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Lektion in Sachen Liebe

von

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Erste Schritte

Etwa eine Stunde später schloss der junge Earl die Türe seines Schlafzimmers hinter sich.

Er musste zugeben, ein bisschen aufgeregt war er schon, schließlich ging es hier um pikante Einzelheiten zu einem mit unter sehr peinlichen Thema und er war schon mehr als neugierig darauf, wie Sebastian seinen Unterricht wohl gestalten würde.

Sein Butler war noch nirgends zu sehen und so spazierte er tiefer ins Zimmer zu seinem Bett hinüber und ließ sich auf die Bettkante sinken.
 

Er musste sich gar nicht lange gedulden, da klopfte es leise an der Türe und kaum hatte er seinen Butler dazu aufgefordert, betrat der auch schon flinken Schrittes das Zimmer.

//Irgendwie ist mir das jetzt doch unangenehm, aber ich kann sonst niemanden fragen und Sebastian kennt mich besser als jeder andere, wenn ich ihn nicht fragen kann, wen dann?//, dachte er und wischte unauffällig seine feuchten Hände an den weißen Laken ab, Sebastian sollte nicht sehen wie aufgeregt er tatsächlich war.
 

„Nun junger Herr, was genau wollt Ihr denn nun von mir lernen? Die Kunst der Liebe ist ein sehr weitläufiges Feld, schließt sowohl die Verführung als auch den körperlichen Liebesakt mit ein, womit sollen wir beginnen?“, fragte der schwarzhaarige Mann und sah mit einem selbstgefälligen Grinsen auf ihn herab.
 

„Alles. Erzähl mir alles was du weißt. Ich will in vier Tagen nicht wie ein kompletter Idiot da stehen, also klär mich auf! Aber setz dich hin, ich habe keine Lust die halbe Nacht zu dir aufzusehen.“, brummte Ciel und deutete neben sich auf die Matratze.
 

Nach einem verwunderten Blick zu seinem Herrn tat Sebastian wie ihm geheißen und ließ sich zur Rechten des Earls auf dessen Bett nieder.
 

„Nur damit wir uns richtig verstehen junger Herr, allein mit erzählen werden wir nicht weit kommen.“
 

„Was willst du mir damit sagen?!“
 

Der Schock stand dem jungen Mann deutlich ins Gesicht geschrieben, Sebastian wollte doch nicht ernsthaft andeuten, dass-
 

„Wir werden uns auch der Praxis zuwenden müssen, denn um Euer theoretisches Wissen erfolgreich anzuwenden, braucht es Übung. Ihr müsst Euch und Euren Körper kennen lernen, sonst wird es Euch nur noch schwerer fallen Lady Elizabeth ein guter Ehemann zu sein.“, gab Sebastian mit einem widerlich freundlichen Grinsen zurück und bevor Ciel es verhindern konnte hatte sich seine Hand ganz von allein erhoben und Sebastian eine, zwar halbherzige, aber doch relativ kräftige Ohrfeige verpasst.
 

Allerdings konnte auch die seinen Butler nicht davon abhalten seinen Herrn weiterhin belustigt zu betrachten und Ciel musste sich eingestehen, wenn er die Hilfe seines Butlers wollte, dann musste er nach dessen Spielregeln spielen.
 

Er atmete einmal tief durch, straffte seine schmalen Schultern und blickte Sebastian herausfordernd in dessen rostrote Augen, er würde jetzt auf keinen Fall einen Rückzieher machen. Wenn Sebastian sich einbildete ihn mit dieser linken Nummer einzuschüchtern, hatte er sich gründlich in ihm getäuscht.

Ciel Phantomhive würde alles was es über die körperliche Liebe zu erfahren gab lernen, und wenn er vor Scham dabei sterben würde.
 

„Nun gut, du bist der Meister. Was muss ich wissen, und wie muss ich es anwenden?“, fragte Ciel brummig und konnte sich gerade noch davon abhalten beleidigt die Arme vor seiner Brust zu verschränken, er wollte sich vor Sebastian nicht die Blöße geben sich wie ein verstocktes Kind zu benehmen, er würde das jetzt hinnehmen wie ein Mann.
 

„Fürs Erste sollten wir damit beginnen, dass Ihr Eurer Angetrauten Komplimente macht. Jede Frau möchte hören wie schön sie ist und gerade in Eurer Hochzeitsnacht wird Miss Elizabeth sich geradezu danach verzehren Euch das eine oder andere freundliche Wort abzuringen.“, erklärte der Butler mit ruhiger Stimme und sah Ciel dann abwartend an.
 

„Soll ich dir jetzt sagen wie hübsch du bist?“, fragte der Junge etwas perplex und kam sich reichlich bescheuert vor.
 

„Nun, wir können auch Maylene zu uns bitten...“
 

„Nein! Schon gut! Das geht schon.“ Zu allem entschlossen räusperte sich der Earl, und nahm dann all seinen Mut zusammen. „Also... du... siehst heute... wirklich sch... schön aus... Sebastian...“, brachte Ciel mit Mühe hervor und wäre vor Scham am liebsten im Boden versunken.
 

„Vielen Dank, auch wenn ich Euch das jetzt nicht wirklich abnehme, Ihr habt mich dabei ja nicht einmal angesehen. Wenn Ihr Euch in vier Tagen bei Miss Elizabeth genauso verhaltet-“
 

„Dann mach es doch besser Klugscheißer!“
 

„Aber gerne Euer Lordschaft.“, bekam er prompt zur Antwort und in der nächsten Sekunde hatte Sebastian sein Kinn umfangen und sein Gesicht zu sich herumgedreht.
 

Für mehrere Sekunden sagte er gar nichts, sah Ciel nur stumm in die Augen und der Moment in dem der Junge nahe dran war die Geduld zu verlieren verstrich und machte etwas anderem Platz.

Ein leises Kribbeln schlich sich in seine Magengegend, schickte ihm einen wohligen Schauer über den Rücken und ließ ihn trocken schlucken.

//Was ist das? Er sieht mich doch nur an?//

Ciels Verwirrung kannte keine Grenzen und als Sebastian nun etwas näher an ihn heran rückte, war es komplett um ihn geschehen und er verlor sich in den rotbraunen Tiefen die direkt vor seinen Augen schwebten.
 

„Mylord, Ihr seht heute wirklich ganz zauberhaft aus. Schon als Ihr heute morgen erwacht seid konnte ich meinen Blick kaum mehr von Euch abwenden. Wenn ich könnte, würde ich den ganzen Tag nichts anderes tun, als Euch zu betrachten und Eurer Schönheit zu huldigen. Ihr seid anbetungswürdig und ich würde mein Leben dafür geben, auf ewig an Eurer Seite zu sein.“, erklärte der Schwarzhaarige mit toternster Miene, beugte sich noch ein kleines Stückchen näher zu seinem Herrn und bannte ihn allein mit seinem Blick.
 

Ciel war nicht fähig auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Die Nähe Sebastians hüllte ihn ein, ließ ihn alles andere vergessen.
 

„Ja?“, entschlüpfte es ihm, bevor er es verhindern konnte.
 

„Natürlich nicht.“, versetzte Sebastian mit einem diabolischen Lächeln, entließ Ciels Kinn aus seiner Umklammerung und lehnte sich zurück. „Aber ich denke, ich habe Euch gut veranschaulichen können was ich von Euch erwarte. Nun seid Ihr an der Reihe.“
 

Ciel spürte regelrecht wie seine Wangen Feuer fingen, er wusste selbst nicht, wie er sich so weit hatte gehen lassen können. Mit einem mühsamen Räuspern verdrängte er alle Gedanken daran wie peinlich das alles war, nahm nun seinerseits Sebastians Kinn in seine Hand und versuchte dessen Ton und Gesichtsausdruck so gut es ihm möglich war zu imitieren.
 

Er brauchte zehn Anläufe bis Sebastian einigermaßen zufrieden war.
 

„Nun, ich denke der letzte Versuch war doch ganz ordentlich, versuchen wir uns nun am nächsten Schritt. Begehren wecken durch einfache Berührungen. Habt Ihr in etwa eine Vorstellung davon, was ich damit meinen könnte?“
 

„Ja, ich denke schon.“
 

„Dann versucht Euer Glück.“, gab Sebastian zurück und blickte Ciel erwartungsvoll entgegen.
 

//Diese Übung werde ich gleich beim ersten Mal meistern!//, nahm er sich vor und streckte seine Hand nach seinem Butler aus, der bewegungslos neben ihm auf dem Bett saß.
 

Zaghaft legte er ihm seine Hand an die Wange, streichelte über die glatte weiße Haut und sorgte so dafür, dass er zumindest selbst eine Gänsehaut bekam.
 

„Nicht schlecht Mylord, aber fällt Euch nicht noch mehr ein? Ihr wollt in Eurer Zukünftigen schließlich Leidenschaft wecken und sie nicht in den Schlaf streicheln.“
 

//Dieser unverschämte...!//
 

Wütend schluckte er einen entsprechenden Kommentar hinunter, er würde diesem windigen Teufel schon zeigen was er konnte!

Mit einem entschlossenen griff packte er Sebastian am Kragen und drückte ihn nach hinten, so dass dieser sich, wenn auch verwundert, aber doch widerstandslos auf die Matratze sinken ließ.

Die Frage nach dem Warum stand übergroß in den dunklen Augen seines Butlers, wurde aber nicht ausgesprochen und Ciel hatte nicht die Absicht sein Verhalten zu erklären.
 

So richtig wohl fühlte sich Ciel dabei zwar nicht, aber jetzt gab es kein zurück mehr. Mit einem angespanntem Lächeln um seine Unsicherheit zu verbergen, schob er sich über den schlanken Körper seines Butlers, stützte eine Hand neben dessen Kopf auf dem Bett ab und hob seine Hand ein weiteres Mal zu dem makellosen blassen Gesicht.

Sebastian lag völlig entspannt unter ihm und blickte neugierig zu ihm auf.
 

„Mach deine Augen zu. Ich will nicht, dass du mich die ganze Zeit anstarrst.“, brummte Ciel, er konnte sich einfach nicht konzentrieren wenn der andere ihn die ganze Zeit so unverhohlen musterte, er hatte ohnehin das Gefühl, als würde Sebastian sich innerlich über ihn totlachen.
 

„Sehr wohl Mylord.“ Schon verschwanden die beiden japisfarbenen Iriden hinter weißen Lidern und endlich konnte Ciel wieder frei atmen.
 

Seine Hand zitterte ein wenig als er seine Finger sanft über die zarte weiße Haut an Sebastians Hals gleiten ließ und er konnte fühlen, wie sich eine Gänsehaut unter seiner vorsichtigen Berührung bildete.

//Ist das jetzt eine natürliche Reaktion seines Körpers die er nicht steuern kann, oder gefällt ihm das? Ich werde wohl fragen müssen.//
 

„Du hast eine Gänsehaut Sebastian, warum?“ Die Frage klang deutlich schroffer als er es beabsichtigt hatte, aber er musste sich selbst davon ablenken, dass sich die Haut unter seinen Fingern so herrlich weich anfühlte, dass er am liebsten gar nicht mehr damit aufhören würde sie zu streicheln.
 

„Meinem Körper gefällt was Ihr tut.“, war die recht unbefriedigende Antwort.
 

„Nur deinem Körper?“, fragte er enttäuscht nach und hielt in seiner Bewegung inne.
 

In diesem Moment bemerkte er mit Erstaunen, dass sich Sebastian von unten seiner Hand entgegenhob, was ihn über die Maßen verwirrt seine Augen aufreißen ließ, das war ja schon fast schamlos!
 

„Das kann ich noch nicht mit Bestimmtheit sagen, noch habt Ihr ja nicht viel getan.“, holte Sebastian ihn auf den Boden der Tatsachen zurück.
 

//Na warte! Nur deinem Körper also?//
 

TBC



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Yamis-Lady
2014-04-02T20:01:15+00:00 02.04.2014 22:01
Wie erwartet geht es interessant weiter >XD hrrhrr

ich liebe die beiden jetzt schon X//D
und den ton udn das verhalten hast du, wie ich finde, echt super hinbekommen =)
Von:  Minerva_Noctua
2013-07-11T21:23:46+00:00 11.07.2013 23:23
Hey!

Ich bin gerade auf deine FF gestoßen und finde sie bisher echt gut.
Du triffst den Ton recht gut und man fühlt sich in die Welt von Kuroshitsuji hineingezogen.
Ich bin gespannt, wie sich die Charaktere noch entwickeln und verhalten.
Die Situation ist ja sehr pikant:D

Bye

Minerva


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