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Paradies des Schmuckhändlers

Pains Leben als Goldschmied
von

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Ankunft in Konoha

Irgendwo inmitten eines kleinen Dorfes im Land des Feuers ging die Sonne gerade zu einem neuen Tag auf. Die Sterne am Firmament verabschiedeten sich, das Antlitz des Mondes wurde allmählich unscheinbar mit der Zeit und die ersten Sonnenstrahlen erhellten den Horizont.

Inmitten dieser Landschaft stand der Turm des Hokage, umrundet von Häusern mit verschiedenfarbigen Dächern, auf denen sich auch die einen oder anderen Kirschblütenblätter einnisteten.

Zu Ehren dieses Tages wurde an diesem Tag in Konohagakure ein Fest abgehalten. Ein Fest, um die reiche Ernte zu feiern, den Beginn des Frühlings zu genießen und das Leuchten der Sterne gegen Abend zu erwarten. Das Frühlingsfest.

Mit dem Fest besuchten auch viele verschiedene Leute das kleine Dorf am Waldrand. Menschen von nah und fern, von allen Ecken der Welt machten Konoha kurzzeitig zum Zentrum des Landes.

Und genau in dieses Zentrum kam ein junger Händler in die Gegend, der seinen besonderen Schmuck verkaufen wollte. Gold, Silber, Platin oder auch nur einfacher Edelstahl, bei diesem Mann konnte man jeden einzelnen Ring, jede einzelne Halskette oder selbst das ein oder andere Piercing ersteigern.

An diesem Stand konnte man alles bekommen, was das Schmuckherz begehrte. Und das Beste war: dank seines frühen Ankommens lag der Stand auch sehr zentral. Keine 30 Meter weiter stand die Bühne, auf der an den drei Feiertagen ein großes Schauspiel stattfinden würde. Da Pain auch ein Fan von der Kunst des Theaters ist, liebte er diesen Platz umso mehr.

Um diese Zeit jedoch, am ersten Tag der Feierlichkeiten, war die Bühne jedoch noch im Aufbau. Die Arbeiter waren ebenso emsig bei der Sache wie Pain selbst beim Aufstellen des Standes. Damit seine Waren nicht von jedem Tunichtgut gestohlen wurden, legte er seinen Schmuck unter eine tragbare Glasvitrine, die mit einem Schloss versehen war und die dank seines Gewichtes nicht getragen werden konnte, wenn sie am Tisch verankert war. Außer jemand wäre stark genug, um einen Stand mit dem Gewicht der Bühne zu heben.

Das Einzige, was also ein Problem darstellte, war einfach nur, dass er keine Kunden anlockte.

Euphorisch legte er bereits seine Waren um 6 Uhr heraus, wo normalerweise keine Menschenseele an einem Tag am Wochenende wach war. Da seine Verkäufe sowieso erst zwei Stunden später starteten, war es auch nicht unbedingt nötig, dass er bereits loslegte.

Trotzdem: wenn er es fertig hatte, ging der Verkauf leichter von Statten.

Und kaum waren die Vitrinen auf den Stand gelegt und befestigt, erschien auch schon ein älterer Herr vor seinem Stand. Mit einem prüfenden Blick begutachtete er die Ware, bevor er sich Pain zuwendete.

„Guten Tag, kann ich ihnen helfen?“

Fröhlich wie der Frühlingsanfang an sich sprach der junge Verkäufer zu dem schwarzhaarigen Mann in einer grünen Joninjacke, der bereits um diese Zeit unterwegs war.

„Hübschen Schmuck hast du da… hast du vielleicht auch etwas für den Hochzeitstag?“

„Ja, mein Herr…“

Eifrig zeigte Pain dem Herrn seine Goldringe, wobei er sich für einen entschied, der eine Handvoll Smaragde in sich trug.

„Den nehme ich… wie viel kostet er?“

„Das ist ein sehr edles Stück… davon habe ich nicht sehr viele auf Lager, die Smaragde darin sind sehr hochwertig… daher dachte ich an…“

„Wenn du es schaffst, eine Gravur an den Ring zu bekommen, kriegst du von mir Zehntausend Ryo…“

Pain schluckte…

„Zehn… tausend…“

„Ist das zu wenig…?“

Pain hatte hin und wieder an einem ganzen Festtag nicht einmal so viel Geschäft wie jetzt. Natürlich musste er es professionell halten.

„Ganz und garnicht… Wie sieht denn die Gravur aus?“

Der Herr gab Pain einen Zettel. Für Mikoto, den schönsten Engel auf Erden, Fugaku.

Diese Gravur stellte für Pain natürlich kein Problem dar, aber Zehntausend Ryo waren eindeutig ein viel zu hoher Lohn, dachte er.

„Gut… morgen wird der Ring fertig sein, dann könnt Ihr ihn abholen. Soll ich ihn in eine Schatulle legen und als Geschenk verpacken?“

„Das wäre nett…“

Nickend schrieb sich Pain all diese Informationen auf.

„Danke dir… Könntest du mir noch mit etwas anderem helfen? Gerade ist doch noch nicht so viel Kundschaft da, oder?“

„Sie kommen wohl erst zwei Stunden später, ja…“

„Gut… wir bräuchten nämlich Hilfe beim Aufbau der Bühne. Uns sind leider einige Arbeiter abhanden gekommen und wir werden ansonsten wohl nicht fertig…“

„Kein Problem…“

Lächelnd folgte Pain dem Mann, der sich wohl Fugaku nannte und ging mit ihm hinter die Bühne. Gerade jetzt, wo er der Bühne nahe kam, bemerkte er, dass nicht einmal die Hälfte der Arbeiten fertig war, dabei war angeblich um 10 Uhr die erste Vorstellung.

Wenn sie so weitermachten, schienen sie nicht fertig zu werden.

Neben Fugaku kümmerten sich wohl einige weitere Ninjas um den Aufbau der Bühne.

Inmitten davon stand eine ebenso schwarzhaarige Dame mit einem Klemmbrett.

„Schatz… ich habe jemanden, der sich mit Schlössern auskennt.“

Von Schlössern war nie die Rede, dachte sich Pain.

„Oh, Fugaku… gut dass du hier bist, wir brauchen Hilfe mit dem Drehbuch. Itachi hat noch keines.“

„Itachi spielt jetzt doch mit? Auch beim Hauptakt heute?“

„Ja, auch die nächsten Tage… Shizune wurde auf eine Mission geschickt, kommt daher vermutlich nicht mehr zurecht und die Hokage weiß sonst niemanden mehr.“

„Wenn uns noch jemand abspringt sind wir geliefert… das ist nicht gut.“

„Immer mit der Ruhe, Liebster… wir werden es schon schaffen.“

Trotzdem wirkte Fugaku gerade mehr als unsicher.

„Achja, du…“

„Mein Name ist Pain…“

„Fugaku mein Name… komm mal mit.“

Weiterhin folgte Pain Fugaku bis zu einem größeren Haus, dessen Tür abgeschlossen war. Die rostigen Scharniere an der Seite wirkten nicht unbedingt haltbar.

„Hier… wir kriegen das Schloss nicht mehr auf und haben kein Einbruchwerkzeug, das in ein so kleines Schlüsselloch passt. Dabei brauchen wir das Zeug da drin, weil das Zeug für die Bühne drin ist.“

Während Fugaku davon redete, was sie alles bereits versuchten, um das Schloss aufzubrechen, nahm Pain kurzerhand einen Hammer und schlug die Nägel aus den Scharnieren. Die Tür ging in die andere Richtung auf.

Überrascht verschränkte Fugaku die Arme und schüttelte den Kopf.

„Das hätte ich nicht erwartet…“

„Kein Problem… brauchen Sie sonst noch Hilfe?“

„Ja… wie du weißt sind wir gerade unterbesetzt… und der Aufbau…“

„Verstehe schon… kein Problem.“

Lächelnd gab er mir die Hand.

„Dafür kriegst du noch einen Tausender in deine Kasse, das verspreche ich dir. Du rettest uns gerade nämlich unsere Show.“

„Ähm… danke…“

Irgendwie wusste er gerade nicht ob er verwirrt sein musste oder nicht. So ein freundlicher Gesell unter den Ninjas war doch sehr selten gesehen. Weitere Ninjas sowie eine Handvoll Statisten kamen zu dem Gebäude, welches Pain vor kurzem aufbrach und sie entnahmen ein Stahlgestell sowie grob geschätzt 60 Bretter, welche nötig waren, um die Bühne aufzubauen.

Nach Baukastenprinzip entstand allmählich das Gerüst der Bühne. Mittendrin schraubte Pain auch die letzten Fragmente des Skelettes zusammen, damit die weiteren Arbeiten vorangingen. Um die 20 Menschen befanden sich am Platz und halfen bei der Bühne.

Als erfahrener Goldschmied kam ihnen Pain hierbei doch recht gelegen. Handwerklich geschickt und im Gegensatz zu dem ein oder anderen Freiwilligen nicht allzu tollpatschig kurbelte am Podest, so dass es zumindest halbwegs gut aussah.

Am äußeren Rand der Bühne schraubte er nun auch das letzte Gerüstteil an, so dass es schlussendlich fertig war. Erschöpft stand Pain auf, blickte auf das „technische Meisterwerk“ herab und lächelte freudig, dass er nicht einmal eine dreiviertel Stunde dafür gebraucht hatte.

Es erfüllte ihn doch ein bisschen mit Stolz…

Nachdem er mit seinem Ärmel den Schweiß von seiner Stirn rieb hörte er hinter sich seltsames Murmeln…

Sich umdrehend erblickte er auch dessen Quelle. Jemand lehnte an einer Hauswand und versuchte gerade wohl seine Rolle zu studieren. In einem karmesinroten Kimono mit goldenen Mustern darauf strahlte die Person für Pain eine zärtliche Wärme aus, während ihr schwarzes Haar im Wind wehte und ein wenig zerzauste. Der Krone zu urteilen, schien sie in diesem Schauspiel eine der Hauptrollen zu sein.

Sie hatte wohl auch die Eigenschaft, durch die Gegend zu laufen, während sie versuchte, den Text zu lesen. Unglücklicherweise befand sich in ihrem Blickfeld nicht unbedingt das, was es sollte, weswegen sie den Randstein übersah.

„Achtung“ schrie Pain ihr gegenüber, doch kaum machte sie ihren nächsten Schritt kam das unvermeidbare. Über den Randstein stolpert sie und fällt zu Boden…

Eigentlich…

Denn bevor es dazu kam, stand Pain bei der Person und fing sie auf.

Erschrocken auf dem Bauch gelandet, erblickt sie erst, was passiert ist. Erleichtert seufzend drehte sie sich um und erblickte die Augen des Retters.

„Oh… vielen Dank mein Herr…“

„Gern geschehen…“

Lächelnd blickt er in die Augen der Person, die er vorm Sturz gerettet hatte. Die Tatsache, dass es keine Frau in dem Kimono war, sondern ein Mann überraschte ihn ein wenig.

Trotzdem half er der Person hoch.

Pain lächelte leicht, nahm das Drehbuch und gab es der Person zurück.

„Bist du nicht derjenige, der uns bei der Bühne geholfen hat?“

„Ja… der bin ich… Ich bin Pain…“

„Pain… sehr erfreut, mein Name ist Itachi… Itachi Uchiha.“

„Die Freude ist ganz meinerseits.“

Sie reichten sich die Hand, wobei sich Itachi ein wenig den Kimono hochziehen musste, da der Ärmel seine Hand bedeckte.

Mit einer Verbeugung bedankte sich Ita bei seinem Retter.

„Wenn ich nicht so beschäftigt wäre, würde ich fragen, ob ich euch begleiten darf… aber die Arbeit ruft.“

Lächelnd nickte Pain Ita zu, der sich wieder an das Buch machte.

Unterdessen kam Pain zurück zu seinem Stand.

Und kaum stand er wieder auf dem Platz, näherten sich bereits zwei Damen, die sich ebenso ein wenig für die Ware begeisterten. Nach ihrer Haarfarbe zu urteilen konnte man meinen, dass sie Schwestern waren. Doch eigentlich war das nur das einzige Gleichnis zwischen ihnen. Währen die eine mit einer schweren, grünen Lederjacke ausgestattet war, trug die andere nur ein geheimnisvolles Tuch um ihren Körper, die diesen vollkommen verdeckte. Ihre Gold schimmernden Augen schienen das Licht der Ringe und des Schmuckes zu reflektieren, während sie neugierig mit den Fingern über die Vitrine wanderte.

Die in der grünen Jacke war hierbei etwas genauer. Jeden einzelnen Ring begutachtete sie. Das genaue Gegenteil von der Frau daneben, die eigentlich recht ruhig gehalten war. Und selbst wenn es Schwestern gewesen wären, so gegenteilig wie sie waren, mussten sie wohl sehr oft zanken in ihrer Kindheit… doch zurzeit wirkten sie eher so, als wären sie auf verschiedene Sachen aus.

Höflich sprach Pain die Frau im Mantel an, da die Andere die Ware noch begutachtete.

„Guten Tag, kann ich ihnen dienlich sein?“

Mit ruhiger, freundlicher und auch etwas schüchterner Stimme antwortete die junge Dame dem Verkäufer.

„Wir suchen ein kleines Geschenk für meine Mutter. Sie hat heute Geburtstag, und naja… meine Freundin dachte halt, dass du diese Waren günstig hergibst…“

Freundlich klärte Pain die junge Dame über das Sortiment auf.

„Zu der Mutter einer so bezaubernden Frau passt immer sehr gut eine kleine Brosche zum Anstecken an der Brust.“

Leicht errötet blickt die junge Dame zu Pain, etwas beschämt von der Schmeichelei des Schmuckhändlers entfuhr ein verträumtes Grinsen über ihre Lippen.

„Für Euch würde ich eher eine goldene Halskette empfehlen, passend zu eurer Augenfarbe…“

„Meiner… Augenfarbe?“

Ein weiteres Mal errötete sie bis aufs Haupt. Sie redete nicht allzu oft mit Menschen, doch falls jemand ihr Vertrauen bekam, hatte sie eine so ruhige, freundliche Art an sich, so dass es einem das Herz erweichte.

Pain nahm sich eine der Halsketten heraus, ein edles Stück in Form eines Kreuzes mit einem Onyx in der Mitte.

„Schließt bitte die Augen für einen Moment…“

Kopfnickend nimmt die Frau den Wunsch des Mannes an. Pain stellt sich hinter ihr hin, legt ihr die Halskette um und verbindet die Kettenglieder.

„Augen auf…“

Die Frau spürte etwas Kaltes um ihren Nacken beim Anlegen, doch überrascht blickte sie in den Spiegel. Pain hatte nicht unrecht, die goldene Halskette betonte wirklich ihre Augen in äußerstem Maße. Glücklich lächelnd nahm sie diese in die Hand und umschloss sie mit dieser.

„Sie sieht wundervoll aus… nur… ich kann sie mir zurzeit nicht leisten… auch wenn sie mir sehr gefällt.“

„Wie viel Geld habt Ihr denn?“

„Nur 900 Ryo, und davon muss ich das Geschenk für meine Mutter kaufen…“

Pain blickte sich in den Vitrinen um, nahm eine kleine Silberbrosche heraus und lächelte.

„Ich denke, diese wird ihr gefallen…“

„Die sieht hübsch aus… Habt Ihr die alle selbst geschmiedet?“

Kopfnickend lächelte er, ehe er mit den Verhandlungen begann…

„Also, mit dieser Kette ergibt sich ein Preis von… sagen wir 600 Ryo.“

„600 Ryo? Für diese beiden wundervollen Dinge? Das ist ja unfassbar günstig…“

„Ja… ein Sonderangebot.“

Glücklich lächelten sich Pain und die junge Dame an, während er sich an das Verpacken der Brosche machte.

„Danke sehr…“ antwortete die junge Dame, als sie die kleine Schachtel in Empfang nahm, in der die Brosche war.

Nachdem sie zwei Finger auf ihr kleines Geschenk legte, blickte sie wieder zu Pain und verließ den Platz vor dem Stand.

Während er ihr fröhlich lächelnd nachschaute, näherte sich die andere Frau mit den blauen Haaren.

„Konan hat es dir angetan, oder?“

„Wer ist Konan?“

„Das reizende Mädchen, dem du gerade das Geschenk verkauft hast. Und nein, wir sind keine Schwestern, wir leben nur im selben Wohnort.“

Irgendwie schien die andere Blauhaarige bereits zu wissen, worauf Pain hinaus wollte.

„Irgendwie seid ihr beiden ein richtig süßes Paar…“

Geniert blickte Pain hierbei weg, schüttelte den Kopf und konzentrierte sich wieder auf die Arbeit.

„Kann ich Ihnen helfen?“

„Bist du eigentlich nicht etwas zu jung, um ein Goldschmied zu sein?“

Lächelnd kratzte sich Pain am Kopf. Er war wirklich nicht der Älteste, aber sein Talent war für sein Alter einzigartig.

„Sagt mein Schmuck nicht genug aus?“

„Naja… doch schon…. ich bräuchte eine Sonderanfertigung eines Silberringes mit verschiedenen Fassungen für Edelsteine.“

„Wozu?“

„Ich würde gerne meine eigenen Edelsteine in den Ring legen, um ehrlich zu sein. Es hat so etwas Persönliches wenn man einen kleinen Teil selber macht.“

„Oh, soll es ein Geschenk sein?“

„Ach nein… ich möchte einfach etwas Einzigartiges tragen.“

Daraufhin suchte Pain die Rohlinge heraus und zeigte sie ihr. Einen von ihnen genommen, ein Ring aus Silber mit kleinen Goldfassungen und kleinen Ornamenten von Blättern.

„Dieser Ring sollte noch ein paar kleine Edelsteine bekommen, aber ich konnte mich nicht entscheiden welche.“

„Bei einer so großen Auswahl… Gut, den nehm ich. Wieviel kostet er?“

„300 Ryo…“

Nachdem sie Pain das Geld in die Hand drückte, nahm sie sich den Ring und setzte ihn an.

„Hübsches Ding… Hast du noch einen, etwas kleiner?“

Ein wenig herumgekramt, fand Pain auch das gute Stück. Es war genau der gleiche Ring, nur für kleinere Hände.

„Das wären dann 200 Ryo…“

Den Rest ebenso in die Hand gedrückt, packte sie daraufhin den Ring ein.

„Schönen Tag noch…“

Ehe die junge Dame gehen wollte, hielt sie jedoch noch einen Moment inne.

„Noch etwas… stehst du eigentlich mit deinem Stand noch länger da?“

„Die nächsten drei Tage, ja… dann reise ich wieder weiter.“

„Schön, dann siehst du mich und Konan ja auf der Bühne.“

„Dich und Konan?“

„Ja, ich spiel den Bösewicht…“

Kichernd blickte er zu ihr auf, irgendwie kam sie ihm alles andere vor als eine Frau für so eine Rolle.

„Jedenfalls… Hier geistern ja einige Kinder herum, vielleicht wollen ja ein paar von ihnen auf der Bühne spielen.“

Ein Kind, so spontan auszusuchen? War das wirklich eine so gute Idee?

„Es ist nur eine kleine Rolle, aber trotzdem wichtig für das Stück am Abend… vielleicht will ja jemand.“

„Na gut, ich hör mich mal um…“

„Danke, ich schulde dir was.“

Daraufhin verschwand die Frau in Richtung Bühne. Irgendwie freute sich Pain jetzt umso mehr darauf, da er eigentlich alle Darsteller doch recht freundlich fand.

Und das schon vor der ersten Show. Glücklich blickt er zur Bühne, die mit den Aufbauarbeiten bereits abgeschlossen ist.

Doch kaum wurde es neun Uhr, füllte sich der Platz vor der Bühne. Pain blickt sich um, die Kunden waren begeistert von seinem Schmuck, und kaum war es halb 10 konnte man sehen, wie sich der Platz um die Bühne füllte.

Und nur eine halbe Stunde später waren die Scheinwerfer auf das Spektakel fixiert.

Eingeläutet wurde das gesamte Spiel mit einem farbenfrohen Blütenregen, wobei die Kirschblüten wahrlich im Vordergrund standen. Wie kleine Schneeflöckchen flogen sie auf die Audienz hinunter, während etwas entfernt Pain dem Treiben von seinem Stand aus zusah.

Verträumt blickt er zu der Bühne, ehe er einen traurigen Jungen, mit langen, braunen Haaren vor sich sah, der gerade rundum der Audienz spazierte.

„Was hast du denn, kleiner Mann?“ fragte Pain den traurigen Jungen, dieser schien jedoch vollkommen gedankenverloren auf den Boden zu starren.

Pain ging zu ihm, hockte sich vor dem kleinen Braunschopf hin, der jedoch mit dem Großen zusammenstieß.

„Hey…“

„Oh… tut mir leid, mein Herr… ich habe euch gar nicht gesehen.“

„Schon gut… hast du etwas?“

Mit Blick noch immer auf den Boden gerichtet schüttelte der Junge den Kopf.

„Keine Sorgen, ich beiße nicht…“

„Nein, ist nicht… ich spiele nur dann im Theater…“

Es überraschte Pain doch ein wenig, dass ein so schüchterner Junge dort spielte.

„Und warum so traurig?“

„Guren-sama hat gesagt, dass ich vielleicht nicht spielen darf…“

„Warum denn das?“

„Wir finden keine Besetzung für die Abendvorstellung…“

Deprimiert blickt der Junge auf dem Boden. Pain streichelt ihm sanft die Haare und versucht ihn etwas aufzumuntern.

„Ihr werdet schon eine finden… und wenn nicht springe ich mit ein.“

„Aber… das geht nicht… Sie sind doch zu alt…“

Verwirrt blickte Pain zu dem Zwerg, der ihm antwortete, dass sie ein Kind so groß wie er für die Rolle suchten. Ein wenig aus Albernheit, und um dem kleinen Jungen ein Lächeln zu entlocken kniet sich Pain hin: „Bin ich jetzt klein genug?“

Der Junge kicherte leicht: „schon, aber so kannst du doch nicht tanzen…“

Pain kratzte sich am Kopf, blickt den Jungen an und nickt. In diesem Watschelgang konnte er das wirklich nicht, aber er konnte etwas anderes tun.

„Wie heißt du eigentlich?“

„Yuukimaru… ich bin Yuukimaru…“

„Pain, sehr erfreut…“

Daraufhin kichert der Junge ein weiteres Mal.

„Ein Painguin…“

Durch die Worte fing Pain an, lauthals zu lachen. Obwohl er veralbert wurde, war es doch recht lustig seiner Meinung nach.

„Tut mir leid, Pain-Sama… ich…“

„Schon gut, Yuuki“

Mehr kichernd als sprechend kamen aus seiner Kehle.

„Weißt du was, ich werde mich für dich ein wenig hier umsehen. Vielleicht finden wir noch jemanden, der helfen kann.“

Yuuki nickt lächelnd, ist froh darüber, das zu hören und gibt Pain seine Hand.

„Danke, Pain-sama… du bist nett…“

„Schon gut… und nenn mich einfach Pain“

Richtig herzerweichend war das Lächeln des kleinen Kindes, das vor Kurzem noch sehr viel Kummer mit sich trug.

„Wiedersehen… Pain…“

Pain winkte Yuuki zum Abschied und kehrte zurück hinter seinen Vitrinen…

Doch kaum kehrte er um, rannte eine Handvoll Anbus vor ihm vorbei.

Überrascht blickte Pain ihnen nach, und da die Truppen auch an Yuukimaru vorbei rasten, machte er sich um ihn keine Sorgen.

Aber wem rannten sie so hinterher?

„Sind sie weg?“

Unter dem Tisch vor Pains Füßen kauerte jemand… ein kleines, blondes Mädchen, nicht größer als Yuukimaru. Sie trug einen roten Kimono, hielt so etwas wie eine kleine Puppe in der rechten Hand und versuchte sich wohl so vor den Anbus zu schützen.

Eingerollt in einer Embryohaltung blickt sie hinauf zu Pain, dessen blaugrüne Augen sich auf die Piercings in seinem Gesicht richteten.

„Was machst du denn hier, Kleine?“

„Verraten Sie mich bitte nicht…“

„Wenn du mir verrätst wieso du hier bist, dann verpetze ich dich nicht… okay?“

Ein vorsichtiges Kopfnicken fuhr von ihrem Gesicht.

„Diese Männer wollen mich in ein Waisenhaus stecken…“

Irgendwie hatte Pain in diesem Moment Mitleid mit dem kleinen Mädchen.

„Oh… dann kannst du natürlich hierbleiben, solange du willst.“

Dankbar blickt die junge Maid zu dem Schmuckhändler auf. Da Pain jedoch nur drei Tage bleiben konnte, war das so und anders ein Problem.

„Wie ist denn dein Name, Kleines?“

„Ada… ich bin Ada…“

„Ada? Ein seltsamer Name… Woher kommst du?“

„Aus Kumogakure… nur meine Eltern sind sehr viel gewandert, als ich geboren wurde…“

„Verstehe… ich bin Pain…“

„Hallo Pain… du…“

Doch kaum sprach sie die Worte aus, knurrte der Magen des kleinen Mädchens wie ein Bär. Und kaum passierte das, umfuhr ein leichter Rotschimmer ihr Gesicht.

Andererseits antwortete der Schmuckhändler mit einem Grinsen als Antwort.

„Da hat wohl jemand Hunger…“

Geniert nickte die Kleine dem Schmuckhändler zu. Da Pain immer drei Portionen Kekse mitnahm, um über die Runden zu kommen, war es kein Problem für ihn, auch eine Portion zu entbehren.

Eine Box herausgenommen, nahm Ada diese und öffnete sie, in der auch einige der Kekse drin waren.

Kichernd schaut er ihr kurz beim Futtern zu, ehe er sich wieder der Bühne zuwendete. Auf dem Parkett standen bereits die drei Hauptprotagonisten des Schauspiels mit ihren Fächern.

Drei wunderschöne Geishas in kirschblütenfarbenen Kimonos berauschten das Publikum und begeisterten es mit vorsichtigen, liebevollen und stetigen Fächerbeewegungen.

Die Haare zugebunden, die Gesichter vollkommen geschminkt und mit Rouge bedeckt, konnte man nicht unterscheiden, wer Konan, Guren oder Itachi war…

Sie sahen alle drei vollkommen gleich aus. Und als ob das nicht genügte, tanzten alle drei eine ähnliche Choreographie.

Ein Spiel der Illusionen, ein bisschen zauberhaft und doch auch irgendwie realistisch.

„Wow…“

Vollkommen fasziniert blickt Ada in Richtung Bühne. Ihre Augen schimmerten mit den kleinen Kirschblüten, die vom Himmel regneten. Ihre Puppe an sich gedrückt, war ihr Blick vollkommen verträumt auf das Schauspiel gerichtet.

Ebenso wie Pain, der sich an die Vitrine lehnte und einfach nur zu diesem Spiel schaute. Glücklich lächelnd blickt er auf das kleine Mädchen und schmunzelt ein wenig hierbei.

„Magst du es?“

Adas Kopf umfuhr nur ein kleines Kopfnicken. Ohne irgendwelche Worte über dieses Schauspiel zu verlieren, setzte sie sich auf einen der Tische Pains und sah so über die Audienz zum Theater.

„Möchtest du auch mal dort mitmachen, Kleine?“

Ein weiteres Kopfnicken. Dieses Schimmern in ihren Augen glich den Sternen.

„Wenn die Show vorbei ist, geh hinter die Bühne und such eine Frau namens Guren. Sag Pain schickt dich.“

„Meinst du?“

„Ja… keine Angst, bei ihr bist du glaube ich auch vor den Anbus sicher.“

„Wirklich?“

Geradezu glücklich blickt sie zu Pain, der zustimmend zu ihr blickte.

„Danke, Pain…“

Fröhlich schlang sie die Arme um den Bauch des Schmuckhändlers, da sie ansonsten nicht höher kam. Doch kaum löste sie sich von ihm, raste sie mit einem Affenzahn hinter die Bühne. Ein süßes, wenn auch recht schüchternes Mädchen, fand Pain.

Trotzdem war er froh, dass er jemanden gefunden hat, der für Guren angemessen schien.

Nach dem Schauspiel auf der Bühne schallte lauter Applaus von der Bühne. Begeistert über den Tanz der drei jubelte die Audienz ebenso wie die Arbeiter an der Bühne.

Und auch Pain ist vollkommen von den Socken der Bewegungen der drei. Fröhlich wand er sich nun wieder dem geschäftlichen Treiben zu.

Kundschaft über Kundschaft kaufte ihm die Ringe, Broschen und Halsketten ab, die er im Angebot hatte. An diesem einen Tag nahm er schon mehr als 30.000 Ryo ein, ohne die Einnahmen, die er für den Ring für Fugaku bekam. Nur bestand dann weiterhin das Problem, dass er für eine richtige Gravur eine Schmiede benötigte. Und ohne Schmiede hatte Pain keine Chance.

Um 4 Uhr kehrte aber auch ein kleiner Glücksengel für Pain zurück.

„Guten Tag, werte Dame… kann ich Euch helfen?“

Irgendwie kam sie ihm doch bekannt vor… oder irrte er sich.

„Hallo… Ihr seid der Mann, der uns geholfen hat, oder?“

„Mikoto? Mikoto Uchiha?“

„Ja, mein Herr… Und Ihr seid der Schmuckschmied Pain?“

„Der bin ich, ja…“

„Wir sind Euch ein weiteres Mal zu Dank verpflichtet, Pain. Dank Euch können wir das Stück am Ende des Tages auch spielen… Ada hat gut in den Stoff gefunden.“

„Das ist toll…“

„Wollt Ihr nicht gerne in Konoha bleiben? Ihr habt Talent.“

Von Wollen war leider nicht die Rede. Er konnte sich keine Wohnung leisten, da er aus ärmlichen Verhältnissen kam. Er hatte nur das Glück, Goldschmied zu lernen, da sein Vater ein Freund des Schmiedes aus seiner Stadt war. Nach einer Zeit brachte er sich jedoch das Schmieden von Metall selbst bei, wodurch er begann, aus Erzen Metalle herzustellen und nur die Edelsten zu verarbeiten. So gesehen konnte man sein ganzes Lebenswerk in den derzeitigen Vitrinen und auf einigen Menschen sehen.

„Es tut mir leid… aber ich kann mir das nicht leisten.“

Doch Mikoto hörte nicht auf. Sie bot Pain an, eine ehemalige Kunaischmiede zu verwenden, damit er seinem Handwerk nachgehen konnte. Er durfte dort unter Miete wohnen und arbeiten, so dass er sein Handwerk zur Meisterschaft bringen konnte. Außerdem stand bereits Werkzeug bereit, und als Höhepunkt ihrer Worte galt Konoha als eines der größten Lieferanten für seltene Metalle, weswegen es eine Art Paradies für Goldschmiede war.

Für Pain war es endlich eine richtige Chance, da er nun endlich eine eigene Schmiede betreiben konnte. Es war das, was er sich gewünscht hatte, da er bei seinen anderen Ringen nur Feuer, kaum Erze, abgenutzte Werkzeuge, Müh und Not verwenden konnte.

„Gut, ich stimme zu…“

„Toll… die Schmiede ist am Ende dieser Straße direkt an der Mauer. Gegenüber ist ein Restaurant. Ihr könnt es nicht verfehlen. Wir lassen die Sachen hinbringen und richten alles für den Schmiedebetrieb ein.“

„Vielen Dank… aber das ist schon etwas kurzfristig…“

„Natürlich… deswegen wird die Monatsmiete erst am Ende des Monats fällig… damit habt Ihr genügend Zeit, um euch zurechtzufinden.“

„Danke sehr.“

„Kein Problem… wir bringen das Gepäck sofort hin.“

Nickend zeigte Pain darauf. Eine Handvoll Anbus nahm es mit und brachte es in besagtes Haus.

„Danke…“

„Schon gut… um 7 Uhr müsstest du das hier abbauen… ab da beginnt die Nachtschicht.“

„Verstanden…“

Lächelnd verabschiedete sich Mikoto vom Schmuckhändler und begab sich in Richtung Bühne.

Zwei Stunden später begann auch schon die Abendshow.

Nebel erschien auf der Bühne, die Kulisse zeigte eine wunderschöne Landschaft im Abendhimmel, einen Mond in der Mitte und vielen kleinen Sternen, wo an der Seite der ein oder andere Baum sichtbar war.

Passend zum Nebel erschien eine weiße Gestalt, ebenso in einem Kimono. Nach der Silhouette zu urteilen, schien es Itachi zu sein, der wiederrum mit zwei Fächern tanzte.

Nach dem Tanz ging er in den Hintergrund und erzählte von einer Geschichte eines Waisenkindes, das durch die Gegend streifte. Das Kind war der kleine Yuukimaru, dessen weißes Gewand zu der gleichfarbigen Perrücke passte.

Als Waise war er ein armer Junge… musste sich das hart erarbeiten, was er zum Essen brauchte.

Und eines Tages kam er auch in ein Dorf.

Es war klein, hatte nur eine Handvoll Einwohner und wirkte recht friedlich. Auf der Straße spielte hierbei ein kleines Mädchen mit ihrem Vater oder so etwas… der seltsamerweise von Guren gespielt wurde. Nur trug sie halt eben einen dunklen Anzug mit einem Schnauzbart unter der Nase.

Das Mädchen war die Kleine, die Pain gerettet hatte… Ada hieß sie. Und allem Anschein nach spielte sie in eine Art Sandkasten, während Guren zu ihr blickte.

Da kam auch Yuukimaru vorbei, der von dem Mädchen zum Spiel eingeladen wurde, aber vom Vater nicht gern gesehen.

„Komm, Kleine… sag ihm wiedersehen.“

„Ja, Papa…“

Traurig nahm das Mädchen die Hand des Vaters und verschwand. Ganz alleine blieb der Junge im Sandkasten. Es fing an, im Schauspiel zu regnen, man konnte fast meinen, es waren die Tränen des Jungen…

Es war wirklich traurig das zu sehen… doch dann kam eine junge Frau in einem mittelalterlichen Adelskleid vorbei. Konan, wie Pain es bemerkte. Nur mit blonden Haaren und einem weißen Regenschirm. Sie hockte sich vor dem Jungen hin und ließ den Jungen unter dem Regenschirm bleiben.

Einladend nahm sie seine Hand, ging durch die Stadt in ihre Wohnung und öffnete die Tür.

Dort richtete sie ihm ein Zimmer ein und baute alles auf, damit er sich wohlfühlen konnte.

Die nächste Szene begann, spielte einige Tage später. Der Vater des Mädchens kehrte bei der Frau ein, man fand hierbei heraus, dass er geschieden war und nur das Kind hatte. Eine recht traurige Geschichte, da er seine Frau in einem Brand verloren hatte, seitdem alleine wohnte und das Mädchen die Einzige ist, die mit ihm lebte.

Doch da sah der Vater, gespielt von Guren, auch den Jungen von zuvor. Er fragte, ob das ihr Sohn war oder so etwas… und die Frau antwortete mit einem Nicken darauf.

Verschüchtert versteckte sich der Zwerg hinter der Frau mit dem Kleid, schaut zu dem Mann hoch und zittert etwas nervös bei seinem Anbilck.

Doch da kam das Mädchen zu dem Jungen, zuckte an seinem Hemd und gab ihm eine kleine Blume als kleines Geschenk für die Zeit, die sie miteinander hatten.

Lächelnd nahm er die Blume an, blickte zu dem Mädchen und lächelt ein wenig.

Nach einer Einladung zum Spielen verschwanden die beiden von der Bühne. Nur noch Konan, welche die Frau in dem Kleid war, und Guren, die den Vater spielte, blieben. Nach einem kurzen Gespräch setzten sie sich nebeneinander. Man fand allmählich heraus, dass er bereits seit langem etwas mehr für die Frau empfand als er es wollte. Und er wusste auch, dass er seiner Tochter nicht genügte. Von Zweifeln zerfressen glaubte er nicht einmal daran, dass er so eine Tochter wie die Seinige verdiente. Vorsichtig legte die Frau den Arm um des Vaters Nacken. Zusprechende Worte fielen aus Konans Mund, ehe sie vorsichtig ihre Hand nahm und dem Vater über den Kopf strich. Errötet blickt der Vater zu der Frau… man konnte kaum glauben, dass sie nur gespielt war, und kaum näherten sich ihre Gesichter, schmiegten sich die Lippen der beiden Schauspielerinnen aneinander und der Vorhang fiel zu.

Das Publikum applaudierte, Freudestrahlend blickten die Leute hinauf zu der Bühne, ehe sie sich ein weiteres Mal öffnete.

Die Protagonisten standen in einer Reihe nebeneinander und winkten den Leuten zu. Dies schien wohl das Ende der Vorführung gewesen zu sein. Pain war vollkommen begeistert von der Show… vier ausgezeichnete Schauspieler und dazu Itachi als Sprecher… man konnte es wirklich nur erahnen, woher sie das Talent hatten.

Trotzdem erfreute es ihn sehr, unglücklicherweise hatte er bei dem Spiel die Zeit vergessen, weswegen es bereits halb 8 war, und er eigentlich bereits abbauen musste.

Und so machte er es auch… nach einer halben Stunde war alles auf Kutsche, auf der er ins Dorf kam. Fröhlich machte er sich auf dem Weg in sein zweistöckiges Obdach vollkommen aus Stein und mit einem roten Ziegeldach ausgestattet. An jeder Wand hing ein kleines Fenster,

Es war wirklich eine gut ausgebaute Schmiede mit Ambossen neben dem Kamin, Schmiedeformen und einer Werkbank gegenüber davon, Regale für Utensilien und auch einigen weiteren Kleinigkeiten, die das Goldschmiedeherz begehrten. Weiterhin trug der Kamin einen Blasebalg direkt davor, um das Feuer zu heizen, sowie ein Holz- und Kohlelager für Brennmaterial.

Im oberen Stockwerk gab es eine eingerichtete Küche mit Esstisch, ein vollkommen eingerichtetes Bad und ein Bett, in dem sogar drei Leute Platz gehabt hätten. Alle drei Bereiche waren in verschiedenste Zimmer unterteilt, um den Komfort zu gewährleisten.

Pain nahm sich seinen gesamten Schmuck heraus, welcher sich in den Vitrinen befand, und legte ihn für den Anfang auf die Arbeitsfläche. Daraufhin nahm er die Einnahmen aus dem Tage heraus, packte sie in die Taschen und verschwand nach oben ins Schlafzimmer, wo er sich erschöpft ins Bett fallen ließ.

Nächtlicher Besuch und brennender Alkohol

Halb Neun… die erste Nacht in einem neuen Leben, dachte sich Pain. Es fiel ihm sichtlich schwer, ein Auge geschlossen zu halten, da er von einem Moment auf den anderen eine eigene Wohnung besaß.

Vor seinem Bett war ein großes Fenster, von dem aus man den Mond sehen konnte. Irgendwie wirkte er ein wenig wehmütig, als er dort hinaus starrte.

„Wie lange bin ich schon herumgereist… herumgegeistert…“

Für Pain kam es vor, als wären Jahre vergangen, als er das Schmiedehandwerk gelernt hatte und sein alter Meister starb. Und eigentlich wollte er das Schmiedehandwerk von ihm fortsetzen, wäre die Werkstatt nicht in Flammen aufgegangen.

„Wie es wohl ist bei euch im Himmel, Meister…“

Die Worte fielen aus seiner Kehle wie ein kleiner Regenschauer.

Diese Gedanken bescherten ihm nicht nur Zweifel, sondern auch das ein oder andere Lächeln. Es erfreute ihn ein wenig, dass nach dieser endlosen Reise endlich jemand gekommen ist, der seine Hoffnungen noch in ihn reinsetzt.

Ein wenig von Ehrgeiz getragen, begab er sich hinunter zur Schmiede. Auch wenn er vermutlich noch bis zur tiefsten Nacht an der Arbeit war, er wollte endlich mit der Arbeit beginnen.

Und so tat er es auch… selbst wenn es bereits dunkel war, er begann mit dem Ring für Fugaku.

Nachdem er den Ofen mit einem Scheitel Holz speiste und dieses anzündete, packte er die Vitrinen erst mal zur Seite, legte sie in die Nähe der Tür ab und nahm sich das Werkzeug, welches nicht unbedingt das Beste war… aber es reichte zumindest für einfache Arbeiten wie das Gravieren…

Das Feuer im Ofen brannte bereits, eine kleine Rauchwolke erschien über dem Haus…

Das Holz war mehr als ausreichend, um eine Flamme zu erzeugen, die den Ring nicht verformte, mit der jedoch die Gravur perfekt sein konnte.

Allmählich fing das Holz auch zu brennen an. Leicht war es natürlich nicht, aus dem Material für Messer eine gute Alternative zur Zange zu finden, da sie nichtsdestotrotz den Ring zusammendrückte.

Außerdem fehlte Pain die vollkommene Schutzausrüstung für diesen Eingriff, er musste so gesehen mit seiner blanken Hand die Gravur einarbeiten.

Also musste er wohl oder übel zu dem Becher für das Schmelzen des Erzes greifen. Er drehte ihn um, legte den Ring darauf und setzte die Zange an.

„Vorsichtig… ganz vorsichtig…“

Er übte einige Male, den Ring hin und her zu schieben, ohne dabei den Boden zu berühren, unglücklicherweise wackelte der Becher auf dieser Seite mehr als erwartet… Es war also ein reiner Glücksfall, ob der Ring auf dem Becher blieb, geschweige denn, ob er ihn bis zur Werkbank tragen konnte.

Nachdem er ein kleines Gefühl für den Becher bekam, nahm er ihn, legte den Ring darauf, hielt die Zange mit beiden Händen fest und balancierte auf gutem Glück den Ring in Richtung Hochofen.

Der Innenraum davon betrug die perfekte Temperatur zur Bearbeitung des Metalls…

Den Becher genommen, drehte er diesen um, legte den Ring darauf und schob ihn sachte mit der Zange über den Boden, so dass er auf Höhe der Flamme war.

Erleichtert stand er auf, wartete ein paar Minuten, bis der Ring heiß genug war…

Er setzte sich auf die Werkbank… bis es an der Tür klopfte.

Da Pain doch etwas unter Spannung war, konnte er Besuch gerade gar nicht gebrauchen. Aus Höflichkeit machte er trotzdem die Tür auf.

Dort davor stand das kleine Mädchen, welches sich noch am Tagesanfang an meinem Stand versteckt hat. Sie drückte ihre Puppe ganz feste an ihren Körper, während sie zu Pain aufblickte.

„Na, Kleine… bist du denn noch nicht müde?“

Kein einziges Wort fiel ihr aus der Kehle. Irgendwie schien sie etwas schüchtern zu sein…

„Hallo Pain-Sama…“

„Einfach nur Pain… bitte…“

Es war ihm unangenehm, so genannt zu werden…

„Pain… darf ich…“

Es war ihr wirklich unangenehm darüber zu reden, wie er bemerkte. Mit einem süßen Lächeln hockte er sich vor ihr hin und blickte in die Augen des Mädchens.

„Kannst du mich nach Hause begleiten?“

„Nach… hause?“

Ein leichtes Kopfnicken… etwas beschämt schaut sie dann zu Boden, ehe sich Pain dazu heranringt, ihr einen kleinen Gefallen zu tun.

„Komm rein, Ada… ich mach dir etwas Kakao.“

„Danke…“

Langsam nähert sich das Mädchen der Tür, betritt das Haus und schaut sich um.

„Du arbeitest noch?“

„Ja, das tue ich… Ich konnte nicht schlafen…“

Kichernd schaut sich Ada um, blickt in das Feuer und sieht dort etwas, wa sie verwunderte.

„Was machst du mit dem Becher da?“

„Darauf…“

Doch kaum fand er zu Wort, stellte Ada bereits die nächste Frage.

„Oh, wem gehört denn der Ring?“

„Der ist für Fu…“

Rasant wie eh und je, klettert sie den Ofen hoch und versucht den Ring zu schnappen…

„Hey, Vorsicht, Kleine!“

Das Mädchen erschrickt, als es den Becher anfasste, stolpert vom Ofen und landet mit dem Gesäß auf dem Boden.

„Aua… mein Finger!“

Das bemerkte er auch… er suchte im Haus einen Verbandskasten oder so etwas, um die Wunde zu verbinden. Einen herab genommen, nahm er sich ein kleines Neko-Pflaster heraus und klebte es auf den Finger der Kleinen.

„Sei vorsichtig, Kleine… eine Schmiede ist kein Spielplatz.“

„Danke, Pain…“

Süß kichernd kratzte sie sich mit der Hand am Hinterkopf, hob sich hoch und verschwand wieder wie ein Wirbelwind.

Verwirrt den Kopf schüttelnd kümmerte er sich wieder um den Kakao für die Kleine.

Ein wenig Milch in einem Becher aufgeheizt, nahm er die, tat er etwas Pulver mit rein und stellte sie an die Werkbank.

„Hey, Ada… dein Kakao…“

„Oh!“

Schnell ging sie zur Werkbank, nahm sich einen Hocker und setzte sich drauf.

Dafür dass sie so ein kleines Chaos erzeugte, war sie doch recht niedlich in Pains Augen.

Trotzdem freute er sich gerade, dass sie still war… das gab ihm nämlich die Zeit, den Ring mit dem Becher zu nehmen und diesen für Fugaku fertig zu stellen.

Vorsichtig nahm er den Ring auf den Becher, balancierte ihn, ohne dass er runter fiel und lag diesen auf die Werkbank… und da die Tischplatte glücklicherweise aus gebranntem Ton war, verbrannte oder schmolz sie nicht.

Pain setzte sich auf einem der Hocker an der Werkbank, nahm die Schablone von Fugaku und begann damit den Satz in den Ring zu gravieren, was glücklicherweise dank dem heißen Metall nicht allzu schwer war.

Nach einer Weile hatte Ada jedoch die Tasse leer, neugierig schaute sie zum Schmuckhändler und wunderte sich, was er da machte.

„Kannst du leise sein, Ada… Ich muss mich konzentrieren…“

Ohne Worte nickte sie, schaute neugierig dem Treiben von Pain zu.

Sie schien wirklich begeistert zu sein von dem Handwerk des Schmiedes. So still wie jetzt war sie eigentlich selten wenn es um etwas ging, was ihr gefiel.

Erschöpft lehnte sich Pain etwas nach hinten. Es war doch schwerer als er es erwartet hätte, die Gravur zu erstellen. Erst recht mit diesem Werkzeug, was für Kunais gedacht war.

Trotzdem ließ er sich nicht entmutigen… bewegte nach jeder Linie seine Schulter ein wenig, ging aber dann wieder an die Arbeit.

Ein wenig zeigten sich auch schon die Augenringe bei der Arbeit… Es ermüdete ihn doch mehr, als er erwartet hätte…

Und allmählich ließ auch die Konzentration nach… Er war kurz davor, den Kopf zu neigen und sich dem Schlaf zu widmen…

Wenn er nicht den Duft von Kaffee in der Nase gehabt hätte…

Allmählich öffneten sich seine Augen…

Dabei erblickte er etwas an der Seite… eine Tasse Kaffee…

„Oh… was… ist denn das?“

„Kaffee für dich… ich wollte mich für den Kakao bedanken…“

Ein süßes, richtig herzerweichendes Lächeln umfuhr die Lippen der Kleinen, und das obwohl es bereits 10 war…

„Das ist nett… danke…“

Vorsichtig nippte Pain am Kaffee, er schmeckte… etwas eigenartig, aber doch schmeckte er dem Schmuckschmied.

„Lecker…“

Glücklich lächelnd blickt sie zu ihm, dreht den Kopf etwas und zwinkert total niedlich.

„Oh…“

Verträumt blickt er zu Ada, findet er gerade richtig süß, wie sie lächelt.

„Wenn ich fertig bin, gehen wir, okay?“

„Okay…“

Er hatte Glück, dass die Gravur nur noch fünfzehn Minuten dauerte, da das kleine Mädchen bereits wieder anfing, herumzulaufen. Doch nachdem er fertig war, blickte er zu ihr.

„Hey, vorsicht!“

Pain rannte ihr hinterher, da sie jedoch zu den Vitrinen rannte, verlor eine allmählich die Balance. Pain fing sie noch auf, so dass sie zumindest nicht zerbrach, doch der kleine Wirbelwind rottete hinter Pain, so dass die Vitrine direkt auf ihn fiel.

„Autsch…“

„Oh… Pain… tut mir…“

Auch wenn sie doch recht wild war, ihr tat es leid, dass sie ihn unter der Vitrine begrub.

Daher half Ada ihm, diese wieder hoch zu heben, so dass sie wieder auf der Werkbank stand.

„So… das wars… danke, Kleines… soll ich dich jetzt nach Hause bringen?“

Lächelnd nickte Ada ihm zu. Pain stand auf, öffnete die Tür, schloss hinter sich ab und machte sich gerade auf dem Weg zur Stadtmitte.

Um diese Zeit war kaum eine Menschenseele unterwegs, nur Stille umfuhr diese nach Pains Meinung wundervolle Gegend. Das Licht schien aus den Fenstern der Häuser, während das eine oder andere Windspiel der Nacht die Stille raubte.

Allmählich blickte Pain nach oben, schaute sich den Sternenhimmel an…

„Nirgendwo strahlen die Sterne heller als hier in Konoha, wenn das Frühlingsfest begann… so sagte es Mama immer, als ich klein war…“

„So sagte sie es immer? Sagt sie es nicht mehr so?“

„Sie ist auf Reisen gegangen…“

Wehmütig fielen diese Worte aus ihrem Mund, sie schien ihre Familie wirklich zu vermissen… als ob sie ganz alleine gewesen wäre.

Dass sie dabei trotzdem noch so lebensfroh sein konnte überraschte ihn.

Am Hauptplatz angekommen, konnte man wieder die Bühne erblicken… sowie einen Brunnen, der dahinter stand. So richtig fiel ihm dieser eigentlich nicht auf, da die Bühne direkt dazwischen war.

Dort stand auch jemand und lehnte sich an den Rand… eine traurige Miene fiel über sein Gesicht.

„Itachi?“

„Oh, hey Pain… hallo Ada… Ihr kennt euch?“

„Ja… ich hab sie zu euch beordert zwecks der Show…“

„Danke nochmal dafür… ihr beiden habt uns den Abend gerettet.“

„Teehehe… gern geschehen Ita-chan…“

Leicht schmunzelte Pain bei der Namenswahl…

„Ita-Chan… klingt niedlich…“

Daraufhin lächelte sie kindlich zu Pain.

„Danke, ist mir selbst eingefallen…“

Itachi antwortete darauf:

„Sie ist wirklich ein süßes Böhnchen…“

„Wer ist hier ein Böhnchen!“

„Du, Ada…“

„Hey! Ich bin doch kein Böhnchen…“

Bei dieser Konversation fiel Pain nur ein amüsiertes Grinsen vom Gesicht, da der kleine Zwerg sich spielerisch über die Spitznamen Itachis aufregte. Wobei Näschen, Hütchen und Käschen doch ein wenig übertrieben war…

„Was treibt ihr beiden noch nachts hier?“

„Ach, ich wollte Ada nach Hause bringen… und du?“

„Wir haben eine Nummer morgen, ich bin etwas nervös deswegen…“

„Etwas Neues?“

„Ja… eine Tanzvorführung, wo mir die Augen verbunden werden…“

„Klingt recht schwer…“

„Ist es auch… deswegen möchte ich dann noch auf der Bühne trainieren, nicht dass ich von der Bühne falle…“

„Och… das wird schon… und wenn es halt passiert, dann fang ich dich kurzerhand.“

„Hoffentlich musst du es nicht…“

„Muss ich vermutlich auch nicht… du bist zu talentiert, als dass du von der Bühne fallen würdest.“

Unbewusst wurde Itachi bei den Worten etwas rot, trotzdem blickte er wieder in den Brunnen.

„Naja… ich übe mal weiter… wir sehen uns vermutlich morgen wieder…“

„Ja… ich wünsch dir was… bis dann…“

Allmählich spazierten die beiden wieder im Ort herum. Den Stadtplatz sowie dessen Brunnen hinter sich gelassen, suchten sie sich für den Abend noch ein kleines Plätzchen, wo sie sich hinsetzen und einen kleinen Snack bestellen konnten.

Hätte Pain den Ring mitgenommen, hätte er ihn auch gleich abliefern können… doch das hatte er ganz vergessen.

Andererseits fiel ihm gerade etwas auf… und zwar der knurrende Magen des Mädchens.

„Hast du Hunger, Ada?“

Mit einem richtig süßen Hundeblick nickte sie dem Schmied zu…

Schmunzelnd bestellte er den Kellner her, doch kaum kam er zu ihnen, gesellte sich noch jemand zu den beiden.

„Hey, Yuukimaru… du noch wach?“

„Ähm… ja… ich wollte einfach nur eure Bestellung aufnehmen.“

„Du… arbeitest hier?“

„Nein… ich wohne hier… der Hotelbesitzer ist ein Freund meiner Mama…“

„Oh…?“

„Ja… ich bin vor einigen Monaten hier in Konoha gelandet… damals hat mich Mama hier her gebracht, weil sie eine sehr gefährliche Reise machten.“

„Verstehe… ist das kein Problem, dass du hier arbeitest?“

Kopfschüttelnd lächelte Yuukimaru und antwortete, indem er von seiner Lehre bei dem Koch sprach. Indem er für den Koch arbeitete, wollte er sich für das Zimmer revanchieren.

Dafür bekam er durch den Koch einen ruhigen und freundlichen Lehrer.

Ada lächelte ihn lieblich an und fragte daraufhin sofort:

„Hast du schon was gelernt, Yuuki-san?“

Süß war ganz besonders hierbei, dass der kleine Junge bei den Worten einen leichten Rotschimmer aufwies. Irgendwie schmunzelte Pain, als er den beiden beim Reden zuhörte.

„Was hättest du denn gern, Ada?“

Irgendwie kam es dem kleinen Jungen einer Rettung gleich, als Pain das Thema wechselte und zu Ada sprach. Sie konnte sich nicht so genau entscheiden… von daher bestellte Pain für sich und sie jeweils eine halbe Portion Nudeln.

Und kaum verschwand Yuukimaru vom Tisch, blickt Ada zu Pain…

„Magst du ihn?“

„Wen?“

„Yuukimaru mein ich…“

Sie lächelte zu Pain… doch gab keine Antwort, stattdessen kratzte sie sich am Kopf und lächelte kindlich.

„Ja, er ist mein Freund.“

Richtig süßwar ihr Blick hierbei, und wenn man auch einen Moment auf Pain achtete, schien er kurzzeitig sogar ein wenig eifersüchtig auf Yuukimaru gewesen zu sein.

Einige Minuten später kamen die bestellten Nudeln zu ihnen.

Wie ein Scheunendrescher schlug das Mädchen zu und futterte ihre Portion innerhalb von ein paar gefühlten Sekunden.

„Wow… wie…“

Mampfend schaute sie zu der Portion von Pain.

„Darfsch de ham?“

Pain reichte ihr seine Portion.

„Erst schlucken, dann sprechen, Kleine…“

Schmunzelnd verschränkt er die Arme um sich, wartet noch ein bisschen, bezahlt aber schon einmal die Rechnung.

Ein kleiner Wirbelwind durchaus…

Nachdem sie es auf hatte, kicherte sie kindlich und dankte Pain für das Mahl.

Das Geld hinterlassen, stand Pain auch auf und verließ die Bar. Dabei Ada wieder mit voller Geschwindigkeit voran.

Kichernd verfolgte Pain das kleine Mädchen…

Doch dabei stieß die Kleine gegen jemanden… sie stolperte nach hinten und blickte hoch zu der Person…

„Oh… tut mir leid… ich…“

„Ach, schon gut, Ada… was machst du denn um die Zeit noch hier?“

„Ähm… Oh… Hallo Konan…“

„Guren… Konan hat eine andere Frisur.“

„Hallo Guren… eigentlich wollte ich Ada nur nach Hause bringen… nur bis jetzt waren wir halt überall und nirgends…“

„Nunja… dann lass sie doch bei dir schlafen, für eine Nacht zumindest… dafür sucht ihr dann morgen weiter.“

„Hm… okay, auch gut…“

Pain klang davon nicht allzu sehr begeistert, dafür Ada umso mehr.

„Jippie! Übernachtungsparty bei Guren zuhause!“

„Ähm… eigentlich bei Pain zuhause…“

Rasend schnell verschwand das Mädchen irgendwohin…

„Wo hast du den Wildfang her, Pain?“

Er erzählte Guren die Geschichte, wie er sie kennen gelernt hatte… dabei blickte sie doch etwas verwirrt zu ihm.

„Also bist du eigentlich nur eine Art Streuner, oder?“

„Streuner… klingt wie ne Beleidigung.“

Amüsiert schüttelte Guren den Kopf.

„Du bist mir einer… aber du solltest lieber das Mädchen in Sicherheit bringen, nicht dass es dir wegläuft.“

„Ja gut… wir sehen uns.“

In der Dunkelheit verschwunden, machte sich Pain ebenso auf den Weg nach Hause. Dort die Tür geöffnet, wunderte sich Pain, da auf einmal lauter Krach aus seiner Wohnung kam.

„Was ist denn hier los?“

In der Wohnung angelangt, war alles vollkommen verraucht. Verwirrt versuchte er den Rauch mit den Händen wegzuwehen.

Daraufhin hockte er sich hin, ging im Tiefgang zur Hütte und suchte nach der Quelle. Es roch nach Alkohol…

Vom Dampf alleine konnte man schon ganz leicht betrunken werden. Trotzdem wagte sich Pain weiter in die Hütte hinein… doch niemand war im unteren Stockwerk…

Der Rauch verzog sich zumindest allmählich…

Alle Fenster geöffnet lag zumindest nur noch der Gestank nach Sake im Raum…

„Mann… wie das stinkt…“

„Ada? Bist du hier?“

„Pain? Warum riecht es hier so… bärgs…“

„Ein Glück, dir geht es gut… was war denn hier los?“

„Weiß nicht… auf einmal hats geknallt und ich bin aufgewacht…“

Nickend nahm Pain Adas Hand… Verwirrt blickte er sich um, ob etwas gestohlen wurde, doch es schien, als war alles an seinem Platz.

Seltsamerweise begann Ada wie wild zu hicksen… dank den Dämpfen hatte sie wohl ein wenig vom Alkohol verschluckt.

„Mir issss übel…“

Daraufhin brachte Pain das Mädchen wieder hoch ins Zimmer, die etwas verwirrt rumschwankte.

Achtsam hob Pain das Mädchen hoch, legte sie aufs Bett und deckte sie zu.

„Naaaah… ich will nich in die Heia…“

„Doch… das ist besser so…“

Er drehte sich um, ging hinunter ins Erdgeschoss und öffnete dort das Fenster.

„Wieso zum Geier befeuert jemand etwas mit Sake… Und was haben sie in meiner Wohnung zu suchen…“

„Paaaaaaain-Saaaaan… ich hab Kopfaua…“

Gerade wusste er nicht, worüber er sich mehr aufregte… entweder die Tatsache, dass sie mit Alkohol befeuert haben, weswegen es hier stank wie in einer Brauerei, oder die Tatsache, dass sich Ada dadurch mehr als eine Nase voll ins Gehirn geflogen ist.

Nachdem alle Fenster geöffnet waren, ging er wieder hoch zum Bett, welches jedoch leer war… Im ganzen Zimmer suchte er nach dem kleinen Mädchen… doch sie war unauffindbar.

„Ada?“

Nirgends zu sehen… nur… nach dem Schrei ging auf einmal das Wasser im Bad an…

Und gerade in diesem Moment dachte sich Pain, was für einen Ärger er mit der Kleinen hatte…

Die Tür geöffnet, lag das Mädchen direkt in der Badewanne, die sich allmählich mit Wasser füllte… leider hatte das Mädchen vergessen, das Kleid auszuziehen… Pain drehte den Wasserhahn zu,

„Paaaaaain-Saaaan! Du biss wida da…“

Von dem kleinen Schluckauf durch die Dämpfe unterbrochen.

Seufzend nahm Pain das Mädchen hoch, legte es aus der Badewanne und setzte sie vorsichtig auf der geschlossenen Kloschüssel ab.

„Das Gewand is ja nass…“

„Komm, zieh dich um… ich bring dir ein paar Klamotten…“

„Jaaaa… Pain…“

Seufzend schüttelt er wiederrum den Kopf, schaut das Mädchen an und verlässt das Badezimmer. Gerade machte er sich wiederrum Sorgen, dass sie sich wieder irgendwo versteckte.

Deswegen suchte er in seinem Wandschrank rasend schnell ein paar Klamotten, fand sie und raste wieder zurück zum Bad.

„Das war so klar…“

Schon wieder verschwand Ada irgendwohin… auch wenn sie brav die Klamotten ausgezogen hatte…

Zuerst dachte er sich, dass sie unten war, suchte sie dort… war aber wiederrum unauffindbar.

„Verdammt, Ada? Wo bist du?“

Gerade stellte er sich vor, wo sie war… was wenn sie nach draußen rannte…?

„Oh Mann… wenn sie jetzt splitternackt durch die Gegend läuft… ach du heiliger…“

Hunderte Szenarien derer Art bildeten sich in seinem Kopf, weswegen er die Suche immer mehr intensivierte…

Dabei hing er bei dem Szenario, dass sie jemand mit Süßigkeiten lockte und sie einfach mitnahm…

Regelrecht panisch wurde sein mit Piercing versetztes Gesicht… Bitte… sei im Haus… sei im Haus…

Er suchte überall, in den Glasvitrinen, in den Schränken, selbst im Schmiedeofen… Es war zum Verrücktwerden für ihn…

Als er dann unterm Bett sehen wollte, kraulte er dort hinein… auf halbem Weg spürte er jedoch etwas am Rücken. Erschrocken hob er den Kopf, wodurch er mit dem Hinterkopf gegen den Lattenrost krachte…

Aus dem Bett gekommen fand er das Mädchen auch… an einem für ihn recht überraschendem Platz… nämlich im Bett, vollkommen zugedeckt, nicht einmal die Haare waren sichtbar.

„Ich glaubs ja nicht… erst… hmpf…“

Trotzdem war er erleichtert, dass das Mädchen nur im Bett lag.

„Du wildes Ding… du hast mir Angst gemacht…“

Tief und fest schlief Ada, ohne sich ein Bisschen zu rühren. Vollkommen ruhig wie ein Stein breitete sie sich im gesamten Bett aus.

Und wie es aussah, schnappte sie sich bereits einige Klamotten… langärmlig und eindeutig zu groß für sie.

Trotzdem fand er es total süß.

Er deckte sie vorsichtig zu, nickte nur und machte sich auf dem Weg nach unten, zurück zur Kutsche… bevor er sich auf die Kutschenbank legte, schloss er die Tür hinter sich zu… daraufhin schlief er auf der Kutschenbank ein, so wie die anderen Nächte zuvor.

Das stählerne Grab und der Schreiner

Nachdem sich der erste Sonnenstrahl von der Erde erhob und direkt Pain ins Gesicht schien, erwachte er. Seine Augen öffneten sich nur langsam und bevor er sich von der Kutsche erhob, räkelte er sich noch etwas auf der Bank. Aufrecht gesessen, kratzte er sich am Hinterkopf, blickte hinab auf den Steinboden und sprang auf jenen, bevor er sich leicht taumelnd der Tür näherte. Doch kurz bevor er den Schlüssel aus seiner Tasche suchte, vernahm er eine bekannte Stimme.

“Pain, gut dass ich dich her treffe... du musst mir helfen.”

“Hey Fugaku, Was ist denn los?”

Bevor Pain die Tür aufschließen konnte, zerrte Fugaku ihn mit zum großen Platz, um genau zu sein zur Theaterbühne, wo einige Stahlstreben eingestürzt sind. Unter diesen lag jemand begraben.

“Wir haben versucht, die Stangen aufzuheben, doch sie sind zu schwer. Und ehrlich gesagt trauen wir uns nicht, sie anzuschneiden, da das Ding äußerst instabil aussieht.”

Prüfend blickte Pain durch den Stangensalat, welcher drohte, einzustürzen. Er versuchte herauszufinden wo das Opfer war, da sah er einmal die Hand. Nach einem prüfenden Blick wusste er wo es sich versteckt hielt und wie er es schaffte, das Opfer ohne Verletzungen rauszuholen, dafür brauchte er jedoch das Werkzeug.

Pain nickte nur, suchte zuerst stabile Stellen, damit das Konstrukt nicht zusammenkrachte. Nachdem er zwei lose Streben gefunden hatte, sprach er mit einigen Leuten.

“Bitte, haltet diese beiden Stangen hier und auf der gegenüberliegenden Seite fest. Ich muss mein Werkzeug holen, damit der da drin nicht erschlagen wird.”

So wie sich Pain von Bühne zurückzog, so traten zwei Männer heran, die das Konstrukt so fest wie möglich hielten.

Pain raste zurück zu seinem Haus, stolperte jedoch über die Schwelle der Eingangstür. Leicht panisch erhob er sich wieder auf seine Beine, blickte sich um und suchte eine Stahlsäge, um die Streben loszuwerden. Bei der Werkbank angekommen, suchte er diese, jedoch vergebens. Die Stahlsäge war zwar da, doch das Sägeblatt war stumpf, also nicht mehr brauchbar.

Ein weiteres Problem war, dass er Konoha zu wenig kannte, als dass er wusste wo ein anderer Schmied wohnte.

Von dem Lärm, den Pain mit seinem Stress verursachte wurde Ada wach. Sie tappste die Treppe hinunter, hielt ihr Kissen im Arm und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Wie ein Kuscheltier drückte sie das Kissen nahe an sich, obwohl ihr leicht zerzaustes Kleid weiterhin gefaltet wurde. Mit ein paar kleinen Verneblungen in ihrem Kopf schreitet sie auf Pain zu.

"Was hast du denn, Pain-chan?"

"Auf der Bühne ist ein Unfall passiert... jemand liegt unter den Stahlstangen begraben und..."

"Oh nein!"

Panisch raste der kleine Zwerg um Pain herum, verschwand jedoch wie ein Blitz aus der Tür. Erstmal fasziniert, wie schnell das kleine, noch halb benebelte Mädchen so rasant laufen kann, blickte er ihr nach, bevor er sich in der Stadt nach einem Schmied umschaute, der Stahlsägen im Angebot hatte.

Nirgendwo war einer offen, alle geschlossen. Wie verzweifelt klopfte er an verschiedenen Türen, fragte nach Sägen, doch niemand konnte ihm helfen.

Nach einiger Zeit kehrte er aber bei einem Palast von einem Haus an. Die Fassade des Hauses ist goldfarben und mit roten Holzornamenten verschönert, das Dach besteht aus pagodenähnlichen Dachschindeln, wovon ein Teil abgeschnitten scheint. Von unten sah es so aus, als würde ein kleines Häuschen auf dem Pagodendach stehen. Die Tür selbst bestand aus tropischen Hölzern im gleichen Rot wie die Ornamente an der Außenwand. Schwer atmend klopfte Pain an der Tür, legte die Hände auf seine Knie und erwartete nicht, dass er jemand Bekannten treffen würde, welcher sich an die Seite des Türrahmens lehnte.

"Pain... was machst du denn hier?"

"Hallo Itachi, ich wollte... wow, ist das dein Haus?"

"Überrascht?"

Und wie überrascht er war. Das Gebäude konnte mit dem Turm des Hokage konkurrieren, wenn es um den Glanz und die edle Bauweise ging, alleine die Außenfassade musste ein Vermögen gekostet haben. Hierbei lernte Pain auch die Lektion: Beurteile nie ein Buch nach dem Umschlag.

Unglücklicherweise verlor Pain auch seinen Auftrag aus dem Auge.

"Gehört dieser Palast dir?"

"Ja, Vater hat ihn mir gekauft, es ist meine Wohnung sowie meine Garderobe für etwaige Tänze."

Schon von außen schien das Gebäude wie ein Palast zu wirken, doch innerlich war es nur umso edler eingerichtet.

Pain konnte seine Augen nicht von den goldenen Statuen auf den Regalen lassen, welche nur durch Ketten an der Wand sowie ein Scharnier an beiden Seiten festgehalten wurden. Diese Statuen waren Meisterleistungen der Goldschmiedekunst, welcher sich Pain betätigte. Jeden einzelnen Götzen fasste er ins Auge, wobei jeder von ihnen meisterhafter gestaltet war als sein letzter.

In vollkommener Faszination versunken bemerkte Pain jedoch auch nicht, dass Itachi ihm die ganze Zeit Fragen stellte. Er hörte nicht mehr zu, hatte nur noch diese wunderschönen Werke im Kopf, die er ins Auge fasste.

„Unglaublich… wo hast du die her?“

„Gefallen sie dir, Pain?“

„Das sind… so eine Qualitätsarbeit habe ich nur bei meinem damaligen Meister gesehen.“

Schmunzelnd nimmt Itachi eine der Statuen von dem Regal, es war ein goldener Löwe auf einem Stein, welcher geradeaus starrte. Jedes markante Detail, die Mähne, die Schnurrhaare, selbst die Spalten im Stein worauf der Löwe saß, wurden so detailliert in Szene gesetzt, wie es ansonsten kein Künstler konnte. Pain wusste nicht, wie ihm geschah. Einerseits war er vollkommen begeistert von diesem Wunder der Kunst, andererseits hatte er den Wunsch, selbst diese wunderschönen Kunstwerke zu erschaffen.

Die Worte blieben ihm im Halse stecken, so etwas Bezauberndes hatte er noch nie gesehen. Er fühlte sich wie ein Kleinkind, welches einen Spielplatz nur für sich allein besitzt. Ein riesiger Spielplatz mit tausenden Goldstatuetten, welche edler nicht sein konnten.

In seinen Augen bildeten sich kleinste Tränen. Es mochte nicht so wirken, aber für ihn hatten diese Statuen eine ähnliche Bedeutung wie für einen Alchimisten das Mittel zur Unsterblichkeit. Pains Atem stockt in diesem goldenen Paradies bestehend aus hunderten von Edelsteinen. Unbewusst seufzte Pain auf, setzte sich auf den Boden und starrte jede einzelne Statuette von Neuen an.

„Wow, noch nie habe ich erlebt, dass jemand diese Statuen so sehr liebt. Wenn du willst kann ich dir zeigen, welche Statue von wem erschaffen wurde.“

„Ja… bitte…“

Flehend war Pains Stimme, eine Leidenschaft wurde in ihm geweckt, die seinesgleichen noch nie erlebt hatte. Seine Augen funkelten bei jedem der Steinstatuen, immer heller, je weiter seine Augen herumwanderten. Lächelnd hockte sich Itachi neben Pain hin und schüttelte ihn vorsichtig an der Schulter. Daraufhin legte er ein Buch vor Pains Füße, dieser erschrak dadurch so sehr, dass er beinahe an einem Herzinfarkt erlitt. Immerhin war er dank diesen Statuen so gespannt wie ein Flitzebogen.

„Heiliges Kanonenrohr!“

„Habe ich dich erschreckt? Das wollte ich nicht…“

„Mann, ich wär beinahe gestorben…“

Nachdem Pain kurz ausatmete, untersuchte er das Buch, das er von Itachi erhielt. Auf dem Einband befand sich ein ähnliches Exemplar des Löwen, welchen er von Itachi zum Beobachten erhielt. Unter diesem Bild stand in gleichfarbiger Schrift geschrieben: ‚Wie wird aus Gold Kunst‘

Kaum öffnete Pain das Buch, verblüfften ihn diese Anleitungen, welche in dem Buch beschrieben waren. Jedes Detail der Schmiedekunst sowie des Bearbeitens von heißem und kaltem Gold wurde hier erklärt, es war ein Fachbuch, welches jedem Goldschmied eine große Bereicherung wäre, so auch Pain, welcher nicht die Augen davon lassen kann. Während dieser gebannt auf die Werke in dem Buch starrte, fing Itachi an, über Pain zu kichern. Amüsiert setzte er sich neben ihm, wandte seinen Blick ebenso dem Buch zu und las einige der Paragraphen, welche sich hier und da verbargen. Trotz der Tatsache, dass es ein über 500-Seiten-großes Fachbuch war, welches Itachi schon mehr als zweimal gelesen hatte, war er überrascht, dass Pain diese schwerste Form der Fachliteratur so einfach lesen konnte.

Nach wenigen Minuten bereits bemerkte Itachi, wie verzaubert Pain von dem Buch war.

„Du liebst dein Handwerk, oder?“

Nur nickend antwortet Pain, da dieser seinen Kopf gerade ganz wo anders hatte, als bei Itachi oder der eingekrachten Bühne. Doch Itachi gefiel es irgendwie, dass sich Pain so sehr für seine Kunst begeisterte. So wäre Itachi auch schon eine Idee gekommen, nur klopfte es während seiner Nachdenkphase an der Tür, welche Itachi auch öffnete.

„Bitte Herr Itachi-Sama, könnten Sie uns helfen?“

„Hey, Yuukimaru… was ist denn los?“

Vor der Tür stand der kleine Junge mit den braunen Haaren, diesmal jedoch ohne Begleitung von Guren oder einer anderen Belegschaft des Restaurants.

„Herr Itachi-Sama, wir haben einen Notfall. Die Bühne ist eingestürzt und jemand wurde unter dem Schutt begraben. Das Gerüst steht zwar sicher, aber kann bei einem starken Beben einstürzen.“

„Was brauchst du?“

„Ihr habt doch sicher eine Stahlsäge, oder?“

Nickend läuft Itachi in ein Hinterzimmer des Hauses, kramt eine Säge heraus und gibt sie Yuukimaru.

„Vorsichtig, die ist sehr scharf…“

„Danke sehr, wenn Ihr Pain-Sama findet, dann sagt Ihm bitte, dass wir jetzt eine Säge haben… er will die Streben absägen sagte er.“

„Pain… will…?“

Und so fiel es Itachi wie Schuppen von den Augen. Pain war nicht bei Itachi zu Besuch, um die Statuen zu sehen, sondern weil er helfen musste, das Opfer des Unfalls zu retten. Nur war dieser selbst zu sehr von Itachis Statuen begeistert, wodurch er es vergessen hatte.

Schnell näherte sich der Schwarzkopf Pain, welcher die Finger nicht vom Buch ließ. Er rüttelte ihn mehr oder minder aus seiner Trance wach.

„Pain, verdammt… du hast eine Aufgabe vor dir.“

„Hm? Wie?“

Dadurch erinnerte sich Pain, was er hier zu suchen hatte.

„Verdammt, ich brauch eine Säge…“

„Die haben wir schon. Komm mit.“

Pain stand auf, wurde daraufhin von Itachi aus dem Haus zu Yuukimaru gezogen, welcher bereits auf die beiden wartete. Sobald sie den Türrahmen verließen, rannte der kleine Junge den beiden voraus. Dafür, dass seine Beine anscheinend so kurz waren, rannte er überaus flott, auch wenn seine Bewegungen doch etwas hektisch wirken, konnte er beinahe den beiden größeren wegrennen.

Nach wenigen Minuten tauchten die drei auch am Platz auf.

Guren stand bereits dort, wo es passierte, allem Anschein nach verwendete sie eine Art Kristalljutsu, um die Stahlstreben an ihren Positionen zu halten. Sie war die Einzige auf der Bühne, wodurch jegliche Vibration durch die Bühne verhindert werden konnte. Erleichtert seufzte Pain auf, als er das halbwegs sichere Gerüst vorfand, welches Guren erschuf. Doch sie musste die Kristalle die ganze Zeit auf ihrer Position behalten, da sie sich ansonsten auf dem Boden bewegten.

„Pain, da bist du endlich…“

Gurens Stimme füllte sich mit Sorge, während sie versuchte, mit ihren Kristallen die Streben still zu halten.

„Das wird schwer… wenn sie so herumfuchteln, dann kann es durchaus sein, dass das ein oder andere Gebilde einstürzt.“

„Ihr könnt den da drin doch retten, oder Pain-Sama?“

Pain starrte sich das wacklige Gebilde an. Wenn es einstürzte flogen Hunderte Kilogramm Stahl um den Kopf des armen Opfers. Und auch ein falscher Schnitt konnte das gesamte Gebilde zum Einsturz bringen, also war höchste Sorgfalt sowie Fachkenntnis mit Metallen vonnöten. Und beides besaß eben nur Pain als Goldschmied.

Das Stahlgebilde wirkte enorm sperrig, wodurch es auch nicht leicht war für Pain, sich zu Recht zu finden. Er musste mit den Streben beginnen, die ihm das Sichtfeld bedeckten, wobei er mit einem Knoten startete, der etwas weit hinaushing, aber sicherlich keine Sorgen machte, wenn er weg war.

„Könnte mir bitte jemand helfen? Sobald die Streben ab sind, fallen sie ansonsten zu Boden.“

Itachi sowie Fugaku rasten auf die Bühne, hoch, aber doch galanten Schrittes, ohne mit ihren Füßen die relativ unsichere Bühne zu beschädigen. Pain gab ihnen an, welche Streben er zuerst sägen wollte und die beiden anderen Männer legten Hand an den Stahlstangen an, so dass diese nicht gegen die anderen Stangen fielen. Weiterhin sagte er dem Verschütteten, dass er die Augen verschließen musste und wenn möglich auch die Hand davor halten, auch wenn es keinen Sinn hatte, da er gerade ohnmächtig darunter lag.

Pain fing an zu sägen. Gezielte Bewegungen seines Werkzeuges sorgten dafür, dass die Gerüste still blieben und somit auch keine Gefahr darstellen – doch nur für den Anfang. Mit jedem Schub seiner Säge wurde die Kerbe größer, welche allmählich die verschiedenen Streben voneinander trennten. Genau vier davon hingen in der Luft und sobald das Knäuel gelöst war, mussten die beiden anderen Männer diese Streben auffangen. Schritt für Schritt näherten sich die drei dem Zeitpunkt wo das passierte… und es war ab. Kurz geschockt nahmen die beiden Männer sich der Stangen an und warfen sie vor die Bühne. Erleichtert über dieses erste Doktorspiel seufzte Pain erleichtert auf, starrte nach oben und umfasste den Griff der Säge. Doch durch diese Streben sah er auch das erste Mal in welch einer großen Gefahr der Verschüttete war. Direkt über seiner Brust hingen die abgebrochenen Streben der Bühne, welche dank ihrer neu gewonnenen Form zu scharfkantigen Spießen wurden, die bei einem Einsturz schwerste Verletzungen zur Folge hatten.

„Das ist gar nicht gut…“

„Was ist los, Pain?“

„Die Streben im Inneren könnten den da drin aufspießen, wenn wir die Falschen erwischen.“

Es war dunkel, doch die neu gewordenen Klingen strahlten gegen die Sonne, da sich das Knäuel an der Seite löste. Jetzt war enormes Geschick und umso mehr Glück erforderlich, um den Jungen zu retten.

„Heißt das wir können von oben nicht mehr weiterarbeiten?“

„Das wäre russisches Roulette: Einige Streben wackeln heftig. Es scheint, als wären sie bereits enorm locker, wenn wir sie weiterbearbeiten, könnte es das Ende dieses armen Jungen sein.“

„Verdammt… und wenn wir von unten ein Loch durch den Holzboden schneiden?“

„Das könnten wir versuchen… gibt es in Konoha so etwas wie einen Tischler oder Schreiner?“

„Jemand besseren… Yuukimaru?“

Der kleine Junge lief zur Bühne, redete mit Fugaku anscheinend über diesen Schreiner, denn der Zwerg raste daraufhin sofort los. Unfassbar, dass so kleine Beine so schnell rennen konnten, doch da vernahm Pain eine weitere Stimme.

„Beeilt euch, lange kann ich diese Kristalle nicht mehr aufrechterhalten…“

Es war Guren, der schon einige Schweißperlen von dem Kopf rutschen. Sie tat sich sichtlich schwer damit, ihr Jutsu zu verwenden, erst recht, da sie es normalerweise gewohnt ist, dass sich die Kristalle nicht bewegten. Dies war eine vollkommen neue Situation für sie, doch sie musste durch. Pain setzte seine Säge an einem weiteren, sicher wirkenden Knäuel an, diesmal direkt an dem Kristall. Wenn sich dieses löste, war diese Seite stabil, wodurch sie sich nicht mehr darauf konzentrieren musste. Pain sägte schnell, kräftig und spaltete somit die Stahlstreben voneinander. Allmählich entstand an der Seite ein kleines Loch, wodurch ein kleinerer Mensch Platz finden konnte. Nur schien es eine junge Frau zu sein, die von den Streben verschüttet wurde. Sie hatte bereits leichte Wunden an ihrer Brust sowie eine Platzwunde am Schädel, doch keine tödliche Verletzung… zumindest noch nicht. Doch zumindest Guren war etwas entlastet, konnte sich jetzt mehr auf die anderen Streben konzentrieren und diese etwas hochheben, so dass Pain mit seiner Hand hineinfassen konnte.

Fugaku schaute sich dieses Loch genauer an, was durch die abgesägten Streben entstand.

„Du sag mal, Pain… könnten wir die Kleine da nicht einfach rausziehen?“

Pain blickte auf das Loch, schaute sich die Maße an und orientierte sich an den Stahlstreben, welche er abgesägt hatte.

„Wäre eine Möglichkeit, ja… nur müssen wir da achtgeben wegen den Spießen da drin…“

„Säg sie doch ab?“

„Von hier aus kann ich sie nicht erreichen, befürchte ich…“

„Dann mach hier oben weiter: wenn dieses Stahlnetz da oben weg ist, kommst du doch rein…“

„Auch nicht, da hängt eine dieser spitzen Streben dran und ich weiß nicht welche es ist…“

Itachi blickte in den kleinen Tunnel, welcher aufging mit den beiden Schnitten.

„Was, wenn einer von uns nachkontrolliert ob etwas wackelt?“

„Das wäre eine Idee…“

„Okay, das können wir versuchen.“

Pain stand wieder auf, schaute sich das Strebenknäuel an, das wie Wasserhähne über dem Mädchen hing und nahm sich der Konstellation an: Jede einzelne Stange davon schüttelte er, wodurch verdeutlicht wurde, welche Strebe die war, die den Zapfen über dem Mädchen hielt.

„Die war es…“

Pain hielt sie gerade in der Hand, verstand aber dennoch, dass diese also der Roulettezapfen war – was bedeutete, dass die anderen womöglich sicher waren. Und so setzte er die Säge an einer der äußersten Stangen an, sägte diese langsam und vorsichtig ab, so dass das Gerüst nicht unter dem Wackeln zusammenbrach. Fugaku hielt bereits mit der Hand die Streben, fing diese auf und warf diese ebenso wie die letzten zur Seite. Itachi spürte bereits, dass es nun lockerer ging und er bereits reinkraulen konnte, wodurch er eine kurze Strecke hineinkraulte. Nur noch ein halber Meter trennte Itachis Kopf von dem Torso des Mädchens, welcher wie unter einem Nagelbett lag und trotzdem hingen die Füße hinaus. Pain setzte an den beiden nächsten sicheren Stangen an, löste diese ebenso von dem Geflecht. Bei der vierten Stange sägte er weiterhin behutsam los, doch diese war an einem anderen Spieß befestigt, welcher erst locker wurde, nachdem die anderen Stangen abgeschnitten waren.

„Halt!“

Itachi versuchte noch die beiden vom Schneiden aufzuhalten, doch sie hörten ihn nicht. Unter dem Stahlgeflecht entstand so etwas wie eine schalldichte Kammer, wodurch die beiden nicht hörten, was er schrie. Fugaku hielt die Stange fest, Pain sägte unbehelligt weiter, doch Itachi zappelte mit seinen Füßen um auf sich aufmerksam zu machen. Doch niemand bemerkte es, die Strebe war beinahe durchgeschnitten, wie ein Dolch drohte diese Stange das Mädchen zu durchbohren, doch Guren sah es schlussendlich.

„Wartet! Itachi hat etwas!“

Pain reagierte abrupt, hörte das Sägen auf, hatte aber genug durchgesägt, dass die Stange durchbrach. Fugaku fing die Stange auf, doch irgendetwas passierte, da sich Itachis Beine schockartig auf und ab bewegten. Erschrocken blickte Guren zu den Sandalen des Schwarzhaarigen, die als einzige hinaushingen, ebenso wie Fugaku. Ein Schock durchfuhr seinen Körper, er hatte Itachi aufgespießt… Zitternd starrte er auf die Füße seines Sohnes, legte die Hand vor seine Lippen und konnte nicht fassen, was gerade passierte.

„I…tachi… nein… NEIN!“

Er wollte das Kind retten, opferte aber dabei sein Leben, so dachte Fugaku… Pain erblickte es ebenso, wie gefroren stand er vor Itachis Füßen, da diese nicht rührten. Die beiden schrien nach Itachi, wollten etwas hören, dass er noch lebte… doch sie bekamen keine Antwort, und es war abgesehen von den glänzenden Stahlstreben zu dunkel um etwas zu erkennen.

„Oh nein… Itachi…“

Kreidebleich wurden die Leute bei diesem Anblick… Itachi wurde von einem der stählernen Stacheln getroffen. Das durfte nicht sein…

Verzweifelt war Fugaku drauf und dran loszurennen, um seinen Sohn hinauszuziehen, doch er durfte es nicht, da ansonsten das Stahlgerüst einstürzte und somit mehr als nur ein Leben verstarb.

Tränen flossen aus Fugakus Augen… er hatte seinen Sohn verloren…

Fugaku drehte sich weg, wollte es nicht wahrhaben, versuchte zu glauben, dass das ein Traum war, Pain schaute ihm nach, während Guren wie schockiert dastand… doch da bemerkte sie auch Itachis Beine, wie sie beinahe aus Erleichterung hin und her wippten. Guren atmete vollkommen erleichtert aus, es hatte ihn nicht erwischt. Sie rannte auf Itachi zu, hielt zwar noch das Jutsu aufrecht und sprach zu ihm, hörte ihn zwar nur schlecht, aber sie hörte was passiert ist.

„Du bist wirklich unter einem Glücksstern, Ita… das muss ich dir wirklich lassen.“

„Was? Itachi lebt? Aber der…“

„Er hatte kurz bevor die Strebe runterstürzte seinen Fächer davor gelegt, wodurch diese zur Seite glitt.“

„Oh mein Gott…“

Fugaku konnte es nicht so recht glauben, im Gegenteil. Für ihn fühlte sich diese Nachricht wie ein Wunder an, er starrte wieder zurück zu Itachis Beinen, welche sich langsam auf und ab bewegten. Ihm fiel ein Stein vom Herzen der so groß war wie der Turm des Hokage, doch auch Pain war von Erleichterung geprägt, sein Atem beruhigte sich und Euphorie war in den beiden außerhalb zu spüren.

„Das war wirklich knapp, sagt Itachi…“

Guren, die teils als Kristallmacherin, teils als Sprachrohr diente übersetzte das unverständliche Gefasel, welches aus den Streben kam.

„Das restliche Stahlnetz sieht sehr instabil aus, wir müssen wohl auf den Schreiner warten.“

Nickend antwortete Fugaku Pain, welcher gerade dabei war, Itachi aus der Stahlhöhle zu ziehen. Der Fächer wurde in der Mitte aufgespießt.

Nur wenige Sekunden später tauchte Yuukimaru mit einem braunhaarigen Mann auf.

„Fugaku, ich bin hier.“

„Yamato, sehr gut… du musst uns helfen, die Bühne auseinanderzunehmen.“

„Was soll ich tun?“

„Unter dem Schrott hier ist ein Mädchen, Pain hatte bereits die gefährlichen Stellen abgeschnitten, wodurch es womöglich aufgespießt werden konnte.“

Pain instruierte Yamato, erst ein Loch zu bohren, gab ihm die genauen Maße wo und wie groß es war, ebenso leitete er Itachi an, die Stange zu signalisieren, welche das Gerüst lockerte, indem er sie schüttelte.

Das Loch, welches Yamato mit seinem Jutsu erschuf, war groß genug, damit sich Pain mit seinem Oberkörper hinein winden konnte. Da dies eine letzte instabile Strebe war, musste Itachi von außen daran schütteln, damit Pain nicht die Falsche abschnitt. Pain nahm seine Stahlsäge und eine Kerze mit, damit er auch sehen konnte, welche Strebe Itachi schüttelte. Pain gab Yamato ein Handzeichen, dieser verschwand nach draußen und sprach zu Itachi.“

„Du kannst loslegen!“

Dieser schüttelte die angesprochene Strebe. Wie gedacht wurde die eine Strebe locker, welche das Gerüst instabil machte. Pain sägte diese ab, währenddessen schnitt Yamato von unten ein Loch durch die Bühne, damit das Mädchen von dort herausgezogen werden konnte. Sobald die Strebe abgeschnitten war, verschwand Pain nach draußen, dort wartete er darauf, dass Yamato fertig wurde. Was sich dadurch zeigte, dass sich die Stahlstreben voneinander trennten, um genau zu sein halbierten. Ähnlich einem Kokon fielen sie in zwei Richtungen, beide weg von dem Mädchen unter die Bühne.

„Es ist geschafft…“

Vollkommen erleichtert klang hierbei Fugakus Stimme, sein Herzrasen schien vorbei zu sein und die Panik, seinen Sohn verloren zu haben ebenso. Das Mädchen, welches unter dem Gerüst begraben wurde, trug pinke Klamotten und braune Haare mit zwei Haarknäuel. Nur wenige Minuten, nachdem diese Rettungsaktion abgeschlossen war, kamen bereits einige Ärzte und brachten sie ins Krankenhaus. Pain setzte sich mit der Gruppe aus Rettern, einschließlich Ada und Yuukimaru an die vier Dorfbänke, welche im Rechteck um eine Feuerstelle angebracht waren. Fugaku stocherte ein wenig in dieser Feuerstelle herum, welche ein heißes Spektakel darbot. Die beiden kleinen Kinder spielten ein wenig Fangen während Pain und Guren sie beobachteten.

„Du magst die Kleine wohl, oder?“

„Meinst du Ada? Ja, doch schon… warum fragst du?“

„Sie wirkt irgendwie aufgedreht, etwas ungestüm und auch leicht chaotisch.“

„Das kannst du laut sagen…“

Selbst in dem kurzen Zeitraum, den Pain in Konoha verbracht hatte, konnte er bereits Geschichten von der Kleinen erzählen, die gar kein Ende zu haben schienen. Lachend veralberte während der ganzen Geschichte Fugaku seinen Sohn, obwohl dieser immer wieder mit seinen fiesen Sprüchen konterte. Nach der kleinen Runde saßen nur noch Pain mit der schlafenden Kleinen an ihn gelehnt und Itachi am Feuer, wobei Pain doch etwas nachdenklich in die lodernden Flammen starrte.

„Hey, großer Retter, was hast du denn?“

„Nun ja, ich denke gerade daran, dass ich dieses Mädchen da früher hätte retten können, wenn ich nicht so abgelenkt gewesen wäre.“

Itachi lehnte seinen Kopf nach oben, wobei der Himmel bereits von einigen Sternen bedeckt war.

„Wenn du früher gekommen wärst, dann hätten die anderen Anbus Guren vielleicht zu spät getroffen, dann wäre Yuukimaru womöglich nicht wegen der Säge aufgetaucht und du hättest womöglich keinen stabilen Stand mehr gehabt.“

„So habe ich das auch noch nicht bedacht…“

Hatte er wirklich nicht, im Gegenteil. Er dachte bis jetzt eigentlich nur, dass er beinahe Schuld an Itachis Tod gehabt hätte…

„Du denkst ganz schön viel nach, oder Pain?“

„Doch schon, ja… immerhin hätte ich dir beinahe das Lebenslicht ausgehaucht, wenn du nicht aufgepasst hättest.“

Lachend starrte er zu dem Orangehaarigen, amüsiert über das Kommentar setzte er sich neben ihn und sah Pain beim Stochern zu. Kopfschüttelnd sah er ins Feuer und fing an zu sprechen.

„Das Leben ist nun einmal so. Du weißt nie, was kommen wird, du kannst nicht auf alles vorbereitet sein und du bist der Situation ausgesetzt, egal wie sie kommt. Jetzt gib dir nicht dafür die Schuld, dass ich angeblich fast gestorben wäre: wir haben das Mädchen gerettet, niemandem ist etwas passiert und wir feiern ausgelassen, dass wir es geschafft haben.“

Überraschend kamen diese Worte aus Itachis Mund, zumindest für Pain, da er immer wieder dachte, dass Itachi normalerweise kaum Gefühle zeigte. Hier tat er es auch kaum, seine Worte fielen wie ein Wasserfall, beinahe schon bedeutungslos klangen sie, aber trotzdem fühlte es sich an, als war Itachi in diesem Moment überaus glücklich. Daher wusste Pain nicht, was er darauf antworten sollte. Er zuckte einfach mit den Schultern und starrte wiederrum ins Feuer. Ganz zufrieden war er mit Itachis Antwort nicht, aber er war erleichtert, dass ihm nichts passiert war. Kurz nach diesem kleinen Gespräch erhob sich Itachi von der Bank, nickte Pain zu und verabschiedete sich für heute.

„Und mach dir keine Sorgen, Pain: es zählt nicht, wie du es geschafft hast, dass es uns allen gut geht, es zählt ganz allein dass du es geschafft hast. Merk dir das und dir geht’s die nächsten Tage besser.“

Mit diesen Worten verschwand er in sein Heim. Pain hob seine kleine Schlafmütze hoch und brachte sie zurück zu seiner Goldschmiede. Dort angekommen klebte ein Brief an der Haustür.

‚Guten Abend, Pain

Wie du sicher weißt bringt eine gute Tat die Nächste mit sich, und da ich gesehen habe, dass du und dein Anklang ein Bettchen teilen müsst. Da ich gerade in meiner kleinen „Schreinerwerkstatt“ einige Möbel aussortieren musste, habe ich dir einfach eines meiner alten Betten zur Verfügung gestellt, damit dein Mädchen nicht immer einen aussichtslosen Kampf um die Decke führen muss. Seht es als kleines Dankeschön dafür, dass ihr Tenten gerettet habt.

Yamato‘

Pain öffnete die Tür, legte den Brief zur Seite und ging hoch in den Wohnbereich der Schmiede, wo er auch das neue Bettchen für die Kleine entdeckte. Es war ein zierliches Einzelbett für Erwachsene aus Eichenholz, bei dem die Baumrinde für alle Holzbretter des Bettes verwendet wurde. Die Matratze war weich und von einem braunen Leintuch bedeckt, ähnlich dem Kissen und der Decke. Pain setzte die Kleine in dem Bettchen ab, deckte sie zu und machte sich dann selbst auf dem Weg in sein Schlafgemach.

Die kinderliebe Köchin

Nach einer regelrecht durchzechten Nacht wachte Pain schlussendlich morgens wieder auf. Trotz seiner heroischen Tat fühlte sich der junge Goldschmied alles andere als wohl, im Gegenteil. Mit einer starken Migräneattacke wachte Pain auf, sie war so derbe, dass ihm schon beim Aufstehen schwindlig wurde. Und als ob das nicht reichte, setzte ihm lauter Krach von draußen noch zu. Das geschäftige Leben in Konoha fand wieder statt, Marktschreier von Nah und Fern boten ihre Waren feil, während sich Pain so gut wie nicht rührte.

Ada ihrerseits hatte keine Lust so lange zu schlafen wie der Große. Sie hielt im Gegensatz zu Pain auch ihre Schlafenszeiten ein, wobei sie auch nur dank ihm ins Bett fand. Wie immer mit diesem Kleidchen und ausnahmsweise mit einem Tuch auf dem Kopf wischte sie die Schmiede etwas sauber, da sie vor Dreck starrte. Das wollte die Kleine nicht so belassen, weswegen sie trotz des Marktlärmes einfach dieser Arbeit nachging und die Fenster öffnete, damit das Wasser schneller trocknete.

Gegen Nachmittag mühte sich auch Pain ab, auf zu stehen. Dieser schlenderte die Treppe hinunter, woraufhin er überaus überrascht wirkte, als er die blitzeblanke Schmiede vor Augen hatte. Es strahlte förmlich, wodurch er so gut wie geblendet wurde. Das tat seinem Kopf ganz besonders schlecht, da er nicht unbedingt in einer guten Verfassung war. Warum ihn auf einmal der Schädel brummte, war ihm persönlich ein Rätsel, aber kaum dachte er nach, dröhnte Besagter wie nach einer Dampfwalze.

„Ada… was soll denn dieser Lärm?“

„Guten Morgen Pain!“

Kichernd hielt das Mädchen den Wischmopp in beiden Händen, richtete ihr Gesicht dem Größeren entgegen, welcher noch immer leicht geblendet durch die Werkstätte stolperte. Kaum schlug er mit seinen Beinen gegen die Arbeitsfläche, fiel er nach vor und landete zum Glück auf einer frisch gebohnerten Platte, wo zuvor noch einiges an Werkzeug lag. Ada rannte zu dem Größeren, gab ihm die Hand und hielt diese.

„Vorsichtig… nicht dass du dir etwas brichst.“

Eine doch überaus seltsame Situation, da sie nun Pains Blindenhund spielte, zumindest solange, bis er die Haustür erreichte und durch diese schritt. Die Sonne gab ihm den Rest, wodurch er sich auf den Boden fallen ließ und er sich die Augen schützte. Diese rieb er immer wieder, um sich allmählich wieder an das Sonnenlicht zu gewöhnen, unterdessen machte sich Ada unbändige Sorgen um Pain, da es ihr vorkam, als ob er zusammen brach.

„Pain?!“

Sie wusste sich keinen Rat, versuchte ihn irgendwie zu heilen, doch wie? Ängstlich rüttelte sie an Pains Schulter, doch es half nichts. Nur mit der Zeit blickte er auf, starrte allmählich nach vorne und gewöhnte sich an die Sonne. Dafür bildeten sich bei der Kleineren bereits kristallförmige Tränen, welche drohten, ihr Gesicht hinunter zu kullern. Feuchte Augen, ängstlich, dass es Pain auf einmal so schlecht ging.

„Es… geht schon wieder…“

Gebrochen fielen die Worte aus seiner Kehle, allmählich lösten sich seine Hände von den Augen, sein Blut kochte noch immer vor diesem blitzartigen Strahlen, woran er sich bis jetzt noch nicht gewöhnte, doch mit der Zeit wurde es leichter, die Sonne war nicht mehr so stark wie in dem Moment seines Erscheinens.

Pain erhob sich nur langsam, dennoch konnte er sich allmählich wieder an die Sonne gewöhnen. Dafür schienen bereits die Tränen von Adas Augen zu kullern… vor Erleichterung. Sie hatte Angst, dass er die Sonne Konohas nicht vertrug oder so etwas, zumindest dem Anschein nach. Jetzt fürchtete sie jedoch eine Strafe des Großen, da sie ihm so einer Gefahr ausgesetzt hat. Zumindest dachte sie so etwas Ähnliches.

„Bekomme ich jetzt Ärger?“

Kleinlaut war ihre Stimme, schüchtern, so wie man es normalerweise nicht von ihr gewohnt war. Der Große hockte sich vor dem Mädchen hin, diese schloss abrupt ihre verheulten Augen, da sie jetzt wohl oder übel alles erwartete… nur das nicht. Pain nahm behutsam das Kopftuch von Ada herunter, wobei sie doch bei Pains erster Berührung verängstigt zuckte. Ihren Lippen konnte man ein unhörbares „Tu mir nicht weh“ entnehmen, doch er tat es nicht. Stattdessen öffnete sie die Augen und schaute doch etwas verdutzt zum Kopftuch.

„Was…?“

Daraufhin schaute sie in Pains Gesicht, welches alles andere als gemein wirkte. Im Gegenteil, er lächelte ihr zu und streichelte ihren Kopf.

„Ach Ada, du hättest doch nicht saubermachen müssen… aber danke…“

Ihr Kopf lief vollkommen rot an, sie hatte noch nie ein Kompliment gehört, da sie ihr ganzes Leben in einem Waisenhaus verbrachte.

„Du… ich… ähm… was… ich…“

Pain lachte herzlich, als der kleine Wirbelwind zu Stottern begann. Er konnte sich das Lachen nicht verkneifen, hielt sich beinahe den Bauch davor, wodurch auch das kleine Mädchen leicht grinste. Ihm ging es wirklich besser, erleichtert blickte sie zu dem lachenden Mann und erwiderte sein Gelächter mit einem Kichern, welches ebenso ausgiebig wurde wie das Pains. Dieses wurde jedoch unterbrochen, wodurch das Mädchen wieder die Röte einer Tomate im Gesicht trug.

„Ähm…“

„Hehe, da hat wohl jemand Hunger.“

Wie gelenkt blickte das kleine Mädchen weg von Pains Visage, da es sich nicht anmerken lassen wollte, dass ihr Magen knurrt.

„Wollen wir ins Restaurant gehen?“

Ein schnelles Kopfnicken ließ ihre Röte wieder verschwinden, ihre Erleichterung konnte man beinahe greifen wie schwer die Last war, die von ihr fiel. Pain dachte darüber nach, wie sie wirkte und hatte das Gefühl, dass sie in dem Waisenhaus sehr vielen Regeln ausgesetzt war. Traurig ließ er seinen Atem aus der Kehle laufen und machte sich mit der Kleinen auf dem Weg ins Restaurant, in welchem gerade Hochbetrieb herrschte. Nach kurzem Suchen fanden sie auch einen kleinen Tisch mit zwei Stühlen inmitten des Gastgartens. Unter den Baumwipfeln fanden sich noch weitere zwanzig Tische und viermal so viele Stühle ein, wovon die meisten besetzt waren. Die Gäste kamen und gingen, die Kellner hatten heute Hochbetrieb, nur hatte es den Anschein, dass sich niemand um die beiden kümmern wollte. Und so kam es wieder zu einem kleinen Wechselbad.

„Ich habe Hunger!“

Ada brüllte die Worte heraus wie ein wilder Eber, der gerade einen Löwen angreifen wollte.

„Hunger!!!!“

„Bitte sei etwas ruhig, Ada… die Leute schauen uns schon an.“

„Aber ich hab Hunger, wo bleibt denn mein Essen!“

„Jetzt warte doch mal bis eine Kellnerin herkommt. Sonst werfen sie uns noch raus!“

„Wir sind doch schon draußen… Hunger!“

„Aus dem Restaurant mein ich…“

„Nein Pain, wir sind doch nicht im Restaurant, Hunger!“

Und nur wenige Sekunden später ging eine riesige Nudelplatte aus dem Tor des Gastgartens, woraufhin Ada das Wasser zusammenlief und sie beinahe über den Tisch hüpfte. Pain fing sie auf, fiel mit dem Stuhl nach hinten und schlug mit dem Rücken gegen die Stuhllehne. Trotzdem gelang es Pain noch, das Mädchen festzuhalten, welches gerade wie verrückt herumstrampelte um die Nudelplatte zu erreichen. Wie von Zauberhand wich das Mädchen aus der Umarmung Pains, welche jedoch wie ein Wirbelsturm gerade auf dem Weg war zu der Platte, sie wurde jedoch aufgehalten.

„Weißt du was, Kleiner, sie ist wirklich ein umwerfendes Mädel, nicht?“

„Oh, hallo Guren… ja, das ist sie…“

Trotz Gurens recht anmutig wirkendem Körper hatte sie Kraft wie ein Herkules. Sie hielt das Mädchen am Kragen fest, während sie wie wild versuchte, sich die Nudeln zu schnappen.

„Wann hatte sie denn das letzte Mal gegessen?“

„Weiß nicht… ich glaube letzte Nacht.“

„Mann, Kleiner, sie ist ja total abgemagert. Hast du ein Glück, dass Gai dir ein Geschenk hinterlassen hat.“

„Ein… Geschenk? Und wer ist Gai?“

„Tentens Sensei… das Mädchen, das du gerettet hast, ist eine Kunoichi.“

„Oh… was bekomme ich denn…?“

„Einen Moment bitte… und du Süße, wenn du wartest bekommst du was viel Größeres.“

„Aber ich hab jetzt Hunger!“

Sie hob das Mädchen wieder zurück auf dem Sessel, schien ihr eine Kleinigkeit einzureden, worauf sie trotzig auf dem Stuhl sitzen blieb und die Arme verschränkte. Nur wenige Sekunden später tauschte Guren mit Yuukimaru den Platz, der sich gerade auf dem Weg zu Pains Tisch begab.

„Guten Tag…“

„Hallo Yuuki!“

Ihre Laune schien ein wenig umzuschwenken, als der kleine Junge mit den braunen Haaren aus dem Restaurant kam und sie begrüßte. Mit einem Blatt Papier in der Hand stand er vor ihnen.

„Diesen Brief erhielten wir von Sensei Gai, der Euch als Dank einlädt.“

„Echt?“

„Kann man den essen?!“

„Nein…“

Pain empfing den Brief des kleinen Jungen, welcher doch einiges an Gekritzel auf sich trug. Anscheinend war dieser Gai ein doch recht seltsamer Sensei, da er hunderte von Bildern eines Mannes mit einem zwinkernden Gesicht sowie haufenweise Daumen Hoch auf seinen Brief gekritzelt hat. Und wie es der Schreibstil anmuten lässt, war er stolz auf sich selbst.
 

‚Hallo Pain!

Wie ich hörte, hast du meiner kleinen Tenten das Leben gerettet! Das war einfach großartig, denn wenn sie gestorben wäre, dann hätte ich einen Schüler weniger, den ich meine Super-Mega-Techniken beibringen könnte. Als Dank gebe ich dir eine tolle Kleinigkeit von dem ultraleckeren Restaurant hier, hoffentlich wirst du satt.

Daumen Hoch, Pain

Gai‘
 

„Warum schreibt der so komisch?… und wieso malt der so viel? Wer ist denn das mit dem komischen Gesicht?“

Fragen über Fragen kamen aus dem Mund der Kleinen, die anscheinend für kurze Zeit ihren Magen vergessen hatte.

„Yuukimaru?“

„Ja…?“

So wie es schien wurde der kleine Junge schüchtern, wenn Ada nur mit ihm sprach. Da sie ihn gerade mit den gleichen Fragen löcherte wie Pain, der den Brief gelesen hatte, bekam sie nie die erhoffte Antwort. Im Gegenteil: Ada ließ Yuukimaru nicht ein einziges Mal ausreden. Stattdessen faselte sie weiter und vergaß so kurzzeitig ihren Hunger, bis ihr Magen wieder knurrte.

„Hunger!“

Nur zwei Sekunden später kam Guren mit drei weiteren Köchen heraus, sie trugen eine tischgroße Nudelplatte, so groß wie die, die vor kurzem an den Tisch an der anderen Seite ging. Diesmal in die Richtung des Tisches, an dem Pain saß.

„So, die Konoha-Nudelplatte für Pain.“

Die Köche stellten sich alle um den Tisch, so dass die gigantische Nudelplatte auf diesem Platz finden konnte. Vier verschiedene Nudelsorten wurden präsentiert, alle in gigantischem Ausmaß. Vier Berge aus Nudeln, alle fast so groß wie Ada selbst strahlten hervor und boten Abwechslung in allen Geschmacksrichtungen an. Pain schockte dieser gigantische Anblick von Nudelbergen.

„Oh mein… Heiliger… bei… und das soll die Nudelplatte sein?“

Ada blickte sie an, man konnte die Sterne schon in ihren Augen funkeln sehen, so begeistert war sie von ihnen. Sie stellte sich auf den Stuhl und nahm sich bereits der Nudelplatte an, die ihr am Nächsten war. Wie eine Wilde nahm sie sich dem Teller Nudeln an, welche Nudeln in einem gemischten weißen und grünen Ton hielten. Der kleine Junge schaute dem Mädchen zu, wie sie die Nudeln rasant verschlang und fing wiederrum an zu sprechen.

„Das sind Spinatnudeln in saurer Rahm- und Gemüsesauce. Damit werden normalerweise schon zwanzig Leute satt. Die Nudeln links daneben sind süße Zuckernudeln verfeinert mit Zimt und Vanille, welche unser beliebtestes Dessert sind.“

„Bei so riesigen Portionen kommt man nicht einmal zur Nachspeise.“

„Nun ja, einer hatte es bereits geschafft, alle vier Teller zu verputzen.“

„Einer…?“

Vollkommen erschrocken von den Worten des Jungen starrte er ihn an. Er konnte es nicht glauben, dass ein einziger Mensch es schaffte, alle vier Teller zu verputzen. Die Vorstellung alleine war schon ein Wunder.

„Der muss ja ein Magen wie 20 Kühe haben…“

„Mit 20 Kühen kommt man da leider nicht aus, Pain-Sama…“

Beinahe schon dreist war die Antwort des kleinen Jungen, ganz besonders in Anbetracht der gigantischen Teller, wovon Pain nicht einmal die Hälfte einer Portion schaffen könnte. Wie konnte da ein einzelner Mensch alle vier Teller schaffen dachte er sich die ganze Zeit.

„Wenn das eine ‚Kleinigkeit‘ für diesen Sensei war… dann will ich nicht wissen was ein großes Geschenk ist.“

„Vermutlich will das niemand…“

Unterdessen schlug die Kleine noch immer wie ein Scheunendrescher an dem Teller zu, welches ihr am Nächsten lag. Unfassbar dass so ein kleiner Magen so viel verdrücken konnte, andererseits war es auch eine Abwechslung im Gegensatz zu dem Essen im Waisenhaus. Daraufhin machte auch Yuukimaru das Angebot, dass Pain an einer der anderen Nudelplatten probieren sollte.

„Diese vor euch ist eine Nudelplatte mit allerlei scharfen und pikanten Gewürzen, damit die Geschmacksnerven auf besondere Weise angeregt werden, während die letzte Nudelplatte eine leckere Platte mit allerlei fruchtigen Erlebnissen ist. Exotische Früchte aus aller Welt wurden hier verarbeitet um ein einmalig-fruchtiges Geschmackserlebnis zu bieten.“

So wie es der kleine Junge erzählte, konnte er Werbung für das Restaurant machen. Und kaum hörte Pain auf die Zutatenliste der beiden Nudelteller, nahm er einen kleinen Happen der Nudeln vor ihm. Wie ein Schock durchfuhr ihn der Moment, als dieses Geschmacksspektakel auf seiner Zunge glitt. Immer wieder tänzelte die Zunge über den kleinen Brei Nudeln, da diese eine so einzigartige Würze mit sich trugen, wie sie Pain sein Leben lang nie erlebt hatte. Nachdem Pain die ersten Paprikanudeln geschluckt hatte, entstand in seiner Kehle ebenso ein süßlich-scharfer Nachgeschmack, welcher angenehm an den Geschmacksnerven zehrte.

„Mmh…“

Pain konnte nicht anders und ließ sich die nächsten Paprikanudeln auf der Zunge zergehen, ein Geschmackserlebnis so wunderschön wie dieses hatte er noch nie erlebt und wie durch Zauberhand trug er ein riesiges Lächeln auf seinen Lippen. Seine Wangen verfärbten sich in einem Rotton und genüsslich nahm er einen Happen nach dem anderen von seinem Teller. Er war über dieses Essen so unfassbar glücklich, dass er sich einfach in die Lehne fallen ließ und ein verliebter Seufzer seiner Kehle entwich. So etwas Gutes hatte er in seinem Leben noch nie gegessen.

„Oh mein Gott… das… ist göttlich.“

Happen um Happen nahm sich Pain, während die vier Köche inklusive Guren und der kleine Zwerg an der Seite standen und lächelnd den beiden zusahen, wie sie das Essen verschlangen. Pain aß nur langsam, dafür umso genüsslicher wie Ada, die gerade mit der halben Portion fertig wurde. Nach den ersten Bissen blickte Pain zu den Köchen.

„Ihr vier habt diese Nudeln gekocht?“

Guren nickte ihm zu, lächelte glücklich.

„Es freut mich, dass es euch beiden so gut schmeckt. Wir haben uns ganz besonders angestrengt um dir ein Festmahl zu bieten, Kleiner.“

„Wollt ihr nicht auch etwas davon?“

„Sorry, Kleiner, jetzt müssen wir die anderen Kunden bedienen. Aber später dann vielleicht.“

Nickend schaute Pain zu der riesigen Nudelplatte, die er verputzen sollte. Bis jetzt sank sie kaum fünf Zentimeter nach unten. Doch Pain genoss jede einzelne Nudel, wie sie in seinem Mund tanzte. Es machte ihn überaus glücklich, dass er endlich etwas zwischen die Kiemen bekam, was so einen atemberaubenden Geschmack innehatte.

Unterdessen kümmerten sich die fünf Leute wieder um ihre Arbeit.

Die Minuten vergingen, Pain genoss jeden Bissen seiner edlen Kost, während sich das kleine Mädchen bereits gegen den Stuhl lehnte und ihren Bauch rieb, der nun mehr als überfüllt schien, da sie die gesamte Nudelplatte verputzte. Pain bemerkte dies und konnte es nicht glauben, dass ein so kleines Mädchen so riesige Portionen verspeisen konnte. Dass sie das schaffte, grenzte an ein Wunder.

Dafür war sie nach den Spinatnudeln satt. Umso überraschter war Pain, da die Kinder normalerweise Gemüse hassten, nur schien es ihr sogar geschmeckt zu haben. Glücklich labte sich Pain an den letzten Bissen, welche nun seinen Hunger vollkommen zügelten. Glücklich lehnte er sich zurück und genoss die letzten Bissen, wie sie seine Speiseröhre runterschwammen.

Dieses ganze Essen machte die Kleine wiederrum total müde. Kurz nachdem sie ihren Teller aufhatte, gähnte sie laut und deutlich. Ob es wirklich aus Müdigkeit wegen der ganzen Arbeit vor Pains Erwachen war, oder weil ihr die Portion so geschmeckt hatte, war unklar, jedenfalls schien sie die Augen allmählich zu schließen und auf dem Stuhl einzunicken, obwohl die Uhr erst halb 8 anzeigte. Dies schien wohl auch allmählich die Tagesschicht zu beenden, was sich bemerkbar machte, als sich Guren einen Stuhl schnappte und sich wieder den beiden näherte.

„Sieht so aus, als pennt dein Date gerade ein.“

„Sie ist nicht mein Date… sie ist halt das Mädchen, das ich mitgenommen habe.“

„Meiner Meinung nach ist das ein Date. Hast du sie schon geküsst.“

„Sehr witzig…“

Ein leichtes Schmunzeln konnte man ihr entlocken, als sie dieses Thema anschnitt. Daraufhin blickte sie auf die Portionen, welche vor ihr standen. Es überraschte sie ein wenig, dass Pain verhältnismäßig wenig aß im Vergleich zum schlafenden Dreikäsehoch.

„Du hast ja fast nichts gegessen, Kleiner.“

„Bei diesen gigantischen Tellern ist das kein Wunder, das waren grob geschätzt zwei Zentner pro Teller.“

„Fünf Kilo. Mathe ist wohl nicht so dein Ding, oder?“

„Egal… jedenfalls waren es Portionen, die ich nie im… das waren nur fünf Kilo?!“

Ein richtiger Schock durchfuhr seinen Körper, diese gigantischen Berge, die aussahen wie halbe Kühe betrugen nur fünf Kilo. Es überraschte ihn so sehr, dass er kurzzeitig nicht mehr schlucken konnte.

„Die Nudeln wurden nach einer speziellen Weise gekocht. Bedank dich bei Tante Guren dafür.“

„Danke, Tantchen für die Nudeln.“

Schon aus albernem Trotz nannte er sie so, da sie doch eine kleine Neigung zur Überheblichkeit ausstrahlte. Amüsiert kicherte sie über diese Antwort.

„Schlagkräftig bist du, das mag ich. Wenn du willst kann ich dich noch ein wenig durch die Stadt führen.“

Es war eine gute Idee von Guren, nur hatte er leider ein kleines Problem. Immerhin sollte er Ada zurück in die Schmiede bringen, damit sie ausschlafen konnte. Andererseits wusste er seit den gestrigen Vorfällen, dass eine kleine Stadttour nicht schadete.

„Naja, ich kann Ada nicht alleine lassen.“

„Wir nehmen die beiden doch mit, Kleiner. Sonst futtert uns Ada das Buffet leer. Außerdem habe ich es Yuukimaru versprochen, dass ich mit ihm zum Badehaus gehe, und das liegt am anderen Ende des Dorfes.“

„Zuerst müssten wir Ada wachkriegen.“

„Gut Kleiner, ich hol Yuukimaru.“

Schnellen Schrittes machte sich die Blauhaarige auf dem Weg zurück ins Restaurant. Unterdessen näherte sich Pain der Kleinen.

Gerade wirkte sie wirklich überaus friedlich, wie sie ihre Hände am Bauch faltete und ihren Kopf zur Seite legte, während sich ihr Rücken in der Stuhllehne vergrub. Sie schnarchte nicht, rührte sich auch kaum und lag einfach da. Wie ein kleiner, wenn auch etwas bekleckerter Engel, da ihre Lippen noch immer vor Rahmsauce strotzten und ihr Kleidchen den einen oder anderen Spinatfleck vorwies. Ein süßes Mädchen, wie es Pain fand, aufgeweckt und chaotisch, aber überaus niedlich. Vorsichtig stupste der Große an das Näschen der Kleinen, diese bewegte sich ein wenig und mit einem kleinen Niesen wurde sie aufgeweckt. Leicht grummelnd öffnete sie die Augen, gähnte überaus laut auf und kratzte sich ein wenig auf den Kopf. Sie wischte sich die Rahmsauce mit einer Serviette aus dem Gesicht, ignorierte jedoch den Spinat auf ihrem Kleid. Stattdessen stand sie doch recht müßig von ihrem Platz auf.

„Gehen wir heim, Pain?“

„Wir gehen noch etwas spazieren…“

„Okay…“

Ada rieb sich den Schlaf aus den Augen, blickte dann wieder zu Pain auf.

„Wann gehen wir denn?“

„Guren und Yuukimaru wollen uns noch begleiten. Darum warten wir noch etwas.“

Wie durch Zauberhand wuchs aus ihrer schlafenden Miene ein dickes Grinsen in ihrem Gesicht. Pain dachte, dass sie Yuukimaru wohl sehr gern mochte, aber wohl etwas schüchtern in seiner Nähe war. Kichernd verweilte Pain wortlos, erwartete nur die Ankunft der beiden anderen, mit denen er einen schönen Abend verbringen wollte. Es dauerte nicht lange, da kamen die beiden mit zwei Körben aus dem Haus.

„Hey Kleiner, gut dass ihr noch da seid.“

„Danke, dass Ihr gewartet habt, Pain-Sama und Ada-San.“

Irgendwie wirkten die beiden als perfektes Kontrastpaar. Guren war eine Art Draufgängerin, etwas raubeinig und sie nahm das Leben scheinbar etwas leichter, jedoch irgendwie wirkte sie auch professionell und engagiert, wenn man sich überlegte, wie sie gestern mit dem Stahlgewirr zurechtkam. Sie war effizient und auch lustig zugleich, auch wenn sie anscheinend dazu neigte, ihre Gegenüber zu unterschätzen. Das genaue Gegenteil bot sich in Yuukimaru, er war warmherzig, schüchtern und doch auch talentiert. Er zeigte wohl ungern, worin er wirklich gut war, befand sich immer in Begleitung von Guren. Er war höflich, ruhig und besonnen, benannte sogar einige Menschen höher, als es normalerweise notwendig war. Sie schienen sich in jeder Hinsicht vollkommen zu ergänzen… das bemerkte auch Pain, der gerade diese Gedankengänge durchlebte. Gerade empfand er dieses kleine Paar als richtiges Liebespaar, wie Eltern und Kind, wobei man doch ein wenig überlegen musste, wer da wer war. Verträumt blickte Pain zu dem Mädchen, welches gerade seine Hand nahm und diese festhielt, ebenso wie Guren die von Yuukimaru.

„Kommt, ihr drei Süßen, schauen wir uns noch ein wenig in Konoha um.“

In einer Reihe wanderten sie durch die Gassen des Dorfes, welches sich von der Größe her schon Metropole nennen durfte.

„Du, sag mal, Guren… warum hast du eigentlich zwei Körbe mit?“

„Ach, die einen sind unsere Badesachen, die anderen wollte ich wegwerfen, da sie uns nicht mehr passen. Warum fragst du, Kleiner… meinst du, dir würde eines meiner Kleider stehen?“

„Nein, wohl eher nicht… aber wenn es Altkleider sind könnte sie doch Ada haben…“

„Ob der Dreikäsehoch da reinpasst?“

Etwas sauer schaut das Mädchen hoch zu Guren, hatte nur Dreikäsehoch verstanden.

„So kannst du doch nicht mit Yuuki reden. Er ist kein Dreikäsehoch, er ist viel größer!“

„Ähm, Süße, ich meinte dich…“

„Aber ich bin auch größer als drei Käse.“

Während des kurzen Wortgefechtes zwischen den beiden schaute sich Pain ein wenig in der Gegend um, lernte so seine neue Heimat ein wenig besser kennen und konnte sich auch bereits ein wenig zurechtfinden. Irgendwie fühlte sich das alles trotzdem noch sehr neu an, immerhin zog er als Schmuckhändler die ganze Zeit alleine durch die Gegend, und jetzt, wo er Guren und Yuukimaru anblickte, wie sie mit der kleinen Ada spielten, dachte er sich, dass er nun auch ein Teil dieses Ortes ist. Er bemerkte es nicht, wie sehr das Mädchen Yuukimaru lobpreiste, ein wenig konnte man sogar denken, da stritten sich Guren und eine jüngere Version von ihr. Und so komisch es auch klang, es machte ihn glücklich, zu sehen, wie sie ein wenig miteinander zankten, da er wusste, dass er auch dazu gehörte.

Nach der kleinen Zankerei fingen beide amüsiert zu lachen an. Yuukimaru stand nun neben Pain, auch wenn sie immer noch ihre Hand hielt. Ein wenig lächelte er sogar, wo er die beiden zanken sehen konnte. Es schien ihn wohl ebenso zu erfreuen wie Pain.

„Hey, Yuukimaru“

„J.. Ja, Pain-Sama?“

Schüchtern wie eh und je, dachte sich Pain.

„Wo warst du denn zuhause, bevor du mit Guren nach Konoha gekommen bist.“

„Zuhause…? Nirgendwo…“

Seine Stimmung schien nun einer Melancholie zu weichen, die Pain nicht erwartet hätte. Auch wenn er ein schüchterner Junge war, dieses Thema schien ihn wirklich traurig zu machen, was Pain auch bemerkte. Nur harkte der Schmuckhändler nach, anstatt es zu lassen, wodurch dieser trauriger wurde.

„Wisst ihr, Pain-Sama… bevor ich Guren traf hatte ich kein Zuhause…“

„Kein Zuhause? Wie geht denn das?“

„Bevor ich sie traf, war ich sehr traurig, weil die Leute, bei denen ich wohnte nicht wollten, dass es mir gut geht. Sie haben mich eingesperrt, mir wehgetan und mir schlechtes Essen gegeben.“

„Und dann?“

Immer wieder wurde der Kleine von wem besucht, der seine Experimente nicht von ihm lassen kann. Es waren grausame Experimente, die zur Beschwörung eines Bijus, einer Art übermächtigen Bestie, dienten, die angeblich alles hätte zerstören können, wenn sie nicht versiegelt wurde. Ganz besonders schlimm war hierbei Sanbi, der Dreischwänzige, welchen Yuukimaru beschwören konnte. Dadurch verbrachte er einige Jahre unter ihnen…

„Dann hast du Guren getroffen, oder?“

„Ja… das hat er. Früher war ich auch eine von den Leuten, die vom Chef angeheuert wurden, um dieses Experiment zu vollenden, was sie mit ihm durchführten. Und ehrlich gesagt, als ich seine Story gehört habe, musste ich richtig losheulen. Er litt so lange unter diesen Bastarden und trotzdem behielt er jeden Funken Herzenswärme und Unschuld. Er ist ein atemberaubender kleiner Mann.“

„Guren-San hat mich die ganze Zeit über gut behandelt, nie hat sie mir wehgetan oder so etwas, sie hat mir sogar einmal Ananasnudeln gemacht, als ich traurig war.“

„Der Kleine war so süß, das kannst du dir nicht vorstellen. Nach einigen Wochen mit mir konnte ich einfach nicht anders, ich brachte ihn weg vom Chef und landete in Konoha … das ist zumindest die Kurzfassung der Story, aber ich bin nicht hier, um alte Kamellen aufzuwärmen. Hier ist das Badehaus.“

Vor diesem blieb die Gruppe stehen, lächelnd empfing Pain den Korb mit den alten Klamotten, die die Blauhaarige nicht mehr benötigte.

„Wir sehen uns die nächsten Tage wohl wieder. Und schön brav bleiben.“

„Das werden wir… wiedersehen ihr beiden.“

Winkend verabschiedeten sich Guren und Yuukimaru von den anderen beiden, die sich gerade auf dem Weg zurück in die Schmiede machten. Wiederrum etwas verschlafen wirkte die Kleine auf Pain, vermutlich hatte sie das Essen noch immer nicht so ganz verdaut. Dadurch war sie auch weitaus schweigsamer als die Stunden zuvor. Pain schloss die Tür auf, öffnete sie und betrat wiederrum die Schmiede, ging hoch in die Schlafzimmer und begab sich mit der Kleinen ins Land der Träume.

Ichi Ichi

Genau zwei Wochen später war Pain bereits in der Früh wach, wendete sich seiner Arbeit zu, das Feuer prasselte in der Gießerei, während darin ein großer Bottich voller Silber köchelte, das Material, das der junge Schmied weiterverarbeitete zu kleinen Broschen für das anstehende Event, welches Tsunade vorbereitete, verarbeitete.

Dorf konnte man dazu eigentlich auch nicht mehr sagen, auch wenn es nur augenscheinlich von wenigen Leuten bewohnt war, wuchs die Stadt immer weiter an, und schon bald wollte sie das Ziel von einer Bevölkerung bestehend aus 40000 Einwohnern erreichen. Als Hokage war immerhin sie auch die Verwalterin des Dorfes.

Besonders wollte sie sich dem Süden widmen, da sich weit südlich des Landes von Konohagakure ein großer Hafen befand, der schon einige Seefahrer in sich barg, darunter auch eine Gruppe aus einem fernen Land, aus Kirigakure, um genau zu sein.

Die Crew des Schiffes wurde damals von einem Diplomaten empfangen, der sich nun darum kümmerte, dass die Gruppe ihren Weg nach Konohagakure fand. Es war ein Hochseeschiff, die halbe Crew verblieb bei der Anlegestelle, weswegen auch einige Köche an diesem Tag an diese gesendet wurden und zur Verpflegung der Seefahrer gedacht waren. Die besten Köche wurden jedoch noch in Konoha gebraucht, weswegen das Restaurant von Guren derzeit wegen Ehrengäste geschlossen war.

Die Familie Uchiha wurde auf den Turm des Hokage gebracht, denn neben Tsunade übernahmen auch sie die Verwaltung, weswegen sie zu dieser Debatte eingeladen wurden. Die Familie durfte deswegen auch nicht auf die Straßen, ein Prinzip, welches in diplomatischen Verhandlungen einzuhalten galt.

In politischen Diskussionen hatte Pain zwar nichts zu reden, doch die Broschen mussten bis zu diesen auch fertig sein, und Pain lag gerade noch im Zeitplan, denn die ersten Broschen, die die Spirale Konohagakures an sich trugen. Es wäre ein kleines Debakel, wenn nicht alle Besucher eine Brosche erhielten, doch der Lohn war dafür um einiges größer, denn damit hätte er schon zwei Jahresmieten zusammen. Und dies war wohl der größte Erfolg für den jungen Schmied.

Es fehlten nur noch wenige davon, er war beinahe fertig und hatte bereits die Wellensymbole in die Broschen eingearbeitet, was zeigte, dass seine Arbeit bald fertig war. Und so kurzfristig es auch war, er ging trotzdem an die Arbeit und schaffte sie ohne Umstände.

Ada war ihm eine große Hilfe, denn immer, wenn etwas Silber auf dem Markt war, dann hatte sie es sofort aufgekauft, zumindest wenn es im Budget war. Außerdem brachte sie ihm immer wieder ein paar Kleinigkeiten zu Essen – wovon zwar meist nur die Hälfte ankam, aber das nahm er ihr nicht übel.

Er versprach ihr auch, dass die beiden nach getaner Arbeit wieder in ein Restaurant gehen würden und sie alles futtern durfte, was ihr in den Sinn kam, als kleine Dankbarkeit. Alles schien in bester Ordnung zu sein.

Und gerade, als der letzte Bottich des Silbers aus dem Feuer getragen wurde, erwachte auch das kleine Mädchen, welches ihre Haare zu einem Pferdeschwanz abgebunden hatte, trug sie eine Ledertracht bestehend aus Wams und Hose, um vor Verbrennungen zu schützen, eine Sonderanfertigung aus der Ninjaschule, die sie sich geliehen hatte, da es keine richtige feuerresistente Kleidung gab wie in Sunagakure. Doch zum Schutz war sie mehr als ausreichend.

„Pain… du bist ja schon wach.“

Augenreibend gähnte die kleine Blonde, erblickte ihn, wie er mit einer Schürze und dem üblichen Gewand bekleidet die Zange in das Feuer steckte und den Bottich an sich nahm.

„Hey, Ada, gut geschlafen, Kleines?“

„Mmmmh… ja, habe ich… und ich bin nicht…“

Mit der Vollendung dieser Worte pochte es jedoch an der Tür. Leicht überrascht steckte er den Becher wieder ins Feuer, während Ada zur Tür ging.

„Äh, Pain… da ist ein Pirat vor der Tür.“

„Ein Pirat?“

„Ja, er hat nur ein Auge, eine Maske und weißes Haar… Das könnte auch ein einäugiger Opa sein.“

Nachdem er den Becher weggestellt hatte, wirkte der Einäugige doch etwas amüsiert über die Worte des kleinen Mädchens, was man nur an seinem Auge sehen konnte.

„Oh… guten Tag der Herr, es tut mir leid.“

„Kein Problem, Herr Pain, ich bin hier, um die Broschen abzuholen.“

„Einen Moment bitte, die letzten Broschen sind bald fertig, nur noch eine Stunde und Sie können sie mitnehmen.“

„In Ordnung… melden Sie sich, wenn es etwas Neues gibt.“

„Das werde ich… vielen Dank.“

Der Mann verließ die Schmiede, Pain schloss die Tür dahinter, während Ada mit verschränkten Armen leicht wütend zur Seite sah, wobei er ihr erzählte, wer das war.

„Das war ein Ninja aus Konoha, er wollte die Broschen abholen.“

„Der sah aber wie ein Pirat aus…“

„Ach Ada…“

Während Ada noch immer zur Seite blickte, kümmerte sich Pain wieder um seine Arbeit. Ada schaute sich nach ihrer schlechten Laune die Broschen an, putzte sie noch ein wenig und kümmerte sich um kleinere Putzarbeiten.

Sie war eine richtige Bereicherung für den Schmied, immerhin hielt sie ihn auch auf Trab und er musste sich ehrlich sein, dass er dies nicht geschafft hätte, wenn er sie nicht gehabt hätte, dennoch war sie doch ein wenig ungeduldig. Trotzdem mochte er sie einfach, sie hatte eine so gute Art, war so freundlich und außerdem noch so unschuldig. Irgendwie musste man sie mögen.

Die Stunde verging, das letzte Silber kam heraus und wurde allmählich zu den letzten Broschen geformt, die dann zur Abkühlung draußen lagen. Es waren nur noch fünfzehn Minuten, bevor der Mann wieder auftauchte und an der Tür klopfte. Pain hatte diese vorbereitet in verschiedenen Schatullen, die mit Goldrändern verziert wurden, es waren schon ältere Modelle, vermutlich des ehemaligen Schmuckhändlers.

„Noch einmal guten Tag, Herr Pain. Sind die Broschen fertig?“

„Ja, mein Herr… sie sind alle in der Schatulle.“

Nickend nahm Pain diese und gab sie dem Ninja, der sich verbeugte.

„Gut, die Hokage wird Ihnen dann die Bezahlung zukommen. Und für unseren nächsten derartigen Auftrag hoffen wir wieder auf Ihre Mithilfe.“

„Vielen Dank…“

Der Mann drehte sich weg, machte sich nun auf dem Weg zum Turm des Hokage, erleichtert drehte sich Pain wieder um, wollte gerade wieder seiner Arbeit nachgehen, als er eine bekannte Stimme bei der Tür vernahm.

Es waren zwei Frauen, die anscheinend über etwas stritten, so dachte er es sich. Ansonsten war auch niemand bei der Tür, was den jungen Schmied auch umso neugieriger machte. Und sobald er das Gebäude verließ, schaute Ada heraus, lachte dann auch.

„Das sind Konan und Guren… ich glaube…“

Und schon kamen die beiden Leute vorbei an Pain, beide heftig am Diskutieren.

„Ich sagte dir doch, ich stehe nicht auf ihn!“

„Schwester, ich weiß was ich gesehen habe, du hast ihn mit deinem Blick ausgezogen.“

„Hör auf damit, Konan. Das war nur ein Stammkunde, er kam jede Woche hier ins Restaurant, da darf ich doch wohl mit ihm reden.“

„Reden ja, aber du warst rot wie eine Tomate als er mit dir geredet hat.“

„Jetzt hör auf damit! Ich bin nicht rot geworden!“

Als die inmitten der Straße standen, während Pain und Ada dem Gespräch der beiden Geschwister lauschten, wurde der Blick derer beiden mit einer Frage erfüllt.

„Du, sag mal Pain, worüber reden die?“

„Wie das klingt, glaube ich, Guren hat es erwischt…“

„Erwischt?“

„Sie ist wohl verliebt.“

Kurz dachte die Blonde nach, hängte sich sie aus dem Fenster, starrte sie zu den beiden Frauen, die nicht aufhören zu streiten und schaute dann zu Pain, ehe sie dann den beiden Frauen zuschrie.

„Guren? Bist du in diesen Piraten-Opa verliebt?!“

Überrascht starrte der Orangehaarige zu seiner Mitbewohnerin, dessen Stimme durch das halbe Dorf hallte. Sein Blick zeugte von der Verwirrung, die mit dieser Frage gestaltet war.

Und als ob dies nicht reichte, starrten nun beide Frauen zu dem kleinen Mädchen. Und zeitgleich gab es zwei Antworten.

„Ja, das ist sie!“

„Nein, bin ich nicht!“

Irgendwie wusste Ada gerade nicht, wem sie da Glauben schenken sollte, weswegen sie ihren Kopf doch leicht schief legte, während sich die beiden Frauen dann der Schmiede näherten und ihre Standpunkte ausdiskutierten.

„Jetzt hör auf mit dem Blödsinn!“

„Wenn es aber so ist. Du schmachtest ihn doch richtig an.“

„Wir sprechen nur miteinander über dies und das, außerdem weiß ich nicht einmal…“

„Beruhigt euch, worum geht es denn?“

Entnervt wendete sich Guren nun Pain zu, starrte dann zwischen den beiden hin und her.

„Oh ja, da ist ja dein Süßer, Schwesterherz.“

Abrupt errötete Konan auf diesen Kommentar, Guren grinste stattdessen in sich hinein und Pain konnte seine Verwirrung nicht mehr für sich behalten. Er kratzte sich am Kopf, wusste gerade absolut nicht, was es mit der Situation auf sich hatte, während Konan verzweifelt nach Worte rang.

„Jetzt schweif nicht ab… wir reden über deinen…“

„Was denn? Willst du ihm nicht sagen, dass er der Traum deiner schlaflosen Nächte ist?“

Irgendwie spielten die beiden ansonsten so erwachsenen Frauen wie pubertierende Kinder herum. Anscheinend reagierten beide sogleich allergisch auf dieses Thema, welches sie gerade ansprachen. Mit einem leichten Grinsen musterte Pain die beiden zickenden Frauen.

Und während die beiden einfach nur so weitersprachen, näherte sich die Kleinste dem Duo, zupfte dabei an Gurens Kimono und schaute hoch.

„Frau Guren?“

„Hm? Ähm…“

„Frau Guren? Ich muss sie etwas fragen…“

Leicht grinste daraufhin Konan, irgendwie schienen alle Augen nun auf die Kleinste gerichtet zu sein. Und irgendwie erweckte sie bei den Dreien auch ein seltsames Gefühl, dass genau eine Frage käme, nämlich die Frage, wo Yuukimaru war.

„Der ist gerade…“

„Hast du was zu essen?“

„Hm?“

„Ich hab Hunger… hast du etwas zu essen mit?“

Leicht überrascht starrte nun die Gruppe zu dem kleinen Mädchen, wobei Pain wirklich amüsiert wirkte über diese Antwort. Trotz der Tatsache ging der Schmuckhändler nun doch zu der Kleinen, starrte dann zu den beiden Frauen und lächelte. Mit einem süßen, verträumten Lächeln starrten die beiden Frauen nun zu ihr, während Pain vorsichtig über den Kopf der kleinen streichelte. Unterdessen nahm Ada die Hand Pains, lächelte leicht und schaute ebenso zu den beiden Frauen, die jetzt irgendwie schockiert wirkten. Ada wusste nicht, woher diese Stille nun rührte.

„Also?“

„Ähm… nein, tut mir leid, aber es gibt in der Nähe eine Bude, die Ramennudeln verkauft…“

„Ach so, die kenne ich, Danke!“

Mit einem süßen Grinsen wendete sie sich dann wieder Pain zu.

„Kommst du, Pain?“

„Ähm, ja… ich komme.“

Er hätte es wissen sollen, dass sie weniger an Jungs denkt, als an ihren eigenen Magen. Aber er mochte genau dies an der Unschuldigen mit den blonden Haaren, dass sie ansonsten so kritische Themen mit ihrer zwar verfressenen aber süßen Weise einfach nur umgehen konnte und durfte. Vielleicht ertappte er sich auch hin und wieder selbst dabei, wie er sagen würde, dass er das Kind mit der Zeit wirklich gern haben könnte.

Bei der Ramenbude angelangt, setzte sich die Jüngere sofort auf einen Hocker. Pain folgte ihr anfangs nur mit seinem Blick, setzte sich dann aber doch neben ihr. Es war in der Mitte der Bar, bei der ein lächelnder Herr mit dunklen Haaren, einer weißen Mütze, weißen Schürze und einem freundlichen, wenn auch älteren Gesicht stand und die Bestellungen annahm. Die Bude war halbvoll, einige Leute fanden sich an den Tischen hinter dem Duo ein, andere waren einfach nur an der Bar, einer von ihnen schien auch gerade zu schlafen. Dennoch schien die Ramenbude doch äußerst beliebt zu sein.

„Guten Tag, mein Herr und meine Dame, was hätten Sie denn gerne?“

Anscheinend war er wirklich ein äußerst freundlicher Gesell, hatte ein gutherziges Lächeln auf den Lippen, während er die Bestellung der beiden neuen Kunden annahm, die beide dasselbe bestellten. Zwei Portionen Ramen, die mit rasender Geschwindigkeit auf ihren Tischen Landeten. Er war eindeutig ein ausgezeichneter Koch, das Essen sah atemberaubend aus, eine leckere Nudelsuppe mit verschiedenen Ingredienzien verfeinert, die Ada sich sofort schnappte, ebenso wie die Stäbchen und die Nudeln immer wieder aufhob.

Unterdessen schaute Pain der kleinen zu, wie sie ihre Nudeln stäbchenweise verdrückte, auf halbem Weg zum Mund hingen sie ihr heraus, ihr Kopf schwebte über der Schüssel, damit die Nudeln, die sie gerade mit ihren Zähnen hielt, nicht am Tisch landeten, was vermutlich davon zeigte, dass sie keine Sauerei erzeugen wollte. Leicht legte er den Kopf zur Seite, konnte man doch ein ganz leichtes Lächeln bemerken, als er ihr zusah, wie sie die Nudeln verschlang. Sie war ein richtiger Scheunendrescher, ja, und als Pain sich seinen Nudeln zuwenden wollte, waren die ihren schon wieder beinahe leer. Jedoch hatte Pain nach einigen Bissen schon genug, während das kleine Mädchen noch immer mit vollgestopftem Mund die ihrigen verschlang.

So richtig bemerkte er nicht, dass noch jemand anderes ins Gebäude kam, doch irgendwie war das auch nicht so recht von Relevanz, denn gerade war Pain dabei, dem Mädchen seine Schüssel zuzugeben, lächelte er ihr dabei zu, wie sie nun auch seine Portion verschlang. Dass der Verkäufer jetzt etwas mehr Beschäftigung hatte, schien wohl beiderseits kein Problem zu sein. Denn Pain hatte derzeit genügend Geld aus seinen letzten Handelskontrakten für das Gold. Außerdem empfand er es als äußerst nett von ihr, dass sie nur für Unterkunft und gutes Essen so viel für ihn tat. Und das war wirklich eine besondere Bereicherung für den jungen Schmied, denn irgendwie mochte er sie auf eine Weise, wie man es nicht so recht bestimmen konnte.

Und der nächste Teller war leer. Sogleich lächelte Pain bei ihrem Anblick, während sie noch immer mit vollen Bäckchen ihr Essen kaute und dieses sogleich ihre Kehle hinunterrutschte. Mit großen, leicht traurigen Augen ging dann ihr Blick zu ihm.

„Pain… darf ich noch etwas…?“

Bei so einem Blick konnte Pain einfach nicht nein sagen, so bestellte er beim Restaurantbesitzer eine weitere Portion der Nudeln, die der kleinen Blondine so schmeckten. Anscheinend erweckte dies auch die Aufmerksamkeit eines Anderen, weswegen dieser dann auch mit Pain zu sprechen begann.

„Kinder sind süß, nicht?“

„Hm? Oh, ja, schon…“

„Eure Tochter?“

„Nein, sie ist mir mehr oder weniger zugelaufen. Ein Waisenkind, was jetzt bei mir wohnt und mir bei der Arbeit aushilft. Vermutlich hätte ich den Job mit den Broschen nicht gemeistert ohne ihre Hilfe.“

„Die Broschen… dann seid Ihr wohl der neue Goldschmied, der die alte Kunaigießerei aufgekauft hat.“

„Ja, der bin ich.“

„Ihr seid nicht aus der Gegend, darf ich fragen, woher Ihr kommt?“

„Aus Sunagakure, ich bin… oder besser gesagt war ein Wanderer und wollte meine Schmiedekunst in der ganzen Welt erlernen, um so groß zu sein wie mein Meister.“

„Dein Meister?“

„Meister Fujiwara, der Schmiedekönig.“

„Fujiwara… er hatte doch damals für Hanzo Salamander gearbeitet, wenn ich mich nicht irre. Außerdem hörte ich schon davon, dass er Waffen geschafft hatte, die die Bijus bannen konnten.“

„Ja, das sind Gerüchte… und ein Irrtum, leider. Er hat so etwas geschaffen, um die Bijus zu bannen, Objekte, die zur Versiegelung derer dienten, doch dies war am Anfang seiner Zeit. Und es waren keine Klingen, sondern es waren nur Ringe, Armbänder oder Broschen, kurzum Schmuck, den er verwendet hatte, um diese zu bannen.“

„Schmuck?“

„Ja… wisst Ihr, mein Meister hatte eine überaus bedeutsame Gabe für die Geschichte, denn er hätte Waffen erschaffen können, die die Welt halbiert hätten. Eines seiner früheren Werke war das Kubikiribōchō aus Kirigakure, eine Klinge aus seiner früheren Zeit.“

„Diese Klinge gehört doch zu einem der sieben Schwertkämpfer aus Kirigakure…“

Pain nickte als Antwort, dies war das Einzige was er wusste. Nun wendete er sich doch dem Mann zu, der neben ihm saß. Es war ein älterer Herr mit weißen Haaren und einem relativ eckigen Gesicht. Unter seinen Augen gingen seltsame, rote Linien hinab und anscheinend nur als Zierde trug er ein Stirnband. In einer roten Jacke bekleidet blickte er gerade zu dem kleinen Blondschopf und dem Orangehaarigen.

„Mein Meister sagte damals, dass man die Welt mit Waffen und ohne Waffen verändern kann. Und er sagte, dass es leicht ist, die Welt mit Waffen zu ändern, aber ohne ist es schier unmöglich, aber wir sollten das Unmögliche schaffen, wenn wir die Welt ändern möchten.“

„Eine gesunde Einstellung, Junge.“

„Ich folge dieser Einstellung als Lebenscredo. Denn ich weiß, dass es viele Leute gibt, die mit Waffengewalt diese verändern wollen, darunter auch Orochimaru, und diese Leute werden in die Geschichte eingehen. Aber mein Meister machte nur kurz Waffen, bemerkte jedoch bereits in jungen Jahren, dass dies der falsche Weg war. Er verurteilt jedoch auch niemanden, der Waffen verwendet, denn wie gesagt, es ist einfach leichter so. Wenn man es so sehen will, war er von den Weisheiten her Salamanders Gegenstück, denn er hoffte auf Frieden durch Hoffnung und nicht durch Waffen.“

„Wisst Ihr, junger Mann. Ihr hattet wirklich einen Meister, dessen Weisheit unermesslich zu sein scheint.“

Er wusste es ganz genau, dass Fujiwara ein großer Mann war und er vermutlich nicht an diese Erfolge anknüpfen könnte als einfacher Goldschmied, aber er wollte wenigstens seine Lehren weiterleben lassen, damit sein Vermächtnis nicht starb. Niemand erinnerte sich an jemanden, von dem nicht gesprochen wurde. Und in Pains Werken ist auch das Herzblut seines Meisters drin, weswegen er auch diesen Weg nehmen möchte, bevor er mit Waffengewalt die Welt vernichtet.

„Ja, er war weise…“

„Einer der weisesten, junger Mann. Er sah nicht die Ursache für die Kriege in den Biju, sondern im Menschen. Ein Schwert kann niemand töten, nur die Hand die es führt kann es. Und ebenso kann auch ein Ring niemanden glücklich machen, außer er…“

„… er wird in die Hand gegeben, die man liebt. Ja… Ihr kanntet ihn?“

„Ja, auf meinen Reisen ist mir kaum ein weiserer Mensch untergekommen als Fujiwara. Und ich beherzige seinen Rat, denn jetzt werde ich nicht mehr das Schwert tragen, sondern nur noch das Schicksal der Menschen mit meinen Taten verbessern. Aus mir wurde ein Eremit, der mit der Feder Kunstwerke erstellt, um genau zu sein Romane, wenn dir Ichu Ichu etwas sagt.“

Seltsamerweise wendete sich Ada hierbei zu Wort, als diese Romane besprochen wurden. Sie sprach mit vollem Mund, während die Nudeln ihr wie ein Bart hinunterhingen.

„Ichu Ichu… ich fand die Geschichten in den Büchern immer wieder spannend.“

„Ähm… wie bitte?“

„Das sind meine Lieblingsgeschichten. Ich habe alle Bücher davon gelesen, ich mag sie.“

Nun hatte Ada die Aufmerksamkeit des ganzen Wirtshauses auf sich, abgesehen von dem Jungen, der anscheinend neben ihnen saß und immer weiter futterte.

„Hab ich was Falsches gesagt?“

Die Kleine wunderte sich, warum sie auf einmal so von den Männern und der ein oder anderen Frau im Wirtshaus angeglotzt wurde, irgendwie wurde sie deswegen schon ein kleines bisschen nervös, denn die Blicke machten ihr allmählich Angst. Sie hörte auf zu essen, schaute sich ebenso ängstlich um und blickte dann auch zu Pain und dem alten Mann, wobei der Blick des Letzteren eindeutig mehr Ausdruck hatte.

„Du… hast… was…?“

„Ja… ich… ich habe sie gelesen… sie… sind schöne… Märchengeschichten… wenn… wenn ich groß bin möchte… ich auch so sein…“

„Auch… so…“

Und abrupt in diesem Moment fiel ein kleiner, roter Faden unter der Nase des Ältesten, der beinahe in einen Bluttropfen mündete. Pain erblickte das nicht, konnte gar nicht glauben, was sie gerade herausgesagt hatte. Sie las einen Erwachsenenroman und dachte sich dass sie auch so werden wollte. Doch für den alten Mann war es etwas Anderes, denn für ihn war es, als würde sein Traum wahr werden… und diese Vorstellung empfand er als äußerst angenehm, was ihm doch ein überaus perverses Lächeln auf den Lippen bescherte, während er auf seltsam trügerische Weise lachte.

Doch dann wurde das Mädchen fertig, zeitgleich mit dem blonden Jungen, der neben dem alten Mann saß. Und im Chor kamen dann die Worte der beiden heraus:

„Nochmal, bitte!“

Und so lockerte sich auch die Stimmung im Wirtshaus. Mit ausgelassenem Humor genossen die anderen Kunden wiederrum ihre Getränke und die beiden Kinder ihre Nudeln. Es war, als wäre diese Stille niemals gewesen, auch wenn es trotzdem für den alten Mann überraschend war, dass selbst ein kleines Kind seine Romane las. Nachdem sich die Jüngste die nächste Schale krallte und diese leer aß, fasste sie sich nun doch an den Bauch, atmete stark aus und lächelte glücklich.

„Das war super…“

„Freut mich Ada, wollen wir nach Hause gehen?“

„Ja, okay… wenn du willst kann ich dir die Bücher dann zeigen.“

„Äh… ja… gerne…“

Pain schien sich darüber nicht so sonderlich zu freuen, dennoch ging er auf den Wunsch des kleinen Mädchens ein. Er winkte dem Eremiten zu, der dies erwiderte und verschwand dann aus dem Gebäude mit dem kleinen Mädchen im Schlepptau. Und sogleich zog sie ihn mit sich, in die Nähe einer größeren, alten Scheune, anscheinend die ehemalige Geheimbasis des kleinen Mädchens. Und darin angekommen wühlte sie ein wenig im Heu herum. Sie hatte etwas von einem Maulwurf und schwamm schon beinahe in diesem Nest aus Stroh. Die Suche dauerte einige Minuten, und sogleich tauchte hinter ihnen wieder der Eremit auf, der eigentlich nur vorbeigehen wollte, aber dann den beiden beim Herumkramen zusah.

„Ihr wisst schon, dass das illegal ist, oder?“

„Oh… Sie sind es. Naja, das war…“

„Beruhige dich, ich werde nichts sagen. Schon allein deswegen weil… sie ein… Fan ist. Der jüngste Fan den ich kenne nebenbei.“

„Hab sie!“

Dies schrie die kleine heraus. Und ebenso, wie sie sich durch den Heu schaufelte, hob sie eine große Schatulle hoch, ähnlich der, die Pain einst für die Broschen machte, und gab sie ihm, während sie aus dem Heu krabbelte.

„So, hier sind sie… Die sind alle vom Ero-Sennin geschrieben.“

„Verstehst du überhaupt, worum es in den Geschichten geht?“

„Ja, es sind Liebesgeschichten.“

Sie lächelte kindlich zu dem Orangehaarigen, dem sie die Box gab und faltete die Hände.

„Wenn du möchtest kannst du sie auch mal lesen. Die sind süß.“

„Süß… das hab ich über meine Geschichten auch noch nie gehört.“

„Das sind nicht deine, das sind meine!“

„Nein, ich meine damit, dass ich sie geschrieben habe.“

„Das glaube ich dir nicht, du bist schon so alt und da ist kein Opa in den Geschichten.“

„Sehr nett die Kleine…“

Pain konnte sich das Lachen nicht verkneifen, diese Worte aus dem Mund der Kleineren waren einfach nur zu niedlich, auch wenn es eine Kritik gegenüber dem Älteren war. Sie meinte es nicht böse, aber sie glaubte nicht, dass er da mitmachte, also auch nicht die Romane schrieb. Sie kicherte auch als Antwort hierzu.

„Weißt du, Ada… diese Romane sind ja von jemand anderem geschrieben als die Leute in den Geschichten.“

„Echt? Dann muss der Opa da nicht mitgemacht haben, um die zu schreiben?“

„Ähm… ich denke nicht, oder?“

Der Eremit schüttelte den Kopf, grinste aber insgeheim und der nächste Faden rann aus seiner Nase.

„Ist ja eklig… warum blutest du so viel aus der Nase?“

„Ähm… egal… soll ich dir das Buch signieren?“

„Okay…“

Pain gab ihm die Schatulle, der Eremit zückte seine Feder und bepinselte diese dann mit seiner Unterschrift. Nachdem dies abgeschlossen war, erhielt Pain die Schatulle wieder und der Eremit wendete sich nun dem Mädchen zu.

„Sag mal, Kleines… bist du dir sicher, dass du so werden möchtest wie die Leute aus meinem Buch?“

„Ja… ganz sicher… oder ich werde die Schmiedekönigin, genauso wie Pain und sein Meister.“

Daraufhin errötete Pain, sein Blick war dem kleinen Mädchen zugewandt, das er doch äußerst überrascht anstarrte.

„Ich… bin aber kein Schmiedekönig.“

„Doch, du hast bei ihm gelernt und bist jetzt auch einer… und ich werde bei dir lernen und auch Schmiedekönigin werden.“

„Aber…“

„Ach, lass sie. In diesem Alter darf man noch träumen was man will. Also solltest du sie nicht darin aufhalten.“

Pain nickte und folgte dem Rat des alten Mannes, verbeugte er sich ihm gegenüber und lächelte glücklich, es hatte ihm doch sehr geholfen, dass er die Ratschläge des alten Mannes erhalten hatte, und dies erleichterte seinen weiteren Weg auch ungemein, denn einst hatte er immer die Probleme damit, eine richtige Heimat zu finden, doch jetzt hatte er sie. Und dies vermutlich auch dank des kleinen Mädchens, das er durch Zufall unter seinem Stand gefunden hatte.

„Haben sich Eure Träume etwa auch geändert mit der Zeit?“

„Ja, haben sie… und das ist gut so, denn das Leben ändert sich immer, egal ob im Frieden oder im Krieg. Hin und wieder zum Besseren, hin und wieder zum Schlechteren. Und irgendwann treffen wir den oder die Menschen, die unser Leben in den Grundfesten verändern werden. Und genau diese Menschen machen uns zu dem, was wir sind.“

„Das klingt so wie aus den Romanen… du bist also wirklich der…“

„Sagte ich doch, Kleines…“

Ein leichtes Lächeln war auf ihren Lippen zu sehen, als sie zu ihm hoch starrte. Sie verstand die Botschaft ganz genau, obwohl sie selbst noch so jung war.

„Nun, für mich wird es Zeit… vielleicht werden wir uns wiedersehen, wenn die Zeit etwas voran schritt und ich wieder zurück nach Konohagakure komme zu meinem Freund Naruto, aber bis dahin wünsche ich euch viel Glück auf eurem Weg.“

„Ich danke euch… und ich freue mich auf ein weiteres Gespräch.“

„Ebenso wie ich. Bis dann…“

Und mit diesen Worten verabschiedete sich der Eremit in den Abend, Pain und Ada verblieben alleine hier, wobei Ada wieder die Schatulle an sich nahm und diese mit ihren Händen hielt.

„Der Opa ist nett… etwas seltsam, dass er über so etwas schreibt, aber nett.“

Leicht verzogen sich Pains Mundwinkel wieder nach oben.

„Komm, gehen wir heim.“

Nickend folgte Ada dem Älteren dorthin, wobei Ada jedes einzelne Detail der Stories in dem Buch erzählte, woraufhin Pain bei dessen Worten immer wieder errötete.



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  fahnm
2013-05-30T23:02:05+00:00 31.05.2013 01:02
Super Kapi^^
Antwort von:  _King_Dedede_
31.05.2013 01:04
hehe, danke :D


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