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Neuanfang in Slytherin

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Nachwehen des Krieges

1.Kapitel Nachwehen des Krieges
 

Harry nahm nichts um sich herum wahr, als er den Elderstab mit dem jahrelang geprobten Geschick eines Suchers fing und starrte dann auf den schwarzen Stab in seiner Hand. Er registrierte nur am Rande, dass Voldemorts Todesfluch auf ihn selbst zurückgeprallt war und er leblos zu Boden sank. Man hätte in der Großen Halle in diesem Augenblick eine Stecknadel fallen hören können. Die Menschen darin schienen wie erstarrt zu sein und alle Augen waren auf das Geschehen zwischen den beiden Magiern gerichtet. Aus weitaufgerissenen Augen blickten die meisten auf die Stelle, an der eben noch Voldemort gestanden hatte.
 

Diese unheimliche Stille dauerte jedoch nur wenige Sekunden. Dann brach ein unvorstellbarer Jubel aus, den ein uneingeweihter Zuhörer von außen durchaus mit einer gewaltigen Explosion hätte verwechseln können. Jeder stürmte zu dem erschöpften Gryffindor und wollte ihn umarmen.
 

In dem entstandenen Chaos versuchten einige Todesser ihr Heil in einer Flucht zu suchen, die meisten wurden jedoch daran gehindert. Nur wenigen gelang es fürs Erste zu entkommen, aber man würde sie sicher bald finden und ihrer gerechten Strafe zuführen. Ihnen war jede Zuflucht verbaut und ewig konnten sie sich nicht verstecken. Diejenigen, die das vorerst rettende Freie nicht erreicht hatten, wurden gefesselt und in eines der leeren Klassenzimmer gesperrt, auf das ein Anti-Fluchtzauber gelegt wurde. Allerdings waren die Gefangenen über den Tod ihres Meisters auch so geschockt, dass sie an eine Flucht nicht mal zu denken wagten.
 

Harry sehnte sich bald nach etwas Ruhe und Luna verschaffte ihm gemeinsam mit Neville die Möglichkeit dem Trubel, der in der Großen Halle herrschte, vorerst zu entkommen. Der früher so unsichere Gryffindor war in der Schlacht über sich hinausgewachsen und hatte es wirklich geschafft Voldemorts Schlange und damit den letzten Horkrux zu töten. Nur so hatte der gefürchtete Zauberer überhaupt sterben können.
 

Unterdessen hatten Harry, Ron und Hermine das Büro des Schulleiters erreicht und stiegen die Treppe hinauf. Das daraufhin folgende Gespräch mit dem Schulleiter befreite Harry von seiner Anspannung. Erst jetzt merkte er, wie sehr ihm die Gespräche mit dem alten Zauberer wirklich gefehlt hatten.
 

Albus Dumbledore verstand auch sofort, warum Harry den Elderstab nicht behalten wollte. Der Held der Zaubererwelt benutzte ihn lediglich noch einmal dazu, seinen in all den Jahren liebgewonnen Zauberstab zu reparieren. Nicht viele würden so reagieren, wenn ihnen der mächtigste, wenn auch schwarzmagische, Zauberstab zur Verfügung stehen würde. Auch Ron und Hermine sahen ein, dass es besser war, den Elderstab sicher zu verwahren. Wenn es Ron auch sichtlich schwerfiel.

„Vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn man das Gerücht ausstreuen würde, der Elderstab wäre zerstört worden. Dann werden die meisten wohl daran gehindert werden weiter danach zu suchen und ihn in ihren Besitz bringen zu wollen.“

Albus Dumbledores Stimme klang belustigt aus dem Bilderrahmen heraus.
 

„Klug wie eh und je. Das ist eine wirklich ausgezeichnete Idee, Miss Granger. Ich kann gar nicht sagen wie stolz ich auf Sie alle bin. Aber nun sollten Sie sich ausruhen und dazu gehen sie am besten in den Raum der Wünsche. Dort sollten Sie ungestört sein, was im Gemeinschaftsraum sicher nicht der Fall ist.“
 

Die drei nickten und verabschiedeten sich. Harry, Ron und Hermine verliesen das ehemalige Büro Dumbledores, dass bis vor wenigen Stunden Snape´s Büro gewesen war, wobei ihnen die Blicke sämtlicher Schulleiter folgten und ließen sich von der Treppe nach unten tragen.
 

Sie blieben auf dem Gang stehen, während der steinerne Wasserspeier sich hinter ihnen drehte und den Eingang wieder verschloss. Das dabei entstehende scharrende Geräusch tat ihnen in den Ohren weh und ließ die ohnehin überreizten Nerven vibrieren. Von unten hörten sie den lauten Tumult aus der Halle zu ihnen hinauf dringen und Harry seufzte.
 

„Ich hab keine Lust dorthin zu gehen, ich gehe zum Schlafsaal. Oder noch besser, ich nehme Dumbledores Rat an und schlafe im Raum der Wünsche.“
 

Damit drehte er sich um und nach ein paar Schritten merkte er, dass seine Freunde ihm stumm folgten. Er lächelte und setzte den Weg fort. Erst vor der glatten Wand, in der die Tür zum Raum der Wünsche verborgen lag, öffnete Hermine den Mund.

„Wir brauchen alle dringend Ruhe und die hätten wir im Gemeinschaftsraum der Gryffindors sicher nicht gefunden. Und die hätten uns sicher aus den Betten geholt, wenn wir wirklich dorthin gegangen wären.“
 

Nachdem Harry dreimal vorbeigegangen war, erschien die Tür und schnell huschten sie hinein. Der Raum war nur noch schwach erleuchtet, aber ansonsten unversehrt. Hierher drang kein Geräusch von außen und die drei atmeten auf. Im hinteren Bereich standen Betten und plötzlich fühlten alle drei sich todmüde und ließen sich hinein sinken. Sie schliefen schon, ehe sie richtig in den Betten lagen.
 

Während die Freunde sich bereits im Land der Träume befanden, feierten die anderen unten in der Großen Halle noch lange den Sieg über Lord Voldemort weiter den Zauberer, dessen Namen sie vor wenigen Stunden noch nicht einmal gewagt hätten auszusprechen.
 

Nur der Teil der Großen Halle, wo sonst immer der Haustisch der Slytherins gestanden hatte blieb leer. Niemand verschwendete einen Gedanken an die seit jeher verhassten Schüler dieses Hauses. Draco und seine Eltern hatten sich in die hinterste Ecke zurück gezogen und jeder hing seinen Gedanken nach.
 

Narzissa machte sich große Sorgen, sowohl um ihren Ehemann, als auch um ihren Sohn. Beide trugen das Dunkle Mal auf dem Unterarm und es war somit wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis Auroren kommen, sie verhaften und nach Askaban bringen würden. Bei diesem Gedanken schauderte die blonde Hexe. Sie wusste, dass Lucius bei seinem ersten Aufenthalt dort fast zerbrochen wäre, auch wenn er sich die größte Mühe gegeben hatte das niemanden nach seiner Befreiung zu zeigen. Auch wenn es dort wahrscheinlich nicht mehr so viele Dementoren gab, so war es immer noch ein fürchterlicher Ort. Und besonders Draco war sensibler als er alle hatte glauben lassen. Seine Arroganz war zum großen Teil lediglich eine Maske gewesen, die ihn vor Verletzungen geschützt hatte. Er würde unendlich in Askaban leiden und dort zu einem gefundenen Fressen für gewisse Leute werden.
 

Die Blonde war bereit alles zu tun, um ihre Familie zu schützen und in diesem Augenblick hätte sie wahrscheinlich dem Teufel ohne auch nur eine Sekunde zu zögern ihre Seele verkauft, nur um Lucius und Draco zu retten.
 

Sie ließ ihre Augen suchend durch die Große Halle gleiten, aber sie konnte Harry Potter nirgends entdecken. Der Held der magischen Welt allein konnte Lucius und Draco jetzt noch helfen, davon war Narzissa Malfoy überzeugt. Und wenn sie sich dem schwarzhaarigen Magier dafür zu Füßen werfen musste. Alle Demütigungen wären ihr recht gewesen, wenn sie dafür ihren Lieben das Los in Askaban etwas erleichtern konnte. Das war alles, was Narzissa im Augenblick noch interessierte.

Draco hingegen fühlte nichts als panische Angst, Angst vor einer ungewissen Zukunft. Er hatte nie gewagt seinen Vater nach Askaban zu fragen, doch er ahnte, dass heute Nacht die letzte Chance war es zu tun. Er musste einfach wissen, was ihm bevorstand. Der blonde Zauberer begann unwillkürlich zu zittern, als er an das berüchtigte Gefängnis auf der einsamen Insel in der Nordsee dachte. Auch wenn er an dieser letzter Schlacht nicht aktiv teilgenommen hatte und auch nur gezwungenermaßen überhaupt ein Todesser geworden war, so wusste er doch, dass er viel Schuld auf sich geladen hatte und kaum Milde erfahren würde. Niemand konnte ihn von der Verantwortung für seine Taten entbinden. Aber hatte er wirklich eine Wahl gehabt. Hätte er sich geweigert den Auftrag anzunehmen, der ihm in den Sommerferien nach dem fünften Schuljahr übertragen wurde, wären seine Eltern mehr als qualvoll ermordet worden.
 

Lord Voldemort hatte ihm genau demonstriert, was Narzissa und Lucius erwartet hätte. Draco glaubte jetzt noch den bitteren Geschmack im Mund zu spüren, sosehr hatte er sich danach unter dem höhnischen Gelächter der anwesenden Todesser übergeben müssen. Selbst der dunkle Lord hatte gelacht, obwohl er sonst nie eine Miene verzog.
 

Aber nach dieser blutigen Demonstration hatte Draco es natürlich nicht mehr gewagt, den Auftrag abzulehnen von dem er schon von Anfang an gewusst hatte, dass er ihn nicht erfüllen konnte. Von dieser vor den Kollegen seines Vaters erlittenen Schmach hatte er nie jemandem erzählt. Nicht einmal seinem Freund Theodor Nott, aber schon gar nicht seinen Eltern. Wenn sie vielleicht auch nicht die liebevollsten für ihn gewesen waren, so liebte er sie doch über alle Maßen. Schon als kleiner Junge hatte er alles getan, nur um sie nicht zu enttäuschen.
 

Lucius Malfoy machte sich unterdessen die bittersten Vorwürfe. Er wusste nur zu gut, was er seiner Frau und seinem Sohn eingebrockt hatte. Wenn es geholfen hätte, würde er sich töten lassen. Aber deswegen würde Draco wegen des Zeichen Voldemorts auf seinem Arm trotzdem nach Askaban müssen. Nur weil er im Ministerium versagt hatte und Voldemort die Prophezeiung nicht hatte bringen können, war Draco von seinem nun gesehen ehemaligen Herrn in die Pflicht genommen worden. Er hatte für den Fehler seines Vaters einstehen müssen und wenn Severus Snape ihm nicht geholfen hätte, hätte er es auch mit seinem Leben bezahlt. Auch so war die Strafe des Dunklen Lords nicht eben milde ausgefallen und Draco hatte danach tagelang das Zimmer nicht verlassen können.
 

Als Jugendlicher war Lucius Malfoy in die Kreise der Todesser mehr oder weniger hineingeschlittert und hatte danach keinen Ausweg mehr gefunden. Das genaue Ausmaß seiner damaligen Fehlentscheidung war ihm dann in Askaban bewusst geworden. Während er dort in seiner kalten und feuchten Zelle gekauert hatte, hatte er mehr als genug Zeit gehabt über alles nachzudenken und diese auch genutzt.
 

Nach der Befreiung durch seinen Herrn und Meister musste er diesem den alten Landsitz seiner Familie als Unterschlupf anbieten. Das war, wenn man es so sehen wollte, die Geste um seine Dankbarkeit diesem gegenüber zu zeigen. Aber innerlich entfernte er sich immer weiter von Voldemort. Den endgültigen Ausschlag dazu hatte allerdings die Tatsache gegeben, dass Voldemort Draco dazu benutzen wollte, ihn für sein Versagen im Ministerium zu bestrafen. Auch wenn er nie gelernt hatte Gefühle zu zeigen so bedeutete ihm sein Sohn dennoch sehr viel.
 

Es hatte alle Kraft gekostet, die Lucius aufbringen konnte, weiterhin den treuen Diener dieser Bestie zu spielen, aber das war nötig gewesen um Narzissa und Draco vor dem Dunklen Lord und dessen Anhängern zu schützen. Lucius wagte nicht sich auszudenken, was diese mit den beiden angestellt hätten. Besonders seine schöne Frau wäre in tödlicher Gefahr gewesen. Aber dieses Damoklesschwert hatte auch über Draco gehangen, denn vielen Todessern war völlig egal, wer das Opfer war, das sie vor sich hatten.
 

Der Slytherin wagte es einen kurzen Blick zu Narzissa zu werfen und sah zu seiner Verwunderung, dass diese ihn liebevoll anlächelte. Woher nahm sie nur die Kraft ihm zu verzeihen, in welche Lage er sie und letztendlich auch ihren über alles geliebten Sohn gebracht hatte? Er verstand es nicht, war ihr aber unendlich dankbar dafür. Er konnte alles ertragen nur nicht die Missbilligung seiner Frau, auch wenn das keiner einem Todesser zutrauen würde. Er war bereit für seine Taten lebenslang nach Askaban zu gehen, aber er hätte alles darum gegeben, wenn er Draco dieses furchtbare Schicksal hätte ersparen können.
 

Vielleicht war der Minister unter Umständen bereit bei Draco Gnade walten zu lassen, wenn er ihm im Gegenzug dafür eine Strafverschärfung für sich anbot. Auch wenn er wusste, dass ihn das früher oder später zerbrechen ließ.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  CharleyQueens
2013-04-22T19:43:58+00:00 22.04.2013 21:43
Hallihallo ^^
Ich bin auf deine FF gestossen und hab mal kurz reingeschnuppert. Die Idee, dass du den Slytherins eine Geschichte widmest, in denen du ihre (nicht vermeidbare) Veränderung beschreibst, klingt sehr interessant und ich bin gespannt, was du daraus machen wirst.

Als ich reingelesen habe, hatte ich ein Deja Vu. Dass die ersten Seiten sehr stark den letzten Texten des letzten HP 7-Kapitel (nicht der Epilog) ähneln, ist eine gute Idee, in die Geschichte einzutauchen, denn sie gibt dem Leser noch mal ein Gefühl an das Geschehene. Interessant wird es dann erst auf den letzten Seiten.

Die Darstellung der Malfoys hat auch mir sehr gefallen und ich finde sie gelungen. Man merkt beim Lesen ihre Angst un Verzweiflung und spürt ihre negative Einstellung gegenüber der Zukunft, die bestimmt nicht rosig ausfallen wird. Auch, dass die Malfoys schon vorher ihre Zweifel an Voldys "Idealen" hatten und das nicht einfach "Zack, wir sind gut" passiert ist, kriegt einen Pluspunkt von mir.

Einige Rechtschreibfehler habe ich entdeckt, es sind jedoch nicht allzu viele.
Also, alles in allem ein wirklich interessanter Einstieg.
Mit freundlichen Schreibziehergrüßen, Lilim
Antwort von:  Schlangenmaedchen
23.04.2013 11:11
Tippen ist nicht meine Stärke^^. Man wird irgendwann betriebsblind was eigene Texte angeht und ich sollte vielleicht meine neue Beta der späteren Kapitel (fertig sind 74) mal drüberlesen lassen.
Aber es freut mich, dass die die Geschichte gefällt.
Von: abgemeldet
2013-03-05T18:36:00+00:00 05.03.2013 19:36
Hallöchen :)

Bin gerade über deine Ff gestolpert und finde sie wirklich äußerst interessant! Ich habe mich schon seit dem Ende des 7.Buches gefragt, was sich nach dem Sieg über Voldemort wohl in Hogwarts, speziell bei den Slytherins, geändert haben könnte. :)

Ich mag deine Darstellung der Familie Malfoy. Vor allem Narzissa finde ich sehr gelungen. :3 Ihre verzweifelten Überlegungen, wie sie Draco und Lucius doch irgendwie vor Askaban bewahren könnte, passen sehr gut zu ihrem Charakter. Und ich finds toll, dass du mit einfließen lassen hast, dass die Malfoys bereits vor dem Sturz des Dunklen Lords angefangen haben, sich vor ihm zurück zu ziehen und nur gezwungenermaßen gehandelt haben. Das ist realistischer als dieses 'eben waren sie noch böse und plötzlich -zack wumm- sind sie gut'.

Dein Schreibstil gefällt mir auch sehr gut, schön flüssig, abwechslungsreicher Satzbau und keine Grammatikfehler oder sonstiges. :) Mir ist jedenfalls nix aufgefallen. xD :D ;)

Werde mir gleich mal die nächsten Kapitel gönnen. ^.^

Liebe Grüße
abgemeldet
Von:  Sternengaukler
2013-02-03T20:51:19+00:00 03.02.2013 21:51
mangels zeit hab ichs dennoch mal überflogen. will ja immerhin auch tun, was meine kommirunde verspricht ;)
gut geschrieben, interessant und ich mag harry potter sowieso. also bin ich bei einigen stellen natürlich auch mal hängen geblieben. man kanns sich gut im kopf vorstellen und es ist recht gut verständlich daher, worauf ich eigentlich wert lege, leserfreundlichkeit.
mach jedenfalls weiter so. damit machst keinen fehler ;)
Antwort von:  Schlangenmaedchen
10.02.2013 14:11
Das freut mich dass es dir gefällt. ich hoffe du hast die zeit ab und zu weiterzulesen, aber das RL kann schon verdammt stressig sein.


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