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Arcana

I´m reaching for you
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Weintrauben und ihr wahrer Kern

Nicht den Tod sollte man fürchten...

Sondern, dass man nie beginnen wird zu leben.

By Marcus Aurelius
 

Wie nenne ich dich? Sieh doch... meine Lippen lahmen. Du bist der Anfang... ich dein Ende. Ich bin das langsame und bange Amen, das deine Schönheit scheu beschließt. Ich sehe deine Augen stetig auf mich ruhen – erkennen kann ich in ihnen dennoch nichts. Was verbirgst du unter deinem Ponnie? Ist es die Angst vor der Intimität? Die Angst vor der Begierde? Die Angst vor mir? Wir haben uns oft aus dunklem Ruhm gerissen. Wenn dir das Schlafen wie ein Grab erschien und wir verloren gingen und entflohen, da haben wir zusammengehalten – auch wenn es eigentlich nicht unsere Art ist. Du hobst mich aus Herzensfinsternissen. Verwirrst mein Herz und mein Gewissen, sag mir, womit habe ich das verdient?

Du, die von Wunden redet wie vom Wissen und von den Menschen wie Horrormelodien... Siehst du wie flammend sich mein Blick vollzieht, wenn ich dich gedanklich in meinen Armen zieh? Du Selige, wann legst du dich einmal für mich hin? Du wirkst so verloren... Befiehlst du, dass ich dich stetig frage?


 

    Itachis Fingerspitzen glitten über die gerade beschriebenen Seiten. Der Stift rollte von dem Buch hinab und fiel auf die helle Bettwäsche. Blaue Tintenflecke zierten nun einige Stellen des Stoffes, auf welchem er saß. Im Schneidersitz sitzend, das Buch auf den Waden abgelegt, blickten seine schwarzen Augen ebenso auf dem Buch hinab – sein Tagebuch. Es hatte Wochen gedauert bis die Augen nicht mehr so schmerzten. Er konnte wieder was sehen – sogar besser als zuvor, auch wenn er sich gelegentlich ziemlich anstrengen musste. Kopfschmerzen folgten meistens kurz darauf. Itachi schlug das Buch zu und schob es kurzer Hand unter sein Bett. Vorsichtig erhob er sich und kniff kurz die Augen zusammen, da sie für einen Augenblick verschleiert wirkten – blinzelte wenige Male bevor er seufzend zur Tür trat und kurz darauf jemanden in sich hinein laufen spürte. Reflexartig packte er denjenigen an den Schultern und hielt ihn somit aufrecht. Ein Blick hinab verriet: es war eine Frau. Nicht irgendwelche Frau. Kasumi.

    „Vielleicht sollte eine Augentransplantation bei dir auch durchgeführt werden...“, murmelte er und ein Grinsen zierte kurz darauf seine Lippen.

Die junge Dame hob den Kopf und warf ihm beinahe schon einen giftigen Blick zu – nicht erkennbar durch den Ponnie, aber für Itachi ein für alle Mal spürbar. Er hob wie in Trance seine Hand an und legte sie an ihrer Wange. Die Wärme die von seiner Hand ausging, ließ. Kasumi für einen Moment erzittern. Als er seine Fingerspitzen wandern ließ und ihren Ponnie aus der Stirn strich, wartete aber nicht jener giftige Blick, den sie zuvor noch Preis gegeben hatte.
 

    Fiebrig glänzten ihre Augen. Wirkten verloren, verletzlich und vollkommen überfordert. So hilflos... Es machte ihn geradezu verrückt sie so zusehen. Das erinnerte ihn daran, als sie letztens eine Etage tiefer wanderte und den Folterraum vorfand. Er überraschte sie mehr oder minder und man merkte den Scham der sie überkommen hatte. „Wie gruselig“, hatte sie von sich gegeben, „Und doch so... anregend“. Er hatte natürlich keine Ahnung wie sie es genau meinte, aber als sie schließlich bemerkte, dass er ihre Worte mitbekam, war es beinahe schon ein Selbstverrat ihrer selbst. Beschämt hatte sie sich an die Wand gelehnt – wollte locker und kühl rüber kommen – doch die tiefe Röte in ihrem Gesicht und die leicht verkrampfte, verlegene Körperhaltung sprach eindeutig dafür, dass ihr etwas wahrlich... versautes durch den Kopf gegangen sein musste. Es war ein süßlicher Anblick für ihn gewesen. Sie zwischen den beiden herabhängenden Ketten zu erblicken, mit jener Peinlichkeit und Hilflosigkeit im Gesicht.

    Für seine Gedanken konnte der Uchiha gewiss nichts und auch wenn es sich für eine Ausrede anhörte: Er war auch nur ein Mann.

    Er spürte wie ihre Hände sich auf seinem Brustkorb ablegten, einen leichten Druck begannen auszuüben. Es war deutlich, sie wollte ihn wegschieben – wahrscheinlich nur deswegen, weil sie mit Nähe immer noch nicht klar kam. Ruckartig umfasste er ihre Handgelenke mit der Hand, die nicht an ihrem Gesicht lag. Itachi drückte sie über ihren Kopf zusammen an den Türrahmen, drängte seinen Körper fast schon gegen den ihren. Er konnte gelegentlich spüren wie sie sich unter der Atmung anspannte. Sie konnte gelegentlich spüren wie ruhig sein Körper äußerlich doch war.

    Ein ersticktes Keuchen konnte er vernehmen und die leicht großen Augen die zu ihm aufsahen. „Weich mir nicht immer aus“, flüsterte er ihr schließlich entgegen, kam ihren Lippen näher. Sein Blick lag wie hypnotisiert auf diesen leicht bebenden, feucht-glänzenden rosaroten Lippen. Wie in Zeitlupe nahm er ihre Reaktion darauf war: Ihr ständiges Lippen beißen, wenn sie unsicherer wurde oder es gar nicht mehr abwarten konnte. Er hatte sie geknackt. Er hatte teilweise raus wie sie tickte! Er hatte sie durchschaut! Doch die Frage war, war sie unsicher oder war es ihr verstecktes: Ich-will-noch-mehr? Widerwillig löste er den Blick von ihren Lippen und blickte in ihre Augen. Ihre Lippen waren feucht, sie biss sich auf die Unterlippe – jedoch nicht so fest wie sonst immer. Ihre Augen fieberten förmlich. Wollte sie so verloren und verletzlich, gar hilflos wirken? Oder fühlte sie sich auf eine Art und Weise so ihm gegenüber? Er studierte ihre Augen förmlich. Welch Hitze hinter der sonst so kalten Ader steckte. Für ihn war es eindeutig: Sie hatte Angst Gefühle zu zeigen – es könnte sie schließlich schwächen. Er musste ihr diese Angst doch irgendwie nehmen können! Dauerhaft...
 

    Kasumi versuchte ihre Handgelenke aus seinem Griff zu winden, begann derweil ihren Körper an den seinen zudrücken. Itachi ließ sich jedoch nicht verdrängen und verfestigte den Griff um ihre Handgelenke nur noch mehr. Ihre grauen Augen weiteten sich kurzzeitig. Ihr Beißen wirkte immer unkontrollierter. Es machte den Uchiha schwächer... immer schwächer.      Wie sollte er da widerstehen können?

    Kasumi merkte wie er immer näher kam, seine Zungenspitze kurzzeitig über ihre Lippen fuhr. Er konnte eine fruchtige Süße auf seiner Zunge schmecken. Grüne Weintrauben... Kurz darauf legten sich seine Lippen auf die ihren ab – wartete er auf eine Reaktion ihrerseits. Ihre Bauchmuskeln spannten sich spürbar an, die Hände verkrampften sich. Lange weilte diese Haltung nicht, denn die junge Frau lockerte sich sogleich wieder. Ihre verkrampfte Haltung verschwand dadurch, als sie sich an ihn drängte – auch wenn ihre Handgelenke noch an der Wand gepinnt waren.

    Ihre weichen Lippen bewegten sich leicht gegen die seinen – fühlten sich die Lippen des Uchihas leicht rau an. Er war um ehrlich zu sein leicht erstaunt über ihre Reaktion und es war interessant wie sie auf eine solche Bestimmung seinerseits reagieren konnte. Jeglicher normale Mensch würde dort erst Recht auf stur schalten, doch sie? Sie war der harte Kern einer Weintraube... Die Haut jener Frucht war so stabil... wenn diese riss, spürte man die fast schon unnachgiebige weiche Frucht. Hatte man auch jene durch, war dort der kleine, bittere Kern – leicht zu knacken, leicht zu erkennen. Sie war leicht zu verstehen...
 

    Er ließ ihre Handgelenke los und spürte sogleich ihre Hände im Nacken. Das war es also, wieso sie sich mehr an ihn drängt und die Hände gegen die seinen presste. Die Kunoichi wollte los kommen und ihn ebenso berühren. Itachis Hand wanderte auf ihre Seite – schließlich auf ihren Rücken, drückte sie mehr an sich. Ein leises Keuchen drang aus ihrer Kehle. Sie fühlte die zuckende Wärme in ihrem Leib. Das Verlangen in sich nach mehr. Ihre Sturheit war aber doch noch zu weit ausgefeilt. Er konnte spüren wie sie sich widerwillig löste und einen Schritt nach hinten tat – wieder sich an die Wand presste.

    Es ärgerte Itachi auf eine Art und Weise. Wieso musste sie sich immer wieder zurück ziehen?! Das war ja nicht das erste Mal, dass sie sich zurück zog. Sei es in einem Gespräch gewesen oder bei einer einfachen Umarmung. Es nervte ihn! Was sollte er nicht noch alles tun um ihr zu zeigen, dass er nicht wie die Leute war, die sie anscheinend zu dem machte, was sie nun ist.

    Enttäuscht – was er nicht zeigte – drehte er sich um und verließ sein eigenes Zimmer. Kasumi biss sich wieder auf die Unterlippe und leckte sich kurz darauf über jene. Sie schmeckten nach... ihm... vermischt mit den grünen Früchten die sie den Tag über verteilt gegessen hatte.



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