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Dissect and Love

von

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-Falscher Verdacht-

Der Tag war nichts besonderes. Stein langweilte sich in seinem Büro und unterrichtete die Schüler und Schülerinnen. Zum Glück galt in seinem Büro nicht das sonst Schulweite Rauchverbot. Während er so dasaß und Rauchkringel in die Luft hauchte dachte er nach.

Aus dem Nachbarzimmer kamen Geräusche, die Krankenschwester Medusa verpflegte gerade einen Schüler, der einen Kampf auf dem Schulhof verloren hatte. Stein brauchte nicht nachzufragen, wer der andere Teilnehmer war. Stein musste sich langsam aber sicher eine Möglichkeit suchen den Schüler Black Star zu Maßregeln. Nicht, das Kämpfe verboten wären, oder besonders schlimme Konsequenzen hätten, aber Star war stark und seine ständigen Demonstrationen machten einen normalen Schulablauf fast unmöglich.

Noch bevor die Pause vorbei war und er wieder vor seine Schüler treten durfte klopfte es zaghaft an seiner Türe. Es war Medusa, die mit ihrer rauchigen und irgendwie anrüchigen Stimme erklärte, dass sie keine Mullbinden mehr hatten.

Wenn Medusa ihn ansah, dann wurde ihm komisch zumute. Stein, der nur selten Kontakt zu anderen Menschen pflegte konnte mit solchen Dingen nichts anfangen. Woher denn auch? Der einzige, der ihn sozialisiert hatte, hatte ihn wegen ein paar banalen Schnitten verlassen. Dann hatte sich dieser Idiot Hals über Kopf in etwas gestürzt, dass von anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen war. Das hatte ihm damals erstaunlich heftig zugesetzt.
 

Im endefekt erklärte das aber nicht, was das mit Medusa war. Allerdings rief ihn sein Instinkt zur Vorsicht. Medusa lächelte und berührte den Gedanken versunkenen sanft an der Schulter „Stein, fügst du das hier bitte auf dem Bestellschein für nächste Woche hinzu?“

Stein nickte und kritzelte sich eine Notiz diesbezüglich. Da läutete auch schon die Schulglocke und verkündete das Pausen ende. Er lies Medusa einfach in seinem Büro stehen, als er sich auf den Weg in den Klassenraum machte und sein müdes Gehirn anfing Medusa mit Marie zu vergleichen. Sie waren einander nicht unähnlich, sie waren beide Frauen und beide verwirrten sie ihn, wenn auch auf völlig unterschiedliche arten.

Marie hatte ihm klipp und klar gesagt, woran er bei ihr war, das war schon länger her und es hatte ihm nichts bedeutet, nicht wirklich jedenfalls, aber es erklärte zumindest, warum Stein sich seltsam vor kam, wenn Marie ihn erwartungsvoll anblinzelte. Medusa war da anders, sie zog ihn in ihren Bann und obwohl er fasziniert war hatte er so etwas wie Angst vor ihr.
 

Während Stein gedankenverloren durch die Gänge zum Unterricht rollte war Spirit vom Shinigami auf einen Botengang geschickt worden. Nach einem gefühlten Dutzend Hiebe des Shinigamis (eigentlich waren es nur zwei gewesen), weil er zu spät gekommen war, war er noch obendrein zum Boten für die Allgemeinheit abkommandiert worden.

Schlecht gelaunt Stiefelte er zu Steins Büro, denn wie er den Irren kannte hatte er vor lauter Wahnsinn den Stundenbeginn verpasst und hockte noch über seine Arbeit gebeugt in seinem Büro. »Gruselig~« dachte er, als er auch schon an seinem Ziel angekommen war. Wie immer öffnete er die Türe ohne zu klopfen was zur folge hatte, das er Medusa erschrak, die gerade auf Steins Schreibtisch hing und sich räkelte, als sie Spirit gewahr wurde zog sie den Reißverschluss ihres Oberteil höher zu. »War sie nackt?!?« schoss es Spirit durch den Kopf, obgleich das ein sehr weit her geholter Gedanke war. Das angefangene „Stein~“ was er gerufen hatte blieb ihm im Halse stecken und das „Medusa~“ welches er sonst jetzt rufen würde fand sich in seinen umhergewirbelten Gedanken gerade nicht.

Medusa setzte ihr Schulschwestern-lächeln auf und meinte, während sie auf ihn zuging „Den hast du leider knapp verpasst. Vielleicht kann ich dir noch weiterhelfen?“ Obwohl sie freundlich war, wie immer störte Spirit etwas dermaßen an dieser Situation, dass er fast eine Minute brauchte, bis er langsam anfing den Kopf zu schütteln. „Hab ne Nachricht vom Shinigami an Stein...“ nuschelte er, während Medusa ihn an der Schulter gepackt und aus Steins Büro geführt hatte.

„Dann wirst du ihn wohl im Unterricht stören müssen, fürchte ich. Oder du wartest, bis die Stunde vorbei ist.“ lächelte sie und schloss das Büro ab. Ja, einen Schlüssel hatte sie auch, denn es war ja nicht nur sein Büro, sondern auch ein Lagerraum für Medikamente, zu denen Medusa als Krankenschwester natürlich Zugang hatte. Da Spirit nicht reagierte wandte sich Medusa noch einmal an ihn. „Wenn ich nicht helfen kann, dann gehe ich jetzt, für heute hab ich Feierabend!“ so wandte sie sich ab und lies Spirit stehen. »Idiot! Fast hätte er mich erwischt...« zischten ihre Gedanken, während sie die Schule eiligen Schrittes verließ.

Spirit wiederum ging gedanklich seine beiden Optionen durch. Die Frage war, mit wem er sich lieber anlegen wollte, Stein, weil er seinen Unterricht störte, oder Shinigami-sama, weil er trödelte. Beides waren keine schönen Aussichten! Aber als ihm klar wurde, das er Maka würde sehen können, wenn er zu Stein ging überwand er seine Angst und machte sich auf den Weg in den Klassenraum.

Aus dem Klassenraum selber wehte gespenstische Stille zu ihm heraus, was er aber nicht merkte, er riß Enthusiastisch die Türe auf und trat selbstbewusst ein, möglichst cool, um Maka zu beeindrucken. Einige Schüler blickten verwirrt auf, die meisten aber ließen sich nicht ablenken, sie brüteten konzentriert und still über ihren Blättern und es war Mucksmäuschen still. Anscheinend wurde gerade eine Arbeit geschrieben. Spirit ging langsam die Treppenstufen hinab und auf Stein zu, der ihm völlig unbeeindruckt entgegen blickte und dabei auf seinem Stuhl hang. Wenn Blicke hätten töten können wäre Spirit aber wohl dennoch Tot umgefallen, weil Maka ihn mörderisch an funkelte.

Gerade als die meisten sich wieder ihren eigenen Tests zugewandt hatten und die Arbeit gerade im begriff war normal weiter geschrieben zu werden wurde einem blauhaarigen Schüler klar, dass er nicht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit war und er sprang auf, um das schnellstmöglich zu ändern. Vereitelt wurde das durch ein etwa 3 Tonnen schweres Buch, das von hinten mit der Buchkante auf seinen Kopf gedonnert wurde. Danach kehrte wieder stille ein.

Spirit warf, wie immer, aufreißerische Blicke in die Runde und musste enttäuscht feststellen, dass keine der anwesenden ihr beachtete, so beschleunigte er seinen Schritt, um diese unangenehme Situation schnell hinter sich zu bringen.

Als er endlich bei Stein angekommen war beugte er sich wichtigtuerisch vor und flüsterte ihm die Nachricht ins Ohr. Diese Nachricht war kaum der rede wert, geschweige denn den Aufwand, mit dem sie überbracht worden war. Sie beinhaltete lediglich die Aufforderung, dass Stein die Noten der Schüler nicht nur Digital speichern sollte, sondern bitte auch im Schriftformat abgeben sollte.
 

Stein verzog keine Miene, aber gedanklich überdachte er die verführerischsten Bestrafungen. Für eine dermaßen unwichtige Nachricht hatte der Rothaarige definitiv zu viel gestört. Als Spirit sich erhob um den Raum zu verlassen hielt Stein ihn an der Schulter zurück, grinste ihn an und fragte leise, aber mit klarer Stimme „Du hast doch bestimmt noch etwas Zeit, oder?“ Diese Aussage lies es Spirit Eiskalt den Rücken runter laufen und er schüttelte schnell den Kopf „Ich muss zum Shinigami...“ Stein lies ihn los, um an seiner Schraube zu drehen und meinte dann „Schade, aber tu mir bitte einen gefallen, ja? Wenn du das nächste mal eine so dringende Nachricht für mich hast, dann komm doch bitte durch die Türe neben der Tafel rein!“ er deutete auf die entsprechende Türe und Spirit wurde klar, dass er darüber gar nicht nachgedacht hatte und wenn er im Gesicht des anderen las, dann wusste er, dass ihm eine unbeschreiblich schlimme und grausame Strafe bevorstand. Schnell nickte Spirit und ging zu der besagten Lehrertüre um den Unterrichtsraum schnell hinter sich zu lassen und mit ihm auch den Psychopaten Stein. Dieser wiederum starrte dem älteren hinterher und konnte seine trägen Gedanken kaum unter Kontrolle halten, er starrte einfach auf den Rücken des anderen, bis die Türe wieder zu geschwungen war, aber selbst dann wurde er erst aus den Gedanken gerissen, als der Wecker auf seinem Tisch klingelte und das Ende der Arbeit verkündete.

Es wurde unruhig im Raum, die Schüler fingen an zu reden, während wie einpackten, einige fingen an die Arbeiten einzusammeln, andere schrieben noch schnell letzte Worte. Eigentlich hätte Stein gerade jetzt aufmerksam sein müssen um nachträgliche Schummelversuche zu unterbinden, aber er war in Gedanken noch immer bei seinem Ehemaligen Partner und wanden sich um die verlockendsten Strafen, sodass sich das Stundenende endlos hinzog.



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