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Eine leere Hülle

eine SasoxSakuxDei FF
von

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1.


 

Sasori, komm, gehen wir schlafen.“

Die Alte Frau nahm meine Hand und gab mir ein halbherziges Lächeln. Oma Chiyo hatte mir noch nie sonderlich viel Wärme entgegengebracht, aber wenn meine Eltern nicht da waren, blieb ich über Nacht immer bei ihr. Heute, ein paar Tage nach meinem fünften Geburtstag, herrschte eine andere Atmosphäre.

Oma Chiyo“, sagte ich und blickte ihr in die Augen. „Warum sind Mama und Papa noch nicht wieder zurück?“ Ihre Mission war eigentlich schon längst beendet, sie wollten zu meinem Geburtstag wieder da gewesen sein. Aber sie waren nicht aufgetaucht. Bis heute nicht.

Oma Chiyos Gesichtzüge verhärteten sich, doch möglicherweise hatte ich mir das auch eingebildet, denn kurz darauf lächelte sie mild. „Sie sind noch unterwegs, Sasori. Bestimmt kommen sie bald nach Hause.“

Hoffentlich“, flüsterte ich, ließ mich von ihr ins Schlafzimmer bringen, mich von ihr ausziehen und in meinen Schlafanzug stecken, um dann in mein Bett zu fallen. „Hoffentlich kommen sie bald zurück. Sie haben mir versprochen, dass wir etwas Schönes an meinem Geburtstag unternehmen.“

Oma Chiyo nickte. „Schlaf jetzt, Sasori.“
 

Mein Schlaf in dieser Nacht war unruhig. Ich träumte nicht das erste Mal davon, dass meine Eltern in einer Mission umkamen, aber diese Nacht war es schlimmer als sonst. Mit fünf hatte ich das erste Mal diese Albträume.

Sie weckten mich auf und als ich in meinem Bett lag und in das schwarze Zimmer starrte, durchfuhr es mich. Ich war ganz allein.
 

Vorsichtig kletterte ich aus dem Bett, um zu Oma Chiyo zu laufen. Wenn ich nicht schlafen konnte, legte ich mich oft in ihr Bett, vor allem, wenn meine Eltern nicht da waren.
 

Als ich gerade an ihrem Zimmer ankam und eintreten wollte, zögerte ich. Da waren Stimmen zu hören. Die von Oma Chiyo, aber auch eine andere. Auch war die Tür nur angelehnt. Ich trat nicht ein, sondern beschloss, zu warten, bis der Framde wieder gegangen war.
 

Sie sind tot, Chiyo“, sagte die zweite Stimme gerade. „Die Mission, auf die man sie geschickt hat... wir waren nicht richtig informiert.“ Oma Chiyos Stimme klang alt und gebrechlich, etwas, was mir neu war. „Tot? Wer... Wie ist das geschehen? Warum... es sollte doch eine einfache...“

Die fremde Stimme räusperte sich und fuhr dann eine Spur ruhiger fort: „ Wir hatten nicht alle Eventualitäten geklärt. Wir wussten nicht, dass... Konohas weißer Reißzahn. Er war auch dabei.“

Oma Chiyo schnappte entsetzt nach Luft. „Aber... Wie konnte...?“

Sie schwieg einen Moment, anscheinend versuchte sie, sich zusammenzunehmen. Dann fragte sie mit bebender Stimme: „Wer hat meinen Sohn und meine Schwiegertochter umgebracht?!“

Ich zuckte zusammen. Sie redeten von Vater und Mutter!

In meiner Überraschung und plötzlich aufkommenden Angst musste ich wohl an die Tür gekommen sein, denn sie quietschte und schwang ein Stück auf, sodass Oma Chiyo und die andere Stimme verstummten. Ich hatte Angst, dass sie mich hier finden würde, und aus Gründen, die ich bis heute nicht nachvollziehen konnte, trat ich einige Schritte zurück in den Schatten.

Was war das?“, fragte die andere Stimme.

Ich hörte Schritte auf mich zukommen und drückte mich in die dunkelste Ecke, die ich finden konnte. Oma Chiyo öffnete die Tür, sah sich um, konnte mich anscheinend aber nicht entdecken und schloss die Tür dann wieder.

Vielleicht nur der Wind“, hörte ich sie sagen und nachdem ich eine Weile in der Dunkelheit gestanden hatte, nahm ich meinen Mut zusammen und ging wieder zur Tür.

Also... wer... wer war es?“ Ich hielt den Atem an. Sie redeten darüber, dass Vater und Mutter, dass sie...

Etwas Kaltes lief an meiner Wange hinab bis zum Kinn. Ich wischte es nicht ab, war zu entsetzt über das, was sich mir gerade offenbarte. Meine Eltern... sie würden nicht zurückkommen. Sie waren tot, sie waren... tot.

„Es war... soweit wir wissen...“, begann die andere Stimme zögerlich. „WER?!“, schrie Oma Chiyo jetzt und ich zuckte zusammen. Sie war so wütend, so verzweifelt... Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich wollte jemanden, der mich jetzt in den Arm nahm, ich hatte Angst, so schreckliche Angst. ..

Aber ich blieb stehen, rührte mich nicht vom Fleck. Wer hatte meine Eltern umgebracht?
 

Es war... der weiße Reißzahn von Konoha, Sakumo Hatake.“ Die Stimme war leise, durch die Tür kaum noch zu hören.

Meine Wangen fühlten sich verklebt an. Ich schloss die Augen. Die Dunkelheit umschloss mich und wollte mich nicht mehr freigeben. Wenn ich jetzt geschrien hätte, dann hätte mich vermutlich nicht einmal jemand gehört.

„Chiyo... wirst du ihrem Sohn davon erzählen?“
 

Oma Chiyos Antwort kam von irgendwo weit entfernt.

Nein. Er soll es jetzt noch nicht erfahren. Und ich will auch nicht, dass er weiß, wer... wer ihr Mörder war. Behalt es bitte auch... für dich.“

Schritte kamen auf mich zu, aber ich war wie betäubt. Die Tür öffnete sich und ein Mann sah mich überrascht an.

Oma Chiyo kam ebenfalls auf mich zu, ihr Gesicht war eingefallen und erschöpft. „Sasori...? Was machst du... solltest du nicht im Bett sein? Na komm, ich bringe dich wieder ins...“

Stimmt es?“, flüsterte ich. „Mama und Papa sind... Sie sind...“

Oma Chiyo erstarrte.

„Du hast mitgehört?“, fragte sie leise.

„Du hast alles mitangehört? Oh... mein armer Sasori..“

Sie umarmte mich, doch ihre Stimme erreichte mich nicht, genauso wenig wie die Umarmung.
 

Ich brach weinend auf dem Boden zusammen.



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