Zum Inhalt der Seite

Geboren um zu leben

Bill zieht um....
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Fernhalten

Nachdem ich mich von meinem Peinlichkeitsanfall erholt hatte, folgte kurz darauf der nächste, als Georg feststellte das ich gut aussah.

Und als wäre dass das Stichwort gewesen wurde ich von allen Drei gemustert.

Mein Blick glitt an mir runter und ich fragte mich insgeheim was Georg genau meinte. Ich sah auch nicht viel anders aus als sonst.
 

Ich trug eine schwarze Hose mit leichtem Schlag und einigen Reißverschlüssen an den Oberschenkeln, Boots in schwarz, ein schwarzes Shirt mit silbernen Flügeln und eben einige schwere Armbänder und Halsketten.

Also nicht wirklich viel anders als sonst.
 

Gustav nickte und sagte nichts, wofür ich ihm im Stillen dankbar war. Georg grinste und Tom schlug sowieso alle Reaktionen.

Er legte die Arme um mich und gab lediglich ein „Stimmt“ von sich.

Irgendwie war mir das...gute Frage. Es war mir nicht unangenehm und peinlich war es mir auch nicht.

Es war ungewohnt, mehr nicht.
 

Nachdem Tom mich dann los gelassen hatte, riss ich meinen Kleiderschrank auf und zog eine Lederjacke heraus die ich mir anzog ehe ich hellhörig wurde.

„Gustav, du weißt was du zu tun hast“ kams von Tom und ich sah ihn fragend an, was ihn zum Grinsen brachte.
 

„Wir haben unsere Aktivitäten heute aufgeteilt. Alles zu deinem Wohl“ kams dann und Gustav nickte bestätigend.

„Ich fahre“ erklärte er dann und ich nickte verstehend.

Das erklärte noch lange nicht was sie aufgeteilt hatten.

„Ich werde dann auf deinen Hintern aufpassen, während Georg versuchen wird – sobald er angetrunken ist – dich mit irgendwelchen daher gelaufenen Parasiten zu verkuppeln“
 

Ich musste unweigerlich leise lachen. Tom klang wirklich alles andere als begeistert.

„Georg ich warne dich....übertreibs nicht“ murrte Tom in Georgs Richtung und der grinste bloß breit.

„Aber Billy kann ja nicht ewig Single bleiben“ war das Gegenargument.

Es sei mal dahin gestellt ob ich Single bleiben wollte oder nicht, das schien Georg nämlich nicht im geringsten zu interessieren.

„Ich schwöre dir das ich dich eigenhändig umbringe, wenn du Bill auch nur in die Nähe von irgendwelchen schmierigen Typen bringst die aussehen als wären sie in ne LKW-Ladung Farbe gefallen“ murrte Tom nur zurück.
 

„Ui! Ist da wer verknallt?“ kams belustigt von dem Langhaarigen und meine Augenbraue wanderte nach oben, ehe ich Gustav ansah, der nur mit den Schultern zuckte.

Anscheinend hatte er genauso viel Ahnung wie ich.
 

Die Diskussion zwischen Tom und Georg ging noch weiter als wir zum Auto gingen, wo ich mich in weiser Voraussicht nach vorne neben Gustav setzte.

Sie ging auch noch weiter als wir vor dem Club parkten. Und auch im Club ging sie weiter.

Sie endete eigentlich erst, als Gustav fragte ob es sie stören würde, wenn er mich mit nach Hause nahm.
 

Natürlich meinte er das nicht ernst, das sah ich schon daran das er sich ein Grinsen verkniff und mir zu zwinkerte.

Aber trotzdem hatte er die ungeteilte Aufmerksamkeit von Georg und Tom die synchron ein „Vergiss es“ von sich gaben.

Wenigstens waren sie sich in der Hinsicht einig.
 

„Ich zeig dir den Club“ stellte Georg dann fest und stand auf, wo er über Tom drüber stieg und mich an der Hand hinter sich herzog.

Der Club an sich war wirklich toll, auch wenn manche Leute wirklich seltsam waren oder es zumindest ausstrahlten.
 

Nachdem wir den Rundgang beendet hatten, stellte mich Georg einigen Männern vor, die er hier kennen gelernt hatte, und die laut eigener Aussage ebenfalls alle schwul waren.

War auch nicht verwunderlich, immerhin war das ein Schwulenclub.

Ich fand sie alle ja nett, aber am Ende wurde ich von Ryan in ein Gespräch verwickelt und Georg informierte mich darüber, dass er zu den Anderen gehen würde.
 

Ich erfuhr das Ryan ursprünglich aus Kanada kam, aber seit 10 Jahren hier lebte. Er war 29, arbeitete als IT-Fachmann bei einer Computerfirma und sah meiner Meinung nach wirklich gut aus.

Er war einen Kopf größer als ich, muskulös, hatte kurze blonde Haare und braune Augen.

Sein Stil war eher schlicht, aber das stand ihm.

Und ich fand ihn wirklich nett, und hatte kurz darauf seine Handynummer.
 

Während Ryan für uns neue Getränke bestellte, wanderte mein Blick über die Schulter, weil ich mich beobachtet fühlte.

Und nachdem mir einige Leute aus dem Sichtfeld gegangen waren, sah ich das es Tom war der mich beobachtete.

Er unterhielt sich zwar allem Anschein nach mit Georg und Gustav, ließ mich jedoch keine Sekunde aus den Augen, was mich leicht lächeln ließ.
 

„Tom also, hm?“

Mein Blick wanderte zu Ryan und ich sah ihn fragend an, während dieser zu Tom nach hinten sah und mir mein Getränk reichte.

„Du machst den Eindruck als wärst du lieb und wüsstest was richtig und was falsch ist“ kam es von ihm und ich sah ihn fragend an.

Ich wusste beim besten Willen nicht was er meinte.

„Du solltest dich von ihm fern halten. Er ist kein guter Umgang für dich“
 

Ich war etwas irritiert.

„Kennst du Tom?“ fragte ich deswegen nach und Ryan sah mich an während er schwieg.

„Fast jeder kennt ihn mehr oder weniger. Kommt darauf an in welchem Stadtteil man wohnt“ wurde mir geantwortet, was aber nicht dazu beitrug das meine Verwirrung weniger wurde.
 

In mir entwickelte sich irgendwie eine ablehnende Haltung gegenüber Ryan.

Ich mochte es noch nie wenn man in Rätseln sprach. Zudem fragte ich mich warum Tom ein schlechter Umgang für mich sein sollte.

„Und das heißt?“ hakte ich deswegen nach.

„Frag mal nach 'Skyleston'“ war die Antwort.

Und meine Geduld war am Ende. Wirklich am Ende.

Ich war ja von Natur aus wirklich sehr geduldig und eher zurückhaltend. Und ich war auch nicht der Typ dafür richtig angepisst zu sein.

Aber momentan war ich es einfach.
 

Deswegen drehte ich mich um und wollte zu den Anderen zurück, als ich am Handgelenk festgehalten wurde und in Ryans Gesicht sah.

„Geh nicht zu ihm. Er tut dir nicht gut. Er wird dich verletzen. Er wird...“ kam ein Redeschwall, der jedoch unterbrochen wurde, während Ryan meine Hand losließ.

Ich war erst etwas irritiert, sah dann jedoch eine Hand um Ryans Handgelenk und folgte dem Arm zum dazugehörigen Körper und dessen Gesicht.
 

Toms Gesichtsausdruck war alles andere als begeistert, bevor er Ryan schon fast angewidert los ließ.

„Rühr ihn nicht an“ knurrte er, ehe er mit der anderen Hand nach meinem Handgelenk griff und mich mitzog, nachdem er Ryan noch einen mörderischen Blick zugeworfen hatte.
 

Als wir weit genug von Ryan weg waren sah Tom mich fragend an und seine Hand glitt zu meiner, die er dann festhielt während er mich durch die tanzenden Leute lotste.

„Alles okay?“ fragte er mich dann und ich nickte nur.

Wie kam Ryan darauf das Tom nicht gut für mich war? Tom war einer der Ersten die mich trotz meines Aussehens und meiner Sexualität einfach so akzeptierte ohne Fragen zu stellen.

Der es als komplett normal hinnahm das ich auf das gleiche Geschlecht stand und trotzdem körperliche Nähe mit mir aufbaute.
 

Der restliche Abend verlief ohne besondere Vorkommnisse. Wohl, weil Tom nicht mehr von meiner Seite wich.

Laut eigener Aussage um mir solche Spinner wie Ryan vom Hals zu halten. Ich hatte Tom wenigstens erzählt, das Ryan gemeint hatte ich sollte mich von ihm fern halten.

Von diesem 'Skyleston' erwähnte ich allerdings nichts. Ich wusste nicht was das war und es erschien mir auch nicht so wichtig.
 

Irgendwann um kurz nach 3 Uhr morgens fuhren wir nach Hause.

Gustav lud mich und Tom vor der Haustüre ab und wünschte uns eine gute Nacht, während er versuchte einen komplett betrunkenen Georg davon zu überzeugen das er gefälligst in die Papiertüte zu kotzen hatte, wenn er das musste, und nicht in den Wagen.
 

Im ersten Stock verabschiedete ich mich von Tom – wie immer mit einer Umarmung – und lief zu unserer Wohnung nach oben, ehe meine Augenbraue nach oben wanderte als ich Tom fluchen hörte.

Neugierig beugte ich mich über das Geländer und sah ihn in seinen Hosentaschen herum wühlen.

„Tom?“ fragte ich deswegen nach und dieser guckte nach oben, mit einem ziemlich unglücklichen Gesicht.

„Haustürschlüssel in der Wohnung gelassen“ informierte er mich dann und tippte auf seinem Handy herum.
 

„Dann komm hoch“

Der Satz kam von mir bevor ich überhaupt darüber nachgedacht hatte und Toms Blick musterte mich etwas verwirrt.

Trotzdem setzte er sich in Bewegung und kam zu mir nach oben, während ich die Tür aufschloss und ihn vor mir einfach rein schob.

„Ist das wirklich okay?“ wurde ich dann gefragt, nachdem wir in meinem Zimmer angekommen waren und ich nickte einfach nur.

Klar war das okay. Ich würde ihn garantiert nicht im Hausflur schlafen lassen.

Meine Mutter würde vermutlich morgen den Höhepunkt ihrer grausamen Sprüche erreichen, das konnte ich schon förmlich riechen.
 

Ich verzog mich ins Bad um mich ab zu schminken und mir meine Schlafkleidung anzuziehen. Nachdem das erledigt war klopfte ich vorsichtig an meiner Zimmertür und hörte nur ein Murren, weswegen ich mich wieder in mein Zimmer schob, wo Tom schon im Bett lag.

„Also ich hoffe das ist okay“ kam es von ihm und er deutete auf seine Hose die am Boden lag, wohl um mir mitzuteilen das er keine Schlafklamotten hier hatte und deswegen in Boxershorts schlafen würde.
 

„Tom....ich bin schwul. MICH stört das definitiv nicht“ erwiderte ich belustigt und Tom grinste ehe er ein „Dann ist ja gut“ von sich gab.

Genau das war es was ich meinte. Tom scherte sich nicht darum ob ich jetzt schwul war oder nicht. Kein normaler Kerl würde halbnackt im Bett eines Schwulen schlafen. Tom schon. Die anderen Beiden vermutlich auch, so wie sie damit umgingen.
 

Ich legte mich neben Tom und deckte mich zu, ehe ich die Nachttischlampe aus schaltete und gähnte, ehe ich lachen musste, weil Toms Hand über meine Seite strich und mich leicht kitzelte.

„Sorry“ nuschelte es von hinten, bevor die Hand auf meinem Bauch zum liegen kam und Tom mich einfach so mehr in seine Richtung zog, was mich irritiert nach hinten gucken ließ.
 

„Du bist schön warm“ kam die genuschelte Erklärung, während Tom sein Gesicht an meinem Schulterblatt vergrub, und ich musste unweigerlich lächeln und kurz den Kopf schütteln, so gut das halt ging.

„Du bist echt seltsam“ stellte ich dann fest und bekam von Tom ein leises Lachen als Antwort.

„Sonst wäre ich ja langweilig“
 

Das Argument war auch nicht schlecht.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück