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Digimon Battle Generation

[Digimon Tamers] Wenn Welten kollidieren
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Und ein weiteres Kapitel. Und dieses Mal eins mit Digimonkampf. Und ja, ich weiß, die Hälfte von euch jubelt und die andere Hälfte wird wohl eher so reagieren: "Meeeeeeeeeeh."
Aber ein wenig Kampf muss sein, nicht? :P

Und ja, dieses Kapitel wird vollkommen in der digitalen Welt spielen und ein wenig die Geschichte mit Takumi und Co weitertreiben :P

Also: Viel Spaß mit dem Kapitel. :P Komplett anzeigen

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Episode 43: Über den Wolken

Episode 43: Über den Wolken
 

Es ist bis heute noch immer nicht vollständig geklärt, was 2011 geschah, als auch auf der Erde überall ein gigantisches Monster zu sehen war, das nach aktuellem Wissen aus den tiefen der digitalen Welt kam. Doch es lässt sich sagen, dass der Grund, warum die digitale Welt und vielleicht auch unsere Welt nicht zerstört wurde, die jene Kinder und Jugendliche waren, die dieses Monster gemeinsam mit ihren Partnern aufgehalten haben.

           - Auszug aus dem Buch „Digitales Leben und wie es unsere Realität  beeinflusst“ von Sagisu Yoshimasa
 

24. Juli - Digitale Welt

Als Ai wieder zu sich kam, hatte sie beinahe vergessen, dass sie in der digitalen Welt waren. Umso verwirrter war sie, als sie feststellte, dass sie auf Holzboden lag und sich offenbar in einer Art Tempel zu befinden schien. Zumindest war Tempel das erste Wort, das ihr in den Sinn kam, als sie die Schriftrollen an den Wänden sah.

Mit schmerzendem Kopf richtete sie sich auf. Sie fühlte sich seltsam und sie fragte sich, wo ihr Bruder war.

Dann fand sie ihr Digivice und ihre Tasche mit den Karten neben dem sehr dünnen Kissen, auf dem ihr Kopf gebettet gewesen war liegen und langsam erinnerte sie sich: Makoto war verschwunden und sie waren in die digitale Welt gegangen um ihn zurückzuholen. Und dann hatten sie gegen etwas seltsames gekämpft – ein seltsames weißes Wesen. Doch sie vermochte nicht zu sagen, was dann passiert war.

Da schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf und sie sprang auf: „Impmon!“

Doch schon im nächsten Moment bereute sie dies, denn ihr wurde schwindelig und im nächsten Moment verlor sie den Boden unter den Füßen.

Sie verstand nicht. Sie war doch in der digitalen Welt – oder etwa nicht? Und wie konnte ihr in der digitalen Welt durch so etwas schwindelig werden?

Da wurde die Tür zu dem eher kleinen Raum, in dem sie sich befand, energisch aufgeschoben.

Impmon stand in der Türöffnung und Rin mit Kunemon auf den Schultern direkt hinter ihm.

„Du bist wach, Ai!“, rief Rin überrascht aus, während Impmon zu ihr hinüberlief, dann aber etwa einen Schritt von ihr entfernt unschlüssig stehen blieb.

Ai zögerte, da sie sich nicht sicher war, warum die beiden so seltsam reagierten. „Was ist passiert?“, fragte sie schließlich. „Wo sind wir?“

Impmon sah sie unschlüssig an. „Na ja, wo wir sind wissen wir auch nicht so ganz genau. Wir sind auf einer Ebene in der digitalen Welt – aber das sagt nicht besonders viel...“

Bemüht sich zu erinnern, was als letztes geschehen war, runzelte Ai die Stirn. „Aber was ist passiert und wie sind wir hierher gekommen? Und wo ist Takumi? Wo sind die Digimon?“

„Takumi geht es gut“, meinte Rin zurückhaltend und kniete sich schließlich neben das behelfsmäßige Bett Ais. „Er ist auch hier. Sanzomon wollte ihn nur nicht zu dir lassen.“

„Sanzomon?“, fragte Ai, von dieser Antwort nur noch verwirrter als zuvor. „Jetzt sagt mir doch verdammt noch einmal, was passiert ist.“

„Du hast Glück gehabt, dass du noch am leben bist“, sagte auf einmal eine recht tiefe Frauenstimme von der Tür aus und als Ai dorthin sah, erkannte sie ein Digimon, das den Körper einer hübschen Frau hatte. Um genau zu sein hätte sie es sogar für eine Frau gehalten, doch etwas an dem weißen Gewand und den großen Gebetsperlen, die es um die Hüfte trug, sagten ihr, dass dies ein Digimon sein musste. Das Digimon hatte blondes Haar, das jedoch wie auch der größte Teil seines Gesichts von der Gebetsmütze und dem dazugehörigen Kopftuch verdeckt war. Einzelne Strähnen hingen jedoch unter den roten und weißen Tüchern hervor.

„Wieso habe ich Glück gehabt?“ Ai sah das Digimon an, noch nicht ganz sicher, was sie davon halten sollte.

„Als du gegen die Anomalie gekämpft hast, wurden die Daten deines Körpers beschädigt. Dein Digicore, wenn man so will. Hätten wir dich nicht gerettet, wäre dein Digicore zerstört worden.“ Sanzomons Stimme hatte etwas erhabenes in sich, während es Ai genau musterte.

„Mein Digicore, hmm?“, murmelte Ai, die Hand an ihre Brust gepresst. „Und Impmon? Sind seine Daten auch...?“ Sie sah ihren Partner an.

„Sanzomon sagt, mich hätte es nicht so schwer getroffen“, murmelte es verlegen. „Du hattest Pech.“ Dann ballte es seine behandschuhten Hände zu Fäusten. „Du hättest mich alleine kämpfen lassen sollen!“, rief es dann plötzlich aus.

„Und dann?“, erwiderte Ai aufgebracht. „Dann wärst du vielleicht ganz vernichtet worden!“

„Aber so...“ Impmon sah zu Boden. „Sanzomon sagt, es weiß nicht, was es für einen Menschen bedeuten kann, wenn seine Daten beschädigt wurden.“

Ai seufzte und sah dann wieder auf das weiblich wirkende Digimon. Dann nahm sie ihr Digivice, um Sanzomons Daten abzulesen. Es war also ein Digimon auf dem Perfect Level...

„Du solltest dich weiter ausruhen“, meinte das Digimon.

„Aber was ist mit den anderen?“, fragte Ai. „Ich will zumindest Takumi und Kotemon sehen. Und die Digimon!“

„Das hat Zeit“, erwiderte Sanzomon im Tonfall einer strengen Erzieherin. „Du musst dich ausruhen, Menschenmädchen.“

Ai zog einen Schmollmund.

„Sanzomon ist sehr streng“, flüsterte Rin ihr zu. „Aber es hat dich gerettet. Na ja, uns alle. Auch wenn ich noch immer nicht weiß, wie... Als... Na ja, als du gegen das Ding gekämpft hast, ist irgendetwas passiert, aber wir konnten nicht genau sehen was. Takumi wollte zu dir laufen, aber dann war da auf einmal goldenes Licht und... Dann waren wir auf einmal hier.“ Sie sah nun ebenfalls zu Boden. „Und dann waren du und Impmon da und ihr lagt auf dem Boden und... Im ersten Moment dachte ich, ihr seid tot...“

„Wären wir tot gewesen, hätten wir uns doch aufgelöst“, meinte Ai, erkannte aber dann, dass Rin den Tränen nahe war. Unsicher griff sie nach ihrer Hand. „Hey, es ist alles in Ordnung. Wir... Sind ja in Ordnung, nicht?“

Rin nickte nur stumm.

Bald brachte Sanzomon Ai einen seltsam schmeckenden Tee und bestand dann darauf, dass Ai schlafen sollte. Dabei ignorierte es jedweden Protest, dass sie nicht müde sei und außerdem in der digitalen Welt sowieso nicht schlafen musste. Also scheuchte es Rin und Kunemon, aber auch Impmon aus dem kleinen holzvertäfelten Zimmer hinaus und schloss die Tür, während Ai schmollend und mit geschränkten Armen dort liegen blieb, aber tatsächlich nach einer Weile in einen unruhigen Schlaf glitt.
 

Takumi beobachtete die leuchtende Kugel. Seit sie hier angekommen waren, löste sie eine seltsame Faszination in ihm aus, doch was es damit auf sich hatte wollte ihm niemand erklären.

Die Kugel stellte das Zentrum des Hauptsaals des Tempels dar. Sie schwebte über einer halbhohen Säule und hatte einen Durchmesser von vielleicht einem Meter. Von ihr ging ein seltsames goldenes Licht aus, das auch die Digimon zu faszinieren schien. Nicht nur das: Kotemon hatte ihm gesagt, dass es sich ausgeruht fühlte, wenn es die Kugel nur für ein bisschen beobachtete.

Da kamen Rin, Kunemon und auch Impmon in den Raum.

Er sah sie an. „Ist Hanagawa-san aufgewacht?“, fragte er.

„Ja“, Rin seufzte und kniete sich neben ihn auf ein Gebetskissen. „Aber Sanzomon sagt, sie muss schlafen.“

Er seufzte und sah auf den jungen Mann, der am anderen Ende des kleinen Saals saß, auf beiden Seiten von ihm Digimon. Der junge Mann schien zu meditieren und nach einem Tag, den er hier verbracht hatte, wusste Takumi bereits, dass es sinnlos war ihn anzusprechen, während er so im Lotussitz dort saß.

Am liebsten hätte er genervt geseufzt, doch hatte ihm das bereits eine Rüge von Sanzomon eingebracht, weshalb er sich ein solches Seufzen verkniff.

„Was sollen wir jetzt machen?“, fragte er schließlich Rin, auch wenn er wusste, dass sie es genau so wenig sagen konnte, wie er.

Rin schüttelte nur den Kopf. „Wir werden Makoto-kun nicht finden, oder?“, fragte sie.

Takumi sah auf den Boden und seufzte. „Ich glaube nicht. Und wenn wir länger hier bleiben...“ Sanzomon hatte ihnen gesagt, dass Ais Daten beschädigt waren – was auch immer das genau heißen mochte. „Unsere Eltern machen sich sicher Sorgen. Aber wir können Hanegawa-kun auch nicht einfach hier lassen, oder?“

„Wenn er überhaupt hier ist“, murmelte Rin.

„Impmon“, begann Kotemon nun, das zu Takumis Linken kniete, und sah an Takumi und Rin vorbei. „Du hast doch von zwei Digimon erzählt, die uns vielleicht helfen können, oder?“

„Ja, Apollomon und Diannamon“, antwortete Impmon. „Wenn wir sie finden, könnten die beiden Idioten mal zu etwas nützlich sein.“ Es verschränkte die Arme. „Aber ich weiß nicht, wo wir sie finden können.“

„Apollomon und Diannamon residieren auf der Ebene, die einst Heim der heiligen Biester war“, sagte eine erhabene Frauenstimme. „Doch sie sind im Moment nicht dort.“

„Sanzomon!“, riefen alle vier leicht erschrocken aus, während Kunemon weiterhin stumm blieb, jedoch den Kopf hob.

„Weißt du, wo sie sind?“, fragte Impmon dann.

„Ich kann es vielleicht herausfinden“, erwiderte das Perfect-Digimon.

„Aber diese Kinder sollten in ihre Welt zurück“, sagte nun eine weitere Stimme.

Takumi seufzte nun doch genervt. „Nakamura-san...“ Dabei spürte er förmlich den wütenden Blick Sanzomons.

„Wir können Makoto-kun nicht einfach hier zurücklassen!“, protestierte Rin nun.

„Genau!“, stimmte ihr Impmon lautstark zu. „Makoto ist...“ Es schüttelte seinen Kopf so heftig, dass seine Ohren schlackerten. „Wir können ihn nicht einfach zurücklassen! Wir sind hergekommen um ihn zu retten.“

Sanzomon sah sie an. „Aber ihr wisst, dass euer Vorhaben sinnlos ist“, sagte es. „Ihr riskiert euer Leben nur unnütz!“

Takumi sah es herausfordernd an. „Das werden wir ja sehen!“

Der junge Mann stand nun auf und seufzte. „Ihr wisst genau so gut, wie wir, dass es dumm ist, eure Leben zu riskieren. So, wie es in der digitalen Welt jetzt aussieht, könnt ihr nicht hier bleiben.“

Wütend sah Takumi ihn an, sagte aber nichts, da er genau wusste, dass er die Wahrheit sagte. Und war es nicht, wenn es hier so gefährlich war, verantwortungsvoll, Rin und Ai dazu zu überreden, in die reale Welt zurückzugehen? Allerdings erinnerte er sich auch an die Erdbeben in der realen Welt und an die besessenen Digimon, die dort aufgetaucht waren. Machte es überhaupt einen Unterschied?

Er wusste nur eins: Er hasste den Gedanken daran, aufzugeben und Makoto einfach zurück zu lassen!

„Wie sollen wir überhaupt zurückkommen?“, fragte Rin vorsichtig. „In die reale Welt, meine ich.“

„Wir können euch zurückbringen. Und sollten wir den Jungen, den ihr sucht, finden, ihn auch.“

Rin seufzte und sah zu Takumi.

„Was ist mit euch?“, fragte dieser nun. „Du bist auch ein Mensch. Du solltest auch in die reale Welt zurück!“

„Nein“, antwortete der junge Mann nur kühl. „Ich bleibe hier und beobachte, wie sich alles entwickelt.“ Seine Stimme war so ruhig, dass sie Takumi innerlich zur Weißglut trieb.

„Hast du keine Familie, die sich um dich sorgt?“, erwiderte er.

„Meine Familie hat sich vielleicht einmal gesorgt“, murmelte der junge Mann. „Aber ich bin zu lange schon fort, als dass sie glauben würden, dass ich noch lebe.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich bleibe hier.“
 

„Wohin gehen wir?“, fragte Makoto erneut. Langsam hatte er von diesem Nebelweg eindeutig die Nase voll. Er fragte sich, ob sie bis alle Ewigkeit hier herumirren würden. Hatte Gokuwmon sie nur in eine Falle gelockt?

Zudem konnte er das seltsame ungute Gefühl, dass sich in seiner Magengegend ausgebreitet hatte, nicht länger verleugnen.

„Das werdet ihr sehen, wenn wir ankommen“, antwortete das Digimon nur und schritt unbeirrt weiter.

„Wenn wir denn einmal ankommen“, grummelte Kaito mit verschränkten Armen.

„Wieso kannst du uns nicht sagen, wohin wir gehen?“, fragte Kuraimon, das mittlerweile ebenfalls kurz davor zu sein schien, seine Nerven zu verlieren. Es flatterte neben Gokuwmon her und versuchte offenbar etwas aus dessen Ausdruckslosem Gesicht abzulesen.

„Weil der Ort, an den ich euch bringe, keinen Namen hat.“

„Und wieso bringst du uns an diesen Ort ohne Namen?“, fragte Kaito genervt.

„Weil es dort jemanden gibt, der euch helfen kann in eure Welt zurück zu kommen“, erwiderte das Digimon ruhig.

„In unsere Welt?“, fragte Kaito aufgebracht. „Das ist nicht, was du uns versprochen hast. Ich suche meinen Bruder und ich gehe nicht in unsere Welt zurück, ehe ich ihn gefunden habe!“

„Auch dabei kann man euch da helfen“, antwortete Gokuwmon. „Geduldet euch, Menschenkinder. Es ist nicht mehr weit.“

„Das hat es die letzten Male auch schon gesagt“, murmelte Makoto, sagte es aber nicht zu laut. Stattdessen ging er einfach weiter hinter dem Digimon hinterher und fragte sich, was jenes ungute Gefühl zu bedeuten hatte.
 

25. Juli - Digitale Welt

Der Morgen kam plötzlich, so als hätte jemand auf einmal das Licht angemacht. Takumi war sich nicht sicher, was er davon halten sollte, selbst wenn er es während der letzten Tage so oft gesehen hatte.

Er saß vor dem Tempel, in dem Sanzomon und sein Tamer – Nakamura Shinji – zu leben schienen. Noch immer war es ihm ein Rätsel, was es mit den beiden auf sich hatte und er war sich vor allem nicht sicher, ob er sie besonders gut leiden konnte. Er hatte kaum geschlafen in dieser Nacht, weshalb er irgendwann hier rausgegangen war.

Der Tempel stand in einer Ebene, die beinahe komplett über den Wolken erhoben zu sein schien.

Die Ebene erinnerte an alte Chinesische Malereien, die die Heimat ihrer Götter darstellten: Abgerundete Bergkuppen, die teilweise durch Hängebrücken verbunden waren, stießen aus einer dichten, weißen Wolkendecke hervor. Der Tempel lag auf einem der größten Berge und von diesem Berg aus, spannten sich gesamt drei Brücken zu anliegenden Bergen. Seltsamer Weise sah er auf einigen anderen Bergen, weiter entfernt, Torii und noch weiter entfernt andere Bauwerke, die von ihrer Form her nicht so wirklich in diese Umgebung passen sollten.

Takumi hatte sich die Wand der Pagode gelehnt und sah auf die weite Ebene hinaus, während Kotemon schweigend neben ihm saß.

„Glaubst du, wir sollten in die reale Welt zurückgehen, Kotemon?“, fragte er leise und sah nun auf zu der blauen Kugel, die oben am Himmel leuchtete.

Kotemon schwieg für eine Weile. „Ich weiß es nicht“, sagte es dann. „Wenn weitere von diesen veränderten Digimon oder dieser Anomalie hier auftauchen, dann sind wir in Gefahr und es wäre dumm hier zu bleiben. Aber ich will auch nicht Makoto-san zurücklassen. Das ist es doch auch, was du denkst, oder, Takumi?“

Takumi nickte stumm. Er hatte nie ein besonders enges Verhältnis zu Makoto gehabt und war sich nicht einmal sicher, ob er ihn als Freund bezeichnen würde, doch zumindest kam es ihm einfach falsch vor, ihn seinem Schicksal zu überlassen. Außerdem war da noch Ai und er war sich sicher, dass sie Ai schon fesseln und knebeln mussten, damit sie ohne ihren Bruder zurückkehren würde.

Doch hatten sie überhaupt eine Wahl? Würden ihnen Nakamura und sein Digimon überhaupt eine Wahl lassen?

„Hier seid ihr“, hörten sie eine Stimme.

Rin kam aus dem Gebäude herein und schob die Holztür, durch die sie gekommen war, hinter sich zu. „Ich habe euch gesucht.“

Takumi sah sie für einen Moment an. „Konntest du auch nicht schlafen?“

Rin schüttelte den Kopf und setzte sich neben Kotemon.

„Was denkst du, was wir tun sollten?“, fragte sie und Takumi verstand, dass diese Frage sie genauso quälte wie ihn, weshalb sie jemanden gesucht hatte, um darüber zu sprechen.

„Wir sollten in die reale Welt zurückgehen“, murmelte er, wobei seine Stimme jedoch so zweifelnd klang, wie er selbst war. „Unsere Eltern machen sich sicher Sorgen... Und was wäre, wenn wir hier sterben und sie nie erfahren würden, was mit uns passiert ist?“

Rin seufzte. „Wenn sie überhaupt bemerken würden, dass ich nicht da bin.“

Unsicher sah Takumi zu ihr. Natürlich hatte er schon mitbekommen, dass es etwas gab, das sie bedrückte. Auch sie schien irgendwelche Probleme mit ihren Eltern zu haben, die er bisher allerdings nur einmal gesehen hatte. Er wusste, dass es unhöflich war, danach zu fragen, aber ihm schien es beinahe, als wolle Rin darüber sprechen. Also zögerte er, fragte aber dann: „Was ist mit deinen Eltern?“

Noch einmal seufzte Rin. „Nichts. Also wirklich nichts. Sie beachten mich kaum. Sie arbeiten beide und sind ziemlich erfolgreich, deswegen aber auch kaum zuhause. Ich bin die meiste Zeit allein. Manchmal habe ich das Gefühl, sie merken gar nicht, dass ich da bin. Denn die meiste Zeit, die sie zuhause sind, schauen sie nur fern oder schlafen. Ihnen scheint es vollkommen egal zu sein, ob ich da bin und was ich machte.“

Kunemon rieb seinen Kopf an ihrer Wange und sie streichelte es.

Unsicher, was er darauf antworten sollte, schwieg Takumi, obwohl die Stille zwischen ihnen zu schnell unbehaglich wurde. Zum Glück aber kam Kotemon ihm zur Hilfe.

„Ich bin mir sicher, dass du ihnen nicht egal bist“, sagte es.

Rin zog ihre Beine näher an ihren Körper. „Ich wäre mir da nicht so sicher.“ Sie starrte auf die Ebene hinaus. „Ich habe mir die Haare blondiert und deswegen eine Ermahnung von der Schule bekommen. Sie haben nichts gesagt, sondern nur der Schule etwas Geld bezahlt, woraufhin niemand etwas gesagt hat. Ich habe Kunemon mit nach Hause genommen und sie haben es nicht mal gemerkt...“ Für einen Moment schwieg sie. „Ich habe am Turnier teilgenommen, weil ich dachte, wenn ich richtig Ärger bekomme, beachten sie mich vielleicht, aber auch als sie mich vom Ais Großeltern abgeholt haben, haben sie einfach nichts gesagt.“

Nun seufzte auch Takumi. Eigentlich schien ihm die Vorstellung von Eltern, die einem solche Freiheiten ließen geradezu zu beneidenswert, doch offenbar war Rin damit alles andere als glücklich. „Ich bin mir sicher, dass du deinen Eltern nicht egal bist“, meinte er unsicher. „Vielleicht wollen sie dich einfach nur nicht zu sehr einengen...“

„Oder vielleicht ist ihnen außer ihrer Arbeit einfach nichts wichtig“, erwiderte Rin leise. Sie legte ihre Stirn auf die Knie, so dass sie ihr Gesicht verbarg.

Unsicher sah Takumi sie an und streckte dann, ganz vorsichtig, eine Hand aus, um sie ihr auf die Schulter zu legen.
 

Der vorhersehbare Streit kam gegen Mittag, als nun auch Ai mit ihnen aß.

Sie war von dem niedrigen Tisch aufgesprungen. „Ich gehe nicht ohne meinen Bruder nach Hause!“, rief sie aus. „Ich lasse Makoto nicht einfach im Stich.“

Es war offensichtlich, dass sie noch immer wackelig auf den Beinen war, doch sie blieb tapfer stehen und sah Nakamura herausfordernd an.

„Was willst du dagegen machen?“, fragte dieser, nachdem er seine Reisschale abgestellt hatte.

„Ihr könnt mich nicht zwingen zu gehen!“, antwortete Ai.

„Das sollte keine Herausforderung sein.“ Der junge Mann sah sie an. „Ich sehe keinen Weg für dich, dich zu wehren.“

Ai sah ihn nur wütend an.

„Ai...“, murmelte Rin und berührte das andere Mädchen am Bein. „Beruhige dich.“

Widerwillig ließ Ai sich auf ihr Sitzkissen zurücksinken. „Ich gehe nicht ohne Makoto“, bekräftigte sie noch einmal.

„Ich auch nicht!“, stimmte Impmon ihr zu.

Takumi sah sie an, schwieg aber.

So aßen sie schweigend weiter, bis sie ein leises Geräusch, das Takumi als das Vibrieren eines Handys erkannte. Verwirrt sah er sich um – immerhin hatten sie in dieser Welt keinen Handyempfang – sah dann aber, wie Nakamura ein Tablet hervorholte und den Bildschirm studierte.

Dann sah er auf. „Sanzomon.“ Mehr sagte er nicht, doch das Digimon, das neben ihm saß und sie nur beim Essen beobachtete, nickte und stand auf.

„Bleibt hier“, sagte der junge Mann. „Wir müssen etwas nachsehen.“

Takumi, Rin und Ai wechselten Blicke, doch der andere Tamer wartete nicht auf eine Antwort von ihnen, sondern stand ebenfalls auf und verließ das Zimmer.

„Lasst uns abhauen“, meinte Ai plötzlich.

Die anderen beiden – und auch die anderen Digimon, von denen ein Teil mit ihnen gegessen hatte, sahen sie an.

„Aber wohin?“, fragte Rin.

„Ist doch egal. Wir müssen Makoto weiter suchen.“

Takumi sah sie an.

„Uns was ist mit uns?“, fragte Bearmon dann an sie gewandt. „Wollt ihr uns zurücklassen?“

„Ihr seid hier in Sicherheit“, meinte Impmon entschlossen. „Sanzomon kann euch in die reale Welt bringen.“

Viele der Baby-Digimon schienen eher angetan von dieser Idee und murmelten zustimmend.

„Ich will euch aber nicht einfach so gehen lassen“, sagte Bearmon nun. „Ihr solltet eure Leben nicht weiter unnötig riskieren.“

Takumi sah zu Ai, welche nicht so aussah, als würde sie sich von Worten überzeugen lassen. Auch wollte er keinen Streit mit ihr anfangen, zumal er wusste, wie viel ihr daran lag, ihren Bruder zurückzubringen.

„Aber...“, begann Kotemon. „Vielleicht sollten wir wirklich in die reale Welt zurück!“ Es sah zu Ai, schien aber auch unsicher zu sein und nicht begeistert von der Idee zu streiten.

„Ich lasse Makoto nicht in der digitalen Welt zurück!“, sagte Ai entschlossen. „Ihr müsst nicht mitkommen, aber Impmon und ich werden gehen!“

Impmon nickte, ehe Ai sich von ihnen abwandte und zur Tür lief.

„Warte!“, meinte Rin und griff nach Ais Hand. „Ich... Ich komme mit.“

Takumi seufzte und wechselte kurz Blicke mit Kotemon. „Ich komme auch...“, murmelte er.

Ai zögerte, nickte dann aber.

„Ich werde mitkommen!“, meinte Bearmon nun entschlossen.

Die drei Tamer und ihre Partner sahen es an und tauchten untereinander Blicke.

„Es ist sicherer, wenn du hier bleibst, Bearmon“, sagte Ai. „Außerdem hast du viele Kameraden, auf die du aufpassen musst.“

Die Babydigimon murmelten zustimmend und sammelten sich um Bearmon, während die Tamer sich abwandten. „Kommt“, meinte Ai und verließ die Halle auf denselben Weg wie Sansomon und Nakamura zuvor.

Bald standen sie vor dem Tempel und sahen sich um.

„Da lang!“, meinte Ai und zeigte auf eine der drei Hängebrücken.

Noch immer war sich Takumi der Sache nicht sicher. Denn auch wenn er Makoto nicht im Stich lassen wollte und die beiden Mädchen sicher nicht alleine gehen lassen wollte, so hatte er ein äußerst ungutes Gefühl bei der Sache.

Ai hatte bereits die ersten Schritte auf die Hängebrücke gemacht, während Rin darauf zu warten schien, dass Takumi sich bewegte. Sie sah sich zu ihm um, als eine Windböe über die Berge hinwegsauste und ihr blonden Zöpfe wehen ließ.

„Worauf wartest du?“, fragte sie Takumi.

Noch immer zögerte er. „Ich frage mich nur, warum Sanzomon und Nakamura verschwunden sind. Nakamura sah ernst aus, oder?“

„Sah er doch die ganze Zeit!“, warf Impmon mürrisch ein. „Jetzt kommt schon, bevor sie zurücksind.“

Sicher der Sache noch immer nicht sicher, folgte Takumi den beiden zusammen mit Rin und Kotemon, während eine weitere Böe die Brücke schaukeln ließ. Doch sie erreichten die andere Seite – einen Hügel, auf der eine Statue stand, die Takumi an die Bilder von den Osterinseln erinnerte, die er mal im Fernsehen gesehen hatte – ohne Schwierigkeiten.

Doch es war hier, dass sie einen lauten Knall hörten, der von einem weiteren Windstoß getragen wurde.

„Was war das?“, fragte Rin, während Kunemon nun aufmerksam den Kopf hob.

Kotemon sah zwischen zwei Bambusbäumen, deren Stämme seltsam flackerten, hindurch in die Ferne.

„Ein Kampf?“, sprach Impmon laut aus, was es zu denken schien.

„Ja...“, murmelte Kotemon.

Auch die drei Tamer sahen in die Richtung, in die die Digimon sahen.

„Ist doch egal!“, meinte Ai nun etwas lauter. „Wir sollten uns von weiteren Kämpfen fern halten und schauen, dass wir Makoto finden!“

Sie schritt mit langen Schritten auf die nächste Brücke und Takumi und Rin sahen kaum eine andere Möglichkeit, als ihr zu folgen. Als letztes löste sich Kotemon, das die ganze Zeit zwischen den Bäumen hindurch gestarrt hatte aus seiner Starre und folgte ebenfalls.

Weitere Windböen schüttelten auch diese Brücke, ehe sie eine sehr schmale, geländerlose Treppe am Rand des nächsten Berges hinaufgingen, um eine weitere Treppe zu erreichen.

„Wartet!“, rief Rin, die sich etwas ängstlich an den Felsen drückte, als sie die nächste Brücke fast erreicht hatten.

Ai sah sich zu ihr um. „Was ist denn?“

Rin zögerte, doch Takumi verstand es bereits. „Der Kampf“, murmelte er und nickte in die Richtung, in die die Brücke führte.

Erst jetzt schien es auch Ai zu bemerken und wandte sich wieder in die Richtung, um zu sehen, ob sie genaueres erkennen konnte. Dann lief sie die Treppe weiter hinauf, ehe auch Takumi ihr folgte, nach einigen Schritten aber auf Rin wartete.

Sie schienen ohnehin schon näher an dem Kampf zu sein, erkannte Takumi, als er immer wieder Lichtblitze und Lichtstrahlen sah, selbst wenn sie noch immer weit von ihnen fern waren.

Kotemons Augen, die hell aus dem Dunkeln seines Helms hervorleuchteten, hatten sich zu Schlitzen verängt und auch Impmon schien angespannter als zuvor.

„Was sollen wir tun?“, fragte Rin, als sie endlich die Spitze des Berges erreichten, von wo aus die nächste Brücke weiterführte.

„Vielleicht sollten wir umkehren...“, murmelte Takumi, woraufhin ihn Ai und Impmon wütend ansahen. „Ich mein“, fügte er rasch hinzu, „wir könnten eine der anderen Brücken vom Tempel aus nehmen.“

„Das ist Sanzomon!“, rief Kotemon auf einmal aus und zog damit ihrer aller Aufmerksamkeit auf sich. „Es ist Sanzomon, dass da kämpft!“

„Das heißt, Nakamura...“, flüsterte Takumi.

Ai wandte sich energisch zur Treppe zurück. „Lasst uns zurück und eine andere Treppe nehmen.“

Kotemon schüttelte seinen Kopf. „Ich werde mitkämpfen!“

„Mach was du willst“, murmelte Ai und verschränkte die Arme.

Kotemon sah nun zu Takumi, der noch immer überlegte. Er wusste einfach nicht, was er machen wollte. Noch immer fand ein Teil von ihm, dass es vielleicht wirklich das klügste wäre, in die reale Welt zurückzukehren, doch er würde dies auf keinen Fall ohne Ai und Rin machen. Auch wollte er Makoto nicht zurücklassen, auch wenn er sich daran erinnerte, dass sie nicht einmal sicher wussten, dass Makoto in dieser Welt war. Er seufzte. Ihm war Nakamura unsympathisch vorgekommen, doch kämpfte er wahrscheinlich, um sie zu beschützen. Zumindest wäre es eine Erklärung für die plötzliche Anspannung, die er von ihm gespürt hatte, als er das Tablet rausgeholt hatte. Vielleicht hatte er eine Warnung bekommen?

„Takumi!“, riss ihn Kotemons Stimme aus seinen Gedanken.

Er holte tief Luft, nickte dann aber. „In Ordnung.“

Rin stellte sich neben ihn. „Ich helfe euch auch...“, murmelte sie.

„Aber...“, begann Ai. „Was ist mit Makoto?“

„Wir können ihn später suchen“, erwiderte Takumi ernst. „Wir können Nakamura nicht einfach im Stich lassen.“

„Aber...“, begann Ai erneut, doch Takumi und Rin hatten bereits ihre Karten hervorgeholt.

„Card Slash! Matrix Evolution!“

Beide Digivices leuchteten auf, ehe auch die Digimon in hellem Licht erstrahlten.

„Kotemon – Shinka! Hanehamon!“

Während Waspmon vorausflog, zog Takumi eine weitere Karte durch sein Digivice. „Card Slash! White Wings!“ Dann folgte auch Hanehamon in die Richtung, während Takumi und Rin die nächste Brücke entlang rannten.

„Aber...“, murmelte Ai und sah ihnen hinterher.

Dann tauschte sie Blicke mit Impmon und folgte ebenfalls.
 

Makoto hatte das Gefühl, dass der Nebel sich langsam lichtete, als sie weitergingen, aber vielleicht bildete er sich das nur ein. Immerhin hatte er in den letzten Stunden, Tagen oder Wochen so viel Nebel gesehen, dass es gut sein konnte, dass seine Augen ihn nun täuschten.

Doch da sah er etwas inmitten des Nebels, das weit entfernt zu sein schien – auch wenn er sich nicht ganz sicher war. Wie weit konnte es entfernt sein, wenn sie es durch den Nebel hindurch doch sehen konnten?

Und dann schien es auf einmal ganz nahe.

„Was...“, murmelte auch Kaito und sah an dem Ding, das da aufgetaucht war, empör.

Es war ein zinnoberrotes Torii, zwischen dessen zwei Trägersäulen auch Papierschlangen hinabhingen.

„Wir sind da!“, verkündete Gokuwmon und trat durch das Tor.
 

Ihre Schritte trommelten auf den Holzbrettern, die die Brücke bildeten, während sie sich dem Kampf nährten.

Hanehamon und Waspmon waren bereits vorausgeflogen, so dass ihnen kaum etwas übrig blieb, als zu folgen. Und langsam erkannten sie auch, was vor sich ging.

Sie hatten nun zwei weitere in Wolken endende Abgründe überquert und sahen nun die Attacken, die ausgetauscht wurden. Wenngleich für sie die Gestalten der Digimon noch zu klein waren, konnte Takumi auf seinem Digivice nun auch sehen, was Hanehamon sah und erkannte ein weiteres Digimon, dessen Gestalt so seltsam wirkte, wie die der anderen Digimon, die von dieser Anomalie besessen schienen.

„Oh nein“, flüsterte Rin, als sie es sah.

Sie waren zum Verschnaufen auf einem Berg stehen geblieben.

„Was...“, murmelte Impmon angespannt, sah aber nicht direkt auf den Kampf, sondern auf etwas ganz in der Nähe. „Das ist Nakamura...“

Was Impmon so verwunderte, war zweifelsohne die goldene Kugel, in der Nakamura in der Luft zu schweben schien.

Mit einem weiteren tiefen Atemzug rannte Takumi weiter und hörte die Schritte der Mädchen ihm folgen.

„Was macht ihr hier?“, rief eine wütende Stimme, die sie als die Nakamuras erkannten, als sich sich dessen Position näherten.

Die goldene Kugel senkte sich zu ihnen hinab.

„Wir können auch kämpfen!“, rief Rin, wenngleich ihre Stimme sehr unsicher klang.

„Nein!“, erwiderte der junge Mann wütend.

„Lass uns das ganze zu Ende bringen“, meinte Ai nun kühl zu ihrem Partner.

Impmon nickte und Ai hob ihr Digivice. „Matrix Evolution!“

Doch nichts geschah.

Die beiden tauschten Blicke.

„Matrix Evolution!“, schrie Ai erneut, doch ohne Erfolg.

Nun sahen Takumi und Rin einander an und Takumi wusste, dass Rin dasselbe vermutete, wie er: Ais Daten waren beschädigt worden, hatte Sanzomon gesagt und vielleicht konnte sie deswegen nicht mehr so einfach mit Impmon verschmelzen.

Derweil sah der Kampf der drei Perfects alles andere als ausgeglichen aus. Wie auch zuvor, war das Digimon enorm schnell und stärker, als es gewöhnlich war.

„Es ist Ravemon“, murmelte Rin.

Auch Takumi hatte in der hellen und verpixelten Gestalt des Digimon das Ultimate-Digimon erkannt.

„Aber wir sind zu dritt“, erwiderte er.

„Card Slash!“, riefen beide wieder zusammen aus. „High Speed – Plug-In H! Attack – Plug in A!“

Die Angriffe von Waspmon und Hanehamon wurden schneller. Hanehamon warf gleich mehrere Messer gleichzeitig auf das korrupierte Ravemon ab, ehe dieses einem Laser Waspmons nur knapp auswich.

„Ihr Kinder...“, murmelte Nakamura ungehalten, wandte seine Aufmerksamkeit dann aber auch dem Kampf zu.

Gerade in diesem Moment, ging Ravemon zum Gegenangriff über und ließ nicht minder verpixelte Federn auf die drei Perfectdigimon regnen.

„Card Slash!“, rief nun Nakamura. „Ulforce V-dramon!“

„Tense-great Shield!“ Ein Energieschild erschien im letzten Moment vor Sanzomon, das es schützte, doch Takumi und Rin konnten nicht so schnell reagieren.

Hanehamon konnte den Federn ausweichen, doch Waspmon schaffte es nicht schnell genug und wurde getroffen. Sein Körper begann zu flackern, ehe es zu Kunemon zurückdigitierte und hinabfiel.

„Kunemon!“, schrie Rin erschrocken aus und streckte die Hand nach ihrem Partner aus, der jedoch viel zu weit entfernt war, als dass sie ihn hätte erreichen können.

Da machte Sanzomon eine Handbewegung und Kunemon wurde in einer weiteren goldenen Blase in die Höhe und zu Rin getragen.

Doch während Sanzomon seine Aufmerksamkeit einen Moment zu lang Kunemon zugewandt hatte, wurde es von Ravemon getakelt, das im nächsten Moment sein Schwert zückte.

„Pass auf!“, rief Nakamura, doch es war Hanehamon, das dazwischen ging, noch bevor Nakamura etwas tun konnte.

„Akinakes!“ Es griff Ravemon an, welches sich daraufhin mit seinem eigenen Schwert verteidigte.

Die Waffen prallten aufeinander, doch kaum das Akinakes die gegnerische Klinge berührt hatte, fing es an zu flackern und zerstob einen Moment später in Datenpartikel.

„Hanehamon!“, rief Takumi aus.

Dann ging Ravemon zu einem erneuten Angriff über und attackierte Hanehamon mit seinen Flügeln, wobei Hanehamon zuerst zurückwich. Doch es war zu langsam und konnte den Angriffen nicht sehr lang entgehen.

Sein Körper begann zu flackern und verlor nach und nach Datenpartikel.

„Hanehamon“, flüsterte Rin.

„Impmon!“, rief Ai nun aus.

Das Digimon nickte und ballte seine kleinen Hände zu Fäusten. „Impmon – Shinka! Beelze...“ Es stoppte, als nichts geschah. „Was soll das?“, rief es wütend. „Impmon – Shinka...“ Doch noch immer geschah nichts.

„Mugen Danmakushin-kyou!“ Es war Sanzomon, das nun, während Hanehamon immer mehr Daten verlor Ravemon angriff. Seine Kette aus Gebetsperlen verlängerte sich und wickelte sich um Ravemons Körper – nicht ohne ebenfalls zu flimmern zu beginnen.

Das Ravemon fuhr wild zu ihm herum und sprengte – offenbar aus reiner Kraft die Ketten. Perlen regneten in die Wolken unter ihnen hinab, ehe mehrere Dinge schnell hintereinander weg geschahen:

Nakamura wurde auf die Bergkuppe geschleudert, auf der auch die drei anderen Tamer standen, wo die goldene Kugel um ihn herum zerbarst. Dann wurde auch Sanzomon zurückgeworfen und gegen die Felsen unter Takumi, Rin und Ai geschleudert. Nur halb bewusst verstand Takumi, dass dies nicht gut war, und drängte die Mädchen zurück, als sich Brocken aus dem Berg vor ihnen lösten und in die Tiefe glitten.

Takumi merkte, wie Rin den Halt verlor und griff vollkommen instinktiv nach ihrer Hand. Doch dann verlor auch er den Halt und ehe er irgendwie reagieren konnte, glitt auch er ab und fiel im nächsten Moment.

„Takumi! Rin!“, rief Hanehamon und stürzte ihnen hinterher, doch es verlor immer mehr Daten und einen Moment später glühte sein Körper auf und es fiel als Kotemon ihnen hinterher.

„Takumi! Rin!“, hörten sie auch noch Ai und Impmon rufen, doch dann fielen sie schon in den weißen Nebel der Wolken hinein.

„Takumi...“, hörte er die Stimme seines auch in Child-Form recht angeschlagenen Partners.

Und dann verstand er.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Anmerkungen:
Ravemon: Ravemon ist ein Ultimate-Digimon der Cyborg-Familie. Es ist ein Nahkämpfer, der vor allem mit seinen Flügeln und seinem Schwert Chouou-maru angreift. In diesem Fall ist es ein weiteres korrupiertes Digimon, das mit der Anomalie in Kontakt geraten ist.

Nachwort:
Nun, viel habe ich nicht zu sagen. Was mit Ai und Impmon los ist, können sich die meisten denke ich schon denken, wenn man bedenkt, dass Beelzebumon schon vorher einen Zusammenstoß mit einem der korrupierten Digimon hatte, der nicht besonders gut ausgegangen ist. :P
Und Hilfe, das war jetzt wieder eins der längeren Kapitel. Aber ich denke, hier wird sich niemand beschweren.

Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen. :3
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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Taroru
2015-03-16T10:11:45+00:00 16.03.2015 11:11
o.o
ich muss gestehen, ich weiß gar nicht was ich sagen soll D:
Ich kann Impmon und Ai gut verstehen, und sie sind definitiv geschockt! (War ich beim lesen auch, damit wurde ihnen ja einiges genommen) ich bin gespannt ob es da noch zu einer lösung kommen wird, und vor allem wie sie damit umgehen werden.
ich werde dann mal gleich weiter lesen :-D
Von:  fahnm
2015-01-22T21:49:46+00:00 22.01.2015 22:49
Spitzen Kapitel
Antwort von:  Alaiya
23.01.2015 11:42
Danke ^^
Von:  Caliburn
2015-01-22T11:27:08+00:00 22.01.2015 12:27
Okay, dann sind Takumi und Kotemon also nicht auf's Ultimate digitiert. Aber nachdem der Name Sanzomon fiel und zuvor von goldenen Kugeln die Rede war, hatte ich erst das Bild von Shakamon im Kopf gehabt. Aber gut! Vielleicht erreicht es diese Form ja mit der Hilfe seines Tamers? ;)

Oha, da kann ich mir gut vorstellen, dass das ein echter Schocl für Ai sein muss. o.o Ebenso für Impmon, dass nicht einmal mehr alleine zu Beelzebumon werden kann. Hat das dann eigentlich Einfluss auf ihren physischen Körper in der realen Welt? oO
Hm. Makoto scheint auch gerade in diesem Gebiet angekommen zu sein. Da frage ich mich wirklich, was er dazu sagen wird.

Ernstaft? An so einer Stelle ein Cliffhanger? Konaka hatte wenigstens die Güte gehabt uns noch das zu zeigen, was wohl höchstwahrscheinlich passieren wird. xD" *hust*Matrix*Evolution*hust* Ich meine, es wird immerhin langsam Zeit dafür, nicht? ôo
Meh, jetzt finde ich es auch blöd, dass ich jetzt wieder auf das nächste Kapitel warten muss!
Antwort von:  Alaiya
23.01.2015 11:47
Na sieh mal einer an, Cali-kun ist der erste, der dieses Kapitel kommentiert :P

Tja, wie es mit Ai und Makoto weitergeht, das wirst du sehen. :P Genau so, wie es nach dem Cliffhanger weitergeht *kicher*
Und glaub mir, Konaka hat nicht nur Tamers geschrieben. Nun wo ich andere Sachen von ihm sehe... Holy Fuuuuck! xD" Cliffhanger. <.<

Danke für deinen Kommentar :D


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