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Lobus Insularis

Abhängigkeit
von

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Jimmy

Hey Leute,
 

meine erste Sherlock BBC FanFic!!!

Yay!

Hoffe sie gefällt euch ^^
 

enjoy
 

Lobus Insularis
 

„Es tut mir leid. Bitte… Rachel, es kommt nicht wieder vor, das verspreche ich dir!“, rief John laut, doch die Tür blieb hartnäckig verschlossen. Er lehnte sich schwer dagegen, wartete noch einen Moment, rief zwei oder drei mal ihren Namen und legte den Blumenstrauß dann seufzend neben die Fußmatte.
 

Er vergrub beide Hände tief in den Jackentaschen als er sich auf den einsamen Weg zurück zur Baker Street machte.
 

Wieder eine gescheiterte Beziehung.
 

Wieder hatte er die Textnachrichten von Sherlock und dessen dauerndes Verlangen nach Aufmerksamkeit vor alles andere gestellt. Das Versprechen eines spannenden Falles, die Suggestion, dass es gefährlich sein könnte, Sherlocks totale Ignoranz für seine Privatsphäre. Wieso konnte er nicht einfach ´nein` sagen?
 

„Sherlock? Ich bin wieder da“, rief er in die düstere Wohnung und schloss die Tür hinter sich. Sherlocks Mantel hing neben der Tür. John bückte sich und hob den blauen Schal auf, der vom Haken gefallen sein musste, schüttelte diesen aus und hängte ihn wieder auf.
 

Keine Antwort kam, doch John hatte auch keine erwartet.
 

Er fühlte sich seltsam leer. Frustriert, ja. Traurig? Vielleicht ein bisschen. Tief in seinem Inneren wusste er ohnehin, dass keine Freundin der Welt die Leere füllen konnte. Tief in seinem Inneren wusste er, dass er vergeblich suchte. Er wusste, was er wollte. Wusste genau so gut, dass er das nicht bekommen konnte. Stattdessen war er dazu verdammt zu suchen und zu suchen. Aus der Ferne zu betrachten…
 

Sherlock lag ausgestreckt auf dem Sofa, die nackten Füße auf der Lehne, auf seinem Unterarm sah John zwei Nikotinpflaster. Die Denkarbeit war also nicht so schwer als das er ihn nicht würde unterbrechen können. Erst ab drei Pflastern wurde es haarig und John war besser dran Abstand zu halten oder zu warten bis Sherlock von sich aus sprach.
 

Einen Moment stand er neben dem Sofa und sah ärgerlich auf seinen Mitbewohner herunter, der träge ein Auge öffnete und in weniger als einer Sekunde die ganze miserable Situation erfasst hatte.
 

„Ich weiß nicht, warum du dir immer die Mühe machst und Blumen kaufst, die du dann doch nur vor die Haustür legst und die wenig später im Abfall landen“
 

John schürzte die Lippen.
 

„Tut es dir auch nur ein kleines bisschen Leid, dass meine Beziehung gescheitert ist? Wenigstens ein wenig? Vielleicht ein bisschen Sympathie?“, fragte er und wandte dann den Blick von Sherlock ab, er wollte seine Wut hoch kochen lassen und anständig ärgerlich mit ihm sein, statt sich wieder von seinen Worten einlullen oder sich von diesem hübsche Gesicht ablenken zu lassen.
 

Er ging in die Küche.
 

„Schwarz, zwei Zucker, bitte“
 

„Ich mache dir auf keinen Fall auch noch einen Kaffee, Sherlock!“, rief John etwas lauter als wirklich nötig gewesen wäre: „Erstens kannst du dir selbst Kaffee machen. Ich wette du hast dich die zwei Stunden, die ich weg war kein einziges mal bewegt. Zweitens bin ich wütend auf dich und dann spiele ich ganz sicher nicht deinen persönlichen Diener“
 

„Ich weiß nicht, warum du dich permanent selbst belügst“, kam Sherlocks Stimme, tief und beinah vibrierend aus dem Wohnzimmer: „Ich erspare dir vergebene Mühe, Zeit und Geld, wenn ich das Ende deiner Beziehungen ein wenig beschleunige“
 

Johns Hände zitterten vor Wut.
 

Er zwang sich den Kessel, den er eben voll Wasser gefüllt hatte, abzustellen und verließ fluchtartig das Haus, ignorierte Sherlock, der sich aufgesetzt hatte und „Wohin gehst du?“ rief.
 

Er musste weg von ihm, bevor er etwas sagte, dass er noch bereuen würde.
 

Das schlimmste daran war, dass er damit sogar Recht hatte…
 

Weg.
 

+++
 

Der Pub war warm, voll und laut. Es roch nach Bier, Bratfett und Zigaretten, deren Duft die draußen rauchenden Gäste mit hereingebracht hatten. John saß an der Bar, ein Glas vor seiner Nase, eine Hand in seinen Haaren, die andere auf der Theke.
 

In seinem Kopf spielte sich die Szene mit Sherlock erneut ab, vermischte sich mit anderen Streits und Meinungsverschiedenheiten. Wurde übertrumpft von Sherlocks seltenem Lächeln, seinem Lachen, dem Glimmen in seinen Augen, wenn er einen Geistesblitz hatte, den ruhigen Abenden zu zweit…
 

´Gott…`
 

Müde fuhr sich John übers Gesicht und nahm einen großen Schluck Bier. Sich des verlangenden Blickes, der auf ihm ruhte, nicht bewusst.
 

Stattdessen suhlte er sich in Selbstmitleid.
 

Bis sein heimlicher Verehrer offenbar den Mut aufgebracht hatte zu ihm herüber zu kommen, bewaffnet mit einem frischen Glas Bier und einem unsicheren Lächeln auf den Lippen. Er setzte sich zögerlich neben John an die Theke und schob ihm das Bier zu.
 

„Hier, du siehst aus, als könntest du das gebrauchen“, sagte er etwas scheu und das sehr prominente ´r` seines irischen Akzentes rollte geradezu über John hinweg, der sich überrascht umdrehte.
 

„Oh… eh, danke“
 

„Bitte“
 

Der junge Mann zuckte nonchalant mit den Achseln und nahm einen Schluck von seinem Getränk, ein trendiger Cocktail, der mehr Zucker enthielt als Alkohol. Er trug eine verwaschene, recht figurbetonte Jeans und ein hellgraues T-Shirt, seine Haare waren in eine stylische Frisur drapiert worden.
 

John musterte ihn einen Moment, versuchte sogar ihn so zu betrachten, wie Sherlock es getan hätte, um ein wenig über ihn in Erfahrung zu bringen.
 

Viel kam nicht dabei heraus.
 

Mal von der offensichtlichen homosexuellen Orientierung des Mannes abgesehen, die John mit einem Blick feststellen konnte, ohne das jedoch konkret an Merkmalen festmachen zu können.
 

„Ich bin John, hi“, stellte er sich höflich vor und nickte ihm zu, während er erneut an seinem Bier nippte.
 

„Jimmy“
 

Der junge Mann schenkte ihm prompt ein weiteres Lächeln, diesmal mit ein wenig mehr Selbstsicherheit. John wusste nicht warum, aber er fühlte sich seltsam wohl in der Gegenwart dieses Mannes, seine Gesellschaft war durchaus angenehm und die Tatsache, dass sich jemand mal für ihn interessierte, anstatt sämtliche Aufmerksamkeit selbst zu beanspruchen verstärkte das nur noch.
 

„Ich weiß auch nicht, warum ich das immer mit mir machen lasse“, schloss John tief seufzend seine Erzählung und schaute dann etwas verdattert, als er statt der zwei leeren Gläser Bier gleich vier vor sich stehen sah.
 

Hatte er so viel getrunken?
 

Dabei diesem Fremden sein Herz ausgeschüttet?
 

Klar, er hatte keine Namen genannt und von Sherlock stattdessen schlichtweg nur als „er“ oder „mein Mitbewohner“ gesprochen. Trotzdem, es war so gar nicht nach ihm über sein Privatleben zu sprechen, oder gar sein Herz auszuschütten. Doch irgendetwas in Jimmys verständnisvollen Lächeln und seiner kompletten Aufmerksamkeit hatte John dazu gebracht sich ihm zu öffnen.
 

Das viele Bier hatte sicherlich auch seinen Teil dazu beigetragen.
 

Als die Bar gegen 2 Uhr nachts schloss spazierten die beiden nebeneinander noch eine ganze Weile die Straße hinunter. Angenehmes Schweigen hatte sich zwischen ihnen ausgebreitet und John war überaus überrascht als sie plötzlich vor einem Haus standen und Jimmy sagte: „Ich wohne hier… vielleicht… hast du Lust noch auf einen Kaffee mit hoch zu kommen?“
 

John war einen Moment lang schlichtweg perplex. Natürlich kannte er den Spruch, hatte ihn selbst schon einige Male benutzt und von Frauen auch gehört, aber von einem Mann?
 

Er zögerte.
 

Doch Jimmys hoffnungsvoller Blick und der Gedanke Zuhause nur auf einen – höchstwahrscheinlich – mies gelaunten Sherlock zu treffen, ließen ihn zustimmen und er folgte dem jungen Mann hoch in dessen Wohnung.
 

+++
 

Johns Schritte am nächsten Morgen waren federnd und auf seinem Gesicht lag ein zufriedenes Lächeln als er in seiner Jackentasche nach seinem Haustürschlüssel kramte und die Tür öffnete. Er rief gar nicht erst nach Sherlock, da er sich beinah sicher war eine Bewegung in den Vorhängen gesehen zu haben als er auf das Haus zugegangen war. Sherlock hatte ihn kommen sehen und tat jetzt nur so als hätte er den ganzen Morgen auf dem Sofa verbracht, wenn nicht die ganze vorherige Nacht dazu.
 

„Wie war das Date –oh… oh“, fragte Sherlock betont desinteressiert, bevor er einen Blick auf John geworfen hatte und beide Augenbrauen in die Höhe schossen. Der Anblick von Überraschung auf Sherlocks Gesicht – es sah aus als hätte sich dieser Ausdruck nur aus Versehen hinverirrt und wusste selbst nicht, was er dort tat – war etwas das John noch breiter grinsen ließ, doch er erwiderte nichts sondern schritt geradewegs in die Küche um den Kessel aufzusetzen.
 

Sherlock folgte ihm, seine Augen klebten förmlich an jedem Detail, das sich willig genug analysieren ließ, von Johns beansprucht aussehenden Lippen, über die verblassten Kuss- und Bissspuren an seinem Hals, über die knitterige Kleidung und natürlich den federnden Gang.
 

„Schwarz mit zwei Stücken Zucker?“, fragte John fröhlich und goss bereits großzügig heißes Wasser in den Kaffeefilter, wonach er sich selbst eine Tasse einschenkte und nach Teebeuteln, Milch und Zucker kramte.
 

Er drückte Sherlock seine Tasse in die Hand, schenkte ihm erneut ein strahlendes Lächeln und verließ dann mit seiner eigenen Tasse die Küche um auf sein Zimmer zu gehen.
 

Sherlock starrte ihm nach, ein unangenehmes Gefühl tief in seiner Magengegend…
 

+++
 

In den nächsten Tagen verließ John immer häufiger alleine das Haus, blieb einige Stunden weg oder über Nacht. Meist kam er dann am späten Morgen zurück, immer mit diesem Lächeln auf dem Lippen, das Sherlock begann zu verabscheuen.
 

Viel hatte er nicht über Johns Date erkennen können; Es war ein junger Mann, offenbar verschlossen homosexuell, da er nicht all zu oft Beziehungen mit Männern einging. Sie trafen sich meistens in seiner Wohnung, die Zeiten waren unterschiedlich, unregelmäßig und die Übernachtungen sporadisch. Schichtarbeiter? Kein Arzt oder Krankenpfleger, eher ein angehender Geschäftsmann? Student im letzten Semester? Nein, John würde niemanden daten der so viel jünger war. Nein, das Alter war ungefähr Ende zwanzig, nein, Anfang dreißig vielleicht. Kein Student. Nicht all zu wohlhabend, nicht in diesem Teil der Stadt, jedenfalls nicht bei der Größe der Wohnung…
 

Frustriert klebte er sich ein weiteres Nikotinpflaster auf den Unterarm und verschränkte die Finger unter seinem Kinn.
 

Schlüpfrig…
 

Er sah immer deutlicher die wachsenden Gefühle auf Johns Gesicht, in seiner Körperspannung und in seinem Gang. Grob versuchte er die Situation einzuschätzen, versuchte das Risiko, dass diese Beziehung vielleicht doch etwas ernstes werden könnte, zu kalkulieren, würde John ihn verlassen und ausziehen um mit diesem Mann zusammen zu sein? John ging weiterhin seiner sterbenslangweiligen Tätigkeit als Arzt nach und begleitete Sherlock bei seinen Fällen zu Tatorten, doch das schien alles nicht mehr sein Hauptinteresse zu wecken. Immer wieder erwischte Sherlock ihn, wenn er mit seinen Gedanken woanders war, weit entfernt.
 

Er entglitt ihm.
 

Sherlock reagierte darauf abweisend, mit Wutausbrüchen, die immer öfter in Streits endeten, bei denen sie sich gegenseitig anschrien und die nicht selten damit endeten, dass John das Haus verließ um zu ihm zu gehen.
 

Zu ihm.
 

Ihm!
 

John hatte nie offen von seiner Beziehung zu ihm gesprochen, vielleicht weil er wusste, dass Sherlock sich nicht für Beziehungen und sein Privatleben großartig interessierte oder vielleicht weil er eh sicher war, dass er bereits alles wissenswerte auf den ersten Blick gesehen hatte…
 

Glück und Zufriedenheit.
 

Sherlock hasste es.
 

Er war nie gut darin gewesen zu teilen. Schon damals nicht mit Mycroft. Aber gut, Mycroft war, sieben Jahre älter als Sherlock, den Großteil seiner Kindheit nicht Zuhause gewesen. Stattdessen hatte er ein Eliteinternat nach dem anderen besucht, um dort von den besten Lehrern und Professoren unterrichtet zu werden.
 

Sherlock verzog das Gesicht.
 

Sein Tag konnte wenig miserabler werden; kein neuer Fall – jedenfalls keiner, der seine Aufmerksamkeit verdiente – John hatte mal wieder ein Date mit diesem Typ und zu allem Überfluss dachte er an seinen Bruder.
 

Vielleicht sollte er sich ins Bett verziehen, um ein wenig mehr zu schmollen, viel schlimmer konnte es ja gar nicht mehr werden.
 

Als er sich – eine Stunde später – endlich beinah das aufgerafft hatte in sein Schlafzimmer zu gehen, klingelte sein Mobiltelefon und Lestrade bat ihn nach Scotland Yard.
 

„Bringst du John mit?“, fragte der Inspektor beiläufig, nachdem er Sherlock die wichtigsten Fakten in wenigen Sekunden unterbreitet hatte.
 

„John, wieso fragen alle immer nach John?“, gab Sherlock ärgerlich zurück: „Beim ersten Mal wolltest du ihn nicht mal am Tatort haben“
 

„Höre ich da einen kleinen Zank im Holmes-Watson-Paradies?“
 

„John hat ein Date“
 

„Oh, gut für ihn… hoffentlich ist es erfolgreicher als sein Date mit dieser sterbenslangweiligen Mittelschullehrerin, wie war noch mal ihr Nam-?“
 

An diesem Punkt hatte Sherlock das Telefonat schnaubend beendet und stapfte unelegant zur Haustür, wo er etwas energischer als sonst seinen Schal band und seinen Mantel überstreifte. Er konnte auch ohne John einen Tatort begutachten und besonders konnte er auch ohne John nach Scotland Yard gehen um sich den Brief anzuschauen, den Lestrade erwähnt hatte.
 

Wer brauchte schon John?
 

Sherlocks Miene war daher säuerlich als er feststellte, dass John ebenfalls in Lestrades Büro gerufen worden war und er ihn mit den Worten: „Hi Sherlock. Lestrade hat mich angerufen, hat gesagt du seiest eifersüchtig, weil ich weniger Zeit für dich und deine Fälle habe, daher bin ich gekommen“ begrüßte.
 

Sherlock ignorierte ihn absichtlich und richtete seine Aufmerksamkeit voll und ganz auf den an ihn adressierten Brief und ganz sicher nicht auf die neuen Kussspuren an Johns Nacken oder gar die Soßenreste – John hatte also für dieses Date gekocht – an seinen Ärmeln.
 

„Hab schon länger keinen neuen Blogeintrag mehr gesehen“, sagte Lestrade fröhlich zu John: „Dein Date scheint also was ernsteres zu sein?“
 

„Ehm, ja… ein wenig“
 

John kratzte sich verlegen am Nacken und hatte deutlich rote Wangen.
 

Sherlock murmelte ärgerlich vor sich hin, wobei die Worte „Blog“, „Amateur“ und „Inakurat“ fielen.
 

„Ach, solange sie gut für dich ist, ist doch alles in Ordnung“, erwiderte Lestrade grinsend und schlug ihm offenbar aufmunternd auf die Schulter.
 

John räusperte sich verlegen und nickte nur leicht, wobei er das Thema direkt von sich lenkte: „So… woher kommt der Brief?“
 

Einen Moment spielte Sherlock mit dem Gedanken jegliche Analysen für sich zu behalten, nur um ein wenig mehr zu schmollen und diesen Menschen hier deutlich zu machen, dass er es gar nicht leiden konnte ignoriert zu werden. Doch das war kindisch und würde ihn auch nicht besser von allen anderen abheben.
 

So stürzte er sich, wie gewohnt, in seine Analyse und das große Spiel begann.
 

+++
 

John sah Jimmy nach als er das Labor verließ, während Sherlock und Molly in eine hitzige Diskussion ausbrachen, die Jimmys sexuelle Orientierung betraf. John sah Sherlock absichtlich nicht an als dieser auch noch Jimmys Telefonnummer hervorzog. Natürlich, sie hätten nie darüber gesprochen ihre Beziehung – wenn man es denn so nennen wollte – öffentlich zu machen. Doch, dass Jimmy jetzt Mollys Freund spielte, das gefiel John ganz und gar nicht. Sich nicht outen zu wollen war eine Sache, aber so schamlos zu lügen war etwas ganz anderes.
 

Molly verließ wütend den Raum, sicherlich um Jimmy zu folgen und ihn zur Rede zu stellen, während Sherlock sich John zuwand und direkt wieder über den Fall sprach. Heimlich war John froh, so konnte er seine Gedanken ordnen und hoffen, dass Sherlock nichts bemerkt hatte.
 

Wie einfältig von ihm.
 

Als würde Sherlock jemals so etwas entgehen…
 

John war schweigsamer an seiner Seite als Sherlock es gewohnt war, während sie einem Clou nach dem anderen von Moriarty nachjagten, dabei die seltsamsten Fälle aufwickelten und am Ende einen USB Stick vorzuweisen hatten.
 

Sherlock hatte während des ganzen Zeitraums kein Wort über Johns Date verloren, erst recht keins, dass zeigte, dass er ganz genau sehen hatte, dass dieser Jimmy es war und ihn offenbar mit seinem Stunt mit Molly Hooper verletzt und enttäuscht hatte.
 

Ein seltsames Gefühl schlicht sich bei diesem Gedanken in Sherlocks Magengegend.
 

John war enttäuscht.
 

John war verletzt.
 

+++
 

John schwitzte.
 

Angst und Terror, ein Gefühl das bei anderen Menschen zu zitternden Knien und zu Kälte führen würde, ließ ihn ganz ruhig bleiben.
 

Anspannung.
 

Die Jacke mit der Bombe hing schwer an seinen Schultern herunter als die süßliche Stimme von Jim, nein, Moriarty in sein Ohr flüsterte.
 

Er hörte Sherlock, nur einige Meter entfernt, den USB Stick in der Hand, wie er nach Moriarty verlangte.
 

„Tritt ihm gegenüber, jetzt“, befahl die Stimme in seinem Ohr und John gehorchte. Ruhig als wäre keine Ladung Sprengstoff, stark genug um die halbe Straße in die Luft zu jagen, um seinen Körper geschnallt.
 

Er folgte der Stimme.
 

Taubheit in seinem Herzen.
 

Wie hatte er sich so sehr in einem Menschen irren können? Und jetzt brachte er zusätzlich Sherlock in Gefahr…
 

Sherlocks ungläubiger Gesichtsausdruck machte alles nur noch schlimmer. John vermied es ihm in die Augen zu sehen während er seinen Text runterrasselte.

Der Geruch von Chlor trieb Übelkeit seine Kehle hoch.
 

Wie hatte er sich so in einem Menschen täuschen können?
 

Jim, wie er ihn kennen gelernt hatte, war vollends verschwunden. Er schien diesen Teil seiner Persönlichkeit vollends abgelegt zu haben, wie einen Mantel. Statt legerer Kleidung trug er jetzt einen Anzug.
 

Westwood.
 

Moriarty.
 

Er konnte Sherlock unmöglich da mit reinziehen.
 

Es war sein Fehler gewesen.
 

„Sherlock, lauf weg!“
 

Moriarty wand sich in Johns festem Griff und lachte höhnisch als ein zweiter roter Laserpunkt auf Sherlocks Stirn erschien.
 

Gelegenheit vertan.
 

John trat eilig von ihm zurück und ließ den Kopf hängen.
 

„Ich brenn dein Herz aus dir heraus!“
 

„Ich bin informiert worden, dass ich keins besitze…“
 

„Oh, aber wir beide wissen, dass das nicht ganz wahr ist…“
 

John hob den Kopf und sah Sherlock an, wartete auf eine Erwiderung… eine Widerlegung oder vielleicht auf Zustimmung?
 

Moriarty grinste.
 

Dann war er verschwunden und Sherlock zerrte an Johns manipulierter Jacke, schaffte es sie von seinen Schultern zu streifen und warf sie beiseite. Johns Knie gaben nach und er musste sich schweratmend auf den kalten Boden setzen.
 

„Gut… dass das keiner gesehen hat… wie du meine Kleider runterreißt in einem dunklen Schwimmbad… die Leute könnten reden…“
 

„Sie tun wenig anderes“
 

Ein nervöses Lachen erklang, als die Anspannung langsam nachließ und Sherlock aufhörte auf und ab zu gehen. Bevor jedoch die Erkenntnis, wer Jim Moriarty genau war, durchsickern konnte, dazu Johns schrecklicher Fehler in seiner Menschenkenntnis, über die sie mit Sicherheit würden sprechen müssen, kam der Bastard zurück und Johns Blickfeld reduzierte sich auf die Bombe, auf die Sherlock Johns Pistole gerichtet hatte.
 

Sie würden alle sterben…
 

+++
 

John zitterte noch immer als sie gemeinsam und lebend den Weg nach Hause antraten. Er mied Sherlocks Blick. Als sein Leben in Gefahr gewesen war, hatte er sich ganz ruhig gefühlt, fast schon stoisch.
 

Nun war seine Freundschaft in Gefahr wegen eines blöden Fehlers… wegen Gefühlen… und seine Knie zitterten, sein Puls raste viel zu schnell und er wünschte sich nichts sehnlicher als den verhassten Gehstock… zur Sicherheit.
 

Stille.
 

Johns Knie zitterten heftiger und auch der heiße Tee in seiner Hand half da nichts. Sein Blick huschte zu Sherlock, der reglos am Fenster stand und hinausstarrte, ohne wirklich etwas zu sehen.
 

„Sherlock… ich… es… mir tut es leid… ich hätte…“
 

„Deine Menschenkenntnis hat ebenso versagt wie meine Analyse“, gab Sherlock trocken zurück und einen Moment trat ein Ausdruck von Pein auf sein Gesicht, diesen Fehler zugegeben zu haben.
 

Scham traf ihn erneut wie ein Schlag ins Gesicht, doch auch ein Funken Hoffnung und Erleichterung mischte sich mit dazu.
 

Sherlock war noch da.
 

Er verließ ihn nicht.
 

Er war noch da.
 

„Er war so nett… so verständnisvoll…“, platzte John los: „Ich hätte nie gedacht… ich meine er war schüchtern und… mein Gott, wie konnte ich mich so in einem Menschen täuschen? Er hat mir Gefühle vorgespielt…“
 

Sherlocks Miene verfinsterte sich einen Moment, bevor er sie zu einem neutralen Ausdruck zwang und sich John halb zuwandte.
 

„Substitution“, sagte er und John, der gerade in Fahrt kam in seinem Selbstmitleid zu versinken hob verwirrt den Kopf.
 

„Was?“
 

„Substitution“, wiederholte sich Sherlock, was auch nicht hilfreicher war: „Gefühle sind so eine schmutzig Angelegenheit“
 

Einen Moment starrte John ihn an, bis es klickte und er verstand.
 

„Du wusstest von meinen Gefühlen zu dir!“, sagte er und obwohl er es als Frage hatte formulieren wollen, kam es doch eher wie eine Feststellung aus seinem Mund: „Du hast es gewusst. Du hast gewusst, dass ich nur zu… zu ihm gegangen bin weil ich jemanden brauchte… weil du… weil ich dachte, dass du nichts weißt… und ich auch nicht wusste… du hast gesagt, du wärst mit deiner Arbeit verheiratet…“
 

„Ich bin mit meiner Arbeit verheiratet“
 

„Er hat gesagt, er würde dein Herz… und dann hat er mich entführt…“, redete John weiter ohne auf Sherlocks Einwurf zu hören: „Ich bin wichtig für dich. Du hast auch Gefühle für mich?“
 

John schien von seinen eigenen Worten überrascht zu sein als er den Blick hob und Sherlock ansah.
 

„Er hätte sich mich sonst nie ausgesucht, nicht wahr? Er hat das nur gemacht, um an dich heran zu kommen… um dich zu verletzen. Du hast Gefühle für mich…“
 

„Irrelevant“
 

„Du streitest es also nicht ab“
 

Sherlock bewegte sich nicht.
 

Das war Antwort genug.
 

John schritt mit ausgestreckter Hand auf ihn zu, doch Sherlock wich ihm aus, vermied die Berührung.
 

Wie verbrannt zog er die Hand wieder zurück und blieb stehen, mit einem großen Sicherheitsabstand.
 

„Ich versteh nicht, warum du alles abblockst!“, sagte John laut und seine ganze Frustration, genährt durch die Anspannung und Angst der letzten Stunden, war in seiner Körperspannung zu lesen: „Nicht mal eine Chance… nicht einmal versuchen, Sherlock!“

Sherlock kniff die Lippen zusammen und verengte die Augen.
 

„Du bist wütend“
 

„Ja, brillante Schlussfolgerung. Meine Gefühle. Da, du wirst besser darin“, erwiderte John bissig: „Wie wäre es, wenn du deine Fähigkeiten mal statt auf andere auf dich selbst anwenden würdest? Nur einmal?“
 

Sherlock wandte sich abrupt von ihm ab und schritt ruhelos durch den Raum, machte kehrt und schien alles anzusehen, jedes Detail, nur nicht John.
 

„Gefühle, Sherlock! Deine Gefühle! Zu mir. Ich weiß, dass sie da sind… ich weiß es…“, sagte er und gegen Ende des Satzes war seine Stimme immer leiser geworden. Zweifel hatten sich eingeschlichen.
 

Habe ich mich geirrt?
 

John sprach diesen Satz nicht aus, doch er hing zwischen ihnen.
 

Schweigen breitete sich über sie. Mit jeder dahintickende Sekunde sank Johns Herz.
 

„Sherlock…“
 

„Nach deinem ersten Date mit… mit ihm, hab ich bereits mehr gesehen als ich ertragen konnte. Glück. Pures Gluck, Endorphine haben einen Geruch musst du wissen. Ich dachte, es wäre wie immer. Ist ja nicht das erste Mal, dass du Dates hast und glücklich bist damit. Aber diesmal war etwas anders. Er. Er, John. Es war ein er, keine sie, wie sonst immer. Keine Janet, Sarah oder… oder Mary, wie auch immer sie alle hießen. Eintönig. Nein, es war ein er.“
 

Sherlock schritt wieder schneller ruhelos durch den Raum.
 

„Anders… unberechenbar. Mit deinen weiblichen Dates gab es bereits genug Informationen um handfeste Prognosen treffen zu können; du flirtest, du findest sie ansprechend, du hast Dates mit ihnen, jedoch nicht so ernsthaft, dass du einen guten neuen Fall dafür ignorieren würdest. Sie sind wütend, fühlen sich versetzt, ergo es kommt nicht zum Geschlechtsakt – Sherlock rümpfte bei diesem Wort die Nase – und die Beziehung, nachdem sie noch einige Tage mitleidserregend stagniert, endet.“
 

John biss bei dieser (leider) akkuraten Zusammenfassung seines Liebeslebens die Zähne zusammen und verengte die Augen.
 

„Wessen Schuld ist denn das bitte?“
 

Sherlock fuhr herum und bedachte John mit einem wütenden Blick.
 

„Oh, tu nicht so als wäre das meine Schuld, dass du die erstbeste Ausrede nimmst um deine vorhersehbaren und hirntötenden Verabredungen sitzen zu lassen.“
 

„Du bist unmöglich, Sherlock!“
 

„Das sollte nicht einmal für dich eine Überraschung sein!“
 

John kochte vor Wut als Sherlock, der immer das letzte Wort haben musste, herumfuhr und nach seiner Violine griff. Er suchte fieberhaft nach einer Erwiderung als ihm plötzlich ein Licht aufging.
 

„Du warst eifersüchtig!“
 

Das unmelodische Quietschen der Violine als Sherlock mit Absicht eine Reihe falscher Noten spielte, war Antwort genug.
 

John wartete noch einige Augenblicke und fuhr dann fort als deutlich wurde, dass Sherlock ohne einen weiteren Stups nicht sprechen würde: „Dann versteh ich aber nicht, warum du uns nicht einfach eine Chance geben willst? Du hast Interesse an mir, bist eifersüchtig auf alle meine Dates – nein Sherlock, versuche gar nicht erst das abzustreiten, Eifersucht war der wahre Grund warum du mir bei jedem einzelnen Date Textnachrichten geschrieben hast mit Versprechen von Gefahr und irgendwelchen Fällen. Du konntest es nicht ertragen, dass ich nicht an deiner Seite war und meine ganze Aufmerksamkeit auf dich richte. Ich bin jetzt hier und schlage eine Beziehung vor, die auf unser beider Einverständnis beruhen würde. Daher versteh ich nicht, warum du gegen jede Logik ablehnst. Erklär mir das. Sonst bist du doch immer für Logik und Gründe für alles, warum jetzt nicht?“
 

Er verschränkte die Arme vor der Brust und sah Sherlock mit durchdringendem Blick an. Er wusste, dass dessen Aufmerksamkeit hatte, da die Violine mitten in seiner Rede verstummt war. Einige Sekunden lang reagierte Sherlock nicht und John wusste, dass, wenn er sich jetzt umdrehte, dann würde er die dahinrasenden Gedanken auf seinem Gesicht und in seinen Augen ablesen können.
 

Die Violine wurde vorsichtig, beinah schon zärtlich beiseite gelegt, Sherlock drehte sich nicht um, doch seine Stimme war ruhig und ernst als er begann zu sprechen.
 

„Meine Gehirnstruktur lässt mich einzigartig sein, sie ist jedoch erstaunlich gewöhnlich und hat mehr gemeinsam mit der von dem Junkie, der unter der Brücke schläft und jeden Mittwoch, Freitag und Sonntag seinen Körper für Heroin verkauft als mit der von Einstein oder Hawking“
 

Sherlock drehte sich um, sah ihn nun an und der Ausdruck in seinen Augen jagte einen Schauer durch John, gefolgt von einer unangenehmen Gänsehaut.
 

„Als Kind waren es Glücksgefühle, schlichte Ausschüttungen von Endorphinen wegen so mondäner Dinge wie Schokolade – führte zu Übergewicht – oder einem Kompliment. Doch es wurde mehr. Ich entdeckte Adrenalin, wie ein Rausch, der durch jede Vene jagt, wenn man mit dem Fahrrad schnell genug einen Berg runter fährt oder in eine Schlägerei mit einem Rugbyspieler gerät… - die man selbst angezettelt hat…“
 

Sherlock machte einen Schritt auf ihn zu und John schluckte als Unbehagen ihn überrollte und er stark gegen das Gefühl ankämpfen musste nicht vor ihm zurück zu weichen.

„Während der Pubertät dann die Entdeckung; ein neuronales Feuerwerk im Limbischen System. Dopamin, Noradrenalin und Serotonin“
 

„Ein… ein Orgasmus?“, fragte John unsicher und richtete sich unbewusst ein wenig mehr auf, die Schultern straff und angespannt als Sherlock abfällig lachte.
 

„Einer? Hunderte… Tausende. Oftmals stundenlang… bis zur Dehydrierung des Körpers und Erschöpfung…“
 

Er wandte sich abrupt von John ab und seine Schultern sanken merklich.
 

„Nikotin… doch der Rauch in den Lungen führt zu Kurzatmigkeit und zu vielen anderen Nebenwirkungen, ergo Pflaster. Beruhigt die Nerven genauso gut… weg von legalen Stoffen hin zu wirkungsstärkeren. Es war nur ein Experiment gegen die Langeweile. Es hat zu gut funktioniert, ein schnelles Hochgefühl… natürlich waren keine Beeinträchtigungen der Atemwege oder gar des Geruchssinns erwünscht… das Blutzirkulationssystem war genauso schnell und effizient, sogar schneller. Kokain, John“, setzte Sherlock hinzu, ohne einen Blick auf Johns Gesicht zu werfen. Er spürte die Unsicherheit in dem andern ebenso leicht wie er seine Analysen von Wildfremden in deren Gesichtern lesen konnte.
 

Stille trat ein, bis…
 

„Aber warum, Sherlock?“, platzte John los: „Du hättest doch wissen müssen… du weißt mehr über das Gehirn und alles als jeder Neurochirurg. Du hättest wissen müssen, was eine Kokainabhängigkeit mit dir-!“
 

„Glaub ja nicht, dass ich das nicht wusste!“, erwiderte Sherlock und obwohl er seine Stimme nicht gehoben hatte, klingelten seine Worte in Johns Ohren als hätte er ihn angeschrien. John stand einen Moment stocksteif da, seine Blicke bohrten sich förmlich in Sherlocks Rücken, die Stirn gerunzelt und den Unterkiefer kaum merklich vorgeschoben.
 

„Ich bin sauber… runter auf Nikotin und Adrenalin“, setzte Sherlock nun mit einer etwas sanfteren Stimme hinzu: „Legal“
 

Er sah John noch immer nicht an.
 

John ahnte worauf das hinaus lief.
 

„Du willst also keine Beziehung mit mir… keine sexuelle Beziehung, weil du Angst hast davon abhängig zu werden?“, fragte er langsam und Sherlock schenkte ihm nun einen genervten Blick.
 

„Offensichtlich“
 

„Aber du willst auch nicht, dass ich mit irgendjemandem eine Beziehung habe?“
 

„Noch mal: Offensichtlich“
 

„So läuft das nicht Sherlock“, fuhr John ihn nun an: „Du kannst nicht einfach… nicht einfach… so was verlangen! Hast du dabei auch mal an mich gedacht? An meine Gefühle? Nein, ganz sicher nicht, der große Sherlock Holmes denkt immer nur an sich selbst und alle anderen sind ihm ziemlich egal!“
 

„John…“
 

„Dieser verdammte Egoismus, als was betrachtest du mich? Als dein Spielzeug? Als treuen Hund? Denn das ist genau das, was Jim gesagt hat!“
 

Sofort wünschte John sich seine eigenen Worte wieder schlucken zu können. Jim. Jim. Der Name hing wie eine Giftwolke zwischen ihnen.
 

Sherlocks Mine wurde eiskalt.
 

„Ich… ich… das wollte ich so nicht sagen…“, stammelte John jetzt, wieder in die Defensive gedrängt: „Moriarty, ich meine… natürlich höre ich nicht auf das, was er sagt… er hatte ja ganz andere Gründe und… und Lügen…“
 

„John!“
 

Sherlock atmete deutlich hörbar durch die Nase aus. Es klang ein bisschen wie ein Schnauben, was normalerweise ein Geräusch war, das er nicht machte. Zu ordinär. Gewöhnlich.

Sein Gesicht zeigte keine Emotionen als er sich zu John umdrehte.
 

´Soziopath, vergiss das nicht!`
 

Sherlocks Lippen waren fest aufeinander gepresst, er sah aus als hätte er eine Kiefersperre.
 

„Du bist der einzige Freund, den ich je hatte“
 

Johns Herz setzte einen Schlag aus.
 

Angst.
 

´Hatte?`
 

„Mein einziger Freund“, wiederholte sich Sherlock leise und implizit schwang ganz deutlich ein ´ich will dich nicht verlieren, du bist zu wichtig für mich, geh nicht weg` mit, auch wenn Sherlock derlei Worte niemals äußern würde, so waren sie als Subtext für John nur allzu deutlich.
 

Soziopath…
 

„Du bist auch mein einziger Freund, Sherlock, mein engster Freund“, sagte John leise und hielt Blickkontakt mit den unglaublich hellen Augen, debattierte einen Moment mit sich selbst, doch beschloss, wie Sherlock, den Rest als Implikation mitschwingen zu lassen.
 

Er war sich sicher, dass Sherlock diese Worte ohnehin klar und deutlich in seinem Gesicht lesen konnte.
 

Einen Moment verbrachten sie noch in Stille, eh Sherlock sich räusperte und fragte: „Dinner?“
 

„Bin am verhungern…“
 

Sie teilten ein Grinsen, erleichtert.
 

Natürlich hatte sich eigentlich nichts in ihrer Situation geändert. John war immer noch hoffnungslos verliebt in Sherlock und wünschte sich eine halbwegs normale Beziehung. Sherlock wollte Exklusivität für John, sich dabei aber nicht auf das unordentliche und schmutzige Geschäft von Beziehung herablassen, erst recht nicht, da er wusste, wie er auf eine körperliche Annäherung reagieren würde.
 

Nichts hatte sich geändert.
 

Aber vielleicht war das die einzige Möglichkeit, wie sie als Paar funktionierten und so lange es beide ausbalancierte, war es wohl der beste Kompromiss…
 

Ende



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  knoedelchen
2013-06-17T18:21:00+00:00 17.06.2013 20:21
Für deine erste Sherlock-Fanfiction finde ich sie sehr gelungen.
Irgendwo fehlte zwar ein "er" in einem Satz, sonst war alles sehr flüssig zu lesen.
Freue mich auf mehr aus deiner Feder ;)


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