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Wir beide zusammen - Irgendwann

von

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Chapter 2

Natsu Dragneel und Erza Scarlet gingen in diesem Augenblick auf die Intensiv Station gen Einzelzimmer zu. Er blickte sich neugierig um. Was für einen Fall er wohl bekommen würde?? Intensiv… Das bedeutet in akuter Lebensgefahr…Im höchst kritischen Zustand. Es wäre also wohl ziemlich ernst. Jetzt fiel ihm auch wieder ein, dass Erza Patient gesagt hatte. Wie alt wäre er wohl? Ein kleiner Junge? Ein Mann der bereits Enkelkinder hätte? Ein Teenager? Er hoffte jedoch inständig, dass es kein Kind wäre. Er konnte es nicht mehr ansehen, dass kleine Kinder im Krankenhaus täglich sterben und leiden. Kein Arzt konnte das ertragen.
 

Sie kamen bei den Einzelzimmern an, da die Jalousien unten waren, konnte man nicht in den Raum schauen. Erza räusperte sich. Sie zog eine der 3 Krankenakten unter ihrem Arm hervor und las sie sich laut durch.
 

„Wir haben hier einen Neuro-Chirurgischen Fall. Dein Patient hat eine rechte Oberschenkelfraktur, linke Unterarmfraktur, linke Wadenfraktur und ein Comotio 3 Grades*…. Dennoch ist der Zustand kritisch… Bald kann man aber die Station wechseln und dann geht’s irgendwann los mit der Physiotherapie… Das wird sehr hart werden… Seelischer Beistand steht also ganz oben!“
 

Erza klatschte die Akte gegen Natsus Brust und er hielt sie reflexartig fest. Sie schubste ihn Richtung Türe.

„Du packst das schon! Der Patient liegt noch im Koma… Bleib dort, bis er aufwacht, verstanden?“
 


 


 

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„Juvia soll einen Patienten in der Onkologie** behandeln?“

Erza war inzwischen schon wieder zurück zu Juvia gegangen und sie liefen geradewegs auf ein Doppelzimmer zu. Sie befanden sich zu diesem Zeitpunkt in der Onkologie, viele Menschen sah man nicht. Meistens waren diese auch zu schwach, um aufzustehen oder durften das Zimmer erst gar nicht verlassen. Allerdings erblickte man andauernd Schwestern, die aus den Krankenzimmern kamen und gingen. Sie waren das einzige, das Leben auf diese Station brachte.
 

Die Tür jenes Doppelzimmers war geschlossen, dennoch hörte man die heitere Melodie einer Kinderfernsehserie. Ja, es war eines der Kinderzimmer auf dieser Station. Einer der traurigsten Anblicke jedes Krankenhauses.

Erza fing an, Juvias Frage zu beantworten.
 

„Ja… Deine Patientin hat Hybride Leukämie***… Seit wann genau wissen wir nicht. Die Eltern haben sämtliche Symptome nie ernst genommen, bis die Kleine auf der Straße vor Schmerzen zusammengebrochen ist… Sie ist vor 4 Monaten 12 geworden und wurde von Arzt zu Arzt gereicht. Der Krebs ist schon im fortgeschrittenen Stadium und… es sieht schlecht aus. Sehr schlecht sogar. Die Chemo hat auch nicht angeschlagen, genauso wenig wie die Strahlentherapie…“
 

Erza blieb mit Juvia vor dem Fenster stehen und beide schauten in das Zimmer. Dort saß ein Mädchen auf dem Krankenbett und lachte über die Fernsehserie, die jeglich ein einfacher Cartoon war. Dieses Lachen schien aber gar nicht hier reinzupassen. Nicht in diese Stimmung, die hier herrschte. Es war so unschuldig und fröhlich.

Das Kind war leichenblass und dünn.

Juvia schluckte. Man sah sämtliche Knochen durch die weiße Haut hindurch scheinen. Ihre langen dunkelblauen Haare waren offen und fielen schwach über ihre Schultern. Aber als Juvia ihr Gesicht betrachtete, wurde ihr ganz anders.
 

Das kleine Mädchen lachte herzlich und hatte hellrosane warme Wangen. Ihre braunen Augen allerdings schienen trüb, doch der Klang ihrer Stimme war so ehrlich, so schön, dass selbst Erza kurz lächelte. Doch das Lächeln erstarb wieder.
 

„Juvia. Wir haben einen passenden Knochenmarkspender, aber… Er ist noch nicht 18. Wir müssen sie noch 3 Monate am Leben halten, sonst hat sie keine Chance mehr…. 3 gottverdammte lange Monate… Aber wenn es nicht klappt, dann…“

Sie gab ihr die Akte und Juvia schaute auf den Namen.
 

„Marvell, Wendy“ flüsterte Juvia leise und schaute dann wieder ins Zimmer. Wendy sah erst zu diesem Zeitpunkt die zwei Frauen und drehte sich zu ihnen um, sie winkte fröhlich und lachte wieder. Juvia schluckte, aber lächelte schweren Herzens zurück.
 

„Glaubst du, du kriegst das hin, Juvia?“

Da fasste die Assistenzärztin einen Entschluss

„Juvia wird das schaffen!“

„Gut“
 

Erza ging wieder weg, wohingegen Juvia das Zimmer betrat, die Schutzmaske auf Mund und Nase schob und auf Wendy zuging.

„Hallo Wendy… Juvia Loxar ist ab heute deine Ärztin“

Wendy lächelte zurück und Juvia sah ihre müden Gesichtszüge, die durch die schwarzen Ringe unter ihren Augen noch prägender wirkten.
 

Wieso ließ Gott so etwas zu?
 


 


 

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Levys Patient war auf der IMC (Intermediate Care) Station, das hieß kritisch, aber nicht zu kritisch. Sie weckte aber deutlich den Eindruck, mehr nervös zu sein als Natsu es gewesen war. Sie grüßten die verschiedenen Ärzte, die ihr und Erza entgegenkamen, genauso wie die Schwestern und auch einige Chirurgen streiften ihren Weg. Noch während sie gingen, erläuterte Erza den Zustand ihres Patienten.
 

„Levy, dein Patient hat Verbrennungen 2 Grades**** an beiden Beinen und am linken Oberarm. Und an seiner rechten Schulter-“

Erza machte einem Krankenbett Platz, dass an ihnen vorbei musste –

„Hat er eine Schusswunde. Die Kugel konnte mit viel Mühe und Not entfernt werden, aber es besteht immer noch die Gefahr einer Blutvergiftung. Uns ist immer noch nicht klar, wie viel Blut er insgesamt verloren hat.“ Sie gab ihr die letzte Akte die sie noch hatte und klopfte ihr auf die Schulter.
 

„Der Haken ist, das wir Angst haben, dass beide Verletzungen bleibende Schäden anrichten. So, da wären wir, du packst das schon. Er ist zwar etwas mürrisch, aber wir kriegen ihn sicher wieder hin. Bald kommt er auch von der Station hier runter….“ Meinte sie aufmunternd und schubste sie ins Zimmer rein. Es war ein Viererzimmer, in dem zu jenem Zeitpunkt drei Betten belegt waren. Allerdings konnte sie sofort ihren Patienten ausfindig machen. Sie stellte sich vor ihn und schaute in die Akte.
 

„G-gajeel Redfox? Ich…I-ich… Ich… bin Levy McGarden… Deine Ärztin…“ sprach sie schüchtern und hielt sich die Krankenakte aus irgendeinem Grund wie ein Schutzschild vor den Bauch.

„….“
 

Eigenartigerweise machte er ihr Angst.

„Ehm… wurde dir schon erklärt, wie wir dich behandeln werden?“

Gajeel, der bis dato aus dem Fenster geschaut hatte, drehte den Kopf zu ihr und murrte leise. Seine roten Augen fokussierten sie skeptisch, sein wildes schwarzes Haar und die Piercings sorgten für einen zusätzlichen Schauer seitens Levy.
 

„Du bist eine Ärztin? Zwergig wie du bist?“

Levy lief hochrot an und rannte aus dem Zimmer. Na, das konnte ja was werden….
 


 


 


 

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Natsu betrat das Zimmer, in dem man nur das monotone und gleichmäßige Piepen der Apparate hörte. Es war verdunkelt, aber dennoch war er überrascht, als er die Person im Bett sah. Hatte Erza nicht von eineM PatientEN gesprochen? Hier, vor ihm, lag ein Mädchen mit blonden Haaren und sehr vielen Verbänden. Ganze 3 Infusionen bekam sie und Natsu schaute noch einmal auf ihr Krankenblatt.
 

Sie war echt gerade so durchgekommen… Danach wanderten seine Augen weiter runter und bemerkten schließlich Erza Scarlets Unterschrift.

Sie hatte sie also eingeliefert? War sie deshalb so aufgewühlt gewesen?
 

Er blickte wieder zu dem Mädchen, das tief und fest schlief. Ihr Brustkorb bewegte sich ganz von alleine. Es war eigentlich ein Wunder, dass ihre Rippen nicht gebrochen waren… Aber so konnten sie ihr das Intubieren vorerst ersparen. Aber obwohl das hier überhaupt nicht reinpasste, musste er sich eingestehen, dass sie hübsch war. Sehr hübsch sogar. Er schlug sich selbst.
 

„Baka!!!“
 

Er nahm sich einen Stuhl, zog seine Beine zu sich heran und saß nun ruhig im Schneidersitz im verdunkelten Zimmer neben ihr. Sein Blick wanderte ganz automatisch zu ihrem Gesicht. Es war das erste Mal, dass er ein Mädchen in diesem Alter behandelte. Sie musste so 17 oder 18 sein… Plötzlich erwischte er sich selber, wie er über ihre rechte Hand streichelte, aber anstatt sie zurückzuziehen, umschloss er sie.
 

Es war ein Unterschied wie Himmel und Hölle. Seine von Natur aus warme Haut traf auf Eiseskälte. Es war wahrscheinlich mehr als Einbildung, aber er hätte schwören können, dass ihr Gesicht kurz gezuckt hatte.

Und da war es für ihn klar.

Er wollte dieses Mädchen lächeln sehen. Sie würde wieder gesund werden. Völlig egal, was er dafür tun musste.
 


 


 


 

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Also hier erkläre ich das mal schnell für euch:

* Fraktur = Bruch Comotio = Gehirnerschütterung: 1<--schwach 3<-- am stärksten

**Onkologie = Krebsstation

*** Sehr seltene Art der Leukämie

**** Verbrennungsgrad : 1<-- schwächstes 3<-- höchstes



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Carameldream
2013-01-17T05:59:25+00:00 17.01.2013 06:59
Diese FF fängt zwar erst an, aber es kommt dem Anschein nach nun alles ins Rollen.
Es ist wirklich spannend und mir hat das Kapitel wirklich Freude bereitet zu lesen. Du hast einen wirklich schönen Stil.
Insbesondere haben mir die Stellen mit Natsu gefallen.
Besonders die Stelle, wo er beschließt Lucy wieder zum Lächeln zu bringen und sie zur vollständigen Genesung zu helfen.
Das ist irgendwie voll süß. Hat mir wirklich gefallen :)

LG Carameldream
Von:  fahnm
2013-01-16T23:40:43+00:00 17.01.2013 00:40
Super Kapi^^



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