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Neuanfang in Slytherin

von

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Die Entscheidung

Kapitel 27: Die Entscheidung
 

Der Auror musste all seine Selbstbeherrschung aufbieten, um sich seine Überraschung nicht anmerken zu lassen. Offenbar gab es doch einen unter den Todessern, der zur Einsicht gekommen war. Obwohl, eigentlich waren es ja zwei. Kingsley dachte an jenen Abend zurück, als er Draco in seine Zelle im Ministerium gesperrt hatte. Er war später zurückgekommen und als der junge Todesser noch wach gewesen war, hatte er sich länger mit ihm unterhalten. Und irgendwann hatte er begriffen, dass die Reue Dracos echt war. Er hatte Angst gespürt, aber auch den Wunsch Fehler wieder gut zu machen. Mit einem Mal hatte er Hermine verstanden, die sich so vehement für den Slytherin eingesetzt hatte. Und hier mit Lucius Malfoy hatte er dasselbe Gefühl.
 

Mit einem Mal hatte er den Wunsch, dass das Gericht gnädig sein möge. Er mochte die meisten Slytherins immer noch nicht, erinnerten sie ihn doch zu sehr an die Schrecken Voldemorts, aber er hatte begriffen, dass viele auch keine andere Wahl gehabt hatten.

Schon zu Schulzeiten waren sie ausgeschlossen worden und später dann, hatten sie den Eltern gehorcht. Vielleicht hätte man den einen oder anderen davor bewahren können, in die Fänge Voldemorts zu geraten. Selbst wenn sie hatten aussteigen wollen, hätte das zumeist nur ihren Tod oder den ihrer Familien bedeutet.
 

Unterdessen hatte Narzissa zu Zittern begonnen und Blaise und Pansy versuchten sie zu beruhigen. Die anwesenden Slytherins hatten den Wunsch des Ministers nach der schwersten Strafe sehr wohl erraten und die blonde Hexe wusste nicht, wie sie es ertragen sollte, wenn Lucius wirklich zum Kuss verurteilt werden würde. Harry bedauerte es, nicht bei ihr sitzen zu können und ein rascher Blick zu Hermine und Ron zeigte ihm, dass es den beiden ähnlich ging. Neville drehte sich zu ihm um.
 

„Habt ihr auch das Gefühl, als ob der Minister nur den Kuss als Strafe für Dracos Vater akzeptiert? Seine ganzen Fragen zielten doch nur darauf ab, dass lediglich der Kuss als Strafe in Betracht kommt. Ich war bei kaum einem anderen Prozess dabei, deswegen kann ich es nicht mit letzter Sicherheit sagen, aber es kommt mir doch so vor.“
 

Luna nickte.
 

„Nicht nur dir kommt es so vor. Im Grund steht für Mr. Chandler das Urteil schon fest. Womit er nicht gerechnet hat ist, dass Ron, Harry und Hermine für Lucius Malfoy ausgesagt haben. Das dürfte den Kuss unmöglich machen und die Dementoren gehen diesmal leer aus.“
 

Die Ravenclaw wirkte ungewöhnlich ernst, als sie das sagte und ihre Worte erhielten dadurch noch mehr Gewicht. Harry schnaubte auf:
 

„ Ich bin gespannt wie es ausgeht. Ich hoffe für Narzissa, dass ihr Gatte mit dem Leben davonkommt. Ich habe Angst, dass sie sonst zusammenbricht.“
 

Das hofften alle die von den Freunden anwesend waren. Neville hatte Theodor gestattet mitzukommen, ehe dieser darum gebeten hatte und der Slytherin saß nun bei den anderen. Das war auf Unverständnis gestoßen, aber der dunkelhaarige Slytherin wäre daheim verrückt geworden, wenn er nicht gewusst hätte, wie die Verhandlung lief. Er hatte mit stoischer Ruhe den Spott ertragen, der ihm wie üblich entgegen geschwabbt war. Es war ihm lieber verspottet zu werden, als nichts zu wissen.
 

Es war dann ausgerechnet Hermine gewesen, die ihm zu Hilfe gekommen war. Sie hatte die Leute regelrecht angeschrien was ihnen denn einfallen würde, den ruhigen Slytherin so zu behandeln. Harry und Ron hatten sie erst schweigend beobachtet und dann selber Partei für den Slytherin ergriffen. Die Leute waren verblüfft verstummt, als das Goldene Trio so vehement für den „Hauselfen“ eingetreten war. Die Gruppe der Slytherins hatte sich ein Lachen verbeißen müssen und Daphne Greengrass, die die Situation beobachtet hatte, staunte nicht schlecht.
 

Ron hatte sie ins Auge gefasst und während der Verhandlung immer wieder beobachtet und auch jetzt, als sie zu den Slytherins hinübergingen, ließ er sie nicht aus den Augen. Gemurmel begleitete sie auf dem Weg zu der Ecke, die man den Slytherins zugewiesen hatte. Als die dunkelhaarige Slytherin das bemerkte, zog sie sich zurück. Sie wusste, dass sie sich nicht wirklich widersetzen konnte und hätte sich am liebsten versteckt. Ron hingegen erkundigte sich flüsternd nach ihr, als sie nun auf die Rückkehr des Zaubergamotts warteten.
 

„Du interessierst dich für Daphne?“
 

Der dunkelhäutige Slytherin war verblüfft. Noch immer war es ungewohnt dass es welche gab, die die Slytherins nicht verurteilten, sondern bereit waren ihnen eine Chance zu geben. Ron nickte und blickte wieder zu der Slytherin hinüber. Sie gefiel ihm und er musste zugeben, dass er sie gern näher kennengelernt hätte. Nur war der Gerichtssaal definitiv nicht der richtige Ort dafür. Blaise schien zu überlegen.
 

„Wir könnten uns irgendwo treffen und ich bringe Daphne mit.“
 

Ron nickte und er schlug den Tropfenden Kessel vor. Doch dann fiel ihm etwas ein.

„Ihr könnt es euch nicht leisten. Oder?“
 

Es war ungewohnt mit jemandem zu reden, der noch weniger Geld als er selber hatte. Blaise nickte verlegen.
 

Neville mischte sich ein und verriet so, dass er alles gehört hatte.
 

„Warum machen wir nicht einem Grillabend bei uns? Blaise könnte Daphne mitbringen und dann noch Hermine, Pansy, Luna und Harry.“
 

Neville hatte gesehen wie Zabini die Ravenclaw beobachtet hatte und dachte sich seinen Teil.

„Mensch, das wäre die Idee, Neville. So könnten wir es machen.“
 

Ron war begeistert und auch die anderen fanden die Idee gut.
 

Doch langsam wurden sie unruhig, wo blieb das Gericht nur? Es konnte doch nicht so lange dauern. Oder etwa doch? Und war es nun ein gutes oder schlechtes Zeichen für Lucius?

Die Freunde beschlossen es für ein gutes zu nehmen, denn bei einer Verurteilung zum Dementorenkuss wäre es sicher schneller gegangen. Doch endlich wurden sie aufgefordert wieder Platz zu nehmen und die Mitglieder des Zaubergamotts betraten den Gerichtssaal.

Die Mienen waren ernst und Narzissa hätte fast aufgeschrien. Würde sie die Liebe ihres Lebens verlieren?
 

Der Vorsitzende erhob sich und auch das letzte Wispern im Saal verstummte.
 

„Wir sind zu folgendem Entschluss gekommen, was den Todesser Lucius Malfoy betrifft. Für die Verbrechen, die er unter dem Imperius begangen hat, kann man ihn nicht verantwortlich machen. Die anderen reichen allerdings auch für den Kuss der Dementoren.“
 

Narzissas Herz schien aussetzen zu wollen und Harry hätte dem Vorsitzenden am liebsten so einiges gesagt. Dieser fuhr nun fort.
 

„Da einige ein positives Bild zu vermitteln versuchen und darauf hingewiesen wurde, dass dieser Todesser bereut und er auch zugegebenermaßen einer von zweien war, die für ihre Verbrechen um Verzeihung gebeten haben, wird Lucius Malfoy zu lebenslanger Haft in Askaban unter Bewachung von Dementoren verurteilt.“
 

Hier setzte wieder Gemurmel bei den Zuschauern ein und Narzissa tauschte einen Blick mit Harry. Lucius hingegen konnte es fast nicht fassen. Er kam wirklich mit dem Leben davon? Der Blonde warf dankbare Blicke zu Harry und seinen Freunden hinüber. Er wusste dass er diesen das doch überraschend milde Urteil verdankte. Er hoffte auch; dass Harry sein Wort halten würde und ihm weiterhin die Erleichterungen gewährte, aber daran hatte er eigentlich keine Zweifel.
 

Der Auror neben ihm bedeutete Lucius aufzustehen. Doch diesmal tat er es nicht barsch, sondern fast freundlich. Er führte ihn in einen kleinen Raum und Lucius sah ihn fragend an.
 

„Ich habe eine Überraschung…“, weiter kam er nicht denn in eben diesem Moment flog die Tür auf und Narzissa stürzte herein. Ohne sich um Harry, der leise die Tür schloss und so alle anderen aussperrte oder Kingsley Shackelbolt zu kümmern, warf sie sich Lucius in die Arme. Nun verstand der auch warum ihm die Fesseln nicht wieder angelegt worden waren. Er umschlang seine Frau und beide Zuschauer zogen es vor, sich diskret abzuwenden. Nach langen Minuten fand der ehemalige Todesser seine Sprache wieder.
 

„Vielen Dank, dass ich Narzissa sehen durfte und sie…sogar ihm Arm halten darf. Das bedeutet mir sehr viel.“
 

Narzissa, die genau wusste, dass sie das Harry zu verdanken hatten, lächelte in seine Richtung. Der versuchte unschuldig-unwissend auszusehen, aber das wollte ihm nicht gelingen und so lachte er. Lucius trat auf ihn zu und streckte ihm die Hand entgegen.
 

„Danke, Mr. Potter. Für alles was Sie für meine geliebte Frau und meinen Sohn tun. Sie hätten nicht so reagieren müssen.“
 

Lucius schluckte und brach ab. Leider war dem ehemaligen Todesser nur wenig Zeit mit seiner Frau vergönnt, aber sie hatten gemeinsam beschlossen zu versuchen, dass Narzissa ihn ab und besuchen konnte. Kingsley ließ sich herab zu versprechen, sein Möglichstes zu tun, um zu helfen. Doch dann musste er Lucius nach Askaban bringen und während er ihm die magischen Fesseln anlegte, trat Harry näher.
 

„Ich werde weiter dafür sorgen, dass Sie die Erleichterungen haben. Außerdem sorge ich für Ihre Frau und wenn Ihr Sohn seine Strafe verbüßt hat, kann auch er immer auf meine Hilfe hoffen.“
 

„Ich weiß nicht, wie ich das je wieder gut machen kann.“
 

Lucius merkte man in diesem Augenblick die Scham überdeutlich an. Und Narzissa küsste ihn ein letztes Mal, ehe Kingsley ihn fortführte.
 

Luna, Pansy, Blaise, Neville, Theodor, Ron und Hermine hatten gewartet und gemeinsam flohten sie nach Malfoy Manor. Dort machten sie es sich im Salon gemütlich und Narzissas Nerven versagten den Dienst, woraufhin Harry sie tröstend umarmte.
 

„Ich habe dir versprochen, dass du Lucius ab und zu sehen darfst und auch Kingsley wird seinen Einfluss geltend machen.“
 

Hier keuchten die Slytherins überrascht auf. Sie hatten nicht damit gerechnet, dass der Auror helfen würde. Harry wandte sich ihnen lächelnd zu.
 

„Es haben doch manche Mitgefühl.“
 

„Verzeih, wir wollten nicht…..“, Blaise brach ab, in der Hoffnung, dass Harry ihnen den Unglauben nicht übelnahm. Der lächelte sie jedoch nur beruhigend an. Ron war immer noch so in Gedanken, dass Neville ihn mehrfach ansprechen musste, bis er endlich reagierte.
 

„Wo bist du denn nur mit deinen Gedanken?“
 

„Bei Daphne. Sie hat mir heute so Leid getan, als sie sich wie ein scheues Reh verhalten hat. Aber sag mal Blaise, und bitte sei ehrlich, hatte sie Angst vor mir?“
 

Der Slytherin wand sich, ehe er gehorsam nickte.
 

„Sie weiß ja nicht, dass du zu denjenigen gehörst, die bereit sind uns zu vergeben und eine neue Chance zu geben. Sie denkt wahrscheinlich, dass du sie demütigen willst. Daphne würde wirklich alles tun was du willst, nur für ein freundliches Wort. Ihr wisst doch wie wir in der Öffentlichkeit behandelt werden.“
 

„Aber ich will sie doch nicht quälen.“
 

„Das weiß Daphne aber doch nicht.“
 

Hermine machte sich auch ihre Gedanken, allerdings liefen die eher in Richtung Draco. Sie hätte zu gern gewusst wie es dem Slytherin erging und ahnte nicht dass sie es eines Tages herausfinden würde.
 

„Sei bei der Grillparty bitte vorsichtig mit ihr.“
 

Theodor zuckte zusammen kaum hatte er das gesagt. Was war nur in ihn gefahren, so mit einem Höhergestellten zu reden? Die freundliche Behandlung durch Neville und seine Großmutter schien ihm nicht zu bekommen. Ehe jemand wusste was er vorhatte ließ er sich um Verzeihung bittend vor Ron auf die Knie sinken.
 

„Verzeihen Sie, ich habe kein Recht so mit Ihnen zu reden. Mr. Longbottom sollte mir die Frechheit austreiben. Bitte sprechen Sie mein Urteil.“
 

Wie in der Winkelgasse gegenüber Seamus benutzte er hier die unterwürfige Anrede. Ron wurde verlegen, ehe er sich einen Ruck gab und erwiderte.
 

„Du hast nur für eine Kameradin gebeten. Ich bin dir deswegen ganz sicher nicht böse und möchte, Nevilles Einverständnis vorausgesetzt, dass du mir gegenüber nicht wie ein Hauself bist.“
 

Die anderen Gryffindors und Luna nickten und natürlich verweigerte Neville seine Zustimmung nicht.

„Du leidest genug unter den anderen. Wir möchten wirklich nur deine Freunde sein.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  xSasuSakux
2013-06-14T20:25:49+00:00 14.06.2013 22:25
Hey
Also ich finde es wirklich schön, dass Kingsley auch Einsicht zeigt
Er wird Narzissa auch helfen ab und zu Lucius besuchen zu dürfen :)
Wenigstens einer, vielleicht folgen ja noch weitere ?!
Und das Ron Daphne ins Auge gefasst hat..
Das ist ja toll, nur schade, dass sie vor ihm Angst hat
Aber das wird sich mit Sicherheit noch legen
Vielleicht ja schon bald
Und Hermine denkt natürlich an Draco :)
Das Lucius lebenslang bekommen hat ist ja ganz gut..
Inwiefern denn lebenslang? Also bis er stirbt?
Freue mich auf das nächste Kapitel

Lg
xSasuSakux
Antwort von:  Schlangenmaedchen
16.06.2013 13:21
Lass dich überraschen^^. Mit dem hab ich später noch etwas vor so gegen Kapitel 70^^. Zumindest wenn ich es grd recht im Kopf habe.


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