugt war. Danach, bekam sie nicht mehr viel mit. Am nächsten Morgen, war sie in ihrem Bett aufgewacht, und hatte es das Wochenende über nur zu den Mahlzeiten verlassen.
 

Als sich Chelsea, vom Fussboden erhob, bemerkte und roch sie an ihren Haaren, dass etwas von ihrem Erbrochenen daran klebte. Angeekelt, verzog sie ihr Gesicht und zog rasch ihre Klamotten aus, um in die Badewanne zu steigen.
 

Es musste ungefähr eine Stunde vergangen sein, ehe Chelsea wieder aus der Badewanne stieg. Nachdem sie, einen Blick in den Spiegel geworfen hatte, erkannte sie, dass ihr Gesicht weniger blass war, und stattdessen ein wenig Farbe bekommen hatte. Hauptsächlich, musste dies am warmen Wasser gelegen haben, dass ihr unsagbar gut getan hatte. Sie hatte gespürt, wie sich ihre starre Haltung entkrampfte und das der Schreck etwas von ihr gewichen war. Außerdem, hatte sie beschlossen, dass sie Julia und Lana anrufen musste, um von ihrem missratenen Date mit Denny zu erzählen.

Es stand für sie hundertprozentig fest, dass sie diesem Jungen garantiert nicht alleine gegenüber treten wollte.

Am liebsten, hätte sie auch mit Nathalie und Sabrina darüber gesprochen, aber sie sah diesbezüglich ein, dass ein baldiges Herankommen an die zwei unmöglich war. Zum wiederholten Mal, fragte sie sich, wie es nur so weit kommen konnte, dass ihre Freundschaft in die Brüche fiel.
 

Zum einen, war Chelsea noch ziemlich traurig darüber, zum anderen, hatte sie aber auch den Entschluss gefasst, dass weiteres Trübsal blasen, sie nicht weiter bringen würde. Erstmal, galt es, zwei ihrer Freundinnen in Bilde zu setzten, was Denny betraf, und dann konnten sie gemeinsam in Ruhe überlegen, wie es weitergehen sollte.



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