Prolog
Es war ruhig in Edge. Die Sonne war bereits am untergehen, nur noch sanft schickte sie ihr letzten roten Strahlen über die Straßen. Die meisten Gassen waren aber schon in Dunkelheit getaucht. Durch eine dieser dunklen Gassen huschte nun ein Schatten, so schnell, das er mit bloßem Auge kaum sichtbar war. Der Schatten tauchte in eine noch dunklere Gasse ab, wurde aber abrupt langsamer als mehrere Männer am Gang vorbeigingen und laut lachten. Als die Gruppe vorbei war, folgte ihnen der Schatten unauffällig. Die Truppe betrat eine Bar namens „Siebter Himmel“. Der Schatten, der sich als junge Frau in einem schwarzen Anzug herausgestellt hatte, runzelte die Stirn. „Mist.“, fluchte sie leise und ließ danach einige sehr erlesene Worte auf Wutai los. „Elena, so etwas sollte man als Frau aber nicht sagen…“, sagte eine Stimme und direkt hinter der Frau glitt ein Mann mit feuerroten Haaren, elegant die Wand hinab. „Reno, mir ist das grundsätzlich egal…“, sagte Elena und starrte weiter verbissen auf die Tür. „Sag mir lieber was wir machen sollen.“, fügt sie hinzu und Reno zuckt mit den Schultern. „Was wohl…Wir warten bis die Zielperson den Laden verlässt. Dann folgen wir ihm. Ist doch logisch.“, antwortete Reno lässig und lehnte sich gegen die Wand. Dann zückte er sein Handy und wählte eine Nummer. Elena seufzte. Klar war das logisch, aber die Bar, die das Zielobjekt betreten hatte, gehörte Tifa Lockheart und ob sie so scharf darauf war einen Drogendealer in ihrem Laden zu haben? Elena mochte Tifa nicht besonders, aber das schien auf Gegenseitigkeit zu beruhen. Nun gut, war ja eigentlich kein Wunder. Avalanche und die Turks haben sich noch nie richtig verstanden. Obwohl die Turks bei dem Kampf gegen Kadaj und seine Bande Cloud tatkräftig unterstützt haben.
„Elena, der Boss sagt du sollst rein und Tifa sagen, wer der Typ ist. Ach ja, und ihn natürlich beobachten.“, sagte Reno und klappte das Handy zu. Dann sah er auf und seine blaugrünen Augen begegneten einem wütenden Killerblick. „Wieso ich?“, fragte sie und er lächelte nur. „Elena, wer von uns beiden ist auffälliger? Du oder ich?“, fragte er und spielte an seinem langen Zopf rum. Elena seufzte schwer. Das wiederrum war auch logisch. Bei den Turks war so vieles logisch. Sie schimpfte innerlich über sich selbst. „Und was wenn Strife auch da drin ist?“, fragte sie und blickte sich schnell um. Reno lachte. „Du hast doch nicht Angst vor dem Helden?“, hakte er nach und Elena lief rot an. Angst war es nicht, nur immer noch Wut, obwohl der letzte Kampf gegen Cloud über drei Jahre zurücklag. Das wusste Reno genau, aber wusste auch, dass ihr Boss Tseng da keine Ausnahmen machte. Reno wusste auch, das Elena in letzter Zeit kaum noch Lust hatte zu arbeiten. Was aber an Tseng lag und ihren Gefühlen für ihn und nicht an ihrem Job. „In Ordnung. Ich gehe rein, aber du wartest hier, okay.“, sagte sie dann und er nickte. „Klaro Süße, wer würde denn eine so hübsche Frau alleine lassen?“, fragte er und erntet erneut einen Killerblick. Dann drehte Elena sich um und ging in die Bar. Reno schüttelte den Kopf. „Meine Güte, Elena du brauchst unbedingt Urlaub.“, murmelte er leise, dann verzog er sich in eine dunkle Gasse, um dort auf das Zielobjekt zu warten.