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Aus einem Tagebuch

~~~ Sommerwichtelgeschichte für Peacer~~~
von

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Memories of you

Es war eine Minute vor Mitternacht, am zweiten Januar. Minako und ihre Freunde standen geduldig wartend vor der Gekkoukan High.

“Gleich ist es soweit…”, flüsterte Akihiko und sah auf seine Digitaluhr, die ihm zeigte, wie schnell sich diese Minute dem Ende neigte.

Fest umklammerte Minako ihr Naginata. Sie hatte sich entschlossen heute unter Umständen Tartarus von unten nach oben abzusuchen. Eigentlich war der Plan aber ein anderer. Sie wollten die letzten Etagen des Turms meistern, um am Tag des Versprechens die große Hürde zurück gelegt zu haben. Doch Minako hatte für heute nicht solche Pläne.

Pünktlich wie an jedem Abend, kehrte um Punkt Zwölf Uhr die “Dark Hour” zurück.

Minako achtete nicht auf ihre Umgebung, die die blutigen Taten aus alter Zeit widerspiegelte und die Welt in ein schauriges Giftgrün tauchte.

Ohne zu zögern lief das Mädchen auf ihre Schule zu, die nun als Tartarus bekannt war.

“MINAKO!!!”

“Arisato, warte!!!”

Sie hörte die Rufe von Yukari und Mitsuru, die versuchten sie aufzuhalten, doch sie wollte sich nicht aufhalten lassen. Für gewöhnlich war sie immer die Vernünftige, doch heute wollte sie etwas tun, wogegen keine Vernunft etwas machen konnte.

‘Ryoji…’

Wie ein gehetztes Tier lief Minako die Treppe zum Eingang, der in den ersten Turmabschnitt führte, hoch. Sie hörte nur noch einen Moment die Rufe ihrer Teammitglieder, die versuchten sie mit ihren Worten zu erreichen, doch es war zu spät.
 

Ja… “Minako”. Ich habe in ihr gelebt.

Atemlos lief Minako am Checkpoint der fünften Etage vorbei, als ihr wieder in Erinnerung kam, was Ryoji ihnen erklärt hatte, als sie Aigis und ihn auf der Moonlight Bridge gefunden hatte. Ryoji… nein, Pharos hatte in ihr gelebt und ihre Kraft, und die ihrer Freunde, dazu benutzt sich von seinen Fesseln zu lösen. Minako war nicht wütend auf ihn, denn schließlich hatte er davon genauso wenig gewusst.

Alle Fragmente meiner Erinnerung… haben sich zusammengefügt. Ich kenne jetzt meine Rolle.

Wütend schlug Minako auf einen ankommenden Shadow ein, als sie sich an ihre letzte Begegnung mit Pharos erinnerte. An diesem Morgen hatte er doch alle Erinnerungen wiedergefunden.

‘Warum bist du ohne diese Erinnerungen zurückgekommen?’

Erneut schlug Minako mit ihrer Waffe zu, ehe sie sich ihren Weg höher bahnte.

‘Du musst hier irgendwo sein! Du kannst doch nicht einfach so verschwinden und denken, dass ich es einfach akzeptier.’

Etage für Etage suchte Minako ab, doch ihre Suche in Thebel blieb vollkommen erfolglos.
 

“Sollen wir ihr nicht nachlaufen?”

Yukari war voller Sorge um ihre Freundin, die gerade Hals über Kopf den schlimmsten Ort der Welt alleine betreten hatte. Bisher war noch keiner von ihnen so größenwahnsinnig gewesen. Yukari wusste zwar, dass Minako stark war, vor allem weil das wechseln der Personas und ihre Fusion ihr ungeahnte Möglichkeiten offenbarten.

“Lass sie. Ihr wird nichts passieren. Wir sollten ihr die Chance geben, die Antworten zu finden, die sie momentan braucht.”

Yukaris Augen weiteten sich, als sie hörte, was Akihiko da sagte. Sie verstand es nicht. Sie starb schließlich fast vor Sorgen um das Mädchen, doch die Anderen blieben so ruhig.

“Wuff wuff wuff wuff!”

“Koromaru sagt, dass sie nicht alleine ist, Yukari-san.”

Immer fassungsloser sah die Brünette zu ihren Gefährten. Gerade von Aigis hätte sie erwartet, dass sie ihre Sorgen verstand. War sie denn wirklich die Einzige, die drauf und dran war, Minako nachzulaufen?

“Takeba! Lass Arisato diese Angelegenheit für sich klären. Sie wird schon wissen, wie sie ihr Herz heilen kann.”

Sanft hatte Mitsuru ihre Hand auf Yukaris Schulter gelegt und zog sie von der Treppe des Einganges zurück. Mit ihren Worten wollte sie der Teamkollegin klar machen, was wohl in ihrer Anführerin vor sich ging. Und Yukari verstand diese Andeutung, doch mehr noch verstand sie, was sie seit Kyoto hätte wissen müssen.

“Moment! Ihr meint Ryoji und Sie?!”

Schon in Kyoto hatte sie diesen Verdacht gehabt, als Ryoji gemeint hatte, dass er mehr von Minako wissen wollte und dass sie schon sehr gut miteinander auskämen. Damals hatte sie jedoch diesen Verdacht einfach weggewischt, weil der Womanizer einfach nicht zu Minako passte.

“Sie… liebte Ryoji also…”, flüsterte sie leise, nun verstehend, warum Minako das alleine tun musste.
 

Keuchend stützte Minako ihre Hände auf ihren Knien ab. Sie war ungefähr in der 48. Etage von Tartarus, da wo ihr Pharos das zweite Mal außerhalb ihres Zimmers begegnet war.

Mit dem Handrücken wischte sie sich den Schweiß von der Stirn und sah sich in dem kleinen Raum um. Auch hier war er nicht.

Ich bin immer bei dir.

Genau diese Worte hatte er zu ihr gesagt. Wenn sie damals nur geahnt hätte wie richtig sie doch waren. Hätte sie dann vielleicht etwas ändern können?

‘Wohl eher nicht…’, dachte Minako und seufzte leise.

“Rabit rabit rabit!!!”

Unwillkürlich zuckte Minako zusammen, als sie die Laute anriechender Shadows vernahm. Sie wusste, dass sie zu lange hier geblieben war. Um einen Kampf würde sie nicht drum herum kommen.

Ohne zu zögern, zog sie ihren Evoker aus dem Halfter und hielt sich diesen an den Kopf. Nur einen Augenschlag lang hielt sie inne, ehe sie abdrückte und Ghoul rief.

Blind steckte sie die Pistole zurück und umklammerte ihre Naginata. Sie war bereit, es mit allem und jeden aufzunehmen, solange sie Ryoji fand und ein letztes Mal mit ihm reden konnte.
 

Oh… Ich verstehe. Ich bin Mochizuki Ryoji. Sehr erfreut dich kennenzulernen.

Noch während sie die letzte Treppe Arquas erklomm, kam ihr der Blick Ryojis, als sie sich zum vermeintlich ersten Mal gesehen hatten, wieder in den Sinn.

Sie blieb stehen und ließ diese eine kostbare Erinnerung einfach fließen.

Hey, was ist los? Was starrst du so an?

Damals war auch ihr nicht entgangen, dass Ryoji sie angestarrt hatte und ihr selbst war es nicht leicht gefallen, ihren Blick von Neuen, dessen Augen ihr so seltsam vertraut vorgekommen waren, zu nehmen.

Huh? Oh, ähm… Ich bekomme die seltsamsten Gefühle wenn ich Minako-chan ansehe… … Es ist als… Ich weiß nicht… Nostalgie? Haben wir uns schon einmal getroffen?

Nur zu gut hatte Minako verstanden, was Ryoji zu sagen versucht hatte. Es war nicht einfach nur der Spruch eines Typen, der Junpei-like versuchte sie aufzureißen. Es waren die aufrichtigsten Gefühle Ryojis gewesen.

‘Er hat mich nie belogen. Er hat immer seine Gefühle mit mir geteilt, sich mir geöffnet.’

Tränen rannen über Minakos Wangen, als sie sich an Ryoji erinnerte. Er hatte ihr soviel anvertraut und unbewusst hatte er auch diesen Moment vorhergesehen.

Du hast so ein freundliches Herz… Du solltest nicht soviel von dir an mich geben. Ich werde… dich wahrscheinlich traurig machen.

Verzweifelte wischte sich Minako die Tränen weg. Doch auf jede Träne die sie wegwischte, folgten weitere.

Obwohl du mir so wichtig bist… Es ist wahrscheinlich falsch von mir, so zu empfinden… Es ist wie… eine verbotene Liebe.

Weinend brach Minako auf der obersten Stufe zusammen. Soviel Zeit hatte sie mit Ryoji verbracht. Er war einer der wenigen, der es je geschafft hatte, sie vor den anderen in Verlegenheit zu bringen.

Ich liebe dich.

Wie ein Donnerschlag hallten Ryojis warmen Worte in ihrem Kopf wider und ließen ihre Tränen unaufhörlich weiter fließen. Nur unbewusst nahm sie die Geräusche der Shadows wahr, die sich ihr hungrig näherten. Doch von einer unsichtbaren, sanften Hand geführt, griff Minako zu ihrem Evoker.

“Pale Rider…”, flüsterte sie leise, ehe sie sich die Waffe an den Kopf hielt und abdrückte.
 

Minako war der Erschöpfung nahe, doch sie konnte nicht aufhören, weiter zulaufen. Sie wollte ihn finden und noch ein letztes Mal sehen. Ein letztes Mal wollte sie dieses charmante Lächeln sehen, sein nachdenkliches Gesicht, einfach alles.

‘Geh zurück zu den Anderen. Sie warten auf dich.’

Sie wusste, dass die männliche Stimme in ihrem Kopf Recht hatte. Die Anderen warteten sicher auf sich, aber solange sie Ryoji nicht gefunden hatte, konnte sie nicht zurück.

“Loa…”

Wie schon ein paar Mal in dieser Nacht, beschwor sie mit ihrem Evoker eine weitere Persona und stürzte sich auf eine Gruppe angreifender Shadows. Sie dachte nicht mehr darüber nach was sie tat, oder wie es ihr ging. Wichtig war nur noch das Ziel.

“Samael!!!”

Erneut drückte die Brünette ab, nachdem Loa siegreich aus seinem Kampf gegangen war. Sie wusste nicht mehr wo genau sie war, in welcher Etage. Alles was sie bemerkte, waren die Gegner die immer zahlreicher und mächtiger wurden.

Sie musste also auch zu mächtigeren Masken greifen, wenn sie weiter nach oben kommen wollte.

“Mot!!!”

Gerade als Minako die nächste Persona beschwor, spürte sie, dass etwas sie zu Boden warf. Sie musste hier raus. Sie musste unbedingt in die nächste Ebene.
 

Langsam öffnete Minako die Augen und sah in das lächelnde Gesicht von Alice. Sanft nahm die Blonde Minakos Hand und legte einen ihr wohl vertrauten Ring in diese hinein.

Das ist mein Schatz. Ich hoffe, dass ich mehr und mehr Schätze bekomme, solange das Leben weiter geht… Ich bin mir sich, dass dies der Fall sein wird… … wenn ich bei dir bin…

Lächelnd sah Alice die Brünette an. Sie erinnerte sich an Kyoto, wo Ryoji diesen Ring gekauft hatte und an dem Abend, wo er in ihren Besitz übergegangen war. Ryoji hatte ihn ihr anvertraut und damit auch seine menschliche Hälfte überlassen.

“Er ist immer noch bei dir. Und nun geh bitte zu deinen Freunden zurück. Sie brauchen dich.”

Verwundert sah Minako zu ihrer Persona auf, die ihr klar machte, was sie schon längst hätte wissen sollen. Ryoji war immer bei ihr, denn er war es schon immer, seit zehn Jahren gewesen.

Mit allem was sie an Kraft noch aufbringen konnte, erhob sie sich und lief an Alice vorbei. Sie wusste nun, wo sie Ryoji finden konnte, aber vorerst musste sie ihren Freunden helfen, mit der Unterstützung des Jungen den sie liebte.
 

Gerade rechtzeitig wich Akihiko dem Angriff von Deaths Sense aus. Wie aus dem Nichts war dieser übermächtige Shadow aufgetaucht und verriet der Gruppe, dass sie viel zu lange hier verweilt hatten.

“Verdammt! Wo kommt der auf einmal her?”

Geschockt und wütend zugleich, zog Akihiko seinen Evoker. Ihm war klar, dass sie nun wohl oder übel kämpfen und gewinnen mussten.

“Es tut mir leid! Ich habe ihn erst zu spät bemerkt.”

Schützend bauten sich Yukari und Aigis vor Fuuka auf, die mit ihren Fähigkeiten versuchte Death zu analysieren.

“Er ist zu stark! Wir schaffen das nicht alleine!”

Fuuka erkannte rech schnell, dass sie, obwohl sie zahlenmäßig überlegen waren, keine Chance hatten. Bisher hatten sie es immer geschafft, den Rückzug anzutreten, aber heute war das unmöglich. Sie mussten immerhin auf Minako warten.
 

Keuchend rappelten sich Ken und Akihiko vom Boden auf. Neben Aigis und Koromaru waren sie die Einzigen, die noch einigermaßen stehen und kämpfen konnten.

“Wenn das so weiter geht… war es das für uns…”, keuchte der Boxer und hob erneut seinen Evoker.

Ihnen war klar, dass sie durchhalten mussten, zumindest solange, bis Minako wieder kam.

“THANATHOS!!!”

Akihiko wollte gerade auf Death zulaufen, als er diese vertraute Stimme höre und sein Blick zum Eingang in den Turm wanderte.

Da stand sie, Minako, mit gezücktem Evoker am Kopf und auf Death raste die Persona zu, die Minako auch zu ihrem Erwachen als Personanutzer beschworen hatte.

Blitzschnell raste Thanathos auf Death zu und blockte dessen Sense ab. Staunend sah die Gruppe auf die Persona, die Minako so gut wie noch nie beschworen hatte.

“Wir sollten diese Chance zum Rückzug nutzen!”

Akihiko nickte auf Fuukas Worte hin. Selbst wenn Minako ihnen eine Verstärkung war, hatten sie noch immer keine Chance gegen Death.

Sofort lief der Weißhaarige zu Junpei und half dem Jungen auf die Beine.

“Aigis, bring Mitsuru und Yukari raus!”

Ernst nickte das Robotermädchen und schulterte sich ihre Teamkolleginnen auf.

“Passt auf!!!”

Entsetzt sah Aigis hinter sich, wo Death auf sie zukam, doch Thanathos stieß das Monster von seinem anvisierten Opfer weg und gab der Blonden und auch Fuuka die Gelegenheit zur Flucht.
 

Keine Sekunde zu spät verließ Minako Tartarus, ehe die Midnight Hour endete und der Turm wieder sein ursprüngliches Aussehen annahm.

“Du bist gerade rechtzeitig gekommen.”

Minako zuckte kurz zusammen, als sie Akihikos Stimme vernahm. Sie wusste, dass sie Schuld an der ganzen Sache hatte und es tat ihr auch leid.

“Hast du ihn gefunden, Arisato?”

Ernst sah Mitsuru die Brünette an. Sie seufzte leise, doch schließlich kam ihr ein Lächeln über die Lippen und sie nickte.

“Es ist so, wie er sagte. Er wird immer über uns wachen und auch über mich. Denn selbst jetzt, ist er noch ein Teil von mir.”

Lächelnd legte Minako ihre Hände auf die Brust und offenbarte dabei Ryojis Schatz, der an ihrem Finger ruhte. Sie spürte ihren und Ryojis Herzschlag. Sie waren eins und er würde sie und die Anderen immer beschützen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2012-11-06T19:58:31+00:00 06.11.2012 20:58
Diese Story war sehr interessant und ich finde es toll wie du es schaffst mit nur 6 Seiten hier, trotzdem einen recht starken Inhalt hinzubekommen.
Von:  Peacer
2012-10-25T20:24:21+00:00 25.10.2012 22:24
Ich liebe dies Kapitel. So viel Emotionen, und Drama, und Angst. *.* Du hast meinen Geschmack genau getroffen. Hast du meine Gedanken gelesen? xD
Ich mochte die Flashbacks zu Ryoji, und wie ihr klar wird, dass er noch immer bei ihr ist. Und dass sie nur Death-Personas benutzt, finde ich ganz schön clever. ;)
Und auch dass die Anderen sie ihre Antworten finden lassen, fand ich gut. Und dass sie zum Schluss den Tag mit Thanatos rettet. Yay!

Zwei kleine Typos:

Yukari wusste zwar, dass Minako stark war, vor allem weil das wechseln der Personas und ihre Fusion ihr ungeahnte Möglichkeiten offenbarten. -> das Wechseln. Und wenn du den Satz mit "zwar" anfängst, sollte vielleicht noch irgendwo ein "aber" kommen. :)

Die Anderen warteten sicher auf sich -> auf sie :)


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