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Fate

von

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Fate

Er wusste schon lange, dass sich etwas in seinem Körper verändert hatte. Es kam dennoch schleichend: das Böse. Seit er jung war, hatte er gespürt, dass sich etwas in sich verändert hatte. Auch wenn er dies nicht wahrhaben konnte und wollte. Es war da und würde nicht verschwinden. Er spürte nun auch schon länger, dass sich alles zum Schlechteren verändert hatte. Und nun musste er dafür bezahlen!
 

Er seufzte und hievte sich langsam hoch, seine Haare fielen ihm wirr ins Gesicht und er ahnte, dass ihn die Raubtieraugen anstarrten. Er hatte öfters diese kleinen Aussetzer. Der Schwarzhaarige hatte eigentlich keinen wirklichen Namen dafür aber in genau diesen Momenten hörte für den jungen Mann alles um ihn herum auf zu existieren. Es waren diese Momente, in denen er sich der Vergangenheit und seiner Krankheit hingab. In denen er seine Tat wieder und wieder vor seinem inneren Auge ablaufen liess. Immer noch machten ihm die Gewissensbisse zu schaffen aber er verdrängte wie immer diese Gefühle und war der ‚kaltherzige Clan-Mörder’ von damals.

„Wie lange war ich weg?“ Er rieb sich kurz über die Augen und blickte in die weissen Raubtieraugen. Sie schienen ihn verschlingen zu wollen. Das Gefühl bekam er oft wenn er länger in diese klaren Augen blickte. Es war bestimmt diese kalte Farbe die ihn zu verschlingen drohte. Der Besitzer der Raubtieraugen zuckte mit den Schultern und stand vom Bett auf, hatte er sich doch einige Gedanken gemacht, da Itachi –so hiess der ‚kaltblütige Clan-Mörder’- wieder unruhig im Bett gelegen hatte und sich hin und her gewälzt hatte.

„Ich würde sagen, nicht länger als sonst, aber es war dennoch schon ziemlich lang in meinen Augen“ Der blauhäutige Mann liess kurz sein schiefes Lächeln aufblitzen und streckte dann seine leicht steifen Glieder gen Himmel und liess einige Teile seines Körpers kurz knacken. Ein wohliges Seufzen kam ihm über die Lippen und er beugte sich dann über den Jüngeren.

„Schon wieder ‚das’?“, wollte er wissen und legte die Hand vorsichtig auf die blasse Stirn des Schwarzhaarigen, da es immer sein konnte, dass dieser plötzlich Fieber bekam. Seine Hand tat wahrlich gut. Itachi nahm sie in seine Hand und legte sie sich auf die Wange damit er sich daran schmiegen konnte.

„Du weißt die Antwort doch sicher schon.“ Mit ausdruckslosen Augen blickte er auf die Brust seines blauhäutigen Partners. Die Träume wurden immer intensiver, aber er wollte Kisame keine Angst machen. Er sah immer wieder den Teil des Clan-Morders als er seine Eltern umbrachte und Sasuke zuschauen liess. Zu dem Zeitpunkt war ihm schon bewusst, dass er das ‚Böse’ in sich hatte. Er hatte keinem gesagt, was er vom Arzt erfahren hatte, nachdem er wochenlang an starken Hustenanfällen litt. Der einzige, der vielleicht etwas mitbekam war sein kleiner Bruder, da er ihn mehr gepflegt hatte als ihre Eltern. Zuerst dachte er die Doppelbelastung als Spion hätte seinen Körper geschwächt, aber dem war nicht so. Es war einfach eine verdammte, unheilbare Krankheit welche seinen Körper ab und an durchschüttelte.

Der erste blutige Auswurf kam auch glücklicherweise als er alleine war. Aber dennoch. Wie wäre das Leben verlaufen wenn einige Faktoren sich anders entwickelt hätten? Hätte er seine Familie „erretten“ müssen? Wäre die Krankheit sein ständiger Begleiter gewesen? Hätte er seinen Bruder daran hindern können zum Feind überzulaufen? Sasuke... Auch wenn die Dunkelheit sein wahres Ich verschlungen hat und er nur ein Ziel vor Augen haben solltest. Dies würde auch seine eigene Rettung sein. Schon länger war ihm bewusst, dass nur eine Hand sein Leben beenden konnte und sollte.

Raschelnd stand Itachi auf und lehnte sich leicht an Kisame.

„Wirst du mich aus deinen Leben streichen wenn ich nicht mehr bin?“ Die Worte kamen ihm nur leise über die Lippen, allein der Gedanke jagte ihm Schauer über den Rücken. Doch die Reaktion von Kisame war anders als gedacht. Er hielt ihn plötzlich grob an den Schultern und schüttelte den Schwarzaarigen kurz.

„Was soll das für eine verdammt dumme Frage sein?! Denkst du etwa die Zeit mit dir kann ich einfach so ungeschehen machen? Die Stunden zu zweit und die Geheimnisse die wir teilen?!“ Sein Blick lag wütend auf seinem Gegenüber und er wusste kurze Zeit nicht was er sagen sollte. Es hatte ihn schon etwas sprachlos gemacht was Kisame da von sich gab. Aber er hatte Recht. Ihre Stunden zusammen waren sehr hilfreich gewesen gegen die Vergangenheit und die Krankheit anzukämpfen. Ihm war nur nie wirklich bewusst gewesen, dass das Band zwischen ihnen doch enger war als gedacht und ihre Schicksale enger miteinander verknüpft waren als je zu Anfang.

Er war noch kurze Zeit sprachlos und blickte dann etwas später in die Raubtieraugen und liess sich abermals von ihnen verschlingen: „Am liebsten wäre es mir wenn du mich nach meinem Tod verschlingen würdest und ich eins mit dir sein könnte“ Gedankenverloren strich er Kisame sanft um die Augen.

„Aber ich muss intakt bleiben damit mein Wunsch auch erfüllt werden kann“ Itachi stellte sich auf die Zehenspitzen und gab Kisame einen kurzen Kuss.

„Tut mir leid, dass ich so einen Blödsinn von mir gebe“ Dies musste dem anderen auch bewusst sein, denn er liess nur ein tiefes Seufzen von sich und strich dann sanft durch die langen, schwarzen Haare.

„Manchmal versteh ich dich einfach nicht, Itachi. Aber das macht es nur noch reizvoller, mehr von dir zu erfahren“ Er hob sein Gegenüber dann kurzerhand auf und ging mit ihm Richtung Badezimmer. Itachi wollte protestieren, immerhin konnte er noch selber laufen, hatte er nur Probleme mit den Lungen und dem Herzen.

„H...hey, Kisame, lass mich runter“ Er sträubte sich kurz doch dann erblickte er das Badezimmer und fragte sich ob er wirklich so lange von Sinnen war. Das Badewasser war schon eingelassen und roch nach seinen Medikamenten und Kisame hatte sogar einige Blumen am Rand verteilt. War etwa ein Romantiker an ihm vorbeigegangen? Fragend blickte er auf den grossen Mann und wurde auch so denn runtergelassen. Kisame wirkte leicht angespannt und seine Wangen zeigten eine leichte violette Färbung. Er krazte sich am Hinterkopf und liess mit leiser Stimme vermerken, dass er es doch nur gut gemeint hatte und Itachi sich Zeit nehmen sollte.

Dieser lachte kurz auf und fragte sich ob der Blauhaarige das jetzt ernst meinte mit ‚Zeit nehmen’, denn dies hörte sich so an als wollte er ihn alleine lassen. Und gerade als er den Gedanken zu Ende bringen wollte, merkte er wie sich sein Partner zur Tür bewegte und diese von aussen schliessen wollte. Er musste ihn aufhalten! Schnell griff er nach dem Ärmel und zog ihn wieder zurück. Ohne ein Wort zu verlieren, schloss Itachi die Tür hinter ihnen und blickte auf den etwas zu kurzen Yukata in dem der andere steckte. Der Obi war schnell geöffnet und so lag jeglicher störender Stück Stoff auch schnell auf dem Boden. Kisame tat es ihm gleich, konnte es aber nicht unterlassen hier und da einen Kuss zu hinterlassen und so dauerte seine Art der Entkleidung länger als erhofft. Nachdem beide nun nackt da standen, griff Itachi nach dem Arm des anderen und zog ihn zum Bad und stieg hinein.

„Die Kräuter werden dir auch gut tun, Kisame.“ Er setzte sich so hin dass auch der Ältere ohne Probleme einsteigen konnte. Nachdem beide im gut duftenden Nass sassen, rückte Itachi näher an Kisame und lehnte sich an ihn. Der Schwarzhaarige griff dann nach der rechten Hand und verschränkte seine eigene mit ihr.

„Mh, Kisame, ich wusste gar nicht, dass du romantisch sein kannst“, hauchte er.
 

Itachi wusste schon länger, dass es Kisame ziemlich peinlich war wenn er, wie gerade eben, die Initiative ergriff. Aber Itachi schien jedes Mal das Risiko eingehen zu wollen und so schien es auch heute zu sein. Der Schwarzhaarige wusste genau, dass dieses enge Beisammensein nicht ohne Konsequenzen sein würde. Aber er wollte es dennoch langsam angehen lassen, wo Kisame sogar das Bad geschmückt hatte. Itachi genoss die Nähe zu Kisame und er spürte langsam, wie sein Körper anfing entspannter zu werden. Auch wenn ihr Beisammensein knapp bemessen war, sie mussten es ja noch nicht sofort auf der Stelle treiben. Dennoch fiel es Kisame immer schwerer gegen seine eigene Erregung zu kämpfen, da sich der Schwarzhaarige so sanft in seinen Armen anfühlte. Der Kiri-Nin zog seinen Geliebten enger an sich und genoss den Geruch welcher von dessen Haaren ausging. Auch wenn sein Aussehen einem Raubtier glich, er hatte sich dennoch besser unter Kontrolle als gedacht.

„Berühr mich“, flüsterte Itachi und legte die grossen Hände auf seine Brust.

„Streichele mich und liebkose mich“ Er wollte es geniessen, wusste er doch nur zu gut was noch auf ihn zukommen sollte.

„Wie du willst“, schmunzelte Kisame und fing an den Hals von dem Schwarzhaarigen zu liebkosen. Vereinzelte Küssen wanderten auch über seine Schulter und die Finger strichen sanft über die rosanen Knospen welche sich unter der sachten Berührung schnell versteiften. Der Uchiha liess einen erregten Laut erklingen und schmiegte sich noch fester an seinen blauhaarigen Freund. Würde dieses Beisammensein doch nur ewig währen...
 

„Ah ...“, wohlig seufzend liess Itachi sich aufs Bett nieder und blickte Kisame an.

Er liess die letzten Stunden Revue passieren, da es nämlich nicht nur bei der einen Runde im Bad geblieben war, sondern noch die ein oder andere hier im Schlafzimmer. Der Haimensch grinste selbstgefällig und strich Itachi durch die Haare.

„Na, war es entspannend?“, wollte er wissen und liess seine Reisszähne aufblitzen. Itachi nickte nur und hauchte: „Oh ja“

Immerhin musste er da nicht an seine Vergangenheit und seine Krankheit denken. Denn gerade als er dachte, er würde heute ohne Anfall durchkommen, spürte er wie ihm plötzlich schwindelig wurde und es schien als würde jemand seine Kehle zudrücken. Keuchend setzte er sich auf und wurde so denn auch von den Raubtieraugen beobachtet. Sie waren schreckerfüllt und es war auch Schuld darin zu sehen.

„Wir haben es wohl übertrieben.“ Itachi wollte gerade aufstehen, da war Kisame schneller und hob ihn auf und brachte ihn schnell ins Badezimmer. Ihr Zusammenleben hatte den Haimenschen wohl durchblicken lassen, dass der Uchiha lieber bei einen Waschbecken oder der Toilette war, ehe die Anfälle anfingen. Die ersten Hustenanfälle, die Kisame mitbekam, waren schon schlimm gewesen, aber nun musste sich Itachi fast jedes Mal übergeben und es kam nicht nur Magensäure heraus. Das viele Blut das sich darin vermischte, war schon recht ekelerregend und schmerzlich anzusehen und so wollte Kisame nie wirklich beiwohnen. Aber er wusste, Itachi könnte auch ersticken, deswegen blieb er auch jetzt bei ihm. Vorsichtig stellte er sich hin und hielt die langen, schwarzen Haare. Er schloss die Augen da er es nicht ertragen konnte sein Ein und Alles so leiden zu sehen. Die Geräusche, die Itachi machte waren schon furchteinflössend genug. Das Schlimmste war aber immer danach, da Itachi einem Geist ähnelte und er ab und an auch noch kurze Zeit Nasenbluten hatte. Aber Kisame bemerkte, dass heute kein qualvolles Würgen kam, also wagte er einen Blick auf Itachi und bemerkte wie ihm das Blut aus dem Mund quoll und er es in das Becken spuckte. Heute war es wohl doch nicht so schlimm. Aber es war ja „nur“ ein Teil seiner Krankheit, die sich da bemerkbar gemacht hatte. Die zweite Krankheit –sein schwaches Herz- tat ihm umso mehr weh, da er Itachi dabei nicht helfen und ihn nur festhalten konnte. Kisame spürte als Itachi wie auf Kommando in sich zusammensackte und überprüfte ob das ganze Blut aus seiner Kehle war, dafür küsste er ihn und saugte einmal stark ein und spuckte das restliche Blut aus. Kisame strich seinem jüngeren Partner langsam die Tränen von den Wangen und fing an sein Gesicht zu säubern. Der Ohnmachtsanfall dauerte aber länger als sonst, also schlug er Itachi mit der flachen Hand leicht auf die Wange.

„Itachi?!“ Er hatte es nicht bemerkt bei seiner Sorge, aber das schwache Herz seines Partners hatte wohl im Moment aufgehört zu schlagen.

„Scheisse“ Kisame lief schnell mit dem leblosen Körper ins Zimmer und legte ihn hin. Gut, dass Itachi ihm gezeigt hatte wie eine Herzmassage vollzogen werden musste und so tat er dies auch. Es dauerte etwas ehe er den rasselnden Atmen vernahm und Itachi langsam wieder zu sich kam.

„Mir ist schlecht“, nuschelte er und hielt sich die Hand vor den Mund. Er rappelte sich auf und lief dann stolpernd ins Badezimmer um seinen Mageninhalt herauszuwürgen. Kisame liess ihm seine Zeit.
 

Nachdem der Anfall endlich abgeklungen war und Itachi wieder normal atmen konnte, kam der Schwertkämpfer ins Bad und blickte reumütig auf seinen Partner.

„Ich hätte dich nicht so hart rannehmen sollen“, entschuldigte er sich immer wieder und hoffte somit seine Mitschuld kund zu machen. Aber Itachi wehrte es ab. Der Grössere konnte nun wirklich nichts dafür.

„Du weißt doch, diese Anfälle kommen in so unregelmässigen Abständen. Der letzte war schon etwas länger her, du weißt doch, dass dann der nächste stärker und heftiger wird“ Es war schon komisch, dass gerade der Uchiha jetzt seinen Partner ‚trösten’ musste. Es schien so paradox zu sein. Dieser grosse, haiähnliche Mann blickte mit reumütigem Blick auf das kranke Wiesel. Es war doch lachhaft. Warum sollte gerade Kisame an seinem heutigen Anfall Schuld tragen?! Immerhin wollte er es ja auch. Aber aus einem anderen Grund, und den wollte er seinem Partner heute noch offenbaren. Dies würde wohl ihr letzter Tag zu zweit sein. Der letzte Tag an dem sie alleine sein konnten und sich ihrer selbst hingeben konnten.

„Sasuke ist nahe.“ Dies würde reichen um Kisame verstehen zu geben was mit Itachi gerade los war. Warum er die stundenlangen Liebkosungen über sich hatte ergehen lassen.

Kisame schüttelte den Kopf und verkrampfte kurz. Er wusste sofort um was es ging.

„Dein Plan ist so unnötig! Denkst du ernsthaft dein Bruder könnte dadurch wieder zur Besinnung kommen? Gib es auf, der Sasuke, den du kanntest ist gestorben“ Ein schallender Laut durchdrang die darauffolgende Stille und Kisame blickte perplex auf sein Gegenüber. Wütend über diese unnötigen Worte hatte Itachi dem Redner eine Ohrfeige verpasst. Doch er fing sich schnell und redete weiter.

„Dein Selbstmordkommando kann ich einfach nicht gutheissen Itachi, immerhin bist und bleibst du mein einziger Partner!!“ Wütend über diese endgültige und nicht wieder gutmachende Entscheidung, liess Kisame seinen Gefühlen freien Lauf. Er hatte lange seine Meinung zurückhalten wollen. Aber nun drang sie wie ein Wasserfall aus ihm heraus.

„Denkst du ich kann deinen Plan so ohne weiteres akzeptieren? Akzeptieren, dass dein Bruder als ‚strahlender Sieger’ hervorgeht? Weißt du, ich denke es ist die dümmste Idee, die du mach-“, weiter konnte er nicht reden, da der Schwarzhaarige ihm die Hände auf den Mund gedrückt hatte.

„Hör auf ...“, kraftlos kamen die Worte über seine Lippen und er drückte fester auf den Mund und schüttelte den Kopf.

„Ich weiss es ist Wahnsinn was ich machen möchte, aber es ist die einzige Chance damit mein Bruder seine Rache nehmen kann! Mein Plan ist lückenlos und keiner kann mich aufhalten, auch du nicht mehr. Sasuke liegt klar im Vorteil, seine Gesundheit ist makellos und sein Sharingan noch gänzlich ungebraucht. Ich hingegen sieche schon seit Jahren dahin und dies bringt mir meine verlorene Sehkraft auch nicht wieder zurück. Den Rest meiner Augenkunst habe ich für Sasuke aufbewahrt, also versuche mich jetzt nicht auf den letzten Metern aufzuhalten. Es bringt nichts. Morgen werde ich tot sein und du kannst mich nicht mehr aufhalten“ Atemlos und langsam liess er die Hände wieder sinken und senkte meinen Kopf. Kisame sagte kurze Zeit überhaupt nichts und stand nur ohne ein Wort zu sagen auf und verliess das Zimmer. Nachdem Itachi nicht hörte wie sich die Tür nach kurzer Zeit wieder geöffnet hatte, liess er seinen Gefühlen freien Lauf und weinte sich in einen ruhlosen Schlaf.
 

Später ging die Tür wieder auf und Kisame kam herein. Er hatte etwas dabei und schien ausser Atem zu sein. Aufgeschreckt durch die Geräusche hatte sich der Uchiha erhoben und blickte auf einen klitschnassen Haimensch, der grinsend zwei Sachen in den Händen hielt und auf ihn zukam.

„Da ich mir dachte, dass du die sicherlich vermissen würdest und noch keine hattest ...“, grinste er einfach weiter und liess seine Zähne aufblitzen. Itachi fiel sofort auf, dass es nur ein äusserliches Grinsen war, seine Augen waren weiterhin mit Sorge gezeichnet und nicht so heiter drauf. Der Dango und der grüne Tee schienen aus dem Teeladen in Konoha zu sein. Etwas überrascht nahm er das Geschenk an sich und blickte auf Kisame.

„Du ...wirst mich also gehen lassen?“, langsam nippte er am heissen Tee und seufzte kurz wohlig auf. Es tat gut etwas von der Heimat zu haben. Aber hatte sich sein Gegenüber etwa extra den weiten Weg und auf die Suche danach gemacht um dem Schwarzhaarigen eine Freude zu machen? Wo sie doch morgen sowieso nach Konoha gehen würden?

„Du bist ein Idiot, Kisame“ Er schlug ihm kurz auf die Schulter und nahm dankend die Dangos an. Itachi würde die letzten Stunden mit seinem Partner geniessen, so wie er jetzt diese Dangos und den Tee genoss. Die letzte Kugel bekam Kisame und wie immer verzog er nur angeekelt das Gesicht und fragte sich wie der Jüngere so etwas nur essen konnte. Wenigstens war die Stimmung deswegen etwas gelöster.
 

Als die Sonne ihre letzten Strahlen über das Tal ergoss, hatten sie es sich auf der Veranda gemütlich gemacht. Vielleicht waren Itachis Erinnerungen hier auch nur so stark da sie sehr nahe an seiner Geburtsstätte ein freies Haus gefunden hatten? Beide blickten in den Himmel und warteten, dass die Sterne sich langsam am Firmament bemerkbar machten und sie so den Mond auch noch einmal sehen konnten.

„Keiner kann seinem Schicksal entgehen, sogar der Mond und die Sterne sind mit dem Schicksal der Sonne verbunden. So wie es das Leben meines Bruders mit dem meinen ist“, flüsterte Itachi und verschränkte die Finger mit Kisames. Er wartete auf eine Erwiderung seinerseits aber es kam keine, das einzige was der Ältere tat, war seinen Geliebten fester an sich zu drücken und den Duft seiner Haare einzuatmen.

„Ich werde dich vermissen“ Die Worte waren so leise, dass es dem Schwarzhaarigen vorkam als hätte er sie nicht gehört, obwohl er sie doch bemerkt hatte. Er lächelte leicht vor sich hin und genoss die Nähe zu Kisame. Morgen würde es vorbei sein.
 

Am nächsten Tag hatte sich das Wetter total verändert. Am Tag zuvor war es wechselhafter gewesen und der Regen war nur einige Minuten aufgetaucht. Aber nun, seit beide aufgestanden waren, regnete es wie aus Eimern. Die Stimmung war leicht gedrückt aber beiden war bewusst, dass es besser wäre sich wieder normal zu verhalten. Nachdem sie sich angezogen hatten, machten sie sich auf den Weg um noch einmal ausserhalb des Dorfes eine letzte Patrouille zu schieben. Das Wetter war echt miserabel. Itachi hatte das Gefühl, jede Pore seines Körpers wäre schon nass geworden und so blickten sie beide plötzlich gleichzeitig nach oben.

„Der Regen hat sich noch keinen Deut verbessert.“ Kisame nannte da echt einen Fakt den dem anderen auch schon aufgefallen war.

„Es ist seltsam, dass es hier soviel regnet für diese Jahreszeit“, sein Blick war nach oben gerichtet und er spürte die prasselnden Tropfen auf seinem Gesicht. Am liebsten würde er seinen Gefühlen ein weiteres Mal freien Lauf lassen, aber es schien als hätte er gestern alles aus sich herausgelassen. Heute war er wieder der unnahbare Itachi Uchiha, der Clan-Mörder. Über das Prasseln hinweg hörte er wie Kisame sagte: „Wir sollten nicht zu lang hier draussen bleiben ...“

Kisame schien sich auch wieder mehr wie er selbst zu verhalten, da die nächsten Worte ihm mehr glichen.

„Schau, ich weiss nicht ganz genau was du gerade denkst und so komisch es auch für dich jetzt klingen mag, es wirkt als würdest du gerade weinen.“

Der Abstand zwischen beiden war etwas grösser und vielleicht hatte Kisame wirklich nicht Unrecht. Es schien merkwürdig zu sein, aber er hatte das dumpfe Gefühl von irgendetwas beobachtet zu werden. Also lieber dieses „Schauspiel“ weiterführen.

„Es ist sicherlich schade um deinen kleinen Bruder. Du bist nun das einzige Mitglied aus der Uchiha-Familie.“

Die Worte, die er da sprach taten Kisame weh. Wo er doch gestern noch anders über die Sache gedacht hatte. Aber da sie wohl gerade mehr beobachtet wurden als gestern. Itachi hatte vorgeschlagen so zu tun als wäre es Kisame egal was er tat, dass er nichts über seine genauen Pläne wusste und er sich wie er selbst geben sollte. Aber die Gerüchte, die sie gehört hatten, dass Deidara Sasuke umgebracht hatte, waren falsch. Immerhin konnte Itachi weiterhin sagen, dass sein Bruder noch lebte, da er den Hass gegen ihn bis hierher spürte und er es bestimmt nicht einem anderen überlassen würde Sasuke umzubringen.

Und wie auf Kommando hörte es plötzlich auf zu regnen. „Nein, er ist noch nicht tot und... der Sturm hat abgeflaut.“

Sie gingen noch einige Zeit weiter ehe sie sich aufteilten. Die beiden waren im Wald des Dorfes und dem Jüngeren war aufgefallen, dass sich einige wichtige Leute in der Gegend befanden, unter ihnen Naruto Uzumaki. Aber wie jeder, mit dem er reden wollte und der ihn als Clan-Mörder sah, wollte er den Uchiha so denn angreifen. Er war schnell zu überwältigen, seine Kagebushins waren noch nicht stark genug um einem gezielten Schuss zu entkommen. Der Junge wollte stur sein und nicht wie viele Feiglinge, wegrennen. Eine gewollte Abwechslung, aber auch lästig. Aber immerhin hatten sie das gleiche Ziel. Sie wollten Sasuke finden. Nur, dass ihre Ziele unterschiedlich waren und der Grund von Naruto Itachi im Herzen wehtat.

„Weil er wie ein Bruder für mich ist und ich ein besserer Bruder bin als du es jemals warst!“

Die Worten trafen. Wollte er doch immer nur das Beste für seinen kleinen Bruder, aber für so ein Kind wie dem Uzumaki war es eh schleierhaft warum diese ganzen Sachen geschahen. Aber der Junge war ein wichtiger Teil seines Plans aber da er nicht hören wollte, konnte er ihm auch nichts erklären. In Zukunft würde der Junge ihm wirklich sehr viel bringen.
 

Sasuke hatte seinen grossen Bruder schneller gefunden als erwartet. Itachi wollte eigentlich mit dem Kyuubi-Jungen noch etwas besprechen aber das Auftauchen seines geliebten kleinen Bruders hatte seine ganze Aufmerksamkeit verdient. Er wusste, Sasuke würde sofort zuschlagen und machte sich darauf bereit. Es war nicht Itachi selbst der gegen ihn kämpfte, sondern einer seiner Schattendoppelgänger, so konnte er die Angriffsweise seines Bruders analysieren und sich auf die Härte des herannahenden richtigen Kampfes vorbereiten. Es würde ein harter und unausweichlicher Kampf werden. Der Tod des einen war die Rettung des anderen. Obwohl der Tod des einen auch gleichzeitig dessen Rettung war. Egal wie man es sah, beide würden mit einer unterschiedlichen Rettung aus dem Kampf herauskommen. Und komme was wolle, Itachi würde sie beide erretten. Bis über den Tod hinaus!
 

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Vielen Dank fürs Lesen und vielen Dank an meine Betaleserin ChocolateChip für die Verbesserungen :3

Ich hoffe ich konnte meine Gefühle und Gedanken so rüberbringen wie ich es wollte und das Hauptthema meiner Geschichte war klar. Leider weiss so jeder wie dieser Kampf ausging. Und so würde es mich doch freuen, wenn ihr mir eure Meinung was das Hauptthema war in den Kommentaren hinterlassen würdet. Keiner ist gezwungen was zu schreiben. Aber man freut sich doch immer über konstruktive Kritik :3

Nochmals vielen Dank und bis zum nächsten Kapitel.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  nacy
2014-04-12T12:31:15+00:00 12.04.2014 14:31
Ähm wieso hast du noch kein Kommentar auf diese Geschichte. Egal dann breche ich mal das Eis und schreibe eins. Übrigens bin ich durch den Zirkel, auf dich Aufmerksam geworden^^

Zunächst mal finde ich seinen Schreibstil unheimlich gut und der Text war auch grammatikalisch auf einem hohen Niveau. Ebenso war er frei von Rechtschreibfehlern. Ich mag es wie die mit Itachis Krankheit umgehst, was zeigt das es ihm nicht immer so gut ging wie er tut. Auch mag ich Kisame in deiner Geschichte. Auch wenn ich kein großer Aka-Fan bin, hast du ihn hier gut getroffen. Ich mag seine Art. Du beschreibst auch gut, wie Itachi unter seiner schweren Last leidet und wie sehr er eigentlich sein Dorf liebt und auch dessen Bewohner.

Ich finde deine Geschichte wirklich sehr gut.

Liebe grüße


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