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Das Spiel der Könige

von

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Prolog

„Die Welt ist so schön und wert, dass man um sie kämpft.“

Ernest Hemingway
 

Das war er also, der berühmte Moment.

Er hatte schon viel hierüber gehört, die ganzen alten Geschichten. Engelschöre, das Licht am Ende des Tunnels, all der Dreck. All die Klischees. Er hasste Klischees. Die Wahrheit war eine andere, das hatte er immer schon gewusst. Jetzt bekam er es bestätigt. Ob er es wollte oder nicht, hier bekam er die ultimative Bestätigung für seine Vermutung. Die Wahrheit lautete: Sterben ist scheiße.

Die Leute erzählten einem allen möglichen Dreck darüber, man konnte nichts dagegen machen. Sie erzählten sich gegenseitig wie leicht es doch sei, dass man keine Schmerzen spüren würde, dass da nur Wärme sei und dann das große Nichts. Alles Schwachsinn. Niemand sagte einem die Wahrheit. Man musste es selbst erleben, das wurde ihm jetzt klar.

Es war unbeschreiblich. Das Gefühl wie das Blut durch seine Finger rann, sich die Kälte in seinem Bauch ausbreitete, die Farben zu leuchten aufhörten und alles langsam grau wurde. Sterben war nicht leicht, es war harte Arbeit. Den Tod musste man sich verdienen, man musste sich ihn durch Schmerzen erkaufen. Und er kam langsam, der alte Bastard. Der Weg zu ihm war alles andere als leicht. Und er wurde einem auch nicht leichter gemacht.

Wo war das Leben, das in einem Film vor seinem geistigen Auge vorbeilief? Wo das Licht? Wo der verdammte Tunnel? Nach einem Engelschor wollte er gar nicht erst fragen. Hatten wahrscheinlich was Besseres zu tun, die kleinen Kerle. Konnte er ihnen nicht verübeln. Hier hätten sie eh nur einen alten Säufer gefunden, der seine beste Zeit lange hinter sich hatte. Wirklich kein schöner Anblick.

Wenigstens sah er jetzt etwas Licht. Auch wenn es nur die Deckenleuchte war, die sich im frisch polierten Lauf einer 44er Magnum spiegelte. Und gleich würde noch mehr kommen. Es würde sich zwar nur um das Mündungsfeuer handeln, was aber immer noch besser war als gar nichts. Und etwas sagte ihm, dass gleich auch noch der Film seiner Erinnerungen einsetzen würde. Er würde die ganze traurige Geschichte noch mal sehen müssen, die ihn hierhin geführt hatte.

Ein echtes Klischee halt. Oh Gott, wie er Klischees hasste.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Votani
2012-08-12T04:19:48+00:00 12.08.2012 06:19
Hey du. :)

Ich muss sagen, dass es ein sehr interessanter Anfang ist. Geschichten, die mit dem Tod eines Charakters oder manchmal auch nur den Fast-Tod anfangen, finde ich immer sehr spannend, wenn es gut gemacht ist - und das hast du definitiv. Obwohl man nicht allzu viel erfaehrt in dem kurzen Prolog, erscheint die Hauptperson sehr interessant. Wer mag schon Klischees, was? ;)

Ein paar Fehlerchen haben sich eingeschlichen, aber das stoert den Lesefluss soweit nicht. War also noch in Ordnung.
Mehr kann ich dazu auch noch nicht sagen. Vielleicht beim ersten Kapitel dann. :>


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