Prolog
„Du glaubst doch nicht ernsthaft, was du da sagst.“, höre ich mich selbst einmal quer durch den Raum brüllen, schüttelte selbst etwas überfordert den Kopf.
„Doch, tue ich. Und du weißt, dass ich Recht habe, Hideto.“, gibt mein bester Freund sofort vollkommen ernst zurück, fixiert mich mit vor der Brust verschränkten Armen regelrecht.
„Hast du nicht.“, schnaube ich erneut wütend auf und drehe mich etwas von ihm weg, bin mir selbst nicht sicher, ob es wirklich so ist, ob er wirklich kein Recht hat, immerhin kann ich schon seit Tagen an nichts anderes denken, als an dich, aber das muss ich ihm ja nicht unbedingt auf die Nase binden.
„Klar, deswegen bist du auch seit Tagen, ach was.. Wochen schon total durch den Wind, kriegst nur noch die Hälfte von dem mit, was um dich herum geschieht.“, höre ich meinen besten Freund erneut mit einer Spur von Sarkasmus sagen, was mich mit einem „Du musst es ja wissen.“, erneut aufschnauben lässt, ehe ich ihn einfach mitten im Raum stehen lasse, um nach draußen zu laufen. Die Proben selbst habe ich vor ein paar Minuten eh beendet, also kann ich auch getrost nach Hause gehen und muss mich den „Vorwürfen“ meines besten Freundes nicht länger aussetzen, auch wenn ich weiß, dass Tetsu es eigentlich nur gut mit mir meint.
„Du kannst dich nicht ewig vor dir selbst davon laufen, Hideto.“, höre ich ihn noch rufen, was mir nur ein Augenrollen entlockt, ohne dass ich etwas dazu sage, meine Schritte einfach von ihm weglenke.
Seufzend ziehe ich meine Zigaretten aus der Hosentasche, stecke mir sofort einen der ungesunden Glimmstängel an und kann doch nicht verhindern, dass meine Gedanken sich wieder fast ausschließlich nur um dich drehen.
Ich weiß schon gar nicht mehr so genau, wann ich dich das erste Mal gesehen hatte, aber dennoch fand ich dich von Anfang an total faszinierend, wollte dich unbedingt kennenlernen und dennoch gibt es dabei ein ganz entscheidendes Problem, denn ich – Hideto Takarai – traue mich einfach nicht, dich anzusprechen, geschweige denn anzurufen, obwohl ich nun schon vor Monaten deine Telefonnummer herausgefunden habe.
„Du bist doch echt ein Feigling, Hideto.“, murmelte ich wenig später eher zu mir selbst als zu irgendjemandem, laufe eher reflexartig an den Ort, an dem wir uns zum ersten Mal begegnet sind und an welchem auch unser nächsten Konzert stattfinden wird.
Minutenlang sehe ich an der Fassade des Gebäudes empor, ziehe schließlich doch mein Handy aus der anderen Hosentasche und blicke minutenlang einfach nur auf das Display, auf welchem ich – kitschigerweise – inzwischen sogar schon ein Bild von dir habe, welches ich mir aus dem Internet auf mein Handy geladen habe.
Seufzend durchblättere ich mein Telefonbuch, bleibe letztendlich an deinem Namen hängen und zucke doch sichtlich zusammen, als unmittelbar hinter mir, ausgerechnet von dir, ein fast schon amüsiertes „Vom Anstarren alleine klingelt mein Telefon aber nicht.“, erklingt, während du mich breit grinsend ansiehst.
