Titel: Watching broken souls
Autor: Reas
Rating: PG-12
Setting: Anime/Manga; nach Episode 510/Kapitel 622
Disclaimer: Alle Charaktere und sämtliche Rechte an Detektiv Conan gehören Gōshō Aoyama und TMS Entertainment. Diese Fanfic wurde lediglich zum Spass geschrieben und nicht, um damit Geld zu verdienen.
Sonstiges: Bereits unter meinem Fanfiktion.de-Account Satansbratn hochgeladen.
Watching broken souls
Es ist Herbst. Die Bäume verlieren ihre Blätter, der Himmel wirkt von Tag zu Tag grauer. Er macht sich Sorgen – sie ist wieder seit Tagen nicht zur Arbeit gegangen. Ist sie krank? Ist etwas passiert? – Nein, das hätte er mitbekommen. Ihr fehlt nichts. Nur ein Teil ihrer Selbst, ihres Herzens. Seit Tagen, Wochen, Monaten ist sie nicht mehr sie selbst. Nur noch eine Maschine. Funktionieren, ohne zu denken. Keine Gefühle zulassen, nicht verletzt werden. Sie hat bereits zu viel verloren.
Ein Seufzen dringt über seine Lippen. Er hasst es, sie leiden zu sehen. Er wünscht sich, ihr Lachen zu hören, nur ein einziges Mal. Und doch kann er nur still zusehen, ihr Schatten sein. Das jeder Blick auf sie, jede Sekunde, in der sie leidet – wegen ihm! – unerträglich ist, ist nicht wichtig. Es darf nicht wichtig sein. Wichtiger als seine Aufgabe. Noch nicht.
Ein leiser Ton reißt ihn aus seinen Gedanken. Er schreckt auf, wendet den Kopf von dem zugehängten Fenster ab – sie hat seit Wochen kein Licht mehr in ihre Wohnung, ihr Leben gelassen.
Sein Handy zeigt eine Nachricht an – von ihr. Ein neuer Spieler ist aufgetaucht. Er kennt den Namen, hat ihn schon damals in Verbindung mit zahlreichen erfolgreichen Aufträgen gehört. Außergewöhnlich erfolgreichen Aufträgen. Er weiß genau – obwohl diese Akte kaum dicker als zwei dünne Blätter ist, ist die Person dahinter vielleicht der gefährlichste von ihnen allen. Denn er nimmt es persönlich.
Er flucht leise – es scheint alles aus dem Ruder zu laufen! – und vergräbt die Hände in den Taschen. Ein letzter Blick gilt dem Schlafzimmerfenster der Wohnung im 21. Stock. Dann dreht er sich um, geht die Straße hinunter. Für heute ist es genug. Und morgen ... Morgen steht er wieder hier, unter der flackernden Straßenlaterne, verborgen in der Dunkelheit, und wacht über ihren unruhigen Schlaf.
„Schlaf gut ... Jodie.“